di|let|tie|ren von -Zerschmetterling- ================================================================================ Prolog: Wo ein Genie auftaucht, verbrüdern sich die Dummköpfe.  (Jonathan Swift) -------------------------------------------------------------------------------- Sasuke hasste dumme Menschen. Das einzige, was er noch mehr hasste, waren faule Menschen, da die theoretisch sogar noch das Potential gehabt hätten, etwas aus sich zu machen. Wenn er sich aber gerade die Klausuren auf seinem Schreibtisch anschaute, hatte er größtenteils eine Kombination aus beidem vor sich liegen. Nichts, was seine kostbare Zeit tatsächlich wert gewesen wäre, aber er hatte die Professur an der Senju-Universität nun mal angetreten und Lehren gehörte bedauerlicherweise genauso zu seinem Beruf wie das Forschen. Der Stift glitt in einem schwungvollen Bogen über das erste Blatt. 3,0. Das hier würde seine Referenzarbeit werden. Nicht weil sie besonders durchschnittlich war, sondern einfach nur aus dem Grund, dass sie ganz zufällig oben drauf gelegen hatte. Er hatte sich noch nicht einen einzigen Satz durchgelesen, aber wenn man mal ehrlich war, konnte er sich das auch sparen.  In seiner Zeit als Doktorand hatte er den Fehler gemacht, sich ein kompliziertes und angemessenes Bewertungssystem auszudenken. Er hatte Stunden damit verbracht, sich die mehr oder weniger intelligenten Ergüsse seiner Studenten durchzulesen – meistens eher letzteres – und sie anhand verschiedener Kriterien zu beurteilen. Am Ende hatte sich dieses Prozedere als pure Verschwendung von Ressourcen herausgestellt, denn nach der Notenvergabe hatte es trotzdem Protestmails gehagelt. Bei der Klausureinsicht musste er sich in nervige Diskussionen verwickeln lassen, denen es an jeder Grundlage mangelte und letztendlich gab es sinnvollere Dinge, mit denen er seine Zeit füllen konnte.  Sein neues System war einfacher. Funktional. Manch einer würde vielleicht sagen ungerecht, aber die Welt war nun mal nicht fair. Die Arbeit, die ganz oben auf dem Stapel lag bekam eine 3,0, alles was schlechter war eine 3,3 bis 5,0, alles was darüber lag maximal eine 1,7. Bessere Noten verteilte er aus Prinzip nicht, weil dafür die Fragen zu einfach gewesen waren. Hätte er jedoch schwierigere Fragen gestellt, wären wahrscheinlich drei Viertel seines Kurses durchgefallen und er hatte dann doch keine Lust, sich vor dem Dekanat für die schlechten Ergebnisse rechtfertigen zu müssen.  Seine Augen huschten über das Papier. Er überflog die Sätze eher, als dass er sie las und wenn er doch mal irgendwo hängenblieb, dann meistens bei einer ganz besonders dummen Aussage. Dort ließ er es sich dann auch nicht nehmen einen bissigen Kommentar zu hinterlassen. Positive Aspekte vermerkte er grundsätzlich nicht, denn die waren nur Futter für die anschließenden Diskussionen bei der Klausureinsicht.  So verstrich die Zeit und als Sasuke schließlich aufsah, stellte er fest, dass er tatsächlich mehrere Stunden mit der Korrektur verbracht hatte. Einen Moment lang überlegte er, ob er einfach nach Hause fahren und die Ergebnisse erst am nächsten Tag verbuchen sollte. Es war verlockend, die Studenten einfach mal Studenten sein zu lassen, doch er war ein Mensch, der Sachen gerne erledigt wusste. Angelegenheiten aufzuschieben war einfach nicht sein Ding, vor allem wenn er sie genauso gut auch gleich erledigen konnte. Mit ein paar Klicks loggte er sich in seinen Dozenten-Account ein und öffnete die Maske zur Eingabe der Noten.  Die Arbeit war stupide. Vielleicht sollte er sich demnächst wirklich mal einen Hiwi zulegen. Das Problem war nur, jemanden zu finden, den er für ausreichend kompetent hielt. Sein Kollege Professor Dr. Nara ließ seine Aufgaben fast komplett von studentischen Hilfskräften ausführen, weil er sich so mehr auf seine Forschung konzentrieren konnte. Das behauptete er zumindest. In Wirklichkeit war er einfach nur faul. Klausur für Klausur übertrug Sasuke Namen, Matrikelnummer und Note des jeweiligen Studenten. In genau dieser Reihenfolge. Bis er plötzlich bei einer Arbeit hängen blieb und ungläubig die Augenbrauen nach oben zog. In der oberen Kopfzeile stand tatsächlich: NAME-VORNAME-Matrikelnummer. Wörtlich.  Sasuke hatte es wirklich idiotensicher machen wollen. Deswegen hatte er die Vorgabe so genau formuliert. Zuerst sollten Name und Vorname eingetragen werden, jeweils getrennt durch einen Bindestrich, dann die Matrikelnummer. Daran war eigentlich nichts falsch zu verstehen. Aber offensichtlich gab es unter seinen Studenten einen Idioten, der sich jenseits aller Maße von halbwegs intelligent und vollkommen minderbemittelt befand. Wie konnte ein Mensch nur so einen dämlichen Fehler machen? Es überraschte ihn nicht, dass auf dem vordersten Blatt groß und dick eine 5,0 prangte. Wäre die Person nicht sowieso schon durchgefallen, hätte Sasuke es im Nachhinein geändert. Dennoch musste er zugeben, dass die Person ihn neugierig gemacht hatte. Er zog die Liste mit den Namen der Studenten heran, die sich für die Prüfung angemeldet hatten, und fing an sie mit denen auf den Klausuren zu vergleichen. Nur einer blieb übrig, den er nicht zuordnen konnte. Naruto Uzumaki. Er sagte ihm nichts. Überhaupt nichts. Aber er nahm sich vor, dem Kerl in der nächsten Vorlesung mal ordentlich auf den Zahn zu fühlen.  Theoretisch bestand ja immer noch die Möglichkeit, dass dieser Uzumaki einfach nur einen auf blöd machte, zum Beispiel weil er vergessen hatte, sich rechtzeitig von der Prüfung abzumelden und hoffte, dass sie so nicht gezählt werden würde. Nachdenklich trug Sasuke die letzten Prüfungsergebnisse ein und schickte dann eine Rundmail an seine Studenten. Ja, es war Freitagabend. Und ja, er versaute den meisten damit wahrscheinlich das Wochenende. Aber es war ihm egal. Es hatte auch niemand seinen Kumpel Suigetsu davon abgehalten, ihm sein Wochenende zu versauen, indem er sich einfach aufgedrängt hatte, also musste er jetzt auch keine Rücksicht nehmen. In einer routinierten Bewegung griff er nach seinem Mantel und schlüpfte hinein. Dann warf er nochmal einen letzten Blick auf seinen Schreibtisch, um sich zu vergewissern, dass alles genauso ordentlich aussah, wie er es am Montag vorfinden wollte, bevor er sich endlich auf den Weg nach Hause in seinen wohlverdienten Feierabend machte.  Es dauerte nicht lange bis die erste Mail kam. Direkt am Samstagvormittag um 10.23 Uhr hatte die erste Studentin ihm geschrieben, dass sie nicht glauben konnte, dass sie tatsächlich durchgefallen war und nach einer Möglichkeit zur Klausureinsicht gefragt. Nur zehn Minuten später kam die nächste. Und dann ging es immer so weiter. Mal mehr und mal weniger freundlich, aber immer mit einer gewissen Unzufriedenheit und der Hoffnung, dass sich an der Note doch noch etwas ändern würde. Würde es natürlich nicht. Aber pro forma musste Sasuke den Studenten zumindest einen Termin zur Einsicht anbieten.  Der einzige, der sich nicht meldete, war Naruto Uzumaki. Scheinbar hatte er nicht mitbekommen, dass die Noten bereits raus waren und dass sein Ergebnis noch fehlte oder aber es war ihm schlichtweg egal. Erst nachdem die Noten das Thema in der Vorlesung am Mittwoch gewesen waren, schien er endlich zu schalten. Sasuke lag bereits im Bett, als sein Handy noch einmal kurz vibrierte und ihm den Eingang einer neuen Mail anzeigte. Genervt, weil er vergessen hatte es auszuschalten, legte er sein Buch beiseite. Mit einer ungeduldigen Wischbewegung entsperrte er das Display und öffnete den Text. Sehr geehrter Professor Uchiha, Sie haben ja die Noten für die Klausur schon letzten Freitag verbucht und irgendwie habe ich kein Ergebnis bekommen. Könnte es sein, dass Ihnen eventuell ein Fehler unterlaufen ist? Ich habe die Klausur nämlich auch mitgeschrieben und hatte eigentlich ein ganz gutes Gefühl. Liebe Grüße Naruto Uzumaki Sasuke schnaubte. Sein Eindruck von dem Kerl wurde immer schlechter. Zunächst einmal lautete sein vollständiger Titel Professor Dr. Uchiha. Er hatte nicht umsonst zuerst promoviert und anschließend habilitiert. In seiner Familie war es üblich, dass man einen Doktortitel besaß und nachdem er sich die Arbeit schon gemacht hatte, erwartete er auch, dass das von seinen Studenten angemessen gewürdigt wurde. Er sprach den Idioten ja auch nicht einfach mit seinem Vornamen an.  Noch schlimmer war allerdings die Tatsache, dass der Junge tatsächlich glaubte, Sasuke sei ein Fehler unterlaufen. Würde er Fehler machen, wäre er in seinen jungen Jahren nicht so weit gekommen und würde wohl kaum mit gerade einmal siebenundzwanzig Jahren einen eigenen Lehrstuhl an der Senju-Universität leiten. Umgekehrt hatte Naruto allerdings sehr viele Fehler gemacht. Sein so genanntes „gutes Gefühl“ konnte nur von einer ausgeprägten Wahrnehmungsstörung herrühren und Sasuke fragte sich, wie zum Teufel er es bis ins fünfte Semester geschafft hatte.  Er hatte bereits auf den Antwort-Button gedrückt, um dem Idioten zu schreiben, dass seine Klausur als durchgefallen gewertet wurde, weil er vergessen hatte, seinen Namen einzutragen, als er es sich doch nochmal anders überlegte. Es juckte ihm in den Fingern, es dem Kerl persönlich ins Gesicht zu sagen. Einfach nur, damit er den geschockten Ausdruck in seiner Miene sehen konnte. Es wäre nicht wirklich eine Entschädigung dafür, dass er sich Uzumakis Mist hatte durchlesen müssen und schon gar nicht für die Mail, die er ihm geschrieben hatte. Aber es wäre zumindest ein Anfang.  Sehr geehrter Herr Uzumaki, bezüglich Ihrer Anfrage kann ich Ihnen mitteilen, dass mir kein Fehler unterlaufen ist. Wenn Sie dennoch an einer Verbuchung des Ergebnisses interessiert sind, machen Sie bitte einen Termin für meine Sprechstunde aus. Die Sprechzeiten finden Sie auf der Webseite des Instituts.  Mit freundlichen Grüßen Professor Dr. Sasuke Uchiha Kapitel 1: Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen. (Jean Cocteau) -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Als es an der Bürotür klopfte, war Sasuke gerade mitten in der Arbeit. Er brütete nun schon seit mehreren Stunden über der Forschungsarbeit eines Kollegen, die gewisse Mängel aufwies und dringend verbessert werden musste. Das Problem war, dass auch er kein Zauberer war, der aus Scheiße Gold machen konnte.  Oder in dem Fall aus Pfuscherei eine methodisch saubere wissenschaftliche Studie. Wo er allerdings schon beim Thema war, konnte er sich auch genauso gut mit diesem Uzumaki beschäftigen, der eigentlich schon vor sieben Minuten einen Termin bei ihm gehabt hätte.   „Hehe, hallo. Mein Name ist Naruto Uzumaki“, der Junge grinste ihn fröhlich an. „Ich komme wegen der Klausur, die bei mir nicht verbucht wurde.