Normal Daylife von -Temeraire- (Der ganz normale Wahnsinn in Klasse 0) ================================================================================ Kapitel 3: Erste Mission ------------------------ Ich betrat nach Deuce das Klassenzimmer und setzte mich auf den erstbesten freien Platz. Lange würden wir unsere Zeit hier eh nicht verbringen und deshalb machte ich mir auch nicht die Mühe, einen bestimmten Platz anzusteuern. Die Arme vor der Brust verschränkt, widmete ich mich dem, was vorne geschah ohne selbst ein Wort zu sagen. Unser Kommandant stand hinter dem Pult und ließ den Blick über die Anwesenden streifen. Bisher hatte auch er noch kein einziges Wort gesagt, auch wenn Moglin nicht ganz so ruhig wirkte. Aufgeregt flatterte er neben dem Kommandanten auf und ab, doch der Schwarzhaarige ließ sich davon auch nicht aus der Ruhe bringen. Immer noch ohne ein Wort zu ergreifen, blickte er noch einmal seinen treuen Begleiter – zumindest ging ich davon aus, dass es sich bei dem kleinen Tomberry um so etwas handeln musste. Da noch niemand bisher ein Wort gesprochen hatte, fragte ich mich so langsam, wie lange wir hier noch sitzen mussten. Entweder Kurasame konnte Gedanken lesen oder aber etwas anderes veranlasste ihn dazu uns endlich die benötigten Informationen zu geben – egal was nun der Grund dafür war, er schaffte es endlich, ein Wort von sich zu geben. „Wie ich sehe, seid ihr alle hier.“ Mit einem kurzen Blick und der Hilfe von King, setzte sich Nine auch wieder auf seinen Platz und Kurasame fuhr fort. „Bevor ich euch genauere Informationen gebe, soll ich euch darauf hinweisen, dass ihr auf Missionen jederzeit die Möglichkeit habt, die Akademie um Verstärkung zu bitten...“ Jetzt konnte auch King ihn nicht mehr halten – Nine stand auf und ich konnte jetzt schon sehen, dass es nicht so einfach werden würde, ihn wieder zum Hinsetzen zu bewegen. „Wir brauchen die Hilfe der Akademie nicht. Bislang sind wir immer gut so ausgekommen!“ Na super...wenn Nine schon einmal anfing, dann konnte eigentlich nur King ihn aufhalten, doch auch das schien jetzt nicht wirklich zu funktionieren. „Es besteht lediglich die Möglichkeit...ich habe euch niemals gesagt, dass ihr diese auch nutzen müsst!“ Auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte, so schaffte Kurasame es doch mit seinen Worten, Nine wenigstens ein wenig zu beruhigen. „Gut...jetzt wo wir das geklärt haben, kommen wir nun zu der Mission. Wie ihr wisst haben wir einen Teil unserer militärische Stärke nach dem letzten Angriff des Imperiums eingebüßt. Aus diesem Grund besteht eure Mission darin, die Stadt Mactai zurückzuerobern.Ich erwarte euren Erfolg, immerhin ist dies eurer erster offizielle Einsatz.“ Mit diesen Worten und einem Nicken entließ unser Kommandant uns und nachdem wir uns alle mehr oder weniger begeistert erhoben hatten, machte ich mich auf den Weg. Ich würde mich mit den Anderen am Haupteingang der Akademie treffen, doch zu aller erst führte mich mein Weg ins Rüstungslabor. Ich wollte mir dort nur die Waffen ansehen, vielleicht hatten sie etwas, das meine Aufmerksamkeit erregte, aber es schien nicht der Fall zu sein. So machte ich mich auf den Weg zum Haupttor, wo die anderen auch schon auf mich warteten. Nachdem der Rest auch geklärt war machten mir uns auf nach Mactai – eine Reise für die wir mindesten einen Tag brauchen würden. Wie gut, dass wir längere Reisen gewohnt waren und es keinerlei Probleme machte – wie das bei den beiden neuen aussah, konnte ich allerdings nicht sagen. Sonderlich viel auszumachen schien es ihnen nicht und solange sie nicht zurückfielen würde ich auch nichts dazu sagen. Bis es dunkel wurden schafften wir ungefähr die Hälfte der Strecke und das auch ohne größere Probleme. