Chasing Demons von yezz ================================================================================ Kapitel 34: Shadow of a Doubt ----------------------------- Renji war sich nicht sicher, wie es dazu kam, doch plötzlich war Kyōraku hinter ihm. Die Hände des Kommandanten lagen auf Schulter und Taille, als würden sie Renji auffangen. Ukitake war mit einem Aufblitzen des smaragdgrünen Kimonos zwischen Byakuya und ihm. Er spürte, wie Byakuya den eisernen Griff um seinen Ellbogen lösen musste. "Whoa", war alles, was Renji sagen konnte, bevor Kyōraku ihm mit einem leisen Glucksen zurück auf den Boden half. "So ist es gut", sagte der Braunhaarige und kniete sich nur auf ein Knie zu ihm hinunter, als würde er jeden Moment wieder in Aktion treten wollen. "Jetzt sitzt du." Ukitake und Byakuya schienen währenddessen einen geflüsterten, hitzigen Disput auszutragen. Renji schnappte nur ein paar Wortfetzen auf. Byakuya zischte etwas wie 'Berühre meinen Liebhaber wie es mir gefällt' und Ukitakes entschlossene Antwort 'Nicht unter meinem Dach'. Renji bemerkte nicht einmal, dass er versuchte, aufzustehen, bis Kyōrakus kräftige Hand auf seine Schulter fiel und ihn unten hielt. "Warte ein wenig", riet er, seine Stimme nur ein tiefes Grummeln in Renjis Ohren. "Also gut", sagte Byakuya. Und dann, in der seltsamsten Bewegung überhaupt, sank Byakuya in den Schneidersitz auf dem Boden, seine Arme bockig vor der Brust verschränkt. Renji hatte Byakuya bisher nur sehr selten so sitzen gesehen, doch aufgrund der Tatsache, dass Ukitake noch stand, war es noch 10 Mal mehr verblüffender und beunruhigender. Der Weißhaarige schien einen Augenblick stirnrunzelnd auf Byakuya hinunterzublicken, bevor er wieder seinen Platz einnahm. Als er an ihnen vorbeiging, glaubte Renji ein Zungeschnalzen und ein gemurmeltes „Hat sich kein bisschen geändert“ zu hören. Dann atmete er tief durch, um sich zu sammeln, bevor er in der Truhe nach einer weiteren Schale suchte. Wenn es Renji nicht besser gewusst hätte, würde er glauben, dass der sonst so unerschütterliche Kommandant tatsächlich ein wenig verärgert war. Kyōraku hingegen schien das Ganze unglaublich lustig zu finden. Er gluckste vor sich hin, als er ungezwungen zurück auf seinen Platz neben Ukitake krabbelte. „Du weißt immer, wie du eine Party belebst, nicht wahr, Herr Byakuya?“, sagte er, sobald er sich gesetzt hatte und seine verschiedenen Kimono und Haori ordnete. Byakuya sagte nichts. Seine Augen starrten entschlossen auf den See hinaus, der nicht mehr als ein Schatten in der fortgeschrittenen Dämmerung war. Renji dachte, dass seine Unterlippe ein bisschen hervorragte, wie bei einem Kind. Byakuya hatte sein Reiatsu vollkommen unter Kontrolle, doch er war offensichtlich am Ausflippen. Renji ließ den Kopf hängen und blickte elendig auf den Boden. Das war so scheiße. Wie viel hatte Byakuya überhaupt gehört? Was hatte Renji gesagt? Worüber hatten sie geredet, als Byakuya hereingeschneit kam? Während er sich verzweifelt versuchte, zu erinnern, griffen tollpatschige Finger zur Sakeschale. Deren Inhalt hatte er verschüttet, als er bei Byakuyas Ankunft auf die Füße gesprungen war. Er nahm seinen Ärmel, um das bisschen Flüssigkeit vom Boden aufzuwischen. „Renji! Was machst du da?“, keifte Byakuya. „Uh... ich hab was verschüttet“, sagte er dümmlich und deutete auf den Punkt, wo der Sake gewesen war. „Also hab ich es sauber gemacht.