Glück im Unglück von emisu ================================================================================ Kapitel 1: Schneeflocken ------------------------ Kennst du das, wenn dir eine Geschichte nicht mehr aus den Kopf geht? Ich meine, sie dich berührt als wäre sie Wirklichkeit, wenn nicht wirst du es nie verstehen, wenn doch dann lese und staune. Glück im Unglück Karakura 04 Uhr 59 Montag Der Wecker läutete. Es war 5.00 Uhr am Morgen. Karin schaltete den Wecker aus, streckte sich und rieb sich die verschlafenen Augen aus. Gleich müsste sie zur Arbeit, sie schwang ihre Beine aus dem Bett und zog sich an. Sie hieß Karin Kurosaki, war 28 Jahre alt. Sie arbeitete in einem Krankenhaus als Assistenzärztin im fünften Jahr und spezialisierte sich hauptsächlich nur für Kinder. Karin lebte in einer kleinen Wohnung ganz für sich allein. Na ja ein Mitbewohner könnte noch hier einziehen, es war ja auch für zwei gedacht. Sie hatte ihre Schwester Yuzu gefragt, ob sie vielleicht wollte, aber zu ihrer Überraschung wollte die Geschwister abhängige Yuzu nicht hier einziehen. Karin vermutete der Grund, warum sie nicht eingewilligt hatte, war, weil die süße Yuzu immer noch in einer Traumwelt lebte. Sie glaubte noch fest daran, dass der eigentlich gedachte Mitbewohner aus heiterem Himmel, doch noch kommen würde. Doch Karin wusste es besser. Er hatte sich damals entschieden. Für die Soul Society und nicht für sie. Karins Entscheidung war es nicht mehr um ihn zu kämpfen. Wie sollte sie auch um etwas kämpfen, dass ihre Liebe nicht mehr erwiderte? Warum sollte sie das Schwert zur Verteidigung ihres gemeinsamen Lebens ziehen, wenn er ihr ganz deutlich zeigte, dass er Seins in der Scheide lassen wollte. Sie durfte nicht so lange über ihn nachdenken, denn sonst würde er vor ihr erscheinen und diese Kopfschmerzen kämen zurück. Es gab wirklich diese Momente, da würde sie die Zeit zurück drehen wollen und als kleines Mädchen nicht zum Fußballspiel mit ihren Freunden gehen und sie hätte ihn wahrscheinlich nie kennen gelernt, wahrscheinlich nicht, denn an diesem Tag ist sie ihm zwei Mal begegnet. Hätte sie nicht aus Wut gegen ihren Ball getreten, dann wäre er nie auf die Straße gekommen, wo er den Ball auf hob und ihr zurück gegeben hatte. Ach! Warum zum Teufel war sie nicht krank an diesem Tag gewesen, dann würde ihr Herz nicht Krankhaft nach ihm schmerzen. Es nutzte ja nichts sich darüber aufzuregen oder? Also kochte sie sich etwas schönes zu essen. Na gut, es würde nicht so gut schmecken wie Yuzus Essen, aber ganz so schlecht würde sie sich auch nicht wieder angestellt haben. Bevor sie hier eingezogen war, hatte Yuzu ihr schnell noch das Kochen beigebracht. Ihre ersten Versuche waren scheußlich. Ichigo wurde beim Probieren ganz blau im Gesicht. Toshiro und Yuzu fanden das sehr amüsant. TOSHIRO. Sie hielt mitten in der Bewegung an, diesmal konnte sie es nicht verhindern, dass sein Gesicht vor ihrem inneren Auge auftauchte und gleich darauf kamen diese pochenden Kopfschmerzen. Karins Hand umfasste die Stelle, wo die Schmerzen herkamen. Sie kamen immer auf die Minute wenn sie ihn vor sich sah. Immer! „Verdammt! Warum zum Teufel muss es so weh tun....“ Tränen glitten von ihren Wangen auf das heiße Herdplatte hinunter. Sie hatte sich so bemüht nicht mehr an ihn zu denken. Es war so lange her, dass sie ihn zuletzt gesehen hatte. Ihr Bruder Ichigo sah ihn noch manchmal, aber Toshiro redete keine zwei Worte mit ihm. Selbst mit Rukia nicht. Er wurde für sie alle ein Fremder. Toshiro. Aber dieser Name hatte noch so viel Kraft, als wäre Karin eine Zeitlang eine Schneeflocke, die in der eisernen Kälte hinunter schwebt doch der Wind, trägt sie immer weiter, immerfort. Er lässt es nicht zu, dass sie ein Teil von den großen ganzen Pracht Schnee wird und wenn sie ehrlich mit sich selbst sein will, dann das sie nie mit guten Gewissen ein Teil von der großen Pracht sein könnte, nicht wirklich. „Ach! Warum bin ich nur zur dieser Sorte Frau geworden, die wegen eines Typen weinen, die ihnen den Laufpass gegeben haben. So eine verfluchte Scheiße, aber auch!!!!!!“, sagte sie zu sich selbst und klatschte versehentlich mit der Hand auf die heiße Herdplatte. Sie zog fluchend ihre Hand zurück, stellte die Herdplatte runter, ging dann zum Waschbecken rüber und tunkte ihre verbrannte Hand unter dem kalten Wasserstrahl. Jetzt verletzte sie sich auch noch. Sie musste sich einfach nur Beruhigen, dann würde der Schmerz mit der Zeit sich abklingen, sonst nichts und als sie das tat, spürte sie mit der Zeit nur das kalte Wasser. Wie schön das doch war. Karin betrachtete ihre verbrannte Hand. Die Verbrennung war nicht schwer, da würde keine Narbe bleiben. Manchmal, wenn sie ganz traurig war, stellte sie sich ihn ganz einfach vor. Sie schloss die Augen. Zum Beispiel würde er in diesem Moment ihre verbrannte Hand in seine Hände einschließen, sie vor seinen Mund richten und mit seiner Fähigkeit zum kalten Atem ihre verbrannte Hand kühlen. Sie, die ihre Augen schließ und sich entspannte. Sein Blick jedoch würde auf ihr ruhen. Seine hellblauen Augen wären auf ihre Gestalt gerichtet. Das war schön und genau aus diesem Grund hasste sie diese Tagträume. Immer, wenn irgendwas ihm ähnelte, dann sah sie vor sich seine Gestalt oder wenn sie Pech hatte, setzten ihre Kopfschmerzen ein. Sie öffnete ihre Augen. Nein, sie musste Vernünftig sein. Sie stellte den Wasserhahn aus. Es nützte ja nichts sich nach diesen Träumen zu verzehren. Sie verbannt ihre Hand, würgte ihr doch misslungenes Essen hinunter und flechtete vor ihrem Spiegel die Haare, die waren in den Jahren gewachsen. Als sie damit fertig war stachen ihr die Fotos, die sie am Rande ihres Spiegels geklebt hatte. Es war irgendwie Routine geworden, dass sie die Bilder morgens vor der Arbeit ansah. Es waren Bilder von ihrer Kindheit bis zu ihrem heutigem ich. Auch Bilder von Ichigos und Rukias Hochzeit, von ihrer Einschulung, ihren Abschlüssen, Feiertagen und so weiter. Das waren die besten Erinnerungen an ihrem Leben. Und bald kommt ein Neues hin, sagte sie sich immer. Keine Ahnung warum sie das tat. Man hatte sie schon oft darum gebeten die Bilder in ein Album zu legen oder in Bilderrahmen zu stecken, doch bei fast allen diesen Bildern war auch er dabei, stets immer an ihrer Seite. Mein Gott, er ist wie ein Gespenst aus ihrer Vergangenheit, das sie nicht los wird. Man sollte auch nicht die Menschen vergessen, die einem am wichtigsten waren. Wenn man sie verleugnet, dann verleugnet man sich am Ende doch selbst oder nicht? Wie soll man auch eine Person vergessen, die man fast sein ganzes Leben kannte. Ob man das in einen Buch für Frauen, denen das Herz gebrochen wurde, nachlesen kann? Könnte eine lustige Erfahrung sein das heraus zu finden. Aber bevor sie es vergaß, dass sie nicht ums Vergnügen so früh aufgestanden war, sondern um zu ihrer Arbeit zu laufen, weil ihr Auto in der Werkstatt war und sie keinen hatte, der sie fuhr, außer vielleicht ihren Vater, aber auf seine positive Art sie keine Lust hatte. Karin hatte Angst, dass ihr Vater was merken würde. Mittags ging es ihr auch gut, nur morgens war so eine Sache. Sie zog Mantel, Schal und feste Winterstiefel an und um es nicht zu vergessen ihre Handtasche. Ja, wie der Zufall es so wollte, war es seine Jahreszeit. Winter. Als Karin das Wohngebäude verließ, sagte er ihr auch mit einem eiskalten Wind hallo. Die Straßen waren zum Glück nicht mit Schnee bedeckt, denn sie könnte nicht noch mehr Gemeinsamkeiten mit ihm ertragen. Sie ging mit einen großem Seufzer einen Schritt nach dem anderen ihren Weg zum Krankenhaus. Es war noch recht dunkel weswegen auch noch die Nachtlampen brannten. Die Straßen waren, bis auf ein paar fahrenden Autos und genauso früh aufstehenden Menschen wie sie, leer. Soul Society Mit dem schönen Morgen war es vorbei. Er hatte sie wieder gesehen vor seinen geschlossenen Augen. Warum? Mit anderen Worten von ihr geträumt. Wie jetzt gerade. Er saß in der Bibliothek, seine Arbeitssachen waren vom Tisch verschwunden, helles Sonnenlicht drang vom Fenster. Aber dieser Raum war sehr viel kleiner als das Original. Es war fast so groß wie ein Kinderzimmer und in diesen Zimmer waren Regale , der Schreibtisch und eine Person, die im Schatten stand. Er wusste bereits wer diese Person war. Nur das Problem war, dass es genau diese Person war, die er vor vielen Jahren im Stich gelassen hatte. Es war einfach ein schlechter Scherz. Diese Träume von ihr, wie sie zu ihm kommt mit ein Lächeln im Gesicht. Ihre Haltung bei jedem Schritt verrät ihm, dass sie es kaum aushalten kann ihn anzufassen. Als wäre er ein Kuscheltier, das besonders flauschig aussah und zu süß um es nicht einmal geknuddelt zu haben. Ja, es war ein besonders schlechter Scherz, denn genau das würde gleich passieren. Wie immer. Sie ließ sich Zeit. Sie blieb direkt neben ihm stehen und wartete auf sein Zeichen. Sie redete nie im Traum. Sie sagte immer nur ein Wort, seinen Namen „Toshiro“. Wohl das einzige Wort das sein Unterbewusstsein ihr erlaubte. Es klingt zwar komisch, aber er mochte es, wenn sie seinen Namen aussprach. Sein Name klang viel freundlicher, als wenn er ihn aussprach. Bei ihm klang sein Name, als würde er ein zweites Schwert ziehen wollen, das andere Leute vor Einschüchterung weinen lässt. Zum Beispiel als dieser Neue einmal seinen Namen falsch aufgeschrieben hatte und er ihn aus Schlafmangel heraus anschrie und ihn 20 mal seinen Namen richtig aufschreiben ließ bis er es konnte. Doch wenn sie ihn aussprach, dann könnte man denken, dass er eigentlich ein guter Kerl wäre, doch das war er nicht, nicht mehr für sie. Ihre Hand streichelte sein schneeweißes Haar um ihre Bitte deutlicher zu machen. Er sah sie an. Jetzt hatte ihr Lächeln eine andere Form angenommen. Es wurde traurig. Sie wollte es so sehr von ihm. Diese kleine Bitte musste er ihr immer erfüllen auch, wenn es ihn schmerzte, verlangte sie es trotzdem von ihm oder er bestrafte sich selbst für das geschehende. Für die Narbe die er sich selbst vor langer Zeit zugefügt hatte. „Toshiro“. „In Ordnung....Karin“. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, damit er wenigstens dieser einen Bitte nachgehen konnte. Karin setzte sich auf seinen Schoss. Er legte einen Arm um ihre Taille, damit sie nicht runter rutschen konnte, denn den anderen brauchte er noch um ihre Strähnen hinter ihr Ohr zu stecken. Ihre Hand zog sich mitsamt seinem Haar zu einer Faust zusammen und die andere stützte sich auf seiner Brust ab. Er zeichnete mit seinen Fingern Linien auf ihrem Gesicht. Er begann von ihrer Stirn bis zu ihren sanften Lippen, wo er sie nur mit seinen Finger streifte. Er verweilte nicht lange dort, denn sie nahm ihre Hand von seiner Brust, nahm die seine und führte sie ganz an ihren Mund und küsste sie zärtlich. Ihre Hand in seinen Haar drängte ihn sich näher vor zu beugen bis sich seine Stirn und ihre berührten. Das Sonnenlicht blendete Toshiro ein klein wenig, doch es ließ Karins braune Augen hervor stechen, die bei seinen blauen Augen verweilten. Ihr schwarzes Ebenholzes Haar war so schön wie auch weich, als würde er nicht Karins Haare in seiner Hand halten, sondern tausende kleiner Federn, die nicht fürs fliegen gedacht waren. Sie waren dafür da, Karin und ihn wie in einen Umhang zu umhüllen. Sie war schon immer süß. Ihre harte und doch sanfte Weise verführten ihn dazu seine Hand aus ihrer zu befreien und Karin fest in seine Arme zu nehmen. Seinen Kopf vergrub er in ihrem Nacken. Ihren hatte sie auf seiner Schulter gestützt. Ihre Hand löste sich aus seinem Haar und streichelte es wieder. Ihre andere Hand war auf seinem Rücken, wo sie sich fast schmerzhaft verkrampfte. Da waren sie wieder an diesem Punkt, gefesselt an dem jeweils Anderen, von denen es keiner von ihnen vermag, sie zu lösen. Das ist wohl der Begriff jemanden ganz nah zu sein und auch wieder nicht. Das machte die Sache nicht gerade erträglicher. Es war wie das Eis in der Kälte, die hohen Bäume und die dichten Zweige verhindern das die Sonnenstrahlen den Schnee berühren, aber nicht alle Blätter von den Zweigen konnten das Sonnenlicht aufhalten. Der Schnee war vielleicht nicht im Laufe der Zeit mitgekommen, doch auch nicht die Bäume, die Zweige und die Blätter, konnten ihnen dieses kleine Sonnenlicht verweigern, das auch nur in Toshiros Träumen auftauchte. Hier war er von jeglichen Vorschriften entbunden. Das Gefühl, sie in seinen Armen halten zu dürfen, war nicht mit der Erinnerung von damals zu vergleichen, dieses Gefühl, diese Träume von ihr waren keinen Trost, sondern die schlimmste Qual. Jeder, der denkt das Träume eine Heilquelle wären, dann täuscht er sich, denn die Realität kann einen wirklich heilen, auch wenn wir Dinge sehen die kaum zu ertragen sind, vor denen wir Angst haben, sollten wir trotzdem die Augen nicht davor verschließen, denn dann wäre ein Leben nur ein Traum, eine Lüge. Wer nur träumt ist einsam. Zu Träumen ist zwar keine Schande, doch es wäre schöner es mit jemandem zu teilen, den man es erzählen könnte, den man vertraut, von ganzen Herzen liebt. Seine Eltern hatte er niemals kennengelernt, seine Oma sollte sich keine allzu großen Sorgen um ihn machen und seine Freunde konnte er es nicht beichten, dass sein Leid von einer Frau, die er im Namen der Soul Society nicht haben kann, stammte. Toshiro würde wirklich alles tun, um diese Karin mit der Echten einzutauschen. Nicht alle Träume können mit der Realität mithalten. Sie konnten geliebte Menschen nicht ersetzen und zu seinem Bedauern, gab ihn diese Karin, die auf seinem Schoss saß, ein wenig Hoffnung, dass es eines Tages wirklich die Echte sein könnte. „Kommandant, wachen sie auf ....