“   Sasuke schenkte ihm nur einen ganz kurzen Blick. Mehr brauchte es auch nicht, um sich ein Bild von ihm zu machen. Ausgewaschene Jeans, einen viel zu großen Pullover und unordentliches blondes Haar. Insgesamt sah er eher danach aus, als hätte er sich darauf vorbereitet den Rest des Tages mit Pizza und Bier auf dem Sofa zu verbringen, als auf ein Gespräch mit seinem Dozenten.   „Richtig.“   Er wandte sich kurzerhand wieder seinem Bildschirm zu, so als würde es ihn nicht sonderlich interessieren, dass der Junge aufgetaucht war. Tat es ja auch nicht. Allerdings handelte es sich in konkret diesem Fall eher um eine pädagogische Maßnahme. Uzumaki hatte ihn warten lassen, dafür konnte er ruhig ein wenig zappeln. Allerdings schien es seinen Studenten nicht sonderlich zu stören, denn er setzte sich einfach unaufgefordert auf den leeren Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch, die Arme lässig auf den beiden Lehnen abgelegt und ein breites Grinsen im Gesicht. Sasuke konnte ihn schon jetzt nicht leiden. Alles an ihm schrie laut und deutlich Idiot.   „Wie ist das denn jetzt?“, ergriff Uzumaki wieder das Wort. „Sie haben ja gesagt, dass Sie keinen Fehler gemacht haben, aber irgendwie habe ich trotzdem noch kein Ergebnis eingetragen bekommen.“   Penetrant. Das war das erste, was Sasuke zu seiner Stimme einfiel. Penetrant und durchdringend. Vielleicht auch ein kleines bisschen zu hoch. Jedenfalls nicht besonders angenehm und er bereute es fast schon ein kleines bisschen, dass er den Kerl persönlich zu sich ins Büro bestellt hatte. Vielleicht hätte er ihn doch einfach nur mit einer knappen Mail abwimmeln sollen. Für einen Rückzieher war es jetzt jedoch zu spät. Er drehte sich zu ihm herum und setzte eine undurchschaubare Miene auf.   „Ihre Klausur wird als Fehlversuch verbucht, das heißt, ich kann Ihnen kein Ergebnis eintragen. So gesehen liegt der Fehler bei Ihnen und nicht bei mir.“   Naruto sah ihn aus großen Augen an. Sasuke konnte richtiggehend sehen, wie sein Gehirn zu rattern begann und die neuen Informationen verarbeitete. Anscheinend hatte er insgeheim doch damit gerechnet, dass er irgendwie noch bestanden hatte. Aber das war vollkommen zwecklos. Selbst ein halbwegs trainierter Affe hätte seine Fragen besser beantwortet. Und der Affe hätte es vielleicht sogar hingekriegt, seinen Namen einzutragen.   „Was? Fehlversuch? Aber ich war richtig gut“, behauptete Uzumaki überzeugt.   Sasuke musste den Drang unterdrücken, skeptisch eine Augenbraue nach oben zu ziehen. Das hier war wirklich reine Zeitverschwendung, denn der Typ war offensichtlich noch dümmer, als er gedacht hatte. Trotzdem schien er absolut von seinen Fähigkeiten überzeugt zu sein. Sein Selbstbewusstsein war nicht gespielt. Er glaubte wirklich, dass er eine gute Leistung erbracht hatte. Oftmals hielten sich die größten Idioten selbst für die hellsten Köpfe und das war wohl auch bei Naruto Uzumaki der Fall.   „Tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber Sie waren nicht richtig gut“, zerstörte Sasuke ungerührt seine Illusion. „Und das ist sowieso nicht das Hauptproblem.“   Frustriert ließ sich Naruto zurück in den Stuhl fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Es wirkte fast ein bisschen so, als hätte Sasuke gerade sein Weltbild zerstört.   „Und was ist dann das Hauptproblem?“   In seinem Tonfall konnte man deutlich den Widerwillen heraushören. Er sah seine Felle davonschwimmen und ahnte wohl, dass dieses Gespräch mit einer Enttäuschung für ihn enden würde. Sasuke konnte es nicht leiden, wenn man ihm trotzig kam. Immerhin war er derjenige von ihnen beiden, der eine Doktorarbeit in dem Fachbereich geschrieben hatte und dementsprechend wohl besser beurteilen konnte, ob jemand eine gute Leistung gebracht hatte oder nicht. Und das hatte er definitiv nicht. Angefangen bei den idiotischen Antworten, die nicht mal ansatzweise eine fundierte Grundlage besaßen, bis hin zu dem falsch eingetragenen Namen. Wortlos schob er ihm die Klausur zu und deutete dann auf die Kopfzeile.   „Sie hätten an dieser Stelle Ihren Namen einsetzen müssen. Und nicht einfach nur die Vorgabe abschreiben.“   Naruto beugte sich weiter nach vorne und runzelte dann angestrengt die Stirn. Wahrscheinlich weil die Schrift von ihm aus gesehen auf dem Kopf stand oder aber er hatte Probleme das Geschmiere zu entziffern. Einen Schönschreibewettbewerb hätte er damit sicher nicht gewonnen. Verlegen lachend kratze er sich am Hinterkopf.   „Oh hehe, stimmt“, stellte er dann fest und zuckte mit den Schultern. „Naja, kann mal passieren, oder? Können Sie das nicht einfach noch nachträglich ergänzen?“   Nachträglich ergänzen? Verärgert kniff Sasuke die Augen zusammen. Naruto wollte es sich wohl wirklich einfach machen. Nicht nur, dass ihm sein Fehler scheinbar nur minimal peinlich war, er war sich auch nicht zu schade, ihn zu einem Betrug anzustiften. Normalerweise würde Sasuke es für einen Scherz halten, aber Uzumakis Miene war vollkommen ernst, als er den Kopf leicht schief legte und ihn bittend ansah. Abweisend verschränkte er die Arme vor der Brust.   „Ich kann nicht einfach Ihren Namen auf die Klausur schreiben.“   Das wäre ja noch schöner. Und wenn er schon mal dabei war, könnte er ja auch gleich noch ein paar richtige Antworten ergänzen, damit statt einer 5,0 eine 3,0 auf dem Deckblatt stand. Doch bei all dem Einsatz für die Anerkennung seiner Klausur, hatte Naruto die Note wohl noch gar nicht bemerkt, denn sonst würde ihm aufgehen, dass er sowieso durchgefallen war.   „Achso, verstehe. Aber da ich schon mal da bin, könnte ich das doch schnell machen“, schlug er stattdessen grinsend vor.   Sasuke musste den Drang unterdrücken laut zu lachen. Und es kam wirklich nicht häufig vor, dass er das Bedürfnis dazu hatte. Meistens konnte er sich höchstens zu einem kurzen Schmunzeln hinreißen lassen und das auch nur in den seltensten Fällen. Zum Beispiel, wenn Suigetsu mal wieder eine gepfefferte Abfuhr von irgendeinem heißen Typen bekam und sich anschließend frustriert an der Bar volllaufen ließ.   „Es geht nicht darum, wer den Namen einträgt“, stellte Sasuke klar.   Naruto schürzte die Lippen und sah ihn aus misstrauisch zusammengekniffenen Augen an. Er konnte die Anspannung in seinem Körper sehen und wie er allmählich ungeduldig wurde. Offensichtlich fragte er sich, was dieses Gespräch eigentlich sollte und Sasuke konnte ihm ja schlecht sagen, dass er ihn nur zu sich ins Büro bestellt hatte, um sein dummes Gesicht zu sehen. Oder überhaupt mal sein Gesicht zu sehen. Schließlich wollte er wissen, welcher seiner Studenten nicht mal in der Lage dazu war, seinen eigenen Namen aufzuschreiben.   „Worum geht es dann?“, wollte Naruto wissen.   Sasuke griff nach dem Klausurbogen und verstaute ihn wieder bei den anderen Arbeiten in der Schublade. Dann schob er sie mit einem Ruck zu. Es hatte etwas Endgültiges und er wollte ihm damit klarmachen, dass er seine Chance verspielt hatte. Auch wenn er genau genommen nie eine gehabt hatte.   „Sie hätten Ihren Namen von vornherein eintragen müssen. Jetzt ist es zu spät.“   Ungläubig sah Naruto ihn an. Wahrscheinlich hatte er gehofft, dass Sasuke nochmal ein Auge zudrücken würde, aber da hatte er völlig falsch kalkuliert. Denn so jemand war er nicht. Wer keine Leistung brachte, hatte es auch nicht verdient seinen Kurs zu bestehen. Und er verteilte keine Punkte aus Mitleid.   „Aber warum haben Sie mich dann herbestellt? In Ihrer Mail stand, dass ich einen Termin ausmachen soll, wenn ich die Klausur verbucht haben möchte.“   Sasuke zuckte mit den Schultern.   „Ich dachte mir, ich gebe Ihnen einen gut gemeinten Rat fürs nächste Mal. Damit Ihnen zumindest die Nachholklausur verbucht werden kann.“   Wieder konnte er ganz genau sehen, wie sich Narutos Miene veränderte. Er war nicht besonders gut darin, seine Emotionen zu verbergen, geschweige denn sie unter Kontrolle zu halten. Sein Kiefer war leicht angespannt und in seinen Augen loderte die Wut. Trotzdem musste er sich zusammenreißen. Er war der Student, Sasuke war sein Professor. Das bedeutete, dass er am eindeutig längeren Hebel saß.   „Und das ging nicht per Mail?“, fragte Naruto mühsam beherrscht.   Demonstrativ wandte Sasuke sich wieder seinem Bildschirm zu und öffnete ein paar Dokumente. Für ihn war das Gespräch an dieser Stelle beendet und er hatte keine Lust mehr, weiter mit seinem Studenten zu diskutieren. Naruto war offensichtlich aufgebracht und hatte wahrscheinlich das Bedürfnis seinem Ärger irgendwie Luft zu machen, aber das war sein Problem. Sasuke würde für ihn nicht das Ventil spielen.  Trotzdem sprach nichts dagegen, ihn noch ein wenig zu provozieren. Wenn Naruto  dann ausrastete, konnte er ihn aus seinem Büro schmeißen und am besten direkt aus dem ganzen Kurs.   „Ich wollte sicher gehen, dass Sie auch verstehen, was ich Ihnen sagen will, Herr Uzumaki“, erklärte er deswegen in einem betont beiläufigen Tonfall. „Was schriftliche Anweisungen angeht, scheinen Sie ja nicht gerade der Versierteste zu sein.“   Aus dem Augenwinkel sah er, wie Naruto empört die Wangen aufblies.   „Ich… was?“, rief er aus. „Wollen Sie damit sagen, dass ich dumm bin?“   Sasuke unterdrückte ein Schmunzeln und hielt den Blick auf den Bildschirm gerichtet.   „Nein, manchmal ist es besser nicht alles auszusprechen, was man denkt.“   Der Körper des Jungen bebte vor unterdrücktem Zorn und er schlug mit der flachen Hand auf die Platte des Schreibtischs. Ein paar vereinzelte Blätter wurden aufgewirbelt. Hauptsächlich Notizen, die Sasuke sich zur Arbeit des Kollegen gemacht hatte. Er warf ihm einen mahnenden Blick zu, zeigte sich ansonsten aber gänzlich unbeeindruckt von der Aktion.   „Hören Sie mal, Professor Uchiha“, zischte Naruto wütend. „Sie sind vielleicht mein Dozent, aber das gibt Ihnen nicht das Recht so mit mir zu reden.“   Eigentlich war genau das der Fall. Dass er sein Dozent war, gab ihm das Recht, ihn wann immer er wollte in sein Büro zu zitieren. Es gab ihm das Recht, ihn so oft er wollte auf seine Unzulänglichkeiten hinzuweisen. Und es gab ihm das Recht, ihn jederzeit durch die Prüfung fallen zu lassen oder ihn sogar aus seinem Kurs auszuschließen. Kurz gesagt, Sasuke konnte tun und lassen, was er wollte, solange er nicht gegen das Gesetz verstieß und Naruto musste damit leben. Er löste den Blick vom Bildschirm und sah seinen Studenten genervt an.   „Professor Doktor Uchiha.“   Naruto sah ihn verwirrt an.   „Was?“   Sasuke stieß resigniert die Luft aus. Sein Student war wirklich ein wenig schwer von Begriff.   „Professor Doktor Uchiha“, korrigierte er dann noch einmal. „So lautet mein vollständiger Titel. Und Sie sind vielleicht mein Student, aber das gibt Ihnen ebenfalls nicht das Recht, in meinen Kursen herumzudilettieren.“   Nicht, dass seine anderen Studenten davon absehen würden, aber dieser hier war schon ein besonders anstrengendes Exemplar. Getreu dem Motto große Klappe nichts dahinter. Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und versuchte ihn mit wütenden Blicken zu durchbohren, die jedoch einfach an Sasuke abprallten.   „Das Wort haben Sie sich doch jetzt ausgedacht, damit ich mich dumm fühle“, behauptete er überzeugt.   Als ob er so etwas nötig hätte. Abgesehen davon war Naruto dumm. Daran gab es nichts zu bezweifeln. Allerdings würde er das wohl niemals einsehen.   „Ich muss Sie schon wieder enttäuschen, Naruto. Dieses Wort existiert und ich fürchte, dass ein einzelnes Wort nicht ausreichen wird, um Ihnen zu einer introspektiven Erkenntnis zu verhelfen.“ Demonstrativ warf er einen Blick auf die Wanduhr über der Tür. „Es tut mir auch Leid, aber meine Sprechzeit ist jetzt vorbei und ich muss Sie bitten, mein Büro zu verlassen.“   Natürlich war seine Sprechzeit nicht vorbei. Noch lange nicht. Allerdings hatte er keine Lust sich weiter mit dem Thema zu befassen und wollte stattdessen mit der Arbeit an der Studie vorankommen. Aus irgendeinem Grund schien er nur von Dilettanten umgeben zu sein, denen er erklären musste was sie falsch gemacht hatten und in weniger als drei Stunden hätte er sowieso Feierabend. Gelangweilt wandte er sich wieder seinem Computer zu und überflog nochmal die letzten Zeilen des Dokuments, an dem er vorhin gearbeitet hatte.   „Herr Naruto Uzumaki.“   Verwundert sah er von seinem Bildschirm auf. Er hätte seine Aufforderung ja wohl kaum deutlicher formulieren können, doch Naruto hatte sich keinen Zentimeter von der Stelle gerührt und saß immer noch auf dem unbequemen Plastikstuhl, die Arme vor der Brust verschränkt und die Lippen fest aufeinandergepresst. In seinen Augen blitzte es herausfordernd und er wirkte fast ein wenig überheblich.   „Was?“   Es wunderte ihn, dass der Kerl immer noch nicht genug hatte. Normalerweise waren seine Studenten recht schnell eingeschüchtert, wenn er ihnen die Meinung direkt ins Gesicht sagte und meistens konnten sie es gar nicht erwarten, sein Büro endlich wieder zu verlassen. Mit jeder Minute, die sie hier verbrachten wurden sie stiller, wichen seinen Blicken aus und rutschten nervös auf dem Stuhl hin und her. Aber Naruto war definitiv anders. Er saß noch immer hier, war dabei viel zu zappelig, was jedoch eher an seiner unterdrückten Wut als an der Nervosität lag, und erwiderte seinen Blick standhaft. Auf jeden Fall war er alles andere als kleinlaut. Wohl viel eher vorlaut.   „Für Sie immer noch Herr Naruto Uzumaki“, berichtigte er ihn. „So lautet mein vollständiger Name.“   Sasuke war natürlich nicht entgangen, dass er dabei seinen Tonfall imitiert hatte. Es war respektlos und gleichzeitig auch irgendwie mutig, was ihm eine gewisse Anerkennung abrang. Trotzdem konnte er die offensichtliche Stichelei nicht einfach so hinnehmen und lächelte seinen Studenten spöttisch an.   „Gut, dass Sie ihn zumindest kennen. Dann können Sie Ihren Namen ja auch das nächste Mal in die Klausur eintragen, Herr Naruto Uzumaki.“ Kapitel 2: Schon mancher dumme Verlierer wurde der heimliche Sieger. (Ernst R. Hauschka) ---------------------------------------------------------------------------------------- Suigetsu war eine verdammte geldgeile Schlampe. Er stand auf alles was glitzerte, teuer war und am besten auch noch selten. Sein größtes Hobby war es, mit seinen Besitztümern zu prahlen, doch bedauerlicherweise konnte er sich die meisten Dinge nicht wirklich leisten. Deswegen suchte er gezielt nach Personen, die ihm seinen Luxus finanzieren konnten und auf diese Weise hatte er schließlich auch Sasuke kennengelernt. Er hatte ihn angemacht. War abgeblitzt. Und seitdem waren sie so etwas wie gute Bekannte, was in Sasukes Fall schon relativ viel bedeutete. Für ihn war es das, was wohl am ehesten an eine Freundschaft herankam. Er tolerierte Suigetsu – auch  wenn er oftmals genervt auf seine Anrufe oder seine Anwesenheit reagierte – und das konnte nicht jeder von sich behaupten.   Auf den ersten Blick mochte es so aussehen, als wären sie grundverschieden. Sie stammten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Hatten ganz unterschiedliche Bildungsabschlüsse. Verbrachten ihre Tage auf ganz und gar unterschiedliche Weise und unterschieden sich auch immens, was ihren Umgang mit anderen Menschen betraf. Sasuke war Fremden gegenüber eher abweisend, während Suigetsu nicht lange fackelte und sich ihnen förmlich an den Hals warf. Für ihn spielte der Geldbeutel die entscheidende Rolle und alles andere war zweitrangig, während Sasuke seine Sexualpartner sehr gezielt auswählte und oftmals lieber ganz auf den Sex verzichtete, als sich auf einen Mann einzulassen, den er für unwürdig erachtete. Und er erachtete viele Männer für unwürdig.   Die beiden hatten allerdings eine entscheidende Gemeinsamkeit, die mit ihrer Denkweise zu tun hatte. Sie teilten Menschen danach ein, welchen Nutzen sie für sie haben würden und scheuten sich nicht davor, ihren Profit möglichst zu maximieren. Gewissermaßen waren sie sich also sogar ähnlich und vielleicht war es das, was Sasuke an Suigetsu respektierte. Jedenfalls war er auch heute Abend mit ihm ins Shippuden gegangen, dem angesagtesten Schwulenclub der Stadt, und wie immer hatten sie sich eines der schicken kleinen Separees gemietet, die rings um die Tanzfläche herum platziert waren. Suigetsu ging es dabei rein um das Prestige und er legte sehr viel Wert darauf, dass man ihn sah, wenn er vom Personal zu der kleinen Glaskabine geführt wurde. Sasuke ging es darum, dass er seine Ruhe haben und selbst entscheiden konnte, mit wem er etwas zu tun haben wollte und mit wem nicht. So gesehen waren sie auch hier über ganz unterschiedliche Wege zu einer Übereinkunft gekommen, von der beide profitieren konnten.   Ihre Abende liefen immer gleich ab. Erst saßen sie gemeinsam auf der breiten, gepolsterten Bank und ließen sich von der Bar ein paar Drinks bringen, später dann stürzte Suigetsu sich ins Getümmel, auf der Suche nach einem neuen Opfer, das er finanziell ausnehmen konnte. Die Scheiben des Separees waren so präpariert, dass man zwar von innen einen wunderbaren Überblick über die Tanzfläche hatte, von außen aber niemand hinein sehen konnte. Von hier aus ließ sich perfekt beobachten, wie der Club sich allmählich füllte und die Menge sich immer weiter aufheizte. Es war ein winziger Fleck Privatsphäre in einem Meer von Menschen, die willig jeden Zentimeter ihrer Selbst zur Schau stellten.   „Ich glaub, ich hab da was entdeckt, was mir gefallen könnte“, stellte Suigetsu fest und leckte sich die letzten Reste seines viel zu süßen Cocktails von den Lippen. Er hatte die Augen zusammengekniffen, um das Objekt seiner Begierde keinesfalls im Getümmel zu verlieren und rutschte mehr oder weniger ungeschickt einmal um den kleinen Tisch herum.  „Wir sehen uns dann später.“   Sasuke wusste bereits, dass sie sich heute nicht mehr sehen würde. So lief es immer ab. Entweder Suigetsu würde mit dem Kerl mitgehen oder aber er würde abblitzen und daraufhin den Rest des Abends an der Bar verbringen, um dem Typen zu signalisieren, dass ihn die Abfuhr überhaupt nicht juckte. Die Glastür des Separees schwang einmal kurz auf und schloss sich dann hinter ihm wieder, nicht ohne gleichzeitig den intensiven Geruch von Männerschweiß und überschäumendem Testosteron hereinzutragen. Für einen kurzen Moment war es richtig laut geworden, doch nun drang die Musik nur noch gedämpft durch die Glaswände. Gerade so, dass Sasuke es noch als angenehm wahrnahm.   Er griff nach seinem Glas und trank einen Schluck. Der Alkohol machte ihn normalerweise müde, aber heute fühlte er sich irgendwie aufgekratzt. Fast schon unruhig. Er beschloss, dass er wohl einfach noch mehr brauchte, um ein wenig runterzukommen und orderte sein Getränk über die kleine Konsole, die in den Tisch eingelassen worden war. Auf diese Weise mussten die gut zahlenden Gäste nicht extra das Separee verlassen, um ihre Bestellung aufzugeben und Sasuke war das gerade Recht. Er hatte wirklich keine Lust, sich durch die Masse an Menschen hindurchzuquetschen, nur um dann mehrere Minuten lang an der Bar zu warten, bis er endlich sein Getränk bekam.   Die Zeit zog sich ein wenig zäh und die Unruhe in seinem Inneren wurde immer ausgeprägter. Allmählich fragte er sich, ob man ihn eventuell vergessen hatte und gerade wollte er sogar schon aufstehen, um sich zu beschweren, als die Glastür des Separees doch noch aufschwang.   „Sorry Mann, dass es ein bisschen länger gedauert hat. Wir hatten gerade Schichtwechsel und…“   Der Kellner hielt mitten im Satz inne und starrte ihn an. Es war nicht so, dass Sasuke es nicht gewohnt war, angestarrt zu werden, aber diesmal hatte es wohl einen anderen Grund als sonst. Blonde, strubbelige Haare. Stechend blaue Augen. Auch wenn er ihn in dem eleganten weißen Hemd fast nicht wiedererkannt hätte, das hier war eindeutig Naruto Uzumaki. Normalerweise waren seine Studenten für ihn eine große anonyme Masse und er fragte sich, warum er sich gerade diesen Namen gemerkt hatte.   Die Tür schwang hinter ihm sanft wieder zu und es war fast ein wenig so, als hätte jemand die Lautstärke einer überdimensionalen Stereoanlage schlagartig heruntergeregelt. Was zurück blieb, war ein dumpfes Gefühl, dass sich jedoch nicht nur auf die Akustik beschränkte, sondern sich wie ein schwerer Nebel über die gesamte Glaskabine legte. Ein paar Sekunden lang rührte sich keiner von ihnen und sie starrten sich einfach nur gegenseitig an. Belauerten sich. Er konnte praktisch jeden einzelnen Gedanken von Narutos Gesicht ablesen und die meisten befassten sich damit, dass er ihm am liebsten an die Gurgel wollte.   „Wow, du bist sogar als Kellner ein Dilettant“, durchbrach Sasuke schließlich das Schweigen.     Er hatte bewusst genau dieses Wort gewählt, um ihn dadurch nochmal an ihr letztes Gespräch zu erinnern. Seitdem hatte er Naruto kein einziges Mal mehr in seinem Kurs gesehen. Entweder er hatte den Schwanz eingezogen oder er hatte eingesehen, dass er bei Sasuke sowieso nicht bestehen würde, egal was er tat. Etwas fester als notwendig stellte Naruto das Glas vor ihn auf den Tisch und warf ihm dann einen missmutigen Blick zu.   „Immer noch besser, als an einem Samstagabend alleine rumzusitzen“, behauptete er.   Sasuke überschlug elegant die Beine und lehnte sich dann auf der Bank zurück. Unter gewissen Umständen würde er ihm vielleicht sogar zustimmen. Es gab durchaus Männer, die ihre Abende alleine verbringen mussten, weil sie schlicht und ergreifend keine andere Wahl hatten. Bei Sasuke war das jedoch anders. Er hatte die Einsamkeit selbst gewählt und er genoss sie wie andere einen guten Wein, der jahrelang gereift war.   „Richtig, es ist natürlich viel besser an einem Samstagabend für einen erbärmlichen Lohn Männern ihre Getränke zu bringen, die alleine in einem Separee rumsitzen.