Stranded von Leya ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Disclaimer: Nicht meins. @rei18: Wieso kurz? Sind immerhin knapp zweieinhalb Seiten^^ Dir gefällt mein Schreibstil? Wirklich? Ein Freund hat mal gesagt es sei zu steif und zu trocken. Bin froh, dass es nicht ganz so schlimm zu sein scheint. @mahasiah: *patpat* Ganz ruhig^^ Es kommen noch ein paar Teile, auch wenn es mit dem Hochladen länger dauert, da müssen wir einfach durch^^ Sobald das Archiv fertig ist, werde ich die neuen Teile auch da einstellen. Aber das dauert noch ein bisschen. @aijato: Klasse, dass Du keinen Ärger mit Deiner Mutter bekommst. Wäre mir wirklich unangenehm. Und das mit den Absätzen beruhigt mich. Vor einigen Monaten wurde ich in einem Kommentar mal darauf hingewiesen, dass die Absätze unheimlich beim Lesen stören^^ Tja, man sieht, die Geschmäcker sind verschieden. Aber meine Stories wird es 'nur' mit Absätzen geben^^ Damit müssen sich alle abfinden. Okay, genug gequatscht. Weiter geht's. -*-*- Stranded 23 -*-*- "Nichts." Entmutigt warf Themin das Rezept für Brandsalbe beiseite und richtete sich mit einem leisen Stöhnen auf. Sein Rücken schmerzte von den langen Minuten, in denen er in gebückter Haltung den Schreibtisch des Heilers durchsucht hatte und erinnerte ihn wieder einmal daran, dass er nicht jünger wurde. "Wir haben auch nichts gefunden." Satoshi zog sich mit dem Fuß einen kleinen Schemel zurecht und ließ sich darauf nieder. "Wenn er wirklich etwas damit zu tun hat, dann hat er die möglichen Beweise auf gar keinen Fall hier. Hat Jorgen vielleicht noch andere Räume, die er nutzt? Was ist mit seinem Behandlungszimmer?" "Nein. Dort war ich schon. Außerdem liegt es viel zu nahe an der Küche und den Schlafräumen der Sklaven. Dort wäre er niemals ungestört genug für das, was er vorhat. Wenn er überhaupt derjenige ist, den wir suchen. Es könnte jeder sein." "Das glaube ich nicht." Satoshi hatte dem Berater kurz von ihren Überlegungen erzählt und nachdem er gehört hatte, wie Themin das Verhalten des Arztes beschrieben hatte, war er sich hundertprozentig sicher, dass Jorgen derjenige war, den sie suchten. "Es muss eine andere Möglichkeit geben. Ein geheimes Labor vielleicht oder..." "Das ist es!" Themin schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf, als er sich unvermittelt wieder an etwas erinnerte, dass er seit langem verdrängt hatte. "Ich habe den Alchimisten vergessen!" "Wir haben einen Alchimisten?!" Satoshi zog verwundert die Augenbrauen hoch. Davon hörte er zum ersten Mal. "Nicht mehr. Vor ungefähr zwanzig Jahren lebte unten in den Verliesen ein alter Mann, der sich selbst einen Magier nannte und seine Zeit mit der Suche nach dem Stein der Weisen vertrödelte. Er hatte ein Laboratorium, das er niemandem zeigte. Seine Forschungen hielt er stets unter Verschluß und nur der ältere Bruder des Königs wurde von ihm in alles eingeweiht." "War das Krads Vater?" warf Daisuke ein, der bisher schweigend zugehört hatte. Themin schüttelte den Kopf. "Krads Vater war der jüngere Bruder des Königs. Wie konnte ich nur den alten Morgantus vergessen?" Satoshi grinste, als er die verwirrte Miene seines Freundes sah. Themins Gedankensprünge waren nicht leicht nachzuvollziehen und so schob er rasch eine Erklärung nach. "Morgantus war der Alchimist. Ich habe von ihm gehört, aber ich dachte, er wäre der Vorgänger Jorgens gewesen." "Das war er auch. Morgantus hatte als Heiler hier im Schloss angefangen, doch schon bald wandte er sich seiner wahren Leidenschaft, der Alchimie, zu. Er zog in die Verliese und der älteste Sohn des damaligen Königs unterstützte ihn in seinen närrischen Forschungen." "Und was geschah dann?" fragte Daisuke gespannt nach. Die Story fesselte ihn. Das ganze klang so sehr nach einem Fantasy-Film, dass er seine aktuellen Probleme beinahe darüber vergaß. "Morgantus verschwand eines Tages, nachdem er den Bruder des Königs getötet hatte." Themin versuchte angestrengt, sich an die Einzelheiten zu erinnern. Es war nur so lange her, dass er kaum alles zusammenbekam. "Man fand die blutleere Leiche des Prinzen in dem Laboratorium. Seine Kehle war buchstäblich zerfetzt, doch von dem Blut fehlte jede Spur. Der ganze Körper war regelrecht zerfleischt." Themin schüttelte sich. Er hatte die Leiche nicht gesehen, aber man hatte ihm davon berichtet. Und allein das hatte ausgereicht, um ihn nächtelang wachzuhalten. "Der Mörder schien wie von Sinnen gewesen zu sein. Den armen Prinzen hat man nur noch an den Resten seiner Kleidung