“ Jemand hämmerte von der anderen Seite der Tür. Toshiro löste die Umarmung und sah ihr in die Augen, damit sie nicht hysterisch wurde, denn immer wenn es zum Ende kam, klammerte sie sich so doll an ihn, dass er gar keine Luft mehr bekam. Sein Unterbewusstsein erlaubte ihr dann immer die Worte zu wiederholen, am jenen Tag, als er sie verließ. „Karin lass mich los“, sagte er behutsam zu ihr doch Karins Augen füllten sich mit Tränen und ihre Hände krallten sich an ihm fest. „Bitte hör auf so zu reden....bitte“, sagte sie zu ihm. Das konnte er nicht länger mit ansehen und zwang sie ihn loszulassen. Leider wehrte sie sich so stark, dass sie von seinen Schoss runter rutschte und hart auf dem Boden landete. Sie wimmerte leise ohne ihn dabei anzusehen, sie sah wie ein Haufen Elend aus. „Wachen sie auf Kommandant!“, die Stimme war von Rangiku, seiner Vizekommandin. Er musste aufwachen, er wollte gehen, doch als er fast die Tür erreicht hatte, stellte sie sich ihm in den Weg und versperrte ihm die Tür. Karins Gesichtsausdruck zeigte wie hart sie darum kämpfte ihre Tränen zurück zu halten und nur ihre Wut zu zeigen. „Wenn du jetzt gehst, komm dann nie wieder zurück. Den Toshiro, den ich kenne, würde keine lehren Versprechungen machen und er würde mir sagen warum? Haben sich deine Gefühle für mich so schnell geändert? Habe ich dich ohne es zu wissen verletzt? Toshiro sag es mir, sag mir die Wahrheit!“, brüllte sie ihn an. Damals hatte er es ihr nicht erzählt, er durfte nicht und konnte es auch nicht. Sie hätte die Wahrheit nicht akzeptieren können. „Wir wissen oder ich weiß, das ich wieder kommen werde und du wirst alles wieder vergessen, wie immer“. Er stößte sie zur Seite und öffnete die Tür. Toshiro öffnete die Augen. Er war in der Bibliothek eingeschlafen und diesmal waren seine Arbeitssachen auf dem Schreibtisch vorhanden. Er war wohl auf ihnen eingeschlafen und dummerweise hatte er die Tinte umgeschüttet. Jetzt waren seine Arbeitsblätter versaut. Die Tinte war überall, an seinen Händen, seinen Ärmeln und er vermutete auch in seinem Gesicht. „Herr Kommandant, sie sind einfach auf die Tischplatte geknallt, als wäre sie ein Kissen! Es ist ja toll wie hart sie Arbeiten, nur wird es langsam echt beängstigend“, sagte seine Vizekommandin Rangiku Matsumoto, die eine wirkliche besorgte Miene zeigte. Von diesen Gesichtszügen hatte er die Schnauze voll. Die trafen ihn so tief, dass er gleich darauf Schuldgefühle bekam. Diese zeigten sich immer, wenn er mal einen kleinen Unfall hatte und wie es schien begann es bei seinen Kollegen abzufärben. Dabei war es noch anstrengender sein Gesicht vor ihnen zu waren. „Es ist 7.25 Uhr morgens. Sie haben höchstens 12 Minuten geschlafen. Es ist Zeit, dass sie sich waschen und nach Hause gehen“, sagte sie ihm im Befehlston und sah ihn ganz streng an. Und das tat sie auch noch laut, damit es jeder in der Bibliothek hören konnte. Neugierige Augen sahen zu ihnen beiden rüber. Das ging Toshiro auf die Nerven. Es war ja immer interessant, wenn ein Kommandant von seiner Vizekommandin einen Befehl zu bekommen kriegte, nicht? Er hasste es, wenn er von seinen Angestellten vor der Öffentlichkeit verhätschelt wurde und er in diesen jämmerlichem Zustand gesehen oder angestarrt wurde. „Starrt gefälligst in eure Bücher. Uns anzustarren könnte für eure Augen und für eure Ohren katastrophal ausgehen, aber ihr könntet auch weiter ganz brav eure Nasen in die Bücher wieder reinstecken“, sagte Toshiro, als wäre es sein Ernst. Doch selbst wenn auch nicht, konnte er mit seinem Blick, die neugierigen Leute aus Angst weg scheuchen lassen. Toshiro wendete sich wieder seiner Vizekommandin zu, die mit ihrer Haltung ganz offen zeigte, dass sie nicht locker lassen würde. „In Ordnung, ich werde mich jetzt waschen gehen. Du kannst ja die Blätter ersetzen und sie ausfüllen. Mach bitte auch die Tinte weg, ja? Dafür wäre ich dir sehr Dankbar“. Er erhob sich von seinem Platz, und verließ ohne ein weiteres Wort oder jemanden noch einmal anzusehen, die Bibliothek. Toshiro bemerkte nicht, wie seine Vizekommandin ihm traurig hinterher starrte und was er wirklich nicht bemerkt hatte, war dass sie ihn schon seit sehr langer Zeit hinterher starrte. Kapitel 2: Schneeflocke teil 2 ------------------------------ Das warme Wasser war wirklich eine Wohltat. Die Tinte von seinen Gesicht ab zu bekommen war schwierig. Seine Wange war schon ganz Rot von dem vielen Abwaschen. Den Versuch, die Tinte von seinem weißen Kommandantenhaori weg zu bekommen, war reine Zeitverschwendung. Mit der Zeit wurde er so wütend, dass er es frustrierend in irgendeine Ecke des Badezimmers schleuderte und sich selbst im Spiegel ansah. Er war in den Jahren größer geworden. Früher hatte er ja Angst gehabt, dass er für immer ein Winzling bleibt. Seine Oma hatte ihm damals vorgeschlagen, wenn er Zeit hätte Mittags eine Stunde zu schlafen, würde das helfen zu wachsen. Sie hatte wohl Recht, doch das war nicht das Einzige, was Toshiro im Spiegel sah. Diesen Ausdruck im Gesicht und der weiße Kommandantenhaori in der Ecke liegend, erinnerte ihn an dem Tag, als er wieder zurückkehrte. Es kam zu einen Sturm auf, die Gewitterwolken machten sich schon bereit und der Donner nahm eigentlich die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Toshiro schlenderte die Straßen der Seireitei entlang. Der Regen fiel auf seine ungeschützte Haut, seinen Armen, Hals und seinen Kopf, als wäre es das Normalste auf der Welt vom Regen nur so überschüttet zu werden oder zu versuchen seinen Schmerz zu ertränken, würde so nicht funktionieren. Seine Kleidung aus der Menschenwelt hatte er noch an, seinen Kommandantenhaori hielt in seine Hand fest.Die Leute nahmen keine Notiz von ihm. Sie schlossen die Türe und die Fenster um den Regen und Donner abzuwarten. Keiner war mehr auf den Straßen, was gut war, er wollte seine Ruhe haben. Er begegnete nur Kindern, die sich zu Hause vor dem Sturm Schutz suchen wollten, doch eines der Kinder saß ihm im Weg. Das Kind weinte vor Nässe, weil dadurch sein Bild, was es auf dem Stein gezeichnet hatte, verschmiert war. Toshiro blieb vor ihr stehen. Das Mädchen hörte für einen Augen blick auf zu weinen und sah zu ihm herauf. Er versuchte ein klein wenig zu Lächeln. „Geh nach Hause, hier draußen bist du vor dem Sturm nicht sicher“, sagte Toshiro zu dem kleinen Mädchen. Sie wirkte zuerst ganz verwirrt, denn offenbar machte er ihr Angst. War es das Lächeln? Oder sein eiskalter Blick. Die Kleine fing langsam wieder an zu weinen und zeigte mit ihrem kleinen Zeigefinger auf das verschmierte Bild. „Aber mein Bild, es ist zerstört!“, sagte sie kleinlaut. „Dachtest du, dieses Bild würde immer hier sein? Und jeder würde es bewundern? Das ist ja mehr als nur kindisch von dir, nicht mal die Bilder der ganz berühmten Maler existieren noch, aber lass dir das ein Trost sein, kleines Mädchen. Auch wenn es sie nicht mehr gibt, hat man sie doch noch in Erinnerung. Bei diesem Fall wirst nur du dich daran erinnern, also hör auf zu weinen und geh endlich nach Hause. Der Regen hat nur dieses Bild auf dem Weg verwischt, nicht das in deinen Kopf, denn da kommt Keiner ran, nicht einmal der Regen, kann dir diese Erinnerung nehmen . . . . auch wenn du es dir wünschen würdest“, bei seinen letzten Worten sah er ihr nicht wirklich in die Augen und sein Lächeln erlosch. Das Mädchen senkte ihren Blick und sah zu seiner Hand, die zu einer Faust geformt war und aus der Blut tropfte. Die Blutstropfen landeten auf dem Boden und somit auf das verschmierten Bild des kleinen Mädchens. „Warum sind sie denn verletzt ?“, fragte das kleine Mädchen Toshiro. Er verkrampfte sie kurz und ließ dann locker. Er überlegte sich seine Antwort, denn er selbst konnte sie sich nicht erklären. Seit wann hatte er sich verletzt? Hatte er seine Hand so fest zusammen gezogen, dass er seine Nägel in seiner eigene Hand gebohrt hatte ? Was für einen Unsinn sich an der eigenen Hand zu verletzen und das ohne sein wissen. Er durfte nicht die Kontrolle verlieren. Das Wetter war beabsichtigt. Es würde für sein Vorhaben von großem Nutzen sein, denn etwas schnürte ihm langsam aber sicher die Kehle zu. Toshiro machte einen kleinen Bogen um die Kleine und lief weiter, aber gab ihr währenddessen noch seine Antwort. „Weil der Sturm nicht stark genug ist für mich, aber für dich ist er gefährlich. Geh jetzt nach Hause oder du verletzt dich noch“, Toshiro hörte wie das Mädchen seinen Rat befolgte, als sogar die Blitze sich im Himmel bemerkbar machten. Als er dann zu Hause war, ging er sofort zum Bad, schmiss seinen Kommandantenhaori in die gleiche Ecke und stand vor dem Spiegel. Er stützte sich vom Waschbecken ab und wartete auf einen Donner, denn er hatte das Gefühl, dass seine Kehle vor Verlangen um endlich seine Stimme zu erheben brannte. Doch es sollte ein Geheimnis sein. Seine Augen ihn darum baten die Tränen nicht länger zurück zu halten und den Sturm in seinem Herzen, in seiner Seele freien Lauf zu lassen. Irgendwann konnte er sie nicht mehr zurück halten. Er legte seinen Kopf auf seinen Nacken und schrie den Schmerz aus der Seele als der Donner ertönte. Diesen Schrei konnte den eines Menschen nicht vergleichen. Es glich eher einem Hollow, der nach seiner nächsten Beute rief. Als Toshiro keine Kraft mehr dafür hatte, nur noch für die Tränen. Danach knickten seine Beine ein und Toshiro ließ sich auf dem Boden nieder. Karin. Immer wieder hörte er ihre Stimme in seinem Kopf und sah die Bilder von ihr, wie sie ihn anlachte, ihn umarmte, ihn küsste. Diese Zeiten waren für Toshiro jetzt vorbei. „Es ist besser so, besser so“, sagte Toshiro zu sich selbst. Er spritzte sich das heiße Wasser übers Gesicht. Es ging ihm schon besser. Er konnte ohne sie Leben. Es war hart, aber durch die Arbeit verging der Tag wie im Flug. Seine Gedanken waren nur von seiner Arbeit besessen. Bei der Arbeit musste er nicht an sie denken. Doch manche Fragen stellte er sich doch jeden Tag, ist sie glücklich? Hat sie jemand Anderen gefunden, der sie zum Lachen bringt? Vielleicht hatte sie ja schon Kinder? Und manchmal kamen auch ganz böse Gedanken zum Vorschein. Denkt sie auch manchmal an mich? Oder leidet nur er allein für ihre gemeinsame Zeit? Nein, so durfte er nicht denken. Toshiro hob seinen Kommandantenhaori auf und ging zu seinem Schlafzimmer. Karin war in seinen Augen die Sanftheit in Person. Sie war die Schönste und stärkste Frau von der er je die Ehre gehabt hatte geliebt geworden zu sein. Toshiro zog sich um und legte sich ins Bett. Auch er musste endlich nach so vielen Jahren mit der Zeit wandeln. Ihr Leben müsste ihm egal sein und er musste sie loslassen. Er schloss seine Augen. Aber auch wenn Toshiro Karin los lassen könnte, könne er sie nicht vergessen. Die Sonne tat gut auf der Haut, sehr gut sogar. Leider kam die Sonne nicht sehr oft zum Vorschein. Kein Wunder bei dieser Jahreszeit. Die Cafeteria war schön dekoriert. Es hingen aus Papier geschnittene Schneeflocken an den Fenstern. Die Tischdecken sahen wie einer dieser Winternächte aus, der Hintergrund war Schwarzblau und da waren ganz viele weiße Punkte drauf. Man sah keinen Boden, nur die Dunkelheit und weiße Schneeflocken. Natürlich nicht für sie bleibt die Zeit stehen, warum sollte auch der Hersteller einen Boden dazu malen. Schneeflocken sahen besser in der Luft aus. Keiner hat die Schneeflocken gefragt, ob sie nicht weiter nach unten fallen wollen, aber die eigentliche Frage ist doch, warum verglich Karin sich mit einer Schneeflocke? Das war für sie selbst ein Rätsel. „Karin? Hast du mir zu gehört? Oder sind die Tischdecken interessanter als meine Probleme mit einer jungen Mutter?“, fragte Yuzu. „Also wenn ich ehrlich sein soll mit meiner Schwester dann . . .