“   Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und er sah Naruto herausfordernd an. Was auch immer es war, irgendetwas reizte ihn an diesem Jungen und er wollte nichts sehnlicher, als dabei zuzusehen, wie er schließlich die Fassung verlor. Die Wut, die in seinen Augen loderte, drohte jeden Moment hervorzubrechen und musste sich irgendwo entladen.   „Außerdem könnte ich jederzeit Gesellschaft haben, wenn mir danach wäre“, schob Sasuke noch hinterher.   Vielleicht war es der Alkohol. Vielleicht hatte er auch einfach nur zu lange Suigetsus Gelaber zugehört. Aber irgendetwas faszinierte ihn an Naruto Uzumaki und er zog es in Betracht, dass seine Anwesenheit möglicherweise sogar unterhaltsam sein könnte. Der jedoch schenkte seinem Gast gar keine Aufmerksamkeit mehr und füllte stattdessen routiniert ein paar neue Eiswürfel in den Getränkekühler.   „Als ob irgendjemand mit so einem unsympathischen Arschloch seinen Abend verbringen würde“, murmelte er.   Wahrscheinlich ging er davon aus, dass Sasuke es nicht gehört hatte. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, dass die Musik seine Stimme übertönen würde. Doch Sasuke hatte ihn gehört. Und er war alles andere als begeistert. Grob packte er Naruto am Handgelenk und hielt ihn so davon ab, weiter seiner Arbeit nachzugehen, zwang ihn stattdessen, sich zu ihm umzudrehen.   „Was hast du gesagt?“   Naruto beugte sich zu ihm nach unten und funkelte ihn wütend an. Nur noch Zentimeter trennten die beiden voneinander und Sasuke konnte wirklich jedes noch so kleine Detail in seiner Miene wahrnehmen. Die leicht aufgeblähten Nasenlöcher. Das unregelmäßige Pochen an seiner Schläfe. Die Konturen seines angespannten Kiefers.   „Ich habe gesagt, dass Sie ein eiskaltes, unsympathisches Arschloch sind, Herr Professor Doktor Uchiha.“   Da war kein bisschen Furcht in seinen Augen. Kein noch so kleiner Hauch von Zurückhaltung oder Scheu. Naruto bot ihm ohne mit der Wimper zu zucken die Stirn und Sasuke war… verblüfft. Damit hatte er nicht gerechnet. Er sah ihn einfach nur an, betrachtete diesen Jungen, der ihn so aus dem Konzept brachte. Ganz sicher lag es nur am Alkohol. Ganz sicher lag es nur am Alkohol, dass er plötzlich feststellte, dass Naruto eigentlich ganz attraktiv war. Das enganliegende Hemd betonte den muskulösen und gut gebauten Oberkörper, der beim letzten Mal von dem viel zu großen Schlabberpullover verdeckt worden war. Es verlieh ihm einen gewissen Stil. Ließ ihn fast schon elegant aussehen. Fast schon begehrenswert.     Es fühlte sich so an als würde die Zeit im Separee plötzlich nur noch schleichend voranschreiten. Draußen pulsierten die Bässe. Die bunten Lichter bewegten sich fast schon fluchtartig in einem wilden Zickzackmuster, blieben nie zu lange an einem Punkt, während ein nahezu unendlicher Menschenstrom um sie herumschwappte. Keiner von ihnen hatte sich auch nur einen Millimeter gerührt und Sasuke spürte, wie sich der Puls an Narutos Handgelenk minimal beschleunigte. Natürlich hatte er die veränderten Blicke bemerkt. Hatte bemerkt, wie Sasuke ihn plötzlich viel intensiver musterte und jedes kleine Detail in sich aufsog. Auch Sasukes Puls ging schneller. Das hier war absolut lächerlich. Als würde er sich zu einem seiner Studenten hingezogen fühlen.   „Und du bist nichts weiter als ein erbärmlicher Loser“, zischte er verächtlich.   Er sagte es mehr zu sich selbst als zu Naruto. Um sich zu beweisen, dass es keinen Grund gab, dass sein Herz gerade schneller schlug und sich ein flaues Gefühl in seinem Magen ausbreitete. Dass es keinen Grund gab, weshalb er sich fragte, wie Narutos Lippen wohl schmeckten, und wie sie sich an anderen Stellen seines Körpers anfühlen würden. Dennoch verfehlte der Satz seine Wirkung nicht. Naruto befreite sich aus seinem Griff und packte ihn unsanft am Kragen seines Hemdes. Sein Geduldsfaden war nun endlich gerissen. Sasuke schmunzelte zufrieden.   „Ich hoffe, du erstickst an deiner scheiß Arroganz“, fauchte Naruto.   Er ließ ihn nicht wieder los, starrte ihn einfach nur an. Es war offensichtlich, dass ihm noch ein paar unverschämte Bemerkungen mehr auf der Zunge lagen. Allerdings konnte er sich wohl nicht entscheiden, welche er ihm zuerst an den Kopf werfen sollte. Sasuke schon.  Er lächelte provokant.   „Glaub mir, ich hab schon größere Sachen geschluckt.“   Naruto sah ihn ungläubig an. Wenn er es nicht besser wüsste, würde Sasuke fast sagen, dass er gerade mit ihm geflirtet hatte. Auf eine sehr plumpe und direkte Art und Weise. Dabei zuzusehen, wie Narutos Gesichtszüge entgleisten, gefiel ihm mehr als es sollte. Er wollte mehr davon. Wollte ihn komplett aus der Bahn bringen und sehen, wie Naruto die Kontrolle über sich selbst verlor.     „Willst du es ausprobieren?“, setzte er noch eins drauf. „Oder ist dein Schwanz dafür nicht groß genug?“   Es war der eine Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Er konnte es in Narutos Augen sehen. All die Wut, die sich schon seit ihrer ersten Begegnung in ihm angestaut hatte, brach nun an die Oberfläche und suchte sich ein Ventil, als er den Griff um Sasukes Hemd noch verstärkte und ihn so ganz dicht an sich heranzog.   „Du wirst nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, Uchiha.“   Sasuke schmunzelte nur. Das wollte er doch erst mal sehen.   Naruto fackelte nicht lange und zog ihn am Hemdkragen nach oben, nur um ihn kurz darauf gegen die Wand der Glaskabine zu drücken. Bunte Lichtpunkte tanzten über seinen Oberkörper, als er sich zu ihm nach vorne beugte und Sasukes Lippen mit seinen einfing. Er war ein ganz passabler Küsser, auch wenn der Kuss am Anfang ziemlich stürmisch war und es ein wenig dauerte, bis sie schließlich einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten. Trotzdem musste Sasuke feststellen, dass es angenehm war ihn zu küssen. Ein wenig zumindest.   Mit seinen Händen wanderte er die Reihe an Knöpfen entlang und fuhr dann die einzelnen Bauchmuskeln nach. Sasuke spürte jeden hektischen Atemzug und die erhitzte Haut durch den dünnen Stoff des Hemdes. Scheinbar verbrachte Naruto mehr Zeit im Fitnessstudio als in der Bibliothek, was ihm im Moment aber mehr als nur recht sein sollte. An sich war er wirklich ein attraktiver Mann, wenn er nur einfach mal die Klappe halten würde. Aber vielleicht bestand in der Hinsicht ja noch Hoffnung. Immerhin waren sie nicht hier, um irgendwelche Klausurergebnisse zu besprechen.   Naruto öffnete die Knöpfe des Hemdes, dessen Kragen er noch vor wenigen Minuten massakriert hatte und küsste sich an Sasukes Hals entlang bis zu seinem Brustbein. Der heiße Atem strich über seine Haut und hinterließ stellenweise eine Gänsehaut. Im Hintergrund konnte er sehen, wie die Menschen ausgelassen weitertanzten, wie sie flirteten und sich gegenseitig mit ihren Blicken auszogen. Es machte ihn an, dass das alles nur wenige Zentimeter von ihm entfernt passierte, während Naruto es hier drin nicht nur bei Blicken beließ. Mit dem Knie drückte er leicht gegen seinen Schritt und musste feststellen, dass Naruto jetzt schon hart war, als er als Reaktion darauf unterdrückt keuchte.   Für Sasuke ging das hier alles nicht schnell genug. Er wollte unter keinen Umständen riskieren, dass sein Student möglicherweise vorzeitig in seiner Hose kam, während er selbst noch nicht einmal vollständig hart geworden war. Ungeduldig begann er das weiße Hemd aufzuknöpfen, das so gar nicht zu dem Bild passen wollte, was er sich bisher von Naruto gemacht hatte, und drückte ihn ein Stück von sich weg, um ihn eingehend zu betrachten. Gutes Material. Damit ließ sich auf jeden Fall arbeiten. Die enge schwarze Hose, die wahrscheinlich ebenfalls zu seinem Arbeitsoutfit gehörte, spannte bereits deutlich über seinem Schritt und ließ nur allzu gut erahnen, was Naruto zu bieten hatte.   Mit einem sadistischen Schmunzeln auf den Lippen griff Sasuke in den Getränkekühler und schnappte sich einen etwas größeren Eiswürfel. Dann wechselte er ihre Positionen und drückte Naruto seinerseits gegen die Glasscheibe. Die Haut unter seinen Fingern schien regelrecht zu glühen und ihre Lippen krachten erneut aufeinander. Hungrig. Leidenschaftlich. Vor allem aber voller Ungeduld und Zorn, der sich irgendwo entladen wollte. Narutos Hände krallten sich unsanft in seine Haare, kratzten immer wieder über seine Kopfhaut und unter normalen Umständen hätte er ihm dafür jeden Finger einzeln gebrochen, aber gerade war es ihm einfach nur egal. Er würde dem Jungen schon noch zeigen, wo sein Platz war.   Naruto zuckte zusammen, als das kühle Eis seine Haut berührte. Allerdings konnte er nicht zurückweichen, weil sich in seinem Rücken noch immer die Wand befand und Sasuke ließ den Eiswürfel quälend langsam über seinen Oberkörper tanzen. Er schmolz sofort und hinterließ kleine Rinnsale aus frostigem Wasser, die sich ihren Weg über Narutos Brust bahnten und schließlich vom Saum der Hose aufgesogen wurden. Gänsehaut überzog seine Arme und seinen gesamten Oberkörper und Sasuke strich mit seiner freien Hand über die kleinen Erhebungen, folgte so der Spur des Wassers bis zu seinem Hosenbund.   Narutos Atmung ging schwer. Er drückte Sasuke seine Hüfte entgegen und der zögerte nicht lange und öffnete geschickt den Knopf und den Reißverschluss der Hose. Statt jedoch unter die Boxershorts zu gleiten, zog er nur neckend am Gummibund und nahm sich einen zweiten Eiswürfel aus der Schüssel. Damit begann er Narutos Nippel zu umkreisen, hauchte gleichzeitig immer wieder dagegen und beobachtete wie sie unter seiner Behandlung schlagartig hart wurden. Wieder bahnte sich das Wasser einen Weg über Narutos Brust hinunter bis zu seinem Bauch, doch diesmal wurde es nicht von der Hose gestoppt. Naruto erschauerte, als die kühlen Tropfen an seiner empfindlichen Mitte angekommen waren und biss sich fest auf die Unterlippe, um nicht aus Versehen zu keuchen.   „Stimmt irgendwas nicht?“, fragte Sasuke lauernd.   Narutos Gesicht sah angespannt aus. Man konnte genau erkennen, dass er sich nicht anmerken lassen wollte, wie kalt das Wasser tatsächlich war. Gleichzeitig jedoch war da eine Lust in seinen Augen, die nur allzu deutlich zeigte, wie sehr es ihm gefiel.   „Alles… in Ordnung“, brachte er mühsam hervor.   Sasuke entschied, noch eine Stufe weiterzugehen und ließ die Hand, in der er gerade den Eiswürfel gehalten hatte, in Narutos Boxershorts gleiten. Wieder zuckte er zusammen und stöhnte gleichzeitig, als er die kühle Berührung spürte. Sein Schwanz war komplett hart und pochte ungeduldig unter Sasukes Fingern, streckte sich ihm entgegen und ließ sich auch von der Kälte nicht beeindrucken. Ganz im Gegenteil. Die süße Qual ließ ihn nur noch härter werden.     Beim Gedanken daran, wie sich dieser Schwanz in seinem Inneren anfühlen würde, musste auch Sasuke beinahe stöhnen. Es war einfach schon zu lange her, dass er sich auf einen Mann eingelassen hatte, was wohl daran lag, dass niemand seinen Ansprüchen genügen konnte. Dass es nun ausgerechnet Naruto Uzumaki war, dessen Erregung er in der Hand hielt, war wohl Ironie des Schicksals.   