Starlight Love von Luca_Kou ================================================================================ Kapitel 4: Abschied ------------------- Am Abend besuchte Bunny die Kriegerinnen der äußeren Planeten, die gemeinsam ein Haus am Stadtrand bewohnten. Dort konnte Hotaru ungestört aufwachsen und die Kindheit erleben, die ihr bisher verwehrt geblieben war. Unweigerlich bekam Bunny ein schlechtes Gewissen, denn sie würde ihr ruhiges Leben stören müssen – wieder einmal. Konnten sie denn nie Ruhe haben? Zumindest Rei und den anderen wollte sie vorerst nichts von der düsteren Ahnung der Starlights sagen. Sie hatten genug gekämpft und es war ganz allein Bunnys Entscheidung, Seiya zu begleiten und Kinmoku zu beschützen.            Der Abendhimmel erstrahlte in zarten Rosatönen und die Schatten im Garten ließen die nahende Nacht erahnen. Unsicher blieb Bunny vor der Haustür stehen, sie war sich nicht sicher, ob sie ihre Bitte vortragen sollte. Schließlich waren Uranus und Neptun den Starlights stets mit Misstrauen begegnet. Doch wenn Kinmoku tatsächlich von einer dunklen Macht bedroht wurde, brauchte sie die Hilfe ihrer stärksten Kriegerinnen.             Ehe sie sich entscheiden konnte, zu klingeln, riss Haruka die Tür auf. „Ist etwas geschehen?“            Offenbar hatte sie gespürt, dass ihre Prinzessin vor der Tür stand, und war nun alarmiert. Sie trug einen schlichten, ungewohnt feminin geschnittenen Anzug in einem schönen Sandton. In ihren Augen funkelten Sorge und die Bereitschaft, zu kämpfen. Uranus war immer bereit, sich in eine Schlacht zu stürzen, auch wenn sie wie die anderen lieber in Frieden lebte.            Beschwichtigend hob Bunny die Hände und sagte: „Nein, nein. Keine Sorge. Aber ich muss dringend mit euch sprechen.“            Haruka hielt ihr die Tür auf und begleitete sie ins Wohnzimmer, wo die anderen drei sie schon erwartet zu haben schienen. Bunny lächelte ihnen zu und nahm auf dem Sofa neben Hotaru und Setsuna Platz, während Haruka sich hinter Michiru, die in einem Sessel saß, stellte und die Arme auf der Polsterlehne abstützte. Sie wirkte aufrichtig besorgt. „Wir freuen uns, dich zu sehen, aber dein Gesichtsausdruck sagt mir, dass dich etwas bedrückt?“            Sie nickte und beschloss, gleich zum Punkt zu kommen. „Ich werde Prinzessin Kakyuu nach Kinmoku begleiten. Morgen schon.“            „Doch nicht etwa wegen Seiya?“, unterbrach Haruka sie harsch. Sie zog kritisch die Augenbrauen zusammen und auch in Michirus Blick erkannte Bunny Missbilligung. Waren sie etwa immer noch so misstrauisch?            „Nein. Oder auch. Aber eigentlich geht es um etwas anderes. Etwas Dunkles bedroht ihren Planeten und vielleicht brauchen sie meine Hilfe. Und Eure.“            „Unsere?“, fragte Hotaru ungläubig.            „Ich weiß nicht, was uns dort erwartet. Aber falls wirklich etwas Böses dort ist, werde ich eure Kräfte brauchen. Darf ich euch rufen, wenn es zum Kampf kommt?“, fragte Bunny unsicher. Sie wusste, dass Uranus und Neptun nichts davon hielten, sich in die Belange anderer Sonnensysteme einzumischen. Dass sie die Erde und ihre Prinzessin am liebsten vor der ganzen Galaxie abschotten würden.            Aber Haruka überraschte sie mit einem milden Lächeln, das ihr sagte, dass sie zu viel zweifelte. Sie ging um den Sessel herum und ging vor Bunny auf die Knie. „Natürlich darfst du uns rufen. Wir werden dich unter allen Umständen beschützen“, erklärte Haruka.            Setsuna stimmte zu. „Egal, wofür du dich entscheidest, du bist unsere Prinzessin und wir werden an deiner Seite stehen. Aber die Kriegerinnen des inneren Kreises sollten hierbleiben. Wir dürfen die Erde nicht schutzlos zurücklassen. Außerdem sind sie schwächer als wir.