“, sie gähnte. „Du bist unmöglich Karin. Ich hoffe, dass du bei deinen Patienten besser zuhörst“, sagte Yuzu und krallte sich von Karins Teller eine Pommes, womit sie sich einen bösen Blick erntete, woraufhin sie nur mit den Achseln zuckte. „Du hast doch auch Pommes, also Finger weg! Man, mir bleibt auch nichts erspart. Heute morgen habe ich mir fast in die Hosen gemacht. Die Straßen waren leer, so richtig leer, ok zuerst waren da ein paar Leute auf den Straßen, aber dann wie in einem Horrorfilm keine Menschenseele und für einen kurzen Moment, dachte ich wirklich da würde mich jemand verfolgen. Doch es hatte sich schließlich als blöde Straßenkatze herausgestellt“, sagte Karin, machte zwischendurch eine kleine Pause um Luft zu Atmen. „Dann hat mich ein Fahrradfahrer umgefahren . . .“ „Oh! Geht’s dir denn gut? Hast du Schmerzen?“, fragte Yuzu besorgt und wollte aufstehen um sie sich anzusehen, doch Karin machte eine herablassende Handbewegung. „Ach, mir geht’s gut. Der Fahrradfahrer allerdings wird in der Notaufnahme genäht, aber das ist nicht der Punkt! Es war nicht seine Schuld. Ich habe nicht aufgepasst, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass- Nein, das ist das falsche Wort dafür, ich habe es gespürt. Ich habe mich auf einmal so Todtraurig gefühlt, gespürt das . . .“ „Du meinst wohl, dass du vor dir hin geträumt hast, richtig?“ „Ja, Yuzu. Das hast du scharf erkannt, aber das macht jeder Mensch, denn wenn man nicht mehr über etwas nachdenken könnte, müsste man seine Gedanken laut aussprechen. Da würden Manche schön blöd gucken, wenn sie von etwas erfahren, was sie nie hören wollten“, sagte Karin. „Da magst du recht haben. Würdest du mir verraten welche Gedanken deine Umgebung so uninteressant gemacht haben?“, fragte Yuzu. Nicht! Wie konnte sie denn nur nicht aufpassen? Sollte sie Yuzu anlügen? Normalerweise hätte Karin sie nicht angelogen, nur sie hatte einmal den Fehler gemacht sich ihrer Schwester anzuvertrauen. An diesem Morgen wollte sie sich mit Yuzu treffen, aber an diesem Morgen war sie es auch so Leid gewesen über Toshiro nach zu grübeln, dass ihr, als Yuzu sie gefragt hatte, ob es ihr gut ginge, der Kragen geplatzt ist! Sie kam gar nicht mehr aus dem Heulen raus. Dieser erbärmliche Moment der Schwäche machte sie heute noch so wütend und das auch noch vor ihrer Schwester, die das ziemlich Persönlich nahm, wenn einer von uns Dreien weinte. Früher waren Yuzu und Sie Heulsusen gewesen, aber nach dem Tot ihrer Mutter hatten sie sich vorgenommen stärker zu werden. Vor allem hatte Karin sich vorgenommen stärker zu werden, für ihre Familie. Keiner sollte sie so sehen, sie musste stark sein. Sie wollte Toshiro tief in ihr Innerstes einschließen und es damit besiegeln. Doch manchmal spukte er noch in ihren Gedanken, dass war am Anfang ein echtes Problem. Es beeinflusste ihren ganzen Tag, sogar bei der Arbeit. Sie nahm sich deshalb um keine Menschenleben zu gefährden frei. Sie blieb dann eher zu Hause, als nach draußen zu gehen. Sie wollte auf keinen Fall hinterher hinken und lernte fleißig für ihre Arbeit, aber Karin merkte schnell, dass es keine Lösung war. Sie fühlte sich einsam und deswegen hatte sie Yuzu gefragt, ob sie sich treffen könnten, was sie einerseits bereute aber auch wieder nicht. Es war befreiend sich jemanden anzuvertrauen. Es änderte allerdings nicht die Tatsache das dieser jemand ihre Schwester gewesen war! Und nun? Wie soll sie . . . „Er ist es wieder, stimmts?“, fragte Yuzu sie und nahm Karins Hand in ihre Hände, diese Geste sollte Karin wohl als Trost dienen, was einen Grund zum Grinsen gab, denn es war fast schon ein wenig übertrieben von Yuzu. „Es ist schon in Ordnung, es ist schwer los zulassen, aber es ist für dich Notwendig, es zu tun!“ „Ach . . . Ich bin über den hinweg. Schon lange, seit Ewigkeiten“, versicherte Karin Yuzu. Yuzu hielt an ihrer Meinung fest und erwiderte nur: „Wenn das wirklich der Wahrheit entspricht, dann verabrede dich doch mit meinem Kollegen. Er ist echt süß und er hat mir gesagt, dass du eine schöne Frau wärst . . . “ Oh Man, warum versucht Yuzu sie denn zu verkuppeln? Bis jetzt hat sie so was nie versucht. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen ihr von dem Unfall zu erzählen. Na wenigstens hatte sie das Auto nicht erwähnt, das sie beinahe um genietet hätte. Wenn man es mit einer Besorgnis erregenden Schwester zu tun hatte, dann unterstreicht oder erwähnt man die ganz gefährlichen Sachen ganz einfach nicht! „. . . Und was meinst du dazu?“, fragte Yuzu sie und sah Karin ganz Erwartungsvoll an. Sie muss was ganz tolles Vorgeschlagen haben, zu dumm aber auch. „Du, weißt du ich bin mir nicht ganz sicher, ob das eine gute Idee ist“, sagte Karin damit sie vielleicht noch aus der Sache heil davon kam. „Wieso? Bei mir hat das sehr gut geklappt. Meine Patienten sagen, es ging ihnen damit viel besser! Versuche es doch mal? Komm wir probieren das einfach. Bist du bereit?“, Sie rieb sich die Hände warm. „Nein, nein! Nicht hier, wenn ich frei habe, ok?“, sagte Karin um den Schein zu waren und es funktionierte. Super! Yuzu lächelte sie ganz zufrieden mit sich selbst an. Yuzu war die Einzige, die davon wusste was zwischen Toshiro und ihr passiert war aber nicht . . . „Ich erinner' mich, Damals schien die Sonne nur, Strahlend klar erwärmte sie mein Herz, das ist nun vorbei, Winter tötet jedes Ding Und mir bleibt nur Wehmut und ein so tiefer, dunkler, leiser Schmerz“, sang Yuzu vor sich hin. Karin kam das Lied etwas bekannt vor, aber sie hatte vergessen woher sie das Lied kannte. „Woher war das noch mal? Aus einem Disneyfilm, oder?“, fragte Karin. „Ja, aus Däumeline. Ich fand das es gerade so passend ist, besonders zu dir.“ „Finde ich nicht wirklich, denn der Prinz kam doch wieder zurück“, sagte sie und wünschte sich für einen peinlichen Moment lang, sie wäre dieses naive Mädchen, die ihren Typen nur höchstens 20 Minuten kennt und ihn bekommt. Ach, wie lächerlich dieser Gedanke ist und nicht peinlich! „Karin, das werde ich jetzt nur einmal zu dir sagen, egal wie sehr du Toshiro geliebt hast. Du musst dich neu verlieben. Ich weiß ein gebrochenes Herz ist schwer, aber du kannst es nicht dein Leben lang tragen, mein Schatz. Liebe einen anderen Mann. Am Anfang mag es vielleicht nicht ganz so einfach sein. Na ja, die Liebe findet man ja nicht in jeder Straßenecke, aber auch wenn du ihn nicht so lieben kannst wie Toshiro, heißt das noch lange nicht, dass du einsam bleiben musst. Denn selbst wenn er wieder kommt, kann er nicht allen Ernstes erwarten, das du für immer alleine lebst und wenn doch, dann kannst du mir die Schuld geben, denn ich will nicht das du alleine bist. Du sollst glücklich werden, auch mit einem Anderen!“, sagte sie mit Betonung und sah dabei Karin tief in die Augen. Yuzu war von ihnen beiden immer die, die sich um andere Leute Sorgen machte, sie bemutterte und sie aufrichten will, aber es kam selten vor, dass sie es an ihr anwendete, denn dafür hatte Karin gesorgt. Sie musste für Yuzu stark sein. Sie vor anderen Leuten beschützen, die ihr sanftes Wesen benutzen wollen. „Karin, war es zufällig eine schwarze Katze?“, fragte Yuzu sie. „Ja war es, wieso? Denkst du jetzt, dass die Katze Schuld an dem Unfall ist?“, fragte Karin. Sie trank eine wenig von ihrer Cola. Sie musste sich abkühlen, denn die brennende Wut auf Toshiro glühte. „Nein, das meinte ich damit nicht, aber vielleicht bedeutet die schwarze Katze nicht ein schlechtes Omen? Du wurdest nicht verletzt, obwohl du gefangen warst von den Gedanken an ihn. Es könnte auch sein, das es eine Warnung ist. Wenn du der Vergangenheit weiter nachhängst, vergisst du dich und bist für die Zukunft Blind, die dir noch bevorsteht, mein Schwesterherz!“, sagte sie. „Oder es könnte bedeuten, das es erst der Anfang des Unglücks ist und mir noch was viel Schlimmeres passieren wird, Schwesterchen“, sagte Karin. „Ach du!“, sie nahm eine handvoll Pommes und schmiss sie auf Karin, die ganz erschrocken über Yuzus Tat war, aber zugleich auch amüsiert. „Hey, sind wir wieder fünf Jahre alt, Yuzu?“, fragte Karin, die eine Pommes nach der anderen aufsammelte. Alle Achtung, jede Pommes hatte sie getroffen, eine war sogar auf ihren Haaren. „Nein, ich habe für die Pommes bezahlt, also da kann keiner mit mir meckern“, verteidigte sich Yuzu und kicherte dabei. Yuzu war so liebenswert und der Faktor verstärkte sich besonders, wenn sie wie jetzt gerade kicherte. Ihre Patienten konnten von Glück reden, wenn sie Yuzu als Hebamme hatten. Karin hatte noch keine Hebamme gesehen, die eine größere Leidenschaft bei der Hilfe eines neues Lebens gehabt hätte. Yuzu wohnte immer noch bei ihrem Vater und half ihm manchmal bei der Arbeit. Sie wollte ihrem Vater nicht allein lassen und allein wohnen wollte sie auch wieder nicht. Karin war auch davon überzeugt, dass er, wenn er versuchen wollte sich was zu essen zu machen, es letzten Endes dazu führen würde das Haus in Schutt und Asche zu legen. Dieser Idiot. Also das Einzige, was seine Kinder von ihm geerbt hatten, waren diese Momente in denen sie einfach nur bescheuert waren, genau das stammte von ihm! Karin hatte Yuzu schon angeboten bei ihr einzuziehen doch die Hoffnung das Toshiro kommen würde, war das einzige Hindernis gewesen, aber jetzt nicht mehr. „Yuzu, ich habe gerade eine coole Idee! Wie wäre es, wenn du bei mir wohnen würdest?“ „Ja . . . das wäre gar keine schlechte Idee, aber ich habe eine bessere. Du könntest doch einfach bei uns einziehen, damit wir uns eine größere Wohnung suchen können, denn deine ist eine wenig zu klein und nichts für Ungut, aber mit viel zu viel Erinnerung von ihm. Er hat doch mitgeholfen die Wohnung zu gestalten, oder?“, fragte Yuzu sie. Karin konnte sich noch genau daran erinnern, wie die b Beiden die Wand bemalten und Toshiro sich nicht entscheiden konnte, welche Farbe für die Wand am passenden war. Karin hatte sich manchmal von ihrer Wand umgedreht und ihn dabei beobachtet, wie er mit sich selbst rang, in welche Farbdose er seinen Pinsel nun eintauchen würde. Er sah so hoch konzentriert dabei aus. Toshiro war in diesem Moment nicht wie der Junge, der sich nur um seine Arbeit oder seine Wachstumsstörung sorgte, sondern ein Mann, der sich um ihre gemeinsame Zukunft den Kopf verdrehte und das nur wegen einer Wand. Einmal hatte er sie dabei erwischt, wie sie ihn ansah. Sein schiefes Grinsen kombiniert mit der hochgezogenen Augenbraue, sah es damals unbeschreiblich süß aus, sie ist so glücklich gewesen. „Yuzu bedeutet es, dass du die Hoffnung mit Toshiro. . . Ich meine, dass er eines Tages zu mir zurück kommt, aufgegeben hast?“ Ihre Schwester spielte mit ihrem Strohhalm. Ihre Augen wurden traurig und trotz dessen lächelte sie. „Ich mochte Toshiro und du hast ihn geliebt. Ich vergesse nie den Tag an dem Toshiro dich verließ, weißt du noch? Wir waren an diesen morgen verabredet, aber so genau weiß ich nicht mehr den Grund, weißt du ihn noch. . .? Na ja, ist auch nicht so wichtig! Aber du warst so voller Zorn, so verzweifelt, dass ich dich ganz doll fest gehalten habe und so habe ich dich zuletzt gesehen, als unsere Mutter starb. Ich will das nicht noch einmal erleben. Ich mag Toshiro zwar, aber wenn ich ihm noch einmal begegne dann . . . fließt die Flüssigkeit nur so aus seinem Schädel!“, sagte Yuzu und machte so ein komisches Zeichen, das das Geschehende darstellen sollte, woraufhin Karin anfing zu lachen. „Und? Stellst du dir das auch vor?“, fragte Yuzu und lachte mit. „Nein, ich habe nur an die Operation nachgedacht, die ich vor drei Stunden noch hatte. Ich durfte eine Punktion durchführen, um den Druck auf das Gehirn zu beseitigen. Ja, das sagt dir wenig, ok ich erkläre es dir. Ich habe am Hinterkopf ein kleines Loch gebohrt und eine feine Nadel durch die Hirnhaut geführt. Mit der Hilfe eines Bildschirms konnte ich erkennen wo sich das Hämatom gebildet hatte. Das Gehirn war nicht verletzt. Über eine Sonde floss das blutige Hirnwasser dann ab und der innere Hirndruck fiel rapide ab. Cool oder?“ „ Ja, meine Karin ist die Coolste von allen!“, sagte sie lächelnd und mit fester Überzeugung. Das machte Karin ein wenig verlegen. Sie wusste das Yuzu einer der wenigen Personen auf Erden war, die nicht aus Boshaftigkeit lügen würden und das war einer von Yuzus besonderen Eigenschaften und nur sie konnte mit einer weißen Bluse, die Lila gepunktet war, so verdammt niedlich aussehen! Was Karin ihr aber auch gegenüber niemals laut aussprechen würde. Plötzlich veränderte sich Yuzus Miene zuerst in einen überraschten Gesichtsausdruck, dann aber in ein Strahlendes, dabei schienen ihre Augen vor Begeisterung an zu funkeln und dann erst rief sie seinen Namen: „Ichigo!“ Karin drehte sich in ihrem Stuhl und sah wie ihr Bruder in Hemd und Jeans zu ihnen kam. Wie es aussah, war er in einer seiner besonderen Stimmungen, denn diesmal hatte er nicht seine Stirn in Falten gelegt, sondern hatte sein Ichigo ähnliches Lächeln aufgesetzt. Heute war wohl sein Tag. „Hey, Yuzu, Karin. Wie geht’s euch?