Musical stars von Laguna ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 1 Musical Stars* The Story of Music and friends Prolog: Es ist ein ganz normaler Tag wie sonst in der Grenzstadt Kioto. Ein ganz ruhiger Tag? Wohl eher nicht. Unzählige Jugendliche und Kinder haben sich in der Konzerthalle in der Nähe eines Shinto Schreines versammelt und warten sehnsüchtig auf ihre Musikgruppe. Zur Zeit stehen bei vielen von ihnen eine Gruppe mit dem Namen Musical Stars* auf erster Stelle. Mit ihren Top Hits "My Princess of Love" und Touch my Hearth" schlug sich diese kleine Band in Windeseile an die Spitze der berühmtesten Sänger. Es wurde jedoch das Gerücht verbreitet das sie sich in letzter Zeit schlecht miteinander verstehen sollten. Das Konzert beginnt. Werfen wir doch einen Blick in die Halle hinein... Day One. Dancing will go one! "Nein! Nein! und normals nein! ich werde nicht nochmal mit diesem Idioten zusammen singen!". Ein schlanker rothaariger Junge mit kurzen Haaren schlug heftig seine Hand auf die Tischplatte. "Warum? dieses Konzert ist vielleicht das Sprung- brett für unsere Weltkarriere! bedenke doch wieviele Fans und Reporter wir schon für uns gewonnen haben!" wandte ein großer Blauhaariger Junge mit Brille und einem dunklem Jacket ernst ein. "Na und?". Der Anführer der Musikgruppe, den alle Gamin nannten warf einen tödlichen Blick auf den weishaarigen Jungen im Sportanzug. "Ich werde nicht mit ihm singen! du kannst sagen was du willst Julien! diese Person ist ein richtiges Arschloch!" schrie Gamin wütend auf und fuhr sich mit dem Kugelschreiber durch seine roten Haare. "Ist doch egal... ich will sowieso nicht mit Amateuren zusammenarbeiten!" warf der weishaarige Junge spötisch zurück. "Gamin! Heal! hört endlich auf euch zu streiten und arbeitet langsam zusammen! nur gemeinsam können wir es an die Spitze der Musikstars schaffen! soll ein kleiner Streit unsere Gruppe etwa auseinander- bringen?" rief Julien ernst aus und sah beiden Rivalen streng in die Augen. "Hätte nichts dagegen..." murmelte Heal grinsend und band sich seine langen weißen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. "Kommt Jungs! wir müssen hier gleich eine Astreine Show abliefern, sonst wird uns der Vertrag gekündigt! der neue Manager verlangt viel von uns! und unsere Fans tun das auch! später könnt ihr euch auch noch weiter- streiten!" sprach Julien ernst und stutzte sich seine Brille zurecht. Heal kicherte lautlos und schnipste mit den Fingern, bevor er den Raum verließ. "Ich tu es aber nur weil ich euch alle bemitleide! so ein Talent wie ich sollte seine Zeit nicht in so einer Spelunke verbringen. Ich verdiene nur Profis! gleich sehen wir ja was ihr zwei drauf habt! bis dann..." sprach Heal grinsend und schlug die Tür der Umkleidekabine mit einem Knall zu. "Verdammt ich kann diesen arroganten Kerl nicht leiden!" schrie Gamin tobend vor Wut und trat ärgerlich gegen den Cola Automaten. Von unten war ein schepperndes Geräusch zu hören. "Wenigstens hat uns deine Aktion zwei Freicola aus dem Automaten spendiert." meinte Julien kurz angebunden und drückte seinem Freund eine Dose in die Hand. "Vielleicht sollte ich das öfters machen..." murmelte Gamin schadenfroh und öffnete den Coladeckel mit einem zischen. "Ich sag es ja immer, parapsychische Kräfte!" gab Julien lachend von sich und öffnete die Tür zur Konzerthalle. Day two. Singing around here "Wir sind so gut wie Tod!". Julien erhob sich von seinem Stuhl und blickte äußerst verärgert auf seine beiden Freunde. Gamin blickte störrisch auf den Boden und sagte nichts. Heal grinste wie immer hämisch und schien überhaupt nicht betroffen zu sein. "Wegen euch haben wir drei unseren Auftritt beinahe vermasselt! was habe ich euch vorhin noch in der Umkleide- kabine gesagt: "keinen Streit beim Auftritt!!" und ihr habt meine Warnung in den Wind geschlagen..." rief Julien mit scharfer Stimme aus. "Wenn Heal mich nicht von der Bühne getreten hätte, hätte ich ihm auch keine verpasst!" murmelte Gamin entschuldigend und spielte mit seinem Zeigefinger auf der Tisch- kante herum. "Was ist mit dir Heal? macht es dir etwa Spaß wenn wir fliegen?" rief Julien aufbrausend zu dem weißhaarigen Jungen. Heal schnippste wieder lautstark mit seinen Händen. "Was kann ich dafür wenn der Rotschopf keinen Spaß versteht. Ich mache was mir gefällt. Und im Moment will ich nun mal gar nichts machen!" sprach Heal gelangweilt und steckte sich eine weiße Rose an seinen Sportanzug. "Rotschopf? dir wird ich es noch zeigen! ich bin hier der Anführer und wenn du nicht willst das wir dich rausschmeißen halte dich an unsere Regeln!" schrie Gamin kochend vor Wut aus und stürmte aus dem Raum. "Ich halt das nicht mehr aus... ihr zwei seid echte Idioten! solange ihr euch nicht geeinigt habt findet kein Konzert mehr statt! kommt wenigstens pünktlich zu den Proben." jammerte Julien gereizt und betrat seufzend das Büro ihres Managers. Wie er wohl auf diese Pleite