Warum hast du nicht 'nein' gesagt? von YuriyKajomi ================================================================================ Kapitel 1: Warum hast du nicht 'nein' gesagt? --------------------------------------------- Ich sah dich in dieser Nacht, in dieser einen Disco, auf der Tanzfläche. Du bewegtest dich im Takt der Musik, zwischen all den anderen Tanzenden. Du warst allein und ich konnte meine Augen nicht mehr von dir nehmen. Eigentlich hätte es mir egal sein müssen, dass du auch hier warst. Ich hätte dich ignorieren sollen, immerhin mochten wir uns doch noch nicht einmal. Jedenfalls dachte ich es. Doch in dieser einen Nacht war mir das egal. Ich musste dich einfach beobachten. Warum bist du hier allein, in dieser Disco? Das solltest du nicht sein. Und warum musst du dich so verführerisch im Takt bewegen? Das solltest du nicht tun. Nach einer Weile, in der ich dich nur beobachtete, stand ich auf und ging auf dich zu. Du tanztest immer noch, selbst als du mich dann endlich bemerktest, hörtest du damit nicht auf. Dafür sahst du mich nun an, mit einem Blick, der mich herausforderte. Doch wozu? „Tanzt du mit mir?“, hörte ich mich selber fragen, obwohl ich wusste, ich sollte es nicht tun. Du nickst nur und tanzt mich nun direkt an. Ich passte mich sofort deinen Bewegungen an, tanzte mit dir im Tankt der Musik. Dabei spürte ich förmlich die Luft zwischen uns knistern und ich merkte wie unsere Bewegungen immer leidenschaftlicher wurden. Auch die Art, wie du mich anschautest, war irgendwie leidenschaftlich, beinahe heiß. Ich vergaß fast, wo wir uns hier befanden, vergaß, wer wir eigentlich waren. Und so fragte ich dich nach einer paar Tänze: „Kommst du noch mit zu mir?“ Auch hier nicktest du wieder und gemeinsam verließen wir die Disco. Warum hast du nicht ‚nein‘ gesagt? Wir sollten nicht so zusammen sein. Warum hast du nicht ‚nein‘ gesagt? Es lag ganz allein bei dir. Ich weiß, ich hätte dich nicht fragen sollen. Der Fehler lag auch bei mir. Doch nun war es zu spät, jedenfalls redete ich es mir ein. Nun waren wir auf den Weg zu mir. Dort angekommen, schloss ich die Tür auf und kaum drinnen, presstest du mich an die wieder geschlossen Pforte. Automatisch legte ich meine Arme um deinen Hals und wir küssten uns. Wieder entflammte diese Leidenschaft zwischen uns und ich fragte heiser: „Gehen wir hoch? In mein Zimmer?“ Wieder stimmtest du mir zu und gemeinsam gingen wir die Treppe hoch. In meinem Raum landeten wir gleich auf dem Bett. Ich unter dir und nun warst du derjenige, der mich fragend ansah. Deine Hände lagen am Saum meines T-Shirts und ich wusste auch ohne dass du die Frage aussprechen musstest, was du wolltest. Es kam auch nur ein: „Darf ich?“ von dir, worauf hin ich zustimmend nickte. Warum hast du nicht ‚nein‘ gesagt? Wir sollten hier nicht liegen, nicht zusammen, nicht so. Warum hab ich nicht ‚nein‘ gesagt? Wollte ich dich wirklich so sehr? Du solltest nicht hier sein, bei mir und mich ausziehen. Ich sollte dich nicht bei mir dulden und dich das machen lassen. Du solltest nicht mit deinen Küssen meinen Verstand rauben. Ich sollte mich nicht so wohl bei dir fühlen. Wir sollten nicht diese Nacht zusammen verbringen. Wir sollten nicht…. Und doch haben wir es getan, haben uns diese Nach geliebt. Doch dann, am nächsten Morgen, sind wir aufgewacht und mir war klar, dass … Ja was? Dass es ein Fehler war? Dass es nicht hätte passieren dürfen? Noch während ich darüber nachdachte, beobachte ich dich, wie du aufwachtest, wie deine Augen mich erst irritiert, dann verstehend und erstaunt ansahen. „Warum…?“, fragtest du mich, noch immer leicht verwirrt. Ich zuckte erst nur mit den Schultern, doch dann erwiderte ich: „Warum hast du nicht ‚nein‘ gesagt?“ Immerhin lag es ganz allein bei dir. Du hast daraufhin kurz deine Augen geschlossen, doch dann, als du sie wieder geöffnet hattest, lächelst du leicht und meintest: „Das selbe kann ich dich auch fragen.“ Auch ich muss nun leicht lächeln. Da hast du wohl Recht. Die Entscheidung lag wohl auch bei mir. Ohne noch etwas darauf zu sagen standst du auf, sahst zu mir, hieltst mir die Hand hin und fragtest: „Kommst du mit duschen?“ Kurz überlegte ich. Sollte ich wirklich? Eigentlich nicht… Doch ergriff ich trotzdem deine Hand, ließ mich von dir auf meine Beine ziehen und nickte dir zu. Das reichte dir wohl als Einverständnis und, uns immer noch an den Händen haltend, gingen wir ins Bad unter die Dusche. Dort drückte ich dich gleich an die kalten Fliesen und verwickelte dich in einen Kuss, den du bereitwillig erwidertest. Warum hab ich nicht ‚nein‘ gesagt? Es war doch klar, was passieren würde. Warum hast du nicht ‚nein‘ gesagt? Wolltest du es denn genauso sehr, wie ich? Warum? Wir sollten doch nicht… Aber… Wer entscheidet eigentlich, was wir sollten und was nicht? Ist es nicht an uns, was wir tun? Oder halt nicht...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)