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Die Geister, die Vegeta rief

A Christmas Carol
von

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Part I: Das Fest

Es war wieder einmal so weit. Alle Jahre wieder kam der 24. Dezember und somit Weihnachten. Im Hause Briefs wurde bereits Tags zuvor fröhlich das Haus geschmückt und an jeder Ecke konnte man den Geruch der herabhängenden Tannenzweige wahrnehmen. Im Wohnzimmer war eine drei Meter hohe Tanne bereits aufgestellt und zur Hälfte mit Christbaumkugeln abgedeckt. An der Seite war eine Leiter aufgestellt, auf der Bulma summend herumtänzelte und Kugel für Kugel auf den Baum hängte. Im Hintergrund liefen diverse Weihnachtslieder, die sie auf das Fest einstimmten.
 

Trunks war im Moment nicht Zuhause. Gestern hatte sie ihn zu Chichi gebracht, damit sie in Ruhe das Haus schmücken und seine vielen Geschenke einpacken konnte. Es war besser, wenn er nicht da und die Überraschung dafür umso größer war. Außerdem liebte ihr Sohn es bei seinem besten Freund Son Goten zu übernachten.
 

Mrs. Briefs stand in der Küche und backte wie jedes Jahr um diese Zeit die verschiedensten Kekse und Plätzchen. Rumkugeln, Vanillekipferl, Nussschnecken und vieles mehr fand man vor. Kiloweise wurden diese Dinger gebacken, damit der heutige Besuch genug haben würde. Für das eigentliche Essen wurde eine Catering-Firma organisiert, die mit vielen verschiedenen Weihnachtsspeisen die Gäste heute versorgen würden.
 

Bulma liebte ihre jährliche Weihnachtsparty, die es seit Cells Niederlage gab, somit fand sie zum siebten Mal statt. Sie liebte es wenigstens einmal im Jahr ein fixes Datum zu haben, wo sich alle trafen und dankbar dafür waren, dass sie einander noch immer hatten. Sogar Son Goku würde heute kommen, obwohl er tot war. Er hatte es geschafft über Uranai Baba für 24 Stunden ins Diesseits zu kommen. Die letzten Jahre hatte er immer gefehlt, somit musste dieses Fest speziell werden! Die Blauhaarige wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war ziemlich anstrengend so einen riesigen Baum zu schmücken, doch sie liebte es! Am Fuße des Baumes spielte Chatounette mit einer einsamen Christbaumkugel und rollte sie durch das ganze Wohnzimmer. Bulma beobachtete das Haustier und musste glücklich dabei grinsen. Das Weihnachtsfest konnte ihr keiner verderben. Fast keiner.
 

In diesem Moment betrat Vegeta das Wohnzimmer und betrachtete skeptisch seine Erdenfrau, wie sie mit einem kurzen Kleid auf der Leiter stand und fröhlich dahinsummte und Kugeln aufhängte.
 

„Ach ich hab vergessen, dass der scheiß heute auch mal wieder ist“, knurrte er und realisierte in diesem Moment, dass heute wieder ein Haufen Leute das Haus belagern würden.
 

„Reiß dich bitte zusammen! Du musst nur einen Abend aushalten. Notfalls betrinkst du dich, dann bist du wenigstens einmal witzig“, ermahnte sie ihn während sie von der Treppe hinunter stieg. Sie kam auf ihn zu und tippte unaufhörlich auf seiner Brust herum. „Und wehe du versaust mir das Weihnachten wieder mit dämlichen Kommentaren oder sonstigem Mist! Heute kommt sogar Son Goku aus dem Jenseits! Ich dreh dir den Hals um, wenn du irgendetwas tust, dass meine Laune heute schlecht beeinflusst.“
 

„Kakarott kommt?“ Vegeta sah sie fragend an. „Ich werde versuchen mich zusammen zu reißen.“ Wie sehr er das Versprechen einhalten würde wusste er noch nicht. Aber mit diesen Worten konnte er sie wenigstens kurz zum Schweigen bringen. Sie sah ihn jedenfalls zufrieden an nach seiner Antwort. Schwer atmend ging er in die Küche und sah Mrs. Briefs mit ihren Keksen. Unauffällig nahm er sich ein paar davon und verschwand damit ins Zimmer. Am Weg dahin verputzte er die stibitzten Kekse und schlang sie freudig hinunter. Das war das Einzige, was ihm an Weihnachten gefiel. Jede Menge Essen, noch mehr als sonst und diese kleinen Dinger, die sie Kekse nannten, waren einfach köstlich.
 

Der Saiyajin verstand noch immer nicht genau, wieso das Fest überhaupt gefeiert wurde. Bulma hatte es ihm irgendwann erklärt, doch er hatte wieder nur mit halbem Ohr zugehört. Sie feierten anscheinend die Geburt Gottes Sohn. Dabei war doch Dende nun Gott? Und der hatte doch keinen Sohn?
 

Das Ganze war ihm einfach zu kompliziert. Er beschloss wie jedes Jahr den ganzen Tag nichts zu tun und am Abend sich zum Essen dazusetzen, ruhig zu sein, das Essen hinunter zu schlingen und sich zu betrinken um die Gesellschaft ihrer beknackten Freunde zu ertragen. Leider war bisher jedes Jahr doch irgendein Missgeschick passiert und für Bulma war das Weihnachtsfest ruiniert. Einmal hatte er dem Glatzkopf eines über die Rübe gegeben und der war aus dem Fenster geflogen. Ein anders Mal war er auf ein Geschenk von Trunks gestiegen. Die Liste ließ sich fortführen, doch er wollte gar nicht mehr daran denken. Heuer würde er einfach ruhig sein und dass alles ohne Komplikationen hinter sich bringen.
 


 

*******
 


 

Am Abend trafen dann alle ein. Kuririn mit C18 und ihrer kleinen Tochter Marron. Yamchu, Pool, Oolong, Muten-Roshi und Son Gokus Familie, die Trunks ebenfalls mitbrachten.

Als alle an der großen Tafel saßen, die reichlich mit verschiedenen Leckereien gedeckt war, tauchte auch plötzlich Son Goku selbst auf. Alle waren außer sich als sie seine Gestalt wahrnahmen. Es war wie ein Wunder und er kam ihnen wie ein Engel vor mit dem Heiligenschein, den er über seinem Kopf hatte.
 

Vegeta rollte genervt mit seinen Augen und schenkte sich noch einmal das Rotweinglas mehr als voll ein, um diesen Zirkus zu ertragen. Er saß genau am anderen Ende der Tafel, weit weg von Bulma und ihrer Familie. Dort wurde am meisten geredet und damit konnte er einfach nichts anfangen. Wie es der Zufall so wollte nahm Son Goku genau neben dem Prinzen Platz.
 

„Tagchen Vegeta, wie geht’s denn so? Du hast dich auf der Erde wie es scheint mehr als gut eingelebt. Du hast sogar was Richtiges an“, stellte der Untote fest und deutete auf Vegetas sauberes, frischgebügeltes Hemd, das er anhatte. Eine leichte Röte stieg in sein Gesicht und er schämte sich für seine Kleidung, in die ihn Bulma gezwängt hatte. Er selbst wusste nicht, wieso es so weit gekommen war, dass er auf sie hörte. Doch die Erfinderin hatte mal wieder gedroht ihn rauszuwerfen, wenn er an diesem Tag nicht tat, was sie wollte.
 

„Maul“, gab er nur als Antwort zurück und gab ihm zu verstehen seine Klappe zu halten. Bulma, die seine Antwort mitbekommen hatte, sah ihn böse an. Vegeta atmete schwer aus und versuchte ein halbwegs normales Gespräch mit seinem Widersacher zu führen.
 

