Athelas von yezz ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Hallo zusammen, bitte entschuldigt, dass ich euch so lange hab warten lassen... Dafür gibt es heute ein besonders tolles Kapitel für die Freunde der Dialoge unter euch xD Vielen Dank an Rinali- für den Kommentar Freue mich jedes Mal sehr darüber. tysunkete im Übrigen auch, ich soll dir im Besonderen und auch alle anderen Leser herzlich grüßen ;) Viel Spaß beim Lesen! __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Als die Glocke an der Eingangstür läutete, war Lavi angenehm überrascht. Weder seine noch Tykis Termine waren um diese Uhrzeit, also musste es ein Kunde sein, der gerade vorbei kam oder zumindest ein Interessent. Das passierte nicht oft, aber schon ein paar Mal. Manchmal sogar neugierige Kunden mit Blumen aus dem Laden nebenan in der Hand. Scheiße, nein. Lavi sollte jetzt nicht an den Blumenladen denken, der irgendwie unglaublich erfolgreich war und einen unglaublich attraktiven Besitzer hatte, der gerade... "Yu", er erstarrte, als er sah, wer genau da vor der Ladentheke stand. "... Hi. F-fühlst du dich besser?" Es war das erste Mal, dass Kanda in den Laden gekommen war und unter normalen Umständen wäre er hocherfreut gewesen. Doch heute war er am Rande einer vollständigen Panikattacke. Wusste Kanda was passiert war? Würde er sterben? Er legte eine Box auf die Theke. "Ich schulde dir gar nichts", sagte Kanda unverblümt, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und durch die Tür verschwand. Lavi starrte vor sich hin, nicht in der Lage, die vergangenen Sekunden zu verarbeiten. Tyki kam neugierig heran und nahm die Box, da es schien, dass der Rothaarige die Fähigkeit, sich zu bewegen, verloren hatte. "Es ist eine Lunch Box", fand Tyki heraus, bevor er den Deckel anhob. "Wow." Der saftige Geruch von Hähnchen und süßer Sauce und gedämpften Reis erfüllte den Laden. Da ist auch noch eine Beilage mit Karotten und anderem Gemüse sowie eingelegte Pflaumen an der Seite. Lavi nahm die Box wie betäubt entgegen, als Tyki sie ihm reichte. Als zwischen ihnen mehrere Minuten Schweigen herrschte, blickte der Ältere ihn an. "Wir haben Taschentücher, wenn du anfängst zu weinen", bemerkte er. "... Ich kann das nicht essen", wisperte Lavi mit hängendem Kopf. Tyki hielt bei der Tonlage inne. "Hey, was ist gestern passiert?", seine Augen verengten sich ernst. "N-nichts", murmelte Lavi und schloss die Box wieder. Tyki riss ihm die Box aus der Hand und starrte auf ihn hinunter. "Spuck es aus. Was ist passiert?" „Nichts!“ „Was hast du mit deinem Freund gemacht?“ Lavi hob seinen Kopf mit geweiteten Augen. „E-er ist nicht mein...“, stammelte er. „Ich... Scheiße“, fluchte er und blickte weg, als Tyki fragend eine Augenbraue hob. Tyki grinste nur. „Dein Gesicht ist knallrot, Bookman.“ Lavi blickte finster und weigerte sich, den anderen anzuschauen. „... Ich bin eine furchtbare Person“, sagte er stattdessen. „Das wissen wir“, nickte Tyki. „Nein, ich meine das nicht wie... du verstehst es nicht!“, rief er schon fast, klar frustriert. „I-i-i... I-ich habe ihn geküsst! Ich habe ihn GEKÜSST, Mikk. Und er hat geschlafen und er war krank und ich habe mir das zum Vorteil gemacht. Scheiße ich, bin das Letzte. Ich... Scheiße.“ Lavi vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Wie konnte er jemals wieder Kanda gegenüberstehen. Gott, er war das Letzte, das absolut Letzte... „Hey, Update. Bookman hat Kanda geküsst.“ Lavi erstarrte und ließ die Hände genauso langsam sinken, wie er aufblickte. Tyki blickte ihn von der Seite an, während er in sein Handy summte. „Das sind 20 Mäuse, Walker. Nein, das hast du nicht gesagt... Nah, offensichtlich hat er geschlafen... Ja“, er legte den Kopf leicht schief und hob das Handy etwas von seinem Ohr weg. „Walker sagt, dass war vermutlich sein erster Kuss.“ „... Erster...“ „Du hast ihn zerstört“, grinste Tyki und sprach immer noch in sein Handy. „... Oh bitte, als hättest du mir gesagt, dass ich ihm das nicht sagen soll.“ „...Kuss...?“ „Wie auch immer, ich muss etwas Schadensbegrenzung betreiben. Bis zum nächsten Mal, meu amigo.“ Tyki beendete das Gespräch und drehte sich um, als er bemerkte, dass Lavi angefangen hatte, im Laden umher zu gehen und dabei zu schimpfen. „Scheiße. Verfluchte Scheiße. Ich werde dafür in die Hölle kommen, scheiße“, murmelte der Rotschopf und gestikulierte dabei wild in der Luft herum. „Was zum Teufel habe ich mir dabei gedacht? Scheiße, scheiße, scheiße...“ „Bookman...“ „Mikk“, Lavi hielt in seinen Bewegungen inne und ballte die Fäuste. „Ich bin erledigt.“ „Wirklich?“, Tyki hob eine Augenbraue. „Ich würde sagen, dass du niemals wieder so weit kommen wirst, wenn du auf deinem Schneckentempo beharrst.“ „Ich meine... du weißt was ich meine“, schnaubte Lavi und biss sich dabei auf die Lippe. „Ich... Ich glaube, ich liebe Yu.