Help von Last_Tear (I'm dating a Rockstar) ================================================================================ Kapitel 1: Scarlet Love Song ---------------------------- Einatmen. Ausatmen. Zum wiederholten Male starrte Kaya seinen Kleiderschrank so böse an, als wäre der an Allem Schuld - was teilweise stimmte. Weil er seine Lieblingsklamotten gefressen hatte. Also nicht direkt, eher die Motten die sich dort eingenistet und die er zu spät bemerkte hatte. Egal. Fakt war - ihm fehlten Klamotten. Für heute Abend. Und angesichts der Uhrzeit hatte er jetzt noch genau sechs Stunden Zeit um sich fertig zu machen - duschen und schminken inklusive und wäre er nicht erst beim Friseur gewesen, er hätte sich jetzt die Haare gerauft, das war doch zum Verzweifeln! Wieso hatten die blöden Viecher es überhaupt in seinen Schrank geschafft, wozu hatte er denn ne Katze?! Wobei die ihm gerade schnurrend um die Beine strich und seufzend ließ er sich aufs Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Händen - er brauchte Hilfe. Dringend. Und zwar ausnahmweiße keine plüschige, auf vier Pfoten, die sich neben ihn aufs Bett legte und zufrieden zu schnurren begann als er sie streichelte. Wie hatte das alles noch mal passieren können? Ach ja, richtig. Weil er ein Idiot war und nicht aufpassen konnte, wo er hinrannte. Richtig. Wer hätte denn auch ahnen können, dass der Kerl dem er unbeabsichtigt seinen Starbuckskaffee übers Hemd gekippt hatte, der Drummer von X-Japan und der heimliche Mann seiner Träume war? Niemand! Und vor allem nicht er! Das Schlimmste war vermutlich, dass Yoshiki nicht mal sauer gewesen war - sondern nur gelacht hatte und gemeint, dass Fans für gewöhnlich keine SO drastischen Maßnahmen ergreifen würden um seine Aufmerksamkeit zu bekommen - und er wäre am Liebsten im Boden versunken. Hätte das noch peinlicher werden können? Vermutlich nicht. Fakt war - er hatte sich tausendmal entschuldigt, Yoshiki seine Karte gegeben, dass er ihm die Rechnung für die Reinigung zuschicken konnte - und jetzt hatten sie ein Date. Weil der Kerl wirklich gesagt hatte, dass er ihn wieder sehen wollte. Und um zu vermeiden, dass er wieder mit Kaffee übergoßen wurde - hatte er ihn zum Essen eingeladen. Was genau der Grund für Kayas Panik war. Er kannte Yoshiki. Und er wusste, dass man definitiv nicht in Jeans zu einem Abendessen mit diesem ging - was ihn vor das nächste Problem stellte. Kleid oder kein Kleid? DAS hatte er ihm nämlich am Telefon nicht gesagt gehabt und mit einem leisen Wimmern angelte sich Kaya schließlich sein Handy vom Nachttisch, während er innerlich betete, dass der Gitarrist heute frei hatte. Oder anderweitig Zeit für ihn. Wenigstens ging dieser bereits nach dem dritten Klingeln ran, was er jetzt einfach mal als gutes Zeichen wertete. "Hizaki? Ich brauch deine Hilfe…" Es war zwar nicht unbedingt hilfreich gewesen, dass dieser ihn ausgelacht hatte, als er ihm alles erzählt hatte, aber wenigstens hatte Hizaki zugestimmt mit ihm shoppen zu gehen - auch wenn sie dabei eindeutig mehr Zeit gebraucht hatten, als gedacht. Zwar hatte Yoshiki gesagt, dass er ihn abholen würde, aber…Kaya biss sich auf die Unterlippe, als er einen Blick in den Spiegel warf. Zumindest war schwarz schon mal ein Anfang gewesen. "Zieh doch einfach was an, worin du dich wohl fühlst? Einen schlechteren Eindruck von dir kann er doch sowieso nicht mehr bekommen." Kaya murrte, bevor er ein Kissen nach dem Gitarristen warf, welcher diesem lachend auswich und es neben sich aufs Bett legte, bevor er wieder dazu überging Kayas Kätzchen zu kraulen. "Das ist nicht sehr aufbauend!" Hizaki zuckte nur mit den Schultern, schenkte Kaya ein unschuldiges Lächeln. "Aber die Wahrheit!" Traurig, sehr traurig aber leider hatte der Gitarrist Recht. Wenn Yoshiki auch nur ansatzweiße neugierig gewesen war - oder besser - freie Zeit gehabt hatte - wusste er jetzt eh alles