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Blaue Augen bleiben blau

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Blaue Augen bleiben Blau

Magnus besuchte das Institut zum ersten Mal. Er wurde gerufen, damit er Alec heilen konnte. Die Chance ihn wieder zu sehen lies er sich nicht entgehen. Im Krankenzimmer angekommen, setzte er sich auf das Bett, direkt neben den Schattenjäger. Alec war irritiert den Hexenmeister hier zu sehen und als er neben ihm saß, merkte er, dass er etwas rot wurde. Er begrüßte ihn kurz und sah dann in dem Zimmer umher. Um seinen Zauber besser wirken zu können, zog Magnus die Bettdecke bei Seite. Auch wenn Alecs Oberkörper durch einen Verband größtenteils verdeckt war, versuchte er seinen Oberkörper vor Magnus zu verstecken. Dieser konnte nicht anders als über die Schüchternheit zu lächeln. Selbst als er den Verband entfernen wollte, war Alec nichts sehr begeistert und wollte sich wehren, war dafür aber zu schwach. „Nicht... Sieh mich nicht an.“, brachte der Schattenjäger brüchig heraus. Er lies dann aber den Hexenmeister widerwillig gewähren. Magnus fand, dass Alec keinen Grund hatte, sich für seinen Körper zu schämen, ganz im Gegenteil, er fand Alec einfach umwerfend. In seinen Augen war Alec perfekt, er konnte sich nicht satt sehen an seinen Muskeln. Auch mochte er die Runen und feinen Narben, welche Alecs Oberkörper zierten. Als der Hexenmeister seine Hand auf Alecs Brust legte um einen Zauber zu wirken, zuckte dieser zusammen und schaute zu Boden. „Magnus? Schau mich bitte nicht so an.“ „Hm? Wie schaue ich dich den an Alexander?“, er zog belustigt eine Augenbraue hoch. „Du musterst mich so genau. Das ist mir unangenehm.“, murmelte der Schattenjäger leise.
 

Erstaunt sah ihn Magnus an. „Aber warum? Es muss dir nicht unangenehm sein. Du hast einen wunderschönen Körper.“ Er wollte fortfahren doch Alec schüttelte heftig den Kopf. „Nicht. Rede bitte nicht weiter.“, meinte er leise, in seinem Blick lag Traurigkeit und auch eine Spur Verlegenheit. Der Hexenmeister musterte ihn, er mochte die feinen Züge in seinem Gesicht. Er nutzte die Gelegenheit, legte Alec eine Hand auf die Wange und strich behutsam darüber. Alec sah ihn an wie ein erschrockenes Reh und wurde allmählich rot im Gesicht. Am liebsten wäre der Schattenjäger aufgesprungen und aus dem Raum geflüchtet, aber sein gesundheitlicher Zustand lies das nicht zu. Er konnte einfach mit der Nähe und der Zuwendung von Magnus nicht umgehen. Es war nicht so, dass er ihn nicht mochte, eher im Gegenteil. Doch er hatte Angst ihn an sich heran zu lassen. Vor allem befürchtete er Ablehnung, wenn Magnus alles über ihn wüsste. Selbst Jace kannte diesen Teil seiner Vergangenheit nicht.
 

Plötzlich zuckten Beide zusammen, da sich jemand geräuspert hatte. Izzy stand schon eine Weile an der Tür und hatte Beide beobachtet. „Ich glaube du solltest meinen Bruder etwas Ruhe gönnen.“ Sie lächelte ihren Bruder an, sie wusste das er Hilfe brauchte. Magnus stand auf, lächelte. „Dann pass gut auf ihn auf!“ Als er an der Tür war, drehte er sich noch ein Mal kurz um. „Als Bezahlung würde mir ein Date mit Alexander genügen.“ Der Angesprochene schluckte, nickte dann aber zögerlich. „Aber nur auf einen Tee.“, brachte er mühevoll heraus. Der Hexenmeister strahlte. „Nichts lieber als das.“, meinte er vergnügt, dann zwinkerte er ihn zu und meinte im gehen: „Dann bis morgen zum Krankenbesuch.“
 