“ „... Das hast du erst jetzt bemerkt?“ Lavi biss sich auf die Zähne. „E-es ist nicht mehr ein verknallt sein! Als wir zusammen Soba essen waren, wollte ich ihn mit nach Hause nehmen. Als ich bei ihm zu Hause war, wollte ich... Ich wollte...“, er schluckte bekümmert. „I-ich kann einfach nicht aufhören, an ihn zu denken und es macht mich verdammt noch mal verrückt! Scheiße, ich... Ich will ihn so sehr und ich weiß nicht, was ich tun soll oder was ich überhaupt tue, ich...“ „Sag ihm vielleicht, dass du ihn magst?“ Lavi schaute ihn mit dem traurigsten Blick der Welt an. „Bist du verrückt?“ „Warum verrückt?“, wollte Tyki ungläubig wissen. „Das ist ein absolut logischer Schritt.“ „Yu wird mich hassen! Ich kann nicht... scheiße, ich kann nicht...“ „Ich kann nicht glauben, dass du 25 bist“, seufzte Tyki und schlug Lavi auf den Hinterkopf. „Beruhig dich. Hier iss das“, er kramte in seinen Taschen, holte ein Orangenbonbon heraus und stopfte es den anderen in den Mund. „Gut. Jetzt setzt du dich ihn, lutscht es langsam und denkst darüber nach, was ich gesagt habe. Ich habe in 10 Minuten einen Kunden und muss mich fertig machen.“ Lavi saß schmollend an seinem Schreibtisch und lutschte an der Süßigkeit. Lavi dachte darüber nach, doch die Antwort blieb gleich. Wie konnte er jemals seine Gefühle gestehen, wenn er wusste, dass sie nicht erwidert wurden? Er war sich ja noch nicht einmal sicher, ob er Kanda als Freund bezeichnen konnte. Er war definitiv mehr in der Rolle des Kunden, als irgendetwas anderes und es schien sich nicht zu ändern, egal wie oft er dort Blumen kaufte. Und das... war genau das Problem. Er wusste immer noch nicht, ob Kanda das männliche Geschlecht mochte oder zumindest davon überzeugt werden konnte, es zu mögen. So weit er wusste, interagierte Kanda nur sehr wenig mit anderen Personen und er sollte froh sein, dass er überhaupt zu diesem Kreis gehörte. Doch es war nicht das, was er sich wünschte. Das war auch der Grund, dass trotz das der Winter in den Februar auslief und es Valentinstag war, er sich innerlich fast für den Drang umbrachte, zum Florist zu gehen und Blumen zu holen. Welche er dann wieder nicht demjenigen überreichen würde, der sie bekommen sollte, sondern bei ihm zu Hause stehen würden. Er nahm all seinen Willen zusammen und schob die Tür auf, ignorierte dabei das Geschlossen-Schild, wie er es bereits so oft getan hatte. Er musste Kanda wenigstens einmal an diesem Tag sehen. „Hi, Yu...“, begann er doch hielt sofort inne, als die Person, nach der er suchte, gar nicht mit Laden war. Stattdessen war da eine jüngere, chinesische Frau, sehr hübsch und modisch. Sie saß auf einem Stuhl an der Ladentheke. „Oh?“, sie legte den Kopf neugierig schief, als er eintrat. „Tut mir leid, der Laden ist geschlossen.“ „Nein, uh...“, Lavi steckte seine Hände in die Taschen. „Ich suche Yu.“ „Yu“, wiederholte sie langsam mit seltsamen Ausdruck. „Nun ja, Kanda ist hinten im Laden mit einigen Bestellungen“, lächelte sie. „Arbeitsreicher Tag. Kann ich dir helfen oder soll ich ihn holen?“ „Uh, nein, wenn er beschäftigt ist, ist das ok“, sagte Lavi und versuchte zu lächeln. „Ich... Ich schaue wann anders noch einmal rein.“ „Er kann das, was er gerade tut, auch später machen“, die Chinesin schüttelte den Kopf. „Kanda! Komm her! Hier ist jemand, der dich sehen möchte“, rief sie, bevor Lavi protestieren konnte. Es ertönte Gefluche, das lauter wurde, bis Kanda durch die Tür hinter der Ladentheke hervorkam. „Wer zum Teufel... oh, du. Wenn du nach Rosen suchst, ich habe heute keine mehr.“ „Huh? Oh. Uh, ich brauche keine Rosen, jede... jede Blume reicht aus, denke ich.“ „Ich würde jetzt auch keinen Strauß machen, nur weil du einen brauchst. Hol ihn morgen ab.“ „Ich... nein, Ich“, Lavi überlegte, was er sagen sollte, denn er brauchte kein Valentinstagsstrauß. Doch es war nun einmal so, dass er unter diesem Vorwand herkommen war. Die Chinesin schaute mit einem Lächeln zwischen den beiden hin und her, bevor sie vom Stuhl glitt. „Sei nicht gemein, hilf deinem Freund aus“, tadelte sie. „Wie auch immer, es war ein langer Tag, also mach ich mich auf den Weg, Kanda.“ „Lenalee“, rief Kanda sie zurück, als die Frau gerade einmal 3 Schritte gegangen war. „Du hast das vergessen.“ Kanda deutete mit dem Kopf auf eine einzelne rote Rose, die kunstvoll verpackt war und auf den Tresen lag. Sie drehte sich um und nahm sie an sich. „Oh, Mist. Danke fürs erinnern“, sie lächelte und küsste Kanda auf die Wange. „Wir sehen uns später, bis dann!“ Die Frau lächelte und nickte Lavi zu, bevor sie aus dem Laden verschwand. „Also kaufst du etwas oder nicht?“, wandte sich Kanda an ihn, sobald sie alleine waren. „Ich... ja.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)