How to Love von LynnAi (alternatives Ende // GaaNaru / keine FemGaara) ================================================================================ Kapitel 5: How to Thank ----------------------- ~Naruto~ Bei Anbruch des nächsten Tages kamen wir endlich in Konoha an. Ohne Umschweife steuerten wir das Krankenhaus an, vor dessen Eingang Tsunade uns bereits erwartete. Ich sah unruhig dabei zu wie Gaara auf eine andere Trage umtransportiert und zügig weggebracht wurde. Auf halbem Weg nach Konoha war er plötzlich so erschöpft gewesen, dass er zusammenbrach und wieder leichtes Fieber bekam. "Sakura, erzähl mir, was du herausgefunden hast und Naruto, du kommst mit in den OP-Saal", befahl die Godaime und ging eilig voran. Sakura rasselte alles bisher Geschehene runter und auch das Fazit, zu dem sie gekommen war. „Es klappt also tatsächlich nicht“, stellte Tsunade resigniert fest. „Bis auf Narutos Chakra. Es ist das Einzige, das etwas bewirkt." Überrascht blickte sie zu mir. "Kankuro-san kam auf den Gedanken, dass es womöglich mit Chiyo-baa-sama zu tun haben könnte. Naruto hatte ihr damals bei Gaaras Wiederbelebung geholfen." Wir kamen am OP-Saal an, jedoch hielt Tsunade mich vorher noch auf. Ich blickte hilflos Sakura und den helfenden Medi-nin hinterher, die sich um den Rotschopf versammelten. "Was machen deine Schmerzen, Naruto? Denkst du, du hältst noch etwas durch? Wir werden dich wahrscheinlich noch brauchen." Ich schüttelte den Kopf. Auch wenn meine Hände noch immer von dem Chakraschmieden brannten, würde mich das nicht aufhalten. "Ich verstehe nichts von Medi-ninjutsu, aber wenn ich helfen kann, dann werde ich es!" Sie sah mich nachdenklich an, seufzte jedoch und gab nach. "Gut, aber gib Bescheid, wenn du nicht mehr kannst. Ich werde noch Chakraproben von dir benötigen." "Jawohl."   ~Gaara~   Ich kam auf dem Weg in den OP-Saal wieder zu mir, sah und hörte jedoch alles wie durch eine Nebelbank. Die Tür wurde geschlossen und Tsunade zusammen mit Sakura traten an meine Seite. "Laut Gaara schmerzen ihm vor allem Herz und Lungen. Tsunade-sama, kann es sein, dass Chiyo-baa-sama gegen Ende hin diese Organe nicht mit Narutos Lebenschakra füllen konnte?“ „Das ist eine interessante Theorie. Ich werde dem weiter nachgehen müssen. Es würde auf jeden Fall erklären, warum Narutos Chakra wirkt. Ah, er ist wach geworden. Das ist ein gutes Zeichen.“ Sie grüßte mich kurz freundlich bevor sie mir zuredete locker zu bleiben und mich nicht anzuspannen. Sie fing gleich danach mit der eigentlichen Behandlung an und tastete meine Brust ab, an der noch das Gerät gebunden war. Sie entfernte die Kabel und wendete selber wieder Heil-Jutsus an, scheiterte jedoch wie schon alle anderen zuvor. Immer wieder setzte sie an einem anderen Punkt an bis die Nebelbank immer stärker wurde und die Schmerzen zurück kamen. "Gut, das reicht. Es bringt nichts ihn unnötig leiden zu lassen." "Was gedenkst du zu tun, Sensei?" "Schließ ihn an das CKG* an. Wir beobachten erst einmal die Veränderung in Gaaras Chakra, wenn es mit Narutos in Kontakt kommt." Gerade als ich wieder kurz davor war bewusstlos zu werden, trat für einen Moment absolute Stille ein. Ich spürte warme Hände über meinem Herzen, die eigentlich nur einer Person gehören konnten. Daraufhin nahm das Gewicht auf meiner Brust ab und ich konnte wieder aufatmen. Schließlich nahmen sie mein Blut ab und halfen mir beim Anzuziehen. „Ruhe dich erstmal aus, Gaara. Wir haben dich an ein zusätzliches Gerät zur Kontrolle deiner Werte angebracht. Sie hindern dich aber nicht in deiner Bewegungsfreiheit. Wenn du es dir wieder zutraust, kannst du jeder Zeit bei mir vorbei kommen. Deine Geschwister haben wir indes im Nebengebäude des Hokagehauses einquartiert.