reagieren würde? Zur selben Zeit lief im Fernsehen auf TV-karaoke die Wieder- holung des gestrigen Abendkonzertes. Das junge Mädchen Yumi Miyazawa blickte interessiert und gut gelaunt auf ihre Lieblinge, die Musikal Stars. Auch sie hatte gestern dieses peimliche Erlebnis miterlebt. Warum hatte Heal das bloß getan? Eine Musikgruppe ohne eine feste Bindung zerstreut sich bald wieder. Das wusste Yumi schon von anderen Musikgruppen für die sie damals geschwärmt hatte. Yumi hatte langes violettes Haar. Sie ging auf die selbe Schule der Oberstufe wie auch die Musikal Stars. Leider hatte sie sich bisher noch nicht getraut einen von ihnen anzusprechen. Ihr persönlicher Liebling der Gruppe war der weißhaarige Junge Heal. Allerdings schwankte das bei ihr, denn wenn Heal auf Gamin losging, konnte sie ihn überhaupt nicht leiden. "Was hat er bloß für ein Problem, das er immer seinen Ärger an anderen ablassen muss?" murrte Yumi nach- denklich. Das Klingeln ihres Handys ließ sie aufschrecken. "Hallo? Yumi Miyazawa am Hörer." meldete sich Yumi schnell. "Hy Yumi! hier ist Akiko. Hast du gestern das Konzert im Fernsehen gesehen?". "Klar doch! ich fand es cool!". "Aha. Ich war Life dabei! ich hatte mir nämlich eine Karte für das Konzert besorgt und konnte sie aus der Nähe sehen. Gamin und Heal sind ja soooo süß!!" schwärmte Akikos Stimme aus dem Handy. "Aber sicher... hast du eigentlich etwas von der Blamage mit- gekriegt die Gamin für sich verbuchen musste?" fragte Yumi ernst. "Wer hat das nicht... das war wirklich nicht nett von Heal! nicht mal aufgeholfen hat er ihm. Er ist einfach an ihm vorbei gegangen und in der Umkleidekabine verschwunden!" erzählte Akiko aufgeregt. "Schade das sie sich nicht gut miteinander verstehen. Wenn Heal nur etwas netter zu Gamin sein würde wäre das doch schon ein Fortschritt!" meinte Yumi nachdenklich. "Ich habe etwas für uns beide arrangiert! wir werden uns schon heute nachmittag mit ihnen treffen! na? wer ist deine beste Freundin? sag es! sag es!" flüsterte Akiko verschwörerisch. "Du hast was gemacht?? wir werden uns wirklich mit ihnen treffen?" stammelte Yumi erschrocken. "Ja... aber sag es keinem weiter! du weißt wie eifersüchtig die Mädchen aus unserer Klasse sind. Um 4 Uhr an unserer Schule! vergiss es nicht!" flüsterte Akiko leise und legte auf. Yumi rannte sofort auf ihren Kleiderschrank zu und kramte nach passenden Anziehsachen. In ihren Händen hielt sie einen äußerst kurzen Minirock, der nur knapp über ihren Po ging und mehr von ihr enthüllte als verbarg. Eigentlich war ihr der schwarze Minirock sogar zu auffällig, aber sie hatte nun einmal keine Zeit zu Überlegen. In Windeseile hatte sich Yumi umgekleidet und stürmte aus dem Haus. Sie rannte über den Park, das war kürzer als wenn sie den direkten Weg zur Schule gehen würde, wo mancher Lustgreis sie wegen ihrem Outfit aufgehalten hätte. Plötzlich sah sie Gamin in der Ferne. Er schlenderte langsam weiter, bis ihn Yumi aus dem Blickfeld verloren hatte. "Warte!" rief ihm Yumi laut hinterher und rannte um die Ecke. Leider stand da gerade jemand und Yumi blickte verwundert auf. Vor ihr stand nicht Gamin. Es war der weißhaarige Junge mit dem Pferdeschwanz der sie grinsend anblickte. "Heal..." flüsterte Yumi erschrocken. "So nennt man mich!" gab Heal mit einer graziösen Verbeugung zu. "Lass mich bitte vorbei..." fing Yumi stotternd an. "Warum? hast du es so eilig? du willst wohl Gamin einholen, was? der ist schon über alle Berge! mir gefällt dein Outfit... woher hast du diesen kurzen Mini Rock? darf ich mal schauen was sich darunter verbirgt?" sprach Heal feixend. "Sag mal, was fällt dir überhaupt ein? du bist ganz schön frech!" schrie Yumi erbost. "Und du bist ganz schön scharf..." ergänzte Heal lächelnd. Yumi wurde mit jedem Worte aus ihrem Mund etwas klarer. So würde sie nicht weiter- kommen. "Warum habt ihr euch gestritten?" fragte Yumi leise. Heal wandte sich gleichgültig ab und sprach: "Gamin ist selber Schuld! wer nicht Anführen kann sollte es gleich sein lassen! aber er ist sehr stur! dieser Wille muss zuerst gebrochen werden ehe wir uns einingermaßen verstehen können." "Ich finde der unmögliche und sture bist eher du!" antwortete ihm Yumi ernst. "Vielleicht bin ich das ja wirklich... und wenn schon! ich habe genug Probleme zu Hause und in der Band! ich will nicht noch den barmherzigen Samariter für einen meiner Gefährten spielen! ich mache was mir gefällt!" gab Heal verdrossen zu verstehen. "Sag mal... willst du vielleicht mit mir gehen?". Yumi wurde kirschrot im Gesicht. Das hatte sie nicht erwartet. "He! ich habe dich gefragt ob du mit mir gehen willst!" ertönte Heals Stimme zum zweiten Mal. Day two. a very funny Afternoon "Ich... Ich... weiß nicht so recht... wenn du Gamin nicht mehr ärgerst und dich nett verhälst, dann vielleicht." stotterte Yumi mit ihrem rotem Gesicht. Heal drehte sich heftig um. "Du tust es für Gamin, was? jedes Mädchen will nur mit ihm gehen... an mir