über ihn was wichtig war. Und alles was das noch toppen konnte, wäre dem Drummer ein Glas Rotwein übers Hemd zu kippen…Oh Gott. Kaya schüttelte nur den Kopf, während er einen hilflosen Blick zu Hizaki warf. "Ich sag ab, ich kann das nicht." Damit hatte er auch schon nach seinem Handy gegriffen - zuckte jedoch zurück als Hizaki schneller war und das kleine Gerät in seine Hosentasche schob. "Was soll das denn?" "Das frage ich dich!" Damit war der Gitarrist auch schon aufgestanden und Kaya wich instinktiv ein paar Schritte zurück - nur weil Hizaki kleiner war als er hieß das nicht, dass man vor ihm keine Angst haben sollte, eher im Gegenteil - wie Kamijo es mal ausgedrückt hatte - niemand machte die Prinzessin wütend und überlebte es. "Ich erwarte nicht, dass er dir am Ende des Abends einen Heiratsantrag macht, aber verdammt noch mal, genieß es doch einfach! Du rennst Yoshiki seit Jahren hinterher obwohl du doch davon ausgehst, dass das nie was wird mit euch und dann lädt er dich zum Abendessen ein und du willst absagen weil du Angst hast, dich zu blamieren?! Wenn, dann passiert es halt. Du erinnerst dich an das erste Date zwischen Kamijo und mir? Wir waren am Ende im Krankenhaus weil er sich ne Lebensmittelvergiftung geholt hat, DAS kannst du schlecht toppen." Damit hatte der Gitarrist ihm auch schon eine der vielen Tüten mit Klamotten in die Hand gedrückt, die sie heute gekauft hatten und schob ihn sanft, aber bestimmt in Richtung Bad. "Duschen, umziehen, schminken, los! Du hast eine Stunde Zeit - stell dir einfach vor, es wäre ein Auftritt." Kaya seufzte leise, lehnte sich für einen Moment an die Badezimmertür die er hinter sich geschlossen hatte und atmete tief durch. Gut, insoweit hatte Hizaki Recht - dessen Date würde nichts toppen können. Und ja, er hatte auf eine Gelegenheit gewartet um Yoshiki irgendwie mal anzusprechen, irgendwann aber er hatte das anders geplant gehabt - eher als ein Konzert ansehen, danach backstage und mit der Band reden und so…NICHT dass er dem Drummer seinen Kaffee überkippen würde. Aber ändern konnte er es jetzt sowieso nicht und verschwand dann lieber kopfschüttelnd unter die Dusche, nachdem er sich ausgezogen hatte, bevor Hizaki auf die Idee käme, nachzuhelfen - darauf konnte er dann doch sehr gut verzichten. Zwanzig Minuten später starrte Kaya schließlich das Kleid an - während er das Handtuch enger um sich wickelte. Das war Hizakis Ernst? Aber gut…Seufzend zog er sich dann auch um, eigentlich hatte er das Kleid nur mitgenommen weil es verdammt hübsch gewesen war, nicht weil er es in die nähere Auswahl für heute Abend gepackt hätte... An sich…Es wirkte zumindest nicht zuu overdressed - und war schwarz-weiß, hieß er würde nicht zu eintönig rüber kommen mit den schwarzen Haaren. Und es waren schwarze Rosen auf dem weißen Stoff - seine Lieblingsblumen was konnte da denn noch schief gehen? Gut, mit den langen, schwarzen Satinhandschuhen fühlte er sich dann wirklich, als ob er auf die Bühne gehen würde und nachdem Hizaki ihm beim Schminken geholfen hatte, erkannte er sich im Spiegel selbst kaum wieder. Ob Yoshiki ihn so überhaupt erkennen würde? Aber gut, das würden sie sehen - er fühlte sich so auf jeden Fall verdammt wohl und solange er nicht vor hatte mit einer offenen Flasche Rotwein vor dem Drummer zu flüchten, war er mittlerweile ganz zuversichtlich was den Abend anging - was allerdings auch an der Standpauke von Hizaki gelegen haben könnte, von der ihm immer noch etwas die Ohren klingelten…Seufzend suchte Kaya nach den richtigen Ohrringen, sah nur kurz auf, als Hizaki ihm schließlich ein Paar in die Hand drückte und schenkte diesem ein müdes Lächeln. "Danke…Kamijo wird nicht begeistert sein, wenn du eine halbe Katze mit nach hause bringst…" Immerhin, so wie der Gitarrist aussah? Merkte man deutlich, dass es Sommer wurde, wenigstens hatte er sich ein schwarzes Kätzchen geholt gehabt…"Ach