Two Worlds Collide von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 40: Udon und die Liebe ------------------------------ Renji schloss kurz die Augen und genoss das Gefühl von Byakuyas Nähe. "Ich dich auch Byakuya. Aber warum hast du nichts gesagt? Mir geschrieben? Irgendwie hättest du mir doch Bescheid geben können. Stattdessen saß ich zu Hause und habe mich gefragt, was zum Teufel ich verkackt habe, dass du mich so einfach aus deinem Leben streichst", dabei ließ er den Kopf hängen. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Wie kommst du denn nur auf so eine Idee?", er legte die andere Hand ebenfalls auf Renjis Wange und drängte ihn somit, ihm in die Augen zu blicken. "Ich wusste nicht, wie du reagierst, wenn du erfährst, dass ich mich so sehr von meinem Großvater in die Ecke drängen lasse. Ich hatte befürchtet, du würdest mich dann nicht mehr ernst nehmen", gab er nun zu. Renji runzelte irritiert die Stirn. "Und warum sollte ich das tun?", fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen. Doch statt eine Antwort zu geben, wandte Byakuya seinen Blick ab. Renji konnte seinen Blick nicht deuten. Wenn er es benennen sollte, würde er vielleicht sagen, dass Byakuya unsicher wirkte. Aber welchen Grund hätte er dazu? Sie blickten eine Weile still in die Abenddämmerung hinaus. Byakuya hatte seine Hände abwärts gleiten lassen, doch Renji hatte eine Hand eingefangen und seine Finger mit Byakuyas verschränkt. "Ehrlich gesagt, bin ich noch ganz schön sauer auf dich", begann dann Renji irgendwann, als ihm die Stille zu viel wurde und er seine eignen Gedanken endlich loswerden musste. "Wobei ich noch nicht einmal wirklich weiß, ob 'sauer' das richtige Wort dafür ist. Auf jeden Fall bin ich vor allem enttäuscht, Byakuya", seufzte der Rothaarige und blickte dem Angesprochenen, der sich bei den Worten zu ihm umgewandt hatte, in die Augen. "Noch einmal: Warum hast du dich nicht bei mir gemeldet? Ich hatte gedacht, wir sind zusammen und dann bringst du mir so wenig Vertrauen entgegen?", in Renjis Stimme konnte man hören, dass ihn diese Frage wirklich beschäftigt. Seufzend ließ Byakuya seinen Kopf gegen die breite, muskulöse Schulter fallen, legte eine Hand auf Renjis Brust und atmete den beruhigenden und zugleich betörenden Duft ein. Sandelholz! Jetzt war er sicher, dass definitiv Sandelholz mit dabei war. Mit einem wohligen Lächeln auf den Lippen schmiegte er sich etwas mehr gegen die Haut des Anderen. "Ich weiß es nicht", gab er dann kleinlaut zu. "Ich hatte Angst, dass ich euch noch mehr hineinziehe und dachte, ich könnte es alleine lösen. Ich bin es nicht gewohnt, dass mir jemand zur Seite steht, ohne, dass er für mich arbeitet", fuhr er fort. "Dann solltest du dich schleunigst dran gewöhnen. Denn so leicht gebe ich dich nicht mehr her, nachdem ich dich endlich wieder habe", der Rothaarige schlang die Arme um Byakuya. "Verzeih mir, aber eins muss ich noch loswerden: Du Volltrottel. Rücke das nächste Mal mit der Sprache raus, statt alle von dir zu schieben, verstanden?", tadelte er liebevoll. "Denn so hast du uns beiden nur unnötig Kummer bereitet." Er spürte, wie Byakuya an seiner Brust nickte und löste sich dann von ihm. Auch Byakuya richtete sich danach wieder auf und blickte den Rothaarigen ernst ins Gesicht. "Und wie geht es jetzt weiter?", fragte er. Renji legte den Kopf schief. "Gute