Als Magnus gegangen war, sah Alec seine Schwester an. „Was habe ich getan?“ Er fasste sich an die Schläfe und lies sich in seine Kissen sinken. „Er scheint dich zu mögen. Was sollte also das Problem sein?“ Er sah Izzy an. „Du weiß was das Problem ist.“ Alec sah auf seinen linken Arm. „Selbst durch die Iratze sind die Narben nicht völlig verschwunden. Ich habe Angst, dass er mich nicht mehr mag, wenn er die Wahrheit kennt.“
 

Seine Schwester strich ihn über den linken Arm. „Du kannst nicht dein Leben lang davon laufen Alec, dass weißt du auch. Es ist deine Vergangenheit und gut. Du denkst zu viel darüber nach. Lass es doch einfach mal auf dich zu kommen!“ „Aber...“ „Nichts aber! Du möchtest ihn doch auch näher kennenlernen, oder nicht?“ „Ja schon, aber ich habe Angst vor Ablehnung. Selbst Jace und Max wissen es nicht.“ Er seufzte. Wie er den Teil seines Lebens hasste. Seine Vergangenheit hatte ihn oft genug zum Außenseiter gemacht. Schon von Kindesbeinen an. Alec konnte nicht sagen wie froh er war im Institut aufgewachsen zu sein und nicht in Alicante. Die Mundies waren dann doch toleranter als die Schattenjägergesellschaft in manchen Dingen.
 

Als es Alec soweit wieder besser ging und er an Krücken laufen konnte, entschied er sich dazu, Magnus' Wunsch nach dem Date nach zu kommen. Er zog seine üblichen Klamotten an. Er wollte bewusst nie mit seinen Reizen spielen. Im Gegensatz zu seiner Schwester. Isabelle setzte zu gern ihre Reize ein, weshalb sie immer leicht bekleidet war. Sie liebte es einfach sich darzustellen.
 

Izzy seufzte als sie sah wie er auf das Date gehen wollte. „Zieh wenigstens ein Hemd an. Von mir aus auch ein schwarzes. Aber doch nicht den schwarzen alten Wollpulli!“ „Aber...“ „Nichts aber. Du musst dich nicht verstecken.“ „Nicht mehr.“, meinte Alec etwas niedergeschlagen. Izzy umarmte ihren älteren Bruder. „Ach Alec. Hab ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Ich kann mir vorstellen dass es schwer ist. Aber der Hexenmeister scheint dich sehr zu mögen. Dann wird er auch damit klar kommen. Es kommt auf den Charakter an und nicht auf anderes.“
 

[style type="italic"]~Alecs POV~
 

Ich seufzte. „Ich hoffe du hast recht.“ Dann zog ich meinen Pulli aus. Mein Blick blieb am Spiegel hängen. Schwarze Runen zierten meinen Oberkörper und über die Zeit war ich auch muskulöser geworden. Etliche Narben waren auch zu sehen, meist schmale, silbrig scheinende Linien. So das auch die Narben nicht sonderlich auffielen. Keiner würde auf die Narben auf meinen Oberkörper achten und erst recht nicht auf die Narbe unterhalb des Bauchnabels.Oder doch? Waren Magnus diese Narben aufgefallen? Ich hoffte nicht, aber andererseits, Jace sind sind bisher auch nicht aufgefallen und er ist mein Parabatai.
 

Ich kramte auf Izzys Vorschlag hin ein schwarzes Hemd raus und zog es an. Prüfend sah ich in den Spiegel. Natürlich lag Skepsis in meinem Blick, nach einigen zögern war ich doch irgendwie zufrieden mit meinem Spiegelbild. Auch wenn meine Haare wieder machten, was sie wollten, ich versuchte sie etwas glatt zu bekommen, gab es aber schnell auf.
 

Der Blick in den Spiegel beruhigte mich nicht wirklich, aber das war schon immer so. Auch wenn ich mit dem Hemd doch schon besser aussah als in dem alten Pullover, fühlte ich mich unwohl. Ich war nervös. Man hat ja nicht einfach mal so eben ein Date mit dem höchsten Hexenmeister aus Brooklyn. An sich fand ich die Sache mit dem Date schon schwierig zu meistern, Hexenmeister hin oder her. Ich hab einfach zu viel Angst etwas falsch zu machen.
 