Das Essen lief ohne Komplikationen ab, auch wenn es noch nicht ganz vorbei war. Das Catering würde noch einen letzten Gang mit kalten Speisen wie Sushi und Käse bringen. Im Hintergrund lief die ganze Zeit Weihnachtsmusik und die Gäste amüsierten sich prächtig. Die kleinen Kinder spielten miteinander, während Bulma und die anderen zu der Musik überschwänglich tanzten. Der Alkohol floss in Strömen und man konnte die eine oder andere Person schon lallen hören.
 

Jedes Mal wenn Son Goku Vegeta erneut anredete musste dieser wieder heftig von seinem Weinglas trinken. Er wusste noch nicht, wieviel er bereits getrunken hatte, doch es war einiges. Jeder Schluck gab ihm mehr Kraft, diese Scharade aufrecht zu erhalten. Als schließlich der letzte Gang geliefert wurde, gab es nicht mehr viele Leute, die noch etwas essen konnten. Die meisten Gäste waren bereits mit dem Bier und Wein beschäftigt. Nur die Saiyajins konnten noch immer etwas vertragen. Gierig schlangen Goku, Gohan, Goten, Vegeta und Trunks die Köstlichkeiten hinunter. Doch auch irgendwann hatten die Kinder ihr Limit erreicht und somit waren nur mehr die Vollblutsaiyajins übrig.

Vegeta stellte sich ein paar Sushi mit Thunfisch zur Seite, damit diese den Abschluss für dieses herrliche Mahl bilden konnten. Vorher würde er noch ein paar Brötchen mit Schweizer Käse hinunter drücken. Als er mit der Käseplatte fertig war und zu seinem letzten Bissen greifen wollte, stellte er fest, dass das Thunfischsushi nicht mehr da war. Nervös sah er von links nach rechts und wieder zurück. Doch er fand es nicht. Sein Blick schweifte zu seinem Sitznachbarn Son Goku, der gerade in diesem Moment das Sushi hinunter schlang.
 

„Ka-…. Kakarott!“ fluchte er. „Das waren meine, die wollte ich mir bis zum Schluss aufheben!“ Eine Ader pulsierte an seiner Schläfe und er versuchte sich zurückzuhalten.
 

„Ach komm schon Vegeta, du kannst noch so viele davon essen. Ich bin nur diesen einen Tag hier, im Jenseits gibt’s sowas nicht“, versuchte sich Son Goku zu rechtfertigen.
 

Wahrscheinlich lag es am Alkohol, dass der Prinz plötzlich auf Son Goku sprang und diesen ins Gesicht schlug. Die beiden Saiyajins prügelten sich am Boden und rollten hin und her. Dabei rissen sie das Tischtuch von der Tafel und einige Kerzen flogen hinunter.
 

„Vegeta, beruhige dich“, lallte Kuririn und versuchte ihn von dem Besucher aus dem Jenseits herunter zu bekommen.
 

„Yeah, eine Schlägerei!“ brüllte Yamchu, der auch nicht mehr ganz nüchtern war und schlug damit auf Kuririn ein. Ein betrunkener Muten-Roshi warf sich ebenfalls auf den Haufen und man konnte nicht mehr erkennen, wer sich mit wem prügelte.
 

Das ganze Spektakel dauerte der Blauhaarigen langsam zu lang. „Aufhören!!!“ brüllte sie und augenblicklich hörte die Schlägerei auf. Bulma atmete erleichtert aus. Doch innerlich war sie stinkwütend. Was hatte sich Vegeta dabei gedacht, so etwas anzuzetteln?
 

„Ist nicht so schlimm. Es ist ja sonst nichts passiert“, beruhigte Son Goku seine Gastgeberin, während er unter Vegeta lag.
 

Doch mit dieser Aussage hatte er nicht Recht. Im selben Moment vernahmen alle gleichzeitig einen komischen Geruch, der aus dem Wohnzimmer kam. Rauch! Die Freunde rannten alle in das Wohnzimmer, das in Flammen stand. Die Kerzen, die vom Tisch gefallen waren, hatten anscheinend die Couch, den Baum und die Geschenke darunter in Brand gesetzt.

Part II: Vergangenheit

„Vegeta, du ….“, knurrte Bulma während sie die Türe zur Küche schloss. Sie hatte ihn hier her beordert, um ihm mal kräftig die Meinung zu sagen. „Du hast es echt geschafft mir Weihnachten zu ruinieren. Die letzten Jahre waren ja gar nichts gewesen im Vergleich zu heute. Wie konntest du nur!!??“
 

Der Saiyajin schaute nur auf den Boden und wusste nicht so recht was er noch sagen sollte. Augenblicklich war er wieder ausgenüchtert durch die Prügelei und der Standpauke, die seine Gefährtin ihm hielt. Er hatte echt Mist gebaut, doch irgendwie war es ihm egal. Dieses Weihnachtsfest kotzte ihn sowieso an.
 

„Hast du gar nichts zu sagen?“ Sie verschränkte ihre Arme und sah ihn noch immer wütend an. „Wenigstens haben die anderen das Feuer noch rechtzeitig mit dem Feuerlöscher gelöscht, sonst wäre das ganze Haus abgefackelt…“
 

Kurz überlegte er noch, was er sagen sollte. Doch er wusste es nicht. Er hatte sowieso schon verschissen, also konnte er auch noch Salz in die Wunde streuen. „Schieb dir dein Weihnachtsfest doch in den Arsch“, antwortete er ihr nur. Er nahm eine Flasche Bier, die in einer Kühlbox alleine herumlag und verschwand damit auf sein Zimmer.
 

„Das war das letzte Weihnachten, das du uns versaut hast. Morgen verschwindest du!“ hörte er noch ihre Stimme im Treppenhaus widerhallen.
 

In seinem Zimmer setzte er sich auf sein Bett und öffnete das kühle Getränk. Mit einem Zug trank er es auf einmal aus und legte sich dann erschöpft hin. Sie würde ihn sicher nicht rauswerfen, oder doch? Eigentlich war es ihm egal. Vegeta beschloss keinen Gedanken mehr an die anderen zu verschwenden und schloss seine Augen. Es dauerte nicht lange bis er einschlief.

 

 
 

*********

 
 

Vegeta saß auf einer Parkbank und sah einen alten Mann auf ihn zukommen. Er war in zerlumpten Kleidern unterwegs und sah ihn verwirrt an. Es war ihm zuwider, dass der Alte ihm immer näher kam. Als der Saiyajin aufstehen wollte, deutete ihm der Mann sitzen zu bleiben. Er wusste nicht wieso, aber er gehorchte und wartete ab, was weiter passieren würde.
 

In diesem Moment begann der Mann zu sprechen. „Heute Nacht werden dich drei Geister heimsuchen.“ 
 

„Was redest du da, du alter Penner??“, fluchte der Prinz und ballte seine Hände zu Fäusten.

 

 
 

*********

 
 

Plötzlich wachte er schweißgebadet in seinem Bett auf. Was war das für ein Traum gewesen? Er fasste sich an die Stirn und wischte sich den Schweiß von dort weg.
 

„Nur ein Albtraum“, stellte Vegeta fest und setzte sich langsam auf. Er spürte den Drang seine Blase zu entleeren und machte sich auf dem Weg ins Bad. Es war anscheinend noch nicht so spät, denn im Haus war noch überall das Licht eingeschaltet. Vielleicht saßen die Freunde noch immer zusammen und sangen irgendwelche nervigen Weihnachtslieder.
 

Nachdem Vegeta im Bad fertig war, begab er sich wieder ins Bett. Sein Hals fühlte sich komisch trocken an. Anscheinend hatte er Sodbrennen vom vielen Alkoholgenuss. Er legte sich auf den Rücken und starrte auf die Decke, als plötzlich…
 

„Kuckuck!“ Er sah eine Gestalt oben auf seiner Zimmerdecke, die ihn mit großen Augen anblickte.
 

