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Die Erbin Angmars

von

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Ein kleines Mädchen

Anmerkung der Autorin:

Das ist meine erste FF und ich entschuldige mich für jegliche Schreibfehler und Wortwiederholungen(die es vermutlich zu genüge gibt) T_T Seufz! Hatte nämlich keinerlei Lust die Story ein 1000des Mal zu überarbeiten, hatte schon genug Ärger damit...

Zur Geschichte selbst: Im erster Linie sollte der hiesige Leser wissen das jegliche Figur die nicht meinen Gehirnwindungen entspringt allein Tolkien gehören und keinem sonst! Das ganze drum herum ebenso doch was meine Charaktere tun, wissen, sagen und denken ist mein (Mio!) und gehört keinem sonst.

Also falls jemand die Geduld hätte das hier zu lese (wobei er sich bitte nicht aufregen mag das ich manchmal so hie un da einen Dialog zitiere ^-^ Bettel fleh) darf er auch nicht verärgert sein das ich die Reise des Ringes doch auf diese Art gestalte(Ich finde es sind zu wenig Frauen vertreten alles Sexisten! ~>o<~)

PS. Worterklärungen alle am Kapitelende und die Sätze sind nicht 100% richtig übersetzt weil ich die Grammatik nicht so gut kann.
 

Kapitel1 Ein kleines Mädchen

Langsam kam der Abend über das Angmarische Herrenhaus und die Herrin Eleniëll Tochter der Aman schaute aus ihrem Balkonfenster hinaus in den Hof und zu ihrer Tochter Rhînarin.

Eleniëll war erst vor wenigen Wochen von einer Reise ins Auenland nach Hause zurückgekehrt und freute sich zu sehen das ihr kleines Mädchen, auch wenn sie noch jung und nicht reinblütig war, so mächtig geworden war.

Eleniëll, die von ihren Freunden immer nur Iëll genannt wurde, war eine der letzten reinblütigen ihres Volkes und eine der letzten ihrer Sippe in Mittelerde: Den de dalka, und als solche war sie stark und mächtig: Stark im Kampf und mächtig in der Kunst der Zauberei; und Rhînarin wurde ihr immer ähnlicher. Und anders als ihre Mutter einst bekam Arin alles von denen beigebracht zu denen sie gehörte und nicht von welchen vor denen sie ihre wahre Kunst verbergen musste. So war Iëlls Mutter einst mit ihr und ihrer Cousine nach Bruchtal geflohen um zu verhindern das Iëll, als einziges Kind ihres Vaters, die Herrschaft des Landes übernahm. Denn es gab viele, unter ihnen auch Iëlls Vater selbst, die dagegen waren das eine Frau die Herrschaft übernehmen und in den letzten Krieg ziehen sollte, so wie es die Alten dem Kind des Herren prophezeit hatten: Sie sollte eines Tages, im letzten Kampf gegen den Osten den alten König Angmars, den nun obersten der Nazgûl antreten und ihn besiegen.

Um Iëll zu retten und auf diesen Tag vorzubereiten lies sie sie in Bruchtal bei den Elben, in der Hoffnung das sich die Prophezeiung der Alten nicht erfüllen würde.

Und so sah Iëll ihre Mutter zum letzten an den Grauen Anfurten und weinte beinahe als ihre Mutter ihr, die in den Augen ihres Volkes noch beinahe ein Kind war, das Erbe ihres Hauses überreichte: Eine silberne Kette mit einem blauen Stein, das ein Symbol für Stolz und Stärke darstellte und das Schwert Élmacil, geschmiedet aus dem Licht eines hellen Sternes, der im Norden auf Angmar herunterschien. Schmal war es gebaut: Eine schmale und leicht gekrümmte Klinge mit nur Handbreiten Schafft. Es durchschlug jede Rüstung, Fleisch, Knochen und warf den Schatten eines Gegners, selbst wenn dieser noch nicht zu sehen war und warnte Iëll somit vor jeglichen Gefahren; und verabschiedete sie mit den Worten: "Werde stark, mein Kind." Verabschiedete und in den Westen segelte. Doch wurde Iëll ihr Schwert genommen und auf Wunsch ihrer Mutter, die in Keinsterweise wollte das sie das Kämpfen erlernte, sie in ein Kleid gesteckt und lernte nähen, sticken und musizieren, während die Jungen Schwertkampf und Bogenschießen erlernten, wo sie neidisch zuschaute. Von der Macht die Iëll besaß wussten sie nichts und so fürchtete sie im lauf der Jahre das ihre Kräfte verkümmern würden und sie, ganz gegen ihren Willen, gezwungen war im Alter in einem Bett zu sterben; für sie ein furchtbarer Gedanke. Und so war sie eines Nachts einfach davon gelaufen ohne sich zu verabschieden und ohne zu wissen wohin sie gehen sollte. Nichts hatte sie bei sich außer dem was sie am Leib trug und ihrem Schwert; und sie ging den Bruinen entlang bis nach Tharbad.

Dort lernte sie eines Morgens im Wald einen jungen Mann Namens Barador kennen und wurde von ihm zu sich nach Hause eingeladen. Irgendwie war es ihr als wenn sie ihn schon ein ganzes Leben lang kennen würde, so ähnlich war er ihr und so vertraut wie er ihr war, so vertraut war auch sie ihm. Sie lebte gern dort, war gut befreundet mit seiner Mutter und seinen jüngeren Schwestern. Sie waren oft Fischen, oder einfach nur Wandern und er brachte ihr bei mit ihrem Herzen zu hören, zu sehen und zu denken. Er zeigte ihr alle möglichen Arten von Tieren und Pflanzen: Giftige, heilsame und welchen denen man nicht zu nahe kommen sollte. Sie lauschte jedem seiner Worte ganz genau und verliebte sich in ihn. Er war ihr Leben, ihre erste Liebe und sie schenkte ihm ihr Herz und ihren Verstand. Vollkommen hatte sie sich ihm geöffnet und erzählte ihm alles von sich: Von ihren Vorfahren, ihrer Abstammung, ihrer Magie. Er hat sie verstanden und fürchtete sich nicht vor ihr und ihrer Macht. Lange hat er es vor allen geheim gehalten und ihr beigebracht sich richtig zu konzentrieren, so das sie all ihre Macht einsetzen konnte. Er war ihr Lehrer. Und er hat sie geliebt und geschätzt und sogar bewundert. Doch irgendwann bekam sie im Schlaf Träume: Visionen des Kommenden und sie hatte den Krieg gesehen, den Krieg den ihr die Alten immer prophezeit hatten. So konnte sie nicht länger bei seiner Familie leben und er hatte ihnen ein Haus gebaut, außerhalb des Dorfes, fort von neugierigen Blicken und weg vom Getuschel der Nachbarn. Nur das freie Feld, der Wald, der Fluß und sie. Sie hatte ihm einen Sohn geboren und da er halbmenschlich war, besaß er nicht ihre Kraft.

Fünf Jahre war er alt als die Bewohner des Dorfes erkannten das Iëll eine Hexe war, sie anklagten und verfügten das sie gehängt werden sollte. Das Angebot des Richters Barador und den Jungen zu verschonen wenn beide Iëll ebenso anklagen würden lehnte er ab; und so sah Iëll ihren Sohn und seinen Vater hängen und wurde kurz darauf ebenso gehängt. Doch wie durch ein Wunder riss der Strick und sie lief davon, weit davon bis nach Düsterwald und schwor sich nie wieder in diese verfluchte Stadt zurückzugehen.

Stumm und Taub war sie plötzlich und verdrängte alles was sie in den Jahren dort gelernt hatte. Den Drang des Schlafens hatte sie sich abgewöhnt um nicht länger von Visionen des Kommendem geplagt zu werden und doch fand sie einen Freund unter den Elben in Düsterwald. Sie öffnete sich ihm und eine Freundschaft aus Liebe und Verachtung entstand in der einer versuchte den anderen zu übertrumpfen (war es nun der Umgang mit Pfeil und Bogen oder einfach der Umgang mit den Sinnen; hören, sehen). Doch fühlte sich nach einer gewissen Zeit wieder zu sehr eingeengt und in die Sparte der Frau gedrängt und nicht als Krieger, was die Bestimmung ihrer Geburt war, angesehen; auch sie zog wieder fort, versprach aber alle zehn Jahre, am sechsten Tag des Sommers wieder zu kommen um mit ihrem Freund einen Tag zu verbringen.

Viele Jahre waren nun vergangen das sie Bruchtal verlassen hatte und nach ihrem Weggang aus Düsterwald war sie immer tiefer in die Wälder geraten und dort traf sie auf die Dúnadan, die Waldläufer und ihren Führer: Aragorn, in dessen Herzen sie sofort Weisheit, Mut und einen hohen Grad verspürte, was sie ihm jedoch verschwieg, denn sie war sich sicher das er es selbst wusste.

In ihre Runde mit aufgenommen lernte sie von ihnen Dinge die sie noch aus Tharbad kannte, sie aber doch gerne wider neu erlernte da sie von Aragorn lernte und er ihr auch neue Dinge beibrachte: Lautloses Bewegen, Umgang mit Schwert, Pfeil und Bogen, im Schatten zu verschwinden und, was für eine Frau mehr als untypisch war, Pfeifenkraut rauchen und trinken. Dieses Leben hatte ihr sehr viel Spaß gemacht und sie hatte eine Freude am Wandern gefunden, besonders mit Aragorn. Denn er war Barador in Aussehen, Verhalten und Sprache so ähnlich das sie nicht länger traurig war ihn einst verloren zu haben. Denn jedes Wort das er zu ihr sagte, jede seiner Berührungen ihr gegenüber und wie er sie ansah, war den Blicken und Berührungen Baradors so gleich das Aragorn ein Ersatz für ihn darstellte.

Doch begann sie vor zwölf Jahren, nach einem schweren Kampf, einen beinahe tödlichen Fehler und wurde schwer verwundet. Doch begaben sich die de dalka bei solch schweren Wunden auf eine Bewusstseinsreise ins Totenreich, um sich für Leben oder Tot zu entscheiden. Und Iëll wurde vom einem Moment auf den anderen der einen Welt entrissen und in die Zwischenwelt gezogen und vor die Wahl gestellt: Leben, oder Nichts; und wer sich für das Leben entschied wurde stärker und weißer als zuvor. So geschah es das Iëll nach drei Tagen erwachte und die Perfektion ihrer Zauberei erreicht hatte und sehen und hören konnte was sonst niemand sah: Sie sah das Leben wie es jeden einzelnen Grashalm durchströmte, hörte die Bäume zu ihr und miteinander flüstern, sendete der Wind von weitem Botschaften zu ihr. Und sie war enttäuscht das Aragorn nicht ebenso den Wind hörte und das Leben sah; und nach einer weiteren Nacht hatte sie ihn verlassen und ihn seit her nie wieder gesehen- aber ihr war klar das sie sich irgendwann wiedersehen würden.

Vorsichtig wurde die Tür hinter ihr geöffnet und eine Dienerin kam herein.

"Herrin," sagte sie scheu und Iëll wandte sich zu ihr um, "soeben ist ein Wanderer eingetroffen, er möchte Euch sprechen." Meldete sie und Iëll wandte sich vom Fenster ab.

"Hat er seinen Namen, oder sein Anliegen genannt?" Fragte sie.

"Nur seinen Namen Herrin, nur seiner Namen." Antwortete die Dienerin.

"Nun sag schon," drängte Iëll, "wer ist es?" Und die Dienerin senkte seufzend den Kopf.

"Es ist der Herr Gandalf, Herrin." Sagte sie und Iëll seufzte schwer.

"Bitte ihn herein." Sagte sie und begab sich von ihrem Fenster hin zu ihrem Tisch um ihren Gast zu empfangen.

Gandalf war ein Zauberer, einer der wenigen in Mittelerde und einer der wenigen außerhalb Angmars der von Iëlls wahrer Identität wusste. Er kam nur selten vorbei, was Iëll in keinsterweise störte, doch kam er im laufe der letzten Jahre immer öfter und beinahe regelmäßig vorbei, was sie langsam als lästig empfand. Nicht nur das er immer und immer wieder das gleiche mit ihr bereden und sie befragen wollte, er versuchte auch sie auf eine lange Reise zu bewegen um den letzten großen Krieg zu verhindern. Jedoch wollte sie keineswegs daran erinnert werden und wenn es soweit war einfach nur ihre Truppen in den Krieg schicken und alle anderen die in Angmar lebten im Westen in Sicherheit wissen; und sie konnte sein endloses Gerede davon das die letzte Schlacht verhindert werden könnte nicht mehr hören.

Vorsichtig öffnete die Dienerin die Tür und der Zauberer trat herein.

"Aiya Gandalf," begrüßte sie den Alten und schickte mit einer Handbewegung die Dienerin fort, "was kann ich für Euch tun?" Fragte sie und er setzte sich ihr gegenüber.

"Es tut mir leid Euch erneut zu stören," entschuldigte er sich erst einmal, "doch brauchte ich Euren Rat." Ermüdet das selbe wie immer von ihm zu hören, erhob sie sich aus ihrem Sessel.

"Ich bin es leid mit Euch darüber zu reden," sagte sie, "es ist mir egal ob ihr mir sagen wollt das alles überstanden ist, oder mich fragt wie ihr ihn vernichten könnt." Und sie begab sich zurück zu ihrem Fenster um weiter nach Arin zu schauen.

"Aber so ist es keineswegs," sagte der Zauberer und ging zu ihr hinüber, "es ist schlimmer als ihr denkt." Und Iëll erschrak.

"Was wollt ihr damit sagen?" Fragte sie ihn, in der Hoffnung das er ihre Ahnung zerschlagen würde.

"Sauron ist aus Düsterwald nach Mordor zurückgekehrt und auf der Suche nach ihm," sagte er, "es ist nur noch eine Frage der Zeit bis er ihn finden wird." Schwer seufzend schaute sie weiter hinunter, auf das Reich was sie mühselig neu hatte aufbauen müssen weil ihre Vorväter es beinahe zerstört hatten und das sie in wenigen Jahren, nach dem letzten Krieg, hatte verlassen wissen wollen, doch war nicht geplant das alles so schnell geschehen würde.

"Seht hinaus Gandalf. Seht auf all das hier: Die Berge die uns umgeben, die Sehen, Flüsse und Wälder, die Menschen die hier leben. Die Magie verschwindet aus Mittelerde, so wie ich, meine Sippe, mein Volk, die Elben und Zauberer. Es ist zu spät, wir sind nicht mehr so stark und wissend wie wir es noch vor tausend Jahren waren, wir können nichts mehr unternehmen."

"Aber nur weil ihr bald abreist ist das kein Grund die restlichen Völker einem so grausamen Schicksal zu überlassen. Es ist eure Bestimmung... ."

"Es ist meine Bestimmung zu gehen!" Unterbrach sie ihn. "Seht mich an. Ich bin nicht mehr die die ich noch vor zwölf Jahren war, eher bin ich wie meine Mutter geworden." Und sie schaute beschämt zur Seite. "Bleibt noch einen Tag," bat sie ihn, "eventuell werde ich es mir noch einmal überlegen." Sagte sie und verließ das Zimmer. Sie musste über das nachdenken was er ihr gesagt hatte, was sie ihm gesagt hatte. Sie war doch gerade erst wieder zu Hause und hatte nicht vor wieder zu gehen, zumindest nicht so schnell, und ihr Kind nicht allein aufwachsen zu lassen.

Und sie begab sich in der Garten.

Arin spielte vergnügt mit Chíl und Sûl, den beiden Söhnen von Ceredir, dem Hauptmanns der Wache. Iëll hätte früher auch gerne mit den Jungen gespielt und nicht mit den Mädchen sticken gelernt, zumindest nicht in ihrer Freizeit. Doch Arin machte es richtig. Sie lernte ihre Hausregeln und konnte in ihrer Freizeit so viel mit den Jungen unternehmen wie sie es wollte. Und Iëll beobachtete wie Arin mal wieder mit ihrer Magie angab, während Chíl versuchte sie im Bogenschießen zu verbessern. Natürlich war sie nicht so gut wie er und wurde wütend das sie es nicht konnte, und dann versuchte sie zu zaubern, was er nicht konnte.

Es war immer wieder ein schönes Bild wenn die beiden stritten oder zusammen lachten und es war egal das sie es taten, oder wie lange sie es taten, sondern wie sie es taten. Selbst wenn sie sich anbrüllten sahen die beiden zufrieden und glücklich aus und Iëll bedauerte das Chíl zwar ein reinblütiger Angmarer aber trotzdem nur ein Mensch war. Denn durch die Geburt Arins war das Blut der Familie bereits verwässert und Iëll befürchtete das wenn Arin nun auch das Kind eines Menschen gebären sollte, auch wenn es ein Mädchen wäre, das Blut zu sehr verunreinigt wäre, Sodas es bald aussterben würde. Aber Menschen waren doch so interessant! Nicht umsonst hatte Iëll sich in einen Menschen verliebt, denn sie waren unberechenbar und man konnte ihr Tun kaum vorhersagen. Sie waren Verräter und Heuchler und es gab nur wenig wahre gute Geister unter ihnen; anders als Elben oder Angmarer.

"Es ist schön die beiden so zu sehen, nicht wahr Herrin?" Wurde sie angesprochen und wandte sich um. Der Hauptmann der Wache stand hinter ihr.

"Ja Ceredir, so ist es." Bestätigte sie und sah wieder zu Arin und Chíl, der sie in den Arm geschlossen hatte um ihr besser zeigen zu können wie man mit dem Boden zielte.

"Es ist nur bedauerlich das ihre Beziehung zueinander nie mehr sein wird." Sagte er und stellte sich zu ihr.

"Aber nur für Euch. Wenn Arin reinblütig und stark genug wäre keine Unreinheit in der Linie zuzulassen würde ich es billigen, aber so?"

"Ich verstehe Euch Herrin. Ich will versuchen das sie nicht all zu viel Zeit miteinander verbringen."

"Nein," antwortete Iëll darauf, "bringt sie nicht gewaltsam auseinander. Sollen sie doch Zeit miteinander verbringen- sie werden nie mehr sein als Freunde. Hohle sie herein," sagte sie, "und sagte ihr das wir einen Gast haben." Er verbeugte sich und sie ging an ihm vorbei zurück ins Herrenhaus.

"Meine Herren!" Rief er zu den dreien hinüber und gesellte sich zu ihnen. "Es ist leider wieder einmal Zeit für heute Lebewohl zu sagen."

"Aber Ceredir," widersprach Arin, "die Sonne geht noch nicht einmal unter, also weswegen holst du mich schon jetzt?"

"Weil, Miss Arin, eure Mutter einen Gast hat und Euch sogleich zum Abendessen erwartet." Arin seufzte schwer und löste sich von Chíl.

Mit einem Wir-machen-Morgen-weiter Blick ging sie zurück ins Haus. Noch öfters blickte sie zu ihm zurück während sie die große Treppe hinauf ging, langsam, und auch er sah zu ihr hin als sie ging. Doch ein strafender Blick seines Vaters lies ihn wissen das er das nicht sollte, nicht durfte und das bedauerte er zutiefst. Er wusste ja das sein Vater und, was für ihn schlimmer war, auch seine Herrin etwas gegen seine Beziehung zu Arin hatte, auch wenn es jetzt, aus ihrer Sicht, noch nichts weiter war als Freundschaft. Und manchmal wünschte er das ihnen nichts weiter im Weg stehen würde als das er vier Jahre älter als sie war. Denn anders als sie, so glaubte er damals noch, verstand er bereits etwas von dem Wort Liebe und seiner Bedeutung und liebte dieses Mädchen, dessen Geburt er damals vor der Tür wartend erlebt hatte und dessen Lehren er seit drei Jahren war. Als sie ein Baby war hatte er mit ihr gespielt und sie aufgemuntert wenn ihre Mutter nicht da war, oder keine Zeit für sie hatte; doch für Arin schien er in seinen Augen nichts weiter als der große Bruder, oder der Vater zu sein den sie nicht hatte. Und er machte sich auf den Nachhauseweg.

Arin hingegen musste eine übliche "wir haben Gäste" Prozedur über sich ergehen lassen, was hieß das sie baden und sich ein hübsches Kleid anziehen musste- was ihr gar nicht passte! Und sie kam mit einem nicht sehr freudigen Gesichtsausdruck zum Essen.

"Und Eleniëll?" Fragte Gandalf. "Habt ihr es Euch nun überlegt?" Fragte er sie und begann langsam zu essen.

"Ich bin mir immer noch nicht sicher," antwortete sie ihm, "es wäre eventuell eine Reise ohne Wiederkehr und ich habe eine Familie." Sie sah zu Arin, die schweigend ihren Teller leer aß.

"Ich verstehe," sagte der Zauberer und aß kurz weiter, "aber ohne eure Hilfe könnte es durchaus sein das... ." Er stoppte und sah eine Dienerin auf Iëll zugehen. Sie flüsterte ihr etwas ins Ohr und Iëll sah etwas erschrocken aus.

"Bitte entschuldigt mich." Sagte sie und ging hinaus. Arin lief ihrer Mutter hinterher, denn sie schien zu ahnen was ihre Mutter erfahren hatte. Sie liefen hinauf in den fünften Stock, in die Zimmer von Iëlls Großmutter, die bereits alt gewesen war als Gollum den Ring an sich genommen hatte, und nun lag sie schon seit längerem im sterben.

Alleine saß sie an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Arin lauschte vorsichtig an der Tür und sah wie der Zauberer ebenfalls die Treppe hoch kam.

"Was ist, was hörst du?" Fragte er.

"Sch," machte Arin und lauschte weiter, "ich will wissen was Ontare erfährt." Doch sie hörte nichts, sie sprachen zu leise. Und nach einer Weile kam Iëll wieder aus dem Zimmer heraus, weinend.

"Sattelt mein Pferd," sagte sie, "ich werde sofort abreisen." Und sie ging langsam die Treppe hinunter, in ihre eigenen Räume, um zu packen.

"Ontare!" Rief Arin und lief ihr wieder hinterher. "Weswegen willst du wieder gehen?" Rief sie beinahe weinend und lief gegen die verschlossene Zimmertür ihrer Mutter. Sie schrie, weinte und klopfte, doch kein Laut kam von innen, nichts war zu hören.

Iëll hatte sich ihren Wanderbeutel geschnappt und packte einige Dinge ein, die sie auf dieser langen Reise gebrauchen würde: Eine Hose, einen Mantel, eine Decke, ein zweites Paar Stiefel, Lederriemen und ein Hemd, wie auch Élmacil und zwei lange Messer. Dann schloss sie wieder die Tür auf und schob Arin zur Seite. Schnurstracks ging sie hinaus in den Hof, wo Gandalf, Ceredir und Chíl bereits mit ihrem Pferd Nim Calad auf sie warteten; Arin lief ihr wie immer hinterher.

"Ich bitte dich Ontare," rief Arin, "geh nicht!"

"Ich muss es," antwortete Iëll und nahm ihre Tochter noch einmal in den Arm, "und diesmal werde ich länger wegbleiben." Und sie wandte sich an Chíl. "Ich wünsche das du meine Tochter nicht aus den Augen lässt," sagte sie zu ihm, "lehre sie weiter und achte auf sie und," nun begann sie zu ihm zu flüstern, "mache ihr nicht länger schöne Augen." Er nickte verstehend und sie schwang sich auf ihr Pferd und gab Ceredir einen Zettel.

"Ich wünsche das Arin an diesem Tag, an diesem Ort bei mir sein wird; dass heißt wenn ich bis dahin noch nicht zurück bin." Und mit diesen Worten verabschiedete sie sich und ritt davon.

Sechzehn Jahre vergingen ohne das Iëll nach Hause zurückkehrte und Arin die Hoffnung das sie ihre Mutter wiedersehen würde beinahe aufgegeben hatte. Denn nie war ein Reiter gekommen, der Kunde von ihr brachte und nie war ein Brief gekommen. Nur manchmal flüsterte der Wind zu ihr: Arin, Arin...

"Arin!" Wurde sie gerufen und sie wandte sich um.

"Was gibt es Ceredir?" Fragte sie und erhob sich. Er zeigte zum Himmel. Die Sonne ging bereits unter und sie verstand. Wieder einmal war ein Tag vergangen ohne das ihre Mutter zu ihr zurückgekehrt war. Sicher wäre sie stolz gewesen zu sehen was aus ihrem kleinen Mädchen geworden war. Ein Blick, stolz und aus Eis das selbst ihre Mutter gestaunt hätte und eine Art des Lebens und des Kleidens das die Alten nur den Kopf schüttelten: Hemden und Hosen, statt Kleider und Blusen und Reiten, Schwertkampf und Bogenschießen statt Nähen, Sticken und Backen. Doch war ihr egal was die anderen hohen Töchter im Lang sagten.

Langsam ging sie zurück zum Herrenhaus. Heute hatte der Wind nicht zu ihr geflüstert, hatte nicht ihre Fragen beantwortet und wie in all den letzten Jahren ging sie allein zu Bett. Doch sollte diese Nacht und der darauffolgende Tag anders werden als all die Nächte und Tage zuvor. Denn in dieser Nacht hatte sie einen Traum. Einen seltsamen Traum des Kommenden und sie sah ein schwarzes Feld, Geister, kämpfende und sterbende Menschen und in mitten all diesem Chaos war eine Frau, strahlend wie ein Stern und zu Tode geängstigt. Und sie sah diese Frau an die ihr so bekannt vor kam und die Frau blickte zurück; es war ihre Mutter!

"Geboren um es zu verhindern." Sagte sie zu ihr.

"Um was zu verhindern?" Fragte Arin und sah ein Schwert hinter ihrer Mutter aufblitzen, welches ihr den Rücken durchtrennte.

Entsetzt schrie Arin auf und erwachte aus ihrem Traum. Sich die Tränen vom Kinn und den Schweiß aus dem Nacken wischend stand sie auf und begab sich zum Fenster. Was sollte sie verhindern? Den Tot ihrer Mutter, so wie sie ihn gesehen hatte? War das die Bestimmung ihrer Geburt oder einfach nur ein verrückter Traum? Sie wusste es nicht und öffnete schweigend das Fenster und starrte in den Nachthimmel. Der Wind wehte und flüsterte leise, doch flüsterte er diesmal nicht zu ihr.

"Ceredir," flüsterte der Wind, "Ceredir, hörst du mich?" Und Ceredir wandte sich zum Wachfeuer.

"Ich höre Euch Herrin." Bestätigte er.

"Es ist so weit, ihr Traum ist gekommen, das Ende steht bevor."

"Was soll ich tun?"

"Töte sie," sagte die Stimme, "töte sie aus der Ferne durch einen Pfeil im Herzen und gebe ihr somit die Totenwache." Forderte die Stimme.

"Das kann ich nicht tun." Lehnte Ceredir ab und das Feuer loderte auf.

"Ich bin deine Königin, mein Wort ist dir Befehl und ihres wird es dann ebenso sein, tu was ich dir sage, oder vergehe!" Forderte sie erneut und diesmal beugte er sich, er wollte tun was sie ihm sagte.

Der nächste Morgen kam Arin sehr seltsam vor. Nebel lag auf den Ettenöden und auch der Garten war von einem grauen Dunst besetzt. Trotzdem ging sie hinaus um sich mit Chíl im Wald zu treffen und mit ihm Schießübungen zu bestreiten, wie sie es jeden Morgen tat, so lange das Haus noch schlief. Sie war sehr viel besser geworden in den letzten Jahren und traf jetzt auch sich bewegende Ziele aus weiterer Entfernung, aber doch war sie noch nicht so geschickt wie Chíl.

Doch irgendwie konnte sie sich nicht auf das was sie tat konzentrieren, denn zu sehr grübelte sie über ihren vergangenen Traum.

"Was ist nur mit dir?" Fragte Chíl recht strafend und nahm ihr den Bogen aus der Hand. "Sonst schießt du nie so schlecht." Und Arin kauerte sich ins Gras.

"Ich träumte," antwortete sie, "ich träumte vom Tot meiner Mutter und sie sagte in diesem Traum das ich ihren Tot verhindern könne." Sagte sie schwer und er setzte sich zu ihr.

"Träume nicht so wirre Dinge," meinte er, "und grüble nicht so lange über die Bedeutung dessen was nie geschehen wird." Arin nickte zustimmend, irgendwie hatte er ja recht und sie schmiegte sich in seine Armen.

In weiterer Entfernung kauerte Ceredir und wartete darauf das Arin sich zu ihm drehte, so wie es seine Herrin gesagt hatte. Doch sollte sie sich nicht zu ihm wenden, so sollte er es belassen und wieder

Heim gehen; und er spannte bereitwillig den Bogen und zielte auf sie.

"Ich flehe Euch an," sagte er zu sich selbst, "dreht Euch nicht um." Doch genau in diesem Moment löste sie sich lachend aus Chíls Armen und wandte sich in die Richtung in der Ceredir saß. Der Pfeil sauste durch die Luft und traf Arin direkt in der Brust, ihr Herz durchbohrend und genau wie ihre Mutter damals wurde sie in eine andere Welt gerissen.

Kalt und verzerrt war die felsige Landschaft in der sie sich plötzlich wieder fand und sie schrie und rief: "Chíl!" Doch er schien sie nicht zu hören und sie sank verzweifelt zu Boden.

Auch in der wahren Welt fiel sie zu Boden und wurde von Chíl aufgehoben.

"Arin!" Rief er. "Arin!" Und zog den Pfeil aus ihrer Brust, horchte. Kein Schlag ihres Herzens war zu hören und er setzte sie auf sein Pferd. Kein Atem trat über ihre Lippen und nicht einmal eine Klage des Schmerzes, so als sei alles Leben aus ihrem Körper gewichen. Leblos lag sie in seinen Armen und im schnellen Galopp ritt er in den Hof.

Weinend und zusammengekrümmt saß Arin in dieser fremden Welt und wusste nicht was nun mit ihr geschehen würde. Angst kroch in ihren Kopf, die Angst die sie sonst so gut zu verbergen gewusst hatte, und darauf war sie stolz gewesen.

"Verzweifle nicht," hörte sie eine Stimme, "deine Mutter hat es einst auch nicht getan." Und sie hörte auf zu weinen und sah sich um. Niemand war da.

"Was wisst ihr von ihr?" Fragte sie in die Stille. "Lebt sie noch, wann kommt sie zurück?"

"Ihr stellt viele Fragen und keine von ihnen werde ich beantworten, wie einst eurer Mutter. Doch lass mich Euch sagen: Eure Mutter war nicht so ängstlich wie ihr es seit, denn sie war kein kleines Mädchen mehr."

"Bitte sagt mir was mit ihr geschehen wird." Bat Arin und begann zu zittern, ihr wurde plötzlich sehr kalt.

"Schweigt Närrin!" Befahl die Stimme. "Sagt nun was wünscht ihr, wollt ihr bleiben und lernen was ihr wissen müsst, oder sterben und vergehen?" Und Arin hörte auf. Sterben? Hatte ihre Mutter auch eins vor dieser Wahl gestanden und sich gegen das Ende entschieden?

"Was wollt ihr mich lehren?" Fragte sie, sich mühsam aufrichtend. "Was ist es das ihr mich lehren könnt damit ich noch den Tag erlebe an dem meine Mutter zu mir zurückkommt?"

"Das Wissen der letzten Dreitausendjahre und die Bestimmung der Geburt eurer Mutter, sowie eurer eigener." Arin grinste.

"So lasst uns gleich beginnen." Und ein seltsames Licht umhüllte sie.

In der wahren Welt trug Chíl sie die drei Stockwerke hoch in ihr Zimmer und legte sie in ihr Bett. Seine Kleidung war vollkommen von Blut durchnässt und drei Heiler strömten ins Zimmer.

"Sie ist in der Zwischenebene von Glück und Verderben." Sagte einer der drei und wandte seinen Blick zu Chíl der etwas verzweifelt da stand. Ihre Wunde war schwer und sie hatte seit Stunden aufgehört zu atmen und nun sollte Chíl über sie wachen.

Langsam wich die Farbe von ihren Wangen und ihre Haut wurde rissig und brüchig und die Nacht brach herein, der nächste Morgen und nichts hatte sich verändert.

Doch in ihrem Innern geschah seltsames mit ihr. Die Gabe der Zauberei wuchs in ihr und ebenso schien sie älter und weiser zu werden als sie es eigentlich war. Und alles was sie eigentlich hätte lernen müssen und sollen erlernte sie und verstand auch den Sinn von Geburt und Bestimmung, Geschichte und Reisen und weswegen ihre Mutter gehen musste und sich bis her nicht gemeldet hatte. So geschah es auch das am zweiten Tag die Kälte von ihrem Körper und ihrer Seele wich, das Leben wieder in ihr wuchs und das sie wie durch ein Wunder wieder erwachte.

Und an diesem Tag wurden nach langem Hoffen und Erwarten die Generäle und Hauptmännern zusammengerufen, was niemand mehr erwartet hatte- und wie ein Stern: In Weiß und Silber trat Arin zu ihnen in die große Runde.

"Meine Herren," sagte sie und wirkte dabei wie einst ihre Mutter, "der Tag ist gekommen," und sie zeigte aus dem Fenster, "es wird Zeit aufzubrechen." Und laute Begeisterung machte sich in den anwesenden breit und alle Männer des Heeres wurden zusammen gerufen, denn nun war die Zeit da um in den letzten Krieg zu ziehen, ein Ereignis auf das sie schon lange gewartet hatten.

Am Kopf des Heeres saß Arin auf ihrem Pferd und sah zum Gebirge.

"Die Tochter des zukünftigen Königs von Gondor." Hatte die Stimme zu ihr gesagt und ihr von ihrem Vater erzählt, dem Mann von dem ihre Mutter nie ein Wort verloren hatte; und Ceredir hielt ihr einen Ring hin.

"Dieser Ring ist für Euch," sagte er, "eure Mutter sagte ich solle ihn für Euch aufheben." Und sie streifte ihn auf den Ringfinger der rechten Hand, wie es auch ihre Mutter hatte. Es war ein Silberring, einfach und breit und mit einem grünen, oval geschliffenen Stein in der Mitte. Auch von der Bedeutung des Ringes ihrer Mutter hatte die Stimme ihr erzähl.

Iëll hatte diesen Ring zur Erinnerung. Sie bekam ihn einst von den Dúnadan, als sie die ersten Reisen mit ihnen unternahm. Jeder von ihnen besaß solch einen silbernen Ring, jeder mit einem Stein versehen und alle waren verschieden. Doch ihrer sah genauso aus wie Aragorns, mit dem einzigen Unterschied das sein Stein blau und ihrer rot war. Es sollte ein Bindeglied zwischen ihnen sein; und einst dachte Iëll das es ihr Ehering sein sollte. Doch dieser Ring erinnerte sie nur an ein Versprechen, was ihr wichtiger war als das was sie Herrn Elrond und ihrer Mutter gegenüber gegeben hatte. Und dieses Symbol bedeutete Liebe, so wie auch Freundschaft und tiefe Zuneigung- doch wusste sie das alles was dieser Ring symbolisierte Geschwisterliche Zuneigung nicht überschritt; und das bedauerte Arin zutiefst.

Und so ritt sie mit den Männern hinaus in den Morgen, ihrer Bestimmung entgegen.
 

Worterklärungen
 

Aman - Mutter Eleniëll - Sternentochter Rhîwarin - Wintermorgen
 

Aiya - seit gegrüßt Sûl - Wind Ontare - bedeutet hier Mama Ceredir - Mann
 

Chíl - Nachfolger Nim Calad - helles Licht Élmacil - Sternenschwert
 

Barador - bedeutet eigentlich: bara - eifrig, dor - Land, hat hier aber keinerlei Bedeutung
 

Anmerkung der Autorin:

Das war das erste Kapitel und wer schlau ist dürfte gemerkt haben das ich, anders als der liebe Herr Tolkien, recht einfallslos bin wenn es um Namen geht T_T heul, aber da bin ich ja auf diesem Planeten zum Glück nicht die einzige (wenn man bedenkt was Eltern ihren Kindern für nahmen geben......, aber ich schweife ab) Na zumindest hoffe ich das mir zumindest einer ein Kommentar schreibt. Bitte!!! (fall auf die Knie und fleh) Auf zum nächsten Kapitel

Fragen und Antworten

Anmerkung der Autorin:

Wie bereits vor Kapitel 1 erwähnt: Alle nicht von Tolkien stammenden Figuren gehören mir! Und wenn es einem bis hier her nicht gefallen haben sollte (ob nun Schreibstiel oder Story an sich) dann möge er nicht weiter lesen und für immer schweigen, für alle anderen: Viel Spaß beim 2ten Kapitel.
 