“ Kapitel 3: Schneeflocken teil 3 ------------------------------- Soul Society Toshiro 's Anwesenheit war wohl für alle eine Überraschung. Er hatte nicht lange geschlafen, denn sein Geist war so in Aufruhr wegen seines Entschlusses gewesen und um die Tinte letztendlich aus seinen Kommandantenhaori raus zu kriegen, bedurfte es nur ein bisschen Seife und viel Geduld. Toshiro begab sich zu seinem Arbeitsraum und arbeitete weiter mit seinen feuchten Kommendantenhaori an die Berichte. Der Pinsel streichelte die schwarze Tinte auf das weiße Papier. Stunden vergingen und er bemerkte kaum wie seine Mitarbeiter nach Hause gingen, er alleine war, wie die Nacht den Tag besiegte und wie die Sterne und der Mond den dunklen Himmel erleuchteten. Er fragte sich nicht, ob Karin sich den Nachthimmel ansah und er auch nicht, ob sie vielleicht schon selig schlief und was Schönes träumte? Ob sie alle im Schlaf . . . Er verschrieb sich zwischendurch und musste sich immer ein neues Blatt nehmen. Er fuhr mit der Hand über sein Gesicht. Das Gefühl, das die Bäume und die Zweige das Sonnenlicht endgültig verdeckt haben und das er sie loslässt ist doch eine schmerzliche Sache. Er machte weiter mit seiner Arbeit, solange bis das Tageslicht ihn blendete. Doch das war nicht das Einzige, das ihm in sein Blickfeld fiel. Schneeflocken. Toshiro beobachte die ersten Schneeflocken, wie sie vom Himmel herunter fielen. Die Ersten in diesem Winter. Er erinnerte sich in diesem Moment, wie sie die Wände bemalten. Er erinnerte sich daran, wie sie ihn aus ihrer Herzen's Blüte anlächelte, als er sah wie sie ihre Wand gestaltete. Sie benutzte die hellblaue Farbe für die eiskalte Luft und die weiße Farbe für die Schneeflocken. „Wie kommst du darauf, Karin?“, fragte er sie, als er neben ihr stand, die Arme noch immer verschränkt. „Ich habe einmal gehört, das man Farben benutzen sollte, die an eine Person erinnert, die man gern hat und da habe ich dich genommen“, sagte sie. Toshiro spürte noch heute, wie ihre Hand sich auf seine Brust legte. Nur für einen Moment um ihren Blick in seine hellblauen Augen einzufangen: „Deine hellblauen Augen Spiegeln die eiserne Luft die ich am Wintermorgen am ganzen Körper verspüre wieder und noch mehr wenn der Wind nachhilft“, ihre Hand erreichte sein Gesicht. Er wagte es nicht sich zu bewegen. Dieser Augenblick war schöner als ein Traum selbst, es war wirklich. „Und der Schnee soll meine Haare darstellen? Willst du mich veräppeln? Du weißt doch das ich nur wegen meiner Haare diesen blöden Spitznamen bekommen hab“. „Tsk. Ich versuche ein bisschen Romantisch zu sein und du kommst mir mit deinem Spitznamen an? Man, bist du ein schlechter Verlierer“, und gab ihm einen kleinen Klaps auf seine Stirn. „Wieso bin ich denn ein schlechter Verlierer?“ „Weil du es mit der Romantik nicht hinkriegst und mit der Farbe auch nicht. Offen gesagt, du bist in beiden heute ein hoffnungsloser Fall“, sagte sie und malte weiter an die Wand. Toshiro gab sich aber damit nicht zufrieden. „Du wusstest auch nicht welche Farbe du nehmen solltest und da hast du einfach mal was da hin gemalt stimmt's?“ Sie konnte ihm so viele Geschichten erzählen wie sie wollte, aber bei seinen Worten hatte er ganz genau gemerkt, das ihr Körper gezuckt hatte. „Um Romantisch zu sein? Da musste Toshiro laut Lachen, was Karin ein wenig verärgerte. „Was ich eben gesagt habe, das über deine Augen war ernst gemeint, natürlich war es zu übertrieben um Ehrlich zu sein. Überraschend das ich so was laut aus gesprochen habe. . .“ Sie lächelte freundlich, als hätte sie einen Gedanken vor ihren Augen, der es ihr erlaubte, „Aber es stimmte, es war die Wahrheit.“ Er bereute in diesem Moment, das er ihr Lächeln nur von der Seite sah und nicht von vorne um ihr Lächeln in vollen Zügen zu betrachten, ja, das hätte er damals tun sollen. „Und auch das ich ein hoffnungsloser Fall bin?“, sagte Toshiro. Sie drehte sich blitzschnell um und blickte ihn ganz streng an. Sie hielt den Pinsel vor sich ausgestreckt. „Ich warne dich, ich habe einen Pinsel und ich weiß auch wie man Ihn benutzt.“ „Oh. . . ja, aber sag mir willst du das so lassen? Es ist ein bisschen Gewöhnungsbedürftig, findest du nicht?“, sagte er. „Ja, wie schon gesagt, ich weiß sonst nichts“, sagte sie und wedelte mit dem Pinsel in ihrer Hand. „Also immer wenn du mir so solche Sachen sagst, verwirrt mich das und ich schaffe es nie still zu sein. Und dann sage ich Dinge, die zu solchen Momenten nicht dazu gehören, denn auch wenn es sich Unscheinbar anhört, ich halte wortwörtlich den Atem an. Es mag unromantisch sein, aber wenn ich nicht zu Worte komme, dann wage ich es nicht einmal zu Atmen“, sagte er, ohne dabei rot zu werden und ohne ein Wort der Lüge beugte er sich vor und sah ihr ganz fest in die Augen. Ein Teil von ihr, die auch er an ihr liebte. Diese Tatsache war nicht überraschend, jede Einzelheit ihres Körper, jeder Gegenstand für den sie eine gewisse Zuneigung hatte, war für Toshiro besonders. Mit seinen Gefühlen und seinem Verlangen danach ihr Nahe zu sein, küsste er sie aus ganzem Herzen. Er konnte nicht anders als so zu empfinden. Damals entschieden sie sich einfach für die Farbe weiß. Die Wand mit den Schneeflocken haben sie jedoch so gelassen. Toshiro wandte seinen Blick ab von dem Fenster. Wenn sich ganz langsam diese Leere in einem ausbreitete, ist das so als wäre ein großes Gewicht auf einem drauf und man musste tief Luft holen um überhaupt einen einzigen Gedanken an die Arbeit haben zu können. Er legte den Pinsel zur Seite und ließ seinen Kopf hängen. Wie schwer konnte es schon sein nicht an das zurück erinnert zu werden, wenn es doch eine riesige Ohrfeige für einen war. „Kommandant? Haben Sie Kopfschmerzen?“, fragte Rangiku ihn. „Nein, ich habe keine Kopfschmerzen, bin nur genervt. . .“, sagte Toshiro und nahm wieder seine Arbeit auf. Rangiku tippte mit dem Zeigefinger auf den Schreibtisch. Er war kurz davor sie aus dem Fenster zu werfen, wenn sie nicht damit aufhören würde. „Ich will das du mich wahrnimmst . . .“, sagte Rangiku und machte ohne Pause weiter. „Ich nimm dich doch wahr!“, sagte Toshiro und ignorierte ihren Versuch sich mit dieser kindischen Art auf sich Aufmerksam zu machen. Sie hatte mit dem Finger klopfen aufgehört und stattdessen ließ sie ihre Hände auf den Tisch fallen. Er zuckte zusammen und dabei unterlief ihm ein Fehler im schreiben und er musste von vorne anfangen. „Könntest du mich ansehen wenn wir reden?“ „Ich will im Moment nicht mit dir reden und wie sollte ich dich jetzt noch ansehen, wenn dieser Fehler in mir den Wunsch erweckt mir auf der Stelle die Augen raus zu reißen und deine gleich mit!“, sagte er aufgebracht. „Hatte ich dich darum gebeten nicht eine Weile zu schlafen?“ „Das sagen die Leute immer, aber sie vergessen dabei zu erwähnen wie lange man es tun sollte. Es war also nicht lang genug für dich? Schade das es mir nur egal ist, was du über mich denkst. Das Einzige was mich jetzt interessiert ist die Arbeit im Gegensatz zu dir“, sagte Toshiro. Es war vielleicht nicht so gemeint wie es sich anhörte. Es überraschte ihn selbst wie herzlos seine Wortwahl doch war. So wollte er nicht mit ihr reden. „Stimmt, aber bevor ich mich von dir vergraulen lasse. Ich habe eine Nachricht für dich! Deine Oma bittet dich um einen Anstandsbesuch“, sagte sie zu ihm und blickte ihn streng an, so wie sie ihn schon in der Bibliothek es getan hatte. Nur ihre Stimme war um einiges Schärfer. Eine leichte Brise Panik durchströmte seinen ganzen Körper. Wie ein Blitz. Er hatte keine Angst vor ihr, sondern er hatte die Befürchtung das seine Vitzekommandantin ein Wort zu viel geredet hatte. „Was hast du zu meiner Oma gesagt? Ich hoffe nichts, was sie beunruhigen könnte?“, ihre Stimme ist zwar scharf doch hingegen zu seiner durchschneidet sie den Mut des Gegners, wann immer er wollte. Ihr Blick veränderte sich, der strenge Wille verschwand und langsam strahlte sie etwas Gutmütiges aus. „Ich habe ihr nur die Wahrheit gesagt, mehr nicht Kommandant“, sagte sie und ging von ihm weg. Toshiro wusste einfach nicht, was er machen sollte, was sie ihr wohl gesagt hatte? Er verstand es nicht. Er hatte sich doch dazu entschlossen sie loszulassen. Es ist jetzt alles vorbei, es wird alles in Ordnung. Toshiro wird es ihnen allen beweisen! Er will sich bemühen nicht mehr, niemals wieder eine Sorge für andere Leute zu sein. Jemand über dem man sich lustig macht, wenn er sich überarbeitete! Auch seine Vizekommandantin . . . jeder . . . um ehrlich zu sein, kann er selbst sich nicht mehr ausstehen. Dieses erbärmliche Etwas, das sich vor anderen bloßstellt, will und kann er nicht mehr leiden. Es war einfach Zeit damit abzuschließen. Er hätte es schon damals tun sollen, wenn er sich jetzt daran zurück erinnerte, war es ein furchtbarer Fehler gewesen, aber auch zugleich ein wunderbarer Traum. Jurinan, dem 1. Bezirk von West-Rukongai war wie immer. Wenn die Leute ihn sahen, mieden sie ihn. Es machte ihm nichts aus, wenn sie es taten. Doch dieses Mal war der Weg zu seiner Oma nicht mehr so . . . er wusste nicht was ihn bei ihr erwartete. Das Haus war äußerlich nicht gealtert. Es sah genau so aus, wie bei sein letzten Besuch. Das Haus war aus alten,rohen Brettern gebaut. Aber immer noch das Haus seiner Kindheit mit seiner Oma und Momo Hinamori, die seine, (nach seinen Verstorbenen Freund), seine erste Jugendliebe war. Er machte nicht erst die Anstalt zu klopfen, sondern ging einfach rein. Die alten Holzdielen knirschten unter seinen Füßen. „Wer ist denn da? Bist du es mein alles geliebter Enkel?“, sagte eine ältere Frau, die Toshiro 's Oma war. Sie kam aus der Stube und strahlte übers ganze Gesicht, als sie ihn sah. „ Hey, Oma wie geht es dir?“ „Natürlich fabelhaft, ich bin vielleicht alt, aber noch immer fit wie ein Turnschuh! Komm! Komm! Gehen wir in die Stube damit wir reden können! Ich habe einen schönen Tee gemacht.“ Die Stube hatte sich auch nicht viel geändert. (Es war vielleicht nicht gerade wie bei der so). . . . . doch dieses Zimmer war doch ein Teil seiner Vergangenheit. Eine Vergangenheit über die er sich nicht beschweren konnte, natürlich war es ein wenig Hart, doch hier hatte er Menschen, die ihn liebten und hier begann auch alles. Wie hätte er wohl sein Leben verbracht, wenn er nie ein Shinigami geworden wäre? Seine Oma schenkte ihnen Tee ein und schien immer noch sehr glücklich zu sein, das er hier war, das hatte sich auch nicht verändert. Wenn er es damals getan hätte, dann würde sie jetzt nicht so glücklich sein und das war doch schon ein guter Grund Karin auf Ewig zu verbannen, aus seinen Gedanken und auch aus seinem Herzen. „Also mein Schatz, deine Freundin hat mir erzählt das du . . . das dich etwas bedrückt? Ich bin deine Oma du kannst mir alles erzählen“, sagte sie. Sie reichte ihm seine Tasse Tee. Er nahm sie schnell an. Oh? Seine Hände zitterten ein bisschen, er schien nervös zu sein. „Nein, ich bin nicht bedrückt und nein nur weil du meine Oma bist, kann ich dir nicht alles erzählen, wo kommen wir denn da hin?“,, und trank ein wenig Tee, um zu beweisen das er selbst davon überzeugt ist. „Sie hat mir gesagt, das du inmitten einer Predigt von einen deiner neuen Mitarbeiter in Ohnmacht gefallen bist. Sie sagte, das du nicht viel schläfst und darauf schließe ich das dich etwas bedrückt oder würde dir die Bezeichnung Selbstbestrafung besser gefallen? Und wenn das nicht diese beiden Sachen sind, würde ich vermuten das du unglücklich verliebt bist. Also?“, sie trank ihren Tee und sah ihn dabei mit ihrem ganz bestimmten Blick an, der so viel zu bedeuten hatte wie, das einer ihrer Theorien richtig war. Es war als hätte man ihm beim Lügen erwischt, doch dem war ja nicht so. Er hasste es, wenn er ihr Sorgen machte. Das hatte er schon als Kind gehasst. Er wollte ihr keine Sorgen bereiten, doch nicht schon wieder! „Ich bin nichts von alledem und ich habe beschlossen es wieder in den Griff zu kriegen, also mach dir keinen Kopf“, er wollte wieder trinken um die Halbwahrheit zu vertuschen, doch es ist schwer vor einer Person zu lügen, die man schon ein Leben lang kannte und auch nicht möglich. „Toshiro . . . du bist du, aber auch wieder nicht. Was Sie mir erzählt hat, war nicht du, gleichzeitig wieder doch, weil du alles für deinen Beruf tust. So warst du schon immer, du gabst dir nie mit einer Zwei zufrieden, denn du weißt, eine eins wäre besser. Was ist nur aus dir geworden? Einer der sich so sehr in die Arbeit stürzt bis er vor Erschöpfung umfällt und das mehrere Male?“ Er starrte in seinen Tee. Wie viel hatte Rangiku ihr noch so erzählt? Warum musste er sich so schuldig fühlen? „Ja das ist mir manchmal passiert . . . Ich hatte ein Problem, was nicht mehr existiert, also wie schon gesagt mach-“ „Wie lange hast du das Problem schon?“, fragte sie ihn. Wie sie diese Frage stellte. Als würde sie gleich etwas hören, was sie schon von Anfang an befürchtet hatte und er wollte irgendwo anders sein, denn darüber zu reden war er einfach noch nicht bereit. „Seit drei Jahren . . .