Mesmerize Me! von Sky- (The Play of Snake and Lion) ================================================================================ Kapitel 16: Rückkehr -------------------- „Rache ist ein Geständnis des Schmerzes.“ Lucius Annaeus Seneca, Philosoph Die Ereignisse steckten Sam noch so tief in den Knochen, dass er gar nicht realisiert hatte, was geschehen war. Er hatte nur die Schüsse gehört und die vielen Scheinwerfer der Autos gesehen. Wie sich herausgestellt hatte, hatten sich Araphels Leute im Schatten positioniert und auf Christines Kommando hin das Feuer eröffnet und die Wagen durchlöchert wie Siebe. Immer noch schoss Adrenalin durch Sams Körper, doch so langsam aber sicher ließ die Aufregung wieder nach. Er kam wieder in der Realität an und wurde sich so langsam aber sicher bewusst darüber, was geschehen war. Die Triade hatte Lawrence getötet… sie hatten versucht, auch ihn umzubringen. Shen trachtete ihm also wirklich nach dem Leben. Schweigend saß er auf der Motorhaube des Furys, der durch die rasante Flucht und dem Schusswechsel etwas mitgenommen aussah. Aufmunternd legte Christine einen Arm um seine Schultern, als wolle sie ihn aufbauen. „Das wird schon“, sagte sie. „Du kannst froh sein, dass du bei mir dabei warst. Ansonsten hätten sie dich auch kalt gemacht. Es ist ja zum Glück alles gut gegangen.“ „Gut gegangen?“ fragte der 28-jährige. „Mein Bruder ist tot und das nur, weil ich zu ihm fahren musste.“ „Das muss nicht unbedingt sein“, erklärte die Rothaarige. „Die Yanjingshe ist dafür bekannt, dass sie Polizisten umbringt. Und wenn dein Bruder auf der Abschussliste stand, dann hatte es Gründe. Jetzt lass dich nicht so hängen, sondern sei dankbar dafür, dass du es nicht warst, den sie abgeknallt haben.“ Ja, das war auch wieder wahr, aber trotzdem blieb dieses bittere Gefühl der Schuld. Als sich die Aufregung wieder halbwegs gelegt hatte, fuhren sie zurück zur Mason-Villa und als Christine in die Garage der Werkstatt fuhr, wurden sie bereits von Araphel erwartet. Beim Anblick des Mafiabosses rutschte Sam das Herz in die Hose, denn er wusste, dass dieser nicht mit Begeisterung reagieren würde. Und das war noch milde ausgedrückt. Doch nachdem sie beide aus dem Wagen ausgestiegen waren, ging Araphel gar nicht auf ihn los und stauchte ihn zusammen. Nein, er ging zu Christine hin und umarmte sie. Wie ein großer Bruder, der Angst um seine kleine Schwester hatte. „Christine“, rief er und atmete erleichtert durch. „Ist alles in Ordnung bei dir? Haben sie dir irgendetwas angetan oder…“ „Es geht mir gut“, versicherte sie und versuchte, ihn zu beruhigen. „Es ist noch alles dran und es ist auch nirgendwo ein Kratzer dran.“ „Sicher?“ Christine nickte und tätschelte ihm lächelnd den Kopf. „Mir fehlt wirklich nichts.“ Immer noch etwas skeptisch nickte Araphel und wandte sich dann Sam zu. Der liebevolle und besorgte Blick, den er Christine gegenüber gehabt hatte, war nun verschwunden. Stattdessen sah man deutlich, wie wütend er gerade wirklich war. Er packte den 28-jährigen am Kragen und sah aus, als wolle er ihm eine reinhauen. „Du hast es gewagt, trotz meiner klaren Worte einfach so abzuhauen und dann auch noch Christine in Gefahr zu bringen?“ Bei diesen Worten ging Christine augenblicklich dazwischen, trennte die beiden voneinander und stellte sich schützend vor Sam hin, wobei sie Araphel mit einem sehr entschlossenen Blick ansah. „Lass Sam doch in Ruhe. Es war meine Entscheidung gewesen. Ich hab ihm dieses komische Halsband abgenommen und ihn zu seinem Bruder gefahren.