Der Prinz erschrak und sprang vom Bett auf. „Wer bist du? Was machst du hier? Na warte, du…“ knurrte er und begab sich in Kampfposition.
 

„Sei ganz ruhig. Ich komme runter und tu dir nichts“, hörte er erneut die Stimme des Wesens. In diesem Moment hüpfte ein kleines Kind auf den Boden. Als es sich aufrichtete, erkannte er dessen Gestalt.
 

„A… Aber, das ist… das ist unmöglich“, stotterte er. Langsam versuchte er das Kind zu berühren, doch seine Hand ging durch es hindurch. „Wie…?“
 

„Du kannst mich nicht anfassen. Ich bin ein Geist“, erzählte es stolz. Vegeta traute seinen Augen nicht. Nicht nur, dass ein Geist vor ihm stand – Nein, das Kind sah auch noch so aus wie er, als er etwa acht Jahre alt war. „Ich sehe normalerweise nicht so aus. Aber ich dachte es wäre lustig du zu sein.“
 

„Und was willst du hier?“ Der Prinz setzte sich wieder aufs Bett und sah den Geist noch immer skeptisch an.
 

„Na ja, in die Vergangenheit reisen. Ich bin der erste Geist für heute Nacht!“ erklärte er stolz.
 

„Vergangenheit? Der erste Geist? Ich verstehe…“ antwortete der Saiyajin.
 

Heute Nacht werden dich drei Geister heimsuchen.
 

„Ach ja?“ Seine frühere Ich-Gestalt sah ihn verwundert an.
 

„Klar, ich hab mir wohl heute zu viel in die Birne gekippt. Gute Nacht.“ Vegeta wollte sich wieder hinlegen, als der Geist ihn plötzlich mit seiner Fingerspitze zum Schweben brachte.
 

„Ich beweise dir, dass ich nicht lüge.“
 

Er traute noch immer nicht seinen Augen. Träumte er etwa noch? Oder war das eine Halluzination, die vom Alkohol verursacht wurde? Vegeta spürte ein gleißendes, helles Licht und alles verschwamm um ihn herum. Er verschränkte die Arme vor sein Gesicht, um nicht noch weiter geblendet zu werden.
 

Als er die Wärme des Lichtes nicht mehr spürte, nahm er die Arme wieder herunter und öffnete vorsichtig die Augen. Er befand sich in einem Wohnzimmer, das genauso aussah, wie das bei ihnen Zuhause. Nur die Einrichtung hatte sich etwas verändert. Die Möbel sahen etwas antiker aus. Ein prächtig geschmückter Weihnachtsbaum zierte die Mitte des Raumes und einige Geschenke lagen darunter.
 

„Wo bin ich hier?“ redete er mit sich selbst und sah sich etwas um.
 

„Das ist, wie bereits erwähnt, die Vergangenheit“, seufzte der kleine Vegeta-Geist und setzte sich auf einen gemütlichen Sessel, der neben dem Weihnachtsbaum stand.
 

„Und was machen wir hier?“ erwiderte der Saiyajin genervt und stemmte seine Hände gegen die Hüften.
 

„Beobachten.“
 

Keine wirkliche Aussage, stellte er fest und atmete genervt aus. In diesem Moment sah er, wie ein kleines Mädchen zu dem Weihnachtsbaum gerannt kam und an einem Paket heftig schüttelte. Es schien sich unendlich zu freuen endlich Geschenke zu bekommen. Vegeta wusste nicht wer das war, jedoch kam ihm die Aura ziemlich vertraut vor. Er setzte sich direkt neben das Mädchen auf dem Boden und sah ihr neugierig dabei zu, wie sie versuchte das Geschenk auszupacken. Jedoch registrierte sie ihn nicht.
 

„Sie kann dich nicht sehen“, erklärte der Geist dem Saiyajin und er schwebte durch den Raum Richtung Baum.
 

Vegeta sah ihr stumm weiter beim Auspacken zu, als sie es schließlich geschafft hatte. Eine männliche Puppe kam zum Vorschein. Sie war aus Stoff und sah nicht gerade besonders aus. Die Augen waren in Form von Knöpfen dargestellt und die Haare der Puppe sahen mehr als lächerlich aus. Doch das kleine Kind schien überglücklich zu sein und drückte sie fest an sich.
 

„Du bist mein neuer süßer Freund. Ich hab dich so lieb! Aber ich werde dich nicht heiraten, verstanden?“ kicherte das Mädchen und umarmte die Puppe ganz fest. „Ich will mal eine große Erfinderin werden, da hab ich keine Zeit zum Heiraten.“
 

Dem Prinzen stockte der Atem. Kein Wunder, dass ihm die Aura so bekannt vorkam. Eigentlich hätte er sie gleich an der Haarfarbe erkennen müssen. „Das Mädchen ist Bulma, nicht wahr?“ fragte er den Geist, der sich nun auch neben ihm befand.
 

„Richtig. Sie hatte schon immer ihre fixen Vorstellungen, nicht wahr?“
 

Sie sah so glücklich aus. So fröhlich und unbeschwert hatte Vegeta sie selten gesehen. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass aus dem süßen Mädchen so ein keifendes Biest geworden war. Wahrscheinlich war er nicht ganz unschuldig daran, dass sie sich so verhielt.

Part III: Gegenwart

Vegeta öffnete langsam seine Augen und sah erneut gegen die Zimmerdecke.
 

„Verrückter Traum“, stellte er fest und atmete erleichtert aus. Wieso sollten ihn auch Geister heimsuchen? So etwas existierte doch gar nicht. Er hatte zwar schon vieles auf anderen Planeten gesehen, doch dies entsprang wirklich nur seiner komischen Fantasie. Er setzte sich erneut auf und beschloss die Toilette aufzusuchen.
 

In den unteren Stockwerken des Hauses brannte kein Licht mehr. Nun mussten wirklich alle ins Bett gegangen sein. Es war nicht mal mehr das Radio zu hören, das sonst immer Weihnachtslieder tagein tagaus gespielt hatte. Er öffnete die Toilettentür und betätigte den Lichtschalter, als plötzlich…
 

„Was zum…?“ Vegeta warf die Tür vor Schreck wieder zu. Das war doch unmöglich, oder? Er war sich nicht sicher, ob er richtig gesehen hatte. War er noch immer betrunken?
 

Vorsichtig öffnete er erneut die Toilettentür. Die Person war noch immer da. Sie saß gemütlich am Toilettensitz und blätterte eine Schmuddel Zeitschrift durch. „Kann man nicht einmal seine Privatsphäre haben?“ Die Stimme, die Vegeta vernahm gehörte Nappa. Seinem alten Kumpanen und Vollblutsaiyajin Nappa.
 

„Ich muss mir den Kopf gestoßen haben“, seufzte er und fasste sich an die Stirn. Fieber schien er nicht zu haben. „Oder ich träume noch immer…“
 

„Ach. komm schon Vegeta, ich bin doch nicht wirklich Nappa! Der ist doch seit Ewigkeiten tot. Ich bin der zweite Geist“, freute sich die Gestalt sitzend auf der Toilette. Diese betätigte die Spülung und verstaute das Schmuddel Magazin wieder in dem Kampfanzug, den sie anhatte.
 

„Ich will von so scheiß Geistern nichts mehr wissen“, fluchte der Prinz und schlug die Tür wieder zu. Als er sich umdrehte, erschien jedoch der Nappa-Geist direkt vor ihm.
 

„Ach komm. Sei nicht so. Ich will dir doch nur die Gegenwart zeigen.“ Freudig wedelte er mit den Fingern in der Luft umher und ließ Vegeta nun ebenfalls schweben.
 

„Ich befinde mich schon in der Gegenwart, ich brauche niemanden, der mir diese zeigt“, knurrte er und versuchte sich gegen den Schwebezustand zu wehren. Doch nichts half.
 