“ Ich nickte und legte mich zurück auf die Liege. Noch bevor ich die Matratze berührt hatte, fielen mir die Augen zu und ich sank in einen tiefen traumlosen Schlaf. Gefühlte Tage später, bei denen es sich lediglich um ein paar Stunden handelten, kam ich wieder zu mir. Probehalber richtete ich mich auf und stellte erfreut fest, dass mein Körper wieder stark genug war, um sich frei bewegen zu können. Ich nahm etwas von dem bereit gestellten Essen zu mir und war gedanklich schon beim bevorstehenden Gespräch. Nervösität mischte sich wieder ein als ich ich in die Tasche meines Mantels griff und die glatte Oberfläche des Schmuckstücks spürte. Ich hatte es eigens anfertigen lassen. Ich hoffte inständig, dass mein Plan nicht nach hinten schießen würde, wenn ich ihn damit konfrontierte. Lange Zeit hatte ich überlegt, ob ich es überhaupt wagen sollte oder nicht. Es brachte ein gewisses Risiko mit sich, doch bei dem Gedanken an den Empfänger dieses Ornaments lösten sich jegliche Zweifel in Luft auf. Es dauerte ein wenig bis ich Naruto ausfindig machte. Ich war leicht aus der Puste als ich neben ihm im Sakura-Park zum Stehen kam. „Gaara! Was tust du denn? Darfst du überhaupt wieder alleine rum laufen? Komm, setzt dich erst mal.“ Er rückte auf der Bank zur Seite und ließ mich Platz nehmen. Ich lehnte mich zurück, um wieder zu Atem zu kommen. Erst als ich mit der Hand durch mein Gesicht fuhr, bemerkte ich die Schweißperlen, die sich darauf gebildet hatten. Ein „Warte, ich helfe dir“ war das Einzige, das mich vorwarnte, als auf einmal ein paar Hände auf meiner Brust landeten. Ich blickte runter, um zu sehen, was er damit meinte und sah auch schon das bläuliche Leuchten seines Chakras. Die mittlerweile gewohnte Wärme und Stille durchfluteten mich bei der Berührung. Fast sofort fühlte ich mich besser. Ein leises „Danke“ huschte über meine Lippen bevor ich mich wieder zurück sacken ließ. Mir fiel erst jetzt auf, dass Naruto ein schlichtes schwarzes T-Shirt der normalen orangen Jacke bevorzugt hatte. Die blonden Haare lagen ihm ungebändigt im Gesicht, das schwarze Stirnband war nicht zu sehen. Ein plötzlicher Lichteinfall blendete mich kurzzeitig. Als ich nach dessen Ursprung mich umsah, nahm ich zum ersten Mal die prächtigen Kirschbäume richtig wahr. Sie hatten gerade angefangen zu blühen. Ein kleiner Windstoß wirbelte einige Blüten in die Luft, wobei sich einer von ihnen in Narutos Haar verirrte. Ich griff sachte nach ihr, um ihn nicht zu verschrecken. Er gewährte mir den Eingriff und beobachtete wie ich die einzelne Blüte heraus pflückte und sie ihm vor die Nase hielt. Amüsiert blitzten seine Augen auf, während ein verkniffenes Grinsen um sein Mundwinkel zuckte. „Es ist friedlich in Konoha“, brach ich schließlich die Stille. „Ja, wieder.“ Ein Seufzen erklang aus seinem Mund. Ich wusste, was er meinte. Konoha hatte in letzter Zeit viel einstecken müssen. Kaum das die Reparaturen vorbei waren, fingen sie auch wieder an. „Dennoch… Ich finde euer Dorf jedes Mal aufs Neue faszinierend. Du musst verstehen, in Suna findet man nicht oft solch volle Blüten, geschweige denn Bäume.“ Ich konnte seinem Gesichtsausdruck entnehmen wie er ernsthaft über meine Worte nachdachte. Das war eine der Gründe, weswegen ich Naruto so sehr schätzte. Er nahm seine Freunde immer ernst, half aus, wann immer er konnte. So sehr er auch ein Chaot sein mochte, er blieb sich und seinen Prinzipien immer treu. Ich erinnerte mich an mein eigentliches Vorhaben und griff mir wieder in die Tasche. Nun gab es kein zurück mehr. „Naruto, ich wollte dir etwas schenken. Ich wollte es dir schon in Suna geben, aber dafür blieb keine Zeit mehr. Ich hoffe, du akzeptierst es.