erkannt." "Furchtbar." Daisuke war ziemlich blaß geworden. "Fällt euch nichts auf?" Satoshi war zwar ebenso bleich wie Daisuke und obwohl er sich am liebsten in einer dunklen Ecke verkrochen hätte, war ihm etwas aufgefallen, was den anderen entgangen war. "Diese Ähnlichkeit ist erschreckend. Irgendjemand scheint damals dringend Blut gebraucht zu haben und auch heute ist es nicht anders. Denkt nur an den Boten." Themin nickte und in seinen Gedanken formten sich Bilder von den merkwürdigen Wunden, die Krad nach seinem Aufenthalt im Kerker gehabt hatte. Langsam fügten die Puzzleteile sich zusammen, doch es war Daisuke, der seine Gedanken schließlich aussprach. "Was wurde eigentlich aus Morgantus. Könnte er noch leben?" "Unwahrscheinlich. Er war damals schon ziemlich alt." Themin sah aus dem Fenster und erschrak. Die Sonne war fast untergegangen. Sie mussten schon über eine Stunde in den Zimmern des Heilers sein. "Wir sollten machen, dass wir hier rauskommen. Jorgen könnte jeden Augenblick in der Tür stehen. Und ich möchte ungern erklären müssen, was wir hier machen." Satoshi ging zur Tür und spähte auf den Gang. "Niemand zu sehen." Sie eilten hinaus. Erst als sie in der Sicherheit von Themins Zimmer angekommen waren, stellte Daisuke die nächste These auf. "Und wenn Morgantus sich durch das Blut seiner Opfer am Leben hält?" "Unsinn!" erwiderte Satoshi heftig, aber es klang nicht ganz überzeugt. Der Berater unterband die aufkommende Panik mit einer ungehaltenen Geste. "Laßt den Blödsinn. Wir müssen das Labor finden." "Und dann?" fragte Daisuke und erhielt zur Antwort nur ein grimmiges Lächeln. -*-*- Das sanfte Rauschen des Regens war das erste, was Dark nach seinem langen Schlaf hörte. Müde streckte er sich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. So erholt hatte er sich selten gefühlt. Wozu ein bisschen Schlaf doch gut war. "Komm." War da jemand? Verwundert sah Dark sich um, doch er war ganz allein. Wahrscheinlich war es nur eine Einbildung gewesen. "Es ist soweit. Komm zu mir." Dark blinzelte, doch der Stimme in seinen Gedanken konnte er nicht entkommen. Sie war weich und samtig, umhüllte ihn wie eine warme Decke und der Prinz schwang ohne zu zögern die Beine über die Bettkante und stand auf. "Du weißt, wohin." Der Prinz schlüpfte in seine Kleidung und verließ seine Gemächer. Ohne zu zögern verschwand er in den unteren Regionen des Schlosses. -*-*- "Sollten wir für heute nicht aufgeben?" fragte Daisuke mit müder Stimme nach, nachdem sie die Bibliothek des verstorbenen Königs komplett auf den Kopf gestellt hatten, ohne jedoch fündig zu werden. Satoshi hatte den Vorschlag gemacht, nach Plänen zu suchen, auf denen die Verliese eingezeichnet waren, doch ihre Suche war erfolglos geblieben. "Und was dann? Meinst du wirklich, wir hätten unendlich viel Zeit? Wir spielen hier mit Krads Leben!" Satoshi kletterte von dem Stuhl herunter, den er benutzt hatte um die oberen Regalreihen zu erreichen und pustete eine Haarsträhne aus seiner Stirn. Er sah ziemlich fertig aus und für einen kurzen Moment glaubte Daisuke eine Träne auf seiner Wange schimmern zu sehen. Die Sorge um Krad musste ihn innerlich auffressen. Der Rotschopf senkte betreten den Blick. Unbehagliches Schweigen breitete sich zwischen den beiden Jungen aus. Keiner wusste so recht, was er als nächstes sagen sollte. Diesen Augenblick suchte sich der Berater aus, um zurückzukommen. "Was ist denn?" Er war zwar alt, aber er war kein Dummkopf. Die Spannung, die auf einmal zwischen den beiden herrschte war fast greifbar. Themin presste wütend die Lippen zusammen. Das fehlte noch, dass die beiden sich jetzt untereinander stritten! "Nichts," murmelte Satoshi kaum hörbar und wandte den Blick ab. Auch Daisuke wusste nicht so recht, was er nun sagen sollte. Wieder schwiegen sie. Themin beschloß, großzügig darüber hinwegzugehen. "Ich habe vorhin mit dem alten Sorjas gesprochen. Er ist fast achtzig, aber er erinnert sich noch gut daran, wo das alte Labor des Alchimisten war. Er hat es mir aufgezeichnet." "Dann nichts wie los!" Froh darüber, eine gemeinsame Aufgabe zu haben, die ihnen eine Brücke baute, stürzten die beiden Jungen davon. Themin sah ihnen kopfschüttelnd nach. Irgendwann würden die beiden schon merken, dass sie keine Ahnung hatten wo es hinging und zu ihm zurückkommen. Mit einem der Situation nicht ganz angemessenen zufriedenen Lächeln auf den Lippen setzte er sich in Bewegung und schritt langsam den Gang entlang. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)