“, antwortete er. Es würde nicht helfen sie anzulügen und sie war einer der ganz Wenigen, die in ihm wie in einem offenem Buch lesen konnte. Er hatte keine Wahl. „Seit drei Jahren also. Toshiro sag mir jetzt, wovon dir diese dunklen Augenringe gekommen sind . . . Sind es Schuldgefühle?“ „Ja . . . zum Teil sind es Schuldgefühle. Ich habe einer Person, die mir viel bedeutet sehr, sehr Weh getan . . . aber das ist mir jetzt egal ich werde nicht mehr-“ „Toshiro! Sieh mich an“, sagte sie streng. Er blickte auf und sie sah ihn voll Mitgefühl an. „Toshiro . . . du leidest und kannst nicht schlafen. Das ist ein sehr ernst zunehmendes Problem. Du kannst es ja nicht einmal verbergen, so weit ist es schon gekommen! Erzähl mir von der Person die dir viel bedeutet. Wie viele Male hast du es versucht zu vergessen?“, fragte sie ihn. Er war wie in einem Schock zustand, ja . . . es wäre eine Lüge, wenn er sagen würde das diese Idee ihm nicht zum ersten Mal durch den Kopf schwirrte. „Es zu erzählen macht die Sache nicht Einfacher! Bitte können wir nicht über was anderes reden? Vielleicht darüber wie es dir ergangen ist? Alles wäre mir recht, nur nicht über diese Person!!! Sie ist Vergangenheit . . .“ Er konnte ihr nicht mehr ins Gesicht sehen. Jetzt hatte er auch sie angeschrien, einer seiner wichtigsten Personen in seinem Leben und auch zu ihr war er ein Ekel gewesen. Früher wäre das undenkbar gewesen. Er erkannte sich selbst nicht mehr . . . Sie nahm seine Hand und drückte sie ganz fest. Sie meinte es zwar gut, doch diese Geste verschlimmerte nur das Gefühl ein Riesen Mistkerl zu sein, der ungestraft davon kommt. Aber er war sofort erleichtert, als er ihre strenge Stimme hörte. „Du musst noch viel lernen Toshiro. Wenn ein Herz bricht, kann es für dich und deine Mitmenschen schlecht ausgehen. Die Liebe kann heilen oder verletzen. Sie kann dich glücklich machen oder zerstören. Du kannst aber vor deinen Gefühlen nicht davonlaufen! Viele machen den gleichen Fehler. Du musst jetzt stark genug sein, dich deinen Gefühlen für diese Person zu stellen, denn wenn du immer nur wegläufst, verlierst du dich am Ende selbst.“ „Ich . . . wie soll ich das machen? Soll ich einfach zu ihr gehen und mich für alles was ich ihr angetan habe Entschuldigen und danach wird es mir besser gehen?“ Sie lächelte ihn ermutigend an. „Ja, mein süßer Enkel“. Sie sagte es, als wäre es das einfachste auf der Welt eine geliebte Person um Entschuldigung zu bitten. Doch seiner Oma die Geschichte zu erzählen wäre ein Fehler, also versuchte er auch zurück zu Lächeln, aber es wollte ihm nicht gelingen. Er kam in dem Moment in seine Abteilung, als Rangiku schwer beschäftigt auf seinem Schreibtisch saß und seine Arbeit machte. Das hatte sie noch nie getan. Sie wollte anscheinend wirklich, das er nicht weiter arbeitete. Toshiro ging zu ihr. Sie bemerkte ihn erst, als er sich räusperte, so vertieft war sie in die Arbeit. „Ich gehe hier nicht weg, sie sollten-“ „Schlafen gehen und das werde ich auch tun und ich wollte dich auch darum bitten heute und morgen meine Aufgaben zu übernehmen?“ Sie war wie vom Donner getroffen. Sie versuchte es auch gar nicht zu verbergen, mit großen Augen starrte sie ihn an. „12 Minuten schlafen gehen und gleich wieder kommen oder um es versucht zu haben?„ „Vielleicht wird es mir ja wirklich nicht gelingen, aber heute und morgen gehe ich nicht zur Arbeit.“ Er bemerkte nicht, wie schnell sie um den Schreibtisch herum ging um ihn zu umarmten. Sie machte es so geschickt mit ihren Brüsten, weil er ja Größer geworden war, das sie sein Gesicht in ihnen vergrub. „Ja, ja! Natürlich Kommandant, das werde ich tun! Ach, ich bin ja so froh, das Sie beschlossen haben damit aufzuhören! Ja, das ist mein Kommandant!“, sagte sie in ihrer Pieps Stimme. Er befreite sich von ihrer Umarmung und war schon wieder sauer auf sie, aber zu müde um das mit ihr zu besprechen. Das würde auch nichts bringen, das machte sie schon seit sie sich kannten. „Was wollen sie morgen denn machen?“, fragte sie ihn. „Ganz einfach, ich werde das Problem, das mir keine Ruhe lässt, gegenübertreten und mich für alles was ich getan habe entschuldigen und so einen Abschluss zu machen. Sei aber nicht faul!“, sagte er. Als Antwort bekam er nur ein Zwinkern, was ihn um ehrlich zu sein ziemlich störte. Seine Müdigkeit, aber gewann über seinen Ärger. Das Einzige was er wollte und brauchte, war sein weiches Bett. Kapitel 4: Schneeflocken teil 4 ------------------------------- Es ist das Schönste auf der Welt einfach auf seinem Bett zu liegen und nichts zu tun. Die Bettdecke so weich und warm. Der Pyjama schmiegte sich fantastisch an  ihren Körper, man muss keinen unnötigen Gedanken haben oder ein schlechtes Gewissen, weil man sich nicht frisch machte. Später Arbeit zu haben ist doch etwas Tolles, aber die Abendschicht zu haben wird ermüdend sein. Es war ein schöner Morgen nichts in dieser Szene hätte ihre innere Ruhe gestört bis plötzlich ihr Handy klingelte. Sie nahm es von ihren Nachttisch. „Hallo?“ „Hey! Hast du heute frei?“, fragte die Stimme ihre Zwillingsschwester Yuzu und hörte sich ganz aufgeregt an. „Nein, ich habe Nachtschicht, aber den Tag bin ich frei. Wieso denn?“, fragte sie und stand von ihrem Bett auf und verabschiedete sich von der Szene einfach faul zu sein. „Gut, denn wir wollen alle feiern! Ich koche und du entspannst einfach auf der Coach. Rukia und Ichigo werden uns die Ultraschallbilder zeigen!“ Das Ergebnis eines jedes Ehepaares. Rukia und Ichigo würden bald ein Kind bekommen, ihren Neffen oder Nichte. Das war der Grund, warum er an diesem Tag gelächelt hatte. Er sagte es ihnen, als hätte sein Leben ein neues Kapitel aufgeschlagen und er wollte das seine Familie daran teilnahm. Karin war ein bisschen eifersüchtig auf ihren Ichigo und gleichzeitig so stolz, dass er bald Vater würde. Wie unwirklich es ihr doch erscheint, gestern war Ichigo noch der große Bruder, der sie umarmte wegen einer Schularbeit und bald würde Ichigo sein Kind in den Armen halten. „Das werde ich doch auf keinen Fall verpassen wollen, oder?“ unterdrückte sie ihre Glücksgefühle, damit einer von ihnen sich wie ein normaler Mensch benahm. „Oh gut, dass du genauso wie ich vor Freude platzt! Ich werde was leckeres herbei Zaubern! Und dein Date wird es auch sicher schmecken. Ach, ich freue mich schon auf die Bilder . ..“ Sie stoppte mitten in der Bewegung, als sie das Wort (Date) hörte, während sie ihre Hose anzog. „Date? Wie kannst du nur! Ich habe nie gesagt, dass ich mich mit diesem Typen treffe!. . .“ Sie versuchte ihre Wut zu zügeln und in ihrer Vorstellung drehte sie Yuzu den Hals um. „Aber das hatten wir doch so besprochen! Das du dich bald mit ihm in unserem Haus triffst“ Sie klang ganz verwirrt und da ging Karin ein Licht auf. War das etwa der Moment gewesen, wo sie nicht aufgepasst hatte? Als Yuzu und Karin in der Cafeteria zu Mittag gegessen hatten, aber . . . „Haben sich deine Patienten mit diesem Typen bei dir zu Hause getroffen?“ Yuzu seufzte laut auf. „Nein!! Haben sie nicht, aber ich mache auch deinen Lieblings Nachtisch . . . Ach, komm gib ihm eine Chance!!!“ „Ich . . . Ich bin wirklich nicht . . . wieso denn nicht? Ok, aber erwarte das ich dich nach dem Essen, dann umbringen werde“, sagte Karin. Sie brachte keinen vernünftigen Grund zustande, warum denn nicht? Wieso konnte er nicht der Richtige für sie sein. Heutzutage hatten die Menschen mit vielen eine Beziehung und dann fanden sie ihren Richtigen oder hatten die Schnauze voll. Sie konnte auch die lustige, alleinstehende Tante sein, die ihr eigenes Glückes Schmied war. Doch da war nur ein Problem. Um genau zu sein, war es ein Wunsch, der so alt wie die Menschheit selbst war: Ein Kind zu bekommen! Leider brauchte man dafür einen Mann oder den Samen von ihm. „Ok, geritzt mach dich fein für ihn und sei du selbst! Gut, ich kaufe die Zutaten. Bis dann!!!“ „Warte, Yuzu! Was meintest du jetzt eigentlich mit „meine Patienten hat das sehr geholfen?“ was war mit dem Typen?“ „Oh! Tunnel  . . .“, sagte sie und legte auf. Fassungslos starrte sie ihr Telefon an. Welcher Tunnel? Sie hatte doch gar keinen Wagen! Ohne einen Kommentar abzugeben, zog sie sich weiter um und starrte sich letztendlich im Spiegel an. Sie würde . . . . über was sollte sie mit diesem Typen reden, außer über die Arbeit vielleicht. Sie war sich sicher, dass sie ihn ziemlich abtörnen würde, wenn sie von den Organen im Körper sprach, was andererseits ein interessantes Thema für Menschen, wie sie war und wie sollte sie ein Mann lieben können, der rein gar nichts vom Körper eines Menschen wusste oder sich davor ekelte vor ihrer Arbeit, die sie mit Leidenschaft lebte. Heutzutage gibt es Bücher, wie man mit einen Mann umging. Früher fand sie solche Bücher lächerlich doch eine Arbeitskollegin empfahl sie ihr, weil sie so ein ähnliches Problem hatte mit einem Mann. Die Arbeitskollegin hieß Rei. Sie wurde ihre Freundin auf der Arbeit. Es war Karin's einfachste Beziehung und auch ihre Längste. Es ist unbegreiflich, dass Männer sich über Frauen beschwerten (außer natürlich, wenn die Frauen ihre Männer betrogen), denn die Freundschaft zu Rei war die Tollste, die sie hatte. Sie war sogar mit der Streberbrille echt hübsch. Sie war auch sehr schüchtern. Sie erinnerte sie ein wenig an ihre Schwester, doch hatte sie auch einige Eigenschaften von ihrem Bruder. Doch Karin schaffte es nicht Rei außerhalb der Arbeit zu treffen. Sie wollte es . . . . aber aus irgendeinem Grund konnte sie sich nicht dazu überwinden sich mit ihr zu treffen. Karin ging nicht sehr oft raus. Sie spielte zwar noch mit ihren alten Kumpels manchmal noch Fußball und traf ihre Familie doch den Rest des Tages war sie zu Hause, lernte für ihre Arbeit oder las ein gutes Buch was am Ende ein Reinfall ist, was meistens der Fall war. Karin war die meiste Zeit allein in der Wohnung, was auch ihre Schuld war. Sie ließ außer ihrer Familie niemanden rein. Die Gedanken nahmen ihren klaren Verstand ein und unterbrach somit ihre Selbstbeherrschung für einen winzigen Moment. Die Wand, tauchte in ihren Blickwinkel auf, diese Wand . . . Nein, . . Sie sie fasste sich an die Stirn. „Wie soll ich es schaffen . . . Warum passiert das mir? . . .“, fragte Karin zu sich selbst. „Er ist es wieder, stimmts?“, wiederholten sich Yuzu's Worte in ihr Innerstes wieder und auch noch ihr Gesichtsausdruck dabei . . . Karin schloss die Augen und atmete dabei tief Ein-und Aus und öffnete sie wieder. Denn jetzt war sie an einem Punkt angelangt, wo sie nicht einmal mehr weinen konnte und ihre Gefühle in sich einschloss, damit kein Anderer sie sehen konnte. Manchmal war es besser, nicht zu weinen oder zu klagen. Keiner davon würde sie befreien von Karin's dummen und erbärmlichem Leid, das sie sich letztendlich selbst zu verschulden hatte. „Tohiro . . . Was hast du nur in mir zerstört?“  Sie betrachtete die Wand mit Abscheu und Hass. Als wäre ihre bloße Existenz eine Bestrafung. Sie traf einen Entschluss. Die Schneeflocken mussten weg!!! Karin machte sich bereit nach draußen zu gehen. Die Vergangenheit ein kleinen Schritt hinter sich zu lassen. Sie stolperte die Treppen runter und zog die Tür auf. Es war eisig kalt, doch sie ging ohne groß Nachzudenken weiter. Sie hielt es langsam nicht aus nur zu gehen, sie musste laufen! Karin rempelte Leute an. Die Kommentare hörte sie nicht. Sie hatte nur einen Gedanken. Die Wand musste endlich verschwinden . . . Das besorgte Gesicht von ihrer Schwester . .  . die ihrer Freunde, von ihrer ganzen Familie. Doch egal wie sehr ihre Gefühle oder ob es überhaupt Gefühle sind, die sie nicht mehr aushalten konnte, so musste sie stehen bleiben. Ihre Lunge und Beine schmerzten. Ihre Haare fielen ihr vor ihren Augen. Sie wusste manchmal selbst nicht was in ihr vorging, sie wusste es z.b. jetzt nicht . . . . Das Schild von dem Laden, der für seine Farben bekannt war, war nicht mehr weit. Nur noch die Straße runter. Die Leute gingen einfach an ihr vorbei. Keiner kümmerte es, was mit ihr war, ob sie schmerzen hatte oder nicht. Sie hatte ganz vergessen ihre Jacke zu zumachen. Wie peinlich sich so daneben zu benehmen. Nur wegen eines Mannes, dachte sie mit einem trockenen Lächeln. . . Ihr war es Mittlerweile egal was mit ihm war  . . . doch ihre Familie nicht. Was ist, wenn ihr Bruder oder ihr Vater sie so sehen könnten? Was würden Sie wohl von ihr denken? Karin zog den Reißverschluss hoch, streifte ihre Haare von ihrem Gesicht und  richtete sich auf. Doch sie konnte keinen Schritt tun, denn auf der Telefonzelle war ein Wesen. Es hatte eine menschliche Form, man konnte nichts sehen durch den Umhang, doch diese Augen. Sie waren Goldrot und sahen direkt zu ihr. Das konnte kein Mensch geschweige denn ein Shinigami sein . . . Sie konnte ihre Beine nicht bewegen, konnte die Menschen um sich herum nicht mehr wirklich wahrnehmen, denn wie es schien, konnte nur sie es sehen. Es entblößte seine rote Hand, dachte sie zuerst. Doch als es eine Handbewegung machte, als Zeichen, dass sie zu ihm kommen sollte, tropfte plötzlich Blut von der verschmierten Hand, was ihre Todesangst vergrößerte. Sie bemerkte nicht mal, ob sie überhaupt noch atmete. Ihr Herz schlug so hart auf ihren Brustkorb, dass es sich wie ein Messerstich anfühlte. Das Monster sah ihre Angst und absonderlicher weise zeigte es ihr ein Piece Zeichen und seine überlange Zunge. Karin verkrampfte ihre Hände um ihre Brust. Sie versuchte ihre Angst zu unterdrücken, doch sein Blick war so eindringlich, dass ihre Beine einknickten. Sie landete auf den harten Bürgersteig. Was wollte es von ihr? Kaum dass sie sich diese Frage gestellt hatte, war er schon . . . Ein Wimpernschlag lang war es vor der Telefonzelle verwunden, sie sah sich um und könnte es jedoch nicht entdecken. „Entschuldigen, Sie aber darf ich fragen, ob es ihnen gut geht?