We're so NOT ready for babysitting von Jaywalker (Sterek) ================================================================================ Kapitel 6: Von einem Orgasmusgesicht und sexwütigen Neandertalern! ------------------------------------------------------------------ „Daddy... Mummy!“ Mit einem vergnügten Quietschen hüpfte Suki von dem Wohnzimmersofa direkt in die wartenden Arme ihres Vaters. Scott strahlte bis über beide Ohren, genauso wie Kira, die neben ihren Mann getreten war und ihrer Tochter nun sanft durch die offenen Haare strich. Es war zwar nur eine einzige Nacht gewesen, aber trotzdem hatten sie das kleine Mädchen abgöttisch vermisst. Scott beugte sich ein wenig nach vorne und vergrub seine Nase in dem Hals seiner Tochter um ihren Geruch in sich aufzusaugen. Überrascht lehnte er sich sogleich wieder zurück und musterte Tsukiko mit einem fragenden Blick. „Sag mal... hast du gebadet?“ Sie roch eindeutig nach Stiles Waschgel, vermischt mit dem vertrauten Geruch von Stiles und Derek und... ganz schwach klebte noch ein Hauch von... Schweinebraten an ihr? Was zum Henker?!   „Stiles?! Wieso riecht meine Tochter nach gebratenem Schwein?“ Mit einem vorwurfsvollen Blick drehte sich Scott zu seinem besten Freund um, der wie ein verschrecktes Reh hinter dem Sofa stand. Man konnte ihm ansehen, dass er sich gerade alle möglich – und auch unmöglichen – Fluchtwege durch den Kopf gehen ließ, jedoch keinen als passend empfand um vor einem Alphawerwolf erfolgreich fliehen zu können. Der einzige Vorteil war eindeutig, dass die Couch als Schutzschild zwischen ihnen stand... Na wenigstens etwas... Schuldbewusst zog Stiles die Schultern nach oben, während er nach einer passenden Erklärung suchte... Um die Wahrheit würde er sowieso nicht herum kommen... Wieso mussten Werwölfe auch wandelnde Lügendetektoren sein?   „Zugegeben hatten wir vielleicht... eventuell... unter Umständen eine ganz kleine Soßen- und Kartoffelbrei-Schlacht, aber-“ „Soßen- und Kartoffelbrei-Schlacht?“, fragten Kira und Scott gleichzeitig, während sie Stiles misstrauisch musterten. „Ist eine lange Geschichte, aber... keine Sorge! Es gab keine Toten oder so... Obwohl... Wenn ich so darüber nachdenke...“ Stiles druckste ein wenig herum und sorgte so dafür, dass Scott mit dem Schlimmsten rechnete. Vielleicht sollten sie schon einmal Stiles Vater anrufen, um ihn darauf vorzubereiten, dass es bei einem Soßenkampf mit seinem Sohn ein Opfer gegeben hatte...   „Es gab FAST keine Toten...“, berichtigte der junge Mann schließlich, während er seine Deckung hinter dem Sofa aufgab und vom Wohnzimmertisch das rosa Kleidchen , das Suki gestern noch getragen hatte, hochhob. Der Baumwollstoff strotzte nur so vor dunklen Soßenflecken, die wahrscheinlich nicht mehr so leicht herausgehen würden... Es war einfach vollkommen ruiniert... Kira gab ein empörtes Schnauben von sich, jedoch schien alleine der Anblick des fleckigen Kleides in Suki wieder die Erinnerung an den gestrigen Abend zu wecken. Sie kicherte fröhlich und klatschte aufgeregt in die Hände. „Nochmal! Nochmal!“ „Oh nein, meine Süße... Ich hab dir doch gestern schon gesagt, dass man mit Essen nicht spielt!“ Sofort zog Tsukiko einen Schmollmund und ließ ihren Blick über die restlichen Erwachsenen schweifen, ganz so als wäre sie auf der Suche nach einem Komplizen, der doch noch mit ihr erneut ein Soßenfiasko veranstalten würde. Schließlich blieb ihr Blick an Derek hängen und sofort breitete sich ein siegessicheres Grinsen auf ihren Lippen aus.   „Onkel Dewek hat auch mitgespielt!“ So wirklich aussprechen konnte sie den Namen nicht, aber jeder wusste sofort wer gemeint war. Der dunkelhaarige Werwolf verzog nach außen hin keine Miene, auch wenn er innerlich flehte, dass Suki nicht zu viel verraten würde. Leider wurde das stumme Gebet nicht erhört. Mit einer Begeisterung, die nur ein Kind an den Tag legen konnte – und vielleicht Stiles – erzählte das Mädchen mit Händen und Füßen ihren Eltern von der Soßenschlacht, die sie sich mit dem älteren Werwolf geliefert hatte. Derek verstand zwar nur jedes zweite Wort von dem kindlichen Gebrabbel, allerdings schienen Scott und Kira ihre kleine Tochter deutlich besser zu verstehen, das sie das Mädchen fassungslos anstarrten. Schließlich wandte sich der dunkelhaarige Alphawerwolf an Derek, wobei sein Gesichtsausdruck zwischen purer Fassungslosigkeit und Amüsement hin und her schwankte. „Du hast dir ernsthaft... mit meiner Tochter... ein Soßenduell geliefert?“ Stiles gab im Hintergrund ein leises Grunzen von sich, was darauf hindeutete dass er sich gerade verzweifelt das Lachen verkniff. „Ja... hast du etwas dagegen?“ Derek versuchte seine Fassung zu bewahren, weshalb die Antwort auch ein wenig bissiger und mürrischer herüber kam als beabsichtigt. Scott schien sich damit jedoch vollends zufrieden zu geben, da er nur mit einem übertriebenen Grinsen den Kopf schüttelte.   „Wir sollten uns eh noch unterhalten...“, grummelte Derek und deutete mit seinem Kopf in Richtung der Wohnküche. „Unter vier Augen...“ Die lockere Stimmung war mit einem Mal vergessen. Scott verging sofort das Grinsen, da Derek sogar noch ernster und finsterer aussah als sonst schon. „Ja... klar...“ Kira nahm ihrem Mann zwar bereitwillig Tsukiko ab, jedoch war ihr anzusehen, dass sie ein wenig neugierig und auch besorgt war. Es kam nicht so oft vor, dass Derek um ein Einzelgespräch mit dem Alpha des Rudels bat. Fragend wandte sich die Asiatin deswegen an Stiles, der allerdings nur mit den Schultern zuckte. „Irgendsoeine Werwolfssache... du kennst sie ja...“, murmelte er schließlich, was leider nicht die beruhigende Wirkung auf Kira erzielte, die er sich eigentlich erhofft hatte. Trotzdem ließ sich die dunkelhaarige Frau schließlich gemeinsam mit ihrer Tochter auf dem Sofa nieder.   „Na, warst du auch brav, Suki?“ Sofort nickte das Mädchen mit einem breiten Grinsen, während sie die Hand ausstreckte und Stiles so eindeutig zu verstehen gab, sich mit auf das Sofa zu setzen. Was wäre er denn für ein Onkel, wenn er dieser stummen Bitte nicht auch gleich nachkommen würde. „Klar war sie brav...“, sagte Stiles und griff schließlich nach dem grapschenden Händchen von Tsukiko, die vergnügt gluckste. „Bis auf die Soßenschlacht, oder? Tut mir echt leid... normalerweise macht sie so etwas nicht!“ Kira lächelte entschuldigend, was Stiles jedoch nur mit einer abwinkenden Handbewegung bedachte. „Schon okay... So wurde es auf jeden Fall nicht langweilig.“ „Das kann ich mir vorstellen...“   Tsukiko tätschelte ungeduldig die Schulter ihrer Mutter um wieder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Ich hab in einem ganz großen Bett geschlafen!