Und genau genommen hatte ich auch Angst vor dem Gespräch. Es musste heute statt finden. Heute oder nie. Sonst ist es zu spät. Und bevor ich ihn vor den Kopf stoße, muss es sein. Ich wollte keine schlechte Überraschung herauf beschwören, falls wir dann doch irgendwann mal im Bett landen sollten. Allein schon bei der Vorstellung wurde ich rot.
 

Ich wischte den Gedanken bei Seite und machte mit mit den Krücken auf den Weg. Izzy wünschte mir noch viel Glück.[/style]
 

Magnus wartete schon vor dem Institut auf Alec. Zur Begrüßung umarmte er ihn kurz. „Freut mich, dass es doch schon klappt mit dem Date.“, meinte Magnus vergnügt.

„Gut siehst du aus, Alexander.“ Alec wurde rot und nickte. „Danke, du auch.“
 

Magnus hatte für das Date ein kleines Café in der Nähe des Institutes heraus gesucht, damit Alec nicht so weit auf Krücken laufen musste. Der Hexenmeister war einer aus der alten Schule, er hielt dem Schattenjäger nicht nur die Tür auf, sondern half diesen auch aus der Jacke und schon ihn den Stuhl hin. Was dieser nur mit einem Rotschimmer um die Nase quittierte.
 

Alec legte die Krücken unter den Tisch und sah auf seine Hände. Als die Kellnerin kam und die Karten brauchte, war er dankbar das er eine Ablenkung hatte. Es wusste was er wollte für Tee. Schwarzen Tee mit einen Schuß Milch. Magnus nahm entgegen Alecs Erwartungen einen einfachen Kamillentee und dazu ein Stück Kuchen.
 

Die Hände des Schattenjägers waren schweißnass und er wippte nervös mit dem Füßen. Er wollte warten bis die Kellnerin ihre Bestellungen gebracht hatte, damit sie ihn nicht stören würde. Doch die Zeit bis der Tee und der Kuchen kamen waren unerträglich lang.
 

Als die Tassen auf ihren Tisch standen, atmete er tief durch. Alec griff nach einer Serviette und fing an damit rumzuspielen. „Magnus?“ Der Hexenmeister lächelte ihn sanft an. „Ich dachte schon du willst die ganze Zeit schweigen.“ „Nein, nein. Ich will schon mit dir reden.“ Er musste schlucken. Sein Herz schlug ihm förmlich bis zum Hals.
 

Er sah auf seine Hände. “Es ist so, ich mag dich wirklich sehr. Aber du solltest da noch etwas wissen. Bevor wir hier das Date fortsetzen.“ Alec sprach einfach drauf los. „Du kannst dann auch gehen, wenn du damit nicht klar kommst.“ Magnus sah ihn gespannt an. „Alec? Jetzt mach es nicht so spannend. Sag was dich bedrückt.“
 

Der Angesprochene atmete geräuschvoll aus. „Ich... Magnus, die Narbe hier.“ Er zeigte auf seinen linken Arm. „und die an meiner Brust, du hast sie ja gesehen als du mich geheilt hast. Danke nochmals dafür. Diese Narben stammen nicht vom Kampf mit Dämonen. Nicht direkt. Vielleicht vom Kampf mit meinen inneren Dämonen. Es sind OP-Narben Was ich sagen will. Naja, ich bin nicht als Mann geboren.“ Alecs Stimme wurde immer leiser und er hielt seinen Blick gesenkt.
 

Der Schattenjäger nahm aus dem Augenwinkel heraus wahr, dass Magnus aufsprang. Der Hexenmeister hatte so viel Schwung, dass sein Stuhl nach hinten umkippte.
 

Alec zuckte bei dem Geräusch zusammen. Er brachte es nicht über das Herz aufzuschauen und Magnus zuzuschauen wie er ging. Noch mehr erschrak er aber, als Magnus neben ihm stand. Ihn nach oben in eine Umarmung zog.
 

„Blaue Augen bleiben blau.“, flüsterte Magnus und lächelte. Alec merkte wie er rot wurde. „Alexander, das ändert nichts an dir als Person. Und an meinen Gefühlen für dich.“
 

Der Hexenmeister löste die Umarmung etwas, nur um Alec flüchtig zu küssen.