Kapitel2 Frage und Antworten

Zwei einhalb Wochen war Iëll nun unterwegs an den Ettenöden vorbei dem Weissquell entlang bis hin nach Tharbad. Die ganzen Wochen hatte sie keine Pause gemacht, nicht eine Nacht geschlafen und kaum etwas gegessen. Somit war ihre Erschöpfung entsprechend groß und sie saß in einem Gasthaus, bei Bier und Pfeife und dachte nach. Sie wusste nicht wo sie suchen sollte und das Land war weit und groß.

Unheimlich war ihr das Gasthaus. Es war alt und hatte schon da gestanden als sie damals dort gelebt hatte und die Menschen die dort saßen ähnelten denen die sie früher dort verlassen hatte und die Erinnerung an ihren letzten Tag in diesem Ort kam zurück in ihren Kopf.

"Es ist ungewöhnlich eine so fein gekleidete junge Dame in einem Gasthaus wie diesem bei Bier und Pfeife zu sehen." Wurde sie von einem in grün gekleideten Mann angesprochen und er setzte sich neben sie. Iëll zog ihre Kapuze tiefer ins Gesicht.

"Auch wenn meine Pfeife aus Silber ist und ich hier alleine sitze ist es das Risiko nicht wert sich einen blutigen Kopf zu holen, also versuche erst gar nicht mich zu bestehlen." Der Mann lachte, zog eine Pfeife aus seinem Mantel und nahm seine Kapuze vom Kopf.

"Wer dich bestiehlt ist mehr als dumm." Sagte er und zündete das Kraut an und sie schaute in sein Gesicht.

"Aragorn," grinste sie ihn an und umarmte ihn, vor lauter Glück über ihr Wiedersehen, "was tust du in diesem öden Land?" Fragte sie und war glücklich ihn zu sehen.

"Wandern," antwortete er, "reisen und jemanden suchen." Iëll nickte. Sie konnte sich schon denken wen er suchte; und das es leider nicht sie war.

"Ich bin ebenso auf der Suche," meinte sie darauf, "also werden wir wohl zusammen reisen." Aragorn grinste und bestellte sich ebenfalls einen Krug.

Bei Sonnenaufgang machten sich die beiden auf den Weg über die alte Südstraße

"Es ist lange her das ich dich das letzte mal sah," sagte er zu ihr um ihr Schweigen ihm gegenüber zu brechen.

"Ich habe auch lange gebraucht um über unser letztes Treffen hinweg zu kommen." Und sie stieg von Nim Calad und nahm Sattel und Zügel ab.

"Was machst du da?" Fragte Aragorn als Iëll ihm den Sattel in den Arm drückte.

"Sattel und Zügel können wir verkaufen und Nim Calad wird später nötiger gebraucht als jetzt, ein Pferd ist zum heimlichen reisen nicht gut geschaffen." Und sie gab ihr einen Klaps aufs Hinterteil so das sie davonlief.

"Nim Calad," sagte Aragorn leise, "ein Schöner Name."

"Und ein edles Tier," unterbrach Iëll ihn, "aber lass uns nicht länger von meinem Pferd sprechen, sondern sage mir lieber welche Reiserute du die vorgestellt hast?" Fragte sie ihn.

"Wir gehen nach Nan Curunir, von dort aus durch die Pforte von Rohan und weiter bis nach Gondor. Dort werden wir in Minnas Tirith eine Weile rasten und am Schattengebirge entlang über Dagorland nach Rhûn bis Düsterwald wandern." Iëll nickte staunend. Das war eine weite und nicht immer einfache Reiserute die von ihm gewählt worden war.

Siebzehn Jahre waren sich auf der Reise und auf der Suche; und waren nun auf dem Weg zurück. Denn ihre Antworten hatten sie bekommen, beinahe zu spät. Doch konnten sie ihre versäumte Zeit wider aufholen indem sie sich beeilten und das, was sie vor Jahren schon hätten tun sollen, so schnell wie irgend möglich in die Tat umsetzen.

In den letzten Jahren hatte Iëll sich sehr verändert: Ihr Haar, ihre Kleidung und ihr Verhalten war mehr dem eines Waldläufers eben; sie trug grün und nicht mehr das traditionelle dalkanische Weiß. Gleich den Männern trug sie Hosen und nicht, wie es schon seit Jahrtausenden Brauch ist ein Kleid, wie es zu einer Dame gehörte. Die Kapuze ihres grünen Filzmantels hatte sie immer tief ins Gesicht gezogen und auf ihrem Rücken, unter dem Mantel verborgen, hatte sie ihr Schwert und an den Seiten ihre zwei lange Messer.

"Wir müssen nach Bree," sagte Aragorn und wusch sein Gesicht im Fluß, "dort werden wir Gandalf treffen." Iëll seufzte und legte ihren Mantel ab und steckte ihren Kopf ins Flußwasser.

"Ich mag Bree nicht," sagte sie und schlug ihren Kopf zurück in den Nacken, Sodas ihre nassen Haare an ihrem Rücken klebten, "die Menschen dort hassen Leute wie uns und wer das nicht tut fürchtet uns und wer uns nicht fürchtet," sie sah ihn an, "der kommt nicht aus Bree." Sie lächelte und wrang ihre Haare aus.

"Die Stammtischgespräche stören nicht nur dich," meinte Aragorn, "aber das Bier ist nicht schlecht." Er grinste und Iëll schlug lächelnd die Beine übereinander.

"Die Hobbits machen besseres," grinste sie, "außerdem: Warum treffen wir uns nicht wo anders? Ich kann ihm eine Nachricht schicken." Aragorn schüttelte mit dem Kopf.

"Das wäre zu gefährlich. Deine Zauberei würde nur unsere Mission verraten und wir könnten gar keinen freien Schritt mehr machen." Iëll lächelte und zog ihren Mantel wieder an.

"Ob wir nun nach Bree gehen, oder ich schicke ihm eine Nachricht darüber das wir uns woanders treffen, finden werden uns die Nazgûl doch." Aragorn sah sie an. Ihr feines Gespür für Magie und Mystik war manchmal schon beinahe erschreckend, doch immer sehr nützlich und hilfreich, ebenso ihr unheimlich scharfes Gehör und ihre alles durchdringenden und überblickenden Augen.

"Wir werden dort nicht nur Gandalf treffen, sondern auch einen Hobbit, er soll den Ring tragen; und der kann mit deinen magischen Verbindungen nichts anfangen." Iëll stutzte.

"Frodo Beutlin?" Fragte sie und Aragorn nickte. "Dann lass uns aufbrechen. Ich kenne Frodo und kann mir denken das er in irgend welchen Schwierigkeiten steckt." Aragorn nickte und half Iëll auf. Es war nicht mehr sehr weit bis nach Bree und sie würden in zwei bis drei Tagen dort sein, das hieß wenn sie nie lange rasten würden.

*

Die Nacht war hereingebrochen und die beiden Waldläufer beobachteten wie drei kleine Hobbits durch das Stadttor von Bree schritten. Lautlos, schnell und flink wie sie waren kletterten die beiden Waldläufer ungesehen über Tor, ungesehen von der Wache. Eilig begaben sie sich zum "Gasthaus zum tänzelndem Pony" und sahen wie die Hobbits durch die Straßen irrten.

Im Gasthaus selbst setzten sie sich in eine der Ecken, abseits von den Stammgästen, die mit ihrem lauten und unflätigen Benehmen Iëll zur Weißglut trieben.

Kopfschüttelnd zündete Aragorn sich seine Pfeife an und Iëll begann ihre zu stopfen.

"Was glaubst du wann sie kommen?" Fragte sie und zündete das Kraut an.

"Sie müssten bald hier sein." Antwortete er und sie schlug die Beine übereinander.

Frodo und seine Freunde setzten sich an einen der Tische und beobachtete die beiden, während die anderen sich Krüge holten und er sprach kurz mit Gerstenmann Butterblume.

"Verzeiht," hörte sie ihn sprechen, "die Männer dort in der Ecke wer sind das?" Der Wirt beugte sich zu Frodo runter.

"Zwei von den Waldläufern," flüsterte der Wirt, "das sind gefährliche Leute, wanderndes Volk, ihre richtigen Namen habe ich noch nie gehört, aber hier in der Gegend nennt man sie Streicher und Élmacil." Dann wandte sich der Warnte von ihm ab und bediente weiter.

"Ich werde hochgehen," sagte Iëll, "ich erwarte dich oben." Aragorn nickte und rauchte und beobachtete weiter, während Iëll sich die Treppe hoch begab.

Oben setzte sie sich, wie schon unten, in eine Ecke und rauchte. Es dauerte nicht lange bis Aragorn mit Frodo, den er vor sich her stieß, ins Zimmer gestürmt kam.

"Was wollt ihr?" Fragte Frodo Aragorn.

"Vorsicht wäre angebracht," sagte Aragorn und schloss die Tür, "ihr tragt keine Kleinigkeit bei euch." Und er ging zum Fenster.

"Ich trage gar nichts." Erwiderte Frodo und sah ängstlich zu Aragorn auf.

"Natürlich," lachte der Mensch und löschte die Kerzen, die auf dem Fensterbrett standen, "ich kann es vermeiden gesehen zu werden wenn ich es will, doch ganz und gar zu verschwinden das ist eine seltene Gabe." Sprach er zuende und zog seine Kapuze vom Kopf.

"Wer seit ihr?" Fragte Frodo und sah den hochgewachsenen Mann an.

"Fürchtest du dich?" Fragte Aragorn und Frodo bejahte. "Du fürchtest dich noch nicht genug," meinte Aragorn Kopfschüttelnd und schritt durch den Raum hin zu Iëll, "ich weiß wer dich verfolgt." Und er reichte Iëll die Hand, die immer noch versteckt im Schatten neben dem Fenster saß, als Aufforderung das sie aus dem Schatten heraus trete.

Mürrisch zog sie noch einmal an ihrer Pfeife und klopfte sie auf dem Fensterbrett aus und Frodo erschrak.

"Höre auf ihn." Sagte sie und die Tür sprang auf.

"Lasst ihn in Ruhe oder ihr kriegt es mit mir zu tun ihr langen Ungetüme!" Schrie Sam Fäuste geballt und Aragorn lachte.

"Du hast ein wackeres Herz kleiner Hobbit," sagte er zu Sam, "aber das wird dich nicht retten." Und er wandte sich wieder zu Iëll.

"Wir darfst nicht auf den Zauberer warten," sagte sie zu ihm, "denn sie werden kommen." Und sie begab sich zur Tür. "Wir sollten das Zimmer wechseln," meinte sie weiter, "und das schnell." Aragorn stimmte ihr zu.

Sie spürte das die Neun nah waren und das sie den Träger des Ringes töten würden.

Schnell schlichen sie sich hinaus, in eines der Zimmer gegenüber denen die die Hobbits gemietet hatten.

Vom Fenster aus beobachtete Aragorn die Neun, die, wütend über die Täuschung die Iëll ihnen gemacht hatte, aufschrien und auf ihren Pferden wieder davon ritten; die Hobbits schliefen friedlich.

"Und wie wird es weitergehen?" Fragte Iëll. "Der Graue ist nicht gekommen und er antwortet mir nicht; wo wirst du uns hinführen?" Aragorn seufzte.

"Bruchtal, zu Elronds Haus." Antwortete er.

"Ich habe lange dort gelebt und du weißt das ich dort nicht wieder hingehen möchte- außerdem ist er dort nicht sicher." Aragorn lächelte.

"Das kannst du gar nicht wissen, v

eicht ist er es doch; und du kannst mal wieder heiß baden, deine Haare machen und dich hübsch anziehen."

"Ich fühle mich aber so ganz wohl," meinte sie und sah auf ihre Kleidung, "und ich bin gern auf Wanderschaft. Bad und Kleider, wer braucht das schon?"

"Jede Frau," antwortete Aragorn, "und egal was du tust: du bist eine; und du bist zu schön um dich hinter Dreck und Hosen zu verstecken." Iëll wurde rot. Es war schon lange her das Aragorn ihr so ein Kompliment gemacht hatte, überhaupt das sie ein Kompliment von einem Mann ihres Aussehens wegen bekommen hatte und sie lehnte sich auf ihre Decke zurück.

Am nächsten Morgen in aller Frühe machten sich die fünf wieder auf den Weg. Es war eine weite Reise durch die Wälder und Aragorn ging voraus, Iëll schritt schweigend neben ihm.

Zwei Tage waren sie unterwegs, durch die Mückenwassermoore bis hin zur Wetterspitze, wo sie rasten wollten.

Einen Moment schweigend blickte Aragorn zu den Ruinen des einst so großen Leuchtturms.

"Dies war der große Wachturm von Amon Sûl," berichtete er und wandte sich zu den anderen um, "hier werden wir heute Nacht rasten." Mit Eile machten sie sich auf den Turm zu erreichen bei ihrer Ankunft spürte Iëll etwas seltsames in den oberen Trümmern. Ihrem Gefühl wie immer vertrauend ging sie den Turm hinauf und sah sich um, Aragorn kam ihr hinterher.

"Wir kommen zu spät," meinte Iëll und sah sich ein Zeichen auf einem der Steine an, "der Graue war schon hier." Und sie sah in die Ebene. Ein einzelner Reiter war auf der Straße zu sehen, in schwarz gekleidet, in die andere Richtung reitend und es fröstelte sie.

"Wenn er bereits hier war," meinte Aragorn, "können wir uns hier sicher schätzen, und du kannst dir mit mir die Umgebung ansehen." Iëll schüttelte mit dem Kopf.

"Dunkelheit und Schatten kommen näher und wir können nicht vor der Nacht gehen; wollen wir hoffen das die Straße frei bleibt."

"Du siehst wieder zu schwarz," versuchte Aragorn sie in ihrer versteckten Panik zu beruhigen, "lasst uns uns irgendwo verstecken, ruhen und die Nachtwache halten." Iëll nickte und ihr Zittern endete langsam. Jetzt wollte sie noch nicht an die kommende Nacht denken und lieber den jetzigen Tag genießen. Doch die Nacht kam schneller als sie gehofft hatte und der Schrecken mit ihr: die Nazgûl!

Ein Schrei war in der Ebene zu hören und Iëll schreckte hoch.

"Sie sind da." Sagte sie und lief zurück zur Wetterspitze, die sie und Aragorn vor einigen Stunden verlassen hatten um sich eine gute neue Rute zu überlegen. Während sie liefen machte sie sich Vorwürfe: sie hätte doch lieber bei den Hobbits bleiben sollen! Aragorn lief schneller als sie und überholte sie auf den letzten Metern und sprang, mit jeweils einer Fackel in der linken und einer in der rechten Hand, über einen Steinhaufen, den Neun entgegen. Iëll kam einige Sekunden später und zog ihr Schwert; doch im Angesicht eines der Ringgeister stand sie stumm und still da und ihr Herz raste.

Sie kannte ihn. Wusste wer er einst gewesen war und das sie keine Chance gegen ihn hatte; er schnitt sie in den Leid, so sanft das es nur ein blutender Kratzer war und doch griff er sie nicht an.

"Wir sehen uns wieder Weib." Sagte er in einer tiefen, doch zugleich zischenden Stimme zu ihr und floh. Iëll seufzte erleichtert und lief zu Frodo, der zitternd und mit einer Wunde in der Schulter auf dem Boden lag.

"Streicher!" Schrie Sam und Aragorn stürzte zu ihnen. "Hilf ihm Streicher." Flehte Sam und Iëll hockte sich ebenfalls zu dem Verletzten runter.

Angewidert hob Aragorn die zerbrochene Klinge auf.

"Er ist durch eine Morgul Klinge verletzt worden," stellte er fest und die Klinge löste sich auf, "dazu reicht meine Heilkunst nicht aus." Und er sah zu Iëll die ihre Hände über die Wunde legte, zum heilen bereit. Doch zog sie sie plötzlich schnell zurück und preßte ihre Hände an den Brustkorb: Die Wunde machte ihr Angst.

"Meine auch nicht." Flüsterte sie und Aragorn hob Frodo auf.

"Dann braucht er Elbische Arznei." Sagte er und sie liefen den Hügel runter zur Straße. Er wusste das Iëll log, denn sie hatte bisher immer beinahe jede Wunde heilen können, also warum wollte sie es jetzt nicht tun?

"Es sind sechs Tagesmärsche bis Bruchtal," rief Sam beinahe weinend, "das schafft er nie."

"Er muss es!" Schrie Iëll und lief hinter Aragorn.

"Hallte durch Frodo." Hörte sie ihn ihm zuflüstern und sie liefen schneller.
 

Vier Tage waren sie unterwegs und dem Hobbit ging es immer schlechter.

Keiner der beiden Waldläufer hatte ihm helfen können und langsam wurde ihre Verzweiflung immer größer. Nicht nur das sie verfolgt worden und Iëll krank war, der Hobbit konnte jeden Moment sterben!

Bei den Trollhöhlen machten sie halt und ein Mark erschütternder Schrei durchdrang die Nacht.

Mit den Augen den Feind suchend hielt Aragorn Ausschau und Iëll starrte auf den Hobbit.

"Herr Frodo," sagte Sam und fühlte seine Temperatur, "er ist schon ganz kalt." Sagte er an Iëll gerichtet, die nicht wusste wie sie Sam seine Furcht nehmen sollte.

"Wird er jetzt sterben?" Fragte Merry und Aragorn drehte sich erschrocken zu ihm um.

"Er gleitet hinüber in die Schattenwelt," antwortete er, "bald wird er ein Geist sein, genau wie sie." Und wieder war ein Schrei zu hören; die Zeit drängte.

"Sie sind ganz nah." Zitterte Merry und Aragorn zog Iëll zu sich.

"Iëll," flüsterte er, "kennst du noch die Athelas Pflanze?" Und sie überlegte eine Sekunde, dann lachte sie empört.

"Ich bin ein Waldläufer, glaubst du ich habe nichts von dir gelernt?" Er zeigte auf ihre Wunde.

"Schaffst du das?" Fragte er in Sorge sie könnte ernsthaft verletzt sein. Doch sie bestätigte und er nickte und drückte ihr eine Fackel in die Hand.

"Dann such sie, vielleicht kann es helfen die Vergiftung aufzuhalten." Iëll nickte und lief ins Unterholz. Aragorn tat es ihr gleich und fand nach einigen Metern auch schon das Gesuchte.

Heißer Atem schnaubte ihm plötzlich ins Gesicht und als er kurz aufsah erkannte er die Gestalt eines Pferdes. Grau und Silber schien es zu sein und er wusste sofort welches vor ihm stand: Iëlls Pferd Nim Calad, ihre treue und doch sehr seltsame Stute. Und er nahm sie am Zügel, schnitt das Kraut ab und lief mit zu der Stelle wo sie die Hobbits allein gelassen hatten.

"Sie mal was ich mitbringe." Sagte er und Iëll freute sich als sie ihre Stute sah, Aragorn drückte Frodo währenddessen das Kraut in die Wunde. "Es steht nicht gut um ihn," sagte er, "wir müssen ihn zu Elrond bringen." Und er hob den Hobbit aufs Pferd. "Bleib hier," sagte er, "ich schicke euch Pferde."

"Nein," antwortete Iëll, "sie ist mein Pferd, außerdem reite ich schneller als du!" Aragorn lehnte ab.

"Du bist krank." Sagte er.

"Und es wird nur noch schlimmer, wenn ich nicht gehe." Sagte sie stolz und er seufzte.

"Im estel lin," gab er nach und half ihr aufs Pferd, "Iëll," richtete er noch einmal das Wort an sie, "reite schnell, blicke nicht zurück." Sie nickte und ritt davon.

"Was machst du denn da?" Schrie Sam den Menschen an. "Diese Ringgeister sind doch noch in der Nähe!" Aragorn untersagte ihm mit einer Handbewegung das weitere Wort.

"Genau deswegen wird er mit ihr reiten," erklärte er ihm und nahm ihre Sachen, "und wir werden sie in Bruchtal antreffen." Und sie machten sich wieder schnell auf den Weg.

Von da an schwiegen sie miteinander und erreichten Bruchtal nach zwei weiteren Tagen. Dort gab es eine gute Nachricht: Frodo hatte überlebt und Gandalf war ebenfalls eingetroffen.

Iëll kam etwas erschöpft zu den Neuankömmlingen rüber und Aragorn musterte sie.

"Wie geht es deiner Wunde?" Fragte er und sie knöpfte die beiden untersten Knöpfe ihres Hemdes auf, damit er ihren Bauch sehen konnte.

"Ich sagte doch: Nur ein Kratzer." Sagte sie stumpf.
 

Worterklärung
 

Im estel lin - Ich vertraue dir
 

Anmerkung der Autorin:

Ach eine Bitte hätte ich noch (natürlich neben der Bitte mir doch Kommentare zu schreiben was ja selbstverständlich ist; bitte schluchs T_T schreibt mir Kommentare) Macht mich doch bitte auf vergessene Worterklärungen aufmerksam. Danke! ^-^

Und ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lest auch das dritte Kapitel

Bruchtal

Anmerkung der Autorin:

Ach ich sag doch eh immer das gleiche und langweile euch bestimmt mit meinem Gelaber, aber ich möchte es trotzdem nochmals erwähnen: Iëll, Arin und die anderen sind meine Figuren! Und falls sich jemand beschweren möchte das ich aus dem Ringkrieg eine eigene Version "geschaffen" habe...Moment mal...eigene?......na ja das Wort ist dehnbar. Jedenfalls kann man mir ja ne Email schreiben, oder ein bösartiges Kommentar und nun viel Spaß bei 3
 

Kapitel3 Bruchtal

"Cousine! Cousine!" Wurde Iëll gerufen und ein junges Mädchen kam winkend zu ihr rüber. "Warum bist du nicht zu mir gekommen, wenn du schon zwei Tage hier bist?" Rief das Mädchen und nahm Iëll in den Arm.

Aragorn lachte und legte seine Kapuze ab. Es war ein schönes Bild.

Iëll wurde rot und sah erbost zu dem Menschen hinüber.

"Bitte lass mich los Cousine," sagte sie und nahm die Hände ihrer Cousine von ihrem Hals, "wenn du dich schon so sehr freust mich zu sehen, lass mir ein Bad ein." Sie lachte und gingen beide ins Haus.

Iëlls Cousine hieß Gwenn, welcher ein sehr ungewöhnlicher Name war. Als Iëlls Cousine war Gwenn ihre sogenannte "Gleichgesinnte", doch war Gwenn vollkommen anders als Iëll: sie liebte die Elbische Art und die Lebensweisen dieses Volkes, hatte nicht die selbe Stärke und erst recht nicht den Stolz den Iëll besaß. Alles was die Elben waren und verkörperten begeisterte Gwenn und sie hatte keinerlei Interesse an langen Wanderungen und Kämpfen und hatte Iëll daher nie begleitet wenn diese wieder von Bruchtal aufgebrochen war. Doch freute sie sich jedes Mal mehr wenn Iëll wieder zu Besuch kam, und wenn es nur wenige Stunden waren.

Ungeduldig zog Gwenn Iëll hinter sich her, in ihr Zimmer und schloss leise die Tür.

"Ich freue mich so das du da bist," begrüßte sie Iëll noch einmal, "kleide dich ab, ich lasse dir währenddessen ein Bad ein." Iëll nickte seufzend und legte ihren Mantel, so wie ihren Harnisch und ihren Mithril-Brustpanzer ab. "Wie ist es dir ergangen?" Fragte Gwenn, ungeduldig Iëlls Neuigkeiten zu erfahren während sie das warme Wasser holte.

"Du weist schon," meinte Iëll und zog ihre Hosen aus, "ich wandere und wandere und lerne dabei immer mehr neue Länder und Menschen kennen." Berichtete sie und trat unbekleidet zu Gwenn rüber.

"Du bist sehr dreckig." Sagte Gwenn und Iëll sah sich an. Ihre Cousine hatte recht, aber auf Wanderungen gab es weder Badezuber noch Seife und Gwenn stieß Iëll ins Wasser. "Aber lass mich das nur machen." Meinte sie und krempelte die Ärmel hoch. Iëll wischte sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Sag mir Cousine," sprach Gwenn während sie begann Iëlls Haare zu bürsten, "wie sind die Waldläufer zu denen du immer wieder zurückkehrst?" Iëll lächelte.

"Es sind bezaubernde Männer, die sehr mit der Natur verbunden sind." Gwenn nickte.

"Sag Cousine, wenn unter ihnen nur Männer sind, wie lebt es sich unter ihnen? Haben sie denn nie versucht dich gewaltsam zu nehmen?" Etwas empört blickte Iëll zu Gwenn auf.

"Bei dem Scharm den diese Männer besitzen brauchen sie keine Gewallt, denn wenn man sie länger kennt gibt man sich ihnen gerne hin."

"Ist das der Grund weswegen du und selbst Fräulein Arwen ihnen gerne begegnen?"

"Nein Cousine, unsere Gründe sind belangloser: denn wir beide lieben einen König, von dem wir beide wissen das wir ihn bald verlassen müssen und daher verbringe zumindest ich so viel Zeit mit ihnen."

Nach dem langen und für beide Damen anstrengendes Bad, begab sich Iëll, in einem von Gwenns strahlenden Kleidern, wieder zu den anderen und Aragorn erstrahlte.

"Du bist schön wie ein Stern." Sagte er und Iëll errötete. Diese Kompliment hatte sie seit Jahrzehnten nicht mehr gehört, schließlich hatte sie schon sehr lange keine weißes Kleid mehr getragen und weiß bewirkte bei den de dalka das sie wahrlich erstrahlten wie schwache Sterne.
 

*

Frodo war wider gesund geworden und lief sogar schon herum. Er hatte viel Zeit mit seinem Onkel Bilbo verbracht- und Iëll war zusammen mit Gandalf zu Elrond gerufen worden, wo sie den kleinen Hobbit von einem Fenster aus beobachteten.

"Er ist mit dem Ring weit gekommen und hat sich als außerordentlich widerstandsfähig gegenüber dem Bösen erwiesen." Meinte Elrond und trat vom Fenster weg.

"Diese Bürde hätte ihm niemals auferlegt werden sollen, wir können von Frodo nicht noch mehr verlangen." Sagte Gandalf darauf.

"Gandalf," sagte Elrond erregt, "der Feind rückt immer näher Saurons Streitmacht sammelt sich im Osten, sein Auge blickt auf Bruchtal; und Saruman hat uns wie ihr sagt verraten, die Liste unserer Anhänger ist kurz."

"Sein Verrat reicht tiefer als ihr Euch vorstellt," sagte der Zauberer beinahe traurig, "durch verderbte Zauberkraft hat Saruman Orks mit Bilwissmenschen gekreuzt er züchtet eine Arme in den Verließen Isengarts heran, eine Arme der die Sonne nichts anhaben kann und die große Entfernungen zurücklegt, Saruman wird sich den Ring holen."

"Selbst das Reich der Elben ist der Macht des Bösen nicht gewachsen, wir haben nicht die Stärke und die Kraft uns Mordor und Isengart zu stellen; Gandalf," sagte Elrond schwer, "der Ring ist hier nicht sicher. Diese Entscheidung betrifft alle in Ganz Mittelerde, sie müssen jetzt entscheiden wie sie abgewendet wird. Die großer Zeit der Elben ist vorüber, mein Volk verlässt diese Gestade, an wen werdet ihr Euch wenden wenn wir fort sind? An die Zwerge? Die suchen in den Bergen nach Reichtümern die Nöte anderer sind für sie nicht von belangen." Gandalf überlegte.

"Es sind die Menschen in die wir unsere Hoffnung setzen müssen." Elrond schmunzelte.

"Menschen," spottete er, "Menschen Wind schwach, das Volk der Menschen versagt, das Blut von Numinor ist nichts weiter als Kraftlos, all sein Stolz und seine Würde vergessen, sie sind dafür verantwortlich das der Ring die Zeit überdauert; es hatte damals ein Ende haben können, doch das Böse durfte weiter bestehen. Es gibt keine Stärke mehr in der Welt der Menschen, sie sind verstreut und uneins."

"Es gibt einen der sie vereinen könnte," warf Iëll dazwischen, "einen der den Thron Gondors wieder besteigen könnte."

"Er hat sich vor langer zeit von diesem Weg abgewannt und sich für das Exil entschieden." Stellte Elrond fest und Iëll senkte den Kopf.

"Er kann nicht ewig in den Wäldern leben, irgendwann wird er nach Gondor ziehen; und ich mit ihm." Elrond bat Gandalf hinaus zu gehen. Dann sah er auf Iëll herab, die ihn mit geraden Blick ansah.

"Wollt ihr in dieser schweren Stunde mit mir streiten?" Fragte er sie und sie verneinte.

"Ich bin nicht hier um mit Euch zu streiten, und doch tue ich es. Ihr wisst das ich lieber mit ihm ziehe, als mit Euch, und egal wo er hin geht werde ich ihn begleiten; und erst dann mit Euch kommen; wenn überhaupt."

"Wie mir scheint hast du alles was du hier gelernt hast schon vergessen, und das in so kurzer Zeit." Spottete er.

"Das habe ich nicht," meinte sie etwas aggressiv, "doch manchmal wünschte ich ich könnte es- doch steht mein Entschluß fest: Ich werde nach seiner Krönung mit den letzten Schiffen reisen," sie blickte zur Seite, "meine Mutter wird zwar verärgert und enttäuscht sein, doch in ihr Gesicht zu sehen, wenn sie erfährt das ich nichts von dem habe was sie mir aufzwingen wollte, ist mir diese lange, anstrengende Reise und die Gefahr wert. Ihr sagtet doch selbst das der Ring nicht hier verweilen kann und wenn er nicht hier bleiben kann muss er zerstört werden, und das kann nur in Mordor geschehen, und nicht nur Frodo wird sich auf die Reise begeben; und ich werde mit ihnen ziehen, denn ich weiß das viele Dinge geschehen werden und meine Dienste noch von Nützen sein können- auch wenn meine Gabe noch nicht vollkommen ausgereift ist um alles zu sehen."

"Deine Gabe würde vollkommen ausgereift sein wenn du geblieben wärest."

"Wenn ich geblieben wäre, dann wäre ich jetzt dem Wahn verfallen. Denn ich bin nicht wie meine Cousine, oder die Elben die zu euch kommen, auch bin ich kein Mensch und ich bin nicht zart besaitet, oder still und daher werde ich reisen!" Ihr Herz schlug ihr schwer in der Brust. Nie hatte sie gedacht das sie Herrn Elrond so laut und mit so viel Ungehorsam ansprechen konnte, doch die Härte in seinem Gesicht wurde etwas zarter.

"Nun," sagte er, "wenn du es willst." Und er lud sie, als einzige Frau in einer Runde von Männern, ein in seinen Rat und sie nahm diese Einladung mit Freuden an.
 

Worterklärung
 

Gwenn - Maid
 

Anmerkung der Autorin:

Ein recht kurzes Kapitel, wenn man bedenkt was noch auf euch, den lieben Leser der mir auch zu diesem Kapitel viele nette Kommentare schreibt ^-^, zukommt. Ich hoffe es tut euch nicht leid das ihr die Story angefangen habt.

Der Rat

Anmerkung der Autorin:

Erinnert euch an alles was ich vorher gesagt habe und verurteilt mich nicht das ich eine Frau in den Rat setzte! Ansonsten könnt ihr, wie schon des öfteren erwähnt ein böses, eine kritisierendes oder aufmunterndes Kommentar schreiben(dann seh ich zumindest das die Arbeit keine vergebene Liebesmüh war!) Nebenbei bemerkt merkt der kluge Leser das ich hier zitiert habe, was im Grunde die volle Absicht ist, aber teilweise doch ein wenig dumm klingt.
 

Kapitel4 Der Rat

Etwas gelangweilt und sich nicht wirklich wohlfühlend, saß Iëll auf einem der Stühle neben Aragorn und betrachtete die Besucher, die Elrond zu sich eingeladen hatte. Da waren zum Beispiel Boromir von Gondor, erster Sohn des Truchsess, Legolas, der Elbenprinz aus Düsterwald und Gimli, Sohn des Glóin.

"Fremde aus fernen Ländern, langjährige Freunde," begann Elrond und begrüßte somit seine Gäste, "ihr seit hergerufen worden, damit wir auf die Bedrohung Mordors reagieren. Mittelerde steht am Rande der Vernichtung und niemand kann dem entgehen. Ihr müsst euch verbünden, oder ihr geht unter, denn jedes Volk ist diesem Schicksal ausgeliefert." Und er erhob sich von seinem Sitz und sah zu Frodo hinüber. "Hole den Ring heraus Frodo." Forderte er Frodo auf und Frodo legte den Ring auf den steinernen Tisch in der Mitte der Runde.

Erstaunen, so wie auch undurchdringliches Getuschel durchzogen die Runde und alle schien erstaunt, erschreckt und voller Angst gegenüber dem Einen. Iëll zitterte in der Gegenwart so viel dunkler Macht, die jetzt offen da lag und ihr das Gefühl gab ihren Verstand zu zerreißen.

"In einem Traum," sprach der Mensch Boromir und erhob sich von seinem Stuhl, "sah ich den östlichen Himmel sich verfinstern, doch stand im Westen noch ein bleiches Licht und eine Stimme rief: "Das Ende steht bevor". Isuldurs Fluch ist gefunden." Sprach er zuende und streckte seine Hand nach dem Ring aus.

Erbost standen Elrond und auch Gandalf auf, der die Worte der Graveur des Ringes in der schwarzen Sprache; und alle in der Runde erschraken.

"Niemals zuvor hat jemand gewagt Worte in jener Sprache in Imladris auszusprechen!" Sagte Elrond tief durchatmend und der Zauberer setzte sich wieder.

"Doch bitte ich nicht um Entschuldigung, Herr Elrond," erwiderte er und musste sich ebenso einen Moment erholen, "denn die schwarze Sprache von Mordor wird vielleicht bald in allen Winkel des Westens vernommen werden. Der Ring ist durch und durch böse." Betonte er es noch einmal. Doch der Mensch schien anderer Meinung zu sein.

"Er ist ein Geschenk," sagte Boromir leise und die Magier schauten erschrocken zu ihm auf, "ein Geschenk an die Widersacher Mordors." Wiederholte er und erhob sich erneut um zu den restlichen dort sitzenden zu. "Warum sollen wir ihn nicht einsetzen?" Fragte er und schwellte die Brust. "Lange hat mein Vater, der Truchsess von Gondor, Mordors Streitmächte abgewehrt! Bei dem Blute unseres Volkes eure Länder werden wir zu verteidigen wissen! Gebt Gondor die mächtige Waffe des Feindes; laßt sie uns gegen ihn verwenden." Beendete er seine Ansprache

"Du kannst ihn nicht einsetzen," entgegnete ihm Aragorn, "niemand kann das. Denn der eine Ring gehorcht nur Sauron allein- er ist es der ihn Beherrscht." Und Boromir sah ihn herablassend an.

"Ein Waldläufer versteht nichts von solchen Dingen." Sagte er, denn er teilte Aragorns Ansichten keineswegs und Legolas aus Düsterwald sprang auf.

"Er ist kein einfacher Waldläufer, das ist Aragorn Arathorns Sohn," sagte er stolz, "du bist ihm zur Treue verpflichtet." Doch Boromir machte keinen Anstand seinem eigentlichen König zu huldigen.

"Aragorn," sagte er mit einem herabfallendem Ton, "das also ist Isildurs Erbe." Stellte er fest

"Und er ist der Thronerbe Gondors." Sagte er Elb weiter und Iëll gab ihm mit einer, nur ihm wirklich sichtbaren Handbewegung zu verstehen das er sich wieder setzen sollte, denn Streit nutzte besonders jetzt nicht. Und auch Boromir setzte sich wieder.

"Aragorn hat recht," unterstützte sie seinen Rat, "wir dürfen ihn nicht einsetzen." Und auch Elrond stimmte den beiden nickend zu.

"Es gibt nur einen einzigen Weg, der Ring muss vernichtet werden." Erklärte Elrond und Gimli erhob sich.

"Worauf warten wir dann noch?" Fragte der Zwerg, seine Axt ergreifen und schlug mit ihr auf den Ring, doch statt des Ringes zersprang die Schneide seiner Axt in Stücke.

"Der Ring kann nicht zerstört werden, Gimli, Glóins Sohn," erklärte Elrond dem Zwerg, "jedenfalls von keiner Kraft die wir hier besitzen. In den Feuern des Schicksals Berges erschaffen kann er nur dort vernichtet werden," erklärte er weiter und schaute ernster denn je in die Runde, "man muss ihn tief nach Mordor hineinbringen und in die feurige Kluft zurückwerfen aus der er stammt- einer von euch muss das tun." Wieder wurde in der Runde geschwiegen und nur Boromirs Seufzer durchdrang die Stille.