“ Die dunklen Augen des Mädchens leuchteten schier vor Begeisterung, als sie versuchte mit ihren Armen anzudeuten, wie groß das Bett von Onkel Stiles tatsächlich war. „Und Onkel Iles und Onkel Dewek haben auch da geschlafen...“ „Ach ja?“ „Und weißt du was?“ Tsukiko hatte sich näher an ihre Mutter gelehnt und flüsterte ihr ins Ohr, wobei sie jedoch in ihrer Begeisterung trotzdem laut genug war, dass Stiles alles mithören konnte. „Iles und Dewek haben sich genauso lieb wie Mummy und Daddy!“ Kiras Augenbrauen wanderten ein Stück nach oben, während sie über den Kopf ihrer Tochter hinweg Stiles einen kurzen, amüsierten Blick zuwarf. Stiles kratzte sich peinlich berührt im Nacken und zuckte schließlich mit den Schultern... Er hatte keine Ahnung, wie Suki plötzlich darauf kam.   „Wie kommst du denn darauf, Schatz?“, fragte Kira neugierig nach. „Na... weil...“ Dieses Mal schaffte es das Mädchen tatsächlich ihre Stimme nur noch zu einem verschwörerischen Flüstern zu senken. Es war manchmal eh schon schwer sie richtig zu verstehen, wenn sie so undeutlich redete, aber durch das leise Flüstern wurde es noch schwieriger. Deswegen legte Kira auch ihren Kopf leicht schräg, um Suki besser an ihr Ohr zu lassen. „Dewek hat Iles ein Bussi gegeben... So wie Daddy bei Mummy immer...“ Stiles verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke, weshalb er ein leises Keuchen von sich gab und hustete. Suki ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Deswegen ist es auch okay...“ Irritiert lehnte sich Kira zurück, sodass sie ihrer Tochter ins Gesicht sehen konnte. „Was ist okay?“ „Dass Dewek bei Iles ist... Das ist okay, weil sie haben sich so lieb wie Mummy und Daddy...“ Mit einem Grinsen nickte das Mädchen überschwänglich, so als würde sie ihr Einverständnis zu der eigenwilligen Partnerwahl ihres Lieblingsonkels geben. Stiles wäre am liebsten im Erdboden versunken, während Kira sich ein Lachen nicht mehr unterdrücken konnte.     ~*~     Keine zehn Minuten später war Kira auch schon dabei Suki im Kindersitz des Familienautos zu verfrachten, während Stiles in der Einfahrt stand und ihr dabei zusah. Erst als Scott sich zu ihm gesellte, wandte er seinen Blick von Kira ab, um seinen besten Freund neugierig von der Seite zu mustern. „Na... habt ihr euer wichtiges Werwolfsgespräch beendet?“ Scott verdrehte nur die Augen. „Alter... wenn ich gewusst hätte, dass du auch ein Date hast, dann-“ Sofort winkte Stiles grinsend ab und ließ seinen Freund gar nicht erst zu ende sprechen. „Schon okay! Derek und ich können das Date ja nachholen... Ihr hingegen habt nicht so oft die Gelegenheit einfach mal so nach San Francisco abzuhauen!“ Sofort breitete sich ein verträumter und vor allem befriedigter Ausdruck auf Scotts Gesicht aus, so als würde er den Abend und vor allem die Nacht, die er mit seiner Frau verbracht hatte nochmal vor seinem inneren Auge Revue passieren lassen. Schnaubend boxte ihm Stiles deshalb unsanft in die Seite. „Hey... Dieses widerliche Orgasmusgesicht kannst du dir für Kira aufheben!“ „Idiot!“ Grummelnd rieb sich Scott über seine Seite, obwohl Stiles Faustschlag natürlich nicht einmal ein Ziepen hinterlassen hatte. „Tss... Ein Idiot, ohne den du nicht leben könntest!“ Scott grinste schief und nickte zustimmend. „Danke nochmal, dass du auf Suki aufgepasst hast! Und... tut mir wirklich leid, dass sie dich... dass sie einfach...