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass wir in den einen oder anderen Hinterhalt geraten würden, doch davon war nicht das geringste zu sehen. Gemeinsam bereiten wir unser Nachtlager vor – auch wenn es gefährlich war, so hatten wir uns doch dazu entschieden ein Feuer zu machen. Während King und Nine sich um das Feuerholz kümmerten, bereiteten wir anderen den Rest vor. Lange blieben wir nicht mehr wach, immerhin wollten wir die Mission so schnell wie möglich hinter uns bringen und so legten wir uns nach dem Essen hin. Zumindest taten das die anderen, ich selbst konnte nicht schlafen und nutzte die Zeit um in Ruhe nachzudenken. Es musste einen Grund haben, dass ausgerechnet diese beiden an unsere Seite gestellt wurden, ebenso wie es einen Grund haben musste, dass Kurasame von Mutter als unser Kommandant ausgewählt wurde. Natürlich vertrauten wir auf ihre Entscheidung und dennoch...konnten wir uns auch blind auf Rem und Machina verlassen? Während ich weiter über diese Dinge nachgrübelte, spürte ich, wie meine Augenlider von Sekunde zu Sekunde schwerer wurden und ich langsam aber sicher in den Schlaf abdriftete. Das nächste, was ich wirklich mitbekam, war Deuce. „Seven, bist du wach?“ Ich öffnete meine Augen und musste kurz blinzeln, dann aber nickte ich als Antwort. Wie ich feststellte, waren auch schon alle anderen wach und bereit für den Aufbruch. So dauerte es auch nicht lange, bis wir unseren Weg fortsetzten und auch nur deshalb erreichten wir Mactai vor dem Mittag. Da alles besprochen war, konnte unsere Mission jetzt anfangen. Es war für uns unmöglich, einfach so durch die Stadttoren zu kommen und aus diesem Grund suchten wir uns einen anderen Weg hinein. Ganz so einfach war das nicht, aber wir hatten ja ein paar Erfahrungen, also stellte uns das auch vor keine unlösbare Aufgabe. Scheinbar wurden wir schon erwartet, denn kaum, dass wir unseren Weg in die Stadt gefunden hatten, wurden wir von den militischen Soldaten angegriffen. Die Mission bestand darin, Major Massena zu finden und zu eliminieren. Aus diesem Grund kämpften wir uns nach und nach ins Stadtinnere vor, vorbei an weiteren Soldaten wie auch Abwehrsystemen. Es dauerte eine Weile doch kamen wir am militischen Hauptquartier an. Jetzt sollte das Ganze nicht mehr so einfach sein – neben Major Massena stellten sich uns noch weitere Soldaten in den Weg. Ganz so einfach schienen wir es doch nicht zu haben, aber glücklicherweise waren wir nicht ohne Plan hierher gekommen. Genau für diesen Fall hatten wir beschlossen uns aufzuteilen – während Rem und Queen die Soldaten in Schach halten sollten, würde sich der Rest von uns um den Major kümmern. Je schneller wir diesen zu Fall gebracht hatten, desto schneller bestand auch die Möglichkeit, dass sich die militischen Soldaten zurückzogen oder sogar ergaben. Unsere Strategie schien aufzugehen, denn es dauerte auch gar nicht lange, bevor wir Massena unter Kontrolle hatten – immerhin musste er zeitgleich gegen zwölf Kadetten der Klasse 0 antreten. Wenig später sackte er auch schon leblos vor uns zusammen, gerade rechtzeitig bevor unsere Verstärkung eintraf und sich die Lage in Mactai langsam aber sicher wieder beruhigte. Unsere Mission war damit erledigt und so machte sich die Klasse 0 gemeinsam wieder auf den Rückweg zur Akademie, immerhin hatten wir auch so noch genug zu tun. Kurasame erwartete einen Bericht und auch Mutter hatte uns deutlich gemacht, dass sie auf die Animae, welche wir bei diesem Auftrag sammeln konnte, warten würde. Genau