Deine Blauen Augen machen mich so sentimental

Magnus setzte sich wieder an den Tisch. Der junge Schattenjäger war immer noch etwas verwirrt, da er nicht mit so einer Reaktion gerechnet hatte. Um ehrlich zu sein, hatte er sich das schlimmste vorgestellt, also das der Hexenmeister ihn beleidigen würde und dann verschwinden würde. Oder so etwas in der Art. Auch wenn der Hexenmeister schon einige hundert Jahre alt war, war ihm noch nie jemand untergekommen der Transsexuell war, dem entsprechend war er neugierig. „Alexander?", der Angesprochene setzte sich langsam wieder und ordnete sich. „Ja?" „Kannst du mir mehr von dir erzählen? Also wie das alles ablief?" Neugierig musterte Magnus ihn.
 

Alec nickte zögerlich. „Gern, aber das dauert eine Weile. Wollen wir lieber an einen anderen Ort gehen? Ich möchte nicht unbedingt dass es hier jemand mit bekommt. Es ist dann doch sehr privat." Der Hexenmeister lächelte. „Gern, lass uns nur noch austrinken. Und ich glaube der Kuchen möchte gegessen werden." Demonstrativ stach er mit der Gabel in sein Stück Kuchen. Alec seufzte, mit so einer gelassenen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er trank einen Schluck Tee. „In der Nähe ist ein Park, da könne wir dann gern hin."
 

Es war erstaunlich wie schnell der Tee leer und der Kuchen gegessen war. Magnus legte Geld auf den Tisch, dann half er Alec in die Jacke und gab ihn seine Krücken. Dann machten sie sich auf den Weg in den Park. Der Hexenmeister lief langsam neben Alec her, er hätte gern nach seiner Hand gegriffen, durch die Krücken ging das aber leider nicht. Die Beiden nahmen die erstbeste leere Parkbank, welche etwas abseits stand. Sie setzten sich hin und der Hexenmeister sah Alec an. Er nickte ihn aufmunternd zu. Der Schattenjäger seufzte, verunsichert fing er an am Saum seines Hemdes zu spielen. „Hast du auch genug Zeit?", fragte der Schattenjäger. „Für dich immer Alexander.", er lächelte ihn sanft an. „Was möchtest du den wissen?" „Das was du mir erzählen möchtest. Ich dränge dich zu nichts." Das tat gut zu hören. Normalerweise war Alec so Fragen wie: 'Wie heißt du mit richtigen Namen?' 'Hast du einen Penis?' gewohnt. Aber der Hexenmeister war anders, er ließ ihn freie Hand bei dem Thema.
 

„Ich... ich mochte schon als kleines Kind den ganzen Mädchenkram nicht. Ich weiß auch nicht. Ich konnte damit einfach nichts anfangen. Ich mochte Puppen nie. Klingt typisch nach einem Kliche oder? Aber meine Kindheit war nicht so toll, also doch, ich hab auch schöne Erinnerungen. Aber es war vieles schwer, ich hab mich so unwohl in meinem Körper gefühlt, so unsicher was einige Dinge angeht. Es hat sich einfach so vieles falsch angefühlt-", meinte er bitter. Aber schon nach den ersten Sätzen war er Magnus gegenüber offener als den meisten Leuten. Der Hexenmeister gab ihn das Gefühl von Geborgenheit, auch wenn er hier nur neben ihn saß und auch wenn er ihn kaum kannte. „Ich glaube mit acht Jahren hatte ich meiner Mutter gesagt, dass ich lieber ein Junge wäre. Oh sie war gar nicht begeistert, sie war richtig sauer als ich es ihr gesagt habe. Sie meinte ich bilde mir das nur ein. Aber sie versuchte mir zu helfen, mich wieder hin zu biegen, wie sie es nannte, weil sie dachte es sei nur eine Phase, sie zwang mich dazu mich wie ein Mädchen zu verhalten, mich so zu kleiden. Mein Vater entfernte sich immer mehr von mir in der Zeit. Auch jetzt ist unser Verhältnis nicht das beste. Mit meiner Mutter ist es zwar besser geworden, aber es ist nicht mehr so wie es war als ich Klein war. Ja und Izzy, für sie hat sich nichts geändert. Aber der Rat. Na du weißt ja wie er mit Leuten umgeht die.... anders sind." Alec hielt kurz inne und Magnus legte sanft seine Hand auf die des Schattenjägers und strich zögerlich darüber. „Oh ja und wie ich weiß, wie der Rat ist. Nur zu gut."
 