ist natürlich keine interessiert! hätte ich mir auch gleich denken können, das du auch für ihn schwärmst!" rief Heal energisch aus. "Wenn du so denkst bist du dumm! ich mag dich von deinen Freunden am allermeisten. Aber im Moment braucht Gamin jemanden der ihn bei seinen Problemen unterstützt! und wenn du es nicht tun willst werde ich mit ihm über alles reden..." murmelte Yumi ernst. Heals Stimmung schien sich schlagartig zu ändern. Plötzlich ergriff er Yumi bei der Hand und lief mit ihr den Weg zur Schule hinauf. "Müssen wir wirklich da hingehen?" rief Yumi scheinheilig aus. "Was hast du dagegen? ist doch nur unsere Schule. Und was die Girls aus deiner Klasse betrifft... es wird sowieso Zeit das sie bemerken das ich nicht mehr frei bin!" kicherte Heal Yumi lächelnd zu. Diese nickte nur stumm und verzog ihr Gesicht zu einer entsetzten Fratze, als sie ihre beste Freundin Akiko mit Julien und Gamin zusammen erblickte. Heal winkte seinen beiden Freunden mit guter Laune zu und zog Yumi näher an sich heran. Ihr war es irgendwie peimlich ihre heimlichen Idole zu treffen. Yumi blickte nur starr auf den Boden als ihr Akiko auf den Rücken schlug. "Was fällt dir ein mit Heal einen intimen Spaziergang zu unternehmen? sicher hast du ihn irgendwie erpresst damit er mit dir herumgeht!" schrie Akiko hysterisch auf. Heal winkte nur verächtlich ab. "Das ist völliger Unsinn! ich habe beschlossen mit ihr zu gehen, und sie hat zugestimmt!" erklärte Heal den anderen, die mit offenen Mündern danebenstanden und Löcher in die Luft starrten. "Sie ist wirklich deine Freundin? Heal... meinst du es auch wirklich ernst mit ihr?" flüsterte Julien unglaubwürdig. "Klar doch! bei dem Fetzen den sie anhat konnte ich einfach nicht wiederstehen." schmunzelte er mit einem Augenzwinkern. "Aber ohne mich..." murmelte Gamin gelassen und ging wieder seiner Wege. "Gamin warte!!" schrie Yumi ihm hinterher. Akiko sah sie neidisch an. "He! du hast doch schon Heal! reicht dir das etwa nicht? nur damit du klar durchblickst, Gamin gehört mir!". "Darum geht es mir doch jetzt gar nicht!" antwortete ihr Yumi nachdenklich. Langsam begann sie sich ebenfalls von der Gruppe abzuseilen und ging Gamin nach. "Hey wohin verschwindet ihr denn jetzt alle? und was soll ich jetzt machen!" rief ihnen Julien stöhnend hinterher. Akiko sah einige Minuten beleidigt in die Luft. Als schließlich auch Julien seine Sachen zusammenpackte um zu gehen, hackte sie sich bei ihm ein. "Ich begleite dich nach Hause. Die kommen ja doch nicht wieder..." meinte Akiko schelmisch. "In Ordnung du darfst mich begleiten, aber nicht mehr!" machte sich Julien verständlich. "Hä? glaubst du denn tatsächlich, dass ein Mädchen an dir interessiert ist?" fragte Akiko verwundert. Julien zog ein langes Gesicht. "Sei bloß nicht so vorlaut! immerhin habe ich viele Fans die alle für mich schwärmen". "Das liegt bestimmt daran das Gamin und Heal mit dir zusammen singen!" kicherte Akiko gelassen. Wieder zog Julien ein dumme Fratze. "Magst du gerne Mathe? ich kann dir auf der Stelle helfen. Die Summe aus Drei und einem fünftel der Quadratwurzel von Sieben ergibt genauso viel wie die fünffache Geschwindigkeit des Licht geteilt durch die Quantität einer Relativität..." fing Julien an zu rezidieren. Akiko sah ihn völlig am Boden zerstört an. "Wie kann ein Mensch so eine schwierige Formel im Kopf behalten und auch noch aufsagen?" jammerte sie laut. "Tja... ich bin nun mal ein Genie!" antwortete er ihr mit einem lächeln im Mundwinkel. "Ich war eigentlich auch der Gründer unserer Musikgruppe. Dann kam Gamin dazu. Weißt du, mir gefiel von Anfang an sein Gesang am allerbesten. Darum hatte ich auch nichts dagegen das er die Vorsängerstelle besetzte. Etwas später nahmen wir noch Heal in unserer Band auf. Sein starkes Temperament und seine Vorliebe die anderen zu Ärgern führte oft zu einer Auseinandersetzung mit unserem Gruppen- führer Gamin. Aber singen kann er... das macht ihm wirklich keiner nach. Warscheinlich können sich die beiden deshalb nicht leiden. Jeder von ihnen versucht den anderen zu übertrumpfen! ich verstehe sie wirklich nicht..." erklärte Julien lachend. "Kann man da denn gar nichts machen?" fragte Akiko besorgt. "Nur wenn Heal Gamin als Anführer akzeptiert können wir erfolgreich sein." meinte Julien lächelnd. "Ok! ich muss Heim! sehen wir euch dann Morgen in der Schule?" fragte Akiko zwinkernd. "Aber sicher. Und jetzt ab nach Hause! deine Mutter fragt sich sicher schon wo du bist" nickte Julien ihr gutmütig zu. "Ein schönes blaues Meer... wie beruhigend! ich liebe die Wellen. Sie geben mir ein Gefühl der Freiheit. Dir nicht auch Gamin?". Yumi und der Gruppenführer standen am Strand und blickten auf den weiten Ozean. Gamin zündete sich hektisch eine Zigarette an und zog kräftig an ihr. "Eigentlich wollte ich damit schon länger aufhören!" lachte er melancholisch. "Aber immer wenn etwas ungewöhnliches dazwischen kommt muss ich es einfach tun...". "Eure