Once Upon A Song von Katherine_Pierce (Es war einmal ein Lied ~ (OS&Drabble-Sammlung)) ================================================================================ Kapitel 7: Gently As She Goes (KunzitexVenus) --------------------------------------------- Lips ripe as the berries in June Red the rose, red the rose Das Erste, was ihm an ihr auffiel war die Farbe und Form ihrer Lippen. Fein geschwungen, aber voll und von der gleichen Kolorierung wie eine Pfingstrose. Nein. Das traf es nicht ganz. Eher die Farbe von Beeren im Frühsommer, wenn sie zu reifen begannen. Erdbeeren. Ja. Erdbeeren. Unwillkürlich formte sich ein Lächeln auf den edlen Zügen des jungen weißhaarigen Mannes. Skin pale as the light of the moon Gently as she goes Als Nächstes kam er nicht umhin, zu bemerken wie rein und hell ihre Haut war. Fleisch gewordener Alabaster von der Farbe des Mondlichts. Gern hätte er die Hand ausgestreckt, um sie zu berühren - nicht, dass sie überhaupt körperlich nah genug gewesen wäre, um das zu bewerkstelligen. Doch das war ihm egal. Stattdessen malte er sich aus welche Beschaffenheit diese Haut wohl haben mochte. Sicher war sie seidenweich, gepflegt. So exquisit wie das ganze Mädchen, das auf der anderen Seite des Saals an den hohen Bogenfenstern entlang schritt als durchwandere sie den Mittelgang einer Kathedrale. Beschwingt, leichtfüßig und elegant bewegte das Mädchen sich. Ihr weizenblondes Haar schwang bei jedem Schritt sanft hin und her, ebenso wie es ihr Gewand tat, das ihre schlanke Figur umschmeichelte als wäre es ihr auf den Leib geschneidert worden. Eyes blue like the sea and the sky Water flows, water flows Zuletzt bemerkte er ihre Augen und erstarrte für einen Moment voller Andacht. Blau waren sie, die Nuancen changierend im Licht der Kerzen, so dass er nicht sagen konnte ob sie mehr dem Blau des Himmels oder des Meeres glichen. Eines aber, das war ihm bewusst, war, dass sie ihn in ihren Bann zogen. Er starrte sie an. Sehr penetrant. Sehr unhöflich. Etwas, das er normalerweise nicht getan hätte. Niemals. Er legte Wert auf manierliches Betragen, vor allem bei sich selbst. Schließlich war er kein ungehobelter Bauer, sondern ein Ritter, der Prinz Endymion von der Erde direkt unterstellt war. Ja, er war sogar der Anführer der Leibgarde. Und doch konnte er in diesem Moment keinen Gedanken an seinen Prinzen oder seine Aufgabe verschwenden. Alles rückte in den Hintergrund. Alles - außer ihr. Heart burning like fire in the night Gently as she goes Er war ein rationaler Mensch, der sich selten seinem Gefühl überließ. Auch deswegen hatte man ihn zum Anführer erkoren. Er nahm Dinge ernst, er wusste auch unter Druck kluge Entscheidungen zu treffen. Für Romantik hatte er nur wenig Sinn. Ebenso wenig glaubte er an die viel gerühmte Liebe auf den ersten Blick. Vielleicht war es normal, dass man sie für ein Hirngespinst hielt. Bis sie einen selbst traf. Das engelsgleiche Geschöpf hatte ihren Wandel an den Fenstern eingestellt. Stattdessen war eine andere junge Frau zu ihr getreten. Perlend und silberhell lachte die Blondine. Es traf ihn bis ins Mark. Sein Herz fühlte sich an wie in Flammen. Ihm schien als hätte das Blut in seinen Adern sich in Glut verwandelt. Seine grauen Augen folgten aufmerksam jeder Bewegung dieser ätherischen Erscheinung, die nun, bei der anderen jungen Frau eingehakt, ihren Gang wieder aufgenommen hatte. Für einen Moment war er wie gelähmt. Dann verkrampfte sich seine Hand, die auf seiner Brust direkt über seinem Herzen ruhte, als könne sie so verhindern, dass sein dummes, einfältiges Herz sich schmerzlich zusammenzog während er wie gebannt das blonde Mädchen beobachtete. Er bemerkte nicht einmal, dass seine Kameraden längst mitbekommen hatte, was sich abspielte. Dass sie grinsten und tuschelten und anzügliche Bemerkungen machten. Ohne auf seine Umgebung zu achten setzte er sich plötzlich in Bewegung, hielt schnurgerade auf die fremde Schönheit zu. Sobald er bei ihr angekommen und sie seiner gewahr geworden war, verneigte er sich vor ihr. "Erlaubt, dass ich mich vorstelle: Kunzite, Schwertmeister des Prinzen Endymion und Anführer seiner Leibgarde." Ein Lächeln umspielte die wunderbaren roten Lippen der Blondine während ihre blauen Augen ihn freundlich und neugierig zugleich begutachteten. Ein zarter Hauch von Rosa legte sich auf die helle Haut ihrer Wangen, was sie nur entzückender machte. Formvollendet knickste sie, ehe sie die Vorstellung erwiderte. "Ich bin Venus, die Anführerin der Leibwache von Prinzessin Serenity." Beim Klang ihrer Stimme wurde ihm heiß und kalt zugleich. Auch er lächelte. Venus. Benannt nach der Göttin der Liebe und der Schönheit - ein Name, den sie zurecht trug, dieses nymphenhafte Wesen, das die Göttin selbst hätte sein können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)