"Man kann nicht einfach nach Mordor spazieren," meinte er seufzend und etwas ängstlich, "seine schwarzen Tore werden von schlimmerem bewacht als Orks. Das böse dort schläft niemals, und das große Auge ist stets wachsam, nichts weiter als karges Ödland überseht mit Feuer, Asche und staub, selbst die Luft die man atmet ist wie giftiger Dampf. Nicht einmal mit 10.000 Männern könnt ihr das schaffen; das ist Wahnsinn!"

"Habt ihr nicht gehört was Herr Elrond gesagt hat?" Rief Legolas dazwischen. "Der Ring muss vernichtet werden!" Bekräftigte er den eigentlichen Verhandlungspunkt noch einmal; und wider begann ein Streit in der Runde, bei dem diesmal alle Männer mitstritten, selbst der Graue. Und Iëll saß schweigend auf ihrem Stuhl und beobachtete Frodo, der nachdenklich auf den Ring starrte.

"Ich nehme den Ring!" Rief er plötzlich in die Runde und Iëll stutzte. Sollte ein so kleiner Mann wirklich so großen Mut aufbringen um in das schwarze Land zu gehen um den Einen zu zerstören? Es war so und sie würde ihn begleiten, ebenso der Graue, der Zwerg, Legolas der Elb, die beiden Menschen Aragorn und Boromir, wie seine Freunde, Merry und Sam.
 

Anmerkung der Autorin:

Wieder ziemlich kurz und irgendwie klingt das ganze doch ziemlich dämlich......na ja auch egal hoffe zumindest ein Kommentar

Ablehnung

Anmerkung der Autorin:

Jetzt wird es interessant: Iëlls Geheimnisse werden ein wenig deutlicher...allerdings......man könnte auch behaupten das die Story dadurch etwas verwirrender wird...grübel...na ja ich verstehs, allerdings bin ich auch die Autorin.......na ja denkt selber ein Bisschen darüber nach was meine krankes Hirn da zusammengewürfelt hat. Have Fun!!!
 

Kapitel5 Ablehnung

Der Abend war gekommen und Iëll schlich durch die Flure, schaute sich um um zu sehen das niemand da war der sie sah oder sie jemand verfolgte und klopfte an eine der Türen.

"Tritt ein." Hörte sie eine Stimme sie hereinbitten und ging ins Zimmer. Pfeil und Bogen lagen auf dem Bett und eine Gestalt kam aus dem Nebenraum herüber. "Weswegen hast du mir heute das Wort untersagt?" Fragte Legolas und wickelte eine Decke zusammen.

"Der Mensch weiß nicht wovon er spricht," meinte Iëll, einen Pfeil aus dem Köcher ziehend und ihn betrachtend, "doch will ich mich nicht mit dir streiten; gute Pfeile." Sagte sie.

"Wechsle nicht das Thema und tu nicht so als wenn du nicht etwas vor hättest. Ich weiß doch das du etwas im Schilde führst; oder weswegen würdest du sonst so durch die Gänge schleichen?" Lächelnd steckte Iëll den Pfeil zurück, dessen Spitze plötzlich blau aufleuchtete.

"Gwenn wird uns leider nicht begleiten." Antwortete sie und Legolas hielt kurz inne.

"Bist du sicher das dass eine gute Idee ist?" Fragte er da Gwenn ihm bekannt war. "Wirst du ihre Unterstützung nicht vermissen?" Und er packte weiter seine Sachen. Iëll setzte sich aufs Bett.

"Das werde ich, doch muss ich dies ohne sie schaffen, egal wie sehr sie meine Angst lindern würde, zu tun was ich tun will und muss."

"Und weswegen bist du dann hier?" Fragte er und setzte sich zu ihr. "Was willst du tun das du hier bist und mir das erzählst?" Fragte er und sie rückte ein Stück näher an ihn heran.

"Auf die Probe stellen," antwortete sie, "gekonnt und verwirrend, mehr als einen um zu schauen ob ich euch wirklich vertrauen kann. Doch kann ich nicht alle Proben allein durchstehen und werde deine Hilfe brauchen." Zärtlich strich sie ihm über die Stirn und er überlegte. Sollte er Iëll, die alles konnte was sie sich vornahm und beherrschte was sie lernen wollte unterstützen, auch wenn er nicht wusste was das für Dinge waren?

"Was könntest du nicht allein?" Fragte er nach einigen Minuten und Iëll strich ihm durchs Haar.

"Dinge die ich nicht lernte," hauchte sie, "sehen und hören, so wie du es tust, und Gefühle zeigen, Freude und Leid empfinden und anderen ein Licht sein." Legolas lachte ihr ins Gesicht, nahm ihre Hand und küsste sie.

"Seit ich dich damals gesehen habe wusste ich das du mich irgendwann um etwas bitten würdest, auch wenn du stolz und unzerbrechlich aussahst und warst," selbstsicher lächelte Iëll und er küsste noch einmal ihre Hand, "doch muss ich dir sagen das ich es nicht tun werde."

"Und weswegen nicht?" Fragte Iëll ihre Hand wegziehend.

"Schon damals kroch deine Mutter vor uns im Staub und bat, nein, flehte darum mit uns reisen zu dürfen und flehte das ihr beide hier leben und aufwachsen dürft. Und nun flehst auch du; stolze Frau." Antwortete er schroff und Iëll wurde wütend.

"Ja," bestätigte sie, "gebettelt hat meine Mutter, doch nur weil sie wusste das ich hier noch eine Aufgabe zu erfüllen habe," sie blickte zur Seite, "und das hast du auch." Und sie ging zur Tür und öffnete sie. "Tun wirst du das worum ich dich gebeten hab, und darüber hinaus leugnen mich je vorher gesehen zu haben." Sagte sie beim Gehen und Legolas verstand das egal was er tun würde Iëlls Bitte folge zu leisten hatte.

Iëll schlich zurück zu ihrem Zimmer. Ebenso wie Legolas hatte sie noch ihre Sachen zu packen und Gwenn ihrer ersten Prüfung unterziehen, worauf sie auch nicht lange warten musste. Denn gerade war sie in ihr Zimmer gegangen und ihren Beutel und die Hose herbeigesucht hatte schlich Gwenn auch schon zu ihr.

"Cousine," flüsterte Gwenn, "ihr packt?" Iëll nickte und packte einige Kleinigkeiten in ihren Beutel.

"Ich werde mit ihnen nach Mordor ziehen." Erklärte Iëll und legte ihr Kleid ab. Gwenn stutzte.

"Du willst mich schon jetzt verlassen?" Fragte sie den Tränen nahe. "In den letzten siebzehn Jahre habe ich dich kaum gesehen und nun willst du schon nach wenigen Wochen gehen?"

"Ich verlasse dich nicht," widersprach Iëll und schnallte ihren Brustpanzer zu, "sondern gehe einfach nur einen anderen Weg, da ich ein anderes Ziel verfolge." Eine Träne rollte von Gwenns Wange.

"Wieso?" Fragte sie. "Wieso hat Herr Elrond um deinen Rat gebeten, hat auch dich in seine Versammlung gerufen und lässt dich mit der Gemeinschaft ziehen und mich nicht, obwohl wir gleich sind?"

"Wir sind nicht gleich!" Erwiderte Iëll laut und Gwenn zuckte zusammen. "Du weißt nicht wie es ist in den Wäldern zu reisen, weißt nicht wie es ist zu kämpfen, du kannst nicht einmal ein Schwert führen!" Schrie sie und beruhigte sich plötzlich. "Und keiner hätte Zeit sich um dich zu kümmern." Sagte sie und wandte sich von Gwenn ab.

"Warum bist du nur so herzlos Cousine, was ist es was dir Angst macht?" Fragte Gwenn, deren Wangen Tränen überströmt war und Iëll zog seufzend den Sack zu.

"Die Regeln die ich und auch du gelernt haben." Sagte sie, sich zu ihrer Cousine zurückdrehend. "Wir haben gelernt Könige und hohe Herren zu respektieren, besonders unseren König."

"Aber unser König ist tot." Antwortete Gwenn und Iëll schüttelte bedrückt den Kopf.

"Er ist einer der Nazgûl geworden," sagte sie ängstlich, "und schwarz, böse und kalt; und selbst ich verspüre Angst und Verzweiflung wenn ich ihm gegenüberstehe," liebevoll legte Iëll Gwenn die Hände auf die Schulter, "und wenn ich mich ihm stellen muss...was wirst du dann auf dieser Reise ohne mich machen?"

"Lass mich gerade deswegen mit dir gehen," antwortete Gwenn darauf, "ich kenne deine Bürde."

"Nein," lehnte Iëll ab, "egal wie groß meine Angst ist ihm gegenüber zu treten muss ich mich ihm stellen; verstehst du?" Gwenn nickte, und sich weitere Tränen verkneifend ging sie ohne ein Wort und lief den Korridor entlang hinaus in den Garten.

Weinend lief sie durch den Garten und starrte in den Himmel. Mit allem was Iëll zu ihr gesagt hatte, hatte sie ja recht. Es war gefährlich für sie, die unerfahrene von ihnen beiden, und Gwenn machte sich schon jetzt Sorgen um ihre Cousine, fürchtete sie sich doch vor nichts mehr als vor ihrem toten König.

Etwas deprimiert und nachdenkend schritt sie leise durch den dunklen Garten.

"Ganz allein?" Hörte sie eine Stimme hinter sich und erschrak darüber zu solch später Stunde noch jemanden dort anzutreffen.

"Herr Aragorn." Sagte sie verwundert als sie die Gestalt erkannte und seufzte erleichtert. "Warum seit ihr nicht in eurem Gemach, sondern sitzt hier in dunklen Ecken?" Fragte sie und tat einen Schritt auf ihn zu.

"Ich traf mich mit Fräulein Arwen; und nun denke ich nach." Antwortete er und Gwenn fiel auf die Knie.

"Ich bitte Euch Herr Aragorn, verzeiht mir wenn ich Euch auf andere Gedanken bringe." Bat sie ehrfürchtig und ergriff seine Hand. "Wacht überredet meine Cousine, wacht über ihr Leben und ihr Seelenheil, denn ich darf nicht mitkommen um es zu tun." Aragorn legte ihr die Hand auf den Kopf.

Er wusste das Iëll auf sich selbst achten konnte und Bevormundung hasste, besonders wenn sie von einem Mann kam. Doch sollte er Gwenns freundlich dargebrachte Bitte einfach abschlagen um somit zu provozieren das sich die beiden eventuell nie wiedersehen würden? Das wollte er nicht. Schließlich wusste auch er wie es war wenn man einen geliebten Menschen verliert und er kannte den Schmerz und die Verzweiflung; und er bat sie aufzustehen. Er wollte es tun und versuchen Iëll umzustimmen, was Gwenn betraf. Doch war dieses nur ein Versuch und er glaubte nicht so recht daran das Iëll zustimmen würde- und so war es auch.

"Nein!" Schrie Iëll wütend, als Aragorn ihr vorschlug Gwenn doch mit zu nehmen.

"Wenn du es ablehnst könnte es sein das du deine Cousine niemals wiedersehen wirst und willst du das wirklich riskieren?" Fragte er sie und Iëll seufzte.

"Das nehme ich in kauf." Antwortete sie darauf und setzte sich ans Fenster um in die Nacht hinaus zu sehen. "Du musst wissen: Wenn ich Gwenn mitnehme könnte es sein das wir beide sterben und dann sind alle Reinblütler meiner Sippe tot und niemand tritt im Westen das Erbe meines Hauses an, so wie es unsere Mütter wollten. Denn anders als ich wäre Gwenn die bessere Erbin; sie kennt die Regeln." Aragorn setzte sich zu ihr.

"Wenn sie die Regeln kennt," meinte Aragorn, "dann kennt sie auch die Gefahren die auf sie zukommen würden egal ob als Herrscherin oder als Wanderer, und doch hat sie dich gebeten mitgehen zu dürfen. Schlag ihr diese Bitte nicht so kaltherzig ab, wo sie doch einen solchen Mut zeigt." Iëll überlegte einen Augenblick und starrte in die Sterne. Der Abendstern leuchtete und er schien zu ihr zu flüstern.

"Mir bleibt keine andere Wahl." Seufzte sie und wandte ihren Blick wieder zu Aragorn. "Und es gibt nichts was du tun, oder sagen kannst um mich umzustimmen. Wenn du sie mit nehmen willst bitte, doch wirst du sie dann auch beschützen!" Gab sie nach und schritt vom Fenster wieder hinüber zum Bett. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Gwenn stand im Raum, die das ganze Gespräch belauscht hatte.

"Das darfst du nicht Cousine, nicht nach all dem was du mir beigebracht hast!" Iëll schmunzelte und schüttelte mit dem Kopf.

"Ich habe dir zu viel beigebracht," sagte sie, "und du wirst langsam so wie ich es in unserer Kindheit war. Doch bist du eine Frau und als solche eine hohe Herrin." Und mit Tränen in den Augen reichte Gwenn Iëll ihren Brustpanzer.

"Lass dies deine letzte Reise sein," sagte Gwenn weinend, "und lasse du nicht zu das du wegen der Tatsache das du eine Frau bist von den Männern verhöhnen: sei eine de dalka." Und sie drückte Iëll den Panzer in die Hand.

"Ich danke dir Cousine." Sagte Iëll und verbeugte sich vor ihr. Sie wollte ihr Kleid anlegen und erst zur gegebenen Stunde Hemd und Hose, so wie sie es auf früher getan hatte. Denn als de dalka konnte sie Kleid und Schwert tragen, ohne als Frau abgestempelt zu werden, oder wie ein Mann zu wirken- das war der Stolz ihrer Familie. Langsam legte Gwenn ihr den Panzer an und traurig, traurig wirkte dieses Bild auf Aragorn, traurig und doch zugleich stolz und stark, so wie Iëll es war und wie Gwenn es in diesem Moment, in dem ihre Augen voll Trauer und doch ihr Körper ohne Angst war, es ebenso zu sein schien.
 

Anmerkung der Autorin:

Ja was haben Iëll und Legolas nun miteinander am Hut? Eigentlich weiß ich das auch noch nicht ganz genau, ich würde sagen Haßliebe(bitte noch um eure Meinung dazu)auf jeden fall haben und hatten die 2 nichts(hab ich das schon erwähnt?...grübel...fall JA bitte ich um Entschuldigung für die Wiederholung)

Ein weiter Weg

Anmerkung der Autorin:

Das Kapitel ist noch nicht fertig, da fehlt der Weg hin zum Gebirge, aber ab den Sternchen ist es ein durchgehenden Handlungsstrang. Wer will kann es gerne lesen und mir dann Anmerkungen geben, oder er liest es nicht und gibt mir trotzdem Anmerkungen!
 

Kapitel6 Ein weiter Weg

Am Morgen traf sich die Gemeinschaft im Garten, vor dem großen Tor, zum Aufbruch zusammen und in einem grauen Kleid, grauen Stiefel und ihrem grünen Mantel gekleidet stand Iëll zwischen den Männern und blickte noch einmal zu ihrer Cousine, die jegliche Träne, jegliche Schwäche vor Menschen und Elben zu unterdrücken versuchte. Und mit einem bescheidenen Kopfnicken verabschiedeten sich die beiden voneinander, im beinahe festem Glauben das sie sich nie wieder sehen würden.

Etwas herablassend sah Legolas zu ihr rüber und er schüttelte etwas vorwurfsvoll mit dem Kopf. Wohl hatte er den Streit der beiden am Vorabend gehört und er hatte sich gefragt was Iëll sich damit beweisen wollen.
 

*

"Wacht auf Herr Zwerg," weckte Iëll ihn, "wir ziehen weiter." Er stöhnte und rappelte sich langsam auf. Über eine Woche waren sie nun schon unterwegs und ihr Plan den Gipfel des Charadras zu übersteigen war gescheitert. Somit waren sie nun auf dem Weg zu den alten Minen unterhalb des Berges.

Seinen Helm zurecht schiebend schritt er neben Iëll am Fuße das Gebirge entlang, auf den Weg nach Moria, dem alten Bergwerk der Zwerge welches schon vor vielen Jahren aufgegeben worden war.

Gandalf fürchtete sich vor diesen Minen und auch Iëll verspürte eine Kälte, wenn einer von Moria sprach, doch wusste sie nicht was der Schrecken dieses Ortes war, hoffte trotzdem das sie nicht lange dort verweilen mussten.

An den Mauern Morias angekommen suchten sie nach dem geheimen Eingang und mit einem mal erkannte Gandalf eine in den Stein geschlagene Inschrift.

"Ithildin," sagte er, "es spiegelt nur Sternen und Mondlicht." Und er ging einen Schritt bei Seite und die Schrift begann im Licht zu erglühen. "Hier steht," erklärte er die Schrift über der Tür, "Die Türen von Durin, des Herren von Moria, sprich Freund und tritt ein." Las er und fragte sich was das wohl zu bedeuten hatte.

"Bedeutet dies das man einfach so in die Mine hinein gehen kann... ."

"Sobald man das Losungswort sagt." Unterbrach Gandalf Iëll und versuchte einen Zauberspruch, der jedoch nicht wirkte. "Iëll," bat er sie zu sich, "versucht ihr es." Sie nickte und legte ihre Hand auf die Tür. Doch riss sie sie mit einem leisen Aufschrei wieder weg.

"Iëll," sagte Aragorn und untersuchte ihre Hand, "nichts passiert." Sagte er und strich langsam über ihre Handfläche. Doch sie sah nur erschrocken zu der Tür. Jetzt wusste sie was dieser Ort verbarg und sie wollte nicht wirklich hinein in die Mine; trotzdem half sie nach dem Paßwort zu suchen welches die Tür öffnen würde.

Merry warf währenddessen gelangweilt Steine in einen kleinen schwarzen See der sich vor der Mine auftat.

Schwarz war sein Wasser und Iëll erzitterte in seinem Angesicht. Das Wasser hatte eine bösartige Aura und das beunruhigte sie; und das sie immer noch nicht das Losungswort gefunden hatten noch mehr. Sie hatten schon alle möglichen Zaubersprüche in vielen Sprachen versucht; doch nichts funktionierte.

>Pedo mellon a minno< ging sie die Worte noch einmal im Geiste durch und mit einmal fiel ihr des Rätsels Lösung ein.

"Ich glaube ich habe die Antwort," richtete sie das Wort an Gandalf und der Zauberer sah zu ihr auf, "es heißt: Sprich Freund und tritt ein. Was wenn das Rätsel die Antwort ist? Dann wäre das Paßwort "Freund"." Sagte sie und der Zauberer machte große Augen.

"Natürlich," sagte er und sah zur Tür, "mellon." Sprach er und die Türen öffneten sich, nun konnten sie eintreten.

Dunkel war es in der Mine und Gandalf ging voran, Iëll direkt hinter ihm und Gandalf machte Licht.

Erschrocken blickten alle durch den Raum, dessen Boden mit Skeletten bedeckt war und in allen wuchs die Panik und der Wunsch diese Mine sofort und auf der Stelle zu verlassen. Denn die Toten und auch die Pfeile die ihre Körper durchbohrten sprachen für sich: Orks mussten in der nähe sein und das war nicht gut. Sie würden von ihnen aufgespürt, in einen Kampf verwickelt und getötet werden.

Und plötzlich schien ein Pfeil das Herz der Frau zu durchschießen und eine Tentakel griff aus dem Wasser, sofort Frodo und Iëll ergreifend.

"Aragorn!" Schrien sie und er und Boromir liefen zu ihnen. Legolas griff nach seinem Bogen und legte einen Pfeil an.

Fester schnürte sich der Tentakel um Iëlls Talge und Frodo wurde wild hin und her gewirbelt.

"Legolas!" Schrie Iëll und versuchte die Umklammerung zu lösen, doch wurde nun auch sie herumgewirbelt und hoch in die Luft gehoben. Legolas zielte, lies den Pfeil von der Sehne schnellen und traf den Tentakel so das er von Iëll abließ und sie ins Wasser fiel.

"In die Mine!" Schrie Gandalf und Iëll rappelte sich schwer auf.

"Iëll," schrie Boromir und ergriff Frodo, "lauf." Und Aragorn zog sie aus dem Wasser und alle liefen in die Iëll hinein.

Mit wütenden Gebrüll zerstörte das Wesen den Eingang und schloss die Gemeinde in der Dunkelheit ein. Stille und Schrecken machte sich einen Moment in ihnen breit und doch waren sie irgendwie erleichtert.

"Jetzt bleibt uns nur noch eine Möglichkeit," sagte Gandalf und machte mit seinem Starb erneut Licht, " wir müssen es mit der langen Dunkelheit Morias aufnehmen. Seit wachsam, es gibt in den Tiefen der Welt noch ältere und gemeinere Geschöpfe als Ork. Still jetzt, bis zur anderen Seite ist es ein Fußmarsch von vier Tagen lasst uns hoffen das unsere Gegenwart unbemerkt bleibt." Und sie schritten eine breite Treppe hinauf.

Erschrocken sah Aragorn zu Iëll, die nass und verdreckt am Ende der Gruppe stand, ihren Mantel fest um den Körper gezogen.

"In Ordnung?" Fragte Aragorn. Iëll nickte und lies ihn an ihr vorbei, nach einem Augenblick zog sie ihren Mantel zurück und ein Pfeil durchdrang ihre Hüfte, der in ihrem Rücken wieder austrat. Und sie zog an ihm, langsam und vorsichtig, doch mit ein mal brach er ab und die Spitze blieb in ihrem Körper stecken. Seufzend und Schulterzucken zog sie den Mantel wieder um sich. Die anderen sollten es nicht an diesem Ort erfahren.

Als ob nichts gewesen sei ging sie weiter, ohne Schwanken ohne Stolpern, und hielt die Hand über die Wunde, so das niemand die Blutstropfen sah die in kurzen Abständen ihr Kleid hinuntertropften und es langsam rot färbten.

Der Weg war lang und lange schwiegen die Mitglieder der Gemeinschaft und einen Tag, zumindest vermuteten sie das es so lange gedauert hatte, waren sie unterwegs durch die Höhlen bis sie an einer geschützten Stelle rasteten und alle ein wenig Schlaf brauchten; nur Iëll machte keine Anstalt zu ruhen und übernahmen freiwillig die erste Wache, wobei sie aus lauter Langeweile einen kleinen Stein schweben lies.

"Immer noch mit kleinen Tricks beschäftigt?" Hörte sie eine Stimme und Iëll lies den Stein fallen.

"Nur weil du es nicht kannst, Elbenprinz, musst du es nicht als Trick bezeichnen. Denn das ist der Grundstein der großen Zauberei." Und sie spielte weiter mit dem Stein. Legolas entschuldigte sich.

"Seit nicht böse Herrin Angmars," sagte er, "ich wollte Euch nicht kränken. Es ist immer wichtig seine Fähigkeiten zu pflegen und immer weiter zu lernen." Iëll lachte bei diesem Satz und sah in das Gesicht des Elben.

"Du irrst dich," meinte sie und musste beinah lachen, "ich hatte einen schweren Weg zur Perfektion, aber gräme dich nicht," sie strich ihm über die Wange, "du darfst lernen- denn nicht einmal du bist ein perfekter Schütze, auch wenn du ein Elb bist." Und er sah sie musternd und fragend an.

"Was willst du damit sagen?" Fragte er und sie grinste.

"Nichts," antwortete sie und nahm sich ihre Decke, "ich lege mich schlafen, halte du Wache."

Nach zwei Stunden Ruhepause wollten sie sich wieder auf den Weg machen und Legolas betrachtete die schlafende Iëll.

"Was ist mit dir?" Wurde er von Aragorn gefragt und er sah ihn kurz an.

"Iëll schläft," antwortete er seinen Blick wieder von ihm abwendend, "und das bereitet mir Sorgen; sie schläft sonst nie so lange." Und er begab sich zu Gandalf.

Aragorn überlegte kurz. Legolas hatte recht. In den letzten Jahren hatte er Iëll in der Woche nie länger als zwei Stunden schlafen sehen und jetzt schlief sie schon seit zwei einhalb Stunden.

Vorsichtig schob er ihre Hand von der Talge und erkannte die Wunde.

"Verdammt," fluchte er und legte die Hand wieder zurück, "du bist sehr stolz und würdest anscheinend lieber zusammenbrechen als zuzugeben dem Tode nahe zu sein." Seufzend setzte er und weckte sie. "Es ist Zeit, wir gehen weiter." Sie nickte und er half ihr aufstehen, dabei schmierte sie ihr Blut an seine Hand, was er aus Höflichkeit jedoch nicht weiter beachtete.

Beim weitergehen bemerkte immer noch keiner das Blut von Iëlls und langsam machte Aragorn sich Sorgen um sie. Zwar kannte er ihren Stolz und ihren Ehrgeiz und wusste das sie so lange sie alleine laufen und Schritt halten konnte keine Last war und so lange sie keine Last war diese Gemeinde begleiten konnte; und er schritt zu ihr rüber.

"Du siehst etwas blass aus," sagte er zu ihr, "als ob du eine Wunde hättest." Und Iëll verstand was er sagen wollte.

"Ich habe wohl bemerkt das du weißt das ich einen Kratzer habe, doch würde ich soweit nicht sagen das ich verletzt bin. Du brauchst mich also erst verarzten wenn wir draußen sind."

"Nun gut," stimmte Aragorn mißmutig zu, "wenn du meinst, dann wirst du hier sterben." Iëll schüttelte mit dem Kopf.

"Ich werde hier nicht sterben," antwortete Iëll rasch, "nicht in diesem Land- das habe ich dir schon damals gesagt. Außerdem habe ich keine Angst vor dem Tot; erinnere dich das ich schon einmal tot war und keine Angst habe es wieder zu sein. Denn bedenke: Die Zwischenebene von Glück und Verderben ist der Ort an dem Träume wahr werden und all deine Ängste über dich kommen," sie sah zu ihm auf, "ich war gerne dort und irgendwie doch nicht. Ich weiß das man irgendwann von dort nicht mehr zurück kommen kann und dann für immer und wirklich tot ist, aus der Zwischenebene ins Totenreich einkehrt und vergessen ist."

"Du solltest nicht so verächtlich vom Tot reden wenn du unter Lebenden weilst. Die Zwischenebene hat dich verändert- was war es?" Seufzend blieb Iëll kurz stehen.

"Die damit verbundenen Erfahrungen und Erinnerungen und doch war es nicht das einzige was mich damals prägte: Der Abend als ich erwachte und die darauffolgende Nacht."

"War das der Grund weswegen du uns verlassen hast und davon gezogen bist?" Sie schüttelte mit dem Kopf.

"Nicht euch habe ich verlassen," sie wandte sich ihm zu, "nur dich." Und ohne ein weiteres Wort ging sie schneller an ihm vorbei, Gandalf hinterher.

Doch Gandalf war stehen geblieben und schaute sich die drei Gänge an, die sich nun vor ihnen auftaten und von denen nur einer der sein konnte der sie hinaus aus der Mine führte.

"An diese Stelle kann ich mich nicht erinnern." Murmelte er und Iëll trat zu ihm, auch sie wusste nicht wie sie weiter gehen könnten. Und wieder einmal rasteten sie und Iëlls Wunde begann sich langsam zu entzünden.

Die beiden Menschen saßen schweigend nebeneinander auf einer der schmalen Treppenstufen, Hobbits und Zwerg rauchend in einer Ecke und Legolas musterte Iëll nachdenklich. Gandalf saß vor den drei Gängen und überlegte, neben ihm Frodo.

Müde und mit rot unterlaufenen Augen sah sie zu Gandalf hinüber, der sich mit dem Hobbit unterhielt.

Drei Tage mussten jetzt bestimmt schon vergangen sein und nun schienen sie sich verlaufen zu haben; und sie sah die langen Stufen hinunter, die sie die letzten Stunden hinaufgestiegen waren. Eine kleine Gestalt hüpfte sie hinauf und ein verwirrter Geist war zu spüren: Gollum. Doch der garstige kleine Kerl interessierte sie wenig, denn etwas anderes, etwas dunkleres und gefährlicheres war weiter unten, oder weiter oben in den Minen, und es wartete auf sie. Gollum war nur ein kleines Licht, arm und verwirrt, krank im Geist und nicht wichtig für das Kommende, oder doch? Spielte er in diesem nicht enden wollenden Spiel vom hin und herschieben des Ringes noch eine Rolle, wenn nicht sogar eine wichtige? Wenn ja welche? Sie konnte es nicht sehen. Ihre Wunde trübte ihr Gespür für das Kommende und langsam auch für das Seiende, denn auch ihr normaler Blick wurde trübe und verschwommen; was nur Aragorn bemerkte. Doch wie sollte er sie jetzt versorgen, den anderen zeigen wie klein und zerbrechlich sie sein konnte, wenn sie erst dem Tode nahe sein musste um es aufzugeben und sich versorgen zu lassen? Vorsichtig rutschte er zu ihr rüber und sah wie sie in den Abgrund starrte.

"Siehst du ihn?" Fragte sie die Hand von der Wunde nehmend und seine ergreifend.

"Ja," antwortete er, "schon seit drei Tagen."

"Ich frage mich nur wie er an dem Wächter vorbeigekommen ist." Sagte sie und ihre Stimme zitterte. Er sah an ihr runter und sah das die Hand, die sie auf die Wunde gelegt hatte ebenso zitterte und er zog vorsichtig ihren Mantel zur Seite. Die Wunde hatte sich durch den Pfeil entzündet und begann langsam zu wässern- und er Kniete sich vor ihr nieder.

"Egal was du sagst: Ich werde dir jetzt diesen Pfeil aus der Wunde ziehen. Die Mine ist feucht, du bist in dieses Brackwasser gefallen und überall hier ist Staub und Dreck. Ich sage dir: Beläßt du ihn noch einen Tag in deinem Körper wirst du nicht mehr zurückkehren." Es war ein gutes Argument was er gebrachte und er hatte auch recht, das wusste sie.

"Mach schnell." Seufzte sie und legte ihre Hand auf seine Schulter. Vorsichtig riss er den blutverschmierten Stoff ihres Kleides um die Wunde ein Stück auf und tastete mit dem Finger nach dem Pfeilstück in der Wunde. Iëll krallte ihre Hand in seine Schulter und er rückte ein Stück näher an sie heran, drückte den Pfeil immer weiter durch den Körper. Iëll verzog keine Mine und plötzlich kam das erleichternde Gefühl das kein Pfeil mehr in ihr steckte; und sie drückte ihre Hand stärker als zuvor auf die nun noch stärker blutende Wunde.

"Ein Elbenpfeil." Flüsterte Aragorn als er den Pfeil aus ihrem Rücken gezogen hatte und Iëll blickte kurz zu Legolas, der ebenso kurz zu ihr rüber schaute.

"Nicht jeder Schütze ist perfekt, egal wie gut er ist." Erklärte sie und Aragorn nickte, den Pfeil die Treppe hinunterfallen lassend; keiner sollte es erfahren.

"Ich werde nichts sagen." Versprach er und holte ein sauberes Stück Tuch, sowie etwas Athelas aus seiner Tasche und drückte das Kraut in die Wunde und verband ihren Leib fest mit dem Tuch. Diese Momente würde sie vermissen, die Momente in denen sie sich gegenseitig ihre Wunden verbinden; früher hatten sie dabei auch noch gelacht. Doch jetzt sprachen sie nicht, lachten nicht und keiner machte irgendeine deutende Bewegung um dem andern damit zu ärgern und einer verarztete einfach nur den anderen.

"Lass uns einen Bund eingehen," meinte Aragorn, "und uns gegenseitig ein Versprechen geben, damit ich diesen Augenblick nicht noch einmal erleben muss; denn dich zu verarzten ist wie Dreck in einer Wunde."

"Und was für ein Versprechen wäre das?" Fragte Iëll und Aragorn verknotete den Verband.

"Wir versprechen uns das wir auf dieser Reise nicht sterben und wenn wir es tun dann zusammen." Er nahm seinen Ring mit dem blauen Stein und tauschte ihn gegen Iëlls mit dem roten Stein. "Und mit unseren Ringen wollen wir zeigen das wir uns aneinander binden und zusammen bis zum Tode zusammen kämpfen werden und das wir uns gegenseitig, wenn wir krank und verletzt sind, nicht aufgeben." Iëll lächelte und steckte ihren neuen Ring an ihren Finger.

"Binden soll mich dieser Ring an dich und zeigen das wir einander treu sind, und glaube mir: Ich würde sich sogar aus dem Totenreich zurückholen wenn das Ende noch nicht gekommen ist." Sie küsste ihn auf die Stirn und er küsste ihre Hand.

Legolas beobachtete dieses Treiben. Die freundlichen Worte und die Küsse, beides Zeichen von Zuneigung und Liebe die man Herrschern und Königen entgegenbrachte. Und es schien ihm das dieser Handkuss, den Aragorn Iëll gab, einem den Glauben gab das Aragorn Iëll unterwürfig war, sie mehr als schätzte und bewunderte und einer Frau den Hof machte die mehr war als ein Waldläufer. Er schien zu wissen was sich in ihr verbarg, glaubte es zu wissen, denn der Elb wusste genau das Iëll ihm niemals von Angmar erzählt hatte, denn keiner ihrer Freunde sollte erfahren das sie aus dem verfluchten Land kam. Und der Kuss auf die Stirn, den Iëll Aragorn gab, war wie der Segen einer Herrscherin für ihren Sohn, oder ihrem Geliebten bevor er in die Schlacht zog und zeigte ebenso Liebe wie auch Respekt; und jetzt verstand der Elb weswegen Iëll so lange geschlafen hatte und was sie mit dem Pfeil aus ihrem Köcher getan hatte uns was sie mit den Proben gemeint hatte.

"Das ist der Weg." Sagte Gandalf und die beiden wandten sich zu den anderen.

Vorsichtig gingen sie die dunkle Treppe hinunter und Legolas hielt Iëll kurz auf. Ohne ein Wort lies er sie los und sie nickte leicht. Somit hatten sich beide darauf geeinigt später darüber zu reden.

Einige Stunden später machten sie eine längere Rast und nun setzte sich Legolas zu Iëll, die Pfeife rauchend den anderen beim Schlafen zusah.

"Ausgenutzt hast du mich, und belogen auch." Beschuldigte er sie und nickte stumm. "Und weswegen: Um die Treue deiner Freunde auf die Probe zu stellen." Wieder nickte Iëll und zog an ihrer Pfeife.

"Auf die Probe gestellt habe ich und bestanden wurde auch." Wieder zog sie an ihrer Pfeife und Legolas nahm ihre Hand.

"Wie lange willst du so weiter machen? Haben wir dir denn nicht genug bewiesen?"

"Doch, schon vor langem. Doch will ich herausfinden wann ich nicht mehr vertrauen kann." Ohne ihn anzublicken drückte sie seine Hand.

"Glaubst du das wenn ich dein Volk nicht hassen und du meine Sippe nicht verachten würdest wir uns je hätten lieben können?" Wechselte sie das Thema und er überlegte einen Moment.

"Jetzt wo ich dich kenne?" Fragte er etwas ungläubig und dachte weiter nach. "Alle zehn Jahre haben wir uns gesehen, nie wirklich freundlich sind wir aufeinander getroffen und doch bin ich dir ein Vertrauter der mehr weiß als Aragorn. Nein, mit dem was ich weiß hätte ich dich nicht lieben können und du mich auch nie, denn ich bin kein Mensch." Und sie lösten ihre Hände voneinander. Nun hatte Iëll auch ihn auf die Probe gestellt ohne das er es bemerkt hatte und er hatte die Probe bestanden. Nun brauchte sie nur noch einen zu prüfen: Aragorn, dem sie die schwerste aller Prüfungen auferlegen würde die über ihr Bleiben oder ihren Weggang entscheiden würden; und sie rauchte friedlich weiter.

Nach einigen Stunden gingen sie weiter und plötzlich wurde Iëll unruhig. Se spürte die bedrohliche Macht die sie beinahe erstarren lies und sie erzitterte bei dem Gedanken das sie weitergehen mussten, denn etwas schreckliches würde passieren, das spürte sie. Geträumt hatte sie in der Nacht zuvor, von Feuer und Schatten, vom Fallen, Trauer und Angst, doch hatte ihre Wunde ihr die Deutung verhindert und sie konnte nur raten was es war.

Leise gingen sie durch die dunklen Gänge und erreichten nach einem langen Marsch die einstmals prächtige Stadt Zwergenbinge, von wo aus es nur noch wenige Meilen bis zum Ausgang waren. Vier Meilen war diese riesige Halle lang und es war nichts weiter zu sehen als die 30m hohen Säulen die die Decke stützten.