was. Er würde sich wohl eher beschweren, wenn ich Goma-chan entführen würde und wir dann keine ruhige Minute mehr hätten." Lachend schüttelte Kaya nur den Kopf - er würde sein Kätzchen nicht hergeben und das wussten sie wohl Beide. Ein letzter Blick in den Spiegel und Hizaki tätschelte ihm aufmunternd die Schulter, bevor er das schnurrende Knäul von seinem Schoß schob, dass er aufstehen konnte. "Also ich geh dann mal - du schaffst das Kaya, ja? Sei einfach du selbst - pass auf den Rotwein auf und wenns ganz schlimm wird, rufst du mich an, verstanden?" Kaya nickte nur, während er zusah wie der Gitarrist seine Schuhe anzog - und diesen in eine vorsichtige Umarmung zog, bevor er endgültig gehen konnte. "Danke, Hizaki…Für alles." Dieser grinste nur, während er Kayas Handy aus der Hosentasche zog um es seinem rechtmäßigen Besitzer zurück zu geben. "Schon gut. Und versaus nicht!" Und weg war er, Kaya sprachlos zurück lassend, manchmal, aber nur manchmal fragte er sich ja doch, ob Hizakis sadistische Seite Spaß daran hatte ihn zu quälen oder ob dieser wirklich nur das Beste für ihn wollte…Immerhin hatte dieser scheinbar die Zeit genutzt die er im Bad verbracht hatte um seinen Handyhintergrund zu ändern. Natürlich in ein Bild von Yoshiki und wäre das nicht schlimm genug - war es eins der alten Bilder - mit einem nackten Drummer. Auch wenn er so nur dessen Oberkörper sehen konnte, reichte es, dass er Hizaki erwürgen wollte - vor allem, als es klingelte und er das Handy fast fallen ließ und lautlos fluchte. SUPER. Jetzt konnte er das auch nicht mehr ändern, warf das Telefon fast panisch in seine Tasche, bevor er in seine Schuhe schlüpfte und sich den Schlüssel schnappte. "Bis später, Goma-chan, sei brav während ich weg bin!" Und damit war er aus der Tür, während eine unbeeindruckte Katze nur kurz ihrem Herrchen nachsah und dann herzhaft gähnend zurück ins Schlafzimmer tappte um auf dessen Bett ein Nickerchen zu halten. Vor der Tür jedoch war er sich nicht sicher, ob er nicht doch lieber wieder umgedreht wäre - oder abgesagt hätte. Zwar erwartete Yoshiki ihn nicht mit Limousine, das wäre zu viel des Guten gewesen - aber so lässig wie dieser an sein Auto gelehnt dastand, verschlug es Kaya für einen Moment den Atem und er konnte nur noch starren. Heilige Scheiße. WIESO in aller Welt wollte dieser Mann mit ihm ausgehen?! Wie hatte er das denn geschafft? Hatte Hizaki ihn vorhin bewusstlos geschlagen? Oder war er die Treppe doch runtergefallen und lag jetzt irgendwo mit ner Gehirnerschütterung? "Sag nicht, ich hab mich in der Adresse geirrt? Oder hast du deine Meinung geändert und willst nicht mehr mit mir essen gehen?" Kaya blinzelte, bevor er heftig den Kopf schüttelte und die angebotene Hand nahm, nur um halb zusammen zu zucken, als Yoshiki ihm einen Handkuss gab und die Tür aufhielt. Womit hatte er das alles verdient? Und vor allem - WIESO MUSSTE DER KERL IM ANZUG SO UNVERSCHÄMT GUT AUSSEHEN?! Kaya zwang sich tief durchzuatmen, nachdem er sich angeschnallt hatte. Alles gut. Er würde den Abend überstehen können ohne peinliche Zwischenfälle. Hoffentlich zumindest. "Hab ich dich sprachlos gemacht oder bist du immer so schüchtern wenn du jemandem nicht direkt Kaffee übergekippt hast?" Kaya konnte nur blinzeln, während er nach Worten suchte - das war zu viel. Klar, er hatte Selbstbewusstsein - wenn es NICHT gerade darum ging, dass der Mann auf den er seit ein paar Jahren stand, ihn zum Essen eingeladen hatte und dabei so gut aussah, dass er wirklich Angst bekam, das könnte nur das Ergebnis einer verlorenen Wette sein. Immerhin, Yoshiki und er? Es war immer ein Traum gewesen - so etwas wurde nicht von jetzt auf gleich wahr - nicht mal MIT dem Segen der Götter. Klar, er hatte in letzter Zeit etwas häufiger die Tempel besucht um für mehr Glück zu beten, aber da hatte er eigentlich die Band im Blick gehabt. Vielleicht hätte er das genauer