Namen klingen seltsam. Sind sie Ausländisch? entschuldige... aber das habe ich mich schon immer gefragt!" sprach Yumi aufmunternd. "Mein Name kommt aus Brasilien. Meine Eltern fanden es damals angemessen den Ehrentitel unserer Familie als Namen für mich zu nehmen." gab Gamin zu verstehen. "Julien ist ein französsicher Name. Warum er so heißt weiß ich selber nicht! über den Namen von Heal möchte ich nicht reden". Yumi nickte mitfühlend und bat Gamin um seine Hände. "Was hast du vor?" fragte dieser unwissend. "Deine Hände sind so rauh... musst du etwa zuhause arbeiten? hast du keine Geschwister die deinen Eltern im Haushalt helfen?". "Geschwister habe ich... aber sie sind viel zu klein und ich muss mich jeden Tag um sie kümmern. Meine Eltern sind schon lange geschieden. Meine Mutter lebt irgendwo in Brasilien und mein Vater war ein Säufer der schließlich von einem Cracksüchtigen in New York City erschossen wurde!" erklärte ihr Gamin ernst. "Warum hast du das vor deinen Freunden verheimlicht? wenn Heal davon wüsste würde er sicher völlig anders mit dir umgehen." sprach Yumi selbstsicher aus. Gamin schnaubte verächtlich und schüttelte nur schnell mit dem Kopf. "Das wäre für ihn nicht von Interesse. Letztes Jahr starb sein jüngerer Brüder an einer Lungenentzündung... er bat darum früher zu gehen, aber ich befahl ihm zu bleiben. Es war unser wichtigstes Konzert für den Durchbruch zu berühmten Musikern. Als es dann zuende war eilte Heal zu Fuß nach Hause. Es war schon zu spät. Sein Bruder war vor genau 5 Minuten gestorben. Das hat er mir nie verziehen! und er wird es auch nicht! ich habe an allem die Schuld..." flüsterte Gamin mit harter Stimme. Yumi sah ihn bestürzt an und musste sich einen Moment wegdrehen. "Deshalb hast du dir also alles von ihm gefallen lassen... ich fange an euch beide zu verstehen. Aber gerade eure Musik macht soviele Jugendliche froh und lässt sie ihre Alltagsprobleme vergessen. Könnt ihr euch nicht verständlich machen und endlich diesen schlimmen Streit beenden?" gab Yumi leise zu verstehen. Gamin lächelte ruhig und berührte ihre Haare, die glänzend im Wind flatterten. "Du bist süß... wenn du nicht Heals Freundin wärst könnten wir viel Spaß miteinander haben!" kicherte er lautlos. Yumi nickte ihm gutmütig zu und sprach: "Können wir denn nicht noch Spaß miteinander haben?" Day Three. Why are you going? Der Nachmittag war schon angebrochen als Yumi in die Konzerthalle der Musikal Stars einmarschierte. Heute hatten die Jungs Übung und das wollte sie auf keinen Fall verpassen. Leise drückte sie die Klinke zur Messehalle hinunter und steckte ihren Kopf durch einen Spalt. Heftiges Schlagzeug gedröhne und der Bass von einer E-Gitarre ließ sie erschrocken zusammenfahren. Gamin ließ seine E-Gitarre sinken und nickte ihr freundschaft- lich zu. Yumi lächelte leise und setzte sich auf einen Platz in der ersten Reihe. Heal, der am Schlagzeug saß grinste verschmitzt und verfiel wieder in seinen Rhythmus. Auch Gamin und Julien die E-Gitarre und Klavier spielten waren nur kurzzeitig abgelenkt. Nachdem Julien sein Klavierintro eingeführt hatte begann Gamin mit seiner E-Gitarre rasante Kompositionen loßzulassen. Schließlich stimmte noch Heal dazu indem er wie wild auf dem Becken herumschlug. Es sah wirklich so aus als hätte er einen Tobsuchtsanfall, aber trotzdem schlug er nie einen falschen Ton an. Nach einer 10 Minütigen Übung winkte Gamin den anderen zu und ließ seine Gitarre sinken. "Jetzt üben wir den Text. Den Rhythmus beherschen wir ja schon also sollte das kein Problem für uns darstellen. Ich bin die erste Stimme, Heal ist die zweite und Julien erprobt sich mit der dritten." rief Gamin seinen Gefährten befehlend zu. Heal warf seine Drums auf den Boden, das es nur so schepperte. "Nein! ich bin damit nicht zufrieden! ich will die erste Stimme singen!" schrie er stur. "Warum das denn? ich bin hier der Gruppenleiter und ich war immer die erste Stimme! bilde dir bloß nicht ein das du meinen Platz übernehmen kannst, nur weil du klangvoller singst als ich!" schmetterte Gamin beleidigt zurück. "Dein Gesang klingt wie ein verrostetes Ofenrohr!!!" konterte Heal gereizt. Julien seufzte und schüttelte nur mit dem Kopf. Jetzt gingen ihre Streitereien schon wieder los. "He warum losen wir es nicht einfach aus?" meinte Julien scherzvoll. "Halt die Klappe!" kam gleichzeitig aus den Mündern von Gamin und Heal geschossen. "Könnt ihr es nicht einfach mal so versuchen wie es immer war?" mischte sich Yumi in ihren Streit ein. "Püppchen davon verstehst du nichts... warte nach der Übungsstunde hinter der Konzerthalle auf mich, dann bringe ich dir was lustiges bei!" sprach Heal Cool aus und winkte Yumi eine Kusshand zu. "Nenne Yumi nicht Püppchen!" warnte Gamin boshaft. "Halt dich da raus Rotschopf! sie ist meine Freundin hast du verstanden? und nur ihretwegen werde ich dir die erste Stimme überlassen!" zischte Heal grimmig und ergriff das zweite Mikro- fon. Nach