Die Hobbits bestaunten die hervorragend gemeißelten Säulen und befragten Gimli ständig wie seine Kultur es geschafft hatte diese prächtige Mine zu erbauen. Gerne erzählte er ihnen was sie wissen wollten und beantwortete ihnen auch jede noch so dumme Frage. Doch hielt er bei einer seiner langen Antworten inne und lief zu einer kleinen Kammer.

"Gimli!" Rief Gandalf und alle liefen ihm nach. Ein einzelner Lichtstrahl erhellte den Raum in dessen Mitte ein steinerner Sarg stand, wovor Gimli kniete und weinte. Vorsichtig trat Gandalf an den Sarg heran.

"Hier ruht Balin," las er vor, "Fundins Sohn, Herr von Moria; er ist also tot." Sagte er bedrückt, und Gimli, der nun noch mehr weinte, sprach leise ein Gebet in seiner Sprache.

"Wir dürfen hier nicht verweilen," flüsterte Legolas zu Aragorn, "wir müssen weiter." Er sah zu Iëll und die stimmte ihm zu.

Gandalf hob ein altes beinahe zerfallenes Buch vom Boden auf und blätterte etwas darin. Die Seiten zerfielen ihm beinahe in den Händen und er wischte vorsichtig Staub und Dreck von ihnen.

"Sie haben die Brücke und die zweite Halle genommen," las er vor, "wir haben das Tor versperrt, können es aber nicht lange halten. Die Erde bebt. Trommeln, Trommeln in der Tiefe," und er blätterte um, "wir können nicht hinaus," las er weiter, "ein Schatten bewegt sich in der Dunkelheit, wir können nicht hinaus. Sie kommen." Ein Scheppern war hinter ihm zu hören und er drehte sich erschrocken um.

Merry hatten versehentlich ein Skelett in einen Brunnenschacht geworfen welches nun durch die ganzen Mine hinunter zu fallen schien.

Unruhig hörten alle dem lauten Fallen bis zu seinem Ende zu und atmeten auf als es vorbei war. Wütend schlug der Zauberer das Buch zu.

"Närrischer Hobbit," sagte er streng, "wirf dich das nächste mal selbst hinein, dann sind wir dich und deine Dummheit los!" Und plötzlich waren Trommeln weiter unten in der Mine zu hören und Iëll zog ihr Schwert, welches mehr als nur einen Schatten warf und auch Frodos Schwert glühte.

"Orks." Sagte Legolas angewidert und Boromir lief zur Tür die er mit Äxten verbarrikadierte. Iëll ergriff ihr Schwert und gesellte sich zu den Männern, die Tür würde nicht mehr lange halten.

Aragorn und Legolas spannten ihre Bögen und die Tür wurde von Speeren, Äxten und Schwertern durchbrochen. Geschickt trafen die beiden die Orks die direkt hinter der Tür standen und plötzlich gab sie nach. In zwei Teile zerbrochen sprangen die Orks über sie hinweg und Aragorn wechselte schnell vom Bogen zum Schwert.

In Eile griff Iëll zu einem ihrer Messer, da sie Zweihändig besser kämpfen konnte, und trennte zweien der Orks die Köpfe ab. Doch durchbohrte in diesem Moment ein Pfeil ihre Schulter und sie lies es fallen.

"Kommt!" Schrie sie und lief mit den Hobbits eine schmale Treppe hoch. Und plötzlich wurde der Bogen über der Tür durch eine große Keule zerschlagen und ein Höhlentroll kam in die Höhle gestürmt. Bedrohlich brüllend schlug er einige der Orks bei Seite und trampelte in die Mitte des Raumes.

Kühn sprang Legolas auf den Kopf des Trolls und schoss zwei Pfeile in seinen Schädel, was allerdings nicht viel Wirkung erzielte; und er sprang hinunter und stürzte sich wieder ins Getümmel.

Iëll sprang vom Treppensims und richtete mit jeder ihrer Bewegungen einen Feind.

Schreie waren zu hören, laute und durchdringende Schreie von sterbenden und kämpfenden Orks und das Gebrüll des Trolls wie er wütend und unter Schmerzen wild und ungezielt um sich schlug und mit seiner Keule alles erwischte was ihm in die Quere kam. Mit Mühe und Geschick wich Gimli der Keule aus und konnte sich gerade so durch einen Sprung in Sicherheit bringen; und wieder schoss Legolas einen Pfeil auf den Troll, der immer noch nicht zu Boden gestreckt worden war und nun in Richtung der Hobbits stolperte. Mit einem Schlag zertrümmerte er den Weg auf dem sie standen und sie sprangen zu den Seiten weg, versuchten sich zu verstecken, Aragorn erblickte das und er sah ebenso das Frodo dort ganz in der Nähe saß und er rief nach ihm: "Frodo!" Rief er und versuchte sich zu ihm durchzukämpfen. Der Troll suchte nach Frodo, er schien ihn zu riechen, sah ihn plötzlich, ergriff ihn und zerrte ihn zu sich hinunter und Frodo rief nach Aragorn. Und in diesem Moment stieß er zu ihm, einen langen Speer in der Hand haltend sprang er zu Frodo hinüber und rammte dem Troll den Speer in den Bauch, doch lies auch dies ihn unbeeindruckt. Grunzend stieß er Aragorn bei Seite, zog den Speer aus seinem Bauch und rammte ihm Frodo, der kurz verängstigt bei dem Bewußtlosen Menschen gekauert hatte, zwischen die Rippen- und er fiel zu Boden. Ein Feuerball traf das Ungetüm in den Rücken und es wandte sich um. Iëll stand hinter ihm und starrte ihn kampfbereit an. Er hob die Keule und sie sprang weg. Wütend folgte er ihr in die Mitte des Raumes, brüllte und verstummte plötzlich, strauchelte und fiel tot zu Boden; nun hatte einer von Legolas Pfeilen Wirkung gezeigt und der letzte Gegner war besiegt.

Mit entsetzen Blick liefen alle hin zu Aragorn und Frodo und Aragorn drehte Frodo ganz sachte vom Bauch auf den Rücken und trauerte um den vermeintlich toten Freund; doch hustete Frodo plötzlich.

"Mir geht's gut." Hustete er und Aragorn sah ihn verwundert an.

"Du hättest tot sein müssen." Sagte er und Iëll schritt näher an ihn heran und zog an seinem Kragen. Ein strahlendes Kettenhemd kam nun zum Vorschein, kalt und hart.

"Mithril," sagte sie leicht überrascht, "du steckst voller Überraschungen." Kameradschaftlich half sie Aragorn aufzustehen und hob ihr Messer auf. Aragorn half ihr es wieder einzustecken, da sie ihren Arm nur schwer bewegen konnte und zog den Pfeil aus ihrer Schulter. Still war es in diesem Moment und Iëll hob ihrem schmerzenden Arm um ihr Schwert wegzustecken, doch da waren wieder Schreie zu hören.

"Zur Brücke von Kazâ-dûm." Sagte Gandalf und alle rannten über einen Schutthaufen hinaus aus Balins Grabkammer wieder in die große Halle. Doch kamen die Orks wie Maden und Kakalaken aus Decke und Boden um umringten sie und nun dachten alle das ihr Ende gekommen sei. Aber plötzlich war ein lautes Knurren zu hören welches die Orks voller Panik fliehen lies und ein seltsames Licht kam auf die Gemeinde zu, welches die Erleichterung aller zu Nichte machte.

Ein eisiges Gefühl machte sich in Iëll breit.

"Was ist das für eine neue Teufelei?" Fragte Boromir Gandalf und Iëll machte vorsichtige Schritte auf die hintere Tür zu, die immer noch weiter entfernt war.

"Ein Balrog, ein Dämon aus der alten Welt," sagte Gandalf und bestätigte somit Iëlls Verdacht, "ein Feind gegen den ihr nichts ausrichten könnt." Iëll seufzte erschrocken und lief los.

"Lauft!" Schrie Gandalf und alle rannten Iëll hinterher die nun noch schneller durch die Halle und die dahinterliegende Treppe hinunter lief. Am Ende der Treppe angekommen sah Iëll noch einmal zu Gandalf, der irgend etwas vorzuhaben schien, und sie lief Treppe wieder ein Stück hinauf zum Zauberer der gerade Aragorn hinunterschickte.

"Lass mich dir helfen!" Schrie sie, doch Gandalf schickte auch sie fort.

"Nein, geh mit den anderen, sie brauchen dich." Begründete Gandalf seine Ablehnung.

"Doch dich noch mehr!" Widersprach sie und Aragorn ergriff ihre Hand.

"Höre auf ihn, deine Kraft wird uns nichts nutzen wenn du tot bist!" Und er zog sie wieder die Treppe hinunter. Ängstlich sah sie zu Gandalf hinauf. Sie wusste das er die Tür so lange er konnte verbarrikadieren würde, doch traute sie sich nicht in ihren Gedanken zu forschen was sein würde wenn diese Tür zerbrochen würde; und sie liefen die Treppen hinunter.

Nur wenig später stieß auch Gandalf wieder zu ihnen, vollkommen außer Atem und er konnte nur etwas mühsam laufen. Während dieses Laufs schaute Iëll auf diesen zerbrechlichen Mann der er plötzlich zu sein schien, anders als vorher. Er hatte anscheinend sehr viel Kraft aufwenden müssen um den Dämon davon abzuhalten sofort die Tür durchschreiten zu können; und plötzlich wurde sie angehalten. Ein großes Stück der Treppe war raus gebrochen und sie mussten einzeln hinüberspringen. Zuerst Legolas und dann Gandalf, Boromir klemmte Merry unter den Arm und sprang ebenfalls hinüber, wobei ein weiteres Stück der Treppe weg brach. Mit Schwung warf Aragorn Sam zu Legolas hinüber und Gimli sprang hinterher; wieder brach ein Stück der Treppe weg und Iëll und Aragorn sprang auf die höher gelegene Stufen hinauf, wobei sie Frodo hinter sich her zogen.

Erschrocken sahen die drei zu den anderen auf der anderen Seite des Abgrundes hinüber, wie sollte sie jetzt rüber kommen, zum Springen war es zu weit? Und Iëll sah zu Frodo.

-Frodo- dachte sie- du hast eine große Aufgabe, größer als unser aller Leben- Und sie berührte seinen Rücken und Frodo schwebte hinüber als würde sie fliegen und plötzlich brach ein großes Stück der Decke weg und zerschlug das Treppenstück hinter ihnen, so das die beiden nur noch auf einer schwankenden Säule standen. Das Gleichgewicht verlierend hielt Iëll sich an Aragorn fest und er umklammerte ihre Hand.

"Halt dich fest." Sagte er sie an sich ziehend. Und langsam schwankte die Säule nach vorne und die beiden wurden aufgefangen: Iëll von Legolas und Aragorn von Boromir und alle liefen weiter die Treppe hinunter, hinunter zur letzten Halle Morias in der ein seltsames Feuer wütete.

"Über die Brücke!" Rief Gandalf. "Flieht!" Schrie er und alle liefen in Richtung Brücke; doch erschien der Balrog aus dem Feuer und in Angst schauten Iëll und Gandalf zu dem Feuerdämon auf der bedrohlich brüllte. Beinahe erstarrt sahen die zwei zu ihm auf und er schritt auf sie zu. Schwer entzogen sich die beiden von diesem Anblick und liefen weiter.

In der Mitte der Brücke blieben beide stehen und sahen zum ihnen gefolgten Feuer auf.

"Lauf weiter!" Befahl Gandalf Iëll. "Lauf, flieh!" Schrie Gandalf.

"Nein!" Widersprach Iëll. "Ich kann dir helfen!" Schrie sie und wurde von Gandalf zurückgestoßen. Streng blickte er auf sie herab.

"Flieh du Närrin!" Sagte er. "Groß ist deine Macht Herrin Angmars, doch stark ist der Feind. Alles was ihr tun wollt wird bald geschehen und sterben dürft ihr hier nicht, sondern ihr werdet sie wiedersehen." Und Iëll verstand was er sagen wollte. Denn ihre ganze Kraft, ihr ganzes Wissen dem Feind jetzt schon zu offenbaren war wie Öl ins Feuer zu gießen. Denn auch er wusste das sie stärker und weißer war als sie den anderen gegenüber zugab und jetzt erkannte sie die Bedeutung ihres Fiebertraumes der ihr das Feuer prophezeit hatte, was sie vorher nicht hatte deuten können. Und sie wurde von Aragorn weggezerrt und sah wie Gandalf am anderem Ende der Brücke da stand, seinen Starb schwang und der Balrog sich in seiner vollen Größe vor ihm auftat.

"Du kannst nicht vorbei!" Rief Gandalf und der Dämon lies seinen flammenden Körper auflodern. "Ich bin ein Diener des geheimen Feuers, Gebieter über die Flamme von Anor," hörte man Gandalf und der Balrog lies ein flammendes Schwert aus Arm und Hand erscheinen, "das dunkle Feuer wird dir nicht nützen, Flamme von Udûn!" Rief Gandalf und der Balrog schlug mit seinem Schwert auf Gandalfs Starb ein, welches dabei in einem gleißenden hellem Licht zerbrach. "Zurück zu den Schatten!" Befahl Gandalf und der Dämon lies eine flammende Peitsche erscheinen und knallen. "Du kannst nicht vorbei!" Schrie Gandalf noch einmal und zerbrach mit seinem Starb die Brücke, woraufhin der Balrog in die Tiefe stürzte; und Gandalf mit ihm.

"Gandalf!" Schrie Iëll und versuchte sich von Aragorn loszureißen, doch hielt er sie nur noch stärker fest, auch wenn es ihm schwer fiel, denn auch er war geschockt und blickte ungläubig zur zerstörten Brücke. Boromirs Stimme holte ihn wieder aus seinen Gedanken und er lief mit Iëll eine kleine Treppe und den dahinterliegenden Gang hoch hinaus aus der Mine und hinaus aus dem Berg in die Freiheit.
 

Anmerkung der Autorin:

Der eifrige Leser hat doch bestimmt bemerkt das ich mal wieder viel zu viel zitiert und den Film zu oft gesehen habe(waren bis her 23mal und ich träume sogar in manchen Nächten davon)ich meine nur wegen der Trollgeschichte, der wird im Buch ja eigentlich nur als Fuß erwähnt. Was haltet ihr eigentlich von der Beziehung von Iëll zu Legolas? Zu unfreundlich, zu bissig?...... Na ja ich steh halt mehr auf Menschen(Auch Aragorn.........schwärm, sabber)aber ich schweife schon wieder ab!

Im goldenen Wald

Anmerkung der Autorin:

Das ist das schlechteste Kapitel was ich überhaupt geschrieben hab! Schon der Anfang ist Mist! ~>o<~ Ich könnte mich selbst in den Hintern beißen wenn ich nur nicht so faul wäre! ~>o<~! Aber es ist egal, es ist habt so und wenn mir was besseres einfällt werde ich es überarbeiten.
 

Kapitel8 Im goldene Wald

Schweigend sank Iëll ins Gras und sah zu den anderen hinüber. Alle waren betroffen und keiner konnte seine Trauer verbergen, sie selbst auch nicht. So saßen sie weinend im Gras und Iëll machte sich Vorwürfe. Hätte sie ihren Traum früher und besser gedeutet hätte sie Gandalfs Tot vielleicht verhindern können. Doch sie ihn nicht gedeutet und es somit nicht gesehen, was sie eigentlich hätte tun müssen; und sie sah weinend zum Berg hinauf.

Aragorn nahm sie an die Hand.

"Komm," sagte er und wischte ihr eine Träne vom Kinn, "lass dich versorgen." Und Iëll schaute ihn verwundert an. Ihre Wunden hatte sie beinahe vergessen und sie sah zu Arm und Hüfte, beides war blutgetränkt. Ihren Arm konnte sie kaum noch bewegen, auch fiel ihr das Aufstehen durch die Hüftwunde schwer, so schwer das Aragorn sie stützen musste; und wieder wurde sie von ihm verbunden. Doch diesmal wollte und konnte sie ihre Verletzungen nicht geheim halten und jeglicher Stolz, Härte und Stränge ihres Gesichtes waren plötzlich verschwunden, so das nur noch Trauer bei ihr zu sehen und zu spüren war.

>Verzweifle nicht< dachte sie >verzweifle nicht, du kannst nicht alles sehen< und sie sah noch einmal zur Mine. Ihr war als ob sie einen Blitz in Morias Dunkelheit hatte zucken sehen und sie lächelte verbissen >Wir sehen uns wieder< .

Nach einer Ruhepause, in der jede Verletzung versorgt worden war, mussten sie weiter, denn die Nacht würde kommen und sie waren sicher das Orks sie verfolgen würden.

Die Nacht war hereingebrochen und nach einem langen Lauf ohne Rast hatten sie endlich Lórien, den goldenen Wald, erreicht.

Vorsichtig schritten sie in den Wald und Iëll sah sich ständig um. Sie war sicher das sie verfolgt und beobachtet werden würden, auch wenn sie im dunkeln niemanden sehen konnte und kein Feind zu spüren war. Plötzlich fiel es ihr ein! Lórien, Elben!

Und nachdenklich in die Nacht lauschend blieb sie stehen, horchte in die Stille hinein und lies ihren Blick kreisen. In grau gekleidete Gestalten waren in den Bäumen und in ihrer Umgebung zu sehen, still und schweigend, verborgen vor den Augen der anderen die unbeschwert weitergingen; und sie sah ihnen nach. Sicher war es Haldir, der mit seinen Elben Grenzwache hielt und der Unbekannte nicht gerne lange beobachtete, besonders nicht wenn sie schon so weit in Lóriens Wälder hereingeschritten waren. Somit verließ sie den Weg und war in ihrem Grau zwischen den Bäumen genauso unsichtbar wie die Elben selbst.

Aragorn fiel natürlich sofort auf das Iëll fehlte und sie war sich sicher das sie nicht zurückgeblieben war.

"Legolas," flüsterte er, "Iëll ist nicht da! Sie ist schwer verletzt, wo kann sie sein?" Legolas sah ihn verwirrt an. Iëll war nicht da, aber sie war doch eben noch hinter ihnen gewesen! Weit konnte sie nicht sein, doch sah er sie in der Dunkelheit nicht und konnte sie auch nicht hören.

Etwas seltsames geschah um sie herum. Still war es im Goldenen Wald, ihm zu still.

Iëll hatte währenddessen einen der Mallornbäume erklommen und somit einen Nacht-Fleet erreicht, auf dem ein Elb saß der die Gruppe beobachtete.

"Sei gegrüßt Haldir." Flüsterte sie sich zu ihm hockend und er erschrak.

"Iëll?" Fragte er erschrocken und verwundert das sie sich so einfach an ihn hatte heranschleichen können ohne gehört oder gesehen zu werden; aber wandte er sich schnell wieder der Gruppe zu.

"Ihr könnt sie atmen hören, nicht wahr?" Er nickte. "Aber weswegen habt ihr mich dann nicht gehört, wenn jeder von denen dort unten so laut ist?"

"Ihr lerntet von uns, eure Gefährten nicht. Wie viele sind bei Euch?" Fragte er und Iëll setzte sich bequemer hin.

"Sieben: Drei Hobbits, ein Elb und zwei Menschen, von denen einer Aragorn, Arathorns Sohn ist."

"Und der siebte?" Iëll seufzte schwer.

"Ein Zwerg." Sagte sie und senkte dabei den Kopf, da sie wusste wie Elben auf Zwerge reagierten.

"Ein Zwerg!" Wiederholte Haldir. "Das ist nicht gut. Seit den Dunklen Tagen haben wir nichts mehr mit Zwergen zu tun gehabt. Sie dürfen unser Land nicht betreten. Ich kann ihn nicht hineinlassen."

"Und wenn ich für ihn bürge?" Fragte Iëll. "Wenn ich mit meinem Leben dafür bürge das er nichts tun wird was euch schaden könnte, würdet ihr ihn dann ohne jegliche Waffe durch den Wald schreiten lassen?" Und Haldir überlegte kurz.

"Wenn ihr bürgt? Vielleicht, doch müssten Aragorn und der Elb es auch tun." Und beide sahen wie Legolas versuchte den Baum hinauf zu klettern. "Daro." Sagte Haldir und Legolas fiel vor Schreck hinunter- Iëll, Haldir und die anderen Elben in der Nähe mussten lachen.

Leise sprachen Haldir und die anderen in der Elbensprache miteinander und wandten sich nach kurzer Zeit an Legolas, dann ließen sie eine Strickleiter hinunter damit alle auf den Fleet hinaufklettern konnten. Natürlich waren sie sehr überrascht Iëll zu sehen die unbeschwert da saß und jeden nacheinander mit einem Handschlag begrüßte.

Etwas unruhig saßen alle auf dem Fleet und versuchten zu schlafen und Iëll beobachte nachdenklich wie Aragorn mit Haldir sprach. Sie verstand jedes Wort der beiden, die in der Elbischen Sprache sprachen, auch wenn sie versuchte wegzuhören und langsam schweifte ihr Blick hinunter zum Stamm des Baumes. Zwei große Augen leuchteten auf und ein Kratzen und Schnuppern war zu hören.

"Gollum, dieser garstige Wicht, hat er sich doch in diesen Wald gewagt." Stellte sie fest.

Am nächsten Morgen gingen sie weiter, geführt von den Elben, auf den Weg nach Lothlóriens Herzstück: Caras Caladhorn, dem Herrschersitz der Hohen Herrin Galadriel und ihres Gemahls Celeborn.

Iëlls Wunden waren schlimmer geworden und es fiel ihr schwer sich allein auf den Beinen zu halten, aber sie hatte keine andere Wahl. Niemand würde sie jetzt tragen oder stützen können, nicht einmal bei einem Zusammenbruch, was sie allerdings nicht zulassen würde, denn niemals wollte sie vor einem Elben Schwäche zeigen; und so zwang sie sich weiterzugehen, was manchen allerdings Sorgen bereitete. Legolas und Aragorn hatten schon vor ihrem Weg durch Lórien bemerkt das Iëll am Ende ihrer Kräfte war und nur noch mühsam weiter ging, doch konnte ihr nun keiner der beiden mehr helfen.

Wieder war es Abend geworden und sie hatten Caras Caladhorn erreicht, wo sie nun vor der Herrin Galadriel und Herrn Celeborn standen.

Schnell stellte er fest das einer in der Gemeinde fehlte und das dieser Gandalf war, mit dem er sehr gerne hatte sprechen wollen. Beinahe erschrocken machte seine Gemahlin ihn darauf aufmerksam das Gandalf die Grenzen des Landes nicht überschritten hatte und in den Schatten gestürzt war.

Traurig erzählte Legolas was in Moria geschehen war, vom Balrog und das er bedauerte das sie diesen unnötigen Weg durch die Tiefe eingeschlagen hatten. Doch hielt Galadriel die Wahl dieses Weges keinesfalls für unnötig, da sie sicher war das jede von Gandalfs Taten im Leben einen Sinn hatten, man musste nur wissen welche. Doch wusste es keiner von ihnen und Celeborn fragte wie es nun ohne den Grauen weitergehen sollte. Denn nun stand diese Reise auf Messerschneide und es fehlte nur wenig das sie scheiterte, und das wäre der Untergang für alle.

"Aber lasst euch das Herz nicht schwer machen," versuchte Galadriel die Gefährten zu beruhigen, "geht nun und ruht, schlaft heute Nacht in Frieden." Mit diesen Worten verabschiedete sie die Gemeinschaft und bat Iëll mit sich zu kommen um ihre Wunden versorgen zu lassen.

Währenddessen wurde für die anderen ein Lager errichtet- diesmal auf ebener Erde und Iëll beobachtete sie von einem der Fenster aus. Die Herrin hatte sich zu ihr gesellt und befragte sie noch einmal im Stillen die Dinge die sie Iëll nicht vor den anderen hatte fragen können: Ihre Entscheidung über das Mitkommen in den Westen und ihre Visionen, denn auch sie wusste das Iëll die Gabe der Vorhersehung hatte und beinahe alles sehen konnte. Doch verschwieg Iëll ihr beinahe jede Antwort und verriet nur Kleinigkeiten über das was sie gesehen hatte- was die Herrin natürlich bemerkte. Trotzdem verschwieg sie es Iëll und lies sich auch nicht anmerken das sie es wusste.
 

Wochen waren vergangen das sie in Lorién eingekehrt waren und nun stand ihr Aufbruch kurz bevor. Rucksäcke wurden mit Proviant bepackt und Boote zur Überquerung des Anduin herbeigeschafft.

Iëll hatte sich von ihren Wunden erholt und saß nun rauchend auf einer Baumwurzel und schaute auf den Fluß. Die Gespräche mit der Herrin Galadriel, die des öfteren im stillen stattgefunden hatten, ließen sie nicht mehr los. Ihr war klar das die Herrin wusste das Iëll ihr vieles verschwieg und das die Herrin ihr das nicht übel nahm, trotzdem fragte sie sich weswegen sie nie nachgefragt hatte. Aber wahrscheinlich wusste Galadriel selbst was Iëll wusste und allen anderen gegenüber zu verbergen versuchte, was mehr als schauderhaft war.

"Herrin Eleniëll," wurde sie vom Zwerg aus ihren Gedanken gerissen, "die hohen Herren möchten uns verabschieden." Sagte er und Iëll schlug nickend ihre Pfeife aus, sie wollte die Herren nicht warten lassen.

An einem der Stege standen alle versammelt und die Herrin überreichte jedem von ihnen ein Geschenk. Als erstes wandte sie sich Aragorn zu, dem sie eine Schwertscheide überreichte; ein Erbstück welches die lange für ihn gehütet hatte und eine silberne Brosche mit einem grünen Edelstein darin, die ihn an seinen vorherbestimmten Namen erinnern sollte: Elessar, der Elbenstein aus dem Hause Elendil.

Einen silbernen Gürtel gab sie Merry und Boromir sogar einen goldenen; Legolas schenkte sie einen Bogen, bespannt mit Elbenhaar und dazu Pfeile und für Sam, den kleinen Gärtner, hatte sie Erde aus ihrem Obstgarten damit er später einmal einen blühenden Garten daraus ziehen könnte, falls seiner in dieser Zeit zerstört werden sollte.

Und sie wandte sich Gimli zu. Kein Geschenk hatte sie für ihn, da sie nicht gewusst hatte was sie ihm hätte schenken können und fragte ihn was er erbitten würde. Beschämt sprach er den bescheidenen Wunsch aus eine Haarsträhne der Herrin erhalten zu dürfen, da ihre Schönheit ihn überwältigt hätte- geschmeichelt erfüllte sie ihm diesen Wünsch und blickte zu Iëlls. Sie wurde ebenso wie der Zwerg gefragt was sie sich wünschte, doch hatte sie nur einen Wunsch: Den Wunsch das die Herrin sich des alten Bündnis zwischen Elben und Menschen erinnern würde und ihnen im baldigen Kampf unterstützen würde; und die Herrin senkte den Blick. Sie verstand das Iëll aufgebracht war und versprach es sich zu überlegen, jedoch keine Versprechen machen würde. Als letztes wandte sie sich Frodo zu, dem sie eine Kristallphiole mit dem hellen Lichts des Sternes Earendils, dem geliebten Stern der Elben überreichte, welches ihm ein Licht sein und in ausweglosen Situationen neue Hoffnung geben sollte; und noch einmal wünschte die Herrin ihnen eine gute Reise, während die Gemeinschaft in die Boote stieg und den Fluß hinunter fuhr, sicher das sie kaum einen von ihnen je wiedersehen würde.
 

Worterklärung
 

Daro - Halt!
 

Anmerkung der Autorin:

~>o<~ sagte doch es ist Sch ~>o<~! OK...keine Fäkalwörter lest einfach weiter.

(Bitte nicht auf Rechtschreibfehler achten)

Zerfall Teil1

Anmerkung der Autorin:

Jetzt fängt es an interessant zu werden: Die Gemeinschaft zerfällt und meine Figur verändert sich! Was glaubt ihr: Wann findet Aragorn heraus das Iëll nur wegen ihm das alles durchmacht? Ihr müsst bedenken Aragorn ist ein Mann und manche Männer sind in diesem Punkt ziemlich stumpfsinnig...Seufz T_T...das ist irgendwie ziemlich traurig.
 

Kapitel9 Zerfall Teil 1

Am Abend machten sie Halt, zogen die Boote an einer geschützten Stelle an Land und schlugen ihr Lager auf. Die Männer machten ein Feuer und stellten eine Wache auf. Iëll saß auf einem kleinen Felsen, dicht am Wasser und beobachtete einen schwimmenden Baumstamm.

"Gollum, nicht wahr?" Fragte Aragorn und gesellte sich zu ihr.

"Ich hätte nicht gedacht das er uns so weit verfolgen würde, du etwa?" Er verneinte und warf ihr eine Decke über.

"Du solltest es den Hobbits gleich tun und schlafen, ich übernehme die Wache." Sie schüttelte mit dem Kopf.

"Ich will nicht schlafen, tue es nicht gerne und du brauchst mich nicht abzulösen, außerdem höre und sehe ich besser als du." Versuchte sie es zu begründen und er nahm sie in den Arm.

"Seit wann hast du nun nicht mehr geschlafen? Seit Moria? Das ist nun schon einen Monat her und egal was du sagst ich glaube dir nicht das du so wenig schlaf brauchst." Iëll lächelte.

"Frage doch einmal den Elb. Elben schlafen nicht, sie lassen den Geist ruhen und genau das tue ich auch. Er braucht keinen Schlaf, genau wie ich und doch versuchst du mich und nicht ihn dazu zu überreden? Nun gut," gab sie nach, "ich schlafe, doch nicht länger als eine Stunde, wenn überhaupt so lange, und wenn ich aufwache werden wir nie wieder darüber reden." Seufzend ergriff er ihre Hand und überredete sie doch bitte zu bleiben. Sie brauchte nicht schlafen, musste es nicht wenn sie es nicht wollte; und sie wickelten sich beide in die Decke um zusammen Wache zu halten. Doch schlief Iëll in Aragorns Armen langsam ein und wachte mit Schrecken wieder auf. Den Tränen nahe blickte sie auf das ruhige Wasser, welches die morgendliche Sonne widerspiegelte und sie befühlte ihren Hals. Nichts war zu spüren außer den letzten Striemen der einstmals großen Narbe des Stricks an dem sie gehängt worden war und sie steckte traurig ihren Kopf ins Wasser. Schon lange war es her das sie von der Vergangenheit geträumt hatte und an den Galgen erinnert worden war. Zögerlich zog sie ihren Kopf aus dem kalten Flußwasser, so das ihr Haar ihr nass ins Gesicht hin und sie sah zu den anderen die noch schliefen. Nur Boromir war wach und beobachtete genau wie sie die aufgehende Sonne. In wenigen Minuten würden er auch die anderen wecken um weiterzufahren, denn noch war der Tag jung und keine Verfolger zu sehen, doch waren sie da, das wusste Iëll und bald würden sie kommen.

Schweigend und ihr Haar auswringend sah sie wie er die anderen weckte und jeder einen kleinen Bissen aß. Danach fuhren sie weiter und Iëll saß in Gedanken versunken im Boot und paddelte langsam. Eine seltsame Ruhe lag auf dem Wald um sie herum und das machte ihr Angst. Nur Krähen waren ab und zu zu hören und ein seltsames dumpfes Geräusch, was wie das schlagen von Metall auf totem Holz klang; doch kein anderer schien dieses Geräusch wahrzunehmen, nicht einmal Legolas, der sonst so ein gutes Gehör hatte, aber ihn schien ein seltsames Gefühl zu durchdringen. Den ganzen Tag beobachteten die beiden die Waldränder und in der Nacht saßen sie zusammen. Der Wald war immer noch still, doch das dumpfe Geräusch und das unangenehme Gefühl blieben.

"Wir werden verfolgt." Einigten sie sich und sahen zum anderen Ufer.

Tage vergingen. Iëll schien es als wenn schon Jahre vergangen wären das sie diese Reise begonnen hatte und mit jedem Meter den sie den Anduin weiter hinabfuhren und dem Schwarzen Land somit näher kamen war wie ein Stich in ihr Herz und sie achtete nur noch auf das Flußufer. Die dunkle Kraft die ihn zu durchwandern schien war für sie beinahe greifbar nah und plötzlich tippte Aragorn ihr auf die Schulter. Aus ihren Gedanken gerissen sah sie auf und machte Frodo und Sam darauf aufmerksam das sie auch einmal hoch sehen sollten.

"Die Argonath," erklärte Aragorn, "meine Vorfahren." Und alle sahen ehrfürchtig zu den beiden steinernen Säulen auf die die ehemaligen Könige der Altvorderen darstellten. Stolz sahen die beiden Könige aus vergangenen Tagen aus und sie sprachen Iëll neuen Mut zu. Nun ergriff sie wieder ihr Paddel und paddelte langsam um diesen Anblick noch länger genießen zu können. Wie eine Reise in die Vergangenheit war es für sie und ebenso ehrfürchtig schaute Aragorn zu den Säulen auf; doch schon waren sie an den riesigen Wächtern vorbei und steuerten das dahinterliegende Ufer an.

"Was werden wir jetzt tun?" Fragte Iëll Aragorn als er ihr aus dem Boot half.

"Fürs erste verstecken wir die Boote." Antwortete er es aus dem Wasser ziehend und Iëll setzte sich zum Zwerg der versuchte ein Feuer in Gang zu bekommen. Mit einer Handbewegung entzündete sie das trockene Holz und er sah sie fragend an, doch wagte er nicht sie anzusprechen und wärmte sich statt dessen am Feuer.

"Und was werden wir danach tun?" Fragte sie und zog ihre Pfeife auf dem Beutel. "Wo werden wir hingegen?" Und sie stopfte sie.

"Minnas Tirith, oder Mordor," meinte Aragorn und war sich seiner Aufgabe vollkommen bewusst, "eines von beiden wird mein Weg sein." Etwas überrascht hielt sie Gimli ihre Pfeife hin, die er mit großen Staunen betrachtete, und sie ergriff Aragorns Hand.

"Und was wird aus uns?" Fragte sie ihn. "Wirst du uns im Stich lassen und allein fortgehen, uns verraten und alleine lassen?" Und der Mensch verneinte. Sie waren Freunde, Weggefährten seit langer Zeit und nichts hatte sie trennen können. Doch war nun die Zeit gekommen wo jeder seinen eigenen Weg gehen musste und er sich an seine Pflicht erinnerte die ihm sagte das er endlich sein Erbe antreten und Gondor gegen die dunklen Heerscharen anführen sollte; und nun wurde sie vor die Wahl gestellt: Sollte sie mit ihm gehen, oder den Ringträger zum Schicksalsberg begleiten? Was den Rest der Gemeinschaft anging so sollten auch alle für sich entscheiden, doch wurde abgestimmt das Frodo für das Schicksal aller entscheiden sollte; und er bat um eine Stunde Bedenkzeit. Gewährt wurde ihm diese Zeit und die anderen saßen zusammen am Feuer.

Iëll entspannte sich durch einige ruhige Schwertübungen. Gimli sah ihr dabei zu. Es war faszinierend ihr zuzusehen wie sie ohne Hast und doch voller Kraft die Klinge durch die Luft zog.

"Von wem habt ihr gelernt, Herrin?" Fragte er. "Menschen oder Elben?" Und sie lächelte ihn an. "Von beidem," antwortete sie und senkte ihr Schwert, "aber doch mehr von den Menschen, zumindest was den Umgang mit dem Schwert betrifft." Sagte sie und schaute zur Sonne.

"Seltsam," meinte sie, "ist die Stunde nicht schon vorbei?" Fragte sie und Gimli sah ebenso zur Sonne. Iëll hatte recht. Aber Frodo war noch nicht zurückgekehrt und Boromir war auch nicht zu sehen; und sie machten sich auf die Suche nach den beiden.

Irgend etwas störte Iëll an dieser Stille im Wald und plötzlich war dieses Geräusch wieder da: Das schlagen auf totem Holz. Und Iëll lief weiter in den Wald hinein. Für sie war dieses dumpfe Geräusch nun ganz deutlich hörbar. Es war wirklich Metall auf totem Holz: Metallene Schuhe von Orks, die durch den Wald liefen! Da war sie ganz sicher! Ein bedrohliches Geräusch und wahrlich eine Gefahr, das wussten alle. Aber wer von ihnen war sich wohl bewusst das sie in großer Gefahr schwebten? Anscheinend alle, denn schon war ein Kampf zu hören; und lief in die Richtung aus der die Geräusche kamen.

Aragorn kämpfte alleine gegen eine Horde Orks und Iëll stürzte sich Schwert gezogen dazwischen.

