Leere trifft Liebe von QueenZombie ================================================================================ Kapitel 1: E i n s ------------------ Mit einem sanften Lächeln blickte er herab. Die rote Decke bedeckte ihren Körper fast komplett, als sie auf dem Bauch lag und die Arme unter dem ebenfalls roten Kissen geschlungen hatte. Ihre Haut war weiß wie Schnee, aber warm wie ein Sommermorgen. Eine leichte Röte lag noch auf ihren Wangen. Schwarze lange Wimpern verbargen das Grün dahinter. Ihr rotes Haar, ausgebreitet wie ein Fächer, hob sich kaum Kissen ab. Eine Schönheit lag neben ihm, dass wusste er und genoss es. Sanft küsste er ihre freie Schulter und zog die Decke dann über diese. Und trotz des Lächelns auf seinen Lippen; konnte er nicht behaupten, dass er glücklich war. Jetzt in diesen Moment, gehörte sie ihm. Ihm ganz alleine, doch sobald sie erwachen würde...dann wäre dieser Moment vorbei. Sie würde aufstehen, sich anziehen und gehen. Wie sie es bisher immer getan hatte, nachdem sie zu ihm kam. Er lehnte mich ein wenig zurück und dachte daran, wie es dazu gekommen war. Es war nur wenig Wochen her. ._.-._.-._.- Herzhaft gähnend ging er durch die leeren Korridore, noch in seiner Quidditschuniform. Das Training war schon seit zwei Stunden beendet, doch er hatte noch ein wenig länger geübt. Jetzt in seinem 6. Schuljahr, in dem er endlich der Kapitän war, wollte er den Pokal nur noch mehr. Die letzten zwei Jahre haben sie immer nur knapp verloren und das ärgerte ihn. Vollkommen in Gedanken, hätte er fast das Schluchzen nicht gehört. Und doch wurde er darauf aufmerksam. Rasch blickten die braunen Augen umher, um die Quelle zu suchen. Mit leisen Schritten ging er etwas zurück und blickte auf die Tür zu einem Klassenzimmer. James lauschte gespannt, als er es wieder hörte. Ja, tatsächlich. Es kam von hier. Sollte er nachsehen? Oder lieber weiter gehen. Dieser jemand wollte sicher alleine sein, sonst würde diese Person sich nicht kurz vor der Ausgangssperre hier verstecken. Unsicher stand er dort, er konnte doch nicht einfach vorbei gehen, wenn hier jemand weinte! Er öffnete langsam die Tür. Lautlos. Und biss sich direkt auf die Unterlippe; mit dem Rücken zu ihn, saß niemand anderes als Lily Evans. In seinen Augen, der wundervollste Mensch auf diesem Planeten. Umso mehr schmerzte es ihn. Doch kannte er bereits den Grund für ihr Weinen. Ihre Eltern. Tod. Soweit er weiß, so waren es Todesser gewesen. Soweit er weiß, lebte nur noch ihre Schwester. Soweit er weiß, wollte diese nicht mal mehr Lily sehen. Er hatte sie nicht mehr gesehen, seitdem die Nachricht durch die Schule ging. Und jetzt saß sie hier und weinte. „Lily...“ sagte er zart. Trotz seiner leisen Stimme, zuckte sie heftig zusammen und drehte sich rasch um zu ihn. Noch größer war nun der Schmerz in seiner Brust, als er die roten Augen sah und die nassen Wangen. Er ging langsam auf sie zu, wollte sie trösten. Wollte ihr sagen, wie sehr es ihm Leid tat, dass ihr so etwas widerfahren war. Er wollte ihr sagen, dass er für sie da war. „Ich warne dich, Potter!“ sagte sie schneidend, als er den Mund öffnete. Direkt schloss er ihn direkt. „Was immer du sagen wolltest! Ich will es nicht hören!“, ihre Stimme war so kalt gewesen, dass er erschauderte. „Deine Worte, deine oder von den Anderen werden sie nicht zurückbringen! Es wird nichts daran ändern!“ er nickte, da hatte sie recht. Einige Momente lang musterten sie sich gegenseitig. Dabei wischte sie die Tränen weg. Doch dann konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er überbrückte die wenigen Meter zu ihr und schloss sie fest in seine Arme. Sie versteifte sich, dass hatte er geahnt. „Ich bin für dich da, Lily.