„Aber ich zeige dir, was du nicht weißt.“ Mit einem Schnippen waren sie plötzlich in Trunks‘ Zimmer. Wie bei dem Geist der Vergangenheit, schien niemand ihre Anwesenheit zu spüren.
 

„Und was machen wir im Zimmer von meinem Sohn?“ Irgendwie wurde ihm die Sache langsam zu blöd.
 

„Beobachten, was denn sonst du Dummkopf“, erklärte Nappa und deutete auf Trunks‘ Bett. Er lag im Bett und weinte sich seine Augen wund. Bulma saß auf einem Stuhl direkt davor und strich mit ihrer rechten Hand über seinen Kopf, um ihn zu trösten.
 

„Meine ganzen Geschenke…. Verbrannt…“, schniefte er und heulte sein Kissen nass. „Ich hasse Papa. Warum tut er mir das nur an?“
 

Die Blauhaarige sah mehr als traurig aus. Ihr Herz zerbrach bei dem Weinen, das ihr Sohn von sich gab. „Dein Vater weiß oft nicht was er tut. Er sieht nicht, wie sehr uns das alles weh tut, was er so macht. Ich bin mir sicher, es tut ihm trotzdem leid.“
 

„Das glaub ich nicht. Er hat mir auch noch nie etwas geschenkt. Ich glaube er liebt mich gar nicht.“ Trunks‘ Worte hallten in Vegetas Kopf wider. Glaubte sein Sohn wirklich, dass er ihn nicht liebte? Natürlich zeigte er keine Gefühle, es war ihm zuwider. Dennoch war er stolz auf den kleinen Halbsaiyajin und würde vieles für ihn tun. Der Kleine war richtig an sein Herz gewachsen… Ihn jetzt so zu sehen, tat ihm doch auf gewisse Weise weh.
 

„Sicher liebt er dich Trunks. Mehr als alles andere, bestimmt sogar! Er weiß nur nicht, wie man solche Gefühle zeigt. Vielleicht kommt er eines Tages noch drauf mein Schatz“, versuchte sie ihn zu beruhigen. Trunks löste sich von seinem Kissen und vergrub den Kopf im Schoß seiner Mutter. „Und wenn es sein muss, werde ich ihn rausschmeißen, damit er merkt, was er dir angetan hat…“
 

Vegeta wurde ganz mulmig bei dem Gespräch, das sie beide führten. Er hatte gar nicht damit gerechnet, was er mit seiner Schlägerei alles heraufbeschworen hatte. Es war wie ein volles Fass gewesen, das nun übergelaufen war. Stunden zuvor waren ihm alle noch egal gewesen. Doch nun sah er alles aus einem anderen Blickwinkel. Vielleicht wäre es wirklich besser, er würde sich verziehen, damit die beiden ihr Leben friedlich weiter leben konnten.
 

„Richtig herzergreifend“, stellte der Nappa Geist fest und wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen aus dem Gesicht.
 

„Ach halt die Klappe“, knurrte Vegeta und drehte seinen Rücken seiner Familie zu.
 

„Du solltest hinsehen, genau deswegen sind wir doch da.“ Der Geist warf das Taschentuch wieder zur Seite und schwebte direkt vor dem Saiyajin hin.
 

„Was ist wenn ich nicht hinsehen will? Ich weiß jetzt schon, dass mich die zwei hassen und verachten. Da brauch ich nicht noch mehr wissen.“
 

Nappa sah ihn skeptisch an und drehte sich langsam um die eigene Achse in der Luft. „Find ich lustig, dass du dich jetzt schon schlecht fühlst und das obwohl du noch nicht in der Zukunft warst. Aber vielleicht liegt das daran, dass die Erinnerung an das Ereignis heute Nacht noch ganz frisch ist“, stellte er nachdenklich fest. „Dann schauen wir noch woanders hin.“
 

„Hmm?“ Vegeta sah ihn entgeistert an und mit einem weiteren Schnippen befanden sie sich plötzlich im Hause der Sons. Gohan und Goten schienen ins Bett gegangen zu sein, denn nur Chichi und der tote Son Goku standen im Wohnzimmer und unterhielten sich.
 

„Dieser Idiot muss dir deinen einzigen Tag im Diesseits ruinieren“, keifte die Schwarzhaarige.
 

„Bitte Chichi, sei ihm nicht böse. Es ist meine Schuld, ich hätte ihm das Sushi nicht wegessen dürfen. Er ist halt ausgetickt… Immerhin hat er es auch nicht leicht“, verteidigte sein Widersacher ihn.
 

„Wieso hat er es nicht leicht? Er hat es verdammt leicht! Vegeta wohnt gratis bei Bulma, kann machen was er will und muss nicht arbeiten. Ich verstehe nicht, was du damit meinst, dass er es leicht hat?“ Die Witwe schien nun endgültig auszuflippen.
 

„Na ja, es ist immerhin Weihnachten. Das Fest der Liebe und so. Es ist sicher seltsam für ihn so ein Fest zu feiern. Immerhin war er mal ein kaltblütiger Mörder und nun sitzt er brav bei Tisch und muss schweigen. Weißt du was ich meine? Ich denke es ist ziemlich hart für ihn hier auf der Erde.“
 

„Kakarott“, seufzte Vegeta. Wieso setzte sein ewiger Rivale sich so für ihn ein? Anscheinend war Son Goku der Einzige, der wirklich versuchte ihn zu verstehen. Er fühlte sich beinahe schon peinlich berührt. Egal wie falsch sich Vegeta verhielt, er setzte sich immer für ihn ein oder versuchte seine Beweggründe zu verstehen. Kakarott hatte ihn leben lassen, wieder belebt und beschützt. Unfassbar.
 

„Und das soll dein Nemesis sein?“ fragte Nappa und deutete auf das Ehepaar, das noch immer im Wohnzimmer stritt. „Also bei solchen Feinden braucht man doch keine Freunde mehr.“

Part IV: Zukunft

Vegetas Nacken fühlte sich steif an, als er erneut erwachte. Vorsichtig bewegte er seinen Kopf hin und her. Er lag mit seinem Körper angelehnt an das Fußende seines Bettes am Boden. Wie war er nur hier hingekommen?
 

„Ein Traum?“ fragte er sich selbst und sah sich in der Dunkelheit seines Zimmers um. Er fand niemanden außer sich selbst vor. Die zwei Geisterbegegnungen waren zu real gewesen, es konnte kein Traum gewesen sein. Vielleicht eine Halluzination. Es konnte ja sein, dass ihm jemand etwas in den Wein gegeben hatte. Man wusste ja nie, was den Erdlingen einfallen würde, besonders dem Glatzkopf. Wahrscheinlich hatten sie sich längst über ihn totgelacht.
 

Vegeta streckte seine Arme und Beine und schnaufte erschöpft aus. Wann würde dieser Weihnachtsabend endlich vorbei sein? Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es erst drei Uhr morgens war. Es war nicht nur der 24. Dezember. Der morgige Tag würde noch schlimmer werden, da die eigentliche Bescherung nun ins Wasser fiel. Der Saiyajin überlegte schon, wie er den Tag im Zimmer verbringen und den anderen aus den Weg gehen würde.
 

Plötzlich spürte er ein seltsames Kitzeln an seiner Nasenspitze. Ein blaues Haar hing über seinen Kopf hinunter.
 

„Bulma...“, knurrte er. „Was machst du hier?“ Er ärgerte sich mehr darüber, dass er ihre Anwesenheit nicht gespürt hatte. Seltsamerweise war ihre Aura noch immer nicht fühlbar für ihn. Was hatte dies zu bedeuten?
 

Er hörte ein Kichern hinter seinem Rücken, das eindeutig nicht von Bulma kam. Doch die blaue Haarsträhne... Vegeta hob vorsichtig seinen Kopf an und blickte in ein ihm fremdes Gesicht. Azurblaue Augen starrten ihn fröhlich an.
 