“ Sie schreckte auf und sah zu dem Mann, der sie angesprochen hatte. Es war ein junger Mann Mitte Dreißig und trug einen Anzug. Er hatte schwarze Haare, braune Augen und trug eine Brille. Er hatte ein ganz sanftes Lächeln auf seinen Gesicht, als würde es Ihn amüsieren sie so zu sehen. Was Karin gar nicht gefiel und sie nur wütend machte! „Wer sind sie?!“, fragte Karin empört, die ihre Fassung wieder hatte. Die Hände nichts desto trotz schützend vor ihren Körper. Sie wollte ihre zitternden Hände vor ihm verbergen. „Einer der Vielen, deren Ich das unweigerliche Vergnügen hatte, von Ihnen angerempelt worden zu sein“, antwortete er. Er streckte seine Hand nach ihr aus und Karin sah ihn fragend an. Warum sollte sie seine Hand nehmen? Er hatte immer noch sein Lächeln, das sie nervte und hielt es nicht für nötig fand seine Hand anzunehmen. Sie richtete sich auf, klopfte den Dreck auf ihrer Hose weg und erwiderte sein Lächeln. Sie hielt ihre Hände versteckt am Rücken. „Danke, für das Angebot, doch wie Sie sehen, war es überflüssig“, sagte Karin. Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er packte sie am Handgelenk. „Was soll das . . .“, wollte sie ihn schon an schimpfen . . . Karin hielt ihren Mund. Sein Lächeln war verschwunden und bei genauerer Betrachtung sah er wie ein mutterloses Kind aus, das nicht wusste, was es tun sollte  . . . Er sah erschöpft aus, ausgelaugt und als hätte er Tage lang nicht mehr geschlafen. „Würde es Ihnen etwas ausmachen mit mir eine Tasse heißen Kaffee zu trinken?“, fragte er sie. Seine Hand war nicht grob.  Eher zärtlich. Als wenn er einen Schmetterlingsflügel anfasste, aus Angst, das er in seiner Hand zerbrechen könnte, umschloss er ihr Handgelenk. Karin hätte sich mühelos aus seinen Griff befreien können, aber alles schrie in ihr, sie sollte es gefälligst nicht tun! Er könnte auch ein Selbstmordgefährdeter sein, der nur Angst hatte allein zu sterben und sie wollte auf jeden Fall noch eine alte Oma werden! Andererseits war er einfach zu Bemitleiden. Sie hatte auch noch gar nichts gegessen, was er für sie bezahlen könnte und sein Blick . . . Verdammt. „Ja, in Ordnung, aber nur unter der Bedingung, dass Sie auch das Essen bezahlen!“ Er gewann sein Lächeln wieder. Sie sah dabei zu, wie er nach einem Café Ausschau  hielt. Offensichtlich vergaß der Mann, dass er ihr Handgelenk immer noch in seiner Hand hatte. Vielleicht steckte noch die Angst dahinter, dass sie ihm doch  noch davon laufen könnte. Karin konnte es sich nicht erklären, warum sie ihn nicht wegen seines Griffs anschnauzte. Sie war keine der Frauen, die das romantisch fanden, das tat sie auch gar nicht. Wieso dann fühlte sie sich gar nicht unwohl? Dieser fremde Mann suchte so verbissen nach einem Kaffee und mit ehrlich gesagtem Optimismus im Gesicht, als hätte er schon alles um zufrieden zu sein. Er drehte sich zu ihr um, wie das Lächeln von einem Kind, das von seinem Fenster aus den Sonnenuntergang begrüßte. So sah er sie an und Karin wurde sogar ein wenig Rot. „Wir stehen ja vor einem Kaffee! Ha, Ha! Wie dumm von uns . . .“, wuschelte er peinlich berührt seinen Haaren. Von uns . . .?! Dieser Mistkerl! Die warme Kaffeetasse tat ihren Händen so wie ihrem Bauch gut. Wahrscheinlich hatte sie genau das gebraucht um sich zu beruhigen. Der Mann hatte für sie zwei Teller voll mit Pfannkuchen bestellt. Karin wollte ihm erklären, dass sie nicht so viel essen konnte, weil sie noch was vor hatte, doch er schien das gar nicht zu hören und bestellte noch zwei große Tassen mit heißer Schokolade. Es war zu allem Übel ein Maid-Café. Die Kellnerinnen sahen alle wie Dienstmädchen aus und sprachen die Gäste mit „Gnädiger Herr“ oder Karin mit „Gnädiges Fräulein“ an, was das Einzige an diesem Laden war, dass sie nicht ganz so übel fand. Das einzige Problem war ihr Begleiter, der sie ganz Unbeholfen anstarrte. Die Raumtemperatur war angenehm warm, so angenehm, dass sie ihre Jacke ausgezogen hatte. Der Fremde hatte gar keine Jacke angehabt, nur einen Schal und Handschuhe. Er hatte angst gehabt, das sein Anzug unter einer Jacke zerknittern könnte und ihm sei nicht so kalt gewesen, sagte er zu ihr. Sie redeten kaum miteinander. Karin vertrieb sich ihre Zeit damit, dass Muster auf dem Geschirr zu bewundern. Und er starrte sie einfach nur an, als wäre sie ein Kunstwerk, das betrachtet werden musste. „Warum starren sie mich an? Das macht Sie nur noch unheimlicher und wenn ich es vergessen hatte, es zu erwähnen, Sie machen keinen beruhigenden Eindruck damit. „Das kann zwar sein doch. . . wenn man es aus ihrer Perspektive betrachtet schon . . . aber ich will nicht. . .“ stotterte er nervös und versuchte sich raus zureden. Er wurde wieder still, dachte wohl angestrengt nach. Dann starrte er  sie wieder an und diesmal schaute sie nicht weg. Sie ließ seine dunkelbraunen Augen nicht los. Verunsichert senkte er seinen Blick, nahm die Gabel und drehte sie in seiner Hand. Er benahm sich eher wie ein kleiner Junge, als ein erwachsener Mann, was sie an ihren Vater und ihre kleine Schwester erinnerte. Wie passend. Sie fand immer wieder an verschiedenen Personen kleine und große Persönlichkeitsähnlichkeiten von ihren liebsten Menschen. Das war einer der wenigen Gründe, warum sie nicht weggegangen war. Aber um nicht ihre wahren Gefühle zu zeigen, unterband sie ihre wachsende Zuneigung zu ihm und schlug mit der Hand auf dem Tisch und zeigte einen wütenden Gesichtsausdruck. „Wenn ein Kerl eine wildfremde Frau zum Essen einlädt, sollte er sie doch nicht einfach so anstarren, ohne einen Laut oder einen Flirt von sich zugeben!“ „Ich soll mit ihnen flirten?“, fragte er unsicher. „Nein. . .“, antwortete Karin genervt, wurde dabei aber ein wenig Rot. Ein wenig weniger Dummheit von ihrem Vater wäre ihr lieber. „Was soll ich dann tun. . . . ?“ „Keine Ahnung! Vertreiben wir uns die Zeit bis der Himmel mir auf dem Kopf fällt. Ich habe so was noch nie gemacht und glauben sie mir das werde ich auch nie wieder tun.“ Sie überkreuzte ihre Arme miteinander, als Zeichen das sie es Ernst meinte. „Es tut mir leid, das ich Sie anstarre, doch ich hoffe, das Sie mir etwas von sich erzählen. . . z.b. was Sie zur Zeit gerne machen. . . Sie sind auch nicht ganz. . . unschuldig  . . . was soll ich denn sonst mit ihnen tun außer sie. . .“ das letzte Wort hing zwischen ihnen. Sie wäre auch richtig ausgeflippt, wenn er. . . Sie seufzte, sie wusste nicht wie man mit Männern umging, zu denen sie nett sein musste, weil Sie sie zum Essen eingeladen hatten. Was war der wirkliche Grund hier zu sitzen mit einem wildfremden Mann. Warum zum Teufel? Sie fühlte sich nicht zu ihm hingezogen. . . Sie bekam langsam wieder ihre Kopfschmerzen. Sie stützte sich an der Tischplatte ab. Was machte sie nur. . . War es nur Mitleid von ihr oder hatte sie es nur aus dem gleichen Grund wie dieser Mann getan? Weil sie genauso wie er einsam war. . . Sie musste ihre Tränen unterdrücken. Viele sagen, dass nur Frauen weinen, weil sie nicht so stark und diszipliniert wie Männer seien, doch das ist eine fette Lüge von Frauen und Männer, die zu sehr an andere glaubten, als an sich selbst. Karin ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen, so Schmerzhaft, dass sie die Wunde und das Bild von Toshiros Gestalt vor ihren inneren Augen, wieder verdrängte, wie eine wiederkommende Tür, die niemals eine Schwäche zeigen, wird solange der Schmerz existierte. Man könnte es als nie endender Krieg, zwischen sie und ihre törichte Liebe zu Toshiro bezeichnen. „Geht es Ihnen nicht besser ?“, fragte er. Er hatte ihre feuchten Augen gesehen, die sie versucht hatte zu verbergen. „Stark zu sein ist nicht immer einfach, auch wenn manche Menschen vorgeben es nicht zu verstehen, glaube ich, dass sie es am besten verstehen, denn die Lächeln nie in echt“, sagte er und trank dabei genüsslich seine heiße Schokolade, als würde er sie damit aufmuntern wollen. Sie fing an laut zu lachen. Für einen Anzugträger war er gar nicht langweilig oder auch sonst stolperte nicht oft über einen Mann seiner Sorte. Niemand hatte sie so offen gefragt, wie es ihr ging. Die schlimme Zeit über hatte sie nie jemanden kennengelernt, außer ihrer Familie, die ihre Gefühlsrisse gesehen hatten. . . aber von einem fremden Mann, der sie nicht einmal kannte, hatte das Wissen. Ohne  von der Hintergrundgeschichte erfahren zu haben, späte er in ihr Schlüsselloch und kam zu dem Schluss, dass es ihr nicht gut ging. Sie war ein wenig Misstrauisch, denn sie wurde dazu erzogen worden, keinen Fremden zu trauen. Es war beängstigend, als ihr der Gedanke kam, dass es vielleicht nicht sein erstes Mal ist, mit einer fremden Frau zu essen und es alles nur ein krankes Spiel war. Höflichkeit konnte man als Waffe für Feinde benutzen, wie der Spruch schon sagte, „Kenne deine Freunde, aber deine Feinde noch besser“, das war  komischerweise eine Heilung für ihre Kopfschmerzen. Sie hatte keine Angst vor ihm, im Gegenteil. Sie empfand es als Herausforderung dieses Spiel zu gewinnen. „Doch, es geht mir schon besser,“ sagte sie mit einem nicht gezwungenem Lächeln mit einer Träne auf der Wange, die ungebeten fiel. „Ich bin Satzuki, aber was jetzt viel Wichtiger ist, würden sie mir bitte einen Gefallen tun?“, fragte er. „Welchen?“, fragte sie verunsichert, denn seine Schultern zuckten und er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Was sollte das denn schon wieder? Lachte er sie etwa aus?  Bevor sie ihn fragen konnte kam, die Bedienung mit den Pfannkuchen und sah Karin und Satzuki verwirrt an. „Entschuldigen Sie bitte, mein Herr, aber fühlen sie sich nicht gut? Soll ich ihnen ein Glas Wasser holen?,“ fragte sie Satzuki und legte mitfühlend ihre Hand auf seiner Schulter. Er krümmte sich praktisch auf dem Stuhl und nach einer Weile zeigte er sein weinerliches Gesicht, das mit einem Lächeln verzehrt wurde, was Karin und der Bedienung angst einjagte. „Es tut mir leid“, sagte er eilig, nahm sich die Serviette und wischte sich die Augen damit ab. „Ich kann nicht dabei zuschauen, wenn jemand weint, dann muss ich automatisch mit weinen. Nach der Zeit lache ich, weil es doch sehr lächerlich ist.“ „Ach so. . .“, sagte die Bedienung, die sich alle Mühe gab, das falsche Lächeln aufrecht zu erhalten. Karin dachte gar nicht daran nett zu sein. „Du hast ja nicht alle deine blöden, hässlichen Krawatten im Schrank. Wie kannst du hier jetzt heulen, während ich am Tisch sitze und ich habe nicht geweint. Ich hatte was im Auge! Du blöder Idiot!“ Rechtfertigte sie sich vor der Bedienung,  die  eifrig nickte und wie ein Wirbelwind sie davon eilte. Es interessierte Karin schon lange nicht mehr, dass die Leute sie wegen ihres Temperaments anstarrten. Sie hatten das doch schon lange gemacht, es würde sich auch nie ändern. Sie war nicht sanft, wie ihre Schwester. Satzuki wischte  sich mit seinem Ellbogen oft über die Augen und setzte sein  munteres Lächeln auf. „Es tut mir leid, ich weine nicht mehr und sie sind Sauer, was ich verstehen kann, wirklich. . . Normalerweise passiert mir das nur bei Liebesfilmen . . . das ist peinlich zu sagen, aber ich weine auch, wenn es ein gutes Ende nimmt. Warum sind sie so traurig? Welches Kapitel in ihrer Geschichte ließ Sie stolpern?“, fragte er sie. Karin sah ihr Spiegelbild in der heißen Schokolade. Sollte sie ihm das Geheimnis verraten? Die ganze Wahrheit, die nicht einmal ihre Schwester kannte? Nein, das konnte, durfte sie nicht machen. Satzuki hatte eine beruhigende Auswirkung auf Karin. Das Gefiel ihr und auch wieder nicht. „Was ist ihre?“, fragte sie ihn herausfordernd. Ihre Stimmung verlor an Haltung. Was sollte das? Sie wollte nicht über solche Dinge reden sondern einfach nur essen. „Meine Geschichte ist nicht so lang oder aufregend, wie vielleicht Ihre. Kurz zusammengefasst: Ich fliehe vor der Einsamkeit, die immer größer und schwerer auf meinen Schultern zu tragen ist. Bei manchen Menschen ist sie nur von kurzer Dauer, doch für mich existiert sie schon viel zu lange. Egal wo ich hingehe, sie ist schon dort, doch heute konnte ich entkommen. Dank der Frau, die mich auf dem Weg meiner Arbeit angerempelt hat. Vielen Dank nochmal.