“ „Ein Geschenk? Ich sagte doch, dass ich keine Gegenleistung verlange, Gaara. Du musst dich nicht verpflichtet fühlen-“, fing er wie befürchtet an dagegen zu sprechen, doch ich erlaubte ihm keine weiteren Widersprüche. Mit einem bestimmten Kopfschütteln ließ ich ihn verstummen. „Versteh mich nicht falsch, Naruto. Das ist kein Geschenk, den ich dir im Gegenzug für deine Hilfe gebe. Ich habe bereits vor Jahren mit dem Gedanken gespielt, kurz nachdem ich zum Kazekagen erwählt wurde. Dahinter steckt mehr als nur Dankbarkeit.“ Mit geweiteten Augen beobachtete er mich dabei wie ich die Kette hervor holte und es um seinen Hals legte. Ich zog mich wieder zurück und sah mir den Anhänger an. Naruto brach den Chakrafluss ab und griff nach dem Schmuckstück. „Was ist das, Gaara?“, fragte er nach während er es in den Händen drehte, um es von allen Seiten zu begutachten. „Der Anhänger ist aus Sunas eigenen Sandsteinen geschliffen worden. Es symbolisiert mein Land und mein Dorf, deswegen hat es auch die Form einer Sanduhr. Dreh es mal auf den Kopf“, bat ich ihn und besah mir seine Reaktion während er realisierte, was auf dessen Boden eingraviert war. „Gaara, ist das nicht…“ Ich nickte ihm zu. „Ja, genau das ist es. Das Zeichen meines Dorfes. Mit diesem Anhänger erhältst du das Recht in Suna ein- und auszugehen wie es dir beliebt.“ Ich konnte sein erschrockenes Lufteinziehen hören als er begriff, was ich ihm da eigentlich geschenkt hatte. Er sah stumm zwischen dem Anhänger und mir hin und her, der eigenen Sprach nicht mehr mächtig. Ich konnte nicht anders als auf seine Reaktion hin zu lächeln. Mein Lächeln wehrte jedoch nicht lange, da nun der eigentlich schwierigste Teil der Konversation anstand. „Und wenn du nichts dagegen hast“, begann ich nervös die Sache anzusprechen „wollte ich nochmal auf mein Angebot in Suna zurück kommen.“ Azurblaue Augen blickten leicht irritiert zu mir auf. Ich konnte nur hoffen, dass es kein schlechtes Zeichen war.   ~Naruto~   „Du hast mich gerufen, Baa-chan?“ Erschrocken ruckte ihr Kopf in die Höhe. „MEINE GÜTE, Naruto! Erschreck mich doch nicht so.“ Die Hokage lehnte sich schlaff zurück in ihren Sessel. Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Baa-chan zu erschrecken gehörte mittlerweile zu meinem Streicherepertoire. Kurz nach dem Krieg hatte ich unbewusst diese neue Fähigkeit erlangt. Das Schleichen gehörte bekanntlich zu einem Ninja dazu, doch ich hatte immer eine Ausnahme gebildet. Bis jetzt. „Tut mir Leid. Also, worum geht es?“ „Es geht um Gaaras Zustand. Ich würde gerne den Vorfall in Suna noch einmal aus deinem Mund hören.“ Das tiefe Einatmen konnte ich nicht sein lassen. In letzter Zeit drehte es sich nur noch um Gaara, was keinesfalls etwas Schlechtes war. Nein, ganz im Gegenteil, ich begrüßte diese Abwechslung mit offenen Armen. Es bot eine Ablenkung zu meinen fortwährend tristen Gedanken. Doch das Gespräch, das ich jäh mit ihm unterbrechen musste, kam bei der Erwähnung seiner Person wieder in meinen Sinn. Ich wusste mittlerweile nicht mehr, was ich fühlte, was ich tun sollte, ich wusste nur, dass ich Entscheidungen treffen musste, und das bald. „Er wollte dich aufsuchen. Ihr habt euch doch getroffen, oder?“ Tsunades Stimme brachte mich zurück zur Realität. Ich nickte als Bestätigung. „Ja, wir haben etwas geredet bis dein Bote uns unterbrochen hat. Er, naja, sah ziemlich erledigt aus als ich in Suna ankam, hat sich vor Schmerzen gekrümmt und geschwitzt, war fiebrig. Ich weiß nicht, ich bin einfach meinem Bauchgefühl gefolgt und auf gut Glück mein Chakra, dem Medi-nin entsprechend, in ihn fließen lassen. Ich nahm einfach an, dass er mich deswegen gerufen hatte, du erinnerst dich noch an meinen Traum?