„Hallöchen“, begrüßte die weibliche Gestalt ihn. Augenblicklich erschrak der Prinz, sprang wie von der Tarantel gestochen auf und lehnte sich mit seinem Rücken gegen die Wand. Wie erstarrt musterte er die Gestalt, die auf seinem Bett hockte. Mit seiner rechten, zitternden Hand deutete er auf ihr Gesicht.
 

„Aber, du siehst doch fast aus wie Bulma. Aber du bist es nicht? Wer bist du?“ Er kam zu dem Entschluss, dass die Halluzinationen anscheinend noch immer nicht aufgehört hatten.
 

„Natürlich bin ich nicht Bulma. Ich bin der dritte und letzte Geist für heute Nacht. Siehst du das nicht an meinen Flügeln?“ Sie wedelte energisch mit ihren Feenflügeln.
 

„Ein Geist hat doch keine Flügel. Du siehst eher aus, wie aus einem Märchenbuch entsprungen“, stellte er genervt fest. Neugierig betrachtete er weiter ihre Gestalt. Sie hatte einen pinken Haarreif in ihren blauen Haaren. Ihre Klamotten bestanden aus einem pinken, bauchfreien Top mit dem dazu passenden Minirock. Irgendwie sah sie fast lächerlich in diesem Outfit aus. Stiefel, die über die Knie gingen und Handschuhe, ebenfalls in der selben Farbe, rundeten das Gesamtpaket ab.
 

„Ich hab' halt Flügel und verbreite damit etwas Glanz um Weihnachten“, entgegnete sie ihm und spielte sich eingebildet mit einer Haarsträhne.
 

„Und was sollst du darstellen? Die letzten beiden Geister waren mir bekannte Personen, doch du... Bist du Bulma als junges Mädchen?“ Anders konnte sich der Saiyajin diese Figur nicht erklären.
 

„Nein, du Dummerchen. Du kennst diese Gestalt noch nicht. Aber das wirst du bald begreifen, wenn wir in die Zukunft gehen.“
 

„Ja, ja gleich schwebe ich wieder...“, seufzte Vegeta, der sich auf den Kopf fasste. Es war schier unglaublich, dass er diese Geister langsam als real betrachtete.
 

„Mit mir schwebst du nicht. Du bekommst auch Flügel.“ Kaum hatte das Mädchen die Worte ausgesprochen, waren dem Prinzen schwarze Flügel gewachsen. „Du bekommst nur eine andere Farbe. Hihi. Und nun folge mir.“
 

Eigentlich interessierte ihm nicht, was sie ihm zu zeigen hatte. Doch er konnte seine neuen Körperteile nicht kontrollieren. Er fühlte nur die Schwingungen der Flügel, die hinter ihm erzeugt wurden. Wie von Zauberhand öffnete sich das Fenster seines Zimmers und sie flogen nach draußen. Irgendwann erreichte ihre Geschwindigkeit ein immenses Tempo und ein gleißendes Licht umhüllte sie. Darauf folgte ein lauter Knall und die beiden fanden sich an einem anderen Ort vor.
 

Vegeta sah sich neugierig um. „Wir haben uns doch überhaupt nicht bewegt“, stellte er genervt fest und deutete auf das gelbe Gebäude der Capsule Corporation. „Da waren wir doch gerade.“
 

„Du Vollidiot, mach mal deine Augen auf! Das ist nicht das selbe Gebäude wie zuvor. Hörst du mir eigentlich zu? Wir sind in der Zuuuu- kunft!“ Auf seine patzige Frage kam eine ähnliche Antwort zurück. Sie deutete ihm näher an ein Fenster heran zu fliegen. „Sieh hin.“
 

Vegeta musste zugeben, dass sie recht hatte. Die Möbel hatten sich erneut verändert. Ebenso die Briefs. Bulma und ihre Eltern schienen rapide gealtert zu sein, jedenfalls konnte er kleine Falten in ihrem Gesicht ausfindig machen, auch wenn er durch das feuchte Fensterglas schaute. In ihrem Wohnzimmer war ein schöner, kleiner Baum aufgestellt, nicht so pompös wie Vegeta es normalerweise von den Briefs gewohnt war.
 

„Wo sind denn ihre beknackten Freunde?“ fragte der Saiyajin genervt, aber trotzdem neugierig. In diesem Moment sah er Yamchu, der das Wohnzimmer in einem Hosenanzug betrat und Bulma einen sanften Kuss gab. „Was zum...?“ Vegeta wurde augenblicklich so wütend, dass er durch die Wand in das Zimmer stürmte und auf den ehemaligen Wüstenbandit einschlug.
 

„Er kann dich nicht sehen, hören oder fühlen, du Idiot“, kam es erneut von dem weiblichen Geist, der ihm gefolgt war. „Du bist wohl auch schwer von Begriff!“
 

Knurrend musste Vegeta eingestehen, dass er nichts machen konnte, außer sich diese für ihn nicht so schöne Zukunft anzusehen. Vegeta fand das ganze Getue einfach nur zum Kotzen.
 

Der Exfreund von Bulma war mit einer Tüte voller Geschenke gekommen, die er sorgfältig unter dem kleinen Weihnachtsbaum verstaute.
 

„Endlich bist du da! Yamchu, die Kinder warten schon viel zu lange auf ihre Geschenke“, sagte Bulma zu ihm und sah ihn dabei mehr als verliebt an. Die nächste Person, die den Raum betrat war Trunks. Sein Trunks.
 

„Kann ich die Mädchen holen?“ fragte er wartend. Aus dem Halbsaiyajin war ein gutaussehender, junger Mann geworden. Er sah genauso aus wie Future Trunks, als dieser zu ihnen aus seiner Zukunft gekommen war, nur etwas älter. Er schätzte ihn auf Ende 30. Yamchu nickte ihm nur zu und gab ihm somit das Zeichen, die Kinder holen zu können.
 

Vegetas Herz schien immer schneller zu schlagen. Er fühlte es stark gegen seine Brust hämmern. Im nächsten Moment kam Trunks mit zwei Mädchen angerannt. Eines schien etwa acht Jahre alt zu sein. Sie hatte schwarze Haare und sah Bulma etwas ähnlich. Das andere Mädchen hingegen...
 

„Du!“ Vegeta blickte zu dem Geist, der vor sich hin kicherte. „Das bist doch du? Was hat das zu bedeuten?“
 

„Na was wohl? Muss ich dir wirklich alles erklären? Das ist deine Tochter“, entgegnete sie ihm.
 

„Ich habe zwei Töchter in der Zukunft?“ Er konnte seinen Augen nicht trauen und sein Mund stand bei dem Anblick der Familie weit offen. „Aber wo bin ich?“
 

„Nein, du hast nicht zwei Töchter. Nur eine. Das andere Mädchen ist Yamchus und Bulmas Kind. Wieso erzähle ich dir das eigentlich? Das solltest du doch selbst herausfinden“, ärgerte sich der Geist und wedelte aufgeregt mit dessen Flügeln.
 

„Yamchus Tochter...? Aber wie...?“
 

Der Geist der Zukunft schien ihm keine weitere Antwort mehr zu geben. Den Rest musste er sich wohl selbst zusammen dichten. Angeschlagen sah er dem Treiben der glücklichen Familie weiter zu.
 

„Bra, dräng nicht so, das ist meins“, beschwerte sich die Jüngere beim Geschenke auspacken.
 

„Nein, das ist meins! Na warte du...!“, fluchte die Ältere und schlug ihrer Halbschwester auf dem Kopf.
 