“            „Ich will ihnen ohnehin keinen weiteren Kampf zumuten“, sagte Bunny. „Eigentlich will ich auch euch nicht erneut einer Gefahr aussetzen, aber …“            „Mach dir keine Gedanken!“, schaltete sich Hotaru ein. Sie war noch so jung und wirkte so erwachsen. Viel erwachsener als ich. „Es ist unsere Bestimmung, dich zu unterstützen. Außerdem haben die Starlights dich im Kampf gegen Galaxia beschützt. Wir sind ihnen etwas schuldig.“            „Rufe uns, wenn du uns brauchst“, sagte Michiru. „Mein Spiegel wird uns den Weg zu dir zeigen.“            Bunny traten vor Rührung Tränen in die Augen. Sie waren wirkliche Freunde. Wir hatte sie nur daran zweifeln können, dass sie helfen würden. „Ich danke euch.“   Der Himmel erstrahlte in den warmen Farben der Abendsonne und ließ die Schrecken der vergangenen Tage unwirklich und fern erscheinen. Bunny war unsagbar froh, ihre Freundinnen in der Stunde des Abschieds bei sich zu haben. Sie standen alle gemeinsam auf dem Dach der Juban-Oberschule, um Kakyuu und den Starlights viel Glück für die Heimreise zu wünschen. Die Mädchen waren traurig, dass die Three Lights schon gehen wollten. Es war einfach eine wunderschöne Zeit mit ihnen gewesen.            „Es wird Zeit“, sagte Kakyuu sanft.            Yaten verabschiedete sich von Luna, die ganz rot wurde. Sehr zum Ärgernis von Artemis, der grundlos eifersüchtig war. Er musste doch wissen, dass Lunas Herz ihm allein gehörte, auch wenn sie an Yaten einen Narren gefressen hatte. Seiya lächelte Bunny zu und fragte leise: „Kommst du, Schätzchen?“            Ohne ihn hätte sie die anderen niemals retten könnten. Bis zum Ende hatte er sein Leben riskiert, um sie zu beschützen. Ihr die Kraft gegeben, sich Galaxia und dem Chaos, das Besitz von ihr ergriffen hatte, zu stellen. Ihr Mut zugesprochen, als sie geglaubt hatte, das alles verloren war.            Bunny lächelte zurück und war mit wenigen Schritten bei ihm. Dann drehte sie sich zu ihren Freundinnen um, die sichtlich überrascht waren.            „Ich werde mit ihnen gehen“, erklärte Bunny, „und Kakyuu helfen, ihren Planeten zu heilen.“            Seiya legte ihr ermutigend den Arm um die Schulter und ihre Haut kribbelte dort, wo seine warme Hand ihre Haut berührte.            „Aber Bunny?“ Rei sah aus, als würde sie sich gleich verwandeln, um mit ihnen zu kommen. Und auch Minako, Ami und Makoto wollten nicht wahrhaben, dass sie diese Entscheidung allein getroffen hatte. Doch die Mädchen hatten genug gelitten und gekämpft. Bunny durfte sich nicht anmerken lassen, dass auf Kinmoku etwas nicht stimmte, sonst wären die Mädchen nicht mehr zu halten gewesen.            „Keine Angst, Rei, ich komme bald wieder! Ich muss ihnen einfach helfen. Außerdem will ich bei ihm sein.“ Sie lehnte sich an Seiya, der sich in diesem Moment in Sailor Star Fighter verwandelte. Es war immer noch verwirrend für sie, doch Seiya war Seiya, egal ob er gerade Mann oder Frau war.            Auch die anderen beiden verwandelten sich und sprachen letzte Abschiedsworte. Bunny griff nach Seiyas Hand und schenkte ihren Freundinnen das zuversichtlichste Lächeln, das sie in diesem Moment zu Stande brachte. Dann rief sie noch „Genießt die Ferien!“, als sie bereits die Energie spürte, die sie nach Kinmoku bringen würde. „Ich werde euch vermissen!“ Sie sah noch die Tränen in Reis Augen, als das Licht sie davontrug – tausende Lichtjahre weit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)