dieser Auseinandersetzung schien alles wieder zu laufen. Der Gesang der drei Musikal Stars war so schön und klar, das Yumi beinahe die Tränen in die Augen kamen. "Wie heißt dieses Lied?" gestatte sie sich die Frage. "Ich habe den Text dazu geschrieben. Es heißt "My Princess Love" und wird bei unserem nächsten Auftritt den Höhepunkt unserer Karriere bestreiten." erklärte ihr Gamin grinsend. Fünf Minuten später verfiel die Band wieder in ihren Gesang. Yumi hatte für heute genug gehört. Leise erhob sie sich von ihrem Platz und schlich sich in die Umkleidekabine der Jungs. Was sie dort wollte wusste sie eigentlich nicht so genau. Gefällig kämmte sie ihre Haare im Spiegel und erneuerte ihren Lippenstift. Plötzlich war ein schlürfendes Geräusch zu hören. Heal kam gemütlich aus dem Duschraum marschiert. Sein Oberkörper war nackt und glänzte von dem eiskaltem Wasser im Spiegel. Lediglich ein Handtuch hatte er vor seinem Unterkörper. Yumi hätte sich beinahe verschluckt und stotterte verlegen eine Entschuldigung. Heal sah sie überrascht und unschuldig an. "Macht doch nichts. Früher oder später hätte ich mich sowieso vor dir ausgezogen!" sprach Heal animalisch und reizvoll aus. Yumis Herz schien so laut zu pochen als ob ein ganzer Bahnhof vor ihrem Haus hielt. "Ich... Heal hör doch auf mich zu ärgern!" winkte Yumi verächtlich ab und drehte sich wieder vor den Spiegel. "Yumi, das wird die Nacht deines Lebens!" kicherte Heal heißblütig. Ein plätscherndes Geräusch war zu hören. In ihrem Spiegel spiegelte sich das Bild von einem nassen Handtuch. "Er wird doch nicht etwa... nein ich bin noch nicht bereit für so was! und was ist wenn er wirklich will? kann ich was dagegen tun oder bin ich seine Beute?" fragte sich Yumi erschrocken und verwirrt. Schließlich fasste sie einen Entschluß. Gerade kam Gamin aus dem Duschraum, als sich Yumi mit einem Ruck umdrehte. "Oh Scheiße!" entfuhr es Heal. In seiner Hektik schappte er sich einfach das Handtuch von Gamin. Die folge davon war, das Yumi furchtbares Nasenbluten bekam und Gamin wie ein wilder wieder in den Duschraum stürzte, Heal noch eine Beschimpfung nachrief und dann die Tür zuschlug. Indesen hatte sich Heal furchtbar am Boden gekrümmt und kam gar nicht mehr aus dem Lachen heraus. Yumi war stock- sauer auf ihren Freund. Wütend rannte sie auf ihn zu und verpasste ihm eine Ohrfeige. Dann rannte sie lautlos aus dem Raum. "Warum müssen Mädchen immer gleich davonlaufen wenn es gerade interessant wird. Hat Yumi den überhaupt keine animalische Lust? vielleicht tut es ja eine Packung Viagra im Morgenkaffee..." dachte Heal verstohlen nach. Gamin saß lustlos vor seinem Fernseher auf der Couch und schaltete gelangweilt alle Kanäle durch. Dieser Anruf vor fünf Minuten. Er ging ihm nicht aus dem Kopf. Was sollte er den anderen sagen? Und wie sollte er es hinnehmen Yumi zu verlieren? Es wusste keinen Rat mehr. Wütend schlug er mit seiner rechten Hand auf die Tischplatte und vergrub sein Gesichtunter seinen Ellenbogen. "Meine Mutter... nach so langer Zeit! Seit Jahren habe ich nichts mehr von ihr gehört, und nun will sie plötzlich das ich zu ihr nach Brasilien komme. Sie hat mir dorteine bessere Sängerkarriere versprochen und sogar schon einen Vertrag festgesetzt. Ich bin verwirrt. Wenn ich gehe fällt unsere Gruppe auseinander... aber vielleicht ist das gut so! ich werde meine Schuld an Heal und Julien nie bezahlen können. Warum also nicht verschwinden?" dachte Gamin melancholisch. Das Handy auf seinem Schreibtisch fing an den bekannten Piepston von sich zu geben. Gamin schnappte sich das Handy und bestätigte langsam. Seine Lieblingsstimme erklang. "Hallo Gamin! hier ist Yumi... geht es dir gut?". Gamin nickte mit dem Kopf. Erst dann viel ihm ein, das Yumi ihn gar nicht durch das Telefon sehen konnte. "Es haut schon hin..." meldete er sich müde. "Du hörst dich nicht gut an. Ist etwas vorgefallen? du kannst mir ruhig alles sagen!" flüsterte Yumi liebevoll. Gamin rang mit seinen Gefühlen. Schließlich entschloß er sich ihr die Wahrheit zu sagen. "Ich gehe nach Brasilien. Meine Mutter hat mir dort eine bessere Stelle als Bandleader besorgt" sprach er leise. Ein paar Minuten blieb es still im Hörer. Erst dann fing Yumi wieder an zu reden. Ihre Stimme klang zittrig und man könnte gut heraushören das sie einem Weinanfall nahe war. "Ich werde dich sehr vermissen... hast du dich fest entschlossen alle deine Freunde und die Arbeit hier aufzugeben?" raunte Yumi leise. "Ich muss wohl... aber dich werde ich am meisten vermissen!" flüsterte Gamin nun ebenfalls mit zittriger Stimme. "Ich krieg das nicht in den Kopf!! Gamin... bitte halt mich ganz fest!" heulte Yumi bitterlich. "Das geht vom Telefon aus nicht.." schluchzte Gamin standhaft. "Dann komme ich rüber... ich will dich nicht so verlieren! du bist doch einer meiner besten Freunde!" meinte Yumi zusammenreizend. "Ne das geht wirklich nicht. Ich könnte das nicht ertragen... und es ist auch schon