“ Byakuya starrte Renji für ein paar Herzschläge an, sein Mund presste sich zu einer immer dünneren Linie. Dann drehte er sich zu Kyōraku um. "Das ist deine Schuld." "Oh ja, ohne jeden Zweifel", gab dieser lachend zu. "Aber es ist nichts, worüber man sich aufregen braucht, Herr Byakuya." "Außerdem hätte ich meinen Ärmel auch benutzt, wenn ich absolut nüchtern gewesen wäre", sagte Renji langsam und versuchte dabei, auch alle S-Laute deutlich auszusprechen. "Es ist nicht so, als hätte ich meine Manieren in der Gesellschaft vergessen. Ich hatte nur nie welche." Kyōraku brach in lautes, herzhaftes Gelächter aus. "Ah, ja, guter Punkt! Du siehst, Herr Byakuya, du brauchst dir keine Sorgen machen. Nebenbei, das ist nicht Gesellschaft, du bist unter Freunden." Byakuya löste seine Arme lange genug, um sich in den Nasenrücken zu kneifen. Es sah aus, als würde er sich einen Moment nehmen, um bis 10 zu zählen. Dann wandte er sich an Ukitake. "20 Minuten. Mehr nicht." Ukitake hatte eine Schale befüllt und hielt sie Byakuya hin. Der Schwarzhaarige setzte sich automatisch formeller hin und nahm die angebotene Schale mit beiden Händen und einem kaum merklichen Nicken an. Aber überhaupt ein Nicken? Renji war beeindruckt. Er blickte zu Ukitake und strengte seinen benebelten Kopf an, um das Rätsel zu entwirren. Ukitake war doch von einer niedrigeren Familie? Renji hätte es gewusst, wenn es noch einen Kommandanten von einen der 4 Adelshäuser gegeben hätte, oder? Rukia hätte es sicher irgendwann angemerkt. Also warum war Byakuya so ehrerbietig? All diese Adligen waren doch miteinander verwandt, also war Ukitake vielleicht so etwas wie ein armer Cousin? Man würde meinen, dass Byakuya in diesem Fall netter zu Kyōraku wäre, doch der Schwarzhaarige starrte weiter den grinsenden Kommandanten an, als würde er hoffen, damit Löcher in ihn bohren zu können. Ein weiterer Moment voll angespannter Stille verging, bevor Kyōraku ironisch bemerkte: "Na, sowas! Ist es nicht wie in den guten, alten Zeiten? Du warst immer ein solch geselliges und überschwängliches Mitglied der 13. Division, Herr Byakuya!" "Warte, du warst in dieser Einheit?", fragte Renji und blickte Byakuya an. "Ja", bestätigte dieser. "Direkt nach der Akademie. Ich habe hier zuerst einen Rang bekleidet." "Nicht in der 6. Division?", fragte Renji und zog sich irritiert am Ohr. "Hat deine Familie dich nicht angefordert?" "Natürlich habe ich eine Position in der Einheit angeboten bekommen", sagte Byakuya steif. Plötzlich sah er mehr verlegen, als sauer aus. "Aber... Ich habe abgelehnt." "Was? Warum?" Byakuya blickte weg, auf den Boden. "Ginrei wollte, dass er die Position seines Vaters übernimmt", sagte Ukitake, die Liebenswürdigkeit war in seine Augen zurückgekehrt. "Als Vizekommandant." "Direkt aus der Akademie? Heilige Scheiße!", Renji war überrascht, denn er dachte daran, wie lange und hart er dafür gekämpft hatte, in die Nähe davon zu kommen, bereit für die Verpflichtungen zu sein, die eine Division und eine Machtstellung wie der Rang eines Vizekommandanten mit sich brachte. "Aber... Ich verstehe es nicht. Das ist eine riesen Sache für einen Neuling. Warum würdest du so etwas Großartiges ablehnen?" "Genau das ist es, oder nicht, Herr Renji? Es ist ein bisschen zu 'großartig', besonders für jemanden der nur namentlich die Akademie besucht hat", sagte Kyōraku. Byakuya blickte ihn kurz gefährlich an, doch der Braunhaarige fuhr einfach fort, als hätte der den scharfen Anstieg des Reiatsus nicht mitbekommen. "Doch mehr wog der Punkt, dass Herr Byakuyas Vater in dieser Position vor weniger als 5 Jahren gestorben war. Er hätte in dessen Schatten gestanden, oder je nach Ansicht auch darüber getrampelt." "Also habe ich einen bescheidenen Rang angeboten", sagte Ukitake. "Welcher akzeptiert wurde", nahm Kyōraku die Geschichte wieder auf. "Doch ich bin mir nicht sicher, ob die Wahrheit des Dienstes Herrn Byakuya wirklich gefallen hat! Er schien so eifrig uns zu