wie schon auf dem Hinweg brauchten wir für die Strecke etwas mehr als einen Tag, sodass wir erneut die Nacht unter freiem Himmel verbrachten. Der Kampf um Mactai hatte doch länger gedauert, als angenommen und so machten wir es uns am Lager gemütlich, welches wir am Rand eines kleinen Waldes errichtet hatten. Natürlich war es nichts im Vergleich zu unseren Zimmern in der Akademie, doch gerade mir gefiel diese Ruhe besonders gut. Der Tag war an sich schon anstrengend genug und so war ich wirklich froh, wenigstens jetzt ein wenig Ruhe zu bekommen. Wer wusste, ob wir diese auch bekommen konnten, wenn wir wieder in der Akademie angekommen waren. Kurasame machte nicht gerade den Eindruck, als ob er uns viel Freizeit gönnen würde und immerhin war da immer noch die Aufgabe, die wir von Mutter bekommen hatten. Doch trotz allem hatte sich jeder von uns freiwillig dazu entschieden, Mutter an die Akademie zu folgen und ihren Auftrag auch weiterhin auszuführen. Während ich etwas abseits die Ruhe genoss, nutzen die anderen die Gelegenheit, die sich ihnen bot und lernten die beiden Neuen etwas näher kennen – zumindest war das bei Deuce und Queen so, die Jungs beschäftigten sich eher mit sich selbst. Was die beiden dabei herausfanden wusste ich nicht, ich konnte lediglich sehen, wie die Vier sich unterhielten und gerade Rem und Machina sich immer wieder heimliche Blicke zuwarfen. Ob zwischen den beiden etwas lief? Selbst wenn das so war, einmischen würde ich mich solange nicht, wie keiner der beiden eine der Missionen gefährdete. Sollte mir doch egal sein, wer mit wem wie zusammenhing, solange ich mich auf sie verlassen konnte. Die Sonne war schon untergegangen, als wir uns letztendlich hinlegten und die wenigen Decken, welche wir mitgenommen hatten, unter uns aufteilten. Während es sich die anderen es so gemütlich machten, wie es eben unter freiem Himmel ging, lehnte ich mich in eine Decke gewickelt an den nächsten Baum. Auch wenn wir Mactai zurückerobert hatten, konnten wir einen Hinterhalt nicht ausschließen und aus diesem Grund hatten wir beschlossen, abwechselnd Wache zu halten und ich war als erste an der Reihe. Die Nacht verlief ruhig und so war absolut nichts spannendes geschehen, als Ace mich ablöste. Mit einem kurzen Nicken stand ich auf und legte mich in die Nähe der Glut, welche die unmittelbare Umgebung noch erwärmte. Beinahe sofort, nachdem mein Kopf auf meinem verschränkten Arm seinen Platz gefunden hatte, fielen mir die Augen zu und ich driftete in einen traumlosen Schlaf ab. Doch wirklich gut schlief ich nicht, wachte ich doch alle 2 Stunden auf, wenn sich die Anderen bei der Wache ablösten. Im Morgengrauen konnte dann keiner aus Klasse 0 weiterschlafen und so entschieden wir uns kurzerhand dazu, aufzubrechen und auch den restlichen Weg so schnell wie möglich hinter uns zu bringen. Das bisschen Proviant, welches wir noch dabei hatten, teilten wir unterwegs auf – keiner von uns wollte länger als unbedingt nötig unterwegs sein, zumal es erneut ein langer Tag zu werden schien. Ohne Pause brachten wir den restlichen Weg hinter uns – man konnte förmlich hören, wie wir alle erleichtert aufatmeten, als wir durch das Tor der Akademie schritten. Genau in diesem Moment hatten wir unseren Auftrag wirklich erfüllt, lediglich der Bericht fehlte noch und so machten wir uns auf den Weg ins Klassenzimmer, wo Kurasame auf unsere Rückkehr wartete. Zumindest hatten man uns das über den KOMM mitgeteilt, als wir die Akademie betreten hatten. Wirklich weit kamen wir allerdings nicht – zumindest Rem, welche schon am Eingang von einem Kadetten namens Enra aufgehalten wurde. Da aber