Best Friends von Yumi-san_89 (NaLu-FF) ================================================================================ Kapitel 4: Aufbruch ------------------- „Entschuldigt bitte mein aufsässiges Benehmen von Vorhin.“, verbeugte sich der Alte entschuldigend vor uns, als wir uns wieder im Wohnzimmer befanden. Der alte Herr hatte seinen Enkeln aufgetragen, Tee zu kochen und ein wenig Kuchen und Kekse zu spendieren. So sassen wir nun alle auf den Sofas um den Holztisch. Mit einem lauten Schlürfen trank der Opa einen Schluck seines Tees, welcher heiss vor sich hin dampfte. „Aber seit meine Enkel mich so selten besuchen bekommen, bin ich fast ganz alleine. Meine Frau ist leider auch schon vor Jahren verstorben.“, eine traurige Miene zierte sein Gesicht. „Es tut mir wirklich aufrichtig Leid. Aber bei der Einsamkeit in dieser Hütte und den Kämpfen, welche in letzter Zeit übers Land tobten, da wird man schon mal…“, er machte eine Pause und schien nach einem Wort zu suchen. „Wahnsinnig?“ „Genau das meinte ich, junge Dame.“, lächelte er mir zu. „Aber Opa, Mama hat dir doch angeboten, dass du zu uns ziehen kannst. Dann wärst du hier nicht so alleine.“, meinte Saori, welche links von ihrem Grossvater sass. Jener schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, Liebes. Ich möchte weder deiner Mutter noch euch zur Last fallen. Ausserdem…“ , gespannt blickten wir ihn an. „Könnte ich dann ja meine Forschungen über die Magie nicht mehr betreiben. Ihr wollt einem alten Herren wie mir doch nicht noch seine letzte Lebensfreude nehmen, oder?“, grimmig blickte er seine Grosskinder an. Sie schüttelten im Gleichklang den Kopf. „Dann sind Sie also ein Magier?“ Auf Natsus Frage überlegte der Herr nun doch etwas länger. „Nun ja…“ „Was denn nun? Sind sie einer oder nicht? Ich will das wissen!“, patzig blickte Natsu den alten Herren an. Die vielen Flaschen im Labor hatten ihn genauso stutzig werden lassen wie mich. „Natsu, beruhige dich. Ansonsten können wir die Mission vergessen.“, flüsterte ich dem Drachentöter ins Ohr. Der Rosahaarige gab keinen Kommentar von sich sondern verdrehte nur die Augen. Ich wusste, dass er nur ungern wartete und am liebsten sofort auf Mission ging. Aber wenn wir jetzt nicht Geduldig waren, würden sich jemand anders aus der Gilde den Auftrag schnappen. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. „Oh, du bist der Salamander von Fairy Tail?“, der Alte hatte ein verdammt gutes Gehör. „Interessant, äussert Interessant. Nun. Ich bin kein Magier, habe aber in den vielen Jahren gelernt magische Gegenstände für mich zu gebrauchen und sie auch zu entwickeln.“, erklärte er uns den Grund für die ganzen Bücher und die Fläschchen im Labor. Erstaunt blickten wir ihn an. „Sie erschaffen Magie?“, auch Happy war komplett von den Socken. „Nicht direkt. Es ist eher so eine Art zusammenmischen von bereits existierenden beim Versuch etwas Neues zu Erschaffen. Bisher ist mir das leider nicht so wirklich gelungen.“ Er räusperte sich kurz. „Nun, aber dies ist nicht der Grund, weshalb ihr hier seid, nicht wahr? Es geht um das Lacrima.“ Ein einstimmiges Nicken von allen Beteiligten folgte. „Dieses Lacrima wurde unserer Familie vor Urzeiten übergeben, damit wir es beschützen um es eines Tages seinem Rechtmässigem Besitzer zu übergeben. Mir wurde das Schmuckstück, so gross wie ein reines Energielacrima, vor etwas mehr als 50 Jahren überreicht.  Damals war ich ein junger Mann, neugierig darauf, was das Lacrima wohl beherbergte. Ich hatte zu jener Zeit ein kleines Labor und betrieb einen kleinen Magieladen hier in der Stadt.