verlassen, dass er in Windeseile Bankai erreicht hatte." "Es hat einige Jahre gedauert", sagte Byakuya ruhig zu Renji. "Und ich habe mit Freuden gedient", fügte er an Ukitake gewandt mit einem ernsten Beugen seines Kopfes fort. "Natürlich hast du das", lächelte der Weißhaarige, der seinen Sitznachbarn auf den Oberschenkel schlug. "Hör auf, den armen Jungen zu verspotten. Es war schwierig für ihn, bei uns zu sein. Genauso wie es schon in der Akademie war." Renji hatte sich zurückgelehnt und mit den Armen abgestützt. Dabei beobachtete er, wie das Gespräch hin und her ging, wie bei einem Tischtennisspiel. Auch wenn er aufgepasst hatte, fühlte er sich, als hätte er irgendetwas Wichtiges verpasst. "Schwierig?", Renji hatte wirklich Probleme, sich das in der Akademie oder im Dienst vorzustellen. Er hatte beides geliebt. Tatsächlich gab es kaum eine größere Freude in seinem Leben. "Was war damals so hart an der Akademie? War es wirklich so viel strenger?" Kyōraku lachte. "Nein, nein. Die Bildungsinhalte haben sich im letzten Jahrtausend nicht geändert. Doch Herr Byakuya waren kaum die Erfahrungen vergönnt, die du oder ich erleben durften, mein lieber Junge. Angehörige des Hochadels treten nicht unter das gemeine Volk. Niemand darf mitbekommen, wenn ein Familienoberhaupt Probleme mit Mathematik oder beim Lernen von Kidō hat! Gott bewahre! Jemand könnte sie für menschlich halten!" Ukitake nickte. "Byakuya besuchte die Akademie, doch wurde privat unterrichtet." "Was? Die ganze Zeit?" Renji blickte zu Byakuya. "Du hast keinen Unterricht mit den anderen gehabt? Niemals?" "Ich habe kaum mit jemanden anderes gegessen", sagte Byakuya, seine Stimme war kaum mehr als ein Wispern. "Oh mein Gott, dass ist ja mal so richtig Scheiße!", platzte es aus Renji heraus. Was er nun am Meisten wollte, war die Distanz zwischen ihnen zu schließen und Byakuya in eine feste Umarmung ziehen. Er riskierte es, ein oder zwei Zentimeter näher zu rutschen und eine Hand auf Byakuyas Oberschenkel zu legen. Er drückte diesen sanft und mitfühlend. Doch da er wusste, dass Byakuya diese Intimität vor anderen nicht mochte, zog er schnell seine Hand wieder zurück und fuhr fort. "Das ist total unfair. Du hast das beste Zeug verpasst, wenn du so versteckt wurdest. Meine besten Erinnerungen an die Akademie waren die nächtlichen Ausflüge über die Mauern und das eine Mal, bei dem die Lerngruppe so laut war, dass die Bibliothekarin uns rausgeworfen hat und wir einen spontanen Shunpō-Wettbewerb im Schnee ausgetragen haben. Ich habe immer noch eine Narbe auf meinem Knie von dieser monumentalen Rutschpartie“, Renji zog sein Hakama hoch, um es zu zeigen. „Das war legendär! Wie kann es sein, dass du nichts dergleichen erlebt hast? Das sind die Erinnerungen, wofür man den Rest durchsteht!“ Byakuya lächelte sanft über Renjis Posse. Er lehnte sich zu ihm. „Du musst mir mehr von dieser legendären Rutschpartie privat erzählen. Aber bitte empöre dich nicht wegen mir. Es war nicht allzu schlimm. Ich habe auch ein wenig Unfug in der Akademie treiben können.“ Trotz Byakuyas leisem Ton, fuhr Kyōraku sofort dazwischen. "Oh? Was für einen Unfug?" Byakuya nahm einen grazilen Schluck Sake, bevor er wieder sprach. "Ich hatte eine Geliebte." "So, so!", Kyōraku nickte anerkennend. "Das ist tatsächlich beeindruckend unartig!" "Er hat sie geheiratet, wenn du dich erinnerst", bemerkte Ukitake. "Die ganze Affäre was doch ziemlich nobel.“ Renji erkannte, dass er scheinbar schon wieder was verpasst hatte. „Wie kann eine Verlobte eine Affäre sein?