“ „Du brauchst ihn nicht auch noch in Schutz zu nehmen!“ „Tue ich doch nicht, du selten dämlicher Vollidiot. Ich wollte ihm einfach nur helfen, weil er es alleine nicht geschafft hätte, also reg dich wieder ab.“ „Ich soll mich abregen, nachdem du in Gefahr geraten bist? Was wäre gewesen, wenn die Yanjingshe dich geschnappt hätte? Was, wenn ich nicht da gewesen wäre, um dich zu retten?“ „HÖR ENDLICH AUF DAMIT, MICH WIE DEINE SCHWESTER ZU BEHANDELN!!!“ In ihrer Wut schleuderte Christine einen Schraubenschlüssel von ihrem Werkzeuggürtel quer durch die Werkstatt und man sah ihr an, dass sie mit einem Male blass wurde und ihre Hände zu zittern begannen. „Ahava ist tot und ich bin nicht sie, okay? Also hör bitte endlich auf damit, mich als Ersatz zu sehen. Versteh das doch endlich: sie kommt nicht wieder und ich bin nicht sie. Ich hätte zwar gerne eine Familie, aber doch nicht so. Und…“ Christine, die plötzlich von einem leichten Schwindel erfasst wurde, sank auf einem Stuhl zusammen. Benommen rieb sie sich die Augen und sie sah überhaupt nicht gut aus, insbesondere da ihre Hände stark zitterten und sie einen etwas verstörten Eindruck machte. Aber sie fing sich nach knapp ein oder zwei Minuten wieder, hob den Blick und wirkte wieder wie ganz die Alte. Stattdessen erhob sie sich, grinste Sam zu und stieß ihm scherzhaft in die Seite. „Ich lass euch zwei Turteltäubchen mal alleine. Wenn jemand nach mir fragt, ich bin duschen, ansonsten stink ich noch wie ein Iltis.“ Damit verließ die Rothaarige die Werkstatt und schien offenbar wieder völlig vergessen zu haben, was sie gerade noch gesagt hatte. Als sie gegangen war, blieben Araphel und Sam alleine zurück und nachdem der Mafiaboss sich nach Christines Worten wieder gesammelt hatte, fand er auch seine Wut wieder und packte ihn grob am Arm. „Ich hab dich ganz klar gewarnt, was dir blüht, wenn du abhaust. Und dennoch wagst du es, dich einfach aus dem Staub zu machen und dann besitzt du auch noch die Dreistigkeit, mich dann um Hilfe zu bitten?“ „Ich musste das tun“, erklärte Sam und ignorierte den Schmerz, denn Araphel packte ziemlich fest zu. „Ich musste meinen Bruder sprechen und ihn zur Rede stellen. Araphel, ich weiß inzwischen alles. Dass mein Bruder Ahava an die Yanjingshe verraten hat, um sich selbst zu retten, dass diese Leute ihr die Beine amputiert und vergewaltigt haben und dass sie Selbstmord begangen hat. Ich weiß auch von dem Slave Shipping Service und dass sie teilweise sogar Kinder verstümmeln und verkaufen und dass Christine und die anderen ebenfalls Opfer sind.“ Nun war es der Mafiaboss, der einen ähnlich erschrockenen Blick hatte wie Christine und ebenso seine Gesichtsfarbe verlor. Kein Wunder, denn es war ein Kapitel, welches niemand erfahren durfte, weil es viel zu schlimme Dinge enthielt und die seelischen Wunden bei ihm zu tief saßen. „Wer hat dir davon erzählt?“ „Das tut nichts zur Sache“, erklärte Sam, der lieber Morphius’ Namen da raushielt, bevor sich dieser noch Ärger einfing. „Araphel, ich weiß, dass deine Schwester schwanger von Lawrence war und ich wollte ihn deswegen zur Rede stellen, weil ich so sauer auf ihn war.“ „Und dafür schleichst du dich einfach so heimlich raus?“ „Weil ich genau wusste, dass du mich nicht gehen lassen würdest.“ „Natürlich nicht. Frag dich doch mal warum. Wer hat sich heute Morgen Shen zum Todfeind gemacht und sich damit selbst auf seine persönliche Todesliste gesetzt? Und wer hätte allen Grund, abzuhauen und mir die Cops auf den Hals zu hetzen? Die Antwort liegt ja wohl mehr als klar auf der Hand, oder?