spezifizieren sollen? Der Rest der Fahrt verlief schweigend - nur ab und an wagte Kaya einen Blick auf den Mann neben sich - was sein Herz jedes Mal nur noch schneller schlagen ließ. Und spätestens als Yoshiki parkte und er erkannte, WO er sich befand, wäre er am Liebsten schreiend davon gerannt und hätte Hizaki angerufen. Jetzt musste er sich wenigstens keine Sorgen mehr machen, dass er overdressed war und als Yoshiki ihm aus dem Auto half, warf er diesem einen fast schon panischen Blick zu - das war sein Ernst?! "Keine Angst, Schönheit, ich pass auf dich auf." Der weitere Abend schien wie im Nebel an Kaya vorbei zu ziehen. Er war noch nie in einem so hübschen Restaurant essen gewesen, verstand absolut nicht wieso Yoshiki ihn hierher mitgenommen hatte, immerhin, sie fielen auf. Und jeder würde sich fragen wer die hübsche Begleitung des Drummers war. Es irritierte ihn - und das Schlimmste war, dass sich Yoshiki vollkommen auf ihn konzentrierte. Fragen stellte, die offensichtliches Interesse bekundeten und die nicht mehr als Smalltalk durchgehen konnten und er sogar ehrlich antwortete, wenn Kaya seinerseits Fragen eingefallen waren. Das Allerschlimmste war der Blick in den Augen seines Gegenübers - der ihn jedes Mal dazu brachte wegzusehen um nicht komplett rot anzulaufen und im Boden zu versinken. Als ob wirklich nur sie Beide anwesend wären. Und tief in seinem Inneren schrie eine kleine Stimme ihm zu, dass das unmöglich war. Und dass das hier niemals die Realität sein konnte ohne einen Haken oder einen bitteren Nachgeschmack. Aber nichts passierte - beim Nachtisch schaffte es Yoshiki ihn zum Lachen zu bringen und erneut musste sich Kaya eingestehen, dass er sich verliebt hatte - nach diesem Abend vielleicht sogar noch ein Stückchen mehr. Auch wenn es immer noch nicht zusammen passen wollte - der Wein half diese Gedanken zu verdrängen, dass er sich schlussendlich fast wie selbstverständlich an Yoshiki kuschelte, nachdem er sich bei diesem eingehakt hatte, ein leises "Danke.", murmelnd, nachdem dieser die Rechnung für sie Beide übernommen hatte, konnte es noch besser werden? Immerhin, er kannte genug Kerle, die nicht begeistert gewesen wären, wenn er im Kleid zu einem Abendessen aufgetaucht wäre. Aber es war ein Teil von ihm - was man auf der Bühne oft genug sah und es erleichterte ihn ungemein, dass Yoshiki ihn weder hatte stehen lassen, noch sonstige Bemerkungen hatte fallen lassen - aber gut. Dieser war früher selbst in Kleidern aufgetreten, was die Toleranzgrenze vermutlich deutlich erhöhte. Mit einem leisen Seufzen sah sich Kaya schließlich um, wo waren sie eigentlich hier? Auf jeden Fall nicht auf dem Weg zurück zum Auto und als er den Drummer fragend ansah zuckte dieser nur mit den Schultern. "Ich dachte, ich kann dich noch auf einen kleinen Spaziergang entführen, aber wenn du nach hause willst…" An sich - ja. Er wollte nach hause. Sofort. Weil er Hizaki anrufen musste, selbst auf die Gefahr hin, dass Kamijo durchs Handy springen und ihn erwürgen würde. Und andererseits - hätte er ewig so mit Yoshiki weiterlaufen können, weswegen Kaya schließlich nur den Kopf schüttelte und dem Drummer ein schüchternes Lächeln schenkte. "Ich würde gerne noch etwas Zeit mit dir verbringen, Yoshiki." Die nächsten zwei Stunden hatten sie damit verbracht, einfach durch die Stadt zu laufen - und zu reden. Auch wenn Kaya nicht mehr sagen konnte, worüber - es waren Themen dabei gewesen, die er ab und an mit Mana kurz besprochen hatte, aber nie weiter vertieft…Irgendwann waren sie auf die Musik gekommen, wie sie dazu gekommen waren und er hatte sich fast nicht getraut, zuzugeben, dass er ebenfalls Klavier spielte, immerhin, er spielte an sich schon seit seiner Jugend, aber hatte sich dann eben doch lieber aufs Singen konzentriert. Wenngleich er auch zugeben musste, dass er Yoshiki für dessen Spiel immer bewundert hatte - und dieser ihn mit