Raubtierbändiger von Jimini (eine MorMor FanFiction) ================================================================================ Prolog: Das Angebot ------------------- Dieses Grinsen machte ihn krank. Der Kerl wollte ihn doch verarschen. Der dunkelblonde Mann blickte noch immer verschlafen über seine Zeitung hinweg den Fremden an, der da heute Morgen einfach auf seiner Couch gesessen hatte. Wie der hier herein gekommen war, war ihm genauso ein Rätsel, wie der Name der schwarzhaarigen Schönheit in seinem Bett. Es war ein Wunder, dass er kaum Kopfschmerzen hatte. Überrascht hatte er bemerkt, dass die Morgenzeitung vor seiner Schlafzimmertür gelegen hatte. Allerdings war er weder wach noch nüchtern genug, um sich darüber gründlich Gedanken zu machen. Stattdessen hatte er sie aufgehoben, um sie auf dem kurzen Weg in seine offene Küche auf zu falten und zu lesen zu beginnen. Wenn sie schon mal vor seinen Füßen auftauchte, dann sollte er das doch auch nutzen. Ohne den Blick von den Seiten zu heben, hatte er die Kaffeemaschine angestellt und sich dann mit den Rücken gegen die Wand gelehnt. Da räusperte sich etwas. Oder besser gesagt, jemand. Verschlafen hob er den Blick von den Buchstaben, die sich zu dieser frühen Stunde nur nach und nach zu Wörtern und Sätzen formten. Und da saß dieser seltsame, dunkelhaarige Mann im Anzug. Auf seiner verschlissenen Couch in seinem Saustall von Wohnzimmer. Der Kontrast war einfach zu krass. Die Kaffeemaschine gluckerte leise und der eigentliche Bewohner dieser Wohnung zog die Augenbrauen zusammen, versuchte gerade, mit Restalkohol, die Situation zu erfassen. Da saß ein fremder Mann auf seiner Couch. Nun begann dieser auch noch so seltsam zu lächeln. Nein, ein Lächeln war das schon gar nicht mehr. Das war schon ein Grinsen. „Wer sind Sie?“, entfuhr er ihm endlich, mit kratziger Stimme. „Wie wäre es mit einem ‚Dankeschön‘? Immerhin habe ich dir die Zeitung vor die Tür gelegt“, sagte der andere immer noch grinsend und seine Stimme jagte ihm eine Gänsehaut über den nackten Rücken. Eine überaus unangenehme Gänsehaut. „Wer sind Sie?“, wiederholte er seine Frage noch einmal, gar nicht auf den anderen eingehend. „Mein Name tut nichts zur Sache…“ Der unbekannte, der jetzt auch noch seine Identität nicht preisgab, holte schon Luft, um noch etwas zu sagen, doch der Blonde fiel ihm ins Wort. „Was wollen Sie hier?“ Der Fremde wirkte kurz etwas empört über dieses dazwischen fahren, beschloss dann aber es nicht weiter zu beachten. „Ich bin hier, um Ihnen ein Angebot zu machen, Mr. Moran.“ Er horchte auf. Gut, sein Name stand an der Hausklingel und an seiner Wohnungstür. Das war kein Hexenwerk. „Ein paar Vöglein haben mir gezwitschert… Nein, formulieren wir es anders… ich habe aufgeschnappt, dass Sie einen Job suchen“, sagte der Mann ohne Namen und grinste noch ein wenig breiter, schwieg dann aber einen Moment. „Und?“ „Und ich habe den perfekten Job für Sie. Sagen wir, ich denke, dass Sie noch die geeignetste Person für diesen Job wären. Ihre Akte ist ja nicht die beste, aber ich mag Männer wie Sie. Männer mit Kanten. Männer, die sich auch mal gern die Hände schmutzig machen.“ Sebastian Moran ließ die Zeitung endgültig sinken. Das Grinsen des anderen wollte ihm einfach nicht gefallen. Was sollte das? „Was meinen Sie?“, fragte er den Fremden, der daraufhin kicherte. Woher auf einmal die Akte kam, die der andere in der Hand hielt wusste er auch nicht zu sagen. Allerdings landete sie auf dem niedrigen Tisch vor der Couch. Von seinem Standpunkt aus konnte er nicht erkennen, was auf der Akte stand, aber der andere sah ihn wissend an. „Ich weiß alles über Sie, Mr. Moran. Und ich denke, dass Sie sehr gut in mein Geschäftsbild passen. Hier drin befindet sich eine Aufgabe für sie. Wenn Sie sie annehmen, werde ich das schon mitbekommen.“ Der Mann erhob sich von seiner Couch, richtete seinen Anzug und schloss die Köpfe seines Jacketts mit einer Hand. Noch einmal sah er den anderen so wissend an und wandte sich dann ohne ein weiteres Wort zum Gehen. Sebastian blickte dem Mann mit steinerner Miene nach. Schließlich verschwand er durch die Wohnungstür und ließ diese leise ins Schloss gleiten und die Kaffeemaschine gluckerte noch einmal leise um zu melden, dass sie fertig war. Blind drückte er den Knopf, der sie Abstellte, wandte den Blick nicht von der Tür. Plötzlich piepte sein Handy. Wieso lag es auf der Anrichte? Hatte er es nicht mit ins Schlafzimmer genommen? Moment. Das war gar nicht sein Handy. War es vielleicht das der unbekannten in seinem Bett? Die Zeitung knisterte empört auf, als er sie unordentlich zusammenschlug und in eine Hand knüllte, um mit der anderen das Handy zu greifen. Zu seiner Überraschung konnte er das Smartphone einfach entsperren. Es war eine SMS eingegangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)