“ Sam schwieg und senkte den Blick, denn es stimmte wohl. Er hatte alle Gründe, einfach abzuhauen, nie wiederzukommen und Araphel für das anzuzeigen, was er getan hatte. Und doch war er zu ihm zurückgekommen. Es war völlig irrational, vor allem weil Araphel ein gefährlicher Mensch war, dem man nicht über den Weg trauen durfte. Er machte Geschäfte mit Drogen, illegalem Glücksspiel, Waffenhandel, Schwarzmarktgeschäften aller Art und auch Schutzgelderpressung gehörte dazu. Alles die Dinge, die Sam niemals tolerieren würde. Araphel hatte ihn verprügelt, tagelang eingesperrt, erpresst und vergewaltigt. Trotzdem hatte er keinen einzigen Moment daran gedacht, vor ihm davonzulaufen und sich vor ihm in Sicherheit zu bringen. Stattdessen hatte für ihn von vornherein festgestanden, dass er zu ihm zurückkehren würde. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann. Wieso das alles? Vielleicht ein Stockholm-Syndrom? Nun… bei den Sachen, die die letzten Tage passiert waren, wäre es nicht ganz so verwunderlich. Wahrscheinlich war es auch die logischste Erklärung, warum er plötzlich mit dem Menschen sympathisierte, der ihm solche Dinge angetan hatte und den er so sehr verachtete. Oder aber es gab noch eine andere Erklärung. Nämlich dass er trotz aller Widrigkeiten etwas für Araphel zu empfinden begann. Doch egal zu welchem Schluss er auch gekommen wäre, es hätte an der jetzigen Situation eh nichts geändert. Ohne ein Wort zu sagen hatte Araphel Sam mit sich geschleift und zuerst rechnete der Detektiv damit, dass der Mafiaboss seine Drohung wahr machen und ihn wirklich wieder in den Keller sperren würde. Doch überraschenderweise ging es gar nicht nach unten. Stattdessen ging es in sein Zimmer und das irritierte den Detektiv erst mal sehr. Warum machte Araphel seine Drohung nicht wahr? Er hatte doch allen Grund dazu. Oder ließ er vielleicht Nachsicht walten, weil er erkannt hatte, dass sein Gefangener gar nicht die Intention hatte, zu flüchten? Hatte das seinen Ärger vielleicht besänftigt? Schließlich aber wurde Sam aufs Bett gestoßen und ehe er sich versah, begann Araphel ihm die Kleidung auszuziehen und auf Proteste reagierte der Mafiaboss gar nicht erst. Stattdessen wurden ihm die Arme auf dem Rücken zusammengebunden und so langsam begann er zu ahnen, dass sich Araphel offenbar eine andere Art der Bestrafung überlegt hatte. „Was… was hast du vor?“ „Strafe muss sein“, erklärte der Mafiaboss, womit sich Sams Verdacht bestätigte. „Wenn du weißt, was die Yanjingshe meiner Schwester und den anderen angetan hat, da hättest du dir denken können, was sie dir schlimmstenfalls angetan hätten. Wobei sie eigentlich nur hauptsächlich die Frauen verstümmeln.“ „Nur die Frauen?“ „Scheint unästhetisch für sie zu sein, wenn die männlichen Sexsklaven amputiert sind. Darum schneiden sie ihnen lediglich die Achillessehnen durch, um sie so am weglaufen zu hindern. Stattdessen verbringst du den Rest deiner Tage damit, auf allen vieren durch die Gegend zu kriechen wie ein Hund.“ „Haben sie das etwa auch mit dir gemacht?“ Sam sah diesen Blick in Araphels Augen. Der Blick eines Menschen, der von schlimmen Erinnerungen an grausame Schmerzen, Demütigungen und anderen unbeschreiblichen Dingen gezeichnet war. Allein daran ließ sich erkennen, dass er mit seinem Verdacht Recht hatte. Sie hatten Araphel genau das angetan, während sie seiner Schwester gleich beide Beine amputiert hatten. Doch eines verstand er nicht. „Wie hast du es geschafft, dich zu befreien?