Langsam begann er die Länge auf und ab zu streichen, ließ seinen Daumen immer mal wieder über die Eichel gleiten und beobachtete jede Regung in Narutos Gesicht. Er sah vollkommen berauscht aus, so als hätte er gänzlich vergessen, wer ihm da gegenüberstand und wo sie sich gerade befanden. Sein Atem ging nur noch stockend und seine Augenlider flatterten gelegentlich, so als hätte er Mühe sie aufzuhalten. Sasuke beugte sich dicht zu seinem Ohr.   „Sieht so aus, als würdest du auf eiskalte Arschlöcher stehen, Naruto“, raunte er spöttisch.   Seine Bewegungen wurden schneller. Fester. Vielleicht würde er ihn doch jetzt auf der Stelle kommen lassen, nur um ihm zu beweisen, dass er Sasuke nicht gewachsen war. Immerhin gab es hier genug andere gutaussehende junge Männer, die sicher nichts dagegen hätten, sich anschließend um sein Wohlbefinden zu kümmern. Doch irgendetwas in ihm protestierte leise. Er wollte nicht irgendwen. In diesem Moment wollte er Naruto Uzumaki, auch wenn er sich lieber einen Arm abgehackt hätte, als das zuzugeben. Seit wann hatte er ein Faible für idiotische Studenten?   Naruto packte sein Handgelenk und hielt ihn so davon ab weiterzumachen. In seinem Gesicht konnte Sasuke erkennen, dass es ihn wohl einiges an Überwindung gekostet hatte, doch nun war da ein entschlossener Ausdruck, der sich wie ein loderndes Feuer in seinen Pupillen spiegelte. Offenbar hatte er sich an seine großspurige Ankündigung erinnert. Du wirst nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, Uchiha. Im Moment war es wohl eher andersrum. Selbstzufrieden grinste Sasuke und zog eine Augenbraue nach oben.   „Was ist, hältst du es nicht mehr aus?“   Naruto knurrte. Dann drehte er ihm in einem Schwung den Arm auf den Rücken und drückte ihn mit dem Oberkörper voran auf die Tischplatte. Es klirrte leise, als die vielen leeren Cocktailgläser einen leichten Hüpfer machten.   „Wir werden sehen, wer es gleich nicht mehr aushält“, prophezeite er mit vor Erregung rauer Stimme.   Noch mehr heiße Luft. Sasuke zweifelte nicht daran, dass Naruto gut im Bett war. Das, was er in seiner Hose hatte, hatte sich recht vielversprechend angefühlt und auch sonst konnte er sich sehen lassen. Allerdings reichte einfach nur gut nicht. Wenn er Sasuke zum Stöhnen bringen wollte, dann musste er sich schon mehr einfallen lassen, als ein paar heiße Küsse und einen ganz passablen Schwanz.   „Versprich nichts, was du nicht halten kannst“, entgegnete Sasuke spöttisch.   Naruto griff um ihn herum und öffnete mit ein paar fahrigen Bewegungen seinen Gürtel und seinen Reißverschluss. Man konnte deutlich spüren, wie ungeduldig er war oder aber er konnte mal wieder seine Wut nicht im Zaum halten. Innerlich verdrehte Sasuke bereits die Augen und fragte sich, warum er überhaupt freiwillig in dieser unbequemen und fast schon demütigenden Position blieb. Er hätte sich ohne weiteres befreien können, auch wenn Naruto ihm immer noch einen seiner Arme auf den Rücken gedreht hatte und dem ganzen hier ein Ende bereiten. Sich selbst beweisen, dass er es nicht brauchte. Dass er ihn nicht brauchte. Stattdessen aber blieb er liegen und wartete ab, was als nächstes kommen würde.   Mit einem leisen Klirren glitt seine Hose samt Boxershorts in seine Kniekehlen und rutschte dann zu Boden. Naruto hielt einen Moment inne, um seinen nackten Hintern zu betrachten, den er ihm kooperativ entgegenstreckte. Noch. Denn wenn er sich noch länger Zeit lassen würde, bis er ihn endlich anfasste, würde er sich das mit der Kooperation nochmal überlegen. Sein eigener Schwanz wurde gerade zwischen ihm und der Tischplatte eingequetscht und die Kante fühlte sich nicht gerade angenehm an seinen Oberschenkeln an. Er hatte nicht vor, länger in dieser Position zu verweilen. Zumindest dann nicht, wenn Naruto ihm keinen überzeugenden Grund dafür lieferte und das tat er bis jetzt noch nicht.   „Was ist? Hat dich mein Arsch so aus der Fassung gebracht?“, fragte er ungeduldig.   Naruto gab als Antwort einen tiefen, dunklen Laut von sich.   „Nichts gegen deinen Arsch, aber er ist jetzt auch nicht das achte Weltwunder.“   Warme Hände strichen über seine festen Pobacken und zogen sie dann ein Stück weit auseinander. Naruto strich mit dem Finger von seinen Hoden bis nach hinten zu seinem Eingang und übte dann leichten Druck aus. Er stieß auf Widerstand, was daran lag das Sasuke komplett trocken war. Das merkte wohl auch Naruto, denn er bückte sich und zog dann ein kleines Tütchen aus Sasukes rechter Hosentasche. Es war das Gleitgel, das hier am Eingang an die Gäste verteilt wurde. Eigentlich als Scherz gedacht, gleichzeitig jedoch ungeheuer praktisch in Situationen wie diesen und ein Service des Clubs, den er schon des Öfteren zu schätzen gewusst hatte.   Ein Knistern ertönte, als Naruto die Packung aufriss und das Gleitgel auf seinen Fingern verteilte. Es war angenehm warm, dadurch, dass Sasuke es die ganze Zeit über an seinem Körper getragen hatte, und Naruto konnte ohne große Probleme in ihn eindringen. Obwohl Sasuke schon lange keinen Sex mehr gehabt hatte, spürte er nur ein leichtes Ziehen und hatte sich schnell an das ausfüllende Gefühl gewöhnt, bewegte sich ihm sogar entgegen. Immer wieder zog Naruto seinen Finger zurück, nur um ihn danach wieder tief in ihm zu versenken. Er dehnte ihn. Weitete ihn. Doch es war nicht genug für Sasuke. Es fühlte sich nicht unangenehm an, aber es gab ihm auch nicht den Kick, den er brauchte. Selbst als Naruto noch einen zweiten Finger dazu nahm und die freie Hand um seinen Schwanz legte, blieb er relativ unbeeindruckt.   Das schien auch Naruto zu merken, denn er zog sich aus ihm zurück und kurz darauf spürte er etwas Kühles, Nasses zwischen seinen Pobacken. Das war definitiv kein Gleitgel. Reflexartig presste er die Backen zusammen und ärgerte sich dann über sich selbst, weil Naruto es geschafft hatte, ihm eine Reaktion zu entlocken. Dabei hatte er lediglich seine eigene Taktik kopiert. Eis. Der Würfel schmolz auf seiner heißen Haut und lief in dünnen Bahnen seine Ritze hinunter bis zu seinen Hoden. Er konzentrierte sich, nicht nochmal zusammenzuzucken und stattdessen ganz ruhig zu bleiben. Es war wirklich verdammt kalt. „Sieht so aus, als wäre ich nicht der einzige, der auf eiskalte Arschlöcher steht“, raunte Naruto neckend.   Leider hatte er Recht und auch wenn er es nicht zugeben wollte, schoss immer mehr Blut in seinen Schwanz. Es gefiel ihm. Die süße Qual, die er sich eigentlich für Naruto ausgedacht hatte, wirkte bei ihm bedauerlicherweise mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser. Als er wieder zwei Finger in sich spürte, musste er ein erregtes Keuchen unterdrücken und presste fest die Lippen aufeinander. Zwang sich ruhig zu atmen. Das hier war nur Naruto. Naruto, der den Eiswürfel über seinen Hintern hielt, sodass immer wieder vereinzelte Tropfen in den kleinen Spalt fielen, während er ihn mit seinen Fingern fickte.   Wieder zog er sich aus ihm zurück. Diesmal rechnete Sasuke damit, dass es kalt werden würde und bereitete sich gedanklich schon mal auf das Gefühl vor. Womit er allerdings nicht rechnete war, dass Naruto einen kleinen Eiswürfel direkt gegen seinen Muskelring drückte und ihn schließlich mit seinem Finger in ihn hineinschob. Stöhnend bäumte er sich auf. Es war so verdammt kalt. Alles in ihm zog sich zusammen. Sein Inneres klammerte sich um den kleinen Fremdkörper und gleichzeitig, wollte er ihn so schnell wie möglich wieder aus sich herausbefördern. Allerdings ging das nicht, weil Narutos Finger ihn an Ort und Stelle hielt.   Er konnte spüren, wie der Eiswürfel begann in ihm zu schmelzen und sich dadurch perfekt an ihn anpasste. Die Flüssigkeit lief an Narutos Finger vorbei und rann an der Innenseite seiner Oberschenkel hinab. Sein Schwanz wurde augenblicklich hart. So hart, wie er wahrscheinlich noch nie zuvor in seinem Leben gewesen war und er konnte einfach nicht glauben, dass das gerade tatsächlich passierte. Zärtlich strich Naruto ihm über den Rücken, fast so als wolle er ihn dafür loben, dass er die Kälte so gut aufgenommen hatte. Dann griff er erneut in den Kühler und holte einen zweiten Eiswürfel heraus. Einen größeren.   Sasukes Herz begann aufgeregt zu pochen. Was geschah hier nur mit ihm? Warum zu Teufel hatte er sich plötzlich nicht mehr im Griff? Der Gedanke daran, dass Naruto noch einen Eiswürfel in ihn schieben wollte, war gleichzeitig abschreckend und unendlich erregend und er konnte es kaum noch erwarten, ihn in sich zu spüren. Als er seine Finger zurückzog, lief automatisch das Wasser aus ihm heraus und tropfte auf den Boden zwischen seinen Füßen. Der erste Eiswürfel war nur noch ein winziger Klumpen und Sasuke spannte sich unwillkürlich an, um ihn in sich zu halten.   „So ist’s gut“, lobte Naruto zufrieden.   Allein dieser Satz hätte ihm beinahe wieder ein Keuchen entlockt und er musste sich zusammenreißen, um sich nicht ungeduldig seinen Fingern entgegenzustrecken. Diesmal ließ Naruto sich nämlich Zeit und ließ das Eis erst noch mehrmals um seinen Eingang kreisen, bis er es schließlich ganz langsam in ihn hineindrückte. Sasuke hielt den Atem an und erwartete, dass nun ein Finger folgen würde, doch wieder wurde er von Naruto überrascht, der direkt einen zweiten Eiswürfel hinterherschob.  Und einen dritten.   „Nghh.“   Unterdrückt stöhnend wand er sich unter der süßen Folter. Es war zu viel. Viel zu viel. Und gleichzeitig war es nicht genug. Als erneut zwei Finger in ihn eindrangen und die Bewegungen von vorher wieder aufnahmen, hatte Sasuke das Gefühl, jeden Moment zu explodieren. Sein Schwanz pulsierte hart an seinem Bauch und die leichte Reibung die dadurch entstand, dass er immer wieder über die Tischplatte scheuerte, wenn er Narutos Bewegungen entgegenkam, tat ihr Übriges. Er hatte wirklich vergessen, wo oben und unten war. Mehr noch, er hatte allem Anschein nach sogar vergessen, wer er selbst war, denn sonst würde ihm nicht immer wieder ein leises Keuchen und gelegentliches Stöhnen entweichen.   Naruto stöhnte jedes Mal mit ihm mit. Es machte ihn an, wenn er Sasuke dazu brachte, die Kontrolle über seine Stimmbänder zu verlieren und es spornte ihn nur noch mehr an, sein Bestes zu geben. Immer weiter und weiter verwöhnte er ihn mit seinen Fingern, trieb das Eis tief in seinen Körper und hielt es dann davon ab, wieder zurückzugleiten. Die Kälte war überwältigend und gleichzeitig hatte Sasuke das Gefühl äußerlich zu verglühen. Naruto machte so lange weiter, bis alles komplett geschmolzen war und an seinen Fingern vorbei nach draußen floss. Erst dann zog er sich wieder zurück.   „Ich werde dich jetzt ficken“, verkündete er.   