keiner von uns wirklich Lust zu haben schien, hier mitten im Gang auf sie zu warten, gingen wir anderen schon einmal weiter Richtung Klassenzimmer, zumal Rem uns versicherte, dass wir schon vorgehen konnten. Am Brunnenplatz angekommen, trafen wir aber schon die nächste Überraschung. Eine Dame, welche sich als Lady Celestia vorstellte, fragte uns nach dem Weg und Deuce bot ihr auch gleich an, ihr dabei zu helfen. Uns machte sie dabei mit einem Nicken klar, dass auch sie uns im Klassenzimmer treffen würde und da Queen als erstes Mutter berichten wollte, wie der erste offizielle Einsatz der Klasse 0 gelaufen war, verabschiedete auch sie sich von uns. Sonderlich beeilen taten wir uns nicht und dennoch mussten wir fast 20 Minuten auf die anderen drei warten. Kurasame hatte inzwischen auch schon seinen Bericht bekommen und war – wie ich es eigentlich nicht wirklich anders erwartet hatte – mal wieder mit Nine aneinander geraten. Dieser hielt sich nur die schmerzende Wange und mied jeden von uns, was aber auf Gegenseitigkeit beruhte. Vermutlich war King ohnehin der Einzige, der sich dem Blonden jetzt nähern konnte und doch hatte er uns gesagt, dass er keine Lust hatte, immer den Babysitter für Nine zu spielen. „Immerhin ist er alt genug...zumindest sollte man das meinen....“. Bevor wir aber weiterhin über das Thema reden konnten – ich ging ja davon aus, dass sich Nine niemals mit Kurasame anfreunden würde – ging auch schon die große Flügeltür auf und Deuce, gefolgt von Rem und Queen betraten das Klassenzimmer. Erstere berichtete uns auch gleich, was die geheimnisvolle Frau, welche sich jetzt als concordische Abgesandte herausstellte, gewollt hatte. Scheinbar führte sie ein Gespräch mit dem Magistrat hierher, doch auf dem Weg hatte sie sich verlaufen. Die anderen beiden schwiegen erst einmal, Moglin hatte ebenfalls unbemerkt den Klassenraum betreten und schwebte nun aufgeregt vor der Tafel hin und her. Immerhin war das die erste Unterrichtsstunde, die er an der Akademie geben würde und im Gegensatz zu uns, welche jetzt schon von den beiden Themen – Einführung in die Kampfgrundlagen und Einführung in die Defensivmagie – gelangweilt waren, hatte auch ein Blinder seine Aufregung bemerkt. Während wir bei Ersterem fast einschliefen – nur Eight wirkte so, als würde er dem Mogry wirklich zuhören, glänzte Deuce, als es um Defensivmagie ging. Schon immer war sie die Expertin von uns gewesen, wenn es genau um dieses Thema ging und scheinbar hatte sie was das anging eine besondere Begabung. Ich selbst hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während ich zwar zuhörte, aber keinerlei Anstalten machte, mich an diesem Thema zu beteiligen. Irgendwie schafften wir es, den Unterricht hinter uns zu bringen, denn Moglin verkündete uns, dass wir uns die besprochenen Dinge bis zur nächsten Stunde noch einmal ansehen sollten. „Den Rest des Tages könnt ihr so verbringen wie ihr wollt, kupo~“ Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg zur Tür und ließ uns im Klassenzimmer sitzen. Ein kurzes Nicken von King und schon teilten wir uns auf. Am vergangenen Tag hatte Nine Geburtstag gehabt und wegen der Mission hatten wir bisher noch keine Gelegenheit gehabt, diesen gebührend zu feiern. Die Aufgaben waren schon verteilt: während ich mich gemeinsam mit Queen um das Essen kümmern würde, übernahmen die Anderen die Dekoration des Gemeinschaftsraumes. Für die Geschenke hatten sich Ace und Machina bereit erklärt und King fiel die ehrenvolle Aufgabe zu, Nine so lange beschäftigt zu halten, wie wir mit den Vorbereitungen brauchten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)