Two Worlds Collide von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 31: Lilien ------------------ Renjis Finger glitten durch die weichen, schwarzen Haare. "Das deute ich jetzt mal als 'Nein'", gab er sich selbst die Antwort und erhielt erst einmal nur ein Seufzen von Byakuya. Also fuhr er erst einmal fort, durch die seidigen Strähnen zu streichen. Dabei schloss er die Augen und genoss das Gefühl, dass Byakuya in seiner Nähe war. Nach kurzer Zeit spürte er schon, wie der andere sich an seiner Brust entspannte. Er öffnete die Augen und blickte sich kurz um. Sein Blick fiel auf einen schweren Ordner auf Byakuyas Sporttasche. „Was ist das? Hast du dir Arbeit mitgebracht?“, fragte er. „Mein Großvater möchte, dass ich vor meinen Arbeitsantritt zu allen wichtigen Geschehnisse der Firma auf dem aktuellen Stand bin“, antwortete der Schwarzhaarige resigniert. „Uff... Das alles?“, stöhnend verdrehte Renji die Augen. „Bis nächste Woche? Wann wirst du da wieder erwartet?“ „Nächste Woche, richtig. Kaum zu glauben, dass schon so viel Zeit vergangen ist“, dabei blickte er hoch und schaute Renji liebevoll in die Augen. Der Therapeut musste daraufhin breit grinsen und beugte sich für einen Kuss hinunter. Doch Byakuya legte eine Hand dazwischen. „Was ist, wenn einer reinkommt?“, zischte er. „Wir sind alleine. Die anderen sind schon weg, da...“ „Dennoch. Es gibt bestimmt Videoüberwachung“, widersprach Byakuya. „Nur im Eingangsbereich“, seufzte Renji und zog sich zurück, wusste er doch, dass er aktuell keine Chance auf einen weiteren Kuss hatte. „Ich mache dir einen Vorschlag: Wir machen jetzt dein Rehaprogramm und dann zeige ich dir etwas. Da kannst du auch deinen komischen Ordner mitnehmen.“ Zwar vermutete Byakuya, dass er diese Abmachung schon sehr bald bereuen würde, doch vermutlich war es etwas, worüber er lachen würde. Daher ließ er sich nickend von der Behandlungsliege rutschen. „Und was genau machen wir jetzt hier?“, fragte Byakuya mit zusammengezogenen Augenbrauen, als Renji sich mit einem Schlüssel an einer schweren Metalltür, die 2 Stockwerke über der Praxis und hinter einem 'Privat'-Schild lag, zu schaffen machte. „Jetzt sei doch nicht so neugierig und warte es ab. Ah!“, machte er und man hörte, wie das Schloss der Tür zurückschnappte. „Die Tür ist manchmal etwas zickig“, entschuldige sich Renji während er hindurchtrat und Byakuya die Tür aufhielt. Als er dem Rothaarigen folgte, verschlug es ihm die Sprache. Sie waren auf einer Art Dachterrasse angelangt. Die Abenddämmerung zog verschiedenfarbige Streifen über den Horizont. Die Luft war frisch und roch nach Blumen und Kräutern. Als Renji den Lichtschalter betätigte, fiel der Blick des Schwarzhaarigen sofort auf einen kleinen, rechteckigen Holzpavillon mit einer kleinen, wetterfesten Bank mit dazugehörigem Tisch. Außerdem erkannte er verschiedene Blumenkästen mit Blumen und Kräutern. „Was ist das?“, fragte er verwirrt, während Renji ihn unter den Pavillon zog und auf die Bank drückte. „Ich sagte doch, dass du hier hin auch deinen Ordner mitnehmen kannst. Mach es dir einfach bequem und ich kümmere mich gerade ein wenig um das Zeugs hier“, dabei deutete er auf die Blumenkästen. „Aber wofür das alles?