“, fing er von der alten Zeit an zu schwärmen.  Erneut trank er etwas Tee, während wir ihn gespannt anblickten. „Nun ja.“, ein kurzes Räuspern. „Jedenfalls war ich Neugierig, was genau dieses Lacrima verbergen könnte und habe einige magische Gegenstände und Tränke daran ausprobiert, da mein Vorgänger mir leider auch nichts über die Herkunft oder die Kraft berichten konnte.“, dann wieder eine Pause. „Was war dann, Opa?“, Hiro drängte ihn weiter zu erzählen. „Nur ruhig mit den jungen Pferden.  Was war denn dann nochmal?“, er überlegte kurz und liess Hiro, welcher langsam genervt schien, mit einem bösen Blick gar nicht erst zu Wort kommen.  Sein Enkel wandte sich ab. „Ach ja, genau! Als ich dann, einen Tag nach den ganzen Experimenten ohne irgendwelche Ergebnisse, zu dem Lacrima im Keller wollte, war es verschwunden.“ „Einfach so? Könnte es nicht sein, dass es nur unsichtbar war?“, die Geschichte wurde von Minute zu Minute merkwürdiger. Ein mächtiges Lacrima? Bitteschön. Das war sehr gut möglich. Aber dass dieses mächtige Gut von selbst verschwand konnte ich mir einfach nicht vorstellen. „Jetzt wo sie es erwähnen. Das war auch mein erster Gedanke gewesen. Doch habe ich damals das ganze Haus durchsucht. Daher auch meine Vermutung, dass es damals gestohlen wurde.“, gab er nur ungern zu. Oder seine Experimente hatten tatsächlich Erfolg gehabt und das Lacrima an einen anderen Ort teleportiert. Es war nicht auszuschliessen. „Haben Sie überhaupt danach gesucht?“, nun war es Happy, welcher sich einmischte. Wenn die beiden so weitermachten, waren wir die Mission in Kürze los. Obwohl, ich war mit meiner vorhergehenden Frage ja auch nicht besser gewesen. Der Alte schüttelte den Kopf. „Zu Beginn habe ich danach gesucht. Doch ich hatte einen Job, einen Laden, eine Familie. Ab und an erzählte ich meinen Enkeln davon. Mir erschien das Lacrima nie wirklich wichtig. Bis vor ein paar Monaten, als mir die Geschichte wieder in den Sinn kam. Da ich nicht mehr der Jüngste bin, ist es mir wichtig, dass ich das Lacrima an meine Enkel weiterreichen kann. So können sie den Auftrag fortführen.“  Ein Nicken der Gruppe folgte. Ja, das war mehr als Verständlich. „Haben sie eine Idee, wo wir mit der Suche beginnen könnten?“, er überlegte eine Weile. Schliesslich erhob er sich und ging zu einem der Büchergestellte, wo er gezielt einen grünen Ordner herauszog. „Ich habe die Tageszeitschriften und Magazine in den letzten Monaten vermehrt studiert und gesammelt. Alles, was irgendwie mit dem Lacrima zu tun hatte, habe ich hier drin aufbewahrt.“, er überreichte mir die Sammlung, welche ich sorgsam aufschlug. Bilder, Hinweise und Notizen sprangen mir Wortwörtlich entgegen, wie ich den Order geöffnet hatte. „Dürften wir den mitnehmen?“, wandte ich mich an den Herren, welcher wieder zwischen seinen Enkeln Platz genommen hatte. Jener nickte bedächtig. „Sagen sie mal, wieso haben Sie den Auftrag überhaupt in die Gilden gegeben, wo ihre Enkel doch nach dem Erbstück suchen wollten?“, stellte Natsu eine Frage, die ihm schon seit einer Weile auf der Zunge brannte. Das hätte ich auch allzu gerne gewusst. „Mir ist es wichtig, dass das Lacrima gefunden wird. Auch wusste ich bis heute nicht, dass die drei hier“, er schwenkte seinen Blick auf seine Grosskinder. „das Erbstück suchen wollen.  Ich hätte niemals gedacht, dass sie meinen Geschichten Glauben schenken würden.“ „Oh ja, Mama sagt immer, dass du ein...“, begann Saori frech grinsend, ehe sie sich an ihre Schwester wandte. „Mio, wie sagte Mama nochmal?