“ Er schaffte es nicht einmal laut auszusprechen, dass seine kleine Tochter seinen besten Freund angegriffen und ihm weh getan hatte. Der Blick des Alphas ruhte auf dem weißen Verband, den er unter dem Kapuzenpulli erahnen konnte. „Hey... es ist okay...“ Scott runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Nein... ist es nicht okay! Aber es wird hoffentlich bald okay sein... Derek hat versprochen dabei zu helfen, dass Suki lernt sich unter Kontrolle zu halten.“ Wie auf Stichwort kam der dunkelhaarige Werwolf genau in diesem Moment aus der Haustüre und reichte schließlich Scott die Umhängetasche, die sie vorhin versehentlich im Haus zurück gelassen hatten.   Nach einer letzten Verabschiedung und dem Versprechen nächste Woche schon mit dem Training für Suki zu beginnen, fuhr das Auto der McCalls die Einfahrt von Stiles Haus herunter und bog schließlich nach rechts ab. Derek und Stiles sahen noch so lange hinterher, bis der dunkle Van hinter der Kurve am Ende der Straße verschwunden war... „Dann sind wir jetzt wohl nur noch zu zweit...“, stellte der Werwolf trocken fest und sorgte so dafür, dass Stiles neben ihm ruckartig den Kopf zur Seite drehte und aus großen Augen Derek anstarrte. Man konnte förmlich sehen, wie es in dem Kopf des jungen Mannes ratterte, ehe sich ein breites Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete. „Sieht wohl ganz danach aus... Und... was wollen wir dann jetzt tun... so ganz alleine... zu zweit?“, fragte Stiles scheinheilig. Als würde das nicht klar auf der Hand liegen... Dereks Augenbrauen zogen sich ein wenig zusammen und Stiles konnte gar nicht so schnell schauen, wie er plötzlich auch schon den Boden unter den Füßen verlor. Ein verschrecktes Quietschen kam über seine Lippen, was er später vehement bestreiten würde, während Derek ihn tatsächlich mit Leichtigkeit über die Schulter warf.   „Derek?! Hey... lass mich runter!“ Der Werwolf reagierte gar nicht auf den Protest des jüngeren Mannes. Stattdessen legte er ihm wie selbstverständlich die Hand auf die Hüfte, um Stiles ruhig zu halten und sorgte dafür, dass er ein Stück nach unten rutschte. Hmm... Nette Aussicht... Stiles Blick haftete sofort auf der vielversprechenden Rückansicht von Derek, auch wenn er alles auf dem Kopf sah. Als er jedoch seinen Blick anhob, verschlug es Stiles schier die Sprache... Seine ältere Nachbarin, die zwei Häuser weiter wohnte, stand auf dem Gehweg vor Stiles Auffahrt und starrte entsetzt auf die beiden Männer. Zum einen hatte sie den vermeintlichen Massenmörder, der gestern Abend vor ihrem Haus herumgelungert war, wiedererkannt. Und zum anderen... Was trieben diese jungen Männer da denn nur?! „Hallo Mrs. Dawson!“ Stiles winkte mit einem breiten Grinsen seiner Nachbarin zu, während er immer noch über Dereks Schulter baumelte. Er hatte ja wohl Anstand... und man sollte seinen Nachbarn immer freundlich grüßen, auch wenn man gerade von einem Werwolf, der sich in einen sexwütigen Neandertaler verwandelt hatte, ins Haus getragen wurde... Der Blick von Mrs. Dawson war Gold wert, als sie empört nach Luft schnappte. Stiles konnte gerade noch ein schrilles „Das ist ja wohl unerhört!“ von ihr wahrnehmen, bevor Derek auch schon mit einem lauten Rums die Haustüre hinter ihnen zugeschlagen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)