“, hakte Byakuya noch einmal nach. „Ach, Retsu wollte das mal als Entspannungsbereich für unsere Kunden einrichten. Dann gab es zwischendrin ein wenig Stress mit der Bebauung des Daches, weil sie eine Sauna aufbauen wollte. Das hat sich dann ein wenig hingezogen und als dann unten diese Wellnessoase aufgemacht hatte, ist Retsu dazu übergegangen, mit ihnen zu kooperieren. Also hab ich gefragt, ob ich hier ein paar Heilkräuter anpflanzen könnte“, dabei rieb er sich lachend den Nacken. „Beeindruckend, dass du so einen grünen Daumen hast. Und die Blumen haben auch irgendwelche Wirkungen?“, wollte Byakuya wissen. „Nah, ehrlich gesagt, geht mir das Zeug relativ schnell wieder ein. Aber die Abstände werden immer größer. Ich lerne also offensichtlich dazu“, lachte er und kratzte sich dabei an der Seite seines Gesichts. „Und die Blumen sind für die Mädels. Ich wollte es etwas gemütlicher halten. Aber eigentlich gehe nur ich hier hoch“, er stellte 2 kleine Wasserflaschen, die er mit sich getragen hatte, auf den Tisch. „Ich kümmer mich jetzt mal um die Pflanzen, mach es dir ruhig bequem.“ Dann schnappte er sich eine Gießkanne und machte sich an die Arbeit. Renji hatte sich vor einen besonders großen Blumenkübel gehockt und beäugte den Inhalt kritisch. Byakuya hatte regelmäßig von seinem Ordner aufgeschaut und wurde jedes Mal von dem ungewöhnlichen Anblick, den Renji und die Pflanzen ergaben, wie magisch angezogen. Schlussendlich stand er auf und überbrückte die paar Meter, die ihn von dem Rothaarigen trennten. „Sind die Lilien auch Heilpflanze oder nur Zierde?“, fragte er ehrlich interessiert. „Beides“, lachte Renji und stand auf. Dabei deutete er auf Lilien, die fast schwarz wirkten. „Queen of the Night, eine asiatische Liliensorte, die zum 70. Geburtstag eines englischen Gärtnereifachverkaufs gezüchtet wurde. Retsu hatte sie mir mitgebracht. Die weißen Lilien haben tatsächlich heilungsfördernde Eigenschaften. Die Schwarzen vielleicht auch, aber ich will es gar nicht versuchen“, lachte Renji leicht. „Und was wären das für Eigenschaften?“, jetzt war Byakuyas Neugierde geweckt. „Oh... hmm... Ich krieg jetzt nicht alles zusammen, aber sie sind schlaffördernd, hustenlindernd verspannungslösend und sie werden oft bei Wunden oder Verbrennungen zur Regenerierung des Gewebes verwendet“, zählte Renji auf und der Schwarzhaarige schmunzelte leicht über die gefurchte Stirn, während er nachgedacht hatte. „Und warum hast du mich damit nicht behandelt?“, wollte er jetzt wissen. „Weil ich noch keine Zulassung habe. Mache ich irgendein Mist oder du bekommst eine allergische Reaktion, übernimmt das keine Versicherung“, seufzte er. „Und als Privatperson“, fragte Byakuya. „Als Privatperson kann ich dir etwas empfehlen“, grinste der Rothaarige und beugte sich leicht hinunter, während er Byakuyas Gesicht mit einer Hand an dessen Kinn hob, damit er ihn küssen konnte. Sie hatten es sich wieder auf der Bank bequem gemacht und Byakuya studierte wieder fokussiert seinen Ordner. Renji hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, genoss das Gefühl des warmen Körpers neben seinem. Mit einem genervten Seufzen warf Byakuya den Ordner auf den Tisch. „Ich komme nicht dahinter, aber irgendwas fehlt oder stimmt da nicht“, dabei fuhr er mit einer Hand durch die schwarzen Haare, wobei es für Renji fast den Eindruck machte, als wolle er sich eben diese raufen. Er schlang einen Arm um Byakuyas Schulter und zog ihn näher an sich, sodass dieser mit dem Rücken quer über Renjis Brust hing. Mit einem weiteren Seufzen ließ Byakuya sich weiter hinunterrutschen und bettete seinen Kopf auf Renjis Schoß, drehte sich so, dass der Kopf nach oben gerichtet war. Der Therapeut schnappte sich eine der Strähnen und wickelte sie gedankenverloren um einen Finger, fuhr mit der anderen Hand den Arm Byakuyas hinunter, um ihre Finger miteinander zu verschränken. Dabei legte er den Kopf schräg und dachte nach. „Irgendein weltverbesserndes Produkt in der Entwicklung?