„Lass deine kleine Schwester in Ruhe, Bra!“ ermahnte die Erfinderin ihre älteste Tochter. „Das hat sie von ihrem Vater, sie hat das gleiche Temperament.“
 

„Ich glaube sie vermisst ihn manchmal“, seufzte Trunks und sah seine Mutter etwas vorwurfsvoll an. „Immerhin hat sie ihn jetzt schon einige Jahre nicht mehr gesehen.“
 

„Ich will mit dem Idioten nichts zu tun haben. Seit wir den Kontakt abgebrochen haben, läuft es hier viel besser, das musst du doch zugeben“, keifte Bulma und sah ihren beiden Mädchen beim Geschenke auspacken weiter zu.
 

Vegeta war zu Stein erstarrt und sein Gehirn lief auf Hochtouren. Anscheinend hatten die Briefs den Kontakt zu ihm abgebrochen und die Blauhaarige war nun mit Yamchu zusammen. Doch es machte den Anschein, dass sie ihn nicht sofort rausgeworfen hatte. Immerhin hatte er noch eine Tochter mit ihr gezeugt.
 

„Das ist doch alles Mist“, stellte er fest und verschränkte seine Arme.
 

„Ach ja? Dann zeig ich dir noch etwas.“ Plötzlich bewegten sich die Flügel von ihm und des Geistes blitzschnell und sie flogen wieder in ein gleißendes Licht. Mit einem weiteren Knall waren sie mitten in den Bergen angekommen. Es war dunkel, kalt und es schneite meterhoch.
 

„Wo sind wir?“ Vegeta war froh die Kälte nicht zu spüren von dieser Zeitebene. Alles fühlte sich neutral an in dem Zustand, in dem er sich gerade befand.
 

„Das wirst du gleich sehen. Komm.“ Der Bra-Geist flog zu einer kleinen Hütte. Als sie beide davor standen, gingen sie durch die hölzerne Wand und fanden sich in einem einzigen kleinen Raum wieder. In der Mitte war eine kleine Feuerstelle, an der jemand saß. Ein Mann mit schwarz-weißen Haaren in einer Decke gehüllt. Er schien allein zu sein und hustete ziemlich stark, es hörte sich jedenfalls nicht gut an.
 

„Was ist mit ihm?“ fragte der Saiyajin und flog etwas näher heran.
 

„Er hat einen Virus hier in den Bergen bekommen und er ist zu stolz, um sich behandeln zu lassen. Es wird nicht mehr lange dauern bis er zugrunde geht“, erklärte sie ihm.
 

Vegeta versuchte die Person, die in der Decke eingehüllt war zu erkennen. Eigentlich wusste er schon vorher, mit wem er es zu tun hatte. Wieso machte er sich überhaupt die Mühe näher ran zu gehen? Der Mann hustete erneut und er schien sich nicht mehr von dem Anfall zu erholen. Er stand auf und versuchte sich zu beruhigen. Doch er torkelte hustend nach hinten und fiel plötzlich gegen die Wand. Schwer atmend lag er da und konnte sich nicht bewegen. Nun konnte Vegeta endlich sein Gesicht erkennen.
 

„Das bin ich“, stellte er geschockt fest und wusste nicht wie er darauf reagieren sollte, nun wo er die Wahrheit vor sich sah. Der arme, alte Mann am Boden schien sich nicht mehr zu rühren. Er röchelte verzweifelt und Vegeta spürte, wie die Aura des Zukunfts-Ich weiter sank. Doch er konnte nichts tun. Auch wenn er wusste, dass er ihn weder hören, noch sehen oder fühlen konnte, versuchte er ihn anzufassen. Verzweifelt wollte er ihn wachrütteln, doch seine Hände glitten nur durch ihm hindurch.
 

„Verdammt noch mal! Du kannst hier doch nicht sterben? Ich habe gedacht, dass sowas nur im Kampf passiert. Du elendes Weichei!“ brüllte er sein älteres Ich an. Wie erwartet kam keine Reaktion. Wie denn auch. Er war ein Geist, eine Fee oder was auch immer, das die Geschehnisse nur beobachtete. Dass Bulma mit Yamchu in dieser Zukunft zusammen lebte, war bereits eine harte Nummer gewesen. Doch dies schlug alles. Es stellte alles andere in den Schatten.
 

„Tu mir das nicht an, du verdammtes...“ Vegeta ließ von ihm los und sank zu Boden. Eine Träne der Verzweiflung bahnte sich ihren Weg nach unten und tropfe schließlich auf den kalten Boden der Hütte.
 

Letztendlich erlosch die Aura des alten, fast ergrauten Mannes.
 

Vegeta selbst war noch immer auf den Knien am Boden und fluchte vor sich hin. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, stand er auf und ging rüber zu dem Geist der Zukunft. „Was soll ich jetzt tun? Was kann ich tun damit... damit...“ Seine Worte wollten ihm nicht so ganz über die Lippen kommen.
 

Bra sah ihn etwas mitleidig, aber dennoch streng an. „Du meinst wohl, wie du das alles vermeiden kannst? Es gibt keine Garantie, dass dies nicht passiert. Aber ich kann dir eines sagen“, erklärte sie ihm. Sie flog ganz nah an ihn heran und umschloss seine Hände mit den ihrigen. „Erinnere dich an den Geist von Weihnachten. Verstehe die Bedeutung.“
 

Vegeta ließ die Worte auf sich ruhen. Jedoch schien er nichts damit anfangen zu können. Ein verzweifeltes Lachen kam ihm aus. „Ich kenne Weihnachten doch gar nicht, wie soll ich da die Bedeutung verstehen....“

Part V: Bescherung

Bibbernd wachte Vegeta vor dem Haus der Capsule Corporation auf. Er lag fast halbnackt im Schnee und fror sich den Arsch ab. Der Wind wehte ziemlich stark und verstärkte die Kälte noch mehr.
 

„Wie komm ich hier her?“ Er verstand die Welt nicht mehr. Die Nacht war mehr als verrückt gewesen und nun war er sogar im vollgeschneiten Garten der Briefs aufgewacht. Ihm fröstelte also machte er sich auf dem Weg ins Haus. Die Tür war erfreulicherweise nicht verschlossen.
 

Im Haus putzte er sich den restlichen Schnee ab und wollte sich zum Kamin im Wohnzimmer setzen um sich aufzuwärmen. Doch als er dort ankam, fiel ihm auf, dass das Zimmer total verkohlt war. Jetzt wo er den gelöschten, abgestandenen Teil des Hauses sah, realisierte er erst, was er heute getan hatte. Vielleicht waren diese drei Geistern kein Traum gewesen. Keine Halluzination.
 

Vegeta bewegte seinen Körper in den zweiten Stock, in dem Bulmas und Trunks' Zimmer sich befanden. Die Wanduhr im Gang verriet, dass es vier Uhr morgens war. Die Nacht mochte wohl nie enden. Er verspürte einen  seltsamen Drang in das Zimmer seines Sohnes zu gehen. Vorsichtig drückte er die Türklinke nach unten und trat in das Zimmer ein. Trunks schien zu schlafen, denn seine Schnarchgeräusche konnte man nicht überhören.
 

Warum war er eigentlich hier? Suchte er etwas Bestimmtes? Der Saiyajin war verwirrt. Er ging näher an Trunks' Bett heran und betrachtete das runde Gesicht seines Sprösslings. Sein Blick schweifte zu dem Nachtkästchen, an dem ein Buch halb geöffnet da lag. Er nahm es interessiert in die Hand und blätterte es etwas durch. Anscheinend waren einige Kurzgeschichten um den Weihnachtsmann darin niedergeschrieben.
 

Plötzlich bewegte sich Trunks und Vegeta hatte kurz Angst, dass sein Sohn nun aufwachen würde. Doch dieser wechselte nur die Liegeposition und schnarchte friedlich weiter. Der Prinz beschloss das Buch mitzunehmen und es sich in Ruhe durchzulesen. Leise wie er gekommen war, verließ er auch das Zimmer wieder.
 