„Meine Mutter hat versucht es zu verheimlichen, sie sprach nie über ihr 'kaputtes' Kind, naja da kam es gerade recht, dass wir nach New York gekommen sind. Da waren wir weg vom Rat und meine Mutter konnte mir etwas mehr Freiheiten geben. Sie gab sich Mühe mich mit Alec anzusprechen. Irgendwann kam Hodge dann ins Institut. Er half mir am meisten. Er half mir, dass ich Hormone bekomme und auch bei so Dingen wie den Operationen. Also er hat mich nicht operiert, aber er half mir damit ich bei den Mundies weiter kam. Bei Schattenjägern gibt es ja so etwas nicht." Er seufzte.
 

„Und naja, dann stand irgendwann Jace bei uns vor der Tür. Da war ich erst zwölf. Es war echt ein ungünstiger Zeitpunkt. Ich kam so langsam in die Pubertät und das war nicht gerade vom Vorteil. Mein Körper nahm langsam aber sicher weibliche Züge an. Hodge versuchte mit zu helfen, dass ich Blocker bekommen konnte, aber meine Mutter war dagegen. Und mir ging es immer schlechter. Beim Training mit Jace trieb ich mich an die Grenzen, um ihn in nichts nachzustehen und mich selbst zu bestrafen. Es war schwer das alles vor Jace zu verheimlichen. Nicht nur weil meine Stimme da noch sehr hoch war, auch weil ich trotz hartem Training arg hinter ihm zurück lag, was Kraft und alles anging. Das ist auch der Grund warum der Bogen meine Lieblingswaffe ist, weil dafür brauch ich nicht unbedingt Kraft. Ich hatte panische Angst das er heraus bekommen könnte, das ich nicht der Junge war für den er mich hielt! Ich trug beim Training immer weiter Sachen, oft auch lange Shirts, damit er nicht sah, dass ich langsam eine Oberweite bekam. Ich hatte irgendwann angefangen mich abzubinden, aber im Training war das nicht sehr förderlich, es schränkte mich ein, mir blieb die Luft weg. Und dann nach einem halben Jahr oder so, fragte er mich allen Ernstes, ob ich sein Parabatai werden wollte! Ich war so überrascht! Ich meine, ich hielt mich für sehr schlecht was meinen Trainingszustand anging. Und ich dachte auch, dass ich das nicht Wert bin. Ich hatte so viele Selbstzweifel und Angst. Aber Jace? Er nahm mich einfach so wie ich bin. Es tat so gut akzeptiert zu werden wie ich bin. Da meine Eltern nicht sooft da waren, fiel es Jace auch nicht so wirklich auf, dass mich viele noch als Mädchen sahen, weil unser Institut dann doch sehr wenig besucht wurde." Magnus hörte gebannt zu und lächelte liebevoll. „Ich denke jetzt stehst du kaum hinter Jace zurück was das Training angeht."
 

„Naja er ist trotzdem besser. Aber das ist ok. Ich gebe lieber Rückendeckung und pass auf ihn und Izzy auf. Schließlich muss einer ja den kühlen Kopf bewahren. Die Beiden sind schon zwei Chaoten!" Alec grinste. „Aber ich mag sie trotzdem sehr gern." Er legte den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel. „Mit 15 bekam ich dann zum ersten mal Hormone. Ich konnte es gar nicht erwarten. Ich kam endlich in den Stimmbruch, ich holte auch endlich beim Training auf. Es tat sich noch so einiges in der Zeit. Ich war so glücklich als ich die erste Spritze bekam! Auch wenn sie etwas weh tat. Na weh tat nicht direkt, es war ein komisches Gefühl. Man bekommt die ins Gesäß gespritzt und die hält dann circa drei Monate." „Musst du die immer nehmen? Also ein lebenlang?" Alec seufzte. „Theoretisch ja, ich produziere ja selbst nicht genug Testosteron. Also es ist so, ich könnte aufhören, wenn ich die gewünschten Veränderungen erzielt habe. Aber das wäre für den Körper nicht gut und ich will das auch nicht. Außerdem wurden mir die Eierstöcke und so entfernt. Ich produziere also nicht mehr in dem Maße eigene Hormone. Sie müssen also zugeführt werden. Naja das die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt wurden lag zum Teil auch mit am Rat. Sie haben gefordert dass ich zeugungsunfähig bin." Der Hexenmeister gab ein Geräusch der Empörung von sich. „Ernsthaft?", ungläubig schüttelte er den Kopf. „Ja, du weißt ja, alles was nicht der Norm entspricht sollte sich, laut Rat, besser nicht für Nachkommen sorgen." Alec sah zu Magnus und lächelte schief.
 