so spät am Abend." entschied Gamin ernsthaft. Aber Yumi hatte schon aufgelegt. Müde legte sich Gamin auf die Couch und dachte an die Zukunft. Als es 20 Minuten später klingelte bemerkte er es nicht mal. Erst als jemand heftig an die Tür klopfte erwachte Gamin aus seiner Träumerei. Mühsam richtete er sich auf und öffnete seine Haustür. Triefendes Wasser übermannte seine Wohnung und vor ihm stand klitschnaß, Yumi. "Ich musste kommen..." fing sie stotternd an. "Ist Ok!" erwiederte Gamin lächelnd und geleitete sie in seine Wohnung. "Du bist ja ganz naß geworden..." bemerkte Gamin überrascht. "Draußen regnet es in Strömen." flüsterte Yumi nachdenklich. Sie begann zu frösteln und setzte sich bibbernd in einen Sessel. "Du wirst dich noch erkälten. Komm! gib mir deinen Mantel und deine Schuhe!" sprach Gamin ernst. Yumi nickte stumm und zog ihre Jacke aus. Gamin legte sie auf die Heizung und stellte die Schuhe auf einen trockenen Lappen. "Ich friere noch immer..." flüsterte Yumi und streifte sich auch noch ihren Pullover ab. In diesem Zustand sah sie richtig zierlich und schwach aus. "Ich hole dir eine Decke." meinte Gamin hilfsbereit, aber Yumi schüttelte nur mit dem Kopf. "Tu mir nur noch einen Gefallen... setz dich zu mir und halte mich ganz fest!" sprach Yumi flehend aus. Gamin nickte schwach und legte seinen Arm um sie. "Geht es dir jetzt besser?" murmelte er verständnislos. Yumi antwortete ihm nicht sondern kuschelte sich wie ein Baby unter seinem Arm ein. Gamin lächelte zufrieden und vergaß für einen Moment seine Probleme. So saßen sie etwa 10 Minuten. Schließlich erhob Yumi ihren Kopf und küsste Gamin auf die Stirn. "Heal wird das nicht gefallen... aber ich mag dich genauso wie ihn!" fröstelte Yumi lächelnd. "Deine Kleider sind ja alle durchnässt!" gab Gamin zu verstehen. "Hilfst du mir dabei sie auszuziehen? ich habe nicht mehr genug Kraft dazu..." flüsterte Yumi durchdringend. Gamin wurde rot im Gesicht. "Ist dir das nicht peimlich? meine Badezimmer steht gleich um die Ecke!". "Normalerweise schon.. aber ich bin zu müde um noch aufzustehen!" wandte Yumi lachend ein. Dann zog sie sich das T-shirt über den Kopf und Gamin musste ihr helfen es runterzubekommen. "Aber jetzt kannst du es doch alleine, oder?" meinte Gamin unschlüssig. "Hilf mir bei der Bluse." sprach Yumi trotzig und öffnete ihre Kragenweite. "Stört es dich denn nicht? ich meine... du weißt schon... deine... hmhm... sind im Weg!" flüsterte Gamin hilflos. "Die stören uns schon nicht... es sei denn du willst mit mir schlafen!" kicherte Yumi schläfrig. "Lieber nicht..." murmelte Gamin kaum hörbar. Mit eigener Kraft schaffte es Yumi nicht den Verschluß ihrer Bluse zu öffnen, also musste Gamin doch nachhelfen. Das war jedoch nicht ganz einfach, da Yumi ständig stöhnende Geräusche von sich gab. "Jetzt hör aber auf! du tust ja fast so als ob ich dich vergewaltigen würde!" schimpfte Gamin laut. "Entschuldigung..." flüsterte Yumi leise und riß sich ihre hellblaue Bluse vom Körper. Gamin blickte zur Seite als ihr schwarzes Korsett zum Vorschein kam. "Willst du mir nicht helfen? lass doch bitte ein Bad für mich ein!" rief Yumi unanständig aus. "Endlich bist du vernünftig geworden! ein heißes Bad wird dir gut tun." stimmte Gamin erleichtert zu. Mit schnellen Schritten ging er ins Bad und ließ Wasser in die Wanne einlaufen. Inzwischen zog Yumi ihre Strümpfe aus und schritt anschließend zu Gamin ins Badezimmer. "Ist sie fertig? dann können wir ja baden!" raunte sie ihm von hinten in die Ohren. "Wie meinst du das?" wollte Gamin noch sagen, aber da hatte ihn Yumi schon mit einem sanften Stoß in die breite Wanne befördert. "Bist du übergeschnappt? die Badewanne sollte für dich sein!" sprudelte Gamin irritiert hervor. "Ich will aber nicht alleine Baden... ich habe Angst... bitte Gamin! nur für dieses eine Mal!" flehte ihn Yumi mit glänzenden Augen an. "Na gut... Heal wird fuchsteufelswild sein wenn er das erfährt, aber was habe ich schon noch zu verlieren?" seufzte Gamin gelassen und machte Platz für Yumi. Diese stieg nun graziös ins Wasser und lächelte Gamin mit blinkenden Zähnen an. "Willst du noch immer gehen?" fragte Yumi nach einer Weile des Schweigens. Gamin nickte nur stumm und griff nach dem Handy. Yumi drehte ihm bedrückt den Rücken zu und schmollte leise vor sich hin. "Was zum Teufel geht bei dir ab Gamin?! ich rufe schon seit 10 Minuten an und keiner hebt ab!! hast du den keine Oma für das Grobe!!" kam Heals Stimme wütend aus dem Hörer geschossen. "Heal? sag bloß du warst die ganze Zeit am Hörer?" sprach Gamin überrascht aus. Yumi drehte sich erschrocken zu Gamin um, wobei sich der Verschluß an ihrem Rücken mit einer Badestange verklemmte. Heal murrte wütend und machte laute Geräusche. "Bei Yumi ist auch keiner da! gib es zu, sie ist bei dir!!" rief Heal wütend aus. Gamins Gesicht wurde kreidebleich. Während er heftig versuchte Yumis eingeklemmten Verschluß wieder herauszubekommen dachte er fieberhafte