“   ~Tsunade~   Sie nickte. „Und du hast sonst nichts merkwürdiges bemerkt während du ihm geholfen hast?“ Naruto schüttelte zuerst den Kopf, zögerte dann für einen Moment. „Es hat halt gewirkt, so wie gerade eben noch.“ Dies weckte wiederum ihre Neugier und sie hakte nach. „Wieso denn gerade eben?“ Bevor er zu einer Antwort ansetzte, stützte er sich am Schreibtisch ab und lehnte sich leicht vor. Ihr Augenmerk fiel auf etwas Leuchtendes um seinen Hals, das halb von seinem T-Shirt verdeckt wurde. „Du solltest ihm wirklich Bettruhe verschreiben. Ich weiß ja nicht in wieweit das Gerät ihm hilft, aber er war ziemlich aus der Puste als er bei mir ankam. Deswegen habe ich ihm wieder ausgeholfen.“ Darum würde sie sich sofort kümmern, doch zunächst wollte sie diesem unidentifizierbarem Etwas auf die Spur kommen. „Sag, Naruto, das ist nicht zufällig der Anhänger, den ich damals verwettet habe, oder?“ Er sah Tsunade ziemlich verdutzt an, hatte diese Frage wohl nicht erwartet. „Nein, der ist doch zu Bruch gegangen als Kyuubi beinahe ausgebrochen wäre.“ „Na, was hast du dann da am Hals hängen? Es leuchtet schon die ganze Zeit auf!“ „Ach das!“, rief er aus als ihm endlich einfiel wovon die Hokage sprach. Langsam zog er an der schwarzen Schnur bis ein glänzend poliertes Ornament erschien. Ihr kam bei dessen Anblick ein Gedanke in den Sinn, doch sie zögerte, konnte ihm noch keinen Glauben schenken. Konnte es wirklich sein? „Den hat mir Gaara geschenkt. Ich wollte es erst nicht annehmen, aber er bestand dadraf. Weißt du, was dieser Anhänger für eine Bedeutung hat?“ „Ich kann es mir fast schon denken“, flüsterte sie mehr zu sich als zu ihm, doch als Naruto auch noch dessen Unterseite ihr zeigte, gab es keinen Zweifel mehr. Sie konnte es erst nicht glauben, aber nun hatte sie den Beweis für ihre Vermutung wortwörtlich vor Augen schweben. Die Godaime musste schlucken als ihr die riesige Bedeutung dieses Geschenks immer klarer wurde. „Er meinte, dass ich damit in Suna ein- und ausgehen kann, wann immer ich wi-“ „Naruto!“, sprach sie ihn streng an. Der Junge hatte doch keine Ahnung, was er da für einen Schatz in den Händen hielt. Ein so Ramen-versessener Jüngling wie er es war, musste sich schleunigst seiner Position bewusst werden. „Was du da vom Kazekagen bekommen hast, ist weit mehr wert als du es dir vorstellst! Verstehst du, was ich damit meinen will?“ Er sah sie eine Weile stumm an. Erst in jenem Moment erkannte Tsunade den fremden Ausdruck in seinen Augen, der nicht zu dem Bild des naiven jungen Naruto aus ihren Erinnerungen passte. Hatte sie ihn unterschätzt? „Ich… verstehe sehr gut, was du damit meinst. Mehr als du es dir vielleicht vorstellen kannst.“ Die Bemerkung hinterließ einen Stich in ihrer Brust. Gepaart mit dem nun so bedrückten Blick traf es sie nur noch mehr. Es war viel passiert seitdem sie das letzte Mal so mit ihm gesprochen hatte. Der Krieg konnte Menschen verändern, das durfte sie am eigenen Leib erfahren. Zudem kam, dass es sein erster Krieg war und er auch noch im Mittelpunkt stand. Selbst an einem Jungen wie Naruto dürfte das nicht einfach so vorbeigegangen sein. Nein, vor allem nicht an ihm. „Naruto, kann es sein, dass etwas zwischen dir, Sakura und Sasuke vorgefallen ist? Etwas, von dem ich noch nichts weiß?