“ „Natürlich wenn du jemandem anderes versprochen wurdest“, erklärt Kyōraku und bot Renji die Flasche zum Nachschütten an. Renji schüttelte den Kopf. Er hatte bereits zu viel getrunken. Er rieb sich die Augenwinkel, während er langsam die Enthüllung überdachte. "Also war Hisana dir nicht versprochen? Oh richtig, wie könnte sie. Sie war ja nur ein arbeitendes Mädchen aus Inuzuri. Hey, wow. Zu einer anderen Zeit hättest du auch mich auflesen können!", Renji lachte über die Idee. "Doch ich glaube nicht, dass du in eine Allee für einen Quickie gegangen wärst, aber vielleicht... Wir haben so etwas wie eine Allee zwischen uns, oder nicht?", trotz der verschreckten Gesichter aller Anwesenden für Renji nach einem leisen Pfeifen fort. "Verdammt. Das ist offensichtlich dein Beuteschema, oder?" "Renji, das reicht jetzt. Du beschämst dich und mich", sagte Byakuya. Eine Hand griff nach Renjis Ärmel am Bizeps. "Vielleicht ist es Zeit, dass wir nach Hause gehen." Renji merkte, wie er auf die wackeligen Beine gezogen wurde. "Wa...? Oh, ok. Vermutlich", sagte Renji und blinzelte verwirrt. "Ich dachte, du fandest mich vor 2 Minuten noch charmant." "Ja, das ist 2 Minuten her", sagte Byakuya. Er hatte nun beide Arme an Renji, augenscheinlich um ihn aufrecht zu halten, doch Renji spürte, wie Byakuyas Ärger seine Haut verletzte. "Jetzt strapazierst du meine Geduld." "Ok", Renji grinste betrunken. Sein Kopf fühlte sich wirklich leicht und eigenartig an, als er so plötzlich auf seinen Füßen war und ihm fiel auf, dass Byakuya sauer wirklich süß aussah. Renji fragte sich, ob jemals jemand die Eier gehabt hatte, um Byakuya das zu sagen. Was der Rothaarige nun wirklich wollte, war, sich nach vorne zu beugen und Byakuya auf die Nase zu küssen. Tatsächlich tat er das auch, bis er spürte, wie sich Daumen schmerzhaft in seine Musklen bohrten. "Oh, hey, aua." Byakuyas graue Augen blitzten warnend. So goldig! Renji grinste dümmlich zurück. Ukitake stand auf. "Ich denke, der Junge sollte die Nacht hier verbringen, Byakuya. Er ist sehr wackelig und du kannst ihn nicht tragen. Er wird es in diesem Zustand niemals schaffen. Die 6. Division ist auf der anderen Seite der Seireitei." "Na, ich kann Shunpō auch wenn ich betrunken bin. Habe jede Menge Übung", sagte Renji und wollte mit einem Arm Ukitakes Sorgen zur Seite wischen, nur um zu bemerken, dass Byakuya den Arm immer noch fest umgriffen hielt. Also wurde daraus nur ein etwas peinliche Imitation eines Flügelschlags. Er drehte sich zu dem finsterblickenden Byakuya um und versuchte nicht zu kichern, als er lasziv in das versteinerte, verärgerte Gesicht blickte. "Aber, weißt du, vielleicht könnten wir auch in einem Haufen enden, wie ich damals mit den Typen von der Akademie. Dann könnten wir beide ein wenig Freiluftspaß haben, eh?" Renji beugte sich für einen weiteren Kuss vor. Dieses Mal traf er auf kühle, dünne Lippen. Doch der Rothaarige spürte sofort, dass etwas nicht richtig war. Es war nicht nur Byakuyas vollkommene Unempfänglichkeit, die ihn das ahnen ließ. Eine Sekunde nachdem er die Augen geschlossen und geküsst hatte, war da ein eigenartiges Gefühl einer Brise, die durch seine Haare zog und die leichte Berührung von Knöchel, die gegen seine Wange drückte. Knöchel? Das ließ ihn seine Augen aufreißen und schnell zurückziehen. Byakuyas Hand war immer noch eisern um Renjis linken Bizeps gekrallt, doch die andere Hand war gehoben, als würde er zuschlagen wollen, nur dass sie von Ukitake aufgefangen wurde. Es waren Ukitakes Knöchel gewesen, die Renji gespürt hatte. "Was ist los?", fragte Renji, doch er hätte auch genauso gut unsichtbar für die beiden sein können, außer die Tatsache, dass er offensichtlich der Mittelpunkt ihrer Streitereien war. „Lass mich los“, sagte Byakuya in einem Ton, aus dem Renji 'Wenn du leben möchtest' heraushören konnte. Ukitake ließ Byakuya los, doch schritt nicht zurück. „Ich habe dich gewarnt, Byakuya. Nun gebe den Jungen frei und lasse ihn hier bei uns.