Er ließ sich in seinem Zimmer auf sein Bett fallen und begann bei der ersten Seite zu schmökern. Seite für Seite las er neugierig die Geschichten um den Weihnachtsmann, die Weihnachtselfen und was es sonst noch so gab. Irgendwie doof, dachte er sich irgendwann mal. Doch anscheinend hielten die Leute darauf etwas, sonst hätte Bulma Trunks nicht daraus vorgelesen. Er war ja doch nur ein Kind.
 

Als er am Ende des Buches angekommen war, gab es noch eine Zusatzgeschichte. Es handelte sich um eine biblische Erzählung über die Geburt Gottes Sohnes. Der Saiyajin brachte in Erfahrung, dass dessen Mutter die Jungfrau Maria war und dass er selbst in einer Krippe geboren worden war.
 

Vegeta runzelte die Stirn. Diese Erzählung passte mit den Geschichten vom Weihnachtsmann überhaupt nicht zusammen. Wie sollte er da die Bedeutung von Weihnachten verstehen? Anscheinend gab es ja verschiedene Auffassungen. Doch irgendetwas mussten sie gemein haben. 
 

Angestrengt legte der das Buch zur Seite und legte sich auf den Rücken. Er starrte auf die Zimmerdecke während er seine Hände hinter dem Kopf verschränkt hatte.
 

„Bedeutung... Weihnachten...“, überlegte er und schnalzte dabei unbewusst mit seiner Zunge. Seine Gedanken kreisten um die Geschichten, die er gerade gelesen hatte und um seine Familie. Bulma und Trunks. Es kam ihm nicht in den Sinn, was der Sinn von Weihnachten war, dennoch war er sich in einem sicher. Er musste das Geschehene wieder gut machen!
 

Ruckartig setzte er sich auf und seine Mundwinkel hoben sich langsam an. Der Saiyajin wusste nun was zu tun war. Es war ihm teils zuwider, doch er musste es einfach tun.
 

***********
 

Gähnend stieg Bulma die Treppen hinab. Sie fühlte sich ein wenig verkatert, obwohl es bereits neun Uhr war. Es war doch etwas viel selbstgemachter Weihnachtspunsch gewesen. Normalerweise würden sie am 25. Dezember viel früher aufstehen. Da jedoch die Bescherung heute wegfiel, hetzte niemand nach unten ins Wohnzimmer. Anscheinend verkroch sich jeder in seinem eigenen Zimmer. Die Blauhaarige selbst hätte gern noch etwas geschlafen, doch ein Türklingeln hatte sie geweckt. Es machte den Anschein, dass niemand öffnen wollte, also musste sie nach mehrmaligem Klingeln dann doch die Türe aufmachen. Ein weiteres Klingen ertönte und befahl ihr schneller zu gehen.
 

„Ja, ja ich komm' ja schon“, schrie sie durch das Haus und stand schließlich vor der Tür. Sie öffnete diese und war mehr als erstaunt, wen sie vor sich sah. „Was macht ihr denn hier?“
 

„Guten Morgen Bulma! Wir haben eine Einladung bekommen, dass wir um diese Zeit bei dir sein sollen“, antwortete Chichi. Sie war mit ihrer Familie und den Gästen von gestern angereist. Son Goku war ebenfalls noch dabei, da seine 24 Stunden noch nicht vorbei waren.
 

„Sogar wir haben eine schriftliche Einladung bekommen“, freute sich Kuririn, der nach er Prügelei gestern ein schlechtes Gewissen hatte.
 

„Ich weiß nicht wovon ihr redet.“ Bulma sah ihre potentiellen Gäste zweifelhaft an. Chichi überreichte ihr schließlich die Einladungskarte. Es war eine geschmackvolle Weihnachtskarte mit einer netten Einladung zu ihr nach Hause. Doch die Handschrift war nicht die ihrige.
 

„Gibt es jetzt keine Geschenke?“ Son Goten sah sie etwas traurig an und war kurz davor loszuheulen.
 

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das soll.... Aber kommt doch bitte erst mal herein."
 

Die Freunde setzten sich an die große Tafel vom Vortag und sahen sich verdutzt an. Die Blauhaarige machte sich auf dem Weg in die Küche um ihre Gäste wenigstens mit Getränken zu versorgen. Nachdenklich bewegte sie ihren Körper dahin und fragte sich wer diese Karten geschrieben hatte. Hatten ihre Eltern dies alles inszeniert um den Kindern doch noch eine Freude zu machen? Das musste es sein. Doch wie gingen diese weiter vor? Normalerweise würden sie die Erfinderin doch einweihen. Sie atmete genervt aus. Das Weihnachtsfest konnte ihrer Meinung nach wirklich bald vorbei sein.
 

Als sie in der Küche endlich angekommen war, fand sie an der Küchentheke eine Karte vor, die ihren Namen zierte. Erstaunt nahm sie diese in die Hand und fand eine interessante Nachricht darin vor.
 

Liebe Bulma, bitte komm mit deinen Gästen ins Poolhaus. XX
 

„Ach Mama.... Papa“, freute sie sich und steckte sich die Karte ein. Sie holte Trunks aus seinem Zimmer und ging ohne die Getränke zurück zu den anderen um ihnen mitzuteilen, dass es im Poolhaus anscheinend eine Überraschung gab.
 

„Meine Eltern haben sich um alles gekümmert“, kündigte sie freudig an, als genau in diesem Moment diese hereinspazierten.
 

„Was haben wir?“ trällerte Mrs. Briefs verschlafen und machte sich ihren Morgenmantel zu. Etwas verwirrt zeigte Bulma ihre Mutter die gefundene Karte. Anscheinend hatte sie nichts damit zu tun.
 

Ein mulmiges Gefühl stieg ihre Magengegend hoch. Was hatte dies alles zu bedeuten? Doch nun gab es kein zurück mehr. Die Gäste hatten sich bereits zum Poolhaus aufgemacht. In diesem Moment wunderte sie sich, was dort jemand vorbereiten könnte. Um diese Jahreszeit war der Pool eingewintert und im Poolhaus waren nur Geräte untergebracht sowie Zeug, das sonst im Sommer draußen stand.
 

Schließlich kamen sie bei dem in der Karte erwähnten Ort an. Bulma fand einen Zettel am Eingang vor.
 

Tretet ein.
 

„Na los, gehen wir rein“, beschloss Son Goku und sah seine beste Freundin freudig an.
 

„Und was wenn das eine Falle ist?“ fragte die Blauhaarige den Toten.
 

„Was soll das für eine Falle sein? Es ist Weihnachten!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren öffnete er die Poolhaustür und trat ein. Der Lichtschalter schien nicht zu funktionieren, also stand er komplett im Dunkeln. Seltsam.
 

Die anderen folgten ihm und ärgerten sich über die Finsternis. Sie waren kurz davor eine Kerze anzuzünden, als plötzlich ein Schalter in der Ferne betätigt wurde. 
 

„Woah...“ Trunks' Augen strahlten als er einen riesigen, mit hunderten von Kugeln bedeckten Weihnachtsbaum sah. Er sah noch viel toller aus, als der, den seine Mutter Tags zuvor geschmückt hatte. Sein Blick schweifte zu den Geschenken, die schön eingepackt unter und vor dem Baum lagen.
 

„Ho ho ho“, ertönte eine tiefe, verstellte Stimme und hinter dem Baum kam der Weihnachtsmann hervor. Oder eher gesagt, jemand, der als Weihnachtsmann verkleidet war.
 

„Es gibt ihn tatsächlich“, freuten sich Son Goten und Trunks und sprangen sofort auf den Schoß von dem Weihnachtsmann, der unter dem Gewicht der beiden auf den Boden sank.
 

„Wart ihr auch beide ganz brav?“ Der verkleidete Weihnachtsmann sah die beiden freudigen Gesichter an.
 

„Ja, ja. So brav waren wir noch nie“, kicherte Trunks.
 

„Ja, ja. Das kann jeder bezeugen.“ Son Goten hielt sich ganz fest an dem verkleideten Dickwanst fest.
 