"Elendil!" Rief Aragorn und trennte einem der Feinde den Kopf von den Schultern.

Iëll tat es ihm gleich. Elb und Zwerg stießen zu den beiden Kämpfern und unterstützten sie im Kampf. Geschickt schoss Legolas jedem Feind der auf ihm zukam in den Kopf und Gimli fegte mit seiner zweischneidigen Axt durch die Reihen des Feindes als seien es nichts weiter als Holzfiguren die zertreten wurden. Iëll und Aragorn kämpften wie immer Seite an Seite, einer schützte den anderen und Iëll wurde mit ihren Schlägen stets schneller und präziser. Es war als sei sie in einem Rauschzustand in dem es nur das eine Ziel gab: Die Abschlachtung des Feindes, der so grausam und unbarmherzig war und sie war plötzlich genauso unbarmherzig wie ihr Gegenüber. Doch plötzlich hörten alle in diesem nicht enden wollendem Gebrüll und Kampfgeschrei ein Horn, hell und klar und jeder hielt kurz inne. Das war Boromirs Horn, da waren sich alle sicher und Aragorn rannte sofort in die Richtung aus der das Signal kam. Die anderen versuchten ihm zu folgen, trafen jedoch auf zu viele Feinde und mussten sich weiter durchkämpfen.

Doch als Aragorn bei Boromir eintraf konnte er nichts mehr für ihn tun, und genau in diesem Moment, als Aragorn sich über Boromir beugte, der niedergestreckt da lag, mit drei schwarzen Pfeilen in der Brust und Hunderten von erschlagene Orks um ihn, trafen Iëll, Legolas und Gimli zu den beiden Menschen.

Den Tränen nahe kniete Iëll sich hin und faltete die Hände. Leise sprach sie ein kleines Gebet für den gefallenen Freund und Aragorn erhob sich.

"Sie werden vom weißen Turm Ausschau nach ihm halten," sagte er, "doch er wird nicht zurückkehren," und er wandte sich zu den anderen, "lasst ihn uns begraben." Und die Männer erhoben ihn und trugen ihn zum Flußufer, Iëll kniete immer noch und betete.
 

*

Traurig sah Iëll wie Boromir in einem Boot die Rauros-Fälle hinunterfuhr. Es war ein schwerer Verlust, für die Gemeinschaft sowie für den kommenden Krieg- und was würde sein Vater sagen, wenn er erfahren würde das sein ältester Sohn von dieser Welt gegangen war?

Und Iëll blickte zu Legolas. Er starrte zum anderen Ufer hinüber und beobachtete wie Sam und Frodo in den dahinterliegenden Wald liefen.

"Wenn wir sie noch erreichen wollen sollten wir uns beeilen." Sagte er zu Aragorn der ein wenig traurig zu den beiden Hobbits hinüber sah und seine Armschoner festschnallte, aber keinen Anstand machte aufzustehen und einfach nur nachdenklich dasaß. "Du hast nicht vor ihnen zu folgen." Stellte Legolas daraufhin fest und Aragorn senkte den Kopf.

"Frodos Schicksal liegt nicht länger in unseren Händen." Antwortete er und sah in die Runde von traurigen und enttäuschten Gesichtern.

"Dann war all das hier um sonst," ergriff Gimli das Wort und trat zu Aragorn und Legolas, "die Gemeinschaft hat versagt." Sagte er und sprach somit das aus was alle anderen dachten.

"Nicht wenn wir treu Seite an Seite stehen," sagte Aragorn darauf und legte beiden die Hände auf die Schultern, "wir werden Merry nicht der Folter und dem Tot überlassen, nicht so lange wir noch Kraft haben." Und er ging hinüber zu den Rucksäcken und sah zu Iëll auf. "Was ist mit dir?" Fragte er und Iëll sah zu ihm auf. Anders war er plötzlich für sie, königlich und unerreichbar schien er auf sie zu wirken; und sie wandte ihrem Blick von ihm ab. Unerträglich war der Anblick dieses stolzen Mannes für sie und sie wagte kaum ihm zu antworten. Langsam erhob sie sich und schritt auf ihn zu, ergriff den Dolch der an seiner Seite steckte und zerschnitt damit ihr Kleid unterhalb der Hüfte.

"Ich werde mit dir gehen." Sagte sie und Stoff auf den Boden fallen lassend und ihm den Dolch zurückreichend.

"Gut," meinte Aragorn den Dolch wieder zurücknehmend und ging zu den Rucksäcken, "alles was nicht gebraucht wird lassen wir hier." Sagte er den Dolch wegsteckend und alle packten so viel Verpflegung ein wie es ihre Beutel erlaubten.

Iëll setzte sich währenddessen dichter ans Ufer zog aus ihrem Beutel ihre Hose, legte sie und ihre Stiefel an und schnürte sie mit einem Riemen fest um ihre Beine.

Aragorn beobachtete das. Nun war sie wieder wie ein Wanderer gekleidet und ähnelte ihm mehr als einer Frau und nur die Spitze an den Ärmeln ihres Kleides, so wie die Länge ihrer Haare und die Verzierungen auf ihrem Brustpanzer ließen erraten das sie eine Frau war. Doch plötzlich zog sie ihr Messer und schnitt, zu seiner Schockierung, ihre Haare bis Schulterlänge ab. Wie ein junger Knabe wirkte sie mit den kurzen Haaren und sie stand auf, legte ihren Mantel an und trat zu den anderen.

"Lasst uns Orks jagen." Sagte Aragorn sie anlächelnd und lief mit ihr eine Uferböschung hinauf. Begeistert liefen Zwerg und Elb ihnen nach.
 

Anmerkung der Autorin:

Ich sollte mir beim Schreiben nicht immer den Film reinziehen, ich zitiere viel zu stark Dialoge und Handlung

In der Ebene

Anmerkung der Autorin:

Jetzt sind wir im 2ten Teil, ob nun Buch, ob Film, könnt ihr sehen wie ihr wollt. Zumindest sind sie jetzt in Rohan und neue von Tolkiens Charakteren tauchen auf.
 

Kapitel10 In der Ebene

Drei Tage waren die vier nun schon unterwegs und hatten die Grenzen Rohans erreicht.

Etwas erschöpft saß Gimli auf einem Stein und Iëll und Legolas beobachteten die Staubwolke die weit hinten in der Ebene zu sehen war, Aragorn horchte am Boden nach Schritten.

"Sie marschieren schneller," sagte er, "sie müssen uns gewittert haben." Und er rappelte sich auf.

"Wir werden sie nicht mehr erreichen." Meinte Iëll zu Legolas und beide schauten deprimiert zur Staubwolke die die Orks hinterließen. Sie hatten einen Vorsprung von mindestens Eineinhalbtagen und sie liefen schneller. Somit mussten sie auch schneller laufen und machten sich sofort auf den Weg, weiter über die Ebene und weiter hinein ins Lande Rohan. Doch langsam machte sich die Erschöpfung in ihnen breit und die Hoffnung den Hobbit noch rechtzeitig oder lebend zu erreichen schwang langsam. Nur Aragorn hatte wirklich Hoffnung ihn noch zu finden, denn sie mussten sie finden! Und weiter liefen sie über das offene Land immer den Orks hinterher, doch wahrhaftig fanden sie am Mittag einen Hoffnungsschimmer: Die Spange eines Elbenmantels und Fußspuren von nackten Füßen, also musste er noch leben! Und das gab allen neue Kraft zum weiter marschieren; und wieder wurde es Abend. Zum ersten mal auf diesen Lauf ruhten sie die Nacht über und versuchten zu schlafen. Iëll hielt wie immer Wache. Irgend etwas seltsames lag in der Luft. Wie Rauch roch es und dieser Gestank stieg ihr in die Nase den sie trotz Abscheu genauestens studierte. Die Quelle schien nicht sehr weit entfernt und sie fragte sich was dort verbrannte.

Noch vor Sonnenaufgang machten sie sich wieder auf den Weg, der Morgen hatte den Gestank aus Iëlls Nase verdrängt doch war er immer noch da, das wusste sie und weit entfernt von ihnen war auf der Ebene ein Feuer zu sehen und etwas seltsames zu hören.

"Hörst du das?" Fragte sie Aragorn und er legte kurz den Kopf auf den Boden.

"Schritte," meinte er vorsichtig und richtete sich wieder auf, "klingt aber eher nach Hufen." Und schon hörten alle das deutliche schlagen von Hufen das immer näher auf sie zu kam und schnell versteckten sie sich alle hinter einem Felsen.

Eine Reiterschar ritt an ihnen vorbei, schnell und ohne die fünf Wanderer zu sehen und als der letzte vorüber war kam Aragorn aus dem Versteck hervor und rief: "Was gibt es neues in der Mark ihr Reiter von Rohan?" Und die Schar wendete, ritt auf sie zu. Nun traten auch die anderen aus dem Schatten hervor und alle wurden von den Reitern eingekreist.

"Was treiben zwei Menschen, ein Elb und ein Zwerg hier in der Rittermark?" Fragte einer der Reiter. "Sprecht rasch!" Verlangte er und alle hoben im Angesicht der Pfeile die Hände zum Zeichen des Friedens.

"Wir verfolgen Orks westlich über die Ebene." Antwortete ihnen Aragorn und der Reiter lachte.

"Eure Suche ist beendet, wir erschlugen alle in der Nacht, die Kadaver legten wir auch einen Haufen und verbrannten sie." Sagte der Reiter zu einer Rauchsäule zeigend und nun war Iëll klar was sie in der Nacht gerochen hatte: Die verbrennenden Leichen der Orks.

"Habt ihr unter ihnen einen Hobbit gesehen?" Fragte Gimli.

"Er währe klein gewesen," fuhr Aragorn fort, "nur ein Kind in euren Augen." Und der Reiter dachte nach.

"Nein, da war kein Kind, nur Orks." Antwortete er und bemerkte dabei Iëlls durchdringenden Blick. Sie konnte seine Gedanken erraten, er hatte ihn gesehen, doch war er sich dessen nicht bewusst und hatte ihn nur für einen Schatten gehalten.

"Er ist nicht tot," sagte sie zu Aragorn, "das weiß ich." Und der Reiter betrachtete den jungen Knaben der mit seiner hellen und klaren Stimme sprach, die eigentlich nur einer Frau gehören konnte und er musterte sie, betrachtete sie von Kopf bis Fuß und erblickte plötzlich die Verzierung auf dem Panzer sowie die Spitze an den Ärmeln.

"Was weiß ein Weib schon zu wissen?" Fragte er zur Verwunderung aller und Iëll zog eines ihrer Messer.

"Für ein Weib haltet ihr mich," fragte sie und Speere wurden auf sie gerichtet, "ich werde Euch zeigen was dieses "Weib" zu tun vermag." Sachte nahm Aragorn ihr das Messer aus der Hand und beschwor sie nichts dummes zu tun.

"Ein wenig aufbrausend für ein Weib." Lachte der Reiter, saß ab und legte den Helm ab. Langes goldenes Haar kam darunter zum Vorschein und ein junges, wenn auch von Schmerz und Trauer geplagtes Gesicht. Mit grau-blauen Augen starrte er sie an. "Wer seit ihr?" Fragte er.

"Eleniëll Tochter der Aman de dalka," antwortete Iëll, "doch wer mir freundlich gesonnen ist, sagt Iëll zu mir." Und er reichte ihr die Hand.

"Seit mir gegrüßt Iëll, mein Name ist Éomer, Éomunds Sohn, dritter Marschall der Rittermark; ich habe schon einiges von eurer Sippe gehört." Und er verneigte sich kurz vor ihr.

"Wie es scheint eilt mir mein Ruf voraus. Allerdings bin ich die letzte meiner Sippe in Mittelerde, also was könnt ihr schon von uns gehört haben?"

"Die Heilkünste eures Hauses sind bei allen sehr bekannt und wurden von unseren Heilern genauestens studiert; auch wenn sie nie viel davon verstanden- doch sagt: Wer sind diese Männer mit denen eine Frau wie ihr reist?"

"Dies sind Aragorn, Arathorns Sohn, Gimli, Glóins Sohn und Legolas Thranduil Sohn." Éomer kannte Aragorns Namen, er war wohl bekannt in Rohan und Aragorn erklärte Éomer die Lage und das sie auf der Suche nach einem Freund waren. Doch zweifelte Éomer das sich ihre Hoffnung ihren Freund lebend wiederzufinden nicht bestätigen würden, denn Hoffnung war verloren in dieser Zeit. Und so stieg er wieder auf sein Pferd und winkte zwei andere herbei. Er schenkte sie ihnen und wünschte ihnen mehr Glück als ihren vorherigen Besitzern, dann setzte er seinen Helm auf und ritt mit seiner Schar davon.

Iëll starrte ihm nach. Éomer. Sie hatte seinen Vater gekannt, ein guter und kluger Mann und Éomer, so schien es ihr, war ebenso stolz und weise und zugleich charmant und lustig. Er hatte gewusst das sie das war was sie zu verbergen versuchte: Eine Herrin, und hatte doch kein Wort davon verloren, und sie sah ihm nach bis er hinter einem Hügel verschwunden war. Dann wurde sie von Aragorn hinter sich aufs Pferd gezogen und Gimli von Legolas.

Im seichten Galopp ritten sie in die Richtung in die Éomer gezeigt hatte und der Rauch kam. Ein großer Haufen von verbrannten Leichen lag am Rande eines Waldes und der Gestank von verbranntem Fleisch stieg allen in die Nase.

Vorsichtig durchsuchten alle den immer noch heißen Haufen und fanden zu ihrem Entsetzen den Gürtel den der Hobbit von der hohen Herrin geschenkt bekommen hatten; und wieder machte sich Verzweiflung in ihnen breit. Doch plötzlich erkannte Aragorn spuren, kriechende Spuren und Spuren von kleinen nackten Füßen, entdeckte ein zerschnittenes Seil und folgte den Spuren bis zum Waldrand. Sie führten in den Wald hinein.

Iëll und Legolas kannten diesen Wald und auch Aragorn war er nicht vollkommen unbekannt: Fangorn, hieß der Wald, der so alt war wie Mittelerde selbst.

Mit Staunen und Ehrfurcht schauten die beiden in den Wald hinein und jeder von ihnen spürte sein Alter. Gerne gingen die beiden hinein und fühlten sich im Angesicht dieses Waldes wieder jung, denn nur ein Bruchteil seines Alters hatten beide zusammen erreicht. Aber etwas an ihm war unheimlich. Es war stickig im Wald und kein Tier, kein Vogel war zu sehen oder zu hören und je tiefer sie in den Wald vordrangen desto mehr Wut und Hass verspürten die beiden von Seiten der Bäume. Ein seltsames Gefühl machte sich in den beiden breit und es schien als wenn die Bäume untereinander flüstern und plötzlich schienen sie auch zu Iëll zu flüstern. Angst schienen sie zu haben, Angst vor den Äxten des Zwerges und dem Feuer was sie bringen konnte, denn selbst an diesem Ort kannte man die Künste des Hauses de dalka und wusste das sie nicht ungefährlich waren. Von den Orks erzählten sie ihr und das sie in der Nacht zuvor mit Feuer und Äxten gekommen waren und schon seit langem den Wald bei Isengart gerodet und die Bäume verbrannt hatten. Doch hatten sie auch eine gute Nachricht: Ein Zauberer war vor einiger Zeit in den Wald gekommen und einer der Ihren hatte einen kleinen Kerl zu ihm gebracht. Natürlich war Iëll klar wer dieser Zauberer war und sie konnte es kaum erwarten ihn zu treffen, denn vermisst hatte sie ihn und eine große Unterstützung war er für alle.

Auf einer Lichtung kam die Gruppe zum stehen und mit einmal bemerkten Mensch und Elb etwas seltsames, eine Person, eine Kraft die auf sie zukam, oder in ihrer Nähe verweilte; und sie zogen ihre Waffen. Auch Iëll griff nach ihrem Schwert, doch plötzlich sagte eine Stimme in ihr, das keine Gefahr drohte und sie lies es wieder los. Vorsichtig bewegte sie sich drei Schritte zurück und sah wie Zwerg, Mensch und Elb von einem im weiß gekleideten Mann überwältigt und ihnen ihre Waffen abgenommen wurden- dann trat er aus einem gleißendem Licht hervor und es war Gandalf.

Die Freude war groß, doch war keine Zeit dafür und ebenso wenig für lange Erklärungen und sie gingen hinaus aus dem Wald, zurück in die Ebene.

"Wir müssen zu König Theóden gelangen um ihn um Hilfe zu bitten," sagte Gandalf, "denn Isengarts Verrat ist schlimmer als erwartet: Saruman hat ein Heer aufgestellt und lässt das Königreich Rohan von wilden Menschen überfallen!" Und er pfiff einmal durch die Zähne und ein weißes und ein graues Pferd kamen zu ihnen galoppiert; und Iëll strahlte.

"Nim Calad." Sagte sie sie umarmend und strich ihr über die Nüstern.

"Ein außergewöhnliches Pferd." Sagte Legolas und Iëll lächelte.

"Was erwartest du? Sie ist doch auch mein Pferd." Und sie saßen auf und ritten so schnell wie möglich nach Edoras.

Als Iëll die "Goldene Halle" erblickte wirkte es auf sie als sei alles Gold und jeglicher Glanz von dem Herrschersitz des Königs gegangen. Grau und kalt sah es aus und still war es; und plötzlich: Eine in weiß gekleidete Frau stand am Eingang zur Halle und schaute zu ihnen herunter. Wie ein Stern wirkte diese Gestalt die ebenso kalt, wie aber auch hart und stolz wirkte.

Und mit einem mal war die Frau verschwunden.

Es wirkte irgendwie seltsam auf Iëll. Traurig hatte die Gestalt gewirkt und es war ihr als ob sie ein Spiegelbild von sich selbst gesehen hatte.

Sie erinnerte sich daran wie sie in Bruchtal an ihrem Fester stand und hinunter zu (Elronds Söhne) sah. Beobachtete wie sie Schießübungen machten und Pferde einritten und sich jedes Mal gewünscht hatte ebenso frei wie die beiden zu sein. Freiheit! Das hatte sie sich damals gewünscht und nun war sie freier als sie es sich jemals hätte vorstellen können; denn sie war der Umklammerung der Männer entkommen, wurde nicht länger wie eine schwache und verletzliche Frau von den Männern behandelt, sondern wie einer von ihnen. Ein Mann war sie in den Augen der anderen in dieser Gemeinschaft, das was sie sich immer gewünscht hatte- aber...war es die richtige Entscheidung gewesen? Für ihr Seelenheil bestimmt! Und sie fragte sich ob diese Frau die selbe Freiheit haben wollte wie sie einst.

Eine Wappenfahne wehte von der Burg herunter: Ein schlechtes Omen!

Vorsichtig gingen sie durch das am Fuße der Halle liegende Dorf hinauf zur Halle. Stille lag auf dem Dorf und sechs Wachen standen am Eingang zur Halle.

"Halt, wer da!" Riefen sie in der Sprache der Mark und die Reisenden blieben stehen. "Auf Anweisung des Königs darf kein Fremder die Goldenen Hallen betreten."

"Seit wann steht das Volke Rohans Freunden so argwöhnisch gegenüber?" Fragte Gandalf.

"Niemand ist willkommen, es sei denn er ist Roherim oder kommt aus Gondor, also wer seit ihr und weswegen besitzt ihr Pferde die aussehen wie unsere?"

"Diese Pferde sind von euch, was ihr wohl wußtet bevor ihr es erwähntet. Éomer, der dritte Marschall der Mark gab sie uns. Ist er denn noch nicht zurück und hat von unserem Kommen berichtet?" Fragte er und die Wachen waren für einen Moment verwirrt.

"Von ihm haben wir euch nichts zu sagen," sagte einer, "aber wenn ihr die Wahrheit sprecht, wird König Theóden sicherlich davon wissen und Euer Kommen ist nicht unerwartet. Trotzdem wurde uns von Schlangenzunge... ."

"Schlangenzunge?" Unterbrach Gandalf den Wachmann und schaute kurz zu Iëll, die allerdings nicht wusste was er ihr damit sagen wollte. "Sagt nichts weiter! Wir sind in Eile, wollt ihr nicht jemanden schicken um unser Kommen zu melden?" Und er blickte den Wachmann mit funkelnden Augen an.

"Ja," gab dieser nach, "ich will gehen, aber welchen Namen soll ich nennen?"

"Nennt die Namen Gandalfs, Aragorns, Arathorns Sohn sowie Legolas den Elb und Gimli den Zwerg, sowie Eleniëll aus dem Hause de dalka, und nun geht zu euren Herrn und meldet uns!"

"Nun gut," sagte die Wache, "wartet eine Weile hier und ich werde euch Antwort bringen." So ging er rasch davon und lies die Fremden in der Obhut der anderen, kam jedoch nach kurzer Zeit wieder zurück.

"Folgt mir," sagte er, "König Theóden empfängt euch." Dann führte er die Gemeinschaft hinein in die Hallen, durch einen langen Gang und eine Treppe hinauf, an deren ende zwei hochgewachsene Männer standen.

"Seit gegrüßt ihr Fremden," sagte einer der beiden, "ich bin Háma, Theódens Torwart und ich bitte euch alle Waffen abzulegen bevor ihr eintreten dürft." Und Legolas gab ihm Messer, Bogen und Köcher.

"Verwahrt sie gut," sagte er, "denn die Herrin des Goldenen Waldes hat sie mir geschenkt." Staunen erfüllte Hámas Gesicht und er lehnte sie hastig, wenn auch behutsam an die Wand.

"Ich verspreche Euch, kein Mensch wir sie berühren, mein Wort darauf." Und Legolas nickte zufrieden.

"Es ist nicht mein Wunsch Andúril in die Hand eines anderen Menschen zu geben." Sagte Aragorn und weigerte sich somit seine Waffen abzulegen.

"Ist es wichtig was du wünschst?" Fragte Iëll und schnallte Élmacil ab, zog ihre Messer und reichte sie Háma hin. "Dies sind Theódens Hallen," betonte sie, "und nicht deine, also hast du hier nichts zu sagen sondern nur zu gehorchen." Und mit einem mulmigen Gefühl übergab sie ihre Waffen an Hamá. "Achtet auf dieses Schwert," sagte sie zu ihm, "es ist mein kostbarster Besitz." Hamá nickte und lehnte auch ihre Waffen an die Wand.

"Nun gut," sagte Gimli, "wenn meine Äxte Élmacil zur Gesellschaft haben, wird es für sie keine Schande sein hier zu ruhen."

"Theódens Verlangen ist unnötig!" Widersprach Aragorn ihr. "Du kannst deine Waffen ablegen und ich würde es ja auch tun, wenn ich irgendein anderes Schwert als Andúril tragen würde."

"Und was ist mit mir?" Fragte Iëll ziemlich erbost. "Dies ist auch mein Erbstück, eines der wenigen Dinge die ich von meinen Vorvätern besitze. Also schnalle auch deines ab!" Befahl sie und ein Streit zwischen den beiden bahnte sich an.

"Ruhig, ruhig," versuchte Gandalf ihren aufkommenden Streit im Keim zu ersticken, "wir sind doch alle Freunde und gerade du Iëll solltest unseren eiligen Auftrag nicht in die Länge ziehen." Und er zog auch sein Schwert, Glamdring, also musste auch Aragorn sein Schwert abgeben, jetzt wo alle ihre Waffen abgegeben hatten.

"Nun gut," gab er nach, schnallte es ab und lehnte es selbst gegen die Wand, "hier stelle ich es hin und Tot dem der Elendils Schwert zieht außer Elendils Erbe." Der Torwächter nickte und trat zurück. Iëll hätte bei dieser Szene schreien können. Diese Arrogantes die Aragorn ausstrahlte wenn es um sein Schwert ging und die in diesem Moment besonders stark war widerte sie beinahe an; und obwohl Aragorn endlich sein Schwert abgelegt hatte zögerte der Torwächter immer noch.

"Euren Starb," sagte er zu Gandalf, "den müsst ihr leider auch abgeben, verzeiht mir."

"Törichter Narr," schimpfte Gandalf, "Vorsicht ist eine Sache Unhöflichkeit eine andere." Und Iëll und Aragorn verkniffen sich das Lachen. Anscheinend hatte auch der Zauberer etwas von dem er sich nur ungern trennte. Doch durfte er mit etwas magischer Überredungskunst seinen Starb mit hineinnehmen.

Dunkel war es in der Halle, dunkel und warm nach der Kälte auf den Bergen und Ebenen. Lang war die Halle und nur durch wenige helle Sonnenstrahlen erhellt; ein schummriges Dämmerlicht. Und sie schritten über den gepflasterten Boden und blieben am hinterem Ende des Raumes stehen.

Vor ihnen, in einem vergoldeten Sessel, saß ein alter, gebeugter Mann. Kein Leben schien diesen Alten zu durchströmen und doch funkelten seine Augen als er die Fremden erblickte. Hinter seinem Sessel stand die in weiß gekleidete Frau, die Iëll gesehen hatte und zu seinen Füßen saß ein kleiner Mann.

Schweigen herrschte und Gandalf ergriff als erster das Wort.

"Heil Theóden! Die Zeit ist gekommen das sich alte Freunde zusammentun um nicht vernichtet zu werden." Da erhob sich Theóden langsam und stützte sich auf einen schwarzen Stock; jetzt sahen die Freunde das Theóden zwar alt, doch trotzdem hoch gewachsen war und in seiner Jugend ein stattlicher Mann gewesen sein musste.

"Ich grüße Euch Gandalf," sagte er, "aber erwartet kein willkommen von mir, denn jedes Kommen von Euch bedeutet Unheil. Um ehrlich zu sein: Als Schattenfell zurück kam freute ich mich, doch weniger über die Rückkehr des Pferdes als über das fehlen des Reiters. Und als Éomer die Nachricht eures Ablebens brachte habe ich nicht getrauert; aber Nachrichten aus der Ferne sind selten wahr. Sagt mir also weswegen ich euch willkommen heißen soll?" Fragte er und setzte sich wieder müde in seinen Sessel.

"Ihr sprecht weise, mein Herr," stimmte der kleine Mann zu seinen Füßen ihm zu, "fünf Tage sind seit dem Tode eures Sohnes vergangen und Éomer hat Euch verraten. Und vor wenigen Stunden haben wir erfahren das sich der Dunkle Herrscher wieder im Osten regt; und das ist die Stunde die dieser Wanderer für seine Rückkehr gewählt hat. Láthspell nenne ich Euch, schlechte Nachricht ist ein schlechter Gast."

"Ein Mann mag auf zweierlei Arten mit schlechten Nachrichten kommen," sagte Gandalf, "er mag ein Uhrheber des bösen sein, oder einer der nur kommt um in Zeiten der Not Hilfe zu bringen."

"So ist es," sagte Schlangenzunge, "doch es gibt noch eine dritte Art: Knochenpicker, Leute die sich in anderer Leute Trauer einmischen. Welche Hilfe habt ihr gebracht und welche Hilfe werdet ihr jetzt bringen? Bringt ihr Männer, bringt ihr Pferde, Schwerter, Speere? Das würde ich Hilfe nennen; aber was bringt ihr? Zerlumpte Wanderer!"

"Die Höflichkeit in euren Hallen hat nachgelassen Theóden, Thengels Sohn," sagte Gandalf, "hat der Bote von eurem Tor nicht die Namen meiner Gefährten genannt? Selten hat ein Herr von Rohan solche Gäste empfangen. Grau sind ihre Gewänder, denn die Elben haben sie eingekleidet."

"Dann ist es war das ihr verbündet seit mit der Zauberin des Goldenen Waldes?" Gandalf warf seinen zerlumpten Mandel ab, reckte sich und stützte sich nicht länger auf seinen Stab.

"Schweigt Gríma," rief Gandalf, "behaltet eure gespaltene Zunge hinter euren Zähnen! Ich bin nicht gekommen um verlogene Worte mit einem Diener zu wechseln." Und er hob seinen Stab. "Nun Theóden, wollt ihr mich anhören?" Fragte Gandalf, "Erbittet ihr Hilfe?" Und er hob seinen Stab und zeigte auf ein hohes Fenster. Dort war ein Stückchen des strahlenden Himmels zu sehen.

"Nicht alles ist dunkel," ergriff Iëll das Wort, "faßt Mut, Herr der Mark; denn bessere Hilfe werdet ihr nich finden."

"Ich könnte Euch einen Rat geben," sprach Gandalf weiter, "wollt ihr ihn hören? Er ist nicht für alle Ohren bestimmt und ich bitte Euch, kommt hinaus vor eure Tür und schaut Euch um, denn zu lange habt ihr im Schatten gesessen." Und langsam erhob sich Theóden von seinem Sessel. Die Frau eilte an seine Seite und nahm seinen Arm, und mit taumelnden Schritten gingen sie durch die Halle und sie kamen an die Tür. Gandalf klopfte.

"Öffnet," rief er, "der Herr der Mark kommt heraus." Und die Tür öffnete sich. "Schickt eure Wachen hinunter zum ende der Treppe," sagte Gandalf, "und ihr Herrin Éowyn lasst mich eine Weile mit ihm allein. Ich will für ihn sorgen." Sich fügend ging die Frau langsam zurück ins Haus und Iëll sah ihr nach. Sie hatte eine seltsame Ausstrahlung und ein seltsamer Blick lag in Aragorns Augen als sie an ihm vorbei ging.

Nun sprach Gandalf mit Theóden.

"Dunkel waren meine Träume in letzter Zeit," sagte der König und blickte auf sein Land, "und ich wünschte jetzt ihr werdet früher gekommen. Denn ich fürchte ihr seid schon zu spät gekommen und werdet nur die letzten Tage meines Hauses sehen. Was ist zu tun?"

"Viel," sagte Gandalf, "doch zuerst schickt nach Éomer. Vermute ich nicht mit recht das ihr ihn auf Grímas rat gefangen haltet?"

"Das stimmt," sagte Theóden, "er hat sich gegen meine Befehle aufgelehnt und Gríma in meiner Halle mit dem Tode bedroht."

"Ein Mann mag Euch lieben und dennoch Schlangenzunge oder seine Ratschläge nicht lieben." "Das mag sein," antwortete der König und sie setzten sich auf eine Bank, "ruft nach Éomer."

Nun sprach Gandalf schneller und leiser, so das Iëll ihn nicht mehr zu verstehen vermochte und sie wandte ihren Blick von den beiden ab.

"Hört du sie nicht mehr sprechen?" Fragte Legolas und sie sah ihn herablassend an. Dann lachte sie.

"Es ziert sich nicht zu lauschen, das müßtet ihr als hoher Prinz doch wissen."

"Und eine Königin ebenso." Sagte er und sie wandte sich zu ihm.

"Wie gut das ich keine bin." Konterte sie und der Elb stutzte.

"Und weswegen nicht?" Fragte er. "Ihr habt doch ein Reich." Iëll grinste.

"Ja, aber keinen König." Und sie merkte plötzlich jemand an sich vorbeigehen. Scheu blickte sie diesem Mann hinterher und erkannte ihn.

>Éomer<

"Nehmt dieses Schwert," sagte er zum König und kniete vor ihm nieder, "es war Euch immer zu Diensten." Und er bot seinem Herrn das Helft dar.

"Wollt ihr nicht das Schwert nehmen?" Fragte Gandalf und Theóden streckte die Hand aus. Seine Hände umschlossen den Griff und er erhob die klinge und schwang sie, so das sie in der Luft schimmerte und pfiff.

"Wir sehen es mit Freude das ihr wiedererlangt was Euch zusteht," sagte Éomer, "nie wieder soll gesagt werden das ihr nur Unglück bringt, Gandalf."

"Nimm dein Schwert zurück, Éomer," sagte der König seufzend, "geh Háma und bringe mir mein eigenes. Und bringe mir ebenso Gríma," und er wandte sich wieder an Gandalf, "nun Gandalf, sagt mir was ist Euer Rat?"

"Ihr habt ihn schon vernommen," sagte der Zauberer lächelnd, "Euer vertrauen auf Éomer zu setzten und nicht auf einen Mann von unaufrichtiger Gesinnung."

"Jeder Mann der reiten kann sollte sofort nach Westen geschickt werden, wie Éomer Euch riet," rief Iëll dazwischen und gesellte sich zu ihnen, "wir müssen zuerst die Bedrohung durch Saruman ausschalten, so lange wir Zeit haben." Gandalf nickte.

"Derweil sollte Euer Volk, Frauen, Kinder, alte sich zu den Zufluchtsstätten zurückziehen die im Gebirge liegen."

"Dieser Rat erscheint mir jetzt gut," sagte Theóden, "mein ganzes Volk soll sich bereit machen. Doch ihr- meine Gäste, ihr seit die Nacht hindurchgeritten, und der Vormittag vergeht. Ihr hattet weder Schlaf noch eine Mahlzeit. Ein Gasthaus soll für euch bereitgemacht werden."

"Nein, Herr," meinte Aragorn, "es gibt keine Rast für die Müden. Die Männer von Rohan müssen heute reiten und wir mit ihnen." In diesem Augenblick trat Háma aus der Halle. Hinter ihm kam, sich zwischen zwei andere Männer duckend, Gríma. Háma kniete nieder und reichte Theóden ein langes Schwert.

"Hier ist eure Klinge," sagte Háma, "sie wurde in einer Truhe gefunden. Nur widerwillig gab er den Schlüssel heraus."

"Du lügst," schrie Schlangenzunge, "und dieses Schwert hat dein Herr selbst mir zur Aufbewahrung gegeben."

"Und nun fordert er es zurück. Mißfällt dir das?" Fragte Theóden streng.

"Keineswegs Herr," versicherte Schlangenzunge, "ich sorge für Euch und die euren. Überlaßt es anderen, sich mit diesen lästigen Gästen zu befassen. Eure Mahlzeit wird gleich auf die Tafel gestellt. Wollt ihr nicht hingehen?"

"Das will ich," antwortete ihm Theóden, "und ebenso meine Gäste. Das Heer reitet noch heute. Schickt die Herolde aus, lasst alle zusammenrufen, die nahe wohnen! Jeder Mann und jeder kräftige Bursche, der fähig ist, Waffen zu tragen, alle die Pferde haben, sollen sich gesattelt am Tor bereithalten vor der zweiten Stunde nach dem Mittag"

"Herr," rief Schlangenzunge, "soll den niemand hier bleiben um die Hallen eurer Väter und all eure schätze zu bewachen?"

"Nein," antwortete der König rasch, "keiner soll zurückbleiben, nicht einmal du Gríma."

"Habt erbarmen Herr, schickt mich nicht von eurer Seite!" Flehte Gríma.

"Du hast mein Mitleid, und ich schicke dich nicht fort, denn ich selbst werde mit meinen Mannen in den Krieg ziehen und ich will das du mit mir kommst um mir deine Treue zu beweisen." Schlangenzunge blickte von einem zum anderen.

"Ein solcher Entschluß war vielleicht zu erwarten, doch jene, die ihn aufrichtig lieben, würden ihn in seinen letzten Jahren schonen." Éomer lachte.

"Und wenn dieser Vorwand Euch nicht vom Krieg befreit, edler Schlangenzunge, welch weniger ehrenvollere Amt würdet ihr annehmen?"

"Nein Éomer. Ihr habt die Absichten nicht verstanden," sagte Gandalf, "nieder Schlange," sagte er, "auf den Bauch mit dir! Wie lange ist es her das Saruman dich gekauft hat?" Éomer packte sein Schwert.

"Das wusste ich schon, aus diesem Grund wollte ich ihn bereits töten." Und er trat vor. Doch gebot Iëll ihm mit einer Handbewegung Einhalt.

"Es wäre Recht ihn zu töten, doch einst war er ein Mann. Gebt ihm ein Pferd und lasst ihn gehen, wohin er will." Sagte sie streng und herablassend. Und Schlangenzunge erhob sich langsam und mit einem zischenden ausatmen floh er die Treppe runter.

"Nun, meine Gäste," sagte Theóden, "kommt und nehmt zu euch was die Eile erlaubt." Und sie gingen zurück in die große halle.

An des Königs Tafel saßen Éomer und die vier Gäste und auch Frau Éowyn war da. Sie aßen und tranken rasch. Die anderen schwiegen, während Theóden Gandalf über Saruman befragte.

Iëll hingegen kam diese Runde seltsam vor, als wären nicht alle da.

"Herr Éomer," wandte sie leise das Wort an ihn, "wo ist Euer Cousin Theódret?" Fragte sie.
 

*

Traurig kniete Iëll vor dem Grab des Königssohns und betete. Gandalf hatte sich zu ihr gesellt, doch störte er sie nicht in ihrem Gebet und machte sich Gedanken über das Kommende.