Frage. Wir fahren jetzt erst einmal zu mir und dann würde ich gerne mit den anderen reden. Vielleicht magst du dir währenddessen ein Bad einlassen oder duschen? Du könntest es brauchen", er hielt inne, als er die Doppeldeutigkeit seiner Worte bemerkte. "Also... ich meine wegen dem Entspannen und so. Nicht wegen der Hygiene! Du riechst so toll wie immer!", rechtfertigte er sich schnell und erntete nur ein kleines Lächeln von Byakuya. "Renji, ich liebe dich." Renji hatte seine Gedanken auch während der Autofahrt nicht komplett ordnen können. Nun saß er am Esstisch in der Küche und klärte alle, außer Shūhei, der noch auf der Arbeit war, grob über die Geschehnisse. Einzelheiten wollte er nicht ausführen, auch weil er wusste, dass es Byakuya nur unangenehmer werden würde. Der Schwarzhaarige hingegen hatte sich tatsächlich zu einem Bad überreden lassen. „Lange Rede, kurzer Sinn: Es könnte sein, dass es in den nächsten Tagen etwas ungemütlich sein wird. Eigentlich haben wir in letzter Zeit wenig angestellt. Yachiru wurde, dank Byakuya, nicht beim Klauen erwischt, Tōshirōs Schule hat nichts zu meckern, der Kredit ist bewilligt... Ich wüsste ehrlich gesagt nichts, womit sie uns an die Karre pissen könnten, aber passt auf. Lasst euch in nichts verwickeln und lasst euch nichts zu Schulden kommen. Ich befürchte, mit dem alten Sack ist nicht zu Scherzen“, schloss Renji seinen Bericht. „Ist das ok für euch?“ Momo und Rukia nickten pflichtbewusst. Auch Izuru lächelte ihn ein wenig an. Yachiru blickte mit großen, fragenden Augen in die Runde, während Tōshirō seufzend die Arme vor der Brust verschränkte. „Toll. Jetzt dürfen wir den Mist wieder ausbaden“, grummelte der Weißhaarige und wurde sofort von Izuru mit einem durchdringenden Blick fixiert. „Hab ich etwa gesagt, dass ich aus der Reihe tanze? Ich schneide mir doch nicht ins eigene Fleisch!“, er rollte über den Blonden die Augen. Dieser blickte nun Yachiru an. „Chiru? Du hast verstanden, was das bedeutet?“, hakte er nach. Die Angesprochene nickte eifrig. „Ich mache einen großen Bogen um den Supermarkt und streite mich nicht mit Nel!“, rief sie enthusiastisch. „Ich werde helfen, dass Byakushi bald wieder ganz oft hier ist!“ Einigen Anwesenden entglitten aufgrund des Spitznamens die Gesichtszüge. „An eurer Stelle würde ich ihn nicht so nennen“, lachte Renji leise und stand dann auf. „Wer ist mit kochen dran?“, fragte er in die Runde. „Eigentlich Shūhei, doch der musste arbeiten“, sagte Rukia. „Ich würde mich ja anbieten, aber ich wollte mich gleich noch mit Ichigo treffen“, murmelte sie. „Ja ja, verschwinde“, winkte Renji ungeduldig ab und blickte dann Momo an. „Izuru wollte mich für den Englischtest abhören“, sagte die Schwarzhaarige. Renji seufzte und blickte zwischen zwischen Tōshirō und Yachiru hin und her. „Da es was Genießbares werden sollte, gibt es dann eben was vom Lieferdienst. Ich frage gleich Byakuya, ob er irgendwelche Wünsche hat.“ Da Byakuya einem kleinen Spaziergang gegenüber nicht abgeneigt war, damit Renji ihm in Ruhe vom Gespräch mit seinen Mitbewohnern berichten konnte, besorgten sie Udon im Restaurant um die Ecke. So saßen sie nun gemeinsam in der Küche und fielen über ihre Nudeln her, als es an der Tür klingelte. „Wenn das Rukia und Ichigo sind, müssen die sich selbst was besorgen!