der Klavierversion von Endless Rain zum Weinen gebracht hatte. Vermutlich wie zigtausende andere Fans. Nur dass diese nie die Gelegenheit bekommen würden, mit Yoshiki so durch die Stadt zu laufen. "Ich würde dich gerne mal spielen hören, Kaya." Die Worte rissen ihn aus seinen Gedanken und er konnte gerade nur nicken, auch wenn er sich sicher war, dass er keinen einzigen, richtigen Ton treffen würde. Nicht wenn Yoshiki daneben sitzen und zusehen würde. Oder eher - zuhören, das wäre noch schlimmer. "Besorg mir ein Klavier und ich spiel für dich." Mit einem nervösen Lachen strich sich Kaya eine Haarsträhne aus der Stirn, er musste irre geworden sein. Vor allem weil sie beide ganz genau wussten, wo sie das nächste Klavier finden würden. Bei Yoshiki zuhause. Kaya erschauderte, als der Drummer die Fingerspitzen hauchzart über seine Wange gleiten ließ und er zwang sich, sich wegzudrehen - er wusste immer noch nicht, ob das nicht nur ein Spiel war oder eine Masche um ihn ins Bett zu bekommen und falls doch - er würde nicht mitspielen, niemals! "Aber nicht heute." Seine Stimme zitterte deutlich, verriet ihn und während er fast schon mit Enttäuschung rechnete, zog sich der Drummer zurück und schenkte ihm ein sanftes Lächeln. "In Ordnung." Und hätte dieser ihn nicht mehr festgehalten, Kaya war sich nicht sicher, ob seine Beine ihn weiterhin getragen hätten, so weich wie diese sich gerade anfühlten. "Bringst du mich nach hause?" "Natürlich." Der Weg zurück war ihm fast schon lächerlich kurz erschienen und dass Yoshiki ihn die ganze Fahrt über beobachtet hatte, machte es nicht unbedingt besser. Vor allem weil dessen Blick regelrecht - besorgt wirkte. Was Kaya zusätzlich verunsicherte, denn jetzt wusste er wirklich nicht mehr wie er sich dem Anderen gegenüber verhalten sollte,war verdammt froh, als Yoshiki ihn zuhause abgesetzt hatte. Nein, er wollte keine einfache Nummer in dessen Bett sein. Selbst wenn sie sich nie wieder sehen würden. "Danke für den schönen Abend." Kaya atmete tief durch, während er sich abschnallte und jetzt raus hier. Zurück in seine Wohnung, sein Bett - Sicherheit. Allerdings gab er einen erschrockenen Laut von sich, als er festgehalten wurde und er sah Yoshiki an wie das Kaninchen vor der Schlange, in Panik erstarrt, weil er nicht wusste, was noch folgen würde. "Ich würde das gerne wiederholen, Kaya. Darf ich dich anrufen?" So perplex wie der Sänger war, nickte er nur stumm, zuckte allerdings zurück, als Yoshiki Anstalten machte ihn zu küssen und riss sich jetzt los, dass er aus dessen Auto flüchten konnte. "Gute Nacht!" Oh er war sowas von noch nicht bereit dafür - und ließ sich in seiner Wohnung angekommen erstmal an der Tür entlang nach unten sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Oh Gott, was hatte er getan? Wenigstens kam Goma-chan miauend angetappt um ihr Herrchen daran zu erinnern, dass es längst Abendessenzeit vorbei war und nachdem er seine Katze gefüttert und sich umgezogen und abgeschminkt hatte, realisierte Kaya erst langsam was heute abend passiert war. Yoshiki hatte das Restaurant nicht gewählt, um anzugeben. Sie waren beide in der Musikbranche unterwegs und wussten wie viel der Andere verdiente…Und wenn es ihm nur um Sex gegangen wäre, hätte er es anders angestellt. Der Drummer hatte gewollt, dass sie gesehen wurden. Zusammen. Und er wollte ihn wieder sehen. Was sollte er davon denn halten? Mit einem verzweifelten Laut angelte sich Kaya schließlich auch sein Handy - völlig egal dass es bereits zwei Uhr nachts war - er musste mit jemandem reden und selbst wenn Kamijo ihn erschlagen würde dafür - er brauchte Rat. Und er klingelte lieber Hizaki wach als jemand aus seiner Familie - die würden am Ende nämlich noch vorbei kommen. Und so lieb er seine Geschwister auch hatte - es gab einfach Dinge die diese nicht wissen mussten. Noch nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)