“ Sie bemerkte die Verkrampfung seines Körpers bei den erwähnten Namen. Seine angespannte Haltung allein verriet ihr, dass sie richtig lag. Dennoch wollte sie es direkt von ihm hören. „Nein, es…“ Sein Widerspruch war zu erwarten gewesen. Doch sie hoffte trotzdem aus seiner Reaktion schlau zu werden und wartete seinen Satz ab. „Mir wurden nur endlich die Augen geöffnet, wenn auch auf eine unsanfte Art. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden?“ Das er wieder anfing sie zu siezen, zeugte nur von der Distanz, die er aufbauen wollte. Tsunade ließ ihn gewähren und betrachtete seinen Rücken wie er hinter der Tür verschwand. Fürs Erste würde sie es dabei belassen. Gaara stand derzeit im Vordergrund, was ebenfalls ein heikles Thema war. Wenn sich nicht bald einen Lösung finden ließ, wäre Gaara ständig auf Narutos Gegenwart angewiesen. Und was hatte es eigentlich mit dem Geschenk auf sich? Führte er etwas im Schilde? Auch wenn ihr der Gedanke missfiel, musste sie jede Option in Betracht ziehen. Sie hoffte nur, dass sie recht behielt und Gaara Naruto so etwas nie antun würde. Während sie ihren Gedanken nachhing, kam bereits der nächste Besucher vorbei. „Darf man stören?“, kam die bekannte Stimme, der auch bald ein Gesicht folgte. „Natürlich, herein spaziert. Ich wollte sowie so gleich nach dir sehen.“ Ein fragender Blick folgte darauf von seiner Seite. Gaara nahm vor dem Pult Platz und sie berichtete ihm von dem Gespräch, dass sie soeben mit Naruto geführt hatte. „Er hat Recht. Wenn du nicht fit genug bist für Spaziergänge, solltest du dich ausruhen, Gaara.“ „Ja, dem muss ich zustimmen. Dennoch…“, er setzte bewusst eine Pause ein, die ihre Aufmerksamkeit erregte. „Ich bin nicht hergekommen, um über mich zu reden. Es geht um Narutos und Sasuke Uchihas Beziehung zueinander. Ich schätze Sie haben ebenfalls die Veränderung bemerkt.“ Es war keine Frage, sondern eine Aussage, der sie nichts desto trotz nickend entgegen kam. „Ich weiß über die Gründe Bescheid, Naruto hat sich mir in Suna teilweise geöffnet. Er verdient diese Behandlung nicht, nicht nach all dem, was er für Sasuke getan hat. Deswegen würde ich mich gerne selber über den derzeitigen Stand ihrer Freundschaft überzeugen.“ Das kam eher unerwartet, auch wenn es beim zweiten Überlegen logisch erschien. Naruto und Gaara verband ein vollkommen anderes Band als Sasuke und Naruto. Nach Kakashis Bericht zu urteilen, stand noch nicht einmal mehr Sakura ihm am nächsten. Dies ließ nur noch Gaara übrig, der nun einen Vorsprung an Informationen hatte. „Wenn du willst, kann ich Sasuke herbestellen. Dann kannst du ihn persönlich darauf ansprechen“, schlug sie ihm schließlich vor. So wäre sie ebenfalls in der Lage einen Blick auf die genauere Situation zu werfen und eventuell Neues zu erfahren. „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du das tun könntest.“ „Gut, jedoch würde ich dich zunächst darum bitten mich mit ihm sprechen zu lassen. Diese Sache geht auch mich etwas an.“ Mit seinem Einverständnis ließ sie Sasuke in ihr Büro beordern. Gaara zog sich derweil zurück auf die Fensterbank, von wo aus er das Spektakel beobachten konnte. Es dauerte nicht lange bis der erwartete Ex-Nuke-nin eintraf. In einem einfachen schwarzen Gewand trat er ein. Still stellte er sich vor den Schreibtisch und blickte sie aus ausdruckslosen Augen an. Tsunade ließ sich jedoch nicht von seinem Blick irritieren und legte sogleich los. „Ich komme sofort auf den Punkt. Es geht um deine Beziehung zu Naruto. Ich habe bisher keinerlei Fortschritte erkennen können. Was denkst du darüber?“ Der junge Mann vor ihr rührte keinen Muskel, weder während sie redete, noch danach. Sein leerer Blick glitt lediglich zu Gaara rüber und wieder zu ihr. Mit einer Neutralität, die schon an Gleichgültigkeit grenzte, gab er seine Antwort. „Da gibt es nichts zu sagen.