"Der König hatte Recht," sagte Iëll als sie ihr Gebet beendet hatte, "es ist ungerecht das die jungen sterben und die alten weiter leben," und sie pflückte eine der Immertreu-Blüten ab, "auch wenn sein Tot nicht um sonst war."

"Was wollt ihr damit sagen?" Fragte der Zauberer.

"Das alle die hier sterben, sterben damit andere weiterleben können; auch wenn es grausam zu sein scheint." Und sie lies die Blüte mit dem Wind davon fliegen. "Denn der Tot des einen ist zu entschädigen, wenn eintausend andere dadurch gerettet werden."

"In diesem Punkt stimme ich Euch zu, aber ihr lebt schon lang genug um zu wissen was die Menschen fühlen und wie sie mit solchen Dingen umgehen." Sie nickte und begab sich mit ihm wieder in Richtung Stadt.

"Ihr wisst wie schwer dieser Kampf werden wird?" Und sie nickte wieder.

"Doch ich fürchte mich nicht vor Tot und Niederlage, ich darf es nicht; sie hat es mir gesagt."

"Wer hat es Euch gesagt?" Fragte der Zauberer.

"Meine Großmutter hat mir damals gesagt das wenn ich nicht nach dem Ring suche, mich nicht mit anderen gegen Mordor stelle ich alles verlieren würde. Ich könnte nicht länger an dem einzigen Ort leben der für mich und meine Familie sicher sei und das alle sterben."

"Wie mir scheint liegt Euch mehr an der Freiheit eures Volkes als an dem Überleben der Freien Völker." Meinte der Zauberer und sie blieb kurz stehen.

"Vielleicht habt ihr recht," antwortete sie ihm, "vielleicht habe ich wirklich nur Sorge um mich und die meinen und ich bin in dieser Hinsicht arrogant. Doch wenn mein Volk, im letzten Winken Mittelerdes unterjocht und getötet wird, sind alle anderen bereits tot; aber ihr wußtet bereits vor Beginn dieser Reise das ich so denke." Sagte sie und sie gingen weiter.

"Aber was hat Euch dann Bewegt?" Fragte er.

"Das Leben," sagte sie, "es ist das Ende allen Lebens wenn wir es nicht aufhalten, sie hat es mir gezeigt, und nun sagt mir: Was sollte ich eurer Meinung nach tun um das zu verhindern was sie mir zeigte, wenn ich nicht das tue was ich tue?"

"Ich weiß es nicht." Antwortete Gandalf und sie bestiegen die Stufen hinauf in die goldenen Hallen und beide betraten schweigend die Halle, doch blieb sie auf der Treppe noch einmal kurz stehen und sah ihn an.

"Und um noch etwas bitte ich," sagte sie, "es war eine lange Reise und wir kennen uns nun lange genug um die Formalitäten abzulegen, darum bitte ich Euch, Gandalf, nennt zumindest ihr mich nicht mehr Herrin, den ihr sagt es nicht nur aus Höflichkeit, sondern weil ihr um meinen Rang wisst."

"Das werde ich." Sagte er darauf und sie trennten sich an der Tür.

Es war ein langer Weg nach Helms Klamm und sie wussten das sie nicht so schnell dort ankommen würden wie sie es gerne wollten. Denn Frauen und kleine Kinder würden bei ihnen sein und ihr Tempo verlangsamen; was Iëll ziemliche Sorgen bereitete, und in Gedanken versunken packte sie ihren Beutel.

"Woran denkt ihr Herrin?" Fragte Éomer sie und reichte ihr ihr Schwert.

"Es geht Euch nicht an an was ich denke Herr," antwortete sie und zog den Beutel zu, "denn ich erfahre auch nicht was ihr denkt."

"Oh ich verrate Euch gerne an was ich denke Herrin," meinte Éomer darauf, "ich denke: Wenn ihr eine Frau seit und auch ein Schwert besitzt wie eine Frau, weswegen benehmt ihr Euch nicht wie eine Frau?" Lächelnd nahm Iëll ihr Schwert an und zog die Klinge aus der Scheide und er tat es ihr gleich. Winzig wirkte Élmacil gegen seines, doch erschien es ihm wie ein geschmiedeter Stern, der ihn blendete und wie Katzen auf der Lauer schlichen sie um einander herum.

Éomer machte den ersten Streich, den Iëll, einhändig parierte und sie schmunzelte. Nun machte sie ihren ersten Streich, den Éomer nur schwer parieren konnte und sie wurde in ihren Bewegungen plötzlich schneller. Trotz der schmalen Klinge und obwohl ihr Schwert leichter war als seines hatte er es schwer gegen sie anzukommen, besonders da er einhändig kämpfte, da Iëll es auch tat.

"Ihr könnt ruhig beide Hände benutzen." Verspottete sie ihm und sah auf ihren Arm. Der Oberarm zitterte. Somit schien er doch stärker zu sein als sie glaubte und sie musste ihn schnell entwaffnen bevor er ihre Schwäche bemerkte.

Zwei schnelle und präzise Hiebe und sein Schwert fiel zu Boden. Sie hatte gesiegt und hielt ihm die kalte Klinge an die Kehle.

"Das reicht," befahl Aragorn und schob sachte die Klinge bei Seite, "ihr solltet eure Kräfte nicht in solch Unnützen Spielen vergeuden." Sie nickte stumm und steckte ihr Schwert weg. Dann schnallte sie es auf den Rücken, nahm ihren Beutel und ging hinaus. Sie wusste das Aragorn recht hatte aber mehr als seine Worte sie vom weiterkämpfen abgehalten hatten war es ihr Arm. Anscheinend war die Pfeilwunde aus den Mienen doch schlimmer als erwartet. Aber ihr Arm hatte noch nie zuvor so gezittert, was war nun wenn Éomer es gesehen hatte? Doch was sollte es bringen darüber nachzudenken? Sie hatte ihn besiegt und gegen eine vollkommen gesunde Iëll hätte er so oder so auch keine Chance gehabt; leider war sie seit Beginn dieser Reise nie wirklich unverletzt gewesen.
 

*

Iëll hatte Éowyn beobachtet: Wie sie Aragorn ansah, wie sie sich ihm gegenüber benahm und mit ihm sprach; das gefiel ihr nicht! Denn sie spürte das auch sie ihm zugetan war- und so ging sie ein Stück vor ihnen und beobachtete die Umgebung- irgend etwas gefiel ihr nicht.

Gandalf hatte sie vor drei Tagen verlassen um sich auf die Suche nach (es ist nicht! Éomer!) zu machen und irgendwie hatte sie das Gefühl sie würde ihn nicht wiedersehen.

Am vorherigen Morgen waren sie aufgebrochen und hatten nur das nötigste mitgenommen was sie auf dieser Reise brauchten und ebenso waren sie die Nacht durch marschiert.

Gimli döste etwas in seinem Sattel und Legolas lief neben ihm. Ein erstaunliches Bild, zumindest empfand Iëll es als ein solches und sie träumte. Dachte an die Zeiten als sie noch ein Kind war. Sie erinnerte sich wie sie Gwenn damals von der Furt zurück zum Gut getragen hatte und dafür getadelt worden war als sie mit den Jungen spielte anstatt ihre Hausregeln zu lernen. Wie zart ihre Cousine da doch noch war und wie sehr sie sie doch vermißte, und sie flüsterte ihr eine Nachricht

in den Wind.

"Mit wem redet ihr Herrin?" Hörte sie Éomers Stimme und er gesellte sich zu ihr. Hoch zu Ross sitzend sah er auf sie herab und sie schmunzelte. Überheblich wirkte er so auf sie, überheblich und sie verlachend, sie und ihre Kraft, gegen die er nicht ankam. Und sie zog Nim Calad's Zügel dichter zu sich.

"Mit dem Wind," antwortete sie, "er soll meiner Cousine sagen das ich sie vermisse und das es mir gut geht." Und sie wirkte traurig auf ihn.

"Ihr scheint eure Cousine ja sehr zu lieben."

"Ja," bestätigte sie und überhörte freundlich seinen herablassenden Tonfall, "ich liebe meine Cousine, sie ist das einzige Mitglied meiner Familie das in diesem Land lebt."

"Seit ihr denn nicht traurig das ihr beide die letzten eurer Sippe in diesem Land seit?" Fragte er absitzend und Iëll verneinte.

"Ich bin ganz froh das wir "allein" hier sind," sagte sie und er nahm die Zügel seines Pferdes bei der Hand, "meine Mutter hat mich vergöttert als ich klein war, aber es war besser für mich."

"In wie fern Herrin?" Fragte er und sah Iëll in diesem Moment das erste mal lächeln.

"Ich fand hier eine Liebe," antwortete sie, "nicht den Tot sondern das Leben- anders als es mir die Alten meiner Sippe prophezeiten." Und sie zog die silberne Kette aus ihrem Hemdkragen an der der blaue Stein hing. "Das ist das Erbstück meiner Familie: Die Träne einer Kriegerin, die einem Glück und Kraft geben soll, und eines Tages möchte ich sie meiner Töchter schenken, so wie ich sie von meiner Mutter bekam."

"Also hofft ihr von diesem Mann ein Kind zu bekommen?" Fragte Éomer und sie steckte die Kette wieder weg.

"Mehr noch," antwortete sie, "ich hoffe mit diesem Mann einmal seßhaft werden zu können und mehr als ein Kind zu haben, das zu bekommen was meine Mutter immer für mich wollte: Ein Heim und eine Familie." Nachdenklich schaute er sie an. Traurig wirkte diese stolze Frau, die das Wort Stolz selbst verkörperte. War sie in tiefsten inneren ihrer Seele doch eine richtige Frau die sich nichts weiter als Heim und Familie wünschte um dann als alte Frau an der Seite des Mannes zu sterben den sie liebte?

Ein Schrei war zu hören und ein erstickendes Krächzen und es löste Iëll und Éomer aus ihren trüben Gedanken in denen sie beinahe versunken waren.

Schnell liefen Frau und Elb einen Hügel hinauf, von dem der Schrei gekommen war.

"Was seht ihr?" Rief Theóden den beiden zu.

"Warks!" Rief Legolas und Iëll zog ihr Schwert, Legolas legte einen Pfeil an die Sehne. "Hast du dich schon einmal mit den Viechern angelegt?" Fragte er und Iëll verneinte.

"Nein, doch sie können nicht schlimmer sein als Wölfe, große, hässliche Wölfe." Und sie lief einige Schritte zurück um sich auf Nim Calad zu schwingen. Allerdings nur um zwanzig Sekunden später wieder abzuspringen und zwei Orks von ihren Warks zu schlagen, die anderen stürzten sich ebenso in die Mitten des Getümmels.

Es war verblüfft wie schnell sich jeder von ihnen bewegen konnte, und wie schnell diese häßlichen Warks liefen. Doch hatte Iëll ein schnelles Schwert und erstaunlich schnelle Beine und mit einem schnellen Schnitt erschlug sie einen weiteren Wark und sah sich um: Warks und Ork lagen entweder erschlagen da oder liefen davon; und eines lief in Richtung einer Klippe. Mit einmal erkannte sie das es Aragorn hinter sich herschleifte.

"Aragorn!" Schrie sie, ihr Schwert wegwerfend, und sprang mit schnellen, langen Schritten hinter ihnen her. Auch Legolas sah wie Iëll ihm hinterherlief und hörte sie noch: "Schneid dich los!" Zu Aragorn rufen.

Näher und näher kam die Klippe und Iëll machte keinen Anstand anzuhalten, oder langsamer zu werden; und er lief ihr hinterher.

Sie streckte die Hände nach Aragorn aus. "Warte!" Schrie sie noch, machte einen langen Schritt und griff ins Nichts, noch ein Schritt und...ein Griff in die Luft! Nur wenige Millimeter von Aragorn entfernt hatte Legolas sie gegriffen und zurückgezogen, damit nicht auch noch sie hinunter fiel; und sie sah wie Aragorn in den Fluß stürzte. "Aragorn," schrie sie und kroch zum Abhang, "Aragorn!" Rief sie in die Tiefe, aber kein Laut kam vom Fluß unten und sie begann zu weinen. Legolas zog sie hoch. "Ich hab ihn nicht erreichen können," wimmerte sie, "ich war zu langsam," und sie öffnete ihre Hand, "ich hab nur seine Kette, nur seine Kette."

"Schon gut," versuchte Legolas sie zu beruhigen, "du konntest nichts tun." Und er streichelte ihr über den Kopf, versuchte ihre Tränen vor den anderen zu verstecken und zerrte sie vom Boden hoch, führte sie zu ihrem Pferd und setzte sie vorsichtig in den Sattel.

"Verlasse sie nicht," hörte er eine Stimme im Wind wispern und sah sich um, "sie wird dich brauchen- jetzt und in Zukunft." Und er sah wieder zur Klippe. Es war Gwenns Stimme die er hörte, da war er sich ganz sicher, doch sie war nicht da, Meilen weit war sie von ihnen entfernt und konnte sie nicht sehen. Aber wenn sie wirklich durch Seine, oder die Augen eines Anderen in der Gemeinschaft sah...? Egal! Er konnte jetzt nicht darüber nachdenken.

Iëll nahm zitternd die Zügel zur Hand, und schaute noch einmal zur Klippe. Tränen flossen ihre Wangen hinunter als Nim Calad wendete und von allein den Männern hinterher schritt und Iëlls Griff und ihr Halt lösten sich immer mehr und sie rutschte beinahe aus dem Sattel.

Stolz wollte sie wirken, stolz und stark wie sie es immer war, auch wenn sie sich am liebsten irgendwo verkrochen hätte.
 

Anmerkung der Autorin:

Irgendwie komisch das gerade Legolas sie zurückzieht und sie tröstet. Oder bin ich die einzige die so denkt?

Und ich frage jetzt euch selbst: Was würdet ihr tun, wenn der den ihr liebt vor euren Augen sterben würde, zu ihm "gehen", oder ihn vergessen?

Die Totenwache

Anmerkung der Autorin:

Jetzt kommt mein schönstes Kapitel, zumindest ist es das an dem ich am schwersten gearbeitet habe ^-^ selbst Lob! Dieses Kapitel ist zwar eines der verwirrendsten aber wenn man es versteht, versteht man auch die ganze Geschichte. Aber ich fange wieder an zu spinnen...fangt mal schön an zu lesen.
 

Kapitel10 Die Totenwache

Die Tore der Burg wurden geöffnet und die wenigen die noch übrig waren ritten in den Hof hinein. Éowyn kam ihnen entgegen.

"So wenige?" Fragte sie. "So wenige sind zurückgekommen?" Und sie blickte in der Runde um. "Wo ist Herr Aragorn?" Fragte sie und suchte ihn weiter.

"Er ist gefallen Herrin," antwortete ihr Iëll die immer noch hoch zu Ross saß und zeigte ihr seine Kette, "er ist einfach in einen Abgrund gestürzt." Und da sah Éowyn die Tränen der stolzen und starken Frau die Iëll war, die Frau deren Tränen ein Anblick des Entsetzen in jedem hervorriefen der sie sah; und sie sah hinauf zur Burg. "Ich kann nicht mehr." Sagte sie und fiel vom Pferd.

Éomer konnte sie gerade noch auffangen und horchte an ihrem Herzen.

"Bring sie besser hinauf." Sagte Éowyn, die ebenso geschockt und traurig war, und Éomer trug Iëll vorsichtig die Treppen in die Burg hinauf, Legolas folgte ihm unauffällig.

Éomer kniete sich neben Iëlls Bett, und Legolas trat neben sie.

"Lasst uns bitte kurz allein." Bat er und Éomer ging kurz hinaus.

Erschrocken ergriff der Elb ihre Hand. Noch nie hatte er Iëll so gesehen und fürchtete langsam er würde sie schon bald nie wieder sehen, doch öffnete Iëll die Augen.

"Ich habe keine Kraft mehr," sagte sie leise und schwach und klang dabei wie jemand der bereits alles erlebt hatte, "gehe zu den anderen und lasse mich hier sterben."

"Nein," schrie Legolas, "du lebst doch noch und weswegen solltest du jetzt gehen?"

"Mein Grund des Bleibens ist vergangen!" Weinte Iëll und scheute zur Seite, damit er nicht noch mehr ihre Tränen sah. Denn sie schämte sich vor einem Elben solche Schwäche zu zeigen und fürchtete das er sie verlachen würde, doch streichelte er ihr beruhigend über den Kopf.

"Und ich besitze nichts von ihm," weinte Iëll weiter, "nichts was mich ihn nicht vergessen lässt und nun werde ich ihn nie wiedersehen." Legolas schüttelte mit dem Kopf.

"Du besitzt doch diesen Ring von ihm," sagte er und drückte ihre Hand, "euer Bindeglied mit dem er immer bei dir sein wird, egal ob im Leben oder danach." Iëll sah sich den Ring an. Als Bindeglied hatte sie ihn bekommen, ein Bindeglied würde er jetzt sein und sie sah zu Legolas.

"Du bist weise," antwortete sie, "binden tut er mich an ihn und somit werde ich mich auf die Suche nach ihm machen." Sagte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Was redest du da?" Fragte der Elb verwirrt. "Was geschehen ist, ist furchtbar, aber er ist tot und du kannst ihn nicht wieder ins Leben zurückholen." Schmerzend grinsend nahm Iëll seine Hand und legte sie auf ihr blutendes Herz.

"Merke dir Elbenprinz: Es gibt Dinge die ich nicht alleine tun kann, Dinge für die ich Hilfe brauche, so wie ich es dir vor Beginn der Reise sagte und dazu gehört die Totenwache."

"Was ist die Totenwache?" Fragte er verwirrt und Iëll drückte seine Hand.

"Ich werde in die Zwischenebene von Glück und Verderben eintauchen und von da aus ins Totenreich gehen um den Tod zu bitten Aragorns Seele freizugeben, denn er muss noch nicht ins Totenreich eingekehrt sein. Doch muss ich dazu, eine tödliche Wunde haben." Und mit einem mal spritzte Blut aus ihrer Brust und sie fiel blass zurück ins Kissen.

"Eleniëll!" Schrie er und drückte seine Hände auf ihre Brust. "Bitte Eleniëll! Das dürft ihr nicht, nicht sterben!" Aber Iëll schob seine Hände weg. Sachte strich sie ihm mit der blutigen Hand durchs Gesicht, wie besorgt er jetzt aussah und wie besorgt er auch wirklich um sie war, rührte sie.

"Nur so kann ich Aragorn retten," röchelte sie und lächelte ihn an, "und ich brauche dich um auch mich selbst zu retten. Willst du mir ein Licht sein das mir den Rückweg weist?" Und er ergriff erneut ihre Hand.

"Das werde ich gern," sagte Legolas und eine Träne kullerte ihm über die Wange, "ich werde dein Licht sein und über dein Leben wachen." Iëll nickte dankbar, blinzelte und ihr Herz schlug langsamer und langsamer; und mit starren Blick lag sie dem Tode so ähnlich da, dass Herzschlag und Atmung beinahe nicht mehr vorhanden waren. Und mit einem mal sprang die Tür auf.

"Was ist geschehen?" Fragte Éomer und stürmte in den Raum. "Ich habe einen Schrei gehört." Und er sah die mit Blut verschmierte Frau, die dort auf dem Bett lag und den Elben der davor kniete und weinte. "Was habt ihr ihr angetan?" Fragte er erzürnt, da erst beachtete Legolas ihn.

"Sie begibt sich auf eine Seelenwanderung," sagte er und wende dabei nich den Blick von Iëll, "und das geht nur mit einer tödlichen Wunde." Und er erhob sich und sah den Ritter der Mark an. Er wirkte etwas verängstigt als er sah das Iëll sich weder bewegte, noch atmete. "Habt keine Angst sie so zu sehen," sagte Legolas zu ihm, "denn sie hatte auch keine als sie sich dafür entschied. Treten statt dessen näher an sie heran. Sie bat mich ihr ein Licht zu sein, das ihr den Rückweg ins Leben zeigt, wollt ihr mich unterstützen und ihr zeigen das es mehr gibt die an sie denken und wollen das sie zurückkehrt, außer mir den sie darum bat?" Der Mensch bejahte und setzte sich zum Elb. Zusammen saßen sie nun an Iëlls Seite und betrachteten das "tote" Mädchen das sie nun war, und Legolas achtete auf Iëlls Ring, dessen Stein nun blau glühte.

Seufzend hob er die Hände.

"Faltet die Hände," bat er Éomer und er tat es etwas irritiert, "betet mit mir, betet das ihre Kraft reicht um zu den Lebenden zurückzukehren."

"Habt ihr so etwas schon einmal getan?" Fragte er und sie bejahte.

"Ich lernte sie lange vor dieser Reise kennen, und sie zeigte mir wie ihr Volk den Toten die letzte Ehre erweist: Sie beten. Und das werden wir nun tun, auch wenn ich nicht weiß ob das richtig ist." Er faltete die Hände vor dem Gesicht und atmete noch einmal tief ein. "Eleniëll, Tochter der Aman, die du ins Totenreich eingekehrt bist, lasse mich, Legolas, Sohn des Thranduil dein Licht sein, dass dir einen Weg weißt um zu uns zurück zu kehren." Er legte seine sie auf Iëlls Brust, Éomer tat es ihr gleich, sprach ebenso dies kleine Satz und ergriff Legolas Hände und beide sahen auf Iëll, die immer noch bewegungslos dalag und nun verstand er was Iëll mit "anderen ein Licht sein" gemeint hatte.
 

**

Iëll riss die Augen auf. Sie stand auf einem Felsen mitten in der zerklüfteten Landschaft, die nur aus Dunst und Felsen bestand. Ihr war kalt, noch kälter als bei ihrem letzten "Besuch" und sie blickte umher.

Die Totenwächter, zwei schaurige Gestalten aus Stein, groß, dunkel und unerbärmlich zu fremden, standen nicht weit vor ihr und bewachten den Durchgang zum Totenreich und dem ewigem Nichts; und zu ihnen musste sie hin, um zu bitten zum Tode vortreten zu dürfen und ihn um Aragorns Seele zu bitten.

Vorsichtig und beinahe über den nicht wirklich existierenden Untergrund schwebend schritt sie hinüber zu den großen Toren und schaute zu den Wächtern empor.

"Seit mir gegrüßt Wächter der Toten," sagte sie, "hier bin ich wieder: Eleniëll Tochter der Aman de dalka, und ich möchte euch um etwas bitten." Nun bewegte sich einer der großen Wächter und sah zu ihr hinunter.

"Ich erkenne euch," sprach er mit einer verzerrten und dunklen Stimme und weiße Augen schauten auf sie herab, "wollt ihr nun ins Nichts einkehren?" Fragte er und Iëll verbeugte sich vor ihm.

"Nein, erhabener Wächter, einkehren möchte ich nicht. Denn es gibt kein Leben im Nichts, nur den Tot und ich muss doch leben. Ich bin nur gekommen um jemandem aus dem Totenreich herausholen. Lasst mich hineintreten und bittet den Tod die Seele von Aragorn, Arathorns Sohn mir zu überlassen und mit mir zurückzukehren."

"Weswegen sollten wir den Tod darum bitten und weswegen sollte er euch diese Bitte erfüllen?" Fragte der andere Wächter und beugte sich nun ebenfalls zu ihr hinüber. "Was könntet ihr uns geben dass so verlockend wäre euch zu helfen?"

"Mein Leben," sagte Iëll trocken, "den Rest meines Lebens um es ihm zu schenken und euch zu opfern wenn ihr mir die Bitte erfüllt." Kurz hielten die beiden inne und stellten sich wider aufrecht hin.

Es war ein großzügiges Geschenk, welches Iëll machen wollte um Aragorn zurück ins Leben zu rufen: Sie würde ihr Leben beenden, ohne Angst und verlangte nichts weiter als den Tausch des einen Lebens gegen das andere. Etwas wahrlich verlockendes und schwer abzulehnen. Sie sollte ihren Willen bekommen und das Tor zum Totenreich wurde ihr geöffnet.

Sollte sie ihn in dem Meer aus Seelen suchen und hoffen ihn zu finden, bevor ihre Seele erfror; und wenn sie das gesuchte gefunden und zurückgebracht hatte, sollte sie den Preis bezahlen: Ihr Leben.

Und so schritt sie durch das Totenreich und suchte unter all denen den den sie suchte.

Lange dauerte es bis sie eine ihr vertraute Seele fand und sich sicher wahr ihn gefunden zu haben. Und sie stand ihr gegenüber und schaute dieses kleine wandernde und hell leuchtendes Licht an.

"Gesucht habe ich dich," sagte Iëll ihr den Ring zeigend, "und gefunden auch; durch diesen Ring. Das Bindeglied zwischen uns und gebunden hat es mich an dich, dass ich dich von den Toten hole." Keine Reaktion war von der Seele zu sehen und doch schien es Iëll das sie von ihr angestarrt und fragend durchbohrt wurde. "Kehre zurück zu mir," sagte Iëll und reichte ihr ihre Hand, "denn ich brauche dich. Versprochen hast du mir mich nicht vor dem Ende zu verlassen und ich habe dir dieses Versprechen erwidert und gehalten. Du hast noch andere Aufgaben, große Aufgaben! Also komm mit mir zurück, unterstütze die anderen im Kampf, und führe deine Truppen auf das Schlachtfeld!" Und die Seele kam auf sie zu geschwebt, berührte ihre Hand und Iëll hatte plötzlich das Gefühl als wenn man ihr die Hände abhacken, die Arme herausreißen und ihren Körper in Stücke reizen würde. Ein unbändiger und alles überragender Schmerz durchdrang jede Faser in ihr und die Seele wurde von ihr fort gezogen. Kälte durchdrang sie und sie sank auf die Knie.

"Du hast deinen Willen." Hörte sie die Stimme und wurde hinaus aus dem Totenreich geworfen, zurück in die Zwischenebene. Zitternd sah sie zu den beiden Wächtern auf, vor denen sie nun wieder stand. Beide standen nun wieder wie steinerne Statuen da, ohne Worte, ohne sie zu beachten und sie schaute zu denn beiden Lichtern, die hell am vernebelten Himmel leuchteten und ihr den Rückweg weisen sollten. Doch irgendwie wollte sie nicht wirklich zurück.

"Wollt ihr nicht wieder zurückkehren?" Hörte sie wieder die Stimme und schüttelte mit dem Kopf.

"Nein," antwortete sie zitternd und umschlug ihre Schultern, "nicht wirklich."

"Dann wird Euer Geist hier erfrieren." Und Iëlls Hände wurden taub doch hatte sie noch die Kraft aufzustehen und sie schwankte fort vom Tor.

"Dann erfriere ich hier eben, doch habe ich ihn gerettet und dafür gesorgt das meine Visionen wahr werden." Bei diesen Worten gefror ihr Haar und sie strauchelte, konnte sich kaum auf den Beinen halten und sank noch einmal kurz zu Boden. Mühsam stützte sie sich auf, sie spürte ihre Beine kaum mehr. "Glaubt ihr wirklich so haltet ihr mich hier?" Lachte sie. "Ich will hier nicht vergehen, sondern zu ihm zurück!" Sagte sie und stand wieder auf.

"Weswegen Eleniëll?" Wurde sie gefragt. "Weswegen wollt ihr zurück in diese Welt voll Trauer und Verderben, die ihr so sehr hasst und verachtet? Habt ihr nicht schon genug gelitten?" Und sie zeigte den Ring dessen Stein noch glühte. "Verstehe," sagte die Stimme, "ich verstehe eure Gründe; es sind die gleichen wie damals: Liebe und ein Versprechen. Denkt an Barador. Doch weswegen wollt ihr Euer Leben, Euer Glück, Euer eigenes Wohlbefinden für ein Bindeglied opfern und einem Mann geben der es nicht zu schätzen weiß? Ihr seit die einzige die das Glück des Nichts und das Vergessen, gegen das Verderben das Leben und der Erinnerung gewählt hatte und damit leben konnte. Ich beschwöre Euch, werft diesen teuflischen Ring weg, löst zumindest die eine Bindung zu ihm." Verstört starrte Iëll auf ihren Ring. Wenn sie ihn wegwerfen würde, dann würde das Bündnis zu Aragorn gebrochen werden und sie könnte ins Nichts eintreten, doch war das auch ein Treuebruch!

"Meine Lebensspanne wird hier enden und dann bekomme ich es und keiner wird es je erfahren." Sagte Iëll, beinahe den Tränen nahe als sie Baradors Namen hörte.

"Ja," stimmte die Stimme zu, "niemand wird erfahren wie ihr sie alle belogen habt, alle die ihr liebtet und alle von denen ihr sagt das ihr sie nicht lieben würdet. Ihr sagtet ihnen das ihr 30Jahre lerntet, doch waren es nur die Tage hier die ihr zur Perfektion gebraucht habt. Ihr könnt alles, doch sagt keinem was ihr wirklich könnt, was ihr wirklich wisst und lasst Euch lieber für ungeschult erklären. Und nun bleibt hier und werdet somit glücklich." Iëll lachte leise.

"Ihr wisst was ich will, doch bindet mich dieser Ring und das an ihn gebundene Versprechen. Ich muss zurückkehren, es erfüllen, ihn noch ein mal sehen und wenn ich in einigen Stunden wieder komme, werde ich es tun."

"Nur werden es keine Stunden sein." Lachte die Stimme und Iëll war mehr als verwirrt. "Ja ihr habt richtig gehört: Stunden werden es nicht mehr sein, zwar opfertet ihr Euer Leben, doch lasse ich Euch leben bis ihr auf den Feldern im Kampf gegen euren König verwundet werdet. Und ich gebe Euch noch eine Chance nicht an diesem Tag an diesem Ort dahinzuscheiden."

"Was sollte ich schon tun können um diesen Tag zu überleben?" Fragte Iëll und langsam starben ihre Hände ab und ihre kalte Haut wurde brüchig und bekam Risse.

"Wenn etwas geschieht das nicht von Euch vorhergesehen wurde. Doch sollt ihr wieder lernen zu schlafen und somit eure Vision wieder bekommen. Prägt Euch ein was ihr seht, denn das was nicht geschieht wird Euch das Leben retten." Und mit diesem Satz schmolz das Eis und ihre Hände ließen sich wieder bewegen und sie schaute zu den Lichtern. Sie strahlten heller und nun konnte sie ihnen folgen.
 

**

Zwei Tage saßen sie an Iëlls Seite. Erschöpft und nicht mehr wirklich hoffend, ihre Hände schon lange voneinander getrennt, doch saßen sie beide noch an ihrer Seite und Legolas hatte Iëlls Kopf auf seinen Schoß gelegt. Den Kopf an die Wand gelehnt sah er auf sie nieder, ihren toten Körper, ihr gefrorenes Haar, bis jetzt war nichts geschehen.

"Sie wird nicht mehr aufwachen." Sagte er und schaute auf Iëlls Ring, der sich in ihre kalte, harte Haut gedrückt hatte und an ihrem schwarz gewordenen, abgestorbenen Fingern glänzte. Risse waren in ihrer Gesichtshaut und sie zersprang wenn man sie berührte, doch war Iëll nicht hart wie sonst jede Leiche, sondern nur kalt, kalt wie Eis, ohne Herzschlag, ohne Atmung und jeglicher Bewegung; und das seit zwei Tagen.

"Gebt sie nicht auf," sagte Éomer, "löscht noch nicht ihr Licht. Denn wenn ihr Geist noch lebt wird sie nicht zurückkehren können."

"Sagt mir warum sie gerade mich erwählt hatte, warum hat sie mich genommen und nicht ihrer Cousine gestattet mit ihr zu kommen, denn ich bin sicher sie ahnte so etwas. Und nun wird sie sterben, weil sie freiwillig ins Totenreich eingekehrt und nicht die Kraft besitzt zurück zukehren, weil ich sie ihr nicht geben konnte."

"Hört," sprach Éomer, "sie will einen Freund von den Toten auferstehen lassen will und sie hat Euch erwählt weil ihr sie am besten kennt, vielleicht besser als ihre Cousine."

"Nein," hörten nun beide diese Stimme im Wind wispern, "sie hat mich nicht mit euch gehen lassen weil sie ihre Angst besiegen muss."

"Welche Angst?" Fragte Éomer, der zwar nicht verstand wer da soeben gesprochen hatte, aber doch wusste das es kein Feind war.

"Die Angst in ihrem Herzen. Sie hat Angst ihn zu verlieren wenn sie auf mich aufpassen muss und sie muss aus eigener Kraft kämpfen." Und das Wehen des Windes endete und mit ihm diese Stimme.

"Was hat das zu bedeuten?" Fragte Éomer erneut und Legolas senkte den Kopf.

"Es ist der Krieg," sagte der Elb, "all die kommenden Schlachten und kommenden Jahre sind verloren ohne ihn; und sie ebenso. Denn sie wollte ihn nicht für das Kommende zurückholen und auch nicht damit er einmal sein Land regiert, sondern damit sie ihm noch länger nah sein kann, bevor sie in den Westen segelt und für immer fort ist. Wenn ihre Cousine nun hier wäre, wäre Iëll schon längst wieder zurück, weil sie ihr Kraft gibt, zusätzliche Kraft. Aber wie soll sie kämpfen wenn ihre Kraft von anderen ausgeht und sie nich einmal ihn aus eigener Kraft zurückholen kann?" Éomer war etwas irritiert. Iëll schien nicht der Mensch zu sein der liebte, eher wirkte sie wie ein Kämpfer: Stark, stolz, unbesiegbar und nicht wie eine verletzliche Frau die alles tat um ihren Liebsten zu schützen.

Und in diesem Moment, ohne Hoffnung und Schweigen kam wieder etwas Farbe in Iëlls Gesicht, ging die Fäulnis ihrer Hände zurück und es kam wieder ein wenig Leben in sie.

Schnell öffnete sie die Augen, die weiß erstrahlten und richtete sich, tief einatmend auf und blickte kurz umher. Dann stand sie auf und ging, beinahe über den Boden schwebend, hinaus aus dem Raum, durch die Gänge, bis hinauf auf die Zinnen und blickte hinein in die Ebene; Mensch und Elb kamen ihr hinterhergerannt.

"Er kommt." Hörten sie Iëll sagen und ihre Augen nahmen plötzlich wieder ihre ursprüngliche braune Farbe an und sie sackte zusammen, genau in Éomers Arme, der sie kaum halten konnte. Legolas half ihm Iëll zurück ins Zimmer zu bringen.

Vorsichtig trugen sie sie zurück ins Zimmer und wieder saß beide neben ihrem Bett. Ihr Herz hatte aufgehört zu bluten und sie lag nun schwer ein und ausatmend da und Legolas hielt zitternd ihre Hände. Sollte sie nun leben oder sterben?

"Erwache wieder Herrin," sagte er, "erwacht und verratet mir was Ihr gesehen und getan habt!" Und das Herz in Iëlls Brust schlug nun schneller und die Tür wurde geöffnet. Aragorn trat ins Zimmer und beide sah erschöpft und freudig überrascht zu ihm auf.
 

Anmerkung der Autorin:

Stirbt sie? Da es noch weiter geht könnt ihr euch die Frage wohl selbst beantworten ^-^

Der Bruch

Anmerkung der Autorin:

Warum heißt das Kapitel wohl "der Bruch"? Wenn ihr es wissen wollt müsst ihr auch das Kapitel lesen und ihr könntet mir schreiben wie es euch gefallen hat.
 

Kapitel12 Der Bruch

"Aragorn," sagte Legolas, "Aragorn! Endlich bist du gekommen!" Und er lies erschöpft von Iëll ab und setzte sich auf den Boden. Aragorn starrte zu Iëll, die schwach und sehr zerbrechlich in einem Bett lag und kaum noch Leben in sich zu haben schien. Und es schien ihm das diese verwundete Frau die in diesem Bett lag nicht die war die er vor dreißig Jahren hatte kennen lernen dürfen; und er und trat an ihr Bett, ergriff ihre Hand und kniete sich zu ihr.

"Erwache," bat er, "erwache und sprich mit mir." Und sie schlug die Augen auf. Ihr Blick war starr und trübe und vollkommen ohne Willen und Leben, der Herzschlag verlangsamte sich und wurde wieder normal, und sie schaute in Aragorns Gesicht.