nach einer Ausrede nach. "Mist!" entfuhr es Yumi als ihr Verschluß mit einem Knall zersprang. Gleichzeitig hielt sie Gamin die Hand vor das Gesicht während sie ihr Korsett wieder hochzog. "Bist du gestört Mann? was war denn das für ein Lärm?" kreischte Heal verwundert aus. "Nur mein Mixer!" schwindelte Gamin mit Schweißtränen im Gesicht. "Ich habe Yumis Stimme gehört! was macht ihr gerade? kann ich mit ihr sprechen?" entfuhr es Heal hämisch. "Klar doch!" zischte Gamin unruhig und reichte Yumi sein Handy. "Hallo Heal... was steht an?" murmelte Yumi unverständlich, da ihr in diesem Moment gerade nichts anderes einfiel. "Hallo Schätzchen! jetzt mach mir nichts vor sondern sag mir hoppe und zocke was du bei Gamin machst!" rief Heal lässig aus. "Wir äh... wir baden... seine Geschwister... genau, wir baden seine Geschwister! Gamin schafft das nicht alleine und ich war gerade in der Gegend, also dachte ich mir ich könnte ihm dabei helfen!" stotterte Yumi leise. "Das beruhigt mich... ich dachte schon du würdest mit ihm Baden! dann wär aber der Punk abgegangen, das sag ich dir schon jetzt! aber zum Glück tust du das ja nicht, oder?" lachte Heal zufrieden. "Klar doch! ich gehöre dir! also bis morgen! ach.. bevor ich es vergesse... Gamin will nochmal mit dir reden!" bestätigte Yumi und reichte das Handy wieder nach vorne zu Gamin. "Also Alter was bedrückt deinen Sack? nur raus damit und bloß keine Charm!" kicherte Heal vergnügt. "Sei Still! ich verlasse in den nächsten Tagen Japan und reise ins Ausland..." sprach Gamin mutlos. Ach ja? und wohin gehst du? nach Timbuktu vielleicht?" rit Heal unschuldig. "Nein, nicht nach Timbuktu!! ich meine es Ernst! ich ziehe nach Brasilien. Dort werde ich einen Neuanfang starten und vielleicht sogar mehr Erfolg haben... ich wollte mich deshalb von euch verabschieden!" entschied Gamin ernst. "So... du gehst also? es ist nicht mein Problem!!" meinte Heal humorlos. "Das meinst du nicht Ernst!!" schrie Yumi wütend in den Hörer hinein. Aber Heal brach die Verbindung einfach ab. Eine Weile sagten beide nichts. "Du gehst jetzt besser! ich muss noch einiges zusammenpacken!" sprach Gamin unberührt und verschwand in seinem Zimmer. "Heal... Gamin... das kann ich niemals zulassen! ich muss sie zusammenhalten!" flüsterte Yumi bedrückt. Day four. I can feel in your heart "Es ist fünf Uhr Morgens... das Konzert beginnt.". Yumi erhob sich müde und einsam von ihrem Nachtlager. Mit einem Griff zur Fernbedienung schaltete sie den Fernseher ein. In den Nachrichten berichteten sie über die bevorstehende Trennung der Musikal Stars. "Also ist es jetzt ans Licht gekommen..." murmelte Yumi kalt und schaltete zwischen den unzähligen Sendern hin und her. Überall das gleiche. Die Trennung der zur Zeit beliebtesten Musikgruppe war das Gesprächs- thema dieses Tages. Viele Mädchen würden sich totweinen, aber keine hätte so empfunden wie Yumi. Immerhin kannte sie nun die Musikal Stars. Sie waren gar nicht so besonders. Nur talentiert und einsam. Sie besaßen eine gewisse Austrahlung die alle Jugendlichen schätzten. Gamin war der Einzelgänger. Heal der Draufgängerische und Coole. Julien kam ihr noch am normalsten vor. Inzwischen würde Gamin wohl schon am Flughafen stehen und auf seine Maschine warten. Nicht mal richtig verabschiedet hatten sie sich voneinander, denn Yumi war einfach nach Hause gerannt. Nun tat es ihr Leid so unhöflich von einem ihrer Freunde Abschied zu nehmen. "Ich muss mich richtig von ihm verabschieden. Wenn ich jetzt losfahre kann ich ihn noch erwischen! Julien und Heal müssen natürlich auch mit!" dachte Yumi aufgeregt und war schon auf der Straße. Sie ließ sich ein Taxi rufen und bat dem Fahrer bitte vor dem Musikstadium auf sie zu warten. Mit schnellen Schritten ging sie geradewegs in die Konzerthalle wo Julien und Heal probten und klärte sie über die Situation auf. "So ist das also... er will tatsächlich nach Brasilien? dann sollten wir uns richtig von ihm verabschieden! meinst du nicht auch Heal?" sprach Julien zu seinem Freund. Heal sagte nichts sondern nickte nur stumm mit dem Kopf. Der Taxifahrer sah ganz schön dumm aus der Wäsche als er Yumi in Begleitung von den Musikal Stars, die mit zwei E-Gittaren und einem riesigen Lautsprecher ausgerüstet waren, erblickte. Heal setzte sich lässig ins Auto und warf dem Fahrer eine 10 Yen Münze auf den Vordersitz. "Das is ne Anzahlung! Autogramme gibt's später!" gähnte er schläfrig. "Autogramme... diese Jugend von heute..." murrte der Taxifahrer verärgert und gab Vollgas. In weniger als 15 Minuten standen die drei vor dem reichlich verlassenen Flughafen der Stadt. "Na so was... sonst gibt's doch immer so einen Massen- auflauf an der Rolltreppe!" wunderte sich Heal maßenlos. "Heute fliegen nur die Auslandsmaschinen. Und nach Brasilien wollen sowieso nicht viele!" erklärte Julien mit ernstem Gesicht. Es dauerte eine Weile bis sie die Wartehalle von Gamins Flug gefunden hatten. Er war noch