“, die Schwarzhaarige schenkte ihr einen strafenden Blick. Die Mutter der beiden Mädchen hatte wohl keine guten Worte für den alten Mann übrig. „Da sich über längere Zeit niemand bei mir gemeldet hatte, wollte ich die Plakate vor kurzem wieder entfernen lassen.“ „Dann können wir ja von Glück reden, dass der Master und Mira sie überreden konnten.“, grinste Natsu. „Dann kennt ihr diesen Teil der Geschichte ja.“, wir drei nickten. Er räusperte sich kurz. „Nun denn. Bitte sucht nach dem Lacrima.“, sein Blick fiel auf seine Grosskinder, welche ihn bettelnd anblickten. „Und nehmt die drei bitte auch mit. Ich bin mir sicher, dass sie euch eine grosse Hilfe sein werden.“ So verliessen wir das Haus des alten Herren. Im Handgepäck den Auftrag, die Notizen und einige Magie-Gegenstände, welche er mir kurz vor dem Verlassen in die Hand drückte. Er meinte, dass sie einem Magier sicherlich nützlicher wären als ihm. Dankend nahm ich das Geschenk an, ehe wir uns auf den Rückweg machten.   -   Im Hotel angekommen durchleuchteten wir den Ordner, welchen wir vom Auftraggeber erhalten hatten. Dazu setzten wir uns im Hoteleigenen Café, welches auch zum Frühstück genutzt wurde, zusammen. Bereits beim ersten richtigen durchblättern stellte ich fest, dass es sich hier nicht nur um ein paar einfache Notizen, sondern um eine richtige Sammlung handelte. „Der war ja fleissig. Hiess es nicht, dass es nicht viele Informationen gibt?“, Happy schwebte über unseren Köpfen. Ich nickte. „Ich vermute mal, dass es keine wirklich gesicherten Informationen über das Lacrima gibt. Auch das hier sind nur Vermutungen. Vielleicht sind auch irgendwelche Sichtungen oder Beobachtungen hier aufgeführt.“, fuhr ich fort.   „Wir müssen also den ganzen Ordner durchforsten?“, entgeistert blickte Natsu mich an. Ich wusste ja, dass das nicht gerade eine seiner Stärken war. „Ich fürchte ja.“, mir wäre es auch lieber gewesen, mich sofort auf die Suche nach dem Lacrima zu machen. Aber es war bereits Nachmittag, da war es besser frühestens am nächsten Tag aufzubrechen. „Luce? Wir sehen uns ein wenig im Dorf um und versuchen so an Informationen zu kommen.“, beschloss Natsu. „Ich geh auch mit!“, gab Happy von sich. So kamen mir die beiden immerhin nicht bei der Arbeit in die Quere und vielleicht erhielten wir so noch weitere Informationen. „Ich begleite euch!“, meldeten sich Hiro und Saori einstimmig, als Natsu und Happy sich bereits auf den Weg gemacht hatten. So blieb ich mit Mio zurück. „War klar dass die beiden flüchten.“, gab die Schwarzhaarige missmutig von sich. „Die können einfach nie still sitzen und solche Aufgaben sind einfach nichts für die zwei.“, erklärte sie weiter. „Ja, mit Natsu und Happy ist das nicht viel anders.“, lächelte ich. So setzten wir uns an die Sichtung der vorhandenen Notizen. Wir sortierten die Informationen nach Ort und Zeit um mögliche Auffindungsorte einzugrenzen. Ich wusste, dass wir nur eine minime Chance hatten, dass sich das Lacrima an den berechneten Orten befand. Aber wenn eine Chance bestand, dann würden wir es früher oder später sicherlich finden. „Da seid ihr ja wieder.“, gab ich erstaunt von mir, als Natsu und Happy mitsamt Anhang einige Stunden später zum Hotel zurückkehrten.  Sie waren länger weg gewesen, als ich es erwartet hatte. Die ersten Sterne erstrahlten bereits am Firmament als ich die Silhouetten der Rückkehrer erblickte. Ich hatte mir heimlich schon Sorgen gemacht, aber Natsus breites Grinsen wischte jene sofort wieder weg. „Habt ihr was herausgefunden?