“ „Wer schon von Geburt an alleine kämpfen musste, der entwickelt den Willen, selbst unter den unmöglichsten Bedingungen zu fliehen. Es war der pure Wille, nicht mehr und nicht weniger. Und jetzt keine Fragen mehr…“ Araphel winkelte ihm nun die Beine an und Sam fragte sich, was jetzt wohl kommen würde. Ein wenig nervös war er schon, denn er wusste, dass es eine Strafe sein würde, die auf ihn wartete und bisher waren Araphels Bestrafungen immer ziemlich schmerzhaft gewesen. Darum wurde er auch ein wenig nervös und rechnete mit dem schlimmsten. Als dann plötzlich etwas Kaltes und Hartes in seinen After geschoben wurde, verkrampfte er sich zunächst, woraufhin der Druck in seinem Inneren viel stärker wurde und ein stechender Schmerz durch seinen Körper zuckte. Immer tiefer drang der Fremdkörper in ihn ein und sogleich folgte ein zweiter. Da Araphel nicht allzu grob vorging, entspannte sich Sam wieder ein wenig und allein das Gefühl, etwas in sich zu haben, erregte ihn. Als dann aber plötzlich eine Vibration durch sein Innerstes ging, da wurde ihm klar, was Araphel da mit ihm machte. Doch damit war es nicht genug. Ein schmerzhafter Stich ging durch sein Gesäß und es fühlte sich an, als würde eine Nadel durch seine Haut stechen. „Halt still“, wies Araphel an, doch viel eher hätte Sam interessiert, was das für ein Pieksen war. „Was… was ist das?“ „Deine Bestrafung.“ Das beantwortete zwar nicht direkt die Frage, aber nach einer Weile spürte der Detektiv, wie ihm langsam aber sicher heiß zumute wurde. Ein Kribbeln ging durch seinen Körper und sein Herz begann schneller zu schlagen. Ihm war, als würde die Vibration noch intensiver werden, oder als würde sein Körper stärker darauf reagieren. So langsam dämmerte es ihm, dass Araphel ihm wohl ein Aphrodisiakum verabreicht hatte. Doch es sollte noch längst nicht seine ganze Bestrafung sein, denn Araphel hatte noch eine zusätzliche Maßnahme für ihn parat. Denn Sam sah, wie der Mafiaboss etwas hervorholte, was ihm sehr bekannt vorkam: das Penisgeschirr. Der Detektiv bekam kalte Füße und rief sofort „Nein, bitte nicht!“ „Strafe muss sein“, wiederholte der Mafiaboss und seine Meinung schien er wohl nicht so wirklich ändern zu wollen. „Du kannst aber auch gerne die Kellervariante nehmen, wenn dir das lieber ist.“ Nein, darauf konnte er wirklich verzichten und ehrlich gesagt war er auch froh, dass ihm wenigstens das erspart blieb. Tja, da musste er jetzt wohl durch und die Bestrafung über sich ergehen lassen. Wenn Araphel danach nicht mehr sauer auf ihn war, dann war er bereit, so etwas für ihn zu tun. Als das Geschirr stramm um seinen erigierten Penis geschnürt wurde, entfernte sich Araphel von ihm und ließ erst mal den Anblick ein wenig auf sich wirken. Dann aber ging er zur Tür und machte tatsächlich Anstalten, den Raum zu verlassen und Sam in diesem Zustand zu lassen. „Ich hab noch zu arbeiten“, erklärte der Mafiaboss. „Ich komme wieder, wenn ich fertig bin.