“ Trotz des ständigen Lächeln, konnte der Schmerz von seinen Worten nicht abgeklungen werden, egal  was ihn angetan wurde, es werden noch viele dinge kommen vor den er nicht fliehen kann, Mitleid war da Überflüssig. „lass uns die Pfannkuchen und jeder geht seines Weges, in Ordnung“ fragte sie ihn, er nahm seine Gabel in die Hand, nickte zustimmend doch keine Minute später runzelte er die Stirn. „ bevor wir uns von einander trennen würde ich gern ihren Namen hören, sie kennen meinen da wäre es nur gerecht wenn ich ihren erfahren würde“ „Karin . . .“ antwortete sie ihn, sie wurde wieder rot als er ihren Namen leise wiederholte. Während des Essens wechselte keiner von ihnen ein Wort miteinander, diesmal war es gar nicht so unangenehm viele mehr war es besser . . .  . Sie verabschiedeten sich von einander und jeder ging seines Weges, bevor Karin zurück gehen wollte hielt sie noch mal nach den Monster Ausschau. Sie hatte es nicht einmal während des Essens vergessen können. Dieses Monster war kein böser Geist, es war etwas anderes, was sie noch nie gesehen hatte. Ob sie Ichigo davon erzählen sollte? Karin entschied sich ihrem Bruder erst nach der Feier davon zu erzählen. Es könnte ja auch nur Spaß gewesen sein, ein grausamer Scherz. Sie sah Satzuki noch eine Weile nach und bedankte sich im Stillen bei ihm, ärgerlicherweise drehte er sich genau in diesen Moment um und erwischte sie dabei. . .Das kann doch nicht war sein! Karin verwarf den Gedanken und schickte ihm einen Fluch. Da ist der  . .  . der Druck auf ihrem Herzen und sie hatte plötzlich keine Luft mehr. Karin wollte nie in ein Land reisen, wo es Tsunamis und Tornados gab. Sie wollte dieses Risiko nicht eingehen. Sie wollte nicht dieses verhasste Gefühl im Geist und Körper haben, wo man nur auf eine Wand sah, denn es gibt nichts was einem helfen könnte und hat nur ein lästiges fieses Wort, das nicht verschwinden will. Wieso, Wieso, Wieso, Wieso, Wieso, Wieso, Wieso, Wieso, Wieso, Wieso, Wieso? „Toshiro . . .“ Er stand hinter Satzuki. Ihr Gespenst der Vergangenheit mit Normalkleidung und für alle Menschen sichtbar, stand er da. Toshiro. Kapitel 5: Schneeflocke 5 ------------------------- Die Leute gingen wie auch heute Morgen an Karin vorbei als sei sie ein Geist. Nur Wenige konnten ihre Existens bemerken, doch die Meisten sahen durch sie hindurch. Toshiro tat das nicht. Er sah sie unumwegt an, so wie früher aber auch wieder nicht. Es waren drei Jahre verloren gegangen, die nach seiner Erscheinung wie ein Filmspiel an ihr vorbei flogen. Sie sah die erste Begegnung bis zu dem letzten Tag an dem sie ihn gesehen hatte. Die vielen Tränen, der ganze Schmerz, wie konnte er dann nur hier sein? Sie hatte sich diese Szene vorgestellt. Sie war sich aber nie sicher gewesen wie sie sich verhalten sollte. Glücklich? Er stand vor ihr und räusperte sich. Sie nahm sich zusammen und tat als wäre er ihr ein lästiger Anblick. Sie wusste nicht wie sie sich fühlen sollte. Sie spürte nur am ganzen Körper diesen Hass auf ihn. „Du solltest dich wärmer anziehen. Es ist ziemlich Kalt“, waren seine ersten Worte seit drei Jahren wiedersehen. „Das ist mir nicht aufgefallen. Ich zittere nur... ich habe noch etwas vor, also wenn du etwas von mir willst, dann sag es jetzt. Nur hier zu stehen ist mühsam“ sagte sie und versuchte nicht dabei sanft zu klingen. Er hatte immer noch so eine Wirkung auf sie, die ihr das Gefühl gab . . . Oder vielleicht bildete sie sich das nur ein, denn so wie früher konnte es nicht mehr sein. Er hatte sich äußerlich kaum verändert, noch immer hatte er sein ernstes Gesicht in das Karin anfangs so vernarrt war. Alles was sie vor sich sah, war ihr lieber Toshiro, den sie hasste. „Ich wollte mich für mein Verhalten von damals entschuldigen. Es tut mir leid . . . Es war ein Fehler von mir uns Hoffnungen zu machen, die es von Anfang an nicht gab.“ Sie konnte gar nicht glauben was sie da hörte. Er sollte damit aufhören. Sofort. Wie konnte er das nur sagen? Warum behielt er das nicht für sich? Diese Wahrheit wollte sie nicht. Sie behielt die Haltung und sehnte sich nach mehr Kälte, nach mehr Luft. „Die es nicht gab?“, wiederholte sie seine Worte. Sie konnte ihm dabei nicht in die Augen sehen. Nicht mal zum Schein lächeln. „Ich will nur damit sagen, das es ein Fehler war und deswegen bin ich hier.“ Seine Stimme drang ohne Widerspruch zu ihr durch. Sie wollte ihm sagen, dass er weiter sprechen sollte. Er sollte endlich mit ihr Kartext reden und auch wieder nicht. Sie wusste nicht genau, was sie jetzt von ihm hören wollte. Das er sie nicht hätte vergessen können und sie liebte? Sie wartete Sekunden, Minuten bis der aufkommende Zweifel in ihr die Oberhand gewannen. Es war seine Entschuldigung an sie. Eine Entschuldigung, die ihr sagen sollte, das er alles bereute, das er sie nicht so sehr geliebt hatte, wie sie Toshiro und vielleicht sogar gar nicht. Sie war nicht dumm. Sie hatte es sich mit den Jahren zusammen gereimt, doch es persönlich von ihm zu hören, ist noch viel Schlimmer als in ihrer Vorstellung. Ein Kind weinte in der Nähe und Karin wünschte sich für einen Moment wieder ein kleines Kind zu sein und ihre Ohren zu zuhalten bis sie für Toshiros Worte und von jedem dieser Welt taub war. „Warum bist du zurückgekehrt?“, fragte Karin die ihn Anschuldigend mitten in die Augen sah. Sein ernstes Gesicht verlor nicht an Haltung, doch es veränderte sich minimal und dort konnte man eine Spur Verwirrung erkennen. „Karin...?“ „Wie man einem Kind das Flaster entfernt, so stellst du deine Entschuldigung da. Nach drei Jahren kommst du wieder zurück... Wie konntest du nur glauben, dass es so einfach wäre?“, sagte Karin Vorwurfsvoll. Er stand da wie versteinert. Er sah sie nicht mehr wirklich an und er schien ein wenig Verzweifelt zu sein, doch das war ihr egal und sie fügte noch hinzu: „Für was hältst du mich, Toshiro?“ brüllte sie ihm ins Gesicht. Er sagte nichts, was gut war, denn sie wollte reden. „Geh wieder zurück. Deine Entschuldigung brauche ich nicht und bestimmt nicht eine, die mich als deinen Fehler ausdrückt! Ich wollte alles von dir und ich hätte auch alles von mir gegeben um dich glücklich zu sehen... Du bist ein Feigling, Toshiro... Ohne ein Wort der Erklärung hast du mich einfach so verlassen und ich hätte damit Leben können. Ich wäre bestimmt Glücklicher, wenn du mir nur gesagt hättest, warum?“ sagte sie mit einer unvorstellbaren Bitte zu ihm mit tiefer Trauer im Herzen. „Was soll das? Wieso kannst du sie nicht einfach annehmen“, drückte sich Toshiro eisern aus. Er wirkte enttäuscht. Toshiro sah sie immer noch nicht richtig an. Der Wind war so kalt. Er wehte Karins Haare ihr ins Gesicht. Karin war es leid nur in der Kälte zu leben. Sie wollte keine Schneeflocke sein, die in der Luft schwebt. Sie wollte nur fallen. Endlich wieder eine feste Umarmung haben von ihrem liebsten Menschen. So lange hatte sie sich gequält. Sie hätte aufhören können ihn zu vermissen. Sie wollte nur noch aus Wut unerklärliche Dinge machen, ihm wehtun so wie er ihr. Karin schämte sich an so einem Mann ihr Herz verschenkt zu haben. Genauso gut könnte er ihr in den Bauch schlagen. Waren seine Worte alles nur eine Lüge? Es steckte in ihrem Kopf, dieser grausame Gedanke von Hilflosigkeit. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Die törichte Liebe zu Toshiro war ein mieses Stück. „Dann verzeih mir nicht, wenn du es nicht willst“, sagte er und hatte sie nicht mehr angesehen. Er wandte sich von ihr ab und war im Begriff zu gehen. „Ganz genau. Ich will dir nicht verzeihen und wie schon gesagt, komme nicht noch einmal zurück. Du hast jeglichen Respekt von mir verloren“, rief sie ihm noch zu. Sie fühlte auf ihrer Haut etwas Kaltes. Karin sah zum Himmel hinauf und es fielen Schneeflocken vom Himmel und zerschmolzen auf ihrer Haut. Der Himmel war voller Wolken bedeckt und für die Menschen um sie herum, musste es so aussehen als wäre der geschmolzene Schnee auf ihrem Gesicht tränen. Karin hatte keine Kraft um zu weinen. Nicht mal einen Wildfremden anzuschnauzen. Manche Leute hatten ihre Unterhaltung bestimmt mitbekommen, doch das war ihr ausnahmsweise Egal. Was kümmerte es sie was Andere über sie dachten? Die Menschen beurteilten sie doch bevor sie Karin überhaupt kannten. „Karin, wo wollen Sie hin?“, fragte Satzuki, der sich ihr leise angenähert hatte. „Ich muss noch Gewürze einkaufen gehen. Wollen Sie mich dorthin begleiten?“, fragte sie ihn ohne sich zu bewegen. Sie hatte den eigentlichen Grund warum sie hier draußen war vergessen. „Ja, das würde ich gerne, aber könntest du deine Rotze von deiner Nase abwischen?“, fagte er mit einem peinlich berührtem Lächeln und reichte ihr ein Taschentuch, was sie zwar annahm, doch er bekam für seine Bemerkung kein Dankeschön. Toshiro konnte sie nicht mehr sehen. Toshiro bereute es diesen lächerlichen Versuch gewagt zu haben. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich freuen würde ihn wiederzusehen. Er hätte weiter Arbeiten sollen und nicht zu ihr kommen. Sie so zu sehen war schlimm. Das Lächeln, dass er so an ihr liebte, würde er anscheinend wirklich nie Wiedersehen, aber was ihn wirklich störte, war der Mann im Anzug mit dem sie dieses Maid-Cafe verlassen hatte und der ununterbrochen ihr Gespräch mit angehört hatte. Selbst beim Gehen durchborte der Mann Toshiro mit seinem Blick. Toshiro erkannte seine Gesichtsmimik sofort und unbezähmbarerweise strömte in seinen Adern eine kochende Wut. Es war der Beschützterinstinkt, den der Mann ausstrahlte und das war eine bodenlose Unverschämtheit. Toshiro würde Karin nie körperlich etwas antun, deshalb durchbohrte er den Mann mit derselben Drohung im Blick, der war deutlich Gefährlicher war als von ihm, das machte die Übung. Für einen gewöhnlichen Menschen hielt er seinem Blick beeindruckenderweise stand. Lange konnte er es aber nicht durchhalten und sah hinter ihm zu ihr hin. Toshiro hörte nur die Worte „Verschwinde“ als er an ihm vorbei ging. Da hatte er recht. Er würde so schnell es geht von hier verschwinden. Seine Schritte hallten in seiner Umgebung wieder, sein Atem und sogar sein Herzschalg auch. Er stieg die Wände auf und wanderte auf die Dächer. Der kalte Wind peitschte über sein Gesicht und machte seine Haare unordentlich. Es fing an zu schneien. Er hatte sich bei ihr entschuldigt, mehr konnte er nicht machen. Sie hatte sie nicht akzeptiert und das musste er hinnehmen. „Warum bist du zurückgekehrt?“ hatte Karin ihn gefragt. Sie war so voller Zorn auf ihn. Karin hatte die Augen eines Rachsüchtigen. Ihre Zuneigung zu ihm muss sich in Hass verwandelt haben wie die Raupe zum wunderschönen Schmetterling wird und ihn kalt gegenüber fliegt, unerreichbar für Toshiro. Er lächelte. Sie hatte sich kaum verändert. Karin war eben aus einem besonderem Holz geschnitzt, so leicht konnte man sie nicht brechen oder ihr eine Träne entlocken. Was wenn er ihr die Wahrheit gesagt hätte, dachte er. Würde es dann leichter sein Abschied zu nehmen und normal weiter zu leben? Könnte er sich von dem Schmerz in seinen Herzen zu befreien? Ein Schatten. Er flog an ihm vorbei und hinterließ ihm eine kleine Schnittwunde an seiner Wange. Es wäre schlimmer gewesen, wenn er nicht rechtzeitig ausgewichen wäre. Toshiro sah nach oben zu demjenigen, der das getan hatte. Es war jemand mit einem Umhang, der sogar sein Gesicht verdeckte. Nur seine Augen leuchteten Goldrot und sahen ihn belustigt an. Wie er seine Krallen mit Toshiros Blut ableckte, da könnte man meinen es wäre eine Süßigkeit und kein bitteres Blut. Er fand es widerlich mit so einem gleich Kämpfen zu müssen, wer will das schon. „Soll ich dir folgen? Oder willst du, dass ich dich in die Knie zwinge und wir dann miteinander reden?“, fragte Toshiro dieses Wesen mit seinem zweiten Schwert in der Stimme, egal für was sich dieses Wesen entscheiden würde. Es würde für ihn ein Vergnügen werden ihm Schmerzen zuzufügen. Die Krallen wurden noch schärfer und dann war es in der Luft verschwunden. Unmöglich für das menschliche Auge zu erfassen, doch für Toshiro war es was anderes. Wie Blitz und Donner erschien es vor Toshiro. Krallen prallten auf sein Schwert Hyorinmaru in Toshiros Shinigami gestahlt, für alle unsichtbar. Einer der vielen Dinge, die er an Leuten hasste, war Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zum Glück waren kaum Leute da. Die Krallen nahmen an Größe zu und umschlossen Hyorinmaru so fest das Blut aus seiner Hand strömte und auf Toshiros Hand tropfte. Keine Ahnung, was das für ein Wesen war, aber kein normaler Hollow, dachte er. Das Wesen holte mit seiner anderen Kralle aus und Toshiro hielt sie mit seiner Hand auf. Die Krallen konnte man durch sein Handrücken raus schauen sehen. Zuerst spürte er nichts, nur ein kleines Brennen, das immer größer wurde. Er konnte es förmlich spüren, dass das Wesen ihn anlächelte. Toshiro erwiderte sein Lächeln nicht auf die gleiche Weise. Toshiros Hände gefrierten die seines Gegners ein, somit hatte er ihn gefangen. „Nun gut lass uns reden, bevor ich dich aus versehen töte und ein Bericht über uns schreiben muss, weil du eindeutig keine böse Seele bist... Wer bist du? Und warum hast du mich angegriffen?