Noch vor wenigen Minuten hätte Sasuke das maximal mit einem Schulterzucken quittiert. Jetzt aber zuckte sein Penis erregt bei den Worten und ihm lief ein Schauer über den Rücken. Alles in ihm fühlte sich überreizt an. Er war unglaublich sensibel für jede Art von Berührung und er sehnte sich so sehr nach Erlösung, wie nach einem guten Kaffee, wenn er die ganze Woche über das Billigzeug aus dem Automaten in der Uni trinken musste.   Naruto drehte ihn an der Schulter herum und schob ihn dann mit dem Hintern voran auf die Tischplatte. Einen Moment lang nestelte er an seiner Hose herum, dann glitt sie raschelnd zu Boden und gewährte Sasuke freie Sicht auf seine Ausstattung. Narutos Penis war entgegen seiner Erwartungen nur durchschnittlich groß. Dafür aber schön gerade und seine pralle rosa Eichel glänzte bereits feucht vor Erregung. Letztendlich war natürlich die Technik das Entscheidende, aber wenn das Werkzeug nicht stimmte, konnte man sich noch so große Mühe geben, es würde einfach nicht funktionieren.   Automatisch schlang Sasuke seine Beine um ihn, als er sich dazwischen stellte und klammerte sich an ihm fest. Mit vor Erregung zitternden Fingern streifte Naruto sich ein Kondom über und postierte seine Spitze an Sasukes Eingang. Vorsichtig übte er Druck aus und durchbrach schließlich den bereits gedehnten Muskelring. Stück für Stück schob er sich tiefer in ihn, bis es irgendwann von der Position her nicht mehr ging. Sasuke hielt den Atem an. Das Gefühl war atemberaubend. Der Kontrast des heißen pulsierenden Fleisches zu der Kälte von vorhin hätte nicht größer sein können und er versuchte, sich Naruto entgegenzudrücken.   Erst jetzt registrierte er auch wieder ihre Umgebung. Sah die Leute, die um sie herum weiter tanzten und feierten, in belanglose Gespräche vertieft waren und an ihren Drinks nippten. Ab und zu glitten ihre Blicke über die beiden, und auch wenn Sasuke wusste, dass sie einfach nur zufällig in ihre Richtung gesehen hatten, machte ihn die Illusion an, dass man sie beobachten könnte. Es hatte einen gewissen Reiz inmitten einer Menge von Menschen Sex zu haben, ohne dass die etwas davon bemerkten.   Naruto packte ihn an den Oberschenkeln und hob ihn hoch, wodurch er automatisch noch tiefer in ihn rutschte. Um nicht sein komplettes Gewicht halten zu müssen, ging er an den Rand des kleinen Separees und lehnte ihn mit dem Rücken gegen die Glasscheibe. Wieder spürte Sasuke Kälte, die jedoch bei weitem nicht so intensiv war, wie die Kälte von vorhin. Trotzdem ließ es ihn schauern und er krallte sich in Narutos Schultern um nicht abzurutschen.   Langsam begann Naruto sich in ihm zu bewegen und sah ihm dabei fest in die Augen. Er zog seine Befriedigung daraus, Sasuke irgendwelche Reaktionen und Töne zu entlocken, so viel hatte er schon gemerkt. Doch Sasuke würde es ihm definitiv nicht leicht machen, auch wenn Naruto ihn bereits allein mit seinen Fingern sehr nah an den Rand der Ekstase gebracht hatte. Das hier war nochmal eine ganz andere Baustelle. Sozusagen die Königsklasse. Es war bisher noch niemandem gelungen, ihn allein durch die anale Penetration zum Höhepunkt zu bringen und momentan hatte Naruto keine Hand frei, um sich zusätzlich um seinen Schwanz zu kümmern. So gesehen war es nur eine Frage der Zeit, bis in diesem kleinen Duell ein Sieger feststand.   Naruto zog sich fast gänzlich aus ihm zurück, nur um sich dann wieder vollständig in ihm zu versenken. Er hielt sich nicht zurück, bewegte sich schnell und hart in ihm und füllte ihn dabei vollkommen aus, so wie Sasuke es am liebsten mochte. Ein leises Quietschgeräusch erfüllte jedes Mal das Separee, wenn sein schwitziger Rücken über die Glasscheibe schrammte und er fragte sich, ob man zumindest das vielleicht von außen sehen konnte. Der Gedanke daran trieb ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen und Naruto sah ihn irritiert an. Offensichtlich nahm er es jedoch als Herausforderung, denn er hob Sasuke noch ein Stück an und veränderte dadurch den Winkel, in dem er in ihn stieß.   Sasuke streckte den Rücken durch, als er diesen einen wundervollen Punkt in ihm traf, der tausende von Schauern durch seinen ganzen Körper jagte. Er stöhnte kehlig, noch bevor er den Laut verhindern konnte und warf ergeben den Kopf in den Nacken. Gott, das fühlte sich so gut an. Naruto grinste zufrieden und funkelte ihn triumphierend an.   „Du musst dich nicht zurückhalten.“   Ganz langsam und quälend wiederholte er die Bewegung noch einmal und Sasuke biss sich vor Lust fest auf die Lippen, fixierte angestrengt einen Punkt hinter Narutos Rücken.   „Halt die Klappe, Idiot“, keuchte er. Zu mehr war er gerade nicht fähig.   Dort draußen pulsierte das Nachtleben. Dynamisch. Laut. Schnell. Und gleichzeitig so unendlich verworren, dass er es nur wie durch einen Schleier wahrnahm. Die Reize prasselten auf ihn ein. Die bunten flackernden Lichter, das Wummern der Bässe, das nur gedämpft hier ankam und der Geruch von Schweiß und Nebelmaschinen. Aber all das war nichts im Vergleich zu dem, was Naruto ihm an Gefühlen entlockte, als er erneut zustieß. Immer wieder penetrierte er diesen einen Punkt in ihm, brachte ihn zum keuchen, zum Stöhnen, ließ ihn schließlich komplett vergessen, wer er war und was er eigentlich wollte. Denn in diesem Moment wollte er nichts mehr als Naruto. Wollte seinen Schwanz, der ihn in einem perfekten Winkel immer wieder hart gegen die Glasscheibe fickte und ihn so mehr und mehr an den Rand seiner eigenen Beherrschung trieb.   „Mehr, Naruto.“   Fuck. Er hatte gerade tatsächlich seinen Namen gestöhnt. Aber es war einfach zu gut. Fühlte sich einfach zu gut an, wie er das letzte bisschen Lust aus ihm herausholte und dabei seine komplette Selbstbeherrschung einfach nur zerstörte. Es war ihm egal, dass er sich eigentlich zusammenreißen wollte. Und es war ihm egal, dass er sich vorgenommen hatte, nicht vor Naruto zu kommen.   Sasuke ließ seine eigene Hand in seinen Schoß gleiten und begann fest über seine Erregung zu reiben, während er sich mit der anderen weiterhin an Naruto festkrallte. Es fühlte sich so an, als würden kleine Stromstöße durch seinen Körper jagen und wieder keuchte er, doch mittlerweile versuchte er es gar nicht mehr zu unterdrücken. Er wollte einfach nur noch Erlösung finden und endlich diese Spannung loswerden, die sich in seinem Körper aufgebaut hatte.   Naruto gehorchte und bewegte sich noch schneller. Jedes Mal, wenn er sich in ihm versenkte, entwich ihm ein raues Stöhnen, das Schauer über Sasukes Rücken jagte und sein Glied in seiner Hand aufgeregt zucken ließ. Seine Stimme klang mit einem Mal so dunkel. So tief. Sasuke würde nicht mehr lange durchhalten. Seine Atmung ging bereits flach. Er spürte wie sich bei jedem Stoß alles in ihm zusammenzog, so als würde er sich noch immer um die schmelzenden Eiswürfel klammern und der Gedanke daran war es schließlich, der ihn mit einem erstickten Laut zum Kommen brachte.   „Ha!“   Warmes Sperma lief über seine Hand und seinen Bauch. Die Muskeln in seinem Inneren kontrahierten in kurzen unregelmäßigen Abständen und ein Zittern ging durch seinen ganzen Körper. Seine Lust brach wie eine Welle über ihn herein und er ließ sich einfach von ihr mitreißen, während Naruto ihn durch seinen Orgasmus fickte und immer weiter in ihn hineinstieß, bis es fast unerträglich wurde.   Erst als Sasuke verkrampfte, fand auch er schließlich mit einem erleichterten Stöhnen seine Erlösung. Er kostete seinen Orgasmus voll aus, bewegte sich noch ein paar Mal in ihm. Dann erst zog er sich mit einem schmatzenden Geräusch aus ihm zurück. Augenblicklich klammerte sich Sasuke um die unangenehme Leere, die dadurch in seinem Inneren entstanden war. Es fühlte sich seltsam an und auch, wenn ihm schon jetzt alles wehtat, vermisste er das Gefühl vollständig ausgefüllt zu sein.   Sanft, fast schon zärtlich setzte Naruto ihn auf der Tischplatte ab. Seine Beine zitterten ein wenig vor Anstrengung, genauso wie seine Oberarme, die ihn die ganze Zeit über gehalten hatten. Dennoch umspielte ein zufriedenes Grinsen seine Lippen, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Normalerweise vergab Sasuke aus Prinzip keine Einser, aber müsste er seine Leistung benoten, wäre es wohl eine 1,3. Keine 1,0. Das wäre dann doch zu viel des Guten. Er konnte selbst kaum glauben, dass er das dachte, aber manchmal steckte in einem Dilettanten wohl doch mehr Potential als zunächst angenommen.   Eine Weile lang saßen sie einfach nur so da und beobachteten die Leute und das Geschehen um sie herum. Ein seltsamer Frieden war zwischen ihnen eingekehrt und Sasuke genoss die angenehme Ruhe, die dadurch entstand, dass sie ausnahmsweise einmal nicht stritten. Vielleicht sollten sie öfter Sex haben. Nein. Das entsprach ganz und gar nicht seinen Prinzipien. Abgesehen davon war Naruto immer noch sein Student. Zumindest dann, wenn er nicht gerade in diesem Club kellnerte. Apropos, musste er eigentlich gar nicht mehr arbeiten? Irgendwer würde sich sicherlich fragen, wo er so lange blieb.   „Und, darf ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen, Herr Professor Doktor Uchiha?“, fragte Naruto in diesem Moment, als hätte er seine Gedanken gelesen.     In seiner Stimme schwang Belustigung mit, als er sein zerknittertes Hemd vom Boden angelte und in die Ärmel schlüpfte. Seine Hose hatte er bereits wieder angezogen und verwandelte sich so Stück für Stück zurück in den Kellner, als der er gekommen war.    „Sasuke“, korrigierte er knapp.   Naruto hielt in seiner Bewegung inne. Seine Hand schwebte über den oberen Knöpfen des Hemdes und er verzog irritiert das Gesicht. Normalerweise hasste Sasuke Menschen, die schwer von Begriff waren, aber dadurch, dass er gerade so zerstört aussah, wirkte seine Verwirrung fast schon sexy.   „Hm?“   Sasukes Herz klopfte ein wenig schneller. Wahrscheinlich immer noch eine Nachwirkung von der Anstrengung. Und dass er Naruto nun dieses Angebot machte, lag wahrscheinlich auch einfach nur an den Hormonen, die nach dem Sex ausgeschüttet worden waren.   „Einfach nur Sasuke. Ich denke, den Doktor können wir uns sparen.“   Ein kurzes Lachen huschte über Narutos Gesicht. Seine Lippen kräuselten sich leicht, seine Mundwinkel zuckten und in seinen Augen lag ein schelmischer Glanz. Seine Wut war gänzlich verraucht. Oder besser gesagt in ein Kondom gespritzt worden, dass er vorbildlich in ein Papiertaschentuch gewickelt hatte, um es anschließend unauffällig zu entsorgen.   „Schade, ich hatte mich grade daran gewöhnt.“   Sasuke konnte nicht anders, als sich von seiner guten Laune anstecken zu lassen. Vielleicht war es an der Zeit, seine Prinzipien zu überdenken. Vielleicht war es an der Zeit, tatsächlich mal einen Hiwi einzustellen, der ihm gelegentlich zur Hand gehen konnte. Und vielleicht war es sogar an der Zeit, seine Meinung über Studenten und im speziellen seine Meinung über Naruto zu überdenken. Aber man musste ja nichts überstützen. Alles zu seiner Zeit. Sasuke schmunzelte und drehte den Kopf zur Seite, damit Naruto es nicht sehen konnte.   „Hn.“ Kapitel 3: Light: Schon mancher dumme Verlierer wurde der heimliche Sieger. (Ernst R. Hauschka) ----------------------------------------------------------------------------------------------- Suigetsu war eine verdammte geldgeile Schlampe. Er stand auf alles was glitzerte, teuer war und am besten auch noch selten. Sein größtes Hobby war es, mit seinen Besitztümern zu prahlen, doch bedauerlicherweise konnte er sich die meisten Dinge nicht wirklich leisten. Deswegen suchte er gezielt nach Personen, die ihm seinen Luxus finanzieren konnten und auf diese Weise hatte er schließlich auch Sasuke kennengelernt. Er hatte ihn angemacht. War abgeblitzt. Und seitdem waren sie so etwas wie gute Bekannte, was in Sasukes Fall schon relativ viel bedeutete. Für ihn war es das, was wohl am ehesten an eine Freundschaft herankam. Er tolerierte Suigetsu – auch  wenn er oftmals genervt auf seine Anrufe oder seine Anwesenheit reagierte – und das konnte nicht jeder von sich behaupten.   Auf den ersten Blick mochte es so aussehen, als wären sie grundverschieden. Sie stammten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Hatten ganz unterschiedliche Bildungsabschlüsse. Verbrachten ihre Tage auf ganz und gar unterschiedliche Weise und unterschieden sich auch immens, was ihren Umgang mit anderen Menschen betraf. Sasuke war Fremden gegenüber eher abweisend, während Suigetsu nicht lange fackelte und sich ihnen förmlich an den Hals warf. Für ihn spielte der Geldbeutel die entscheidende Rolle und alles andere war zweitrangig, während Sasuke seine Sexualpartner sehr gezielt auswählte und oftmals lieber ganz auf den Sex verzichtete, als sich auf einen Mann einzulassen, den er für unwürdig erachtete. Und er erachtete viele Männer für unwürdig.   Die beiden hatten allerdings eine entscheidende Gemeinsamkeit, die mit ihrer Denkweise zu tun hatte. Sie teilten Menschen danach ein, welchen Nutzen sie für sie haben würden und scheuten sich nicht davor, ihren Profit möglichst zu maximieren. Gewissermaßen waren sie sich also sogar ähnlich und vielleicht war es das, was Sasuke an Suigetsu respektierte. Jedenfalls war er auch heute Abend mit ihm ins Shippuden gegangen, dem angesagtesten Schwulenclub der Stadt, und wie immer hatten sie sich eines der schicken kleinen Separees gemietet, die rings um die Tanzfläche herum platziert waren. Suigetsu ging es dabei rein um das Prestige und er legte sehr viel Wert darauf, dass man ihn sah, wenn er vom Personal zu der kleinen Glaskabine geführt wurde. Sasuke ging es darum, dass er seine Ruhe haben und selbst entscheiden konnte, mit wem er etwas zu tun haben wollte und mit wem nicht. So gesehen waren sie auch hier über ganz unterschiedliche Wege zu einer Übereinkunft gekommen, von der beide profitieren konnten.   Ihre Abende liefen immer gleich ab. Erst saßen sie gemeinsam auf der breiten, gepolsterten Bank und ließen sich von der Bar ein paar Drinks bringen, später dann stürzte Suigetsu sich ins Getümmel, auf der Suche nach einem neuen Opfer, das er finanziell ausnehmen konnte. Die Scheiben des Separees waren so präpariert, dass man zwar von innen einen wunderbaren Überblick über die Tanzfläche hatte, von außen aber niemand hinein sehen konnte. Von hier aus ließ sich perfekt beobachten, wie der Club sich allmählich füllte und die Menge sich immer weiter aufheizte. Es war ein winziger Fleck Privatsphäre in einem Meer von Menschen, die willig jeden Zentimeter ihrer Selbst zur Schau stellten.   „Ich glaub, ich hab da was entdeckt, was mir gefallen könnte“, stellte Suigetsu fest und leckte sich die letzten Reste seines viel zu süßen Cocktails von den Lippen. Er hatte die Augen zusammengekniffen, um das Objekt seiner Begierde keinesfalls im Getümmel zu verlieren und rutschte mehr oder weniger ungeschickt einmal um den kleinen Tisch herum.  „Wir sehen uns dann später.“   Sasuke wusste bereits, dass sie sich heute nicht mehr sehen würde. So lief es immer ab. Entweder Suigetsu würde mit dem Kerl mitgehen oder aber er würde abblitzen und daraufhin den Rest des Abends an der Bar verbringen, um dem Typen zu signalisieren, dass ihn die Abfuhr überhaupt nicht juckte. Die Glastür des Separees schwang einmal kurz auf und schloss sich dann hinter ihm wieder, nicht ohne gleichzeitig den intensiven Geruch von Männerschweiß und überschäumendem Testosteron hereinzutragen. Für einen kurzen Moment war es richtig laut geworden, doch nun drang die Musik nur noch gedämpft durch die Glaswände. Gerade so, dass Sasuke es noch als angenehm wahrnahm.   Er griff nach seinem Glas und trank einen Schluck. Der Alkohol machte ihn normalerweise müde, aber heute fühlte er sich irgendwie aufgekratzt. Fast schon unruhig. Er beschloss, dass er wohl einfach noch mehr brauchte, um ein wenig runterzukommen und orderte sein Getränk über die kleine Konsole, die in den Tisch eingelassen worden war. Auf diese Weise mussten die gut zahlenden Gäste nicht extra das Separee verlassen, um ihre Bestellung aufzugeben und Sasuke war das gerade Recht. Er hatte wirklich keine Lust, sich durch die Masse an Menschen hindurchzuquetschen, nur um dann mehrere Minuten lang an der Bar zu warten, bis er endlich sein Getränk bekam.   Die Zeit zog sich ein wenig zäh und die Unruhe in seinem Inneren wurde immer ausgeprägter. Allmählich fragte er sich, ob man ihn eventuell vergessen hatte und gerade wollte er sogar schon aufstehen, um sich zu beschweren, als die Glastür des Separees doch noch aufschwang.   „Sorry Mann, dass es ein bisschen länger gedauert hat. Wir hatten gerade Schichtwechsel und…“   Der Kellner hielt mitten im Satz inne und starrte ihn an. Es war nicht so, dass Sasuke es nicht gewohnt war, angestarrt zu werden, aber diesmal hatte es wohl einen anderen Grund als sonst. Blonde, strubbelige Haare. Stechend blaue Augen. Auch wenn er ihn in dem eleganten weißen Hemd fast nicht wiedererkannt hätte, das hier war eindeutig Naruto Uzumaki. Normalerweise waren seine Studenten für ihn eine große anonyme Masse und er fragte sich, warum er sich gerade diesen Namen gemerkt hatte.   Die Tür schwang hinter ihm sanft wieder zu und es war fast ein wenig so, als hätte jemand die Lautstärke einer überdimensionalen Stereoanlage schlagartig heruntergeregelt. Was zurück blieb, war ein dumpfes Gefühl, dass sich jedoch nicht nur auf die Akustik beschränkte, sondern sich wie ein schwerer Nebel über die gesamte Glaskabine legte. Ein paar Sekunden lang rührte sich keiner von ihnen und sie starrten sich einfach nur gegenseitig an. Belauerten sich. Er konnte praktisch jeden einzelnen Gedanken von Narutos Gesicht ablesen und die meisten befassten sich damit, dass er ihm am liebsten an die Gurgel wollte.   „Wow, du bist sogar als Kellner ein Dilettant“, durchbrach Sasuke schließlich das Schweigen.     Er hatte bewusst genau dieses Wort gewählt, um ihn dadurch nochmal an ihr letztes Gespräch zu erinnern. Seitdem hatte er Naruto kein einziges Mal mehr in seinem Kurs gesehen. Entweder er hatte den Schwanz eingezogen oder er hatte eingesehen, dass er bei Sasuke sowieso nicht bestehen würde, egal was er tat. Etwas fester als notwendig stellte Naruto das Glas vor ihn auf den Tisch und warf ihm dann einen missmutigen Blick zu.   „Immer noch besser, als an einem Samstagabend alleine rumzusitzen“, behauptete er.   Sasuke überschlug elegant die Beine und lehnte sich dann auf der Bank zurück. Unter gewissen Umständen würde er ihm vielleicht sogar zustimmen. Es gab durchaus Männer, die ihre Abende alleine verbringen mussten, weil sie schlicht und ergreifend keine andere Wahl hatten. Bei Sasuke war das jedoch anders. Er hatte die Einsamkeit selbst gewählt und er genoss sie wie andere einen guten Wein, der jahrelang gereift war.   „Richtig, es ist natürlich viel besser an einem Samstagabend für einen erbärmlichen Lohn Männern ihre Getränke zu bringen, die alleine in einem Separee rumsitzen.“   Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und er sah Naruto herausfordernd an. Was auch immer es war, irgendetwas reizte ihn an diesem Jungen und er wollte nichts sehnlicher, als dabei zuzusehen, wie er schließlich die Fassung verlor. Die Wut, die in seinen Augen loderte, drohte jeden Moment hervorzubrechen und musste sich irgendwo entladen.   „Außerdem könnte ich jederzeit Gesellschaft haben, wenn mir danach wäre“, schob Sasuke noch hinterher.   Vielleicht war es der Alkohol. Vielleicht hatte er auch einfach nur zu lange Suigetsus Gelaber zugehört. Aber irgendetwas faszinierte ihn an Naruto Uzumaki und er zog es in Betracht, dass seine Anwesenheit möglicherweise sogar unterhaltsam sein könnte. Der jedoch schenkte seinem Gast gar keine Aufmerksamkeit mehr und füllte stattdessen routiniert ein paar neue Eiswürfel in den Getränkekühler.   „Als ob irgendjemand mit so einem unsympathischen Arschloch seinen Abend verbringen würde“, murmelte er.   Wahrscheinlich ging er davon aus, dass Sasuke es nicht gehört hatte. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, dass die Musik seine Stimme übertönen würde. Doch Sasuke hatte ihn gehört. Und er war alles andere als begeistert. Grob packte er Naruto am Handgelenk und hielt ihn so davon ab, weiter seiner Arbeit nachzugehen, zwang ihn stattdessen, sich zu ihm umzudrehen.   „Was hast du gesagt?“   Naruto beugte sich zu ihm nach unten und funkelte ihn wütend an. Nur noch Zentimeter trennten die beiden voneinander und Sasuke konnte wirklich jedes noch so kleine Detail in seiner Miene wahrnehmen. Die leicht aufgeblähten Nasenlöcher. Das unregelmäßige Pochen an seiner Schläfe. Die Konturen seines angespannten Kiefers.   „Ich habe gesagt, dass Sie ein eiskaltes, unsympathisches Arschloch sind, Herr Professor Doktor Uchiha.“   Da war kein bisschen Furcht in seinen Augen. Kein noch so kleiner Hauch von Zurückhaltung oder Scheu. Naruto bot ihm ohne mit der Wimper zu zucken die Stirn und Sasuke war… verblüfft. Damit hatte er nicht gerechnet. Er sah ihn einfach nur an, betrachtete diesen Jungen, der ihn so aus dem Konzept brachte. Ganz sicher lag es nur am Alkohol. Ganz sicher lag es nur am Alkohol, dass er plötzlich feststellte, dass Naruto eigentlich ganz attraktiv war. Das enganliegende Hemd betonte den muskulösen und gut gebauten Oberkörper, der beim letzten Mal von dem viel zu großen Schlabberpullover verdeckt worden war. Es verlieh ihm einen gewissen Stil. Ließ ihn fast schon elegant aussehen. Fast schon begehrenswert.     