“, Mio und ich waren gerade damit beschäftigt, die Notizen und Berichte wegzuräumen. Hoffnungsvoll blickten wir die Ankömmlinge an. Doch diese schüttelten enttäuscht den Kopf. Bis auf Happy, der seinen Ziehvater gerade an etwas erinnerte. „Ne, Natsu, wir haben doch diese verrückten Tanten von Gestern wieder getroffen.“ „Stimmt.“, nickte der Drachentöter. „Was haben die nochmal gesagt?“, überlegte er, wobei er seine Begleiter fragend anblickte.  Während Hiro nur die Schultern zuckte, anscheinend wusste er es selber nicht mehr, half Saori den beiden aus der Klemme. „Sie haben irgendwas von Crocus oder so geschwafelt.“ „Crocus? Nee, oder?“, gab Mio erschüttert von sich. Die Schwarzhaarige hatte ihren Kopf auf den Tisch fallen lassen. „Was hat sie denn?“, verwundert blickten die Rückkehrer uns an. „Wir sind nicht viel weiter als ihr gekommen.“, erklärte ich ihnen breitwillig die Situation. Wir hatten vielleicht einige Anhaltspunkte, wo wir in Crocus Nachforschungen betreiben könnten, sofern wir bis dahin keine neuen Informationen hatten. Aber im Moment war die Hauptstadt unser einziger Anhaltspunkt.   „Dann brechen wir Morgen also nach Crocus auf?“, fragte Natsu eine Weile später, als wir bereits gespeist hatten und in unser Zimmer zurückgekehrt waren. Ich nickte um seine Frage zu beantworten, ging mir im Augenblick doch etwas komplett anderes durch den Kopf. Denn die Cousins hatten am Tisch darüber diskutiert, was die Frauen noch zu Natsu gesagt hatten. Auch Happy als Natsus treuer Begleiter hatte von diesem Gespräch nichts mitbekommen. Der Drachentöter hatte beim Abendessen partout nicht mit der Sprache rausrücken wollen und veranstaltete mit Hiro und Happy lieber einen Fresswettbewerb. Ich hatte die Vermutung, dass es irgendwie mit mir zusammen hing. Nur schon wegen der gestrigen Bemerkung der einen Dame. „Sag mal, Natsu.“, fragend blickte er mich an. „Haben diese beiden Damen noch irgendetwas anderes gesagt, ausser wegen dem Lacrima und Crocus?“, der Drachentöter dachte eine Weile nach. Ich sah ihn gespannt an. Da war doch wohl nichts, oder etwa doch? „Nicht wirklich…“, gab er nach erheblicher Bedenkzeit zu, wobei er leicht rot wurde. Mit einem bestimmten Blick schaute ich ihn an. „Da war nichts, Luce.“, redete er sich händeringend aus der Misere. Ich beschloss für diesen Abend nicht mehr nachzuhaken. Stattdessen wollte ich mich umziehen, wozu ich als allererstes meine Frisur löste. Sogleich fielen meine blonden Locken wie ein Wasserfall über meine Schultern. Ich fühlte wortwörtlich wie Natsus Blick an mir haftete, wie schon am vorhergehenden Tag.  Würde er auf mich zukommen, irgendetwas erwähnen? Doch es kam nichts. Stattdessen vernahm ich, dass er sich umdrehte und zu der Couch ging. Wir hatten ausgemacht, dass er mit Happy auf der Couch und ich im Bett schlief. Nur zu dumm, dass ich mir gerade wünschte, diese Abmachung nicht getroffen zu haben. Aber das Rückgängig zu machen erschien mir im Augenblick idiotisch, da ich am Vortag auf ein Einzelbett bestanden hatte. So schnappte ich mir mein Nachtgewand und verschwand im Badezimmer. Einige Minuten später kehrte ich, umgezogen und Bettfertig, zurück. Ich war ziemlich geschafft vom heutigen Tag und musste dringend schlafen, was sich jetzt bemerkbar machte. Natsu, welcher nur eine weisse Hose trug, sass mit dem Rücken zu mir auf dem Bett. Moment mal…was war denn mit der Abmachung? Hatte er die jetzt tatsächlich vergessen? Doch ich wollte keinen Streit provozieren, also erwähnte ich nichts darauf. „Du kannst jetzt ins Badezimmer.“, informierte ich ihn, als ich unter die Bettdecke schlüpfte. „Danke.“ Die Mattratze federte leicht, als der Drachentöter sich erhob und ins Bad begab. Nach nur wenigen Sekunden öffnete er die Tür wieder. „Luce?