"Gesucht habe ich dich und gefunden auch." Flüsterte sie leise und schwach und lies seine Hand los. Die Kraft floss aus ihren Händen und ebenso aus ihrem Körper und all ihre Muskel wurden schlaff und weich. Unbeweglich und zerbrechlich lag sie da, schlaff und regungslos und ihr Herz hörte wieder auf zu schlagen. Und plötzlich atmete sie lange aus, bekam wieder die normale Farbe ins Gesicht, wieder Kraft im Körper und sie richtete sich auf. Ein merkwürdiger Glanz lies sie erstrahlen und sie stand auf. "Sie kommen," sagte sie und die anderen sahen sich fragend an, "viele kommen," sie wandte sich zu Aragorn, "du hast sie gesehen." Und jetzt verstand er was sie sagen wollte. Sie meinte die Orks die von Isengart auf den Weg zur Klamm Burg waren- doch woher wusste sie das? Und plötzlich glaubte er in dem Gesicht der Frau die vor ihm stand nicht Iëll zu erkennen, denn der Blick dieser Frau war älter, trauriger und stolzer als Iëlls; es war als wenn sie gealtert wäre und jemand viel älteres und weiseres vor ihr säße als vorher; und ihm war so als wenn Iëll schon einmal solch eine Veränderung durchlebt hatte.

Tatsächlich hatte Iëll wieder eine Wandlung durchgemacht, das hatte jeder gesehen. Doch was würde diese Wandlung für alle bedeuten und wie und warum war es dazu gekommen?

"Die Stunde ist nahe," sagte sie, "also lasst uns uns vorbereiten." Und mit diesen Worten ging sie hinaus aus dem Zimmer und wieder hinauf zu den Zinnen.

Wieder schweifte ihr Blick ins ferne und sie schien etwas zu sehen was sonst keiner erblicken konnte; und sie schaute auf ihren Ring. Wieder dachte sie an die Worte und das Angebot des Todes und dem Befehl wieder zu lernen zu schlafen und zu ertragen was sie im Traum sehen würde mit dem Gewissen das sie es nicht verhindern könnte. Und sie zog ihren Ring vom Finger hielt ihn hoch und sah den im Sonnenlicht schimmernden Stein an. Wieder dachte sie an Barador und das sie seinen Tot hätte verhindern können, wenn sie ihm nicht erzählt hätte das sie aus Angmar stammte. Doch konnte sie ihn nicht mehr ins Leben zurückholen und traurig und beschämt legte sie den Ring auf eine Zinne. Nun gab es kein Zurück und sie musste Kämpfen und versuchen nicht länger an das schon lange vergangene zu denken, ihren Ring wieder anstecken und ihr Versprechen halten- doch wollte sie das nicht. Nachdenklich setzte sie sich auf eine Zinne und lies die Beine in die Tiefe baumeln. Der schwarze Schatten weit hinten in der Ebene kam immer näher; und wieder betrachtete sie ihren Ring. Seiner war es und würde sie ihn zurückgeben und ihren eigenen zurückverlangen hätte sie ihr Versprechen gebrochen und könnte gehen, doch hatte sie noch nie zuvor ein Versprechen gebrochen.

"Hier bist du wieder." Hörte sie eine Stimme hinter sich und wandte sich kurz um. Aragorn trat zu ihr. "Weswegen sitzt du hier auf den Zinnen und schaust ins Leere?" Fragte er sie und sie schaute wieder weiter in die Ebene.

"Leer ist es dort nicht und schauen tue ich auch nicht: ich überlege." Er nickte und erblickte plötzlich ihren Ring der einfach so da lag, von ihr vollkommen unbeachtet.

"Warum trägst du ihn nicht?" Fragte er ihn aufnehmend und ihre Hand ergreifend. "Sonst nimmst du ihn doch nie ab." Und er steckte ihn ihr an den Finger.

"Weil er mich bindet." Sagte sie und er stutzte kurz.

"Weswegen sollte er dich binden, er ist kein Ehering." Meinte er und setzte sich neben sie.

"Weil es deiner war und wir mit einem Versprechen die Ringe getauscht haben; somit bindet er mich an dich." Aragorn lachte empört.

"Wenn das so ist dann wirf ihn weg." Und nun musste Iëll anfangen zu lachen.

"Wie gerne würde ich das, doch muss ich nun bleiben. Nicht nur wegen dem Ring sondern auch weil ich mich entschieden habe."

"Zu bleiben?" Fragte Aragorn und sie schüttelte mit dem Kopf.

"Zu leben," antwortete Iëll, "denn in der Zwischenebene von Glück und Verderben stellte mich der Tod vor die Wahl: Leben oder Tot, Glück oder Verderben; ich musste nur sagen was für mich Glück und was Verderben bedeutet- eine schwere Entscheidung und sie ist endgültig." Sagte sie und schloss kurz die Augen. Zu zittern begann sie plötzlich, Kälte durchströmte sie und Aragorn umgriff ihre Hand.

"Zittere nicht," sagte er und rutschte etwas näher an sie heran, "du brauchst keine Angst vor dem Leben haben, wo du doch freiwillig das Glück gewählt hast."

"Aber wenn ich mich nicht für das Glück entschieden habe, sondern das Verderben wählte? Ich habe viel erlebt, viel gesehen und meine Gabe erlaubt es mir das Kommende, das Ende zu sehen; glaubst du das macht mich glücklich?" Sie drückte seine Hand und er blickte auf den Boden.

"Wenn du es weißt," begann er nach kurzem wieder, "weswegen hast du es dann nicht schon vor langem verhindert?" Sie senkte den Kopf und schaute wieder in die Ebene.

"Hätte ich es getan würdest du nicht deine kommenden Taten vollbringen und das konnte ich nicht zulassen."

"Und was wären das für Taten?" Fragte er etwas abwertend.

"Große," antwortete sie knapp, "und alles würde anders kommen wenn ich eingegriffen hätte; denn auch meine Zukunft hängt von dem ab was du tun wirst." Und sie schloss die Augen und atmete tief ein. Vorsichtig drehte sie sich um und versuchte aufzustehen, doch rutschte ihr Fuß ab und sie fiel von der Zinne.

"Iëll!" Schrie Aragorn und umklammerte ihre Hand, die er immer noch fest hielt, fester als er es ohnehin schon getan hatte.

"Zieh mich hoch," schrie sie, "zieh mich hoch!" Und er versuchte sie weiter hochzuziehen. Doch plötzlich wurde sie schwerer. Sie schien eine unerträgliche Last zu sein und er konnte sie nicht mehr halten. Aber wollte er sie nicht los lassen, denn sie würde sterben wenn er das jetzt tun würde! Aber sie wurde schwerer und schwerer und langsam rutschte sie ihm aus den Händen und er konnte sie nicht länger halten. Ihre Hand rutschte aus den Fingern und mit einem Aufschrei fiel sie in die Tiefe.

"Iëll!" Schrie Aragorn noch einmal und sah wie ihr Fall einem Meter vor dem Boden gestoppt wurde. Sanft schwebte sie zur Erde und sah zu ihm auf.

>Er hat mich fallen gelassen< dachte sie >er wollte es, doch konnte er meine Last nicht halten und lies mich fallen; er hat den Test nicht bestanden< Ein böses Omen las sie daraus hervor: denn wenn er sie schon jetzt nicht mehr hatte halten können wie sollte er es in der Schlacht können? Und sie rappelte sich auf. Geschockt sah er zu ihr runter, noch immer die Hände zu ihr ausstreckend und er seufzte erleichtert das ihr nichts passiert war, doch sah sie nur ungläubig und weinend zu ihm auf.

Zögernd zog er seine Hand wieder hoch und stieg von der Zinne, sie immer noch im Blick behaltend und wandte sich um, sie stand vor ihm, und das obwohl sie gerade noch unten gesessen hatte.

"Iëll." Sagte er überrascht und sie starrte ihn mit geradem Blick an, hob die Hand und streifte ihren Ring wieder vom Finger.

"Entbinden tue ich mich nun von meinem Versprechen das ich dir durch diesen Ring gegeben habe und verlange meinen eigenen zurück." Sagte sie und hielt ihm den Ring hin.

"Annehmen tue ich meinen eigenen Ring und nehme deinen Bruch zur Kenntnis; doch gebe ich dir deinen nicht zurück, denn ich will mich nicht von dir entbinden." Und er nahm seinen Ring an sich und steckte ihn an. Iëll ging ohne ein Wort zurück in die Burg.

Schweigend blickte Aragorn auf den Ring, doch egal wie lange er darauf starrte und wie lange er überlegte er wusste nicht was Iëll damit hatte bezwecken wollen und ebenso wenig weswegen sie das gerade jetzt getan hatte.
 

Anmerkung der Autorin:

Schon wieder so was kurzes, aber das nächste Kapitel wird länger.

Schlacht in der Klamm

Anmerkung der Autorin:

Das hier sollte eigentlich die Eigenbeschreibung der Klammschlacht werden, aber es ist mir leider nicht so gut gelungen wie ich es eigentlich hatte haben wollen T_T heul und da wo die Elben auftreten(hab den 2ten Teil auch zu oft gesehen) klinkt es am dümmsten. Na ja...da kann man halt nichts machen und um das ganze nun zu bearbeiten, habe ich keine Lust.
 

Kapitel13 Schlacht in der Klamm

Von weitem wurde das Treiben in der Burg und auf den Zinnen von zwei Reitern beobachtet und auch Iëlls Fall war genauestens studiert wurden.

"Sollen wir nun zu ihnen stoßen?" Wurde ein junger Mann, der der Hauptmann zu seien schien, gefragt.

"Nein," antwortete der Hauptmann und beide nahmen ihre Helm ab unter denen die Gesichter von Arin und Chíl zum Vorschein kamen, "in ihrer Nachricht stand wir sollen nicht vor der kommenden Schlacht eintreffen." Und sie sahen noch einmal kurz zurück in die Klammschlucht, in der Männer wie Ameisen umherliefen und Kampfbereite suchten. Jämmerlich wirkte dieser Haufen von dem Aussichtspunkt der beiden Reiter, die genau wussten gegen was für eine Übermacht sich die Klamm zu verteidigen hatte; denn auch sie hatten auf ihren Weg dorthin das schwarze Heer Isengarts gesehen. Dennoch wollte Arin nicht eingreifen, den Menschen unten auf dem Wall keinerlei Unterstützung bringen, außer vielleicht durch einen Pfeil. Denn sie hatte nicht nur damals von ihrer Mutter, sondern auch von Ceredir, der auf dieser Reise als ihr taktischer Berater tätig war, den Rat bekommen keinen Mann früher zu opfern als nötig.

"Doch was ist wenn sie unsere Hilfe brauchen?" Fragte Chíl und beide ritten zurück zum Lagerplatz, wo sie nun schon seit zwei Tage warteten.

"Sie werden unsere Hilfe nicht brauchen, Ontare ist bei ihnen." Antwortete Arin absitzend und strich sich seufzend durchs Haar.

"Du weißt das ich deine Mutter ehre und ihre Art des Kampfes und der Magie sehr schätze, doch glaube ich nicht daran das ihre bloße Anwesenheit genügt um diesen Kampf zu entscheiden." Zweifelte er und ging zu ihr rüber.

"Sie hat diese Reise unternommen, damit ihre Anwesenheit die Kämpfe entscheidet." Gab sie zurück und er strich ihr liebevoll über die Wange.

"Das kannst du gar nicht wissen." Sagte er.

"Oh doch ich weiß!" Antwortete sie ihm. "Der Wind hat es mir gesagt," und sie stieß seine Hand weg, "und bitte Duze mich hier nicht; wir sind nicht zu Hause."

Der Abend war gekommen und alle hatten sich in die Waffenkammer begeben, wo an jeden der kämpfen konnte Waffen und Rüstungen verteilt wurden.

Auf einer Treppe sitzend beobachtete Iëll wie die Männer sich "einkleideten". Auch sie hatte sich eine Rüstung angezogen und war fest entschlossen sich in die Schlacht zu begeben und lieber dort zu sterben als sich mit den anderen Frauen nichtstuend in den hinteren Höhlen zu verstecken; schließlich war das nicht die Art der de dalka und erst recht nicht die Iëlls.

Seit dem Morgen hatte sie nicht mehr mit Aragorn gesprochen und ihm auch nicht auf seine Fragen geantwortet- nur Legolas hatte sie erzählt was geschehen war und er versuchte sie zu verstehen. Doch als sie ihm erzählte das sie nach dieser Nacht fortgehen wolle war er mehr als bestürzt. Denn auch er verstand nicht weswegen sie gerade in dieser schweren Stunde gehen wollte. Und er sah zu ihr rüber. Wie sie vollkommen ruhig Pfeife rauchend auf den Stufen der Treppe saß und die kommende Schlacht ihr nichts auszumachen schien, machte ihn nervös. Seit der Totenwache schien sie eine beinahe unheimliche innere Ruhe entwickelt zu haben die beinahe jeden in den Wahnsinn trieb; doch machte ihre Ruhe auch gleichzeitig neuen Mut, da sie signalisierte das diese Schlacht einfach zu gewinnen sei und sich keiner zu sorgen brauchte- jedoch war das keineswegs der Fall.

Ihre Pfeife wegsteckend ging sie hinaus aus der Burg; und mit einmal spürte sie etwas. Etwas seltsames; eine warme und freundliche Aura, von jemandem den sie kannte, und es war nicht die eines Menschen.

Das große Tor wurde geöffnet und ein Trupp von hundert Mann kam herein: Elben.

"Haldir!" Sagte Iëll und lief hinunter zum Tor.

"Haldir?" Wiederholte Aragorn und erinnerte sich an Iëlls Bitte Frau Galadriel über; und lief ebenfalls zum Tor.

"Haldir!" Begrüßte Iëll ihn glücklich und musste sich doch beherrschen ihn nich zu umarmen.

"Seit mir gegrüßt Eleniëll," begrüßte auch er sie, "ich bringe Grüße von der Herrin der Galadrien. Einst gab es ein Bündnis zwischen Elben und Menschen und in dieser schweren Stunde ist dies ihre Unterstützung." Und beide begrüßten sich mit dem elbischem Gruß.

"Auf das wir es überleben und Ihr eurer Herrin unseren Dank bringen könnt." Sagte Aragorn und sie geleitete ihn hinauf zu den Zinnen, wo sich die Bogenschützen versammeln sollten.

"Iëll," wurde sie auf dem Weg nach oben noch einmal von Aragorn gerufen und er kam zu ihr, "wirst du am Morgen gehen?" Fragte er sie, doch sie antwortete ihm nicht und entfernte sich ein Stück von ihm.

"Quäle sie jetzt nicht mit Fragen," meinte Legolas zu ihm und nahm einen Pfeil aus seinem Köcher, "sie weiß viel was sie nicht sagen will, oder kann." Aragorn lächelte.

"Das klingt als wenn du wüsstest was mit ihr ist." Meinte er und der Elb nickte.

"Der Sturz von der Zinne war ein Test; uns alle hat sie getestet um zu sehen wie weit sie uns vertrauen kann- und du hast in ihren Augen nicht bestanden."

Etwas abseits von den beiden stand Iëll.

Sie hatte natürlich mitbekommen das Elb und Mensch miteinander redeten und auch worüber sie redeten; und sie schaute hinaus in die Ebene.

"Also Cousine," sagte sie in den Wind und ballte die rechte Hand zur Faust, "nun wird es ernst und ich wünschte du wärest bei mir." Und sie öffnete die Hand. Ein kleines Feuerbällchen schwebte von der rechten zur linken und verschwand in der Hand, die rötlich aufleuchtete.

>Angmarisches Feuer< dachte sie >eine stärkere Waffe als Schwert und Pfeil, aber auch gefährlicher< Und sie sah wieder hinaus in die Ferne und flüsterte in den Wind.

Ihre Großmutter hatte ihr das Feuer einst gegeben und zu ihr gesagt sie solle es nur in ausweglosen Situationen einsetzen, und genau überlegen was eine ist und was nicht. Denn es raubt einem die Kraft aus dem Körper.

Plötzlich sah Iëll nach oben. Sie hatte einen Tropfen abbekommen und noch einen und noch einen und es begann zu regnen, stark zu regnen und ein Gewitter entstand.

Der Regen prasselte auf sie herab und sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Mit ihren nun kurzen Haaren und ihrem ernsten und grimmigen Gesicht ähnelte sie der Erscheinung eines Mannes mehr als sie es eigentlich gewollt hatte und sie sah sich um. Jungen standen an ihren Seiten, Kinder waren es noch! Und sie hatten Angst, das konnte sie sehen.

Lichter kamen über denn Damm des Walls gelaufen: Wilde Menschen, Uruks und Orks; und das zu Tausenden.

Zehntausend, hatte Aragorn zum König gesagt, wenn nicht sogar mehr; und Iëll spürte Tausende von finsteren Gedanken, Hass und Blutgier.

Das schwarze Heer kam immer näher an den Klammwall heran und die Spannung auf den Zinnen stieg beinahe ins Unerträgliche.

Der starke Regen machte die Rüstungen und Wampste schwer und die Mauern rutschig. Gebrüll und Geschrei durchdrang die Nacht und die Herzen der Verteidiger und die Furcht wurde zu Angst und die Verzweiflung zu dem Wissen das es die letzte Nacht sei.

Zum Kampf bereit zog Iëll Messer und Schwert und Aragorn tat es ihr gleich.

"Mögen wir diese Nacht überleben." Richtete sie kurz das Wort an ihn und er nickte, ohne ihr den Blick zuzuwenden.

Beide sahen so gleich aus: Angespannt und ernst. Nichts war mehr von der Frau in Iëll zu sehen- nur ein junger Knabe schien neben Aragorn zu stehen, ein Knabe der keine Angst davor hatte in dieser Nacht zu sterben. Und auch der Frau in ihr reichte es neben dem einem Mann zu stehen, ohne ihn anzusehen, ohne ihn zu berühren um jegliche Angst, jegliche Scheu und Zierde abzuwerfen und von sich zu verbannen.

Anders als sie ihn beobachtete Aragorn sie aus dem Augenwinkel. Er erinnerte sich an Gwenns Worte als sie sagte: Achtet auf ihr Leben und ihr Seelenheil, denn ich kann es nicht tun. Er hatte Iëll irgendwie verletzt, sie gekränkt so das sie nicht mehr mit ihm reden wollte und er fragte sich was wäre wenn Gwenn ihn nun sehen könnte. Sehen würde wie er sie verletzt hatte, Iëll den Krieger, Iëll den Stolz und Iëll, die wunderbarste Frau die er je hatte kennenlernen dürfen; und wie traurig sie nun da stand. Was würde Gwenn sagen?

"Fürchtet Ihr Euch?" Wandte sich Legolas scherzend an sie. "Denn wenn," er schlug ihr auf die Schulter, "dann werde ich Euch beschützen." Grinsend nahm sie seine Hand von ihrer Schulter.

"Achtet lieber auf Euer eigenes Leben und beschützt Euch selbst." Antwortete sie ihm und lachte dabei fast wieder. Dann blickten beide wieder nach vorn.

"Mmrr," murrte ein kleiner Helm neben Legolas, "hättet ihr, anstatt euch mit Stichelein den Abend zu versüßen, nicht einen besseren Platz aussuchen können?" Fragte Gimli und Legolas grinste.

"Also ich könnte dir erzählen was dort vorgeht, oder dir eine Kiste holen." Antwortete der Elb und brachte Iëll somit wieder zum Lachen.

"Wenn wir sowieso schon dabei sind uns, wie ihr sagt, den Tag zu versüßen," richtete sie sich an Gimli, "wie wäre es wenn wir diesen Kampf noch interessanter machen."

"Wie sollte das gehen?" Fragte Legolas.

"Wie wäre es mit einer Wette," fragte Iëll, "wir wetten darum wer von uns mehr Gegner erschlägt."

"Und was, Herrin, habt ihr euch überlegt soll der Einsatz sein?" Fragte der Zwerg.

"Das Leben, meine Herren," antwortete sie ihm, "wir spielen um unser Leben, und wer es verliert, verliert auch diesen Wettstreit." Und Legolas schlug ein. Er wollte nicht gegen eine Frau verlieren und Gimli ebensowenig, doch machte ihm mehr der Elb als die Frau Sorgen, gegen den er nicht verlieren wollte. Und alle drei lachten.

Doch verstummte es schnell wieder und Aragorn erhob sein Schwert.

Elben und Menschen spannten die Bögen; und das schwarze Heer stellte sich wütend vor dem Klammwall auf.

"Argo do hel," rief Aragorn, "lasno evilide!" Und mit diesen Worten ließen die Elben ihre Pfeile

von den Sehnen schnellen und auch die Menschen schickten ihre Pfeile los.

Die ersten Reihen der Angreifer fielen, doch schien die Masse derer beinahe unendlich; und die zweite Pfeilsalve wurde abgeschossen.

Leitern wurden an die Mauern gestellt und Uruks erklommen den Wall; nun begann der richtige Kampf und die Bogenschützen wechselten sofort vom Bogen zum Schwert.

Wie Ratten kletterten die Uruks die Leitern hinauf und über die Mauer und sofort entbrannte der harte Überlebenskampf.

Mit schnellem Schlag seiner Axt erschlug Gimli zwei der Uruks und wandte sich zu Legolas um.

"Sieh nur Elb," rief er zu Legolas, "zwei hab ich schon."

"Wirklich?" Fragte Legolas und duckte sich vor einem Pfeil. "Ich bin bei siebzehn."

"Zwanzig!" Rief Iëll und tötete mit schnellem Schwert gleich noch einen. Der Zwerg musste sich sputen.

Wie in Trounze fegte sie durch die Reihen der kommenden Uruks. Mit Messer und Schwert zerschlug sie Rüstungen und Schädel; und sie schien Gefallen daran zu haben.

Es erinnerte Aragorn daran wie es war als er sie das erste mal hatte kämpfen sehen; mit einem Lächeln auf den Lippen! Doch diesmal... . Die Art wie sie ihre Messer warf und sofort wieder in ihre Hand teleportierte um es gleich darauf einem anderem Angreifer durch den Helm zu schlagen war nicht die selbe wie damals. Sie war immer noch schnell und wendig aber irgendwie nicht sie selbst.

"Aragorn!" Schrie Iëll und ein Messer sauste an seinem Kopf vorbei und verbrannte den Ork hinter ihm. "Das ist kein Ort zum träumen!" Und sie schleuderte ihr zweites Messer ebenfalls in Richtung eines Gegners. Doch erneut kamen schwarze Körper auf sie zu und sie vertraute ganz ihrer Magie. Ihre Beherrschung des Elements Feuer wurde von allen mit kurzen Blicken beobachtet und bewundert; und nichts konnte sie stoppen. Ihre Hände schmerzten entsetzlich und doch schien es ihr nichts auszumachen. Aber das furchtbare: das Angmarische Feuer hatte sie bis jetzt noch nicht einsetzen und irgendwie fürchtete sie sich vor der Kraft dieses alles zerstörenden Feuers, das auch sie zu Asche verbrennen konnte.

Mit schwarzem Orkblut bespritzt kämpfte sie sich über den Wall und tötete dabei so viele Feinde wie es ihr nur irgend möglich war.

In dem Gewirr hatte Iëll die anderen vollkommen aus den Augen verloren und konnte nicht wagen ihre Konzentration dafür zu verwenden herauszufinden ob Aragorn noch lebte oder nicht; und dann erblickte sie Éomer, der am Boden lag und einen Uruk der sein Schwert hob um den gefallenen Ritter zu erschlagen. Mit langen Schritten schnellte sie zu Éomer und streckte den Uruk nieder, der wie ein Sack zusammenfiel.

Wie ein Stern erschien sie Éomer als sie vor ihm stand und nicht nur ihr Schwert auch sie erstrahlte in diesem weichem Licht; doch ein Schwert schwingender Ork lies ihr Licht plötzlich verschwinden. Nur knapp wich sie ihm aus und wurde dabei in die Wange geschnitten. Ihr Gleichgewicht verlierend sah sie wie Éomer aufsprang und den Ork niederstreckte und dann ihre Hand ergriff bevor sie in die Tiefe fiel. Doch fiel kein Wort des Dankes über ihre Lippen und beide kämpften in verschiedenen Richtungen weiter.

Von weitem sah Iëll plötzlich ein helles Leuchten im schwarzem Meer, das immer näher kam.

Sie hatte so etwas schon einmal gesehen, da war sie sich ganz sicher, doch woher kannte sie es? Und plötzlich erinnerte sie sich.

"Aragorn!" Schrie sie zu ihm rüber und lief den Wall entlang. "Aragorn!" Schrie sie noch einmal und endlich schien er sie gehört zu haben. "Sprengfeuer!" Schrie sie und er sah ebenso in die Ebene.

"Legolas," gab er die Nachricht weiter, "der Fackelträger, töte ihn!" Schrie er zu ihm rüber und Legolas schoss...daneben und noch mal und noch mal. Doch er konnte ihn nicht niederstrecken.

"Runter!" Schrie Aragorn und alle versuchten so schnell wie möglich vom Wall hinunter zu kommen.

Über Leichen und Kadaver stolpernd versuchte Iëll davon zu laufen, doch es war als wenn ihre Beine lahm waren, sie konnte nicht so schnell laufen wie sie wollte, und dann... . Ein lauter Knall war zu hören und mit einem lauten Aufschrei wurde sie durch die Luft geschleudert und landete, sowie Menschen, Leichen, Brocken und Kadaver zwischen den Angreifern im schwarzem Meer. Doch wie durch ein Wunder hatte sie nicht einen Kratzer, so als wenn etwas ihren Fall gebremst hätte. Doch war Schmerz da und schmerzend drehte sie sich vom Bauch auf den Rücken, und hörte mit einmal nur das Wort "Fleisch" aus rauhen Kehlen und stinkenden Mündern. Nun konnte sie nicht anders.

"Feuer!" Rief sie und ein Flammenkreis ging von ihr aus der alle stinkenden Ork um sie herum zu Asche verbrannte und sie vor Schmerzen und Hitze laut aufschreien lies, so das es in der Mark widerhallte. Doch hatte sie trotzdem die Kraft zum Aufstehen und rannte so schnell sie es noch vermochte zurück zum Wall und durch das ausgesprengte Stück in den Innenhof.

Doch schien das alles vernichtende Feuer die Zahl der Orks nicht wahrlich gemindert zu haben und sie liefen Iëll schnurstracks hinterher. Nur wenige Meter nachdem sie die Ruinen des Walls überwunden hatte drehte sie sich um und rief noch einmal: "Feuer!" Ein großer Flammenstrahl zog sich einmal durch das gesamte Feld, doch auch das schien nichts bewirkt zu haben; und schwach sank sie zusammen.

>Es geht nicht< dachte sie und starrte auf ihre verbrannten Hände >ich hab keine Kraft mehr im Körper, ich kann nicht mehr< Im kalten Schlamm sitzend sah sie durch ihre Haarsträhnen wie ein großer, mit einem Schlachtbeil schwingender Ork auf sie zu gerannt kam und hinter ihm eine weitere Horde.

>Ich hab versagt< dachte sie >hier werde ich nun sterben und ich werde sie nie wieder sehen. Ob sie mich jetzt wohl beobachteten?< Fragte sie sich und löste ihren Griff vom Schwergriff. Ihre Haut klebte ein wenig daran und die Spannung ihres Körpers löste sich, so das sie nun schlaff und ausgebrannt auf dem Boden saß.

Zum sterben bereit hob sie ihren Kopf. Nun war es ihr egal.

Arin sah das von weitem.

"Hast du das gesehen?" Fragte sie Chíl und Sûl. "Das war Angmarisches Feuer; zwei mal."

"Woher willst du das wissen?" Fragte Sûl.

"Ich weiß es eben!" Schrie Arin ihn an und ihr war klar das ihre Mutter jetzt in noch größeren Schwierigkeiten stecken musste, denn sonst würde sie nicht so da sitzen. "Gib mir einen Pfeil." Befahl sie Sûl und hielt fordert die Hand auf.

"Ich weiß nicht ob das so gut... ."

"Gib mir einen goldenen Pfeil!" Schrie sie ihn an und er tat was sie ihm sagte.

Von der Burg aus war nur ein Blinken in der Ferne zu sehen und der Pfeil traf den Ork direkt in den Kopf und er fiel zu Boden.

>Der goldene Pfeil< erkannte Iëll das Zeichen der Heerführer ihres Hauses und schaute in die Richtung aus der der Pfeil gekommen war.

"Lasno evilide!" Hörte sie es hinter sich und Dutzende von Pfeile sausten an ihrem Kopf vorbei.

"Eleniëll!" Rief Éomer und kam zu ihr gelaufen. "Seit Ihr verletzt?" Fragte er und half ihr aufstehen. Nichtssagend half er ihr hinauf zur Burg zu humpeln und der Rückzugsbefehl wurde erteilt.

In der Burg wurde das Tor verbarrikadiert und Iëll beobachtete wie die Männer Stützbalken herbeischafften um die beim Angriff fast zerstörte Tür zu stützen.

"Mehr Holz," sagte der König, "schafft mehr Holz her." Und packte ebenso mit an.

Vorsichtig löste Iëll sich von Éomer und half ebenso mit.

"Ich kann einen Bannspruch sprechen," meinte sie einen Balken zum König durchreichend, "aber dazu müsste die Tür halbwegs heile sein."

"Gut," meinte Aragorn und schnappte sich den Zwerg, "wie viel Zeit braucht ihr?" Fragte er.

"So viel Ihr uns geben könnt." Erwiderte der König und die zwei schlichen sich an einer Seitentür hinaus. Aus dem Burginneren wurden immer mehr Balken geholt und trotz ihrer Schwäche und ihren blutenden und siffenden Hände half Iëll mit, egal wie stark die Schmerzen waren.

"Amene," sprach sie als die Tür so gut wie möglich verbarrikadiert war, und es legte sich ein blauer Film darauf, "das ist leider nur vorübergehend, die finden einen anderen Weg."

"Es hält sie lange genug auf." Meinte Éomer und nahm sie bei der Hand. Sie mussten sich tiefer in der Burg verschanzen.

Und man verbarrikadierte mit allem möglichen die Türen hinter sich.

"Lange wird das Tor nicht mehr halten." Meinte Éomer und suchte etwas um Iëlls Hände zu verbinden.

"Das ist nun auch vollkommen egal," zweifelte Theóden, "die Burg ist eingenommen."

"Das ist sie nicht!" Widersprach Aragorn und half mit einen Tisch vor die Tür zu stellen. "Ihr sagtet die Burg wird nicht fallen, so lange eure Leute sie verteidigen. Und seht! Sie verteidigen sie immer noch." Doch wollte der König seinen Worten nicht wirklich Glauben schenken.

"Die Tore werden bald brechen," sagte er, "wir können sie nicht länger aufhalten."

"Das müssen wir auch nicht," meinte Iëll und stand auf, "sieh nur Aragorn," sie zeigte zum Fenster, "die Sonne geht auf." Der Morgen brach an, der Morgen an dem Gandalf zu ihnen stoßen wollte.
 

*

Die Schlacht war überstanden und von ihrem Posten aus beobachtete das Heer die aufgehende Sonne und wie die letzten Angreifer niedergemetzelt wurden oder die Flucht ergriffen.

Arin beobachtete wie die Überlebenden der Schlacht ihrer Freude über ihr Überleben verdeutlichten und wie Iëll durch die Trümmer und Leichen stapfte, auf der Suche nach Legolas und Gimli, die sie seit der Zerstörung des Walls nicht mehr gesehen hatte. Auf einem Trümmerhaufen sitzend und sich versorgend fand sie sie dann auch endlich.

"Her seit ihr also," sagte sie und setzte sich zu ihnen, "wo wart ihr, ich habe euch gesucht."

"In den hinteren Höhlen, wir mussten uns dort hin zurückziehen." Antwortete Legolas mit einem Hauch von Schwärmerei in der Stimme und Iëll lachte.

"Ihr und in einer Höhle?" Fragte sie ihn. "Ich dachte immer Elben wie Ihr wäret nie an solchen Orten anzutreffen- hat euch doch Euch Moria nicht gefallen. Aber genug dessen was zu albern ist um weiter darüber zu reden: Wie ist es Euch ergangen?" Legolas grinste und überhörte ihren schnippischen Unterton.

"Ich habe mir einige Schnittwunden zugezogen," antwortete er, "und eine kleine Pfeilwunde. Wie ist es Euch ergangen?" Und Iëll zeigte ihm ihre frisch verbundenen Hände.

"Ich habe mir mit meinem Feuer die Hände verbrannt." Sagte sie und wandte sich an Gimli. "Und Ihr Gimli, was habt Ihr?" Und er brüstete sich stolz.

"Mir ist es besser ergangen." Sagte er und Iëll sah das er kaum einen Kratzer hatte.

"Das liegt wohl an Eurer Größe," lachte sie, "aber bitte nehmt das nicht als Beleidigung auf. Ich hoffe nur ihr habt an unsere Wette gedacht." Und die beiden nickten.

"Nie," sagte Gimli, "nie hätte ich das vergessen."

"Und wo steht ihr?" Fragte Iëll.

"Siebenundvierzig." Antwortete er ihr stolz und Legolas lachte empört.

"Ich habe nur sechsundvierzig," sagte er, "Ihr habt mich übertrumpft- ich gratuliere." Und die zwei wandten sich zu Iëll.

"Und wie viele hast du?" Fragte Legolas und sie kratzte sich etwas verlegen am Kopf.

"Nun," begann sie, "bei sechzig hörte ich auf zu zählen," und die beiden anderen staunten, "doch ich bin sowieso außer Konkurrenz. Schließlich habe ich, nicht Ihr Elbenprinz, nicht nur mit dem Schwert sondern auch mit dem Element Feuer gekämpft." Du sie und Gimli lachten.

"Und weswegen Herrin," begann Legolas von neuem, "habt Ihr dann einen Pfeil obwohl ihr ihn gar nicht benutzt habt, und ich musste mir meine Pfeile verzweifelt suchen?" Und ihr lachen verstummte.

"Er hat mein Leben gerettet," sagte sie, beinahe traurig, "und ich werde ihn seinem Besitzer zurückgeben." Und sie rutschte ein Stück näher an ihn heran. Tief sah sie in seine Augen, sehr tief sogar, bis auf den Grund seiner Seele. "Wollen wir nicht unsere früheren Differenzen vergessen und noch einmal von vorne beginnen?" Fragte sie und schob vorsichtig ihre Hand auf seine. "Wollen wir aufhören uns zu necken und beim Titel zu nennen wenn wir den anderen mit Verachtung und Spott begegnen und einfach nur Freunde sein?" Legolas lächelte und legte seinen Arm um sie.

"Das wollen wir." Antwortete er ihr. Diese Szene erschien wie aus einem Gemälde herausgerissen, oder wie die Umarmung zweier Sterne vor einem unendlichen Chaos; von jedem der Männer genauestens betrachtet und ihnen Angst und Furcht nehmend.

Und plötzlich erblickte er, genau wie Iëll, einen einzelnen Reiter am Rande der Klammschlucht. Anders als Iëll freuten sie sich nicht ihn zu sehen. Denn sie erkannte ihn, wusste wer es war und hatte gehofft ihn an diesem Morgen an diesem Ort anzutreffen.

Sachte löste sie sich aus seiner Umarmung und hielt den vergoldeten Pfeil hoch, so das er in der Sonne glänzte; worauf sich der Reiter in Bewegung- und ein Heer folgte ihm.

Beinahe fröhlich lief Iëll über die Brücke und den Deich bis in die freie Ebene, die immer noch von Kadavern gepflastert war, dem Heerführer Entgegen.
 

Anmerkung der Autorin:

Ich habe mir das Bild der beiden vorgestellt und mir dabei überlegt wie das wohl aussehen würde: Iëll und Legolas...ich möchte auch mal wieder von nemm Kerl im Arm gehalten werden, bin schon viel zu lange Single.

Zerfall Teil2

Anmerkung der Autorin:

So jetzt ist es soweit: Auch Iëll wird die Gemeinschaft verlassen um ihren eigenen Weg zu gehen. Wird sie wohl je wieder zu den anderen zurückkehren? Ich kenne die Antwort und wenn es euch interessiert müsst ihr dieses Kapitel lesen(und wir ein Kommentar schreiben) ^.^ möchte nämlich wissen wie es euch bis hier hin gefallen hat.
 

Kapitel14 Zerfall Teil 2

Mit einer Handbewegung befahl Arin den Stillstand des Heeres und saß ab.

Freudig umarmten sich die beiden Frauen und Arin legte den Helm ab.

"Ha na bein is le nevna." Begrüßte Iëll sie in der Elbischen Sprache und Arin kniete vor ihrer Mutter nieder.

"Steh auf mein Kind." Sagte Iëll und reichte ihr zum Aufstehen die Hand. "Wie ich sehe hast du meinem Wort gehorcht," stellte sie fest und betrachtete die junge Frau die sie geworden war und dessen Gesicht des ihrem so gleich war, "doch sage mir: War es schwer mit den Männern zu leben und zu reisen?" Doch sie schüttelte mit dem Kopf.