Es fühlte sich so an als würde die Zeit im Separee plötzlich nur noch schleichend voranschreiten. Draußen pulsierten die Bässe. Die bunten Lichter bewegten sich fast schon fluchtartig in einem wilden Zickzackmuster,. blieben nie zu lange an einem Punkt, während ein nahezu unendlicher Menschenstrom um sie herumschwappte. Keiner von ihnen hatte sich auch nur einen Millimeter gerührt und Sasuke spürte, wie sich der Puls an Narutos Handgelenk minimal beschleunigte. Natürlich hatte er die veränderten Blicke bemerkt. Hatte bemerkt, wie Sasuke ihn plötzlich viel intensiver musterte und jedes kleine Detail in sich aufsog. Auch Sasukes Puls ging schneller. Das hier war absolut lächerlich. Als würde er sich zu einem seiner Studenten hingezogen fühlen.   „Und du bist nichts weiter als ein erbärmlicher Loser“, zischte er verächtlich.   Er sagte es mehr zu sich selbst als zu Naruto. Um sich zu beweisen, dass es keinen Grund gab, dass sein Herz gerade schneller schlug und sich ein flaues Gefühl in seinem Magen ausbreitete. Dass es keinen Grund gab, weshalb er sich fragte, wie Narutos Lippen wohl schmeckten, und wie sie sich an anderen Stellen seines Körpers anfühlen würden. Dennoch verfehlte der Satz seine Wirkung nicht. Naruto befreites sich aus seinem Griff und packte ihn unsanft am Kragen seines Hemdes. Sein Geduldsfaden war nun endlich gerissen. Sasuke schmunzelte zufrieden.   „Ich hoffe, du erstickst an deiner scheiß Arroganz“, fauchte Naruto.   Er ließ ihn nicht wieder los, starrte ihn einfach nur an. Es war offensichtlich, dass ihm noch ein paar unverschämte Bemerkungen mehr auf der Zunge lagen. Allerdings konnte er sich wohl nicht entscheiden, welche er ihm zuerst an den Kopf werfen sollte. Sasuke schon.  Er lächelte provokant.   „Glaub mir, ich hab schon größere Sachen geschluckt.“   Naruto sah ihn ungläubig an. Wenn er es nicht besser wüsste, würde Sasuke fast sagen, dass er gerade mit ihm geflirtet hatte. Auf eine sehr plumpe und direkte Art und Weise. Dabei zuzusehen, wie Narutos Gesichtszüge entgleisten, gefiel ihm mehr als es sollte. Er wollte mehr davon. Wollte ihn komplett aus der Bahn bringen und sehen, wie Naruto die Kontrolle über sich selbst verlor.     „Willst du es ausprobieren?“, setzte er noch eins drauf. „Oder ist dein Schwanz dafür nicht groß genug?“   Es war der eine Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Er konnte es in Narutos Augen sehen. All die Wut, die sich schon seit ihrer ersten Begegnung in ihm angestaut hatte, brach nun an die Oberfläche und suchte sich ein Ventil, als er den Griff um Sasukes Hemd noch verstärkte und ihn so ganz dicht an sich heranzog.   „Du wirst nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, Uchiha.“   Sasuke schmunzelte nur. Das wollte er doch erst mal sehen.   Naruto fackelte nicht lange und zog ihn am Hemdkragen nach oben, nur um ihn kurz darauf gegen die Wand der Glaskabine zu drücken. Bunte Lichtpunkte tanzten über seinen Oberkörper, als er sich zu ihm nach vorne beugte und Sasukes Lippen mit seinen einfing. Er war ein ganz passabler Küsser, auch wenn der Kuss am Anfang ziemlich stürmisch war und es ein wenig dauerte, bis sie schließlich einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten. Trotzdem musste Sasuke feststellen, dass es angenehm war ihn zu küssen. Ein wenig zumindest.   Mit seinen Händen wanderte er die Reihe an Knöpfen entlang und fuhr dann die einzelnen Bauchmuskeln nach. Sasuke spürte jeden hektischen Atemzug und die erhitzte Haut durch den dünnen Stoff des Hemdes. Scheinbar verbrachte Naruto mehr Zeit im Fitnessstudio als in der Bibliothek, was ihm im Moment aber mehr als nur recht sein sollte. An sich war er wirklich ein attraktiver Mann, wenn er nur einfach mal die Klappe halten würde. Aber vielleicht bestand in der Hinsicht ja noch Hoffnung. Immerhin waren sie nicht hier, um irgendwelche Klausurergebnisse zu besprechen.   Naruto öffnete die Knöpfe des Hemdes, dessen Kragen er noch vor wenigen Minuten massakriert hatte und küsste sich an Sasukes Hals entlang bis zu seinem Brustbein. Der heiße Atem strich über seine Haut und hinterließ stellenweise eine Gänsehaut. Im Hintergrund konnte er sehen, wie die Menschen ausgelassen weitertanzten, wie sie flirteten und sich gegenseitig mit ihren Blicken auszogen. Es machte ihn an, dass das alles nur wenige Zentimeter von ihm entfernt passierte, während Naruto es hier drin nicht nur bei Blicken beließ. Mit dem Knie drückte er leicht gegen seinen Schritt und musste feststellen, dass Naruto jetzt schon hart war, als er als Reaktion darauf unterdrückt keuchte.   Für Sasuke ging das hier alles nicht schnell genug. Er wollte unter keinen Umständen riskieren, dass sein Student möglicherweise vorzeitig in seiner Hose kam, während er selbst noch nicht einmal vollständig hart geworden war. Ungeduldig begann er das weiße Hemd aufzuknöpfen, das so gar nicht zu dem Bild passen wollte, was er sich bisher von Naruto gemacht hatte, und drückte ihn ein Stück von sich weg, um ihn eingehend zu betrachten. Gutes Material. Damit ließ sich auf jeden Fall arbeiten. Die enge schwarze Hose, die wahrscheinlich ebenfalls zu seinem Arbeitsoutfit gehörte, spannte bereits deutlich über seinem Schritt und ließ nur allzu gut erahnen, was Naruto zu bieten hatte.   Mit einem sadistischen Schmunzeln auf den Lippen griff Sasuke in den Getränkekühler und schnappte sich einen etwas größeren Eiswürfel. Dann wechselte er ihre Positionen und drückte Naruto seinerseits gegen die Glasscheibe. Die Haut unter seinen Fingern schien regelrecht zu glühen und ihre Lippen krachten erneut aufeinander. Hungrig. Leidenschaftlich. Vor allem aber voller Ungeduld und Zorn, der sich irgendwo entladen wollte. Narutos Hände krallten sich unsanft in seine Haare, kratzten immer wieder über seine Kopfhaut und unter normalen Umständen hätte er ihm dafür jeden Finger einzeln gebrochen, aber gerade war es ihm einfach nur egal. Er würde dem Jungen schon noch zeigen, wo sein Platz war.   Naruto zuckte zusammen, als das kühle Eis seine Haut berührte. Allerdings konnte er nicht zurückweichen, weil sich in seinem Rücken noch immer die Wand befand und Sasuke ließ den Eiswürfel quälend langsam über seinen Oberkörper tanzen. Er schmolz sofort und hinterließ kleine Rinnsale aus frostigem Wasser, die sich ihren Weg über Narutos Brust bahnten und schließlich vom Saum der Hose aufgesogen wurden. Gänsehaut überzog seine Arme und seinen gesamten Oberkörper und Sasuke strich mit seiner freien Hand über die kleinen Erhebungen, folgte so der Spur des Wassers bis zu seinem Hosenbund.   Narutos Atmung ging schwer. Er drückte Sasuke seine Hüfte entgegen und der zögerte nicht lange und öffnete geschickt den Knopf und den Reißverschluss der Hose. Statt jedoch unter die Boxershorts zu gleiten, zog er nur neckend am Gummibund und nahm sich einen zweiten Eiswürfel aus der Schüssel. Damit begann er Narutos Nippel zu umkreisen, hauchte gleichzeitig immer wieder dagegen und beobachtete wie sie unter seiner Behandlung schlagartig hart wurden. Wieder bahnte sich das Wasser einen Weg über Narutos Brust hinunter bis zu seinem Bauch, doch diesmal wurde es nicht von der Hose gestoppt. Naruto erschauerte, als die kühlen Tropfen an seiner empfindlichen Mitte angekommen waren und biss sich fest auf die Unterlippe, um nicht aus Versehen zu keuchen.   „Stimmt irgendwas nicht?“, fragte Sasuke lauernd.   Narutos Gesicht sah angespannt aus. Man konnte genau erkennen, dass er sich nicht anmerken lassen wollte, wie kalt das Wasser tatsächlich war. Gleichzeitig jedoch war da eine Lust in seinen Augen, die nur allzu deutlich zeigte, wie sehr es ihm gefiel.   „Alles… in Ordnung“, brachte er mühsam hervor.   Sasuke entschied, noch eine Stufe weiterzugehen und ließ die Hand, in der er gerade den Eiswürfel gehalten hatte, in Narutos Boxershorts gleiten.     *~**~**~**~**~**~**~**~**~*     Sanft, fast schon zärtlich setzte Naruto ihn auf der Tischplatte ab. Seine Beine zitterten ein wenig vor Anstrengung, genauso wie seine Oberarme, die ihn die ganze Zeit über gehalten hatten. Dennoch umspielte ein zufriedenes Grinsen seine Lippen, als er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Normalerweise vergab Sasuke aus Prinzip keine Einser, aber müsste er seine Leistung benoten, wäre es wohl eine 1,3. Keine 1,0. Das wäre dann doch zu viel des Guten. Er konnte selbst kaum glauben, dass er das dachte, aber manchmal steckte in einem Dilettanten wohl doch mehr Potential als zunächst angenommen.   Eine Weile lang saßen sie einfach nur so da und beobachteten die Leute und das Geschehen um sie herum. Ein seltsamer Frieden war zwischen ihnen eingekehrt und Sasuke genoss die angenehme Ruhe, die dadurch entstand, dass sie ausnahmsweise einmal nicht stritten. Vielleicht sollten sie öfter Sex haben. Nein. Das entsprach ganz und gar nicht seinen Prinzipien. Abgesehen davon war Naruto immer noch sein Student. Zumindest dann, wenn er nicht gerade in diesem Club kellnerte. Apropos, musste er eigentlich gar nicht mehr arbeiten? Irgendwer würde sich sicherlich fragen, wo er so lange blieb.   „Und, darf ich Ihnen noch etwas zu trinken bringen, Herr Professor Doktor Uchiha?“, fragte Naruto in diesem Moment, als hätte er seine Gedanken gelesen.     In seiner Stimme schwang Belustigung mit, als er sein zerknittertes Hemd vom Boden angelte und in die Ärmel schlüpfte. Seine Hose hatte er bereits wieder angezogen und verwandelte sich so Stück für Stück zurück in den Kellner, als der er gekommen war.    „Sasuke“, korrigierte er knapp.   Naruto hielt in seiner Bewegung inne. Seine Hand schwebte über den oberen Knöpfen des Hemdes und er verzog irritiert das Gesicht. Normalerweise hasste Sasuke Menschen, die schwer von Begriff waren, aber dadurch, dass er gerade so zerstört aussah, wirkte seine Verwirrung fast schon sexy.   „Hm?“   Sasukes Herz klopfte ein wenig schneller. Wahrscheinlich immer noch eine Nachwirkung von der Anstrengung. Und dass er Naruto nun dieses Angebot machte, lag wahrscheinlich auch einfach nur an den Hormonen, die nach dem Sex ausgeschüttet worden waren.   „Einfach nur Sasuke. Ich denke, den Doktor können wir uns sparen.“   Ein kurzes Lachen huschte über Narutos Gesicht. Seine Lippen kräuselten sich leicht, seine Mundwinkel zuckten und in seinen Augen lag ein schelmischer Glanz. Seine Wut war gänzlich verraucht. Oder besser gesagt in ein Kondom gespritzt worden, dass er vorbildlich in ein Papiertaschentuch gewickelt hatte, um es anschließend unauffällig zu entsorgen.   „Schade, ich hatte mich grade daran gewöhnt.“   Sasuke konnte nicht anders, als sich von seiner guten Laune anstecken zu lassen. Vielleicht war es an der Zeit, seine Prinzipien zu überdenken. Vielleicht war es an der Zeit, tatsächlich mal einen Hiwi einzustellen, der ihm gelegentlich zur Hand gehen konnte. Und vielleicht war es sogar an der Zeit, seine Meinung über Studenten und im speziellen seine Meinung über Naruto zu überdenken. Aber man musste ja nichts überstützen. Alles zu seiner Zeit. Sasuke schmunzelte und drehte den Kopf zur Seite, damit Naruto es nicht sehen konnte.   „Hn.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)