„Na es musste ja auch so raus." Alec sah von Magnus, auf seinen linken Arm. „Die Ärzte können keinen Aufbau machen, wenn die Organe noch drin sind." Der Ältere sah ihn überrascht an und blinzelte. „Moment. Die Narbe am Arm... heißt das. Naja. Du hast einen Penis? Es tut mir leid, wenn ich so direkt frage. Aber ich wusste nicht dass das möglich ist." Etwas beschämt über seine Frage sah Magnus zur Seite. Der Schattenjäger musterte den Älteren eine Weile. Klar wusste er das diese Frage kommen würde und normalerweise reagierte er pampig. Aber bei Magnus? Hier war die Situation eine ganz andere. Alec konnte sehen wie sehr sich Magnus für die Frage schämte und das für ihn ernstes Interesse hinter der Frage lag, an ihn als Person und an der Transsexualität. Der Schattenjäger rückte noch etwas näher zu Magnus. „Ist schon ok. Glaub mir. Ich hab die Frage schon öfter gehört. Für die meisten spielt es nur eine Rolle ob und was man zwischen den Beinen hat." Magnus schluckte. „Ich wollte nicht so oberflächlich sein! Es tut mir leid.", meinte der Hexenmeister. Alec schenkte ihn ein Lächeln. „Nein, es ist alles ok. Es war nicht seine erste Frage. Und... du scheinst es ehrlich zu meinen. Und ja." Er atmete geräuschvoll aus. „Ja ich habe einen Penis. Endlich. Aber noch nicht so lange, es sind auch noch einige Operationen offen. Es kommt also noch etwas auf mich zu." „Wie darf ich mir das vorstellen? Also nur wenn du es mir erzählen möchtest, wenn nicht ist es auch ok."
 

Alec lächelte. „Naja ich kann noch keine Erektion bekommen, da muss noch eine Pumpe eingesetzt werden. Und er muss quasi noch etwas aufgehübscht werden." Sein Lächeln wurde zu einen Grinsen als er Magnus Gesichtsausdruck sah. „Was ist Magnus? Du wolltest doch das ich ehrlich bin." „Ja schon, aber ich kann es mir trotzdem nicht vorstellen. Kannst du mir das vielleicht auf malen wie das mit der OP funktioniert beziehungsweise wie ich mir das vorstellen kann, oder einfach genau erklären?" „Gern, ich erkläre es kurz. Sonst wird das ein abendfüllendes Programm. Sie nehmen quasi vom linken Unterarm die Haut und formen daraus eine neue Harnröhre und den Penis. Stumpf gesagt nähen sie das dann an. Wenn es alles verheilt ist, setzen sie eine Pumpe ein, damit der Penis steif werden kann, dann kommen noch Hoden dazu und die Glans. Fertig.“ Der junge Schattenjäger konnte Magnus Blick nicht deuten. War er angeekelt? Konnte er damit nicht umgehen? Waren es zu viele Informationen für ihn? „Magnus? Ist alles ok bei dir?“ Der Hexenmeister nickte zögerlich, er streckte seine Hand aus, rieb seine Fingerspitzen aneinander, so dass sich blaue Funken bildeten. Dann strich er zögerlich mit seinen Fingerspitzen über die Narbe. Der Schattenjäger schaute ihm gebannt zu und war fasziniert von den blauen Funken. „Magnus? Was tust du?“ Der Angesprochene lächelte. „Ich versuche deine Narben zu heilen.“ Alec merkte wie Tränen in ihm aufstiegen, dann blinzelte er einige Male. Er war gerührt von Magnus Geste. Noch nie hatte er es erlebt, dass ihn jemand versuchte auf diese Art zu helfen. Bisher hatte auch noch nie jemand so Anteil genommen an seiner Vergangenheit. Leider veränderten sich die Narben am Arm nicht durch Magnus Magie und man konnte es den Hexenmeister ansehen, dass er enttäuscht war, dass seine Magie nicht helfen konnte. Selbst mit der Iratze konnte man diese Narben nicht verschwinden lassen. Aber Alec wollte sie auch nicht loswerden. Sie waren ein Teil von ihm, wie seine blauen Augen, wie seine Runen.
 