“ flüsterte er in ihr Ohr. Auch wenn sie es nicht hören wollte, er musste es ihr doch sagen. Auf die Reaktion war er nicht vorbereitet gewesen. Ihre Hände auf seine Brust hatten ihn in Sicherheit gewogen. Zumindest bis er den Druck gespürt hatte, so heftig, dass er zurück stolperte und auf dem Boden landete. „Ich will das nicht hören!“ schrie sie ihn nun an, hob den Zauberstab. Ein wenig ängstlich sah er auf den Stab, der unmittelbar vor ihn war. Würde sie ihn nun verhexen? Er schluckte schwer, als sie dann mit dem Zauberstab auf die Tür deutete. Diese schwang lautlos zu und klickte. „Muffliato“ hörte er sie sagen. Er blickte hinter sich, zur Tür. Als er wieder zu Lily sah, kniete sie neben ihn auf dem Boden. Die Trauer war aus ihren Augen gewichen. Keine Trauer oder Wut. Keine Reue oder sogar Zärtlichkeit. Leer. So leer wirkten ihre Augen. So war er noch weniger darauf vorbereitet gewesen, als sie sich zu ihn beugte und ihn küsste. Sein Herz schlug ihn bis zum Hals. All die Jahre, hatte er sich nichts mehr gewünscht als ein Kuss. Ein Kuss von dieser Frau. Und jetzt, jetzt küsste sie ihn. Wenige Minuten nachdem sie um ihre Eltern geweint hatte. Er löste den Kuss und sah sie an. „Lily...“ flüsterte er wieder, als sie ihren Umhang ablegte und zur Seite warf. „Schlaf mit mir!“ sagte sie fordernd. „Was?“ Hat er sich verhört? Doch anstatt zu antworten, zog sie ihn heran und küsste ihn erneut. „Du sollst mit mir schlafen. Das wolltest du doch die letzten Jahre.“ „Ja, also nein.“ sagte er rasch. Lily hob ihre Augenbrauen. „Ich schlafe doch jetzt nicht mit dir. Hier in einem Klassenzimmer, in dem du vor nicht mal 10 Minuten geweint hast.“ Ihr Blick war noch immer leer. Sie schien darüber nachzudenken. Stand dann aber auf und hob ihren Umhang wieder auf. „Na gut. Dann frage ich jemand anderes.“ sagte sie erneut kalt. „Wie bitte?“ Er dachte er hört nicht richtig. Schnell stand er auf. James wusste nicht was er tun sollte. War es ihr ernst? Sie schien nicht zu scherzen. „Also James. Ich dachte ja immer, du wärst so scharf darauf gewesen. Aber du bist sicher nicht der Einzige.“ Sie wollte an ihn vorbei gehen. Er packte Lily am Arm und hielt sie fest. James war sich sicher, dass sie damit ihre Trauer vergessen wollte. Und doch...sie war alles, was er je wollte. Wirklich wollte! Und vielleicht...makaber wie es auch war...war dies ihr Weg? Er würde sie vergessen lassen, sie unterstützen, sie wieder glücklich machen. Vielleicht...sollte es so kommen? Er zog sie an sich, in seine Arme und küsste sie erneut. Sie stieß ihn nicht weg, klammerte sich an ihn. Küsste ihn auf so eine vertraute Weise, dass auch er vergaß. Er vergaß, wie er in diese Situation gekommen war. Vergaß, warum sie es tat. Er liebte sie. So war es doch immer gewesen. So würde es doch immer sein. Keuchend lehnte er seine Stirn an ihre. So wunderschön, wie sie hier vor ihn auf dem Tisch saß während das Mondlicht durch das Fenster herein schien. Wunderschön und so lebendig. Noch einmal küsste er sie, während sie dabei die Augen schloss. Zärtlich strich er das rote Haar nach hinten. Er hätte hier stundenlang stehen und ansehen können. Doch scheint, war es nicht in ihrem Interesse. Sie öffnete die Augen und schob ihn dann sanft weg von sich. Sie hüpfte vom Tisch hinunter, sammelte ihre Kleidung und zog diese direkt an. Sie sah ihn noch einmal an ehe sie die Tür mit einem Schlenker ihres Zauberstabes öffnete und einfach ging. James starrte ihr hinterher, ehe ihn einfiel wo er gerade war und sich auch rasch anzog um zurück in den Turm zu verschwinden. Wiedersehen tat er sie erst am nächsten Morgen. Sie lief einige Meter vor ihm und Sirius, zusammen mit ihrer Freundin Mary. Wenn Sirius wüsste, dass er letzte Nacht mit ihr geschlafen hätte... Er schluckte schwer, lief dann schneller und holte die zwei Mädchen ein. „Guten Morgen Lily“ sagte er sanft und lächelte sie an. „Was willst du Potter?