“, erwartungsvoll blickte ich ihn an. „Ich weiss ja, dass du auf etwas bestehst, wenn wir eine Abmachung haben.“, begann er nervös. Mein Gehirn begann zu arbeiten. Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit still stand und doch fühlte ich, wie mein Herz raste. Verdammt, wieso musste er es denn auch so spannend machen? Er war doch sonst nicht so. „Würde es dir was ausmachen, wenn ich diese Nacht neben dir schlafe?“, jetzt war diejenige, die nervös wurde. Mein Mund war trocken, die Luft blieb mir wortwörtlich weg. Ich versuchte mich so normal wie möglich zu verhalten. Aber das war gerade nicht möglich. Nur schon weil Natsu mich so ansah und dabei auch noch halbnackt rumlief. Da musste ich ja durchdrehen! Ich drehte mich auf die andere Seite, wo mein Blick auf Happy fiel. Der Kater hatte sich nach dem Abendessen mitten auf die Couch plumpsen lassen und schlief dort, breit ausgestreckt, den Schlaf der gerechten. „Warum…denn nicht auf der Couch?“, versuchte ich einige Worte zusammen zu kriegen. Was mir eindeutig leichter gelang, wenn ich den Drachentöter nicht ansehen musste. Dann bekam er immerhin nichts von meiner Nervosität mit. „Ach…einfach nur so.“ Wie bitte? Einfach so? Hatte ich mich gerade komplett verhört? Stand jetzt die ganze Welt Kopf oder war ich diejenige, die ihren besten Freund gerade nicht mehr erkannte? Oder zeigte der Rosahaarige eine Seite, die ich bisher noch nicht kennen gelernt hatte? „Ausserdem will ich Happy nicht unnötig aufwecken.“, erstarrt erhob ich mich, wobei ich sein typisches Grinsen erblickte. Mir war bewusst, dass das eine Notlüge war. Denn der Kater war nicht gerade ein Schwergewicht, so dass Natsu ihn mit Leichtigkeit hätte hochheben können.  Ich nickte nur, ehe ich mich wieder unter die Decke verkroch, den Rücken zur Couch gedreht. Als Natsu ein paar Minuten später zurückkehrte, tat ich so, als ob ich bereits schlief. Zuhause alleine in meinem Bett hätte ich den Weg in die Traumgefilde sicher schon längst gefunden. Aber bei dem Gedanken diese Nacht neben Natsu zu schlafen, spielte mein Körper verrückt. Es war ja nicht so, dass wir noch nie nebeneinander geschlafen hatten. Aber noch nie im gleichen Bett, das war etwas komplett anderes.  Während ich meiner Imagination wortwörtlich PingPong darüber spielte, wie ich mich verhalten sollte, zügelte der junge Mann sein Nachtlager direkt neben mich. Erst als er sich hinlegte, gelang es mir, mich irgendwie zu beruhigen. Ich wollte bereits dem Drang nachgeben, mich umzudrehen, weil ich den wahren Grund wissen wollte. Dieses Mal bereute ich meine Hartnäckigkeit. „Luce? Schläfst du schon?“, ich gab keine Antwort von mir. Sanft strich er mir über meine Wange. Ich konnte fühlen, wie er mich beobachtete. Er würde sicherlich bemerken, dass ich noch wach war. „Schlaf gut, Luce.“, flüsterte er mir noch ins Ohr und drückte einen Kuss auf mein Haupt, ehe er sich auf seine Seite zurückzog. Erstarrt blieb ich einige Minuten in meiner Position verharren. Dabei hätte ich darauf wetten können, dass er mich noch irgendwie ärgern wollte. Oder aber er hatte über etwas reden wollen. Aber Reden passte noch nie zu Natsu. Er liess sich lieber auf eine Prügelei ein und verwüstete dabei eine halbe Stadt, als etwas im Gespräch zu klären, so verwarf ich diesen Gedanken gleich wieder. Auch wenn ich allzu gerne gewusst hätte, was diese Damen zu ihm gesagt hatten, doch war ich nur schon wenige Minuten später in einen traumlosen Schlaf gefallen.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)