“, fragte er und erhielt nur ein Kopfschütteln. „Hmm... Produktionsschwierigkeiten, Produktpiraterie oder irgendwelche somalischen Piraten, die ein Handelsschiff mit euren Gütern kaperte?“, zählte er auf und entlockte Byakuya ein Lachen, schüttelte jedoch gleich wieder mit dem Kopf. „Habt ihr mal wieder irgendein armes, kleines, mittelständiges Unternehmen geschluckt?“, scherzte er. Doch an den geweiteten Augen erkannte er, das er zumindest dem Rätsel näher gekommen war. „Die Übernahme von Granz KK! Die ist mit keinem Wort hier erwähnt!“, Byakuya war aufgesprungen und durchsuchte den Ordner. „Ich wusste, dass mein Großvater und Baraggan mich nur auf die Probe stellen wollten!“ „Wer ist Baraggan?“, fragte nun Renji verwirrt. „Die rechte Hand meines Großvaters. Das ist der, der mir immer auf die Finger schaut und ein enger vertrauter meines Großvaters ist. Außerdem ist er wohl ziemlich rabiat gegenüber seinen Mitarbeitern und feuert sie, sobald ihm irgendwas nicht passt“, erklärte der Schwarzhaarige. „Uhh... also jemand zum Liebhaben, ja?“, fragte Renji sarkastisch und Byakuya lachte nickend. Dann wandte er sich zum Rothaarigen um und blickte ihn lächelnd ins Gesicht. „Danke“, er legte ein Hand auf dessen Wange, bevor er sich ein wenig nach vorne lehnte, um seine Lippen auf Renjis zu legen. Noch ehe er sich versehen hatte, saß er rittlings auf dem Schoß des Rothaarigen, der eine Hand auf dessen Hintern gelegt hatte und sanft massierte. Die andere Hand lag unter den schwarzen Haaren auf dem Nacken. Wohlige Schauer liefen seiner Wirbelsäule hinunter. „Ich möchte eigentlich nicht wahrhaben, dass du übermorgen deinen letzten Termin hast“, murmelte Renji an seinen Lippen. „Du solltest mir unbedingt mal deine Handynummer geben“, lachte Byakuya und der Rothaarige stimmte mit ein. Byakuya nutzte die Gelegenheit und ließ seine Hände unter Renjis Oberteil gleiten, der sich direkt seinen Berührungen entgegenstreckte. Die Hand am Nacken zog ihn wieder zu den Lippen des Therapeuten und während der Kuss immer hitziger wurde, spürten sie beide ihre wachsenden Erregung. „Das sollten wir hier nicht tun“, grummelte Renji bedauernd, während er am Ohr des anderen knabberte und sich dann mit einem enttäuschten Schnauben und geschlossenen Augen zurücklehnte. „Ja, du hast recht“, auch in Byakuyas Stimme schwang Enttäuschung mit. Doch das Bild, welches Renji dort vor ihn bot, war sehr verlockend. Kurzentschlossen angelte er nach seinem Handy und machte ein Foto. Renji öffnete ein Auge einen Spalt und schaute Byakuya kritisch an. „Was sollte das jetzt?“, fragte er leicht mürrisch. „Du sahst einfach zu verführerisch aus“, gestand Byakuya mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. „Also habe ich ein Bild für meine Kontaktliste gemacht. Jetzt wo ich deine Nummer bekomme“, fügte er schnell hinzu, bevor Renji das irgendwie anders interpretieren konnte. Aber natürlich war es dafür zu spät. „Ach so. Kontaktliste nennt man das heute. Bei uns hieß das früher noch Wichsvorlage“, grinste der Rothaarige breit. „Renji Abarai!“, echauffierte sich sein Patient halb gespielt. „So etwas habe ich gar nicht nötig!“ „Stimmt“, Renjis Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als er Byakuya wieder zu einem Kuss zu sich zog. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)