“ Wie bitte, fragte sich Sam und fassungslos sah er ihn an. Der will mich so einfach hier lassen? Ist das etwa meine Strafe? Araphel blickte noch einmal kurz zurück, dann verließ er das Zimmer und schloss sicherheitshalber die Tür hinter sich ab. Nicht, weil er davon ausging, dass Sam weglief. Aber er war kein völliger Unmensch und wollte ihm zumindest ersparen, dass irgendjemand in sein Zimmer platzte und ihn in diesem Zustand sah. In seinem Arbeitszimmer sah er auf dem Anrufbeantworter, dass jemand versucht hatte ihn zu erreichen. Es handelte sich um eine Nummer, die er nicht kannte, weshalb er sicherheitshalber seine Nummer unterdrückte, als er den Anruf tätigte. Nach ein paar Sekunden wurde der Anruf angenommen und er hörte die Stimme eines jungen Mannes. „Ja?“ „Sie haben versucht, mich anzurufen. Dürfte ich erfahren, wer Sie sind?“ „Ach, dann sind Sie sicher Mr. Araphel Mason. Ich bin Harvey, Morph hat mich kontaktiert und sagte, es gäbe Arbeit für mich. Ich bin überrascht, dass sich die Mafia plötzlich für die Aufspürung von korrupten Polizisten interessiert…“ „Ich hab bei jemandem etwas wieder gutzumachen, mehr nicht und der will sich um die Korruption innerhalb der Bostoner Polizei und eventuell um den Sexsklavenhandel des Slave Shipping Services kümmern. Soweit ich weiß, ist dein Fachgebiet als Informant Korruption in öffentlichen Ämtern.“ „Das schon, aber… die zweite Sache ist leider außerhalb meiner Möglichkeiten. In dem Fall werde ich wohl Bonnie B. kontaktieren müssen.“ „Bonnie B.?“ „Eine Profihackerin, die sich auf die Infiltrierung des Dark Webs und die Aufspürung von Pädophilen spezialisiert hat. Sie gilt als eine der besten Hacker auf diesem Gebiet und ich denke, dass sie besser helfen kann als ich. Sag deinem Freund, er soll am Samstag in die Bar Kaonashi kommen. Um 15 Uhr wird das Treffen stattfinden.“ Araphel notierte sich Ort und Datum, wünschte Harvey noch eine gute Nacht und legte auf. Das wäre soweit schon mal erledigt. Zwar war er immer noch verärgert über Sams Aktion, die ihn und Christine schlimmstenfalls das Leben gekostet hätte, aber andererseits war da noch etwas anderes. Als Sam erklärt hatte, dass er nur deshalb gegangen war, um Lawrence wegen Ahava zur Rede zu stellen, war er erleichtert gewesen, aber auch überrascht. Sam war nicht seinetwegen weggelaufen und er war wieder zurückgekehrt. Er hätte sich genauso gut aus dem Staub machen können, als seine Leute die Killer der Yanjingshe ausgeschaltet hatten, doch stattdessen war er ohne zu zögern zurückgekommen. Warum? Das war doch gegen jede Vernunft, selbst Araphel hätte bei der Gelegenheit sofort die Beine in die Hand genommen. Was hatte diesen naiven Idioten nur dazu getrieben, wieder zurückzukommen, obwohl er doch hätte wissen müssen, was ihm geblüht hätte. Konnte es sein, dass Sam ihn vielleicht im Auge behalten wollte, um mehr über ihn zu erfahren, weil er sein eigentliches Ziel noch nicht aufgegeben hatte? Oder konnte es sein, dass Sam wirklich Gefühle für ihn entwickelt hatte? Nein, das war völliger Schwachsinn. Nicht nach den Dingen, die passiert waren. Doch der Gedanke hatte trotzdem etwas Angenehmes. Und wenn er ganz ehrlich zu sich gewesen wäre, dann hätte er sich eingestanden, dass er nicht wütend war, dass Sam gegangen war. Er hatte viel eher Angst gehabt. Angst davor, dass er in die Fänge der Yanjingshe und er selbst nicht rechtzeitig da sein würde, um das Schlimmste zu verhindern. Für einen Moment hatte er dieses entsetzliche Bild vor Augen gehabt. Sam… verkrüppelt und gebrochen… Er würde niemals zulassen, dass er noch einmal so versagen würde wie vor vier Jahren. Nie wieder sollte so etwas passieren. Und wenn er eben halt drastische Maßnahmen ergreifen musste, um sicherzugehen, dass Sam bei ihm blieb… in Sicherheit. 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