Stay von Yanthara ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Emma stand in der geöffneten Tür zu Jules Zimmer, sie hatte eine Hand noch am Türrahmen. „Jules? Kann ich bleiben?“ Wie oft hatten sie sich schon diese Frage gestellt? Wie viele Nächte? Und wie viel mehr doch dahinter steckte. Kann ich in der Nacht bei dir bleiben und hilfst du mir meine Albträume zu vergessen? Kann ich bleiben und neben dir schlafen? Kann ich bleiben und die schlimmen Träume verscheuchen, die Erinnerungen das Blut, an gestorbene Elternteile, an erdunkelte Krieger mit Augen wie tote, schwarze Kohle? Jules sah ihm Halbschlaf auf. „Klar.“, murmelte er. Es war eine der Nächte, in denen er nicht mit Tavvy in seinem Zelt schlief. Er rückte etwas zur Seite, um Platz für Emma zu machen. Der blonden Schattenjägerin huschte ein lächeln über die Lippen, dann lief sie mit schnellen Schritten zu Jules Bett und legte sich neben ihn. Ihr Parabatai lag auf der Seite, seine braunen Locken hingen ihn ins Gesicht. Sie konnte im spärlichen Licht erkennen, dass er noch Farbreste vom zeichnen im Gesicht hatte. „Schlaf gut, ich bin hier, wenn etwas ist.“, flüsterte Jules bevor er die Augen schloß. Seine Hand lag neben seinen Kopfkissen. Emma zögerte noch eine Weile, dann legte sie ihre Hand auf Jules Arm. Er bewegte seinen Arm etwas, sodass ihre Hand auf seiner zu liegen kam. Dann verhakte er seine Finger mit ihren. Emma merkte wie ihr warm wurde und wie sich ein ungewohntes Gefühl in ihrer Magengegend breit machte. Hatte sie etwas Schmetterlinge im Bauch? „Du kannst dich auch gern ankuscheln, wenn du möchtest.“, murmelte Jules vor sich hin. Emma nickte, traute sich aber nicht so wirklich, obwohl sie sich schon hunderte Male an ihn gekuschelt hatte. Sie kannten sich schon seit sie klein waren, seit dem dunklen Krieg, hatten sie unzählige Nächte zusammen verbracht. Doch irgendwann hatten sich Emmas Gefühle für Jules verändert, sie konnte nicht sagen in welche Richtung sie sich verändert hatten. Emma hörte wie Jules näher an sie heran rückte, dabei ließ er ihre Hand nicht los, den anderen Arm schlang er um sie und zog sie an sich. Die Schattenjägerin spürte wie ihr Herz bis zum Hals schlug. Sie lächelte zu Frieden. Sie genoß die Nähte zu ihm, sie konnte sich ihr Leben ohne ihn auch nicht vorstellen. Jules war schon immer eine Konstante in ihrem Leben. Seit dem Tot ihrer Eltern, war er der Einzige der ihr geblieben ist. Er war für sie ein Anker, aber sie auch für ihn. Die Beiden hatten sich schon immer ohne viele Worte verstanden und wussten oft was der Andere dachte. Sie waren Parabatai seit sie zwölf waren, doch langsam fing Emma an zu Zweifeln, ob es die richtige Idee gewesen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)