“, grummelte Renji, während er seinen Stuhl zurückschob und sich erhob. Kaum stand er, flitzte schon Izuru an ihm vorbei. „Nicht nötig! Ich warte noch auf ein paar Unterlagen von einem Klassenkamerad. Bin gleich wieder da!“, damit war der Blonde verschwunden. „Der hatte es aber eilig“, bemerkte Renji, als er sich wieder auf den Stuhl neben Byakuya sinken ließ. „Und Hunger offenbar auch“, fügte er hinzu, als er sah, dass die Schale des Blonden bereits leer war. „Wenn ihr mich fragt, kommt er so schnell auch nicht wieder“, murmelte Tōshirō zwischen zwei Bissen, doch Renji hatte ihn genau gehört. „Was willst du mir damit sagen?“, fragte er und legte die Essstäbchen zur Seite. „Ich? Ich will gar nichts sagen. Ich will nur weiter essen“, stellte sich der Weißhaarige absichtlich dumm. Momo hingegen versuchte offensichtlich, sich in Luft aufzulösen. „Wer und wie lange geht es schon?“, seufzte Renji. Tōshirō hob nur abwehrend die Hände. „Ich kenne keine Details. Aber irgendein Typ. Offensichtlich bin ich hier der Einzige, der auf Frauen steht“, damit schlürfte er den Rest seiner Nudeln auf. Momo hingegen hatte nun einen hochroten Kopf. Auch das war Renji nicht entgangen. „Momo, jetzt ist deine Chance, es mir als Erster persönlich zu sagen“, sein Ton war dabei mahnend. Doch die Schwarzhaarige blieb stumm und blickte betreten zu Boden. „Lass sie“, mischte sich Byakuya mit freundlichen Ton ein und legte Renji beruhigend eine Hand auf den Oberschenkel. Momo schien erleichtert, aß jedoch schnell auf und entschuldigte sich dann unter dem Vorwand zu lernen. „Sie hat noch keinen Freund, aber ist unglücklich verknallt“, sagte Tōshirō, während er aus dem Kühlschrank ein Stück Wassermelone holte. „Du bist ja heute unglaublich gesprächig und plauderst gerne aus dem Nähkästchen, was?“, bemerkte Renji sarkastisch. Tōshirō hingegen zuckte nur mit den Schultern. „Du wolltest doch wissen, was los ist.“ „Schon, aber ich würde das gerne von demjenigen persönlich erfahren“, erklärte Renji mit leicht schmollenden Unterton, den Byakuya leise lachen ließ. Als keiner mehr etwas sagte, verschränkte Renji die Arme vor der Brust. „Und du willst mir nicht sagen, wen Momo verehrt?“ „Ich dachte, du wolltest es nicht von mir wissen“, erwiderte der Weißhaarige über sein Stück Melone hinweg. Byakuya verfolgte den verbalen Schlagabtausch interessiert und amüsiert. „Weil ich dachte, dass sie einen Freund hat“, verteidigte sich Renji. „Na gut. Unter 2 Bedingungen. Erstens, du sagst kein Wort gegenüber Momo“, forderte der Jüngere. Da der Therapeut nickte, fuhr er fort. „Und meine Wassermelone ist fast alle“, bemerkte er. Renji blickte ihn finster an. „Das ist Erpressung! Weißt du überhaupt, wie teuer Wassermelonen zurzeit sind?“, empörte sich Renji halbherzig. „Dann geh ich jetzt auf mein Zimmer und lerne auch noch ein wenig“, langsam stand Tōshirō auf und räumte seinen Teller weg. „So hab ich dich nicht erzogen“, seufzte Renji theatralisch. „Also schön, beim nächsten Einkauf bekommst du eine neue Melone. Wer ist es?“ Der Weißhaarige blickte Renji an, danach glitt sein Blick kurz zu Byakuya. „Ich entschuldige mich schon einmal vorab, falls ich eure Wiedersehensfreude trüben werde. Es ist Aizen.“ Renji machte große Augen und schluckte. „Der Jugendamt-Ekel?“, hakte er nach. „Jup, der Beamten-Schmierlappen“, bestätigte der Andere. „Üarghs. Ich glaub, mir wird schlecht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)