Haruno Investigations von -sunnygirl- ================================================================================ Kapitel 6: ----------- 6. Das Mondlicht fiel durch die offenen Vorhänge ins Zimmer und zur Hälfte über das Bett, in dem die Hokage lag und offenbar nicht bei Bewusstsein war. Ihre blonden Haare lagen wirr über das Kissen verteilt und ihre Wangen waren eingefallen. Es schmerzte Sakura ihre Meisterin so zu sehen. Von wegen, sie würde ärztlich betreut werden. Es ging ihr offenbar noch schlechter, weit sie Tsunade das letzte Mal gesehen hatte. Sakura kniete sich neben das Bett und schlug die Decke zurück. Bevor sie ihr Chakra fließen ließ, suchte sie die Umgebung nach anderen Chakren ab. Ino hatte ihres nicht unterdrückt und war deshalb gut zu orten. Die beiden Wachen waren nah bei der Blondine, hatten ihr Chakra jedoch fast vollständig verbergen können. Die drei waren grade unten vor dem Haus. Sakura musste aufpassen, denn sobald sie ihr eigenes Chakra zum Heilen einsetzte, würde dies aufmerksamen Ninjas natürlich verraten, dass hier noch jemand außer der Hokage war. Tsunades eigene Präsenz war nur ganz schwach vorhanden - und das nicht, weil sie ihr Chakra so perfekt unterdrückte. Es war einfach fast nichts mehr da. Erschrocken über diese Erkenntnis fing Sakura schnell an mit ihren nun schwach grünlich leuchtenden Händen über Tsunades Körper zu fahren. Das kleine Bisschen Chakra ihrer Meisterin würde ihre eigene Chakraspur fürs erste überdecken. Sie musste allerdings aufpassen, nicht zu viel ihres eigenen Chakras einzusetzen. Nur einen kleinen Teil ihrer medizinischen Sinne nutzen zu können, erschwerte das Vorhaben natürlich immens. Sakura schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf Tsunades Innenleben. Das Herz war in Ordnung, auch wenn es langsam und schwach schlug. Auch die Lungenfunktion war nicht beeinträchtigt. Magen und Darm wiesen ebenfalls keine Unauffälligkeiten auf. Nieren – normal. Dann erreichte Sakura die Stelle, an der sich die Leber befand und Sakura riss erschrocken die Augen auf. Die Leber war um ein vielfaches größer, als sie es normalerweise hätte sein dürfen. Natürlich – bei Tsunades Alkoholkonsum hatte Sakura mit einer vergrößerten Leber gerechnet (die Leber wächst mit ihren Aufgaben), aber das war selbst für einen ausgemachten Alkoholiker zu groß. Sakura ließ ihr grünes Chakra kurz verschwinden und horchte auf ihre Umgebung. Inos Chakra und die beiden anderen waren grade auf dem Weg nach Oben und nur noch ein Stockwerk unter ihr. Sie hatte also grade rechtzeitig aufgehört, ihr Chakra einzusetzen. Schnell zog sie ein kleines Skalpell aus ihrer Tasche und fügte Tsunade einen winzig kleinen Schnitt in der Armbeuge zu. Sie ließ ein paar Blutstropfen auf eine Metallplatte laufen und wandte Tsunade dann den Rücken zu, um das Mondlicht zu nutzen. Als Sakura registrierte, dass sich die drei Chakren wieder entfernten, aktivierte sie wieder eine minimale Chakramenge und untersuchte das Blut. Ohne Labor war dies natürlich um einiges mühseliger als üblich, aber auch per Hand war Sakura fähig, die einzelnen Bestandteile zu identifizieren. Als wäre ihr Finger ein Magnet, der auf die einzelnen Bestandteile reagierte, identifizierte und sortierte Sakura einen Inhaltsstoff nach dem anderen an den Rand, bis zum Schluss eine schwarze, trübe Flüssigkeit in der Mitte der Metallplatte übrig blieb. Na bitte. Sie hatte dich gewusst, dass es nicht ausschließlich an Tsunades übermäßigem Alkoholgenuss liegen konnte. Sie wurde also vergiftet. Doch Sakura konnte auf den ersten Blick nicht sagen, um was für ein Gift es sich handelte. Rasch zog sie aus ihrer Tasche nun eine kleine Glasphiole und füllte die paar Tropfen hinein, um es später genauer zu untersuchen. Für heute würde sie nicht viel mehr tun können, als Tsunade das Fieber zu nehmen und sich ein wenig der Größe der Leber zu widmen. Schnell überprüfte sie den Standort der Wachen, doch Ino machte ihre Sache anscheinend sehr gut und hielt sie weiter unten beim Karren auf. Sakura riskierte eine etwas größere Chakramenge freizugeben, was die Arbeit schon deutlich erleichterte. Das Fieber war im Nu gesunken und auf die Gefäße an Tsunades Leber hatte sie soweit manipulieren können, dass sie nicht mehr so stark durchblutet wurden und somit das Gewebe der Leber nicht mehr wachsen würde. Das hieß zwar, dass Tsunades Körper sich schlechter würde entgiften können, aber wenn Sakura nicht innerhalb von einigen Stunden herausfand, was für eine Zusammensetzung das Gift hatte, würde Tsunade wohl eh nicht mehr lange durchhalten. Sakura strich ihrer Meisterin zum Abschied noch einmal über das Gesicht, stellte kurz zufrieden fest, dass ihre Stirn jetzt trocken und annähernd warm war und schlich dann zur Wohnungstür. Das Chakra von Ino war zwei Stockwerke unter ihr und bewegte sich nach oben. Die anderen beiden waren glücklicherweise noch bei ihr. Schnell schlüpfte sie wieder durch die Tür, dann über den Flur zur Balkontür und war Augenblicke später wieder auf dem Dach verschwunden. Auf der anderen Seite des Hauses kletterte sie wieder hinab, als sie Narutos Signal für Ino hörte. Er konnte diese Eulenschreie tatsächlich perfekt nachmachen und die Blondine würde wissen, dass Sakura wieder aus der Wohnung heraus war. Als Sakura den Wald erreicht hatte, fiel ein Großteil der Anspannung von ihr ab und als sie Naruto schließlich erreichte, stieß sie einmal kurz die Luft aus, um durchzuatmen. „Alles OK?“ fragte der Blonde sie. „Wie man es nimmt. Ich wurde nicht erwischt. Aber ich konnte sie auch nicht heilen. Ihre Leber ist viel zu groß und dann habe ich noch etwas aus ihrem Blut extrahiert, was ich nicht identifizieren konnte.“ „Ein Gift?“ „Vermutlich. Ich muss da wohl noch mal rein... Aber zu erst muss ich herausfinden, was dieses Zeug ist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)