“   ~Gaara~   Ich hatte bereits an seinem Blick geahnt, dass sich fast gar nichts seit unserer letzten Begegnung verändert hatte. Ich spielte mit einem Kieselstein in meiner Hand, um mich ruhig zu halten, doch bei seiner Antwort ging jede Vorsichtsmaßnahme flöten. Aus Reflex ballte ich meine Hand zur Faust und konnte den Stein darunter nachgeben spüren. „Dafür habe ich ihm nicht geholfen!“ Tsunades Enttäuschung war unüberhörbar. Es zog mich wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Er zog nicht nur Narutos Mühen in den Dreck, sondern auch gleich all derer, die ihn unterstützt hatten. „Hast du zumindest vor in nächster Zeit dich ordentlich bei ihm zu bedanken?“ Ich wartete gerade zu auf seinen nächsten Fehltritt, der überraschenderweise ausblieb. Er nickte. „Ich bin mir nicht sicher, wann der richtige Moment dafür da ist“, fügte er noch hinzu, was sich in meinen Ohren nach einer Ausrede anhörte. Ich konnte nicht noch länger tatenlos zu sehen. Sein undankbares Verhalten Naruto und Konoha gegenüber nahm ich persönlich. Meine Worte gezielt aussuchend setzte ich zu einer hoffentlich erleuchtenden Belehrung an. „Die Person zu ignorieren, die dir eine zweite Chance gibt, ist nicht die richtige Art und Weise seine Dankbarkeit auszudrücken.“ Erst folgte nur Stille auf meine Worte bis er sich zu einer Antwort herab ließ. „Ich weiß.“ In blinder Wut verarbeitete ich den Kieselstein in meiner Hand zu Sand. „Dann denk noch mal darüber nach. Du wirst vielleicht nicht mehr so viel Zeit dafür haben wie du denkst“, zischte ich gezwungen ruhig die Worte heraus. Wir blickten uns stumm an bis Sasuke den Augenkontakt abbrach und sich zurück an die Hokage wandte. Sie hatte dem Gespräch gefolgt und ließ Sasuke seufzend wegtreten. Ihre und meine Blicke trafen sich. Ich seufzte und beantwortete die Frage, die ihr durch den Kopf gehen musste. „So etwas Ähnliches habe ich erwartet.“ Sie nickte betroffen, sagte nichts. Vielleicht wusste sie auch nichts zu sagen. Die Stille nutzte ich, um meine nächsten Worte  auszuwählen. „Tsunade, ich weiß, dass du bald vorhast deinen Titel weiterzugeben und wenn mich nicht alles täuscht, weiß ich auch an wen.“ Ihr Blick war gefasst und sie zeigte keinerlei Zeichen der Irritierung, was ich als Bestätigung annahm. „Aber ich muss dich enttäuschen, wenn ich sage, dass er den Titel nicht annehmen wird.“ Dies schreckte sie eindeutig auf. Verwirrt wollte sie etwas einwenden, doch ich unterbrach sie. „Ich bin mir da ziemlich sicher. In Suna kam es bei einem Gespräch zum Thema, wenn auch indirekt. Hokage zu werden bedeutet der stärkste Shinobi im ganzen Land des Feuers zu sein. Er glaubt, dass er noch nicht stark genug für diese Position ist.“ Stockstarr saß die Hokage mit offenem Mund da. Das hatte sie wahrlich nicht kommen sehen. Ihre Reaktion bestätigte mir nur, was ich bereits vermutet hatte. „Er hat nicht mit dir geredet, nicht wahr?“ Sie schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich nachdenklich zurück in ihren Sessel. Es beruhigte mich, dass sie die Situation genau so ernst nahm wie ich. Ich konnte ihre Gedankengänge verfolgen, was nicht sonderlich schwer war. Sie realisierte den Grund allen Übels, das nur Salz auf die Wunde streute. „Deswegen wollte ich dir meine Hilfe anbieten. Nachdem ich Sasuke Uchihas Willen gesehen habe, fühle ich mich bei meiner Annahme, dass es das Beste für Naruto sei, bestätigt.“ „Worum geht es?“ „Ich möchte ihn mitnehmen nach Suna.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)