„Wenn das so ist“, redete die verstellte Stimme weiter. „Dann könnt ihr euch die Geschenke nehmen, wo euer Name oben steht.“ Er wendete seinen Blick zu Trunks. „Trunks... dein Vater hat mir auch ein Geschenk für dich mitgegeben.“
 

„Was ganz ehrlich? Papa schenkt mir was?“ Der Weihnachtsmann nickte ihm zu. Die kleine Junge schien nie eine größere Freude gehabt zu haben. Er und sein bester Freund stürmten nun endlich auf den Baum zu und suchten ihre Geschenke.
 

„Du sag mal... ist das nicht?“ Bulma sah den verkleideten Typen skeptisch an.
 

„Vegeta?“ Son Goku schien sich auch nicht ganz sicher zu sein.
 

„Quatsch! Als ob ich mich in so einen Fummel hauen würde!“
 

Bulma und Son Goku drehten sich abrupt um und sahen plötzlich Vegeta vor sich stehen. Er war mit seiner gemütlichen Jogginghose und einem T-Shirt bekleidet und sah die beiden grinsend an.
 

„Aber wer ist dann...? Hast du...?“ stotterte Goku.
 

„Das ist Muten-Roshi, falls euch noch nicht aufgefallen ist, dass er nicht unter den Gästen ist. Ich verkleid' mich doch nicht als Weihnachtsmann. Tss“, gab er arrogant zurück.
 

„Aber organisiert hast du das, nicht wahr?“ Bulmas Mundwinkel hoben sich langsam an und sie kam ihrem Gefährten einige Schritte näher.
 

In Vegetas Gesicht machte sich langsam eine leichte Röte breit. Etwas beschämt drehte er sich weg und gab kleinlaut zu, die Karten geschrieben zu haben. „Den Baum hab ich von einem Kaufhaus mitgehen lassen. Der war schon fertig geschmückt.“
 

Die Blauhaarige traute ihren Augen und Ohren nicht. Ihr Vegeta hatte einen Baum für sie besorgt. Er hatte ihre beknackten Freunde, wie er sie nannte, eingeladen. Wenn jeder eine Karte bekommen hatte, musste er wohl in der Nacht noch ziemlich beschäftigt gewesen sein. Wieso auf einmal der Wandel? Wieso tat er das?
 

Sie konnte nicht anders als ihm um den Hals zu fallen und einen Kuss zu geben. „Ich danke dir“, hauchte sie ihm ins Ohr und sein Gesicht schien noch mehr zu erröten.
 

„Nichts zu... danken“, flüsterte er und löste sich langsam wieder von ihrer Umarmung.
 

Außer Son Goku und Bulma hatte niemand mitbekommen, dass Vegeta dastand und verantwortlich für die große Überraschung war. Dem Prinzen war es auch lieber so. Sonst würden sie ihn noch für ein Weichei halten. Plötzlich kramte er aus seiner Jogginghose eine weitere Karte hervor und hielt diese seinem Widersacher beschämt hin.
 

„Hier Kakarott. Für dich...“ Er sah ihn nicht einmal dabei an, als er ihm die Karte hinhielt. Freudig nahm Son Goku diese entgegen und las leise was darauf stand.
 

Gutschein für einmal Leben retten. Ohne meckern.
 

„Wie soll ich denn das verstehen?“ Der Tote sah ihn mehr als verwirrt an.
 

„Was gibt’s da nicht zu verstehen? Du darfst mir irgendwann mal wieder das Leben retten und ich werde mich nicht beschweren. Versprochen. Aber wenn du ihn nicht willst, dann nicht“, knurrte Vegeta.
 

„Nein, nein ich nehm' ihn gerne an“, lachte Son Goku und verstaute die Karte in seinem Trainingsanzug. „Wird halt schwer vom Jenseits, aber ich tue mein Bestes.“
 

Bulma sah ihn erwartungsvoll an und er wusste was dies zu bedeuten hatte. „Ja, ich habe auch für dich ein Geschenk“, sagte er zu ihr. Er ging zu einem Regal im Poolhaus und holte ein Paket hervor. Nervös hielt er es ihr hin und deutete ihr es zu nehmen. Freudig nahm sie es entgegen und riss das Geschenkpapier herunter. Schließlich fand sie eine antike Schachtel vor. Bulma war mehr als neugierig was darin war. Sie öffnete den Deckel und sah ein ihr bekanntes Gesicht.
 

„Vegeta, woher wusstest du...?“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie das Geschenk näher betrachtete. Sie strich mit ihren Fingern über die Knopfaugen der Puppe. „Wie konntest du das wissen?“
 

„Geheimnis.“ Der Saiyajin grinste sie an. Sie konnte die Tränen nicht unterdrücken, die sich ihren Weg nach unten bahnten. Heulend warf sie sich in seine Arme und hielt sich an seinen starken Schultern fest. Er erwiderte ihre Umarmung und flüsterte in ihr Ohr: „Es tut mir leid, wegen gestern.“
 

„Ist schon vergessen“, hauchte sie in seinen Nacken. Vegeta atmete erleichtert den Duft ihrer Haare ein und fühlte sich mit einem Mal besser. Auch wenn er über seinen Schatten springen musste. Das war es doch wert.
 

Son Goku sah das Paar zufrieden an und ging zu den anderen zum Weihnachtsbaum, die schon ihre Geschenke ausgepackt hatten. Trunks und Goten hatten zum Beispiel eine Menge Spielzeug geschenkt bekommen, während Son Gohan ein weiteres Buch zum Lernen vorfand.
 

„Ich...“, begann Vegeta erneut und Bulma hob ihren Kopf von seiner Schulter, um ihn in die Augen sehen zu können. „... ich habe den Sinn von Weihnachten zwar nicht verstanden. Aber ich hoffe damit habe ich alles wieder halbwegs gut gemacht.“
 

Sie sah ihn erleichtert an und wischte sich eine aufkeimende Träne aus dem Gesicht. „Du hast es doch verstanden“, entgegnete sie ihm freudig. „Weihnachten ist Geben und Dankbarkeit. Zeit verbringen mit der Familie. Und Selbstreflexion. Das hast du getan. Das ist Weihnachten.“
 

Seine Augen weiteten sich, als er ihre Worte vernahm und er zog sie nah an sich heran und berührte erneut sanft ihre Lippen mit den Seinigen. Er hatte gegeben. Er war dankbar. Und er hatte über sich selbst nachgedacht.
 

Bulma löste sich wieder von seinem Kuss und ging nun ebenfalls zu den anderen, um bei dem Weihnachtslied mitzusingen, das die anderen eingestimmt hatten. Vegeta blieb lieber da wo er war. Er sah ihr viel lieber hinterher beziehungsweise zu. Außerdem vernahm er in diesem Moment etwas, das von der Decke kam. Er öffnete seine Hand und hielt diese leicht in die Luft. Glitzernde, kleine Sternchen. Schmunzelnd dachte er an die Worte des letzten Geistes, dessen Gestalt er hoffentlich bald wieder sehen würde.
 

„Ich hab' halt Flügel und verbreite damit etwas Glanz um Weihnachten“

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das ist das Ende meiner Weihnachtsgeschichte. Ich hoffe ihr fandet sie amüsant :) Wünsche euch eine besinnliche Weihnachtszeit. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Daskleine
2016-01-05T22:14:46+00:00 05.01.2016 23:14
Super tolle Story..echt total toll.. machte richtig Spaß dies zu lesen.. schaue nun mal.. was du noch so schönes geschrieben hast.. LG
Antwort von:  lovelykotori
05.01.2016 23:18
Hey :-) das ist ein Alter Schinken von letztes Jahr den ich jetzt erst online gestellt habe xD eine meiner schlechteren stories aber schön wenn es dir gefallen hat^^ glg


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