da. Mit nachdenklichem Gesicht stand er vor dem weitem Fenster durch das er die ganze Flug- bahn überblicken konnte. Als er sie erblickte nickte er ihnen zu. Julien und Yumi gaben Heal einen Stoß. "Mach schon! es wird Zeit das ihr euch versöhnt!" zischte Yumi leise. Zum ersten Mal sahen sie Heal unruhig. Seine Finger kribelten und sein Mund war trocken. Langsam ging er auf Gamin zu und sah lange Zeit auf den Boden. "Ich hab ganz schön viel Mist gebaut... kannst die mir nochmal verzeihen Alter? ich will nicht mehr mit dir Streiten. Ja, es hat mir Spaß gemacht dich zu erniedrigen, aber jetzt wo du fliegst... ich will nicht mehr... verstehst du das?" sprach Heal mit leiser Stimme aus. "Ich verstehe dich gut... ich war auch nicht immer ehrlich zu dir und Julien. Ich war zu Ehrgeizig und wollte aus uns eine Spitzenmusikgruppe schaffen! dabei habe ich ganz vergessen das ihr auch Verpflichtungen gegenüber euren Familien habt. Tut mir Leid..." erwiederte Gamin lächelnd und hielt Heal seine Hand zur Versöhnung hin. Beide Jungs schüttelten sich die Hände und strahlten sich zufrieden an. "Aber ich bin trotzdem talentierter als du!" gab Heal lachend zu verstehen. "Du! fang jetzt nicht wieder damit an!" sprach Gamin lächelnd. "Da du ja bald fliegst dachten wir uns wir könnten noch ein letztes Musikal von uns geben! komm schon Boss! lass uns so gut singen wie noch nie." meinte Heal gutmütig. "Heal... Julien... das ist... ich weiß nicht was ich dazu sagen soll... danke Jungs!" stotterte Gamin leise und zog sogleich wieder seine ernste Miene auf. "Dann laß uns spielen. Wir wollen noch einmal von unserem gemeinsamen Talent kosten!" stimmte Julien grinsend zu. Gamin konnte nur nicken. Ein paar Minuten später hatten sie alle Instrumente in der Wartehalle auf einer Tribühne aufgebaut. "Ist diese Bühne nicht für den Präsidenten gedacht?" fragte Yumi überrascht. "Warum? siehst du ihn irgendwo?" fragten die drei Musikal Stars aus einem Munde. Yumi konnte nur mit der Achsel zucken und nahm Platz auf einem der Wartesitze. Es wurde ein tolles Vorspiel. So gut hatten sich die Musikal Stars noch nie miteinander verstanden und deshalb klang ihr Gesang auch tausendmal schöner als bei ihren vorherigen Konzerten. "Sie sind ware Stars!" dachte Yumi träumerisch. Sie lauschte dem Gesang von ihnen und hätte fast angefangen zu heulen. Wenn Gamin ging würde dieser Gesang sterben. Zu zweit waren sie einfach unvollkommen. Schließlich schnallte sich Gamin seine E-Gittare von den Schultern und ging ohne ein Wort des Abschieds um eine Ecke. "Wo will er denn hin? zur Startrampe geht es wo anders entlang!" wunderte sich Julien überrascht. "Lasst ihn gehen... er kommt sowieso gleich wieder..." murmelte Yumi leise. "Woher willst du das wissen?" meinte Heal stumm. "Ich weiß es weil... er sowieso nicht mehr vor hat nach Brasilien zu gehen". Julien und Heal sahen sie ungläubig an. Yumi versuchte es ihnen zu erklären. "Seht ihr... er stand für einige Augenblicke zwischen einer Entscheidung. Und er hat sich für euch entschieden als er sich mit dir Heal versöhnt hat!" sprach Yumi an ihren Freund gerichtet. "Und was wird er jetzt tun?" riefen die beiden Stars aufgeregt. "Na was wohl... er wird mit seiner Mutter reden!". Einen kurzen Augenblick später erschien Gamin wieder hinter der Ecke. "Enschuldigt Leute, aber ich musste mal austreten. Das macht hat euch doch nichts ausgemacht, oder?". Wenn man den nächsten Augenblick genauer beschreiben könnte würde er wohl in die Ginesbücher der Weltrekorde eingetragen werden. "Was?!! du warst auf der Toilette? und wir dachten du rufst deine Mutter an! und nur wegen eines kleinen Austreters bleibst du solange weg?" rief Yumi wütend aus. "Äh... es war ein großer Austreter..." gestand Gamin schüchternd. Als sich die anderen nach diesem Schock wieder aufgerichtet hatten hielt Julien ihm seufzend sein Handy hin. "Nun ruf schon an!" sprach er genervt aus. Gamin nickte ihnen zu und verschwand erneut hinter der Ecke. Nach ungefähr fünf Minuten kam er mit strahlendem Gesicht auf sie zugerannt. "Meine Mutter hat Verständnis für meine Lage gezeigt und besteht nun nicht mehr darauf das ich zu ihr nach Brasilien gehe! ich kann hierbleiben und weiterhin mit euch singen!" jauchzte Gamin zufrieden. Die anderen beiden Musikal Stars nickten ihm freundschaftlich zu und nahmen ihn wieder in ihrer Mitte auf. "Und was machen wir jetzt Boss?" fragte Heal griesgrämig. "Na das was alle Jugendliche wie wir machen! wir gehen auf Mädchenjagd! Loooossss!" kreischte Gamin wie verrückt und rannte zusammen mit seinen Freunden aus dem Flughafen an die frische Luft. "Hey! Das ist ja gar nicht der Ausgang sondern das Flugfeld!" korrigierte Julien nachdenklich. "Und wo ein Flugfeld ist..." vermutete Heal ahnend. "Fliegen auch Flugzeuge! lauft um euer Leben!!" schrie Gamin grinsend und packte Yumi an der Hand. Sie lächelte ihn an. Ende vom ersten Teil Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)