“, fragte Toshiro. „Wusstest du schon, dass sich ganz viele kleine Adern in einer Hand befinden? Sogar zwei Arterien, welche die oberen Extremitäten durchbluten und es könnte sein, dass ich einer dieser Arterien durchtrennt habe. Das ist nicht ohne, also... Fragst du dich nicht woher ich so viel über deine Hand weiß?“, fragte das Wesen unter dem Umhang und mit diesen Worten veränderte sich seine Stimme ein wenig. Er begann auch ununterbrochen zu Blinzeln. „Und woher weißt du das? Bist du Arzt?“ „Nein, ich habe dich leider nackt unter der Dusche beobachtet...“, flüsterte es peinlich berührt. Die goldrot farbenen Augen wurden um die Iris blass rosa, was es noch unangenehmer machte ihn anzusehen. „Willst du mich als Idioten darstellen?“, fragte Toshiro, der keine Geduld mit diesem Verrückten oder Vollidioten hatte. „Nein, nein. Du musst dich für nichts Schämen. Ich konnte meine Augen nicht abwenden, so groß war der Schock!“, sagte das Wesen zu ihm und nickte eifrig um es nur noch mehr zu bestätigen. Er hatte zwar viele Gegner, die nicht ernst sein konnten, wenn es um Leben oder Tod steht, doch solche Worte hatte er noch nie gehört. Toshiro ließ ihn ohne eine Vorwarnung seinerseits weiter gefrieren als Vorgeschmack. „Du wirst es mir jetzt sagen, du Wahnsinniger oder ich werde dich zu einem Eisklopps gefrieren und lasse dich von einem Haus fallen, damit ich deine überreste als Eiswürfel verwenden kann! Ich habe für so ein Kindertheater keine Zeit und auch nicht die geeigneten Nerven dafür“, schrie er ihn an. Das Wesen lachte und bewegte dabei seine Schultern, so dass Toshiro einen Schmerzlaut unterdrücken musste... Seine Hand blutete dank des Eis nicht, aber durch diese hektische Bewegung war es doch ziemlich Schmerzhaft für ihn. „Das wäre sehr unappetitlich mit dem ganzen Blut und so, aber ein Vampir hätte daran vielleicht gefallen. Hast du einen Freund, der einer ist?“, fragte er neugierig. „Es ist sinnlos mich mit einer Sorte wie dir aufzuhalten.“ „Das stimmt. Das sagen Viele und ich weiß, dass du ein eher ungeduldiger Mensch bist und... Bist du nicht ein wenig zu Jung um graues Haar zu bekommen? Die Jugend heutzutage ist wirklich... Fragwürdig? Es steht dir nicht. Du siehst so blass aus, aber es könnte auch daran liegen, dass du viel Blut verlierst“, sagte das Wesen und zeigte Toshiros durchgeborte Hand, die im Eis blutgetränkt war. Das Wesen hatte es geschafft. Das Eis im Innern zu erwärmen. Es zerbrach durch diese Hitze und die Eissplitter bohrten sich in seine Hand. Er konnte jetzt den ganzen Ausmaß seiner Verletzung spüren. Der Schmerz war so gewaltig, dass der Schrei im Halse stecken blieb. Toshiro spürte durch diese Ablenkung plötzlich wie etwas Schleimiges sich um seinen Hals wickelte, wie ein Seil. Es war die überdimensionale große Zunge von dem Wesen, die Anfing ihn zu erwürgen. Er musste sich wehren... Verdammt. Zu viel Zeit hatte er am Schreibtisch verbracht... Scheiße, sollte er so sterben, würden seine Kollegen ihn auslachen. Jedes mal wenn sie jemanden Fremdes von seinem Abgang erzählen würden, müssten sie am Ende der Geschichte ein Kichern unterdrücken. Alles war nicht gut genug. Er war Komandant der 10. Kompanie. Viele nannten ihn das Wunderkind, weil er der jüngste Komandant in der Geschichte der Soul Society war. Toshiro wollte es nicht wahr haben, dass nur eine einzige Person so viel Schaden anrichten konnte. Er hatte so viele wichtige Dinge vernachlässigt. Sein Training und auch die Bindungen zu den anderen Menschen. Seine Oma hatte recht. Er war vor seinen Gefühlen geflüchtet, von seiner Schuld. Jeden Tag hatte er sich was vorgemacht und jedem gesagt, dass alles gut war, doch so war es nicht. „Warum bist du zurückgekehrt?“, wiederholten sich Karins Worte. Eis wurde zu Klingen und Flügeln auf seinen Rücken. Die Luft wurde dünn. Die Liebe zu Karin würde verblassen, wie die Erinnerung an ihr und nach hundert Jahren würde sie mit ihr zu Asche zerfallen. Toshiro durchtrennte mit einer Eisklinge beide Hände von seinem Gegner elegant ab wie Butter. Es kam kein Schrei oder Stöhnen, sondern nur ein einziges Wort, (denn bei seiner Zunge hatte es keine Wirkung gezeigt.) „Oh...“ Toshiro starrte das Wesen mit schneidendem Blick an während die Blutspritzer wie ein Spinnennetz auf sie herabfiel. Toshiro holte mit Hyorinmaru aus und beachtete dabei nicht den stechenden Schmerz in seiner Hand, der war in diesem Moment nebensächlich. Hyorinmaru verursachte eine tiefe Schnittwunde am Unterarm des Wesens. Er blieb mit dem Schwert stecken. Es war zu tief ins Gewebe geraten und berührte höchstwahrscheinlich den Knochen. Das Wesen schrie noch immer nicht. Es versetzte Toshiro eine Kopfnuss, sprang dann zur Seite, verschwand mit einem Windzug und tauchte auf dem Dach vorm Haus auf, wo sie beide gekämpft hatten. „Meine Hände, ich hatte sie extra für diesen Tag gepflegt. Das war gar nicht nett von dir. Männer können es einfach nicht verstehen wie wichtig es für eine Frau ist, sie zu pflegen“, sagte es zu Toshiro und seine Augenfarbe änderte sich wieder. Die Iris wurde Schwarzblau. Die Stimme hörte sich auch weiblicher an, sie war kaum Älter als zehn oder zwölf Jahre alt und dieses Heulen das aus seinen Mund kam... „Es ist eigentlich nicht meine Art, das laut zu sagen, aber ich kriege langsam richtig Lust dich von deinem erbärmlichen Dasein zu erlösen. Ich gebe dir, aber noch mal die Chance dich auszusprechen und mit mir mit zu kommen, wenn nicht werde ich dich mit Gewalt und in Namen der Soul Society in Gewarsam nehmen“, sagte er zu dem Wesen, das darauf sofort aufhörte zu heulen und stattdessen anfing zu kichern. Die Farbe verschwand um die Iris. Es legte seinen Kopf in den Nacken und brüllte hasserfüllt: „Soul Society...“ Es keuchte und fing sofort wieder an zu Kichern. Seine Schultern blaßten sich auf und plötzlich schossen aus seinen Armen neue Hände raus. Es war ein Monster. Daraufhin ließ er seine Schultern und seine Arme hängen und starrte wieder Toshiro an. „Ihr hättet uns alle umbringen sollen, als ihr noch die Chance dazu hattet. Wie wir es getan haben... Und wir es immer tun werden...“; sagte das Wesen und übermittelte ihm wie Ernst es ihm war. Es wurde wieder Schwarzblau um die Iris. Seine Augenlieder verengten sich. Toshiro konnte noch immer nichts unter der Kaputze erkennen, man musste das auch nicht. Vor einem Feind sollte man nie seine wahren Gefühle zeigen, auf die Gefahr das sie gegen einen selbst verwendet werden können. Ein Mensch ist Stark, der seine Gefühle beherrschen kann, das hatte mal ein Lehrer zu ihm gesagt. Wenn von jemanden deren Geheimnisse alle erzählt worden sind ist er nur noch ein offenes Buch für jeden und alle können ihn angreifen. Sein Gegner war ein offenes Buch, jedesmal wenn dieser etwas fühlte konnte man es an seinen Augen erkennen. Sie waren Schwarzblau also für Trauer und Schmerzen. „Was man liebt und braucht stirbt immer zuerst... Willst du nicht wissen warum das so ist?“, fragte das Wesen. „Nein, ich will es nicht hören“, antwortete Toshiro. Toshiro hatte schon viel mit solchen Typen zu tun gehabt, die wegen irgenwelchen Gründen andere die Schuld gaben. Er hasste es auch, wenn der Gegner sich als Opfer darstellte. Was wollte es damit erreichen? Sollte er zögern ihn anzugreifen, weil er menschliche Gefühle aufwieß? „Wenn du jetzt denkst, dass ich mich freiwillig töten lasse, muss ich dich enttäuschen. Mein Mitgefühl für dich ist grenzwertig“, er nahm Hyorinmaru fester in die Hand um sich für den nächsten Angriff vorzubereiten, doch das Wesen verschwand in einem Schatten, der das Wesen umschlang. Bevor es sich von den Schatten völlig einwickeln ließ, sagte es noch etwas. „Ich wünsche mir, das mein Ziel nicht mehr lange auf sich warten lässt, denn anders als du, kann ich nicht mehr...“ Soul Society „Es war ein Wesen?“, fragte Retsu Unohana Kommandantin der 4. Kompanie. Die Krankenschwester versorgte gerade Toshiros gelöcherte Hand. Sie bot ihm Schmerzmittel an, doch er lehnte ab. Nicht um die Schmerzen wie ein ganzer Mann auszuhalten, sondern weil sein Körper leicht davon benebelt werden konnte und dann wäre es unausgesprochen unangenehm für ihn geworden. Toshiro war in einem Einzelzimmer, wo es nur zwei Fenster, Bett und ein Regal voller Medizin gab. Die Krankenschwester nahm von dem Tisch eine Pinzette und eine desinfirzierte Watte und tupfte vorsichtlich die Einstichstellen ab. „Es versteckte sein Gesicht unter einer Kaputze. An der Stimme konnte ich nicht heraus hören, ob es eine Frau oder ein Mann war. Es könnte aber auch sein, dass es beides war. Im Kampf habe ich ihm seine Hände abgetrennt, doch es ließ sie sich wieder nachwachsen.“ „Das erklärt auch woher das ganze Blut von ihrer Kleidung kommt, habt ihr die Hände dort gelassen oder hat es sie mitgenommen?“, fragte sie. „Nein, nach dem es verschwunden war, mumifizerten sie sich und wurden zu Asche“, sagte Toshiro, der es mit ansehen musste, wie ein wichtiger Hinweis auf die Existens des Wesens vom Wind fortgetragen wurde. „Gut, sie bleiben hier und ich gehe zu dem Generalkommandant und werde ihm alles erzählen. Sie kommen dann bitte nach um die ganze Geschichte zu berichten.“ „Bevor das passiert, wird er sicherlich eine Kommandantenbesprechung ausgerufen haben“, sagte Toshiro niedergeschlagen. Er erwartet nichts Gutes nach der Besprechung mit dem Generalkommandant Shigekuni Genryusai Yamamoto. Ausgerechnet wird er in der Menschenwelt angeriffen, an diesen Tag. Kommandantin Retsu Unohana drehte sich im Türrahmen seitlich um. Sie sprach mit jemanden kurz und ging. Keine Minute später kam seine Vitzekommandantin rein. Sie blieb abrupt stehen und realisierte gerade seine gelöcherte Hand und seinen Kommandantenhaori, der mit Blutflecken überfüllt war. „Das mit der Tinte hat mir besser gefallen, Kommandant. Mussten sie irgendwen umbringen um ihr Problem zu lösen?“, fragte Rangiku. „Oh, der Witz verdient es abgeklatscht zu werden, nur habe ich gerade meine Hand nicht frei. Was willst du hier?“, fragte er genervt. Die Krankenschwester verband seine Hand, verabschiedete sich und ging. Rangiku näherte sich ihm. Sie hatte Sorgenfalten auf der Stirn. Sie war eine gute Freundin, dass wusste er zu schätzen. Seine Vitzekommandantin, die ihn immer noch wie ein kleines Kind behandelte, obwohl er schon ein erwachsener Mann war. Die Wahrheit erfahren nur die Menschen, die sie brauchen, es soll auch befreiend sein, sie mit einem zu teilen, der eine wichtige Person ist. Nur die ganze Wahrheit, wäre so ein tiefer Schmerz, dessen er sich, glaubte er, schämen zu müssen. „Hör zu, Rangiku. Was ich dir jetzt erzählen werde, bleibt nur unter uns, das befehle ich dir als dein Kommandant“, sagte Toshiro. Rangiku war manchmal sehr Faul, doch sie hatte auch etwas Besonderes an sich. Sie verstand es, als eine geheime Verantwortung dieses Geheimnis nicht weiter zu verbreiten und wie einen Tresor zu bewaren. Sie wirkte dann mit den flachsblonden gewellten Haaren, den grauen weichen Augen und den angewinkelten Lächeln mehr wie eine weise Frau und treue Freundin. „Es ist schon lange her, da verliebte ich mich in eine Frau, die in der Menschenwelt lebt. Ich wusste nicht mit diesem neuen Gefühl anzufangen. Doch bevor es zu Stark wurde, verschwand ich. Es war keine Lösung. Sie steckte bereits tief in meinen Kopf. Was mir nicht guttat. Ein Teil war hier bei der Arbeit und der Andere fragte sich, was sie tut, wie es ihr geht, ob sie glücklich ist. Es war die Folter. Ich konnte nicht schlafen, weil sie ständig in meinen Träumen erschien. Da konnte man gar nicht an Schlaf denken... Sie ist eine sehr stolze Frau, die einem Mann wie mir nicht so vergeben wird, dass hat sie mir heute klar ins Gesicht gebrüllt... Ich dachte, wenn ich sie wiedersehen würde, glücklich mit einem anderen Mann dann wäre es leichter...“ „Was?“, fragte sie ruhig. Toshiro hatte einen schmerzvollen, zufriedenes und dennoch verzehrtes Gesicht aufgesetzt, was seine Vitzekommandantin noch nie bei ihm gesehen hatte und gehofft es nie mitansehen zu müssen. „Ich war glücklich darüber nur... Ich habe noch nie so einen Mann beneidet wie ihn und es wurde nicht Leichter sondern Schwerer.“ „Warum wurde es Schwerer?“ „Weil sie es geschafft hatte, mich zu vergessen und ich nicht. Sie ist wirklich eine prachtvolle Frau“, wie der Schmerz in seiner Hand, so wurde auch der Schmerz, der nah seines Herzens verborgen war, eingewickelt. Nur war der einzige Unterschied, dass es für die seelische Wunde keine Salbe gab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)