“ „Nein. Wie ich bereits sagte, Kommandant, solltest du dich um deine eigenen Dinge kümmern.“ „Oh, ho! Viel Glück damit“, lachte Kyōraku trotz der Anspannung. Er stand auf, um Ukitake zu flankieren. "Einmischung ist unser zweiter Vorname. Du solltest das bereits wissen, Herr Byakuya." Renji hob seine freie Hand. "Kann ich etwas sagen? Denn es ist alles in Ordnung. Niemand muss da irgendetwas aufarbeiten, ok? Können wir uns einfach beruhigen, damit ich nach Hause gehen kann?" "Ja, danke, Renji", sagte Byakuya knapp. "Ihr seht also, die Angelegenheit ist geregelt. Tritt zur Seite, Kommandant." Ukitake blieb standhaft. Renji hatte einen großartigen Ausblick auf den grünen Kimono und lange, fließende weiße Haare, bei denen er, so betrunken wie er war, sich zurückhalten musste, um nicht daran zu ziehen. Besonders da Ukitake so todernst klang, als er sprach. "Nur, wenn du mir bei deiner Ehre und dem Namen deiner Familie schwörst, dass dem Jungen durch deine Hand kein Leid zustößt." Renji guckte dumm aus der Wäsche. "Wa...?" "Das ist lächerlich", sagte Byakuya, auch wenn er nun endlich Renjis Arm losließ. "Beschuldigst du mich des Missbrauchs? Ich kann keinen solchen Schwur leisten. Er ist mein Untergebener. Willst du mir das Recht verweigern, einen Soldaten unter meinem Kommando zu disziplinieren?" „Das will ich“, sagte Ukitake ohne zu zögern. „Hast du mich jemals die Hand gegenüber einen der Meinen erheben sehen, während du hier gedient hast? Es gibt Tausend Wege, den Respekt zu verdienen und die Befehle durchzusetzen ohne auf Gewalt zurückzugreifen. Mit Sicherheit weiß das auch ein Mann deines Standes und Herkunft.“ Renji bemerkte, wie er für Byakuya zusammenzuckte und dachte: Die Adeligenkarte ausspielen, eh? Aua. Nun würde Byakuya wie ein Unterschichtenschläger aussehen, wenn er nicht einen Schritt zurück machte. Gut gespielt, dachte Renji. Verdammt gut gespielt. „Durchaus“, sagte Byakuya mit fest kontrollierter Stimme. „Das ist auch der Grund, warum ich die Bedeutung hiervon nicht verstehe. Ich kann nicht glauben, dass du denkst, ich sei zu solchen Dingen in der Lage.“ Es war wie eine Art verbales Fechten, dachte Renji, und Byakuya hat geschickt einen Treffer vermieden. „Dann leiste den Schwur“, beharrte Ukitake. „Gib das Wort als Adeliger, dass du niemals deinen Liebhaber im Zorn schlägst, auch nicht im Spiel.“ „Was zum Teufel?“, fragte Renji, doch Byakuya sagte nur: „In Ordnung.“ „Warte, warum auch im Spiel? Ähm, nicht dass ich unbedingt Einwand erhebe, aber...“, fuhr Renji fort. „Ernsthaft, habe ich hier kein Mitspracherecht?“ Kyōraku tätschelte ihm bevormundend die Schulter. „Das Lamm, mein lieber Junge, kann sein Schicksal nicht entscheiden. Am Besten überlässt du das den Löwen.“ „Fick dich!“, spie Renji sofort, Zabimarus Grollen hallte in seiner Stimmte wider. „Ich bin von niemandem das Lamm. Ich bin immerhin zum Teil Tiger. Ich nehme es an jedem Tag mit einem Löwen auf.“ „Und das hast du schon“, stimmte der Braunhaarige sanft zu. „Doch nun musst du lernen, wie man mit einem Löwen zurecht kommt, ohne dass ihr beide am Ende verletzt seid oder sterbt.“ Renji blickte zu Byakuya, ihre Blickte trafen sich über Ukitakes Schulter. „Komm, Kommandant. Wir müssen uns diese Beleidigungen nicht gefallen lassen. Lass uns heim gehen.“ Für Renji war es fast schon sichtbar, wie die Spannung Byakuyas Schultern verließ und ein kleines Lächeln die Mundwinkel umspielte. „Ja, Renji. Das wäre mir sehr recht. Guten Tag, Gentlemen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)