„Magnus?“, Alec räusperte sich und löste seinen Blick von seinem Gegenüber. „Ich habe trotz allem das Gefühl, dass ich nicht gut genug bin. Für mich ist es schon schwer zu verstehen, warum du mich nach einem Date gefragt hast. Ich bin doch nichts besonderes und gerade mit der Vergangenheit. Wer möchte den so jemanden als Partner?" Magnus zog ihn in eine Umarmung. „Du bist so ein Dummkopf. Wie kann man den jemanden wie dich nicht mögen? Ich finde dich beeindruckend! Du hast so viel erreicht und durch gemacht. Und hast nicht aufgegeben." Magnus lächelte breit, dann zog er Alec noch ein Stück näher zu sich und drückte ihn einen Kuss auf die Lippen. Der junge Schattenjäger war zu überrumpelt um den Kuss zu erwidern.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Bella_90
2016-06-22T17:05:30+00:00 22.06.2016 19:05
Malec *~*

Na das ist ja mal ne Wendung ... Hab ja mit einigem gerechnet aber das stand nicht darauf :)

Der Os ist gut geschrieben und lässt sich auch flüssig lesen.
Ich hätte mir allerdings noch ein paar Zeilen mehr zu Alec und dem Hintergrund seiner Narben gewünscht.

Wie war es vor der Op, wie sahen die Reaktion von Alecs Eltern aus etc. Einfach ein wenig mehr Hintergrund damit auch die Angst und Unsicherheit von Alec besser untermalt wird. Da es ja kein einfaches Thema ist, was du hier an die Leser bringst.

Magnus Reaktion ist süß aber auch hier hätte ich gerne noch ein paar Sätze mehr gelesen, damit Alec sich sicher und gewollt fühlt und Magnus absolut richtig an seiner Seite ist :)

Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung in der das dann etwas vertieft wird :)

LG Domi


Antwort von:  Yanthara
22.06.2016 22:19
Hey, Danke für dein Kommi

Na ich kann ja nicht schon in der Kurzbeschreibung spoilern, da fehlt ja sie Spannung :P

ich hatte vor noch einen OS oder etwas längeres über das AU zu schreiben, eben weil ich halt nicht viel erkläre
wobei ich auch einfach dachte, dass zu viele Erklärungen und Beschreibungen den Lesefluss und die FF stören :/
aber bei der Fortsetzung gehe ich auf ein paar Dinge genauer ein
Antwort von:  Bella_90
22.06.2016 22:38
Hey :)

Das sollte dich jetzt nicht runter ziehen oder so. Ich hätte jetzt auch keine hochwissenschaftliche Ausführung erwartet , nur eben ein paar Sätze mehr :D
Das sind ja nur kleine Anregungen und keine Kritik in dem Sinne ;)
Je mehr Malec umso besser *~*
Bin gespannt auf die nächsten Sachen VPN dir :)

LG Domi
Antwort von:  Yanthara
22.06.2016 23:08
Hey :)

was nein? das zieht mich nicht runter. Alles Gut!
Es ist manchmal echt schwer ein Mittelmaß zu finden bei Details. Außerdem war es Absicht, dass es anfangs nicht so offensichtlich ist, um was es geht. Sollte ja einen Überraschungsmoment haben ;P

Wenn ich meine andere TMI FF abgeschloßen hab, geht es hier iwie weiter, mal sehen in welcher Form!

Noch mal danke für deine Rückkopplung zu der FF :3


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