“ Ihre Augen blitzten wütend auf als sie ihn ansah. „Ich wollte dir nur ein Guten Morgen wünschen...“ sagte er verständnislos. „Hast du ja jetzt, dann kannst du ja wieder gehen und jemand anderes nerven!“ Er blieb stehen, dass verstand er nun nicht. Er hörte Mary sagen: „Er hat doch nichts gemacht. Das war wirklich gemein von dir Lily.“ Ihre Antwort hörte er nicht mehr. „Was war das den Prongs?“ fragte ihn Sirius. Leicht schüttelte er den Kopf. Darauf hatte er keine Antwort. ._.-._.-._.- Wenn James ehrlich war, verstand er es immer noch nicht. Doch hier lag sie, neben ihn. Schlafend. Bei jeder Gelegenheit zog sie ihn in einen leeren Raum und schlief mit ihn. Doch kaum verließ sie den Raum, beachtete sie ihn nicht mehr. Er hatte es ihr noch einmal versucht zu verweigern. Das hatte sie nicht interessiert. Sie hatte sich einfach vor ihm ausgezogen und hatte ihn geküsst und berührt, bis sein Widerstand verschwand. Und heute hatte sie ihn einfach in den Raum der Wünsche gezogen, in dem sie nun lagen. James fühlte sich schlecht. Denn so wollte er dies nicht. Er wollte mit Lily zusammen sein. Aber doch nicht so. Und doch zog er sie fester in seinen Arm, weil er nicht mehr bekam als dies. Er hätte es vielleicht lassen sollen, denn jetzt bewegte sie sich. Ihre Augen öffneten sich langsam und sahen ihn an. Grün traf Braun. Leere traf Liebe. Schweigen. Ehe sie aufstand um sich anzuziehen. So war es zumindest ihr Plan gewesen. Doch schon schloss sich seine Hand um ihre. „Geh nicht.“ sagte er sanft. Sie sah ihn an...Leere...Nichts... „Du weißt wie das abläuft, Potter.“ er schluckte hart. „Das kann aber nicht immer so weitergehen!“ Sie sah ihn weiter an. „Warum nicht? Du kriegst das, was du willst und ich auch. Du hast keine blöden Verpflichtungen mir gegenüber“ erklärte sie ruhig. „Ich kriege nicht das was ich will! Lily ich will dich!“ Sie lachte freudlos auf. „Hattest du eben doch.“ „Nicht so! Verdammt ich liebe dich. Ich liebe dich Lily. Ich will diese blöden Verpflichtungen dir Gegenüber. Und ich will, dass du sie mir gegenüber hast!“ „Hör auf!“ schrie sie ihn an. Er verstummte. „Ich will keine Verpflichtungen, Potter!“ sie stand auf und zog sich an. Ihm kam ein Gedanke. „Schläfst du noch mit anderen außer mir?“ fragte er, wenn auch zögerlich. Sie schmunzelte als sie ihren Rock anzog. „Spricht da die Eifersucht aus dir, Potter?“ Sie sahen sich erneut in die Augen. „Nein, ich schlafe mit niemand anderes als mit dir.“ sagte sie schließlich. James atmete aus und sackte ein wenig in sich zusammen. „Aber, wenn du nicht mehr...das hier willst. Ich zwinge dich nicht dazu.“ sagte sie weiter. Er blickte auf. Entweder bekam er sie so...oder gar nicht. So oder nichts. Leere trifft Liebe. „Doch...dass will ich“ sagte er leise. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie kam zu ihn und küsste ihn kurz, zog sich fertig an und ging. Er liebte sie. So war es schon immer gewesen. So würde es immer sein. Und voller Schmerz und Liebe warf er die Nachttischlampe durch den Raum. Warf den kleinen Tisch gegen die Wand. Riss die langen Samtvorhänge vom Fenster herunter. Schlug gegen die Wände und schrie sein Schmerz heraus. Schmerz und Wut. Hass und Liebe. Leere und Nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)