"Sie hörten auf mein Wort. Denn mein Wort ist dein Wort und dein Wort ist für sie Gesetz; und als deine Erbin waren sie mir ebenso gehorsam wie dir. Aber nun sage mir: Es ist viel Zeit vergangen seit dem du gegangen bist und sie mir sagten das ich kämpfen lernen müsste und an diesem Tag, an diesem Ort zu dir stoßen soll. Weswegen hier und weswegen heute?" Fragte sie und Iëll strich ihr durchs Haar.

"Das Ende ist nahe." Antwortete sie und Arin verstand. Das war also der Grund weswegen ihre Mutter damals Hals über Kopf abgereist war und weswegen auch die Stimme darüber gesprochen und sie belehrt hatte.

"Wie nahe?" Fragte Arin.

"Sehr nahe, es sind nur noch Tage," antwortete Iëll, "und ich brauche dich. Denn auch ich werde hier mein Ende finden und wenn ich nicht mehr bin wirst du meinen Platz einnehmen." Nicht wirklich freudig und doch nicht geschockt blickte Arin auf den Boden. Dies hatte sie nicht erwartet, noch nicht. Doch wollte sie sich dem Wort ihrer Mutter nicht widersetzen.

"Unsere Männer sind müde," wechselte sie das Thema um nicht länger von Tot und Zerstörung reden zu müssen, "gib ihnen Schlaf und etwas zu essen und dann wird Angmar mit den Menschen kämpfen."

"Und gegen sie," konterte Iëll und senkte den Kopf, "denn unser alter König, Vorfahr und meine einzige Angst, kämpft als Nazgûl auf des dunklen Herrschers Seite."

"Ich fürchte mich nicht vor ihm und ich werde auch nicht davon laufen wenn er vor mir steht, sondern im Kampf sterben an der Seite des Mannes den wir beide verehren." Und sie zog ihren Handschuh von der rechten Hand und zeigte ihren Ring, dessen Stein grün war. "Denn auch ich gehöre ihm und wir beide sind an ihn gebunden: Du durch mich und ich durch dich. Drum bitte ich dich: Lasse mich auf zwei Seiten kämpfen, die für die gleiche Sache stehen. Denn ich bin die Tochter der Eleniëll, der letzten Reinblütigen Nachfahrin des einst so großen Herrscherhauses Angmars und des Aragorn, des letzten reinblütigen Erben Isildurs."

"Es gibt kein Bündnis mehr zwischen Angmar und Gondor, ich habe mich von ihm entbunden." Antwortete Iëll darauf, doch Arin verneinte.

"Doch gibt es: Denn das bin ich und erst wenn du mich tötest, bist du wirklich von ihm entbunden." Widersprach sie ihrer Mutter.

"Dann tu was du nicht lassen kannst," gab Iëll nach, "doch merk dir: Verrate weder woher deine Macht stammt noch deine Herkunft, geschweige denn das du meine Erbin bist." Arin versprach es und hob die Hände, Handflächen nach oben zeigend und schlug sie zusammen; ein neues Banner erschien vor ihnen. Der Weiße Baum umringt von silbernen Sternen auf blauen Untergrund, das Zeichen Gondors und unter ihm Angmars schwarze Schlange, schlafend, nicht giftig und brennend, sondern vollkommen friedlich zum Zeichen der Unterwerfung, der Liebe und der Friedlichkeit die Angmar Gondor darbringen würde.

Etwas bedächtig sah Iëll das Banner an.

"Wenn du unter diesem Banner reitest und ich mit dir reite, und du weist das werde ich, sage keinem wie es dazu gekommen ist; und ich hoffe niemand wird das Zeichen des alten Königs kennen." Und sie ergriff das vor ihnen schwebende Banner, faltete es und steckte es in die Satteltasche von Arins Pferd. Dann lies Arin absitzen und die Männer noch einmal ausruhen bevor sie sich auf ihren weiteren Weg begaben. Iëll und Arin selbst begaben sich zurück in die Burg, um den König anzutreffen und damit Arin sich bei ihm vorstellen konnte und um zu verkünden das sie und ihre Mannen die Heerscharen Rohans im Krieg unterstützen würden und das Iëll mit ihnen ginge; ein bedauerlicher Verlust.

Der Abend war gekommen und Iëll und Arin hatten sich zu den Männern gesellt. Es war eine lustige Runde und jeder von ihnen war froh die Herrin nach so langer Zeit wieder zu sehen. Für alle war es damals ein schwerer Schlag das sie, die erst kürzlich ins Herrenhaus zurückgekehrt war, sich wieder hatte aufmachen wollen. Und dann kam vor einigen Wochen, nach siebzehn Jahren der Befehl des Aufmarsches und Freude hatte sich unter ihnen breitgemacht.

Die Menschen in der Burg beobachteten das Treiben des Heeres etwas mißmutig. Fragen wurden laut unter ihnen: Woher kamen sie und weswegen hatten sie sie nicht im Kampf unterstützt? Niemand außer Iëll wusste es.

Aragorn hatte sich nach der Beratung mit dem König und der langen und intensiven Vorstellung von Arin in das Zimmer begeben in dem Iëll noch einen Tag zuvor im Sterben gelegen hatte und starrte aus dem Fenster hinunter zum Lagerplatz. Sie wirkte verändert.

Seit der Ankunft des Heermeisters hatte Iëll kein Wort mit einem der anderen geredet und sie wirkte so vertraut mit dem Hauptmann. Sie lachten zusammen und schienen endlose Gespräche miteinander zu führen. Ihm kam das sehr seltsam vor: Mit niemandem war sie vorher so intim geworden und er sah sie nach sehr langer Zeit wieder herzhaft lachen. Keiner in der Gemeinde und auf keiner ihrer Wanderungen hatte sie so viel Freude gezeigt und war so liebevoll mit anderen umgegangen. Für ihn ein gespenstischer Anblick, so als ob es nicht Iëll wäre.

Und mit einem mal sah er das die beiden sich vom Feuerplatz erhoben und über den Lagerplatz durch die Reihen der dort sitzenden und schlafenden Männer stolperten. Gerade kamen sie auf die Burg zu, doch was er nicht wusste: Sie kamen nur um sich zu verabschieden.

Schwer nahmen alle die Nachricht auf und verstand nicht wirklich weswegen sie nun gehen wollte; und das allein, nachdem sie all diese Gefahren durchgestanden hatten.

"Und nun wollt ihr uns verlassen." Stellte Gimli enttäuscht fest und Iëll nickte.

"Es ist Zeit," sagte sie, "mein Platz ist an der Seite dieses Heerführers und ich werde an seiner Seite und unter seinen Banner gegen die dunklen Heerscharen reiten."

"Warum?" Warf Aragorn dazwischen. "Warum gerade jetzt? Weswegen willst du uns in unserer schwersten Stunde verlassen?" Fragte er energisch.

"Weil es Zeit ist," antwortete sie auf diese für sie törichte Frage, "und ich möchte euch bitten meinen Entschluß zu billigen."

"Ich billige deinen Entschluß, genauso wenig wie du meinen damals." Sagte Aragorn.

"Was meinst du damit?" Fragte Iëll nach, die nicht mehr genau wusste wann so etwas geschehen sein sollte.

"Als ich sagte das ich mich zwischen zwei Wegen entscheiden muss," half er ihr sich zu erinnern, "fragtest du was aus euch werden soll, ob ich euch, meine Freunde, im Stich lassen und allein fortgehen würde. Ich verneinte; was wirst du nun tun?" Fragte er und sie sah ihn scharf an, direkt in die Augen.

"Wir sind keine Freunde mehr," sagte sie zum Schock aller anwesenden, "und daher bin ich dir nichts mehr schuldig." Und sie ergriff seine Hand und nahm ihm ihren Ring ab. Aragorn schüttelte nur mit dem Kopf.

"Ich versteh dich nich," sagte er, "was hat dich so verändert?" Fragte er und Iëll seufzte.

"Die Totenwache," sagte sie schwermütig und nahm ihren Beutel, "ich habe keine Zeit mehr, wir haben keine Zeit."

"Wofür keine Zeit?" Fragte Legolas.

"Zu warten," antwortete Iëll, "ich habe viel zu lange auf diese Schlacht gewartet, diesen Tag an dem sich mein Schicksal erfüllen wird und ich dem Einem gegenüberstehe der über mein Leben oder meinen Tot urteilen wird."

"Du hast Angst, nicht wahr?" Fragte Legolas.

"Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie so gefürchtet." Sagte sie und strich sich mit zitternder Hand aufkommende Tränen aus dem Gesicht und alle waren überrascht. Denn niemand hätte gedacht das der mutigste Krieger den sie je hatten kennen lernen dürfen vor Angst weinen konnte.

"Gwenn hatte mich gebeten mit mir zu kommen," sprach sie weiter und ihre Stimme zitterte, "sie sagte sie kennt meine Bürde und das sie mir helfen könnte. Doch ich habe abgelehnt weil ich meine Angst endlich allein besiegen wollte und habe sie fortgeschickt, jetzt wünschte ich mir nichts mehr als das sie in dieser Stunde bei mir wäre." Und so ging sie, ohne sich noch einmal zu den anderen umzudrehen.

"Eleniëll!" Rief Aragorn ihr noch einmal nach, aber Legolas hielt ihn zurück.

"Lass sie," sagte der Elb, "du kannst ihr nicht helfen; keiner kann das." Und Aragorn wurde noch mißtrauischer als er es vor der Schlacht schon war.

"Du scheinst viel mehr zu wissen als du zugibst." Sagte er und Legolas setzte sich auf den Fenstersims.

"Weißt du Aragorn," begann er, "Iëll kommt aus einem beinahe vergessenen Land und dort ist sie eine Hohe Herrin und nicht nur eine Kriegerin. Und bevor sie fort zog und mit dir auf diese Suche und mit uns in diese Gemeinde kam prophezeiten ihr die Alten das sie in diesem Krieg ihrem schlimmsten Feind gegenüberstehen stehen würde."

"Und wer sollte das sein?" Fragte Aragorn und sie sah ihn an.

"Der Hexenkönig von Angmar, der nun der oberste der Nazgûl ist, denn sie ist seine Nachfahrin, eine Nachfahrin dessen der die freien Völker einst verraten hat, für Macht und Unsterblichkeit und dann nichts weiter bekam als die Verdammung. Und es ihre Bestimmung ihn zu bezwingen, oder zu sterben. Und es gibt nichts was sie mehr fürchtet als sich ihm zu stellen." Endete Legolas und Aragorn sah aus dem Fenster.

"Also hat sie mich belogen," stellte Aragorn fest, "all die Jahre in denen wir uns kannten hat sie mich belogen?" Und Legolas nickte.

"Dich hat sie belogen und alle anderen auch um sich und andere zu schützen." Und beide sahen wie Iëll zögerlich durchs Tor in den Morgen hinaus ritt; und er wurde traurig.

Sie hätte ihn nicht all die Jahre belügen müssen, denn er hätte sie nicht verurteilt, war sie doch die einzige Frau in seinem Leben der er sich nahe fühlte und von der er immer glücklich gemacht wurden war, und nun war sie weg und er hätte am liebsten laut und lange geweint.

Ihr ging es nicht anders. Die Trennung von Aragorn und der Weggang von den neugewonnen Freunden fiel ihr schwer, doch musste es sein. Und sie war sich nicht sicher ihn wieder zu sehen. Nun war alles was sie getan hatte und hatte tun wollen, zusammen mit der Gemeinschaft, unwichtig geworden.

Mit einer Träne im Auge wandte sie sich ab von der Burg und Arin ergriff ihre Hand. Zärtlich küsste sie ihrer Mutter die Träne von der Wange und beide verschwanden über einen Hügel.

>Ein Heerführer< dachte Aragorn >wenn ich noch so jung und ein Heerführer währe, hätte sie es mir dann gesagt und würde bleiben?< Fragte er sich und schaute zu den anderen.

"Und was machen wir jetzt?" Fragte er. Und Gimli verschränkte die Arme.

"Es ihr gleich tun," sagte er, "wir werden ebenso reiten und uns ebenso den Mächten Mordors stellen, so wie sie es tut und für unser Leben kämpfen. Denn obwohl sie sich fürchtet und vielleicht auch keine Hoffnung mehr hat zeigt sie es nicht und zieht fort um für alle anderen zu kämpfen und das sollte uns stolz machen, so stolz das wir es ihr gleich tun wollen." Und Legolas schlug seinem Freund auf die Schulter.

"Er hat recht," sagte er, "denn wir könnten hier sitzen und über Lügen und Weggang trauern, oder reiten und kämpfen: Für Leben und überleben."

Und so ritten sie zwei Stunden später in Richtung Westen, während Iëll genn Osten ritt und es schien als wenn die beiden sich nie wieder sehen würden.

Schweigend ritt er neben König Theóden und mit einem mal war ihm als wenn sie beobachtet werden würden. Etwas scheu schaute er sich um. Niemand war zu sehen und doch schien der Wind ihm etwas zu sagen; und tatsächlich flüsterte Iëll etwas in den Wind der ihre Worte zu Aragorn tragen sollte, um ihn zu schützen.
 

*

Einige Meilen entfernt von Isengart hatte Iëll Stellung bezogen. Ihre Sorge um die anderen war größer als sie gedacht hatte.

Auf einem Felsen stehend beobachtete sie das zerstörte Tal und hörte ihre Stimmen die vom Wind zu ihr getragen wurden. Alles schien zerstört zu sein: Die Straßen, die Häuser, alles bis auf der Turm von Orthanc, der in Mitten eines riesigen Sees stand. Und die Reiterschar ritt weiter in Richtung Turm. Gandalf machte sich auf die Suche nach einem Ent namens Baumbart und die anderen begaben sich zu dem nun wiedergefundenen Hobbit...und aßen. Ein seltsames Bild. Man konnte die Harmonie unter ihnen spüren, eine freundliche Runde ohne jegliche Trauer und Anspannung, und Iëll freute sich für ihre Freunde und wäre liebend gerne dabei gewesen.

"Ist es interessant was Ihr seht, Herrin?" Fragte Chíl und löste sie somit aus ihrer Konzentration. Langsam trat er an sie heran und zündete sich seine Pfeife an. "Wisst Ihr denn auch genau was dort geschieht?" Iëll nickte und Chíl ergriff ihre Hand. Die Verbrennungen waren sehr viel besser geworden und hatten aufgehört zu bluten. Die Verbände waren beinahe vollkommen trocken und er wickelte vorsichtig einen ab.

"Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen?" Fragte sie und er blickte sie kurz.

"Gut ging es mir." Sagte er scheu und wickelte weiter.

"Und meiner Tochter?" Fragte sie und er stutzte kurz. "Hast du auch gut auf sie geachtet?" Er nickte scheu.

"Das habe ich Herrin," antwortete er ihr und holte ein Stück Tuch mit einer braunen Paste darin aus seiner Tasche, "doch nur so sehr wie mein Vater und mein eigenes Gewissen es erlaubten."

"Ich kann mir vorstellen was du fühlst." Sagte Iëll und er beschmierte ihre Brandwunden.

"Könnt Ihr das?" Fragte er und verband die Hände wieder. "Wenn Ihr wisst was ich für sie fühle, weswegen darf ich ihr dann nicht so nahe sein wie ich es gerne möchte?" Und Iëll sah ihn an.

"Du bist leider "nur" ein Mensch." Sagte sie und beobachtete weiter. Chíl verstand.
 

Worterklärung
 

Ha na bein is le nevna - Es ist schön das du hier bist.
 

Anmerkung der Autorin:

Ja ja das Leben ist ungerecht, und in meiner Story besonders zu den Männern ^.^ .

Tja...das war's erst mal von mir bis hierhin, der Rest ist zwar schon vorhanden, aber leider nur in meinem Kopf. OK es ist auch schon was auf dem Papier vorhanden aber noch nicht fertig, leider

\/.\/. Ich hoffe es hat euch bis hier hin gefallen und ihr kuckt ab un zu mal nach ob ich weiter geschrieben habe und lest das dann auch
 

By ^x^ DerdunkleEngel

Besiegte Ängste

Anmerkung der Autorin:

Danke das jeder der es gelesen und/oder angelesen hat, mich nicht auf meine grauenhaften Grammatik und Sinnesfehler aufmerksam gemacht hat, die wirklich schlimm waren. DAS GILT BESONDERS FÜR DICH COAS(kid)!!!!!!!!!!!!!! Daher hat es länger gedauert als geplant die letzten Kapitel zu veröffentlichen und ich musste fast jedes Kapitel noch mal eingeben. Aber ist ja egal, bin ja nur ich \/.\/ Nun ja, egal.........das ist jetzt eines der letzten Kapitel, wenn ich das so sagen darf und ich hoffe es gefällt.
 

Kapitel14 Besiegte Ängste

Zwei Tage war es nun her das Iëll die Gemeinde verlassen hatte und von einem Hügel aus beobachteten sie und Arin wie die anderen rasteten.

"Was werden wir jetzt tun?" Fragte Arin ihre Mutter. "Ich bin es leid ihnen hinterher zu schleichen; und die Männer auch." Ihr beinahe nicht wirklich zuhörend starrte Iëll hinunter zum Platz. Es hatte auf sie eine seltsame Wirkung das die Männer dort unter dem freien Himmel schliefen, während hoch über ihnen die schwarzen Geier kreisten.

"Wir werden ein Feuer anzünden und uns sobald es aus ist auf den Weg machen."

"Glaubst du dass das klug ist? Es könnte die ganze Nacht brennen." Gab Arin ihre Bedenken zur Geltung und erwartete gleich wieder einen Tadel. Doch sagte ihre Mutter nichts, sondern wendete schweigend ihr Pferd und ritt schnell davon. Arin folgte ihr langsam, denn anders als ihre Mutter hatte sie nicht erkannt das sie von Legolas und Éomer bemerkt worden waren.

>Eleniëll< dachte Éomer und schaute ihrem blassen Schatten in der Dunkelheit hinterher. Ihm war nicht klar weswegen dieser junge Mann Iëll so viel bedeutete das sie ihre Freunde verlassen hatte. Auch Legolas fragte sich weswegen Iëll gegangen, aber trotzdem stets hinter ihnen war .

Iëll und Arin waren inzwischen wieder bei den Männern angekommen und es wurde, wie vorher beschlossen, ein einziges Feuer angezündet und während die meisten, wie auch Arin selbst, sich zur Ruhe betteten, saß Iëll einfach da und starrte ins Feuer.

Eine Decke wurde ihr über die Schultern geworfen und schaute erschrocken auf.

"Danke Chíl." Sagte sie und zog die Decke um sich herum.

"Ihr solltet Euch nicht so viele Gedanken machen, Herrin," sagte er zu ihr, "seht die Männer," er sah die Runde, "sie alle werden Euch folgen, egal was geschieht und das obwohl sie alle wissen was vor ihnen steht." Und er sah wieder zu seiner Herrin, die schweigend und ihm lauschend da saß, ohne JA ohne NEIN und lächelte leicht.

"Du bist weiße Chíl," antwortete sie ihm, "und ich bin froh das du für Arin da bist, wenn ich vergangen bin, so wie du auch in den letzten Jahren immer für sie da warst."

"Das werde ich Herrin," bedankte er sich und senkte den Kopf vor ihr, "und nun schlaft ein wenig." Mit diesen Worten verabschiedete er sich von ihr und sie folgte seinem Rat und legte sich ebenso schlafen wie alle anderen.

Schnell begann sie in einem Traum zu versinken und sah Aragorn, der vorm schwarzen Turm und dem feurigen Auge gegenüberstand und sich als Isuldurs Erbe, König der Menschen gegen dem dunklen Herrscher stellte; etwas was Aragorn immer hatte tun wollen: Sich Sauron stellen. Doch schnell erkannte sie das es kein Traum war, sondern das Aragorn in einen Palantír geblickt und sich ihr Traum mit dem was er sah verband.

Erschrocken und beinahe weinend schreckte sie hoch und sah zum Feuer. Es verlosch langsam und sie legte die Decke von ihren Schultern und sah die restliche Zeit, wie auch die letzten Funken erloschen. Langsam schaute sie hinauf zum Mond. Es war mitten in der Nacht und alle waren zwar schnell eingeschlafen, hatten aber nur wenig geschlafen, und doch war es an der Zeit sie alle zu wecken.

Vorsichtig weckte sie Arin.

"Der letzte Funken ist vergangen," sagte sie, "lasst uns aufbrechen." Und sie gab den Befehl zum Aufbruch.

Der Traum lies sie kaum noch los. Sie verstand nicht wie Aragorn so töricht sein konnte sich gerade jetzt gegen Sauron zu stellen, jetzt da die letzte Schlacht bevor stand! Und doch war es ihr irgendwie egal, denn auch sie musste sich ihrem schlimmsten Gegner stellen.

An der Spitze des Feldes reitend ritt sie durch die Nacht.

Ein seltsames Gefühl überkam sie plötzlich. Es war aber nicht das selbe Gefühl aus ihrem Traum und die Unsicherheit darüber, sondern etwas in der Dunkelheit. Und plötzlich: Ein Reiter war weit hinten in der Ebene zu sehen; und sie stoppte kurz. Sie konnte ihn nicht deutlich erkennen, aber deutlich genug um zu sehen das er weiß gekleidet war.

>Gandalf< dachte sie und ritt weiter >weswegen bist du hier?< fragte sie sich >weswegen bist du nicht bei den anderen, sie brauchen dich doch!< Arin sah ihre Mutter an. Sie merkte das sie irgendwas beschäftigten musste und plötzlich erblickte auch sie den Reiter und verstand.
 

*

Stunden waren vergangen. Der Morgen graute langsam und von weiten war bereits Minnas Tirith zu sehen, die weiße Stadt.

Etwas seltsames lag auf diesem Land, wie auf beinahe jedem Land das in dieser Zeit vom Bösen bedroht wurden. Und sie ritten weiter in Richtung Stadttore.

"Wer seit ihr?" Wurde von oben herunter gerufen und Iëll sah auf. Eine Wache schaute zu ihnen runter.

"Ein Heerführer, Herr!" Rief Iëll hoch und der Wachmann sah skeptisch auf sie herab.

"Ihr klingt aber nicht so, eher wie eine Frau!" Rief er und Iëll wurde wütend.

"Wollt ihr mich beleidigen Herr?" Schrie sie und die auf den Zinnen mussten lachen.

"Keineswegs Ritter," entschuldigte er dich, "doch sagt nun: Wer seit ihr?" Verlangte ihr und Iëll überlegte eine Sekunde welchen Namen sie nennen sollte.

"Mann nennt mich Élmacil; ich bin oberster Heermeister der Herrin Eleniëll de dalka, einer Freundin des Gandalfs der bei euch Mitrandír (nachschlagen!) genannt wird." Und das Tor wurde geöffnet.

Absteigend und Nim Calad am Zügel nehmend ging Iëll mit Arin, Chíl und Geredir in die Stadt hinein, die anderen folgten.

"Ihr müsst verzeihen Herr," entschuldigte sich der Wachmann, "doch in dieser Zeit kann man nicht vorsichtig genug sein." Iëll nickte verstehend.

"Ich verstehe eure Bedenken," sagte sie und wurde von ihm gemustert, "doch bitte sagt mir: Wo ist Gandalf, es verlangt mich ihn zu sprechen."

"Mitrandir ist in der Nacht hier eingetroffen," berichtete er, "er hatte einen Jungen dabei, sehr klein war er gewesen, aber... ."

"Schweigt," sagte Iëll, "ich weiß von wem ihr sprecht, denn ich kenne seinen Begleiter- doch wo ist Gandalf nun?" Fragte sie weiter und sie gingen ein paar Schritte.

"Er verließ uns vor dem Morgengrauen und wir wissen nicht wann wir ihn zurück erwarten sollen."

"Das ist schlecht." Sagte sie nachdenklich und überlegte einen Moment.

"Sollten wir uns dann nich bei Denethor vorstellen, Herr?" Fragte Chíl. "Um ihm unsere Absichten zu erklären?" Und Iëll stimmte ihm zu.

Denethor war ein seltsamer Mann, der Ansicht war Iëll schon immer gewesen, doch irgendwie kam er ihr in diesem Gespräch seltsamer vor als je zuvor. Und doch sprach er weise und nahm ihre Hilfe, auch wenn er erkannte das sie eine Frau war, beinahe dankend an. Denn noch andere wollten kommen um Gondor in ihrem letzten Kampf zu unterstützen (Aufzählung).

Dieser Tag kam Arin sehr seltsam vor. Der Himmel war bewölkt und nicht ein Sonnenstrahl traf die Erde. Alles war unheimlich, wie an dem Morgen an dem sie vom Pfeil getroffen worden war. Als wenn die Nacht den Tag verschlungen hätte und ihn nie wieder herausgeben wollte.

Ein neues Heer kam in die Stadt geritten und auch dessen Heermeister begab sich zum Truchses. Auch Iëll war noch dort und Arin schaute in die Finsternis.

"Als wenn die Nacht nie enden wolle," sagte sie zu Chíl, "ist das nun das Ende von dem die Alten berichtet haben und weswegen wir hier her gekommen sind?" Fragte sie und Chíl lachte.

"Du sprichst wie deine Mutter, sie sorgt sich auch um das Ende und deswegen ist sie auch gegangen und mit uns gekommen." Arin nickte und senkte den Kopf.

"Wußtest du das einer von ihnen mein Vater war?" Fragte sie traurig und kuschelte sich bei ihm in die Arme.

"Einer der Menschen?" Fragte er und umarmte sie. Sie bestätigte.

Ein einzelner Reiter war in der Ebene zu sehen und beide beobachteten ihn.

"Arin!" Wurde sie plötzlich strafend ermahnt und sah auf. Ihre Mutter stand hinter ihr und sie löste sich aus Chíls Armen. "Es ist Gandalf," sagte Iëll, ohne das Tun der beiden weiter zu beobachten, "ich habe schon auf ihn gewartet." Und sie sah die beiden an.

"Seit wann nennt ihr Euch Élmacil?" Fragte Chíl um von sich abzulenken.

"So nannten mich die Menschen in Bree, zur Zeit als ich noch durch die Wälder streunte," sie zog ihr Schwert, "eigentlich ist es ja Seit Name," und sie strich über die Klinge, "aber die Menschen in Gondor würden eine Frau nie als Heermeister akzeptieren, so wie alle Männer die in den Krieg ziehen." Und sie steckte es wieder weg und sah wieder in die Ebene. Schwache Lichter waren in der Ferne zu sehen, der Sturm sollte bald beginnen. Und tief durchatmend begab sie sich runter zum Tor, um Gandalf zu empfangen.

"Ich hätte nicht erwartet Euch her anzutreffen." Begrüßte der Zauberer sie verwirrt, aber doch glücklich und sie schritten langsam durch die Stadt.

"Ihr müßtet wissen das ich immer da bin, wo der Krieg seine Schlachten hinverlegt." Und der Zauberer lachte.

"So wie ihr meint Herrin," sagte er, "wie ihr meint." Und Iëll sah zu den Männern die in der Stadt verteilt waren und sich Kampf,- und verteidigungsbereit machten.

"Wenn die Stadt umringt wird fällt sie," sagte sie und schaute zum Fluß, "und wenn Boote kommen sind wir verloren."

"Rede doch nicht solchen Unsinn," mahnte Gandalf sie, "die Männer hier fürchten sich schon genug!"

"Das sollte keineswegs die Furcht der Männer vergrößern," entschuldigte sie sich, "ich wollte damit nur sagen das wir nicht alle in der Stadt bleiben dürfen. Lasst meine und die Männer aus Ithilien draußen vor der Stadt als letzte Verteidigungslinie," und sie zeigte auf die Lichter, "denn sonst werden sie uns überrennen."

"Meint ihr dass das klug ist, oder seit ihr einfach nur mutig?" (Kopfschütteln)

"Nein," antwortete sie, "keines von beiden, nur verzweifelt." Und sie drehte sich um und rief nach Arin und Chíl, die die Männer zusammenrufen sollten; und sie gingen vor der Stadt in Position.

Ceredir hielt nicht viel von dem Plan seiner Herrin. Er glaubte das es klüger sei innerhalb der Stadtmauern zu agieren, aber Iëll hatte all seine Argumente abgelehnt und ihm nicht weiter zugehört. Doch jetzt, wo sie das Heer aus Orks und Südländern sah, war sie sich ihres Entschlusses nicht mehr all zu sicher.

"Is lúme na es ûr alagos hoeno." Sagte sie zu Arin, jedoch ohne sie anzublicken.

"Elve valilye gwanno." Antwortete sie und Mut und Verzweiflung vermischten sich in ihrer Stimme.

"Gwanno elve min mae fern ar nér na varna erin ammen enyalie."

>Was nutzt mir die Erinnerung wenn ich tot bin, oder alle die ich liebe nicht mehr sind?< Fragte sich Arin und zog ihr Schwert. An diesem Tag wollte sie nicht sterben, doch sollte es geschehen, so sollte

es ein Ende sein an das sich spätere Generationen erinnern sollten.
 

*

Wie der Wind fegte Iëll durch die Reihen von Feinden und spürte etwas bedrohliches immer näher kommen. Und plötzlich... . Ein Schwert blinkte hinter dem Rücken ihrer Tochter auf und senkte sich schnell. Mit einem Aufschrei fiel sie zu Boden. Für Iëll war es als wenn man ihr das Herz aus der Brust gerissen hätte; und sie warf, noch bevor der Feind sein Schwert in Arins Brust stechen konnte, ihr Messer nach ihm und streckte ihn nieder.

"Arin." Flüsterte sie immer wieder als zu ihr lief. Verzweifelt kniete sie sich zu ihr und horchte ihr Herz. Es schlug noch und sie atmete auf.

>Komm, ich bringe dich hier weg, fort von hier< und sie hob Arin auf. Arin stöhnte schmerzend.

Die Wunde war nicht tödlich und zum Glück auch nicht sehr schwer, doch blutete sie und schmerzte sicherlich sehr.

Den Knauf ihres Schwertes umklammernd lag sie bei ihrer Mutter in den Armen und nichts war in Iëlls Kopf außer dem Gedanken Arin von dort fort zu bringen und sie in Sicherheit zu wissen. Und sie lief, lief ohne an die zu denken die ihr Leben auslöschen wollten, für sie war in diesem Moment niemand außer Arin da. Und sollte es so sein, das sie Arin nicht irgendwo auf dem Feld in Sicherheit wissen konnte, so würde sie sie persönlich bis in die Häuser der Heilung tragen und zurückkehren um weiter zu kämpfen!

Und plötzlich, mitten im Gebrüll und Geschrei des Krieges hörte sie einen Ruf und einen Schrei der anders war und sich von allen sonstigen unterschied und Erschrocken blickte Iëll zum schwarzen Himmel und sah den König der Nazgûl, ihren König! auf sie zufliegen.

Mit Gebrüll landete ein Schatten vor ihnen und Kälte durchströmte ihren Körper. Angst kroch in ihren Kopf und ihr Schwert wurde schwer, Panik erfüllte ihr Herz. Aber sie durfte keine Angst haben, denn sie hatte Aragorn versprochen keine Angst mehr zu haben wenn sie ihren König wieder sehen würde und sie musste ihr Kind beschützen. Doch war es ihr, obwohl sie mitten im Getümmel der Schlacht stand, das sie allein auf den Palennor-Feldern stände.

Und dann, von einem Moment zum nächsten kehrte ihr Mut und ihre Stärke plötzlich in ihren Kopf zurück.

Sanft legte sie Arin vor sich ins Gras und zog ihr Schwert.

"Hier bin ich," rief sie, "ihr sagtet doch das wir uns wiedersehen!" Und sie nahm ihre typische Kampfposition ein. Immer noch raste ihr Herz und ihre Hände zitterten, doch war es nicht einmal mehr halb so schlimm wie noch vor einer Minute; und mit einem mal sah sie einen Reiter auf sie zu reiten.

Schon vorher war er ihr Seltsamerweise aufgefallen, doch sie wusste nicht warum.

"Fort mit dir, Herr der Leichen! Geh und lass die Lebenden in ruh!" Rief er und Iëll erkannte die Stimme sofort: Es war die von Frau Éowyn!

"Verschwindet, geht!" Schrie sie.

"Höre auf sie," zischte der Ringgeist, "und komm nicht zwischen den Nazgûl und seine Beute!" Und er zeigte auf Iëll. "Denn sonst wird er dich erschlagen und deine Seele davon tragen um sie dem liedlosen Auge zu überlassen."

"Das werdet ihr nicht wagen!" Schrie Iëll und erhob erneut ihr Schwert. "Denn bevor ihr diese Frau mit euch nehmt, werdet ihr mich töten müssen und danach jeden anderen auf diesem Feld!" Schaurig fauchte das geflügelte Untier und der Ringgeist schaute auf die ihm gegenüberstehende Frau herab, die nun keinerlei Angst mehr verspürte. Mut und Verzweiflung waren in ihren Augen zu sehen. Und plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung sprang das Untier in die Luft und stürzte auf Frau Éowyn herab und schlug mit Schnabel und Klauen nach ihr. Mit dem kräftigen, langen Schwanz schlug es nach Iëll und zertrümmerte ihr den rechten Arm, doch Éowyn wich dem Untier geschickt aus.

Vor Schmerzen beinahe zusammenbrechend versuchte Iëll ihre Faust so stark um den Griff ihres Schwertes zu ballen wie sie es konnte und glaubte trotzdem nichts in der Hand zu halten. Und dann, in dem Moment wo sie am schwächsten war, griff der schwarze Reiter ins Geschehen ein und attackierte sie. Und trotz Angst im Kopf, trotz Panik im Herzen und der heftigen Schmerzen ihres zersplitterten Armes hielt sie tapfer gegen seine Hiebe, und nach wenigen Sekunden, die Iëll wie Stunden vorgekommen waren, ertönte ein Aufschrei des Biestes und es sang enthauptet zu Boden.

Aufschreiend lies der Geist von ihr ab und seine Stimme schien ihr beinahe den Geist zu zerreißen und er wandte sich Éowyn zu. Er erhob seine Keule, fuhr mit ihr auf die Frau nieder und zerschmetterte ihr Schild. Schmerzend fuhr sie zusammen und der Ringgeist erhob erneut seine Keule. Nun sah Iëll ihre letzte Chance gekommen ihr Schicksal zu erfüllen, denn nun war er unvorsichtig! Und noch während er seine Keule hob stach Iëll ihm ins unsichtbare Fleisch. Ein Schrei ertönte und der Geist wendete sich zu Iëll, schnitt sie mit seinem Schwert in ihren gebrochenen Arm, bis auf den zerstörten Knochen; und Éowyn rammte ihm nun auch ihr Schwer in den Körper. Wieder ertönte ein Schrei der diesmal aber verzerrt verstummte und der leere Mantel fiel zu Boden.

Blutend lag auch Iëll am Boden, der Mantel des schwarzen Königs neben ihr, und ebenso Frau Éowyn.

Hechelnd starrte Iëll zu Arin, die regungslos da lag, aber genau wie sie selbst noch lebte.

Angestrengt wendete sie ihren Kopf und sah ein Stück weiter weg König Théoden, tot.

Qualvoll versuchte sie sich aufzurichten und fühlte ihr Herz in der Brust mühsam schlagen. Doch schlug es, im Gegensatz aller Erwartungen und sie kroch zu Arin. Ihr Arm war taub und vergiftet von der Morgul Klinge und Arins Kopf in den Schoss nehmend schaute sie sich um.

Die Lage war hoffnungslos. Überall waren Feinde und die tapferen Männer, die alle bis zum Tode kämpften, fielen Reihenweise.

Und plötzlich, in dem Moment der Hoffnungslosigkeit tauchten Segel am Ufer des Anduin auf: Blaue Segel mit silbernen Sternen und Iëll stand schwankend und zitternd aus dem Gras auf.

"Aragorn." Flüsterte sie mit ihrer letzten verbleibenden Kraft und brach darauf zusammen.
 

Worterklärung
 

Is lúme na es ûr alagos hoeno - Die Stunde ist gekommen der Sturm beginnt
 

Elve valilye gwanno - Wir werden alle sterben
 

Gwanno elve min mae fern ar nér na varna erin ammen enyalie - Dann sterben wir einen guten Tot und man wird sich später an uns erinnern
 

Anmerkung der Autorin:

Iëll hat ihre Angst besiegt und der den sie liebt kommt. Was wird jetzt aus den beiden?

Veränderungen und Entscheidungen

Anmerkung der Autorin:

Ich denke der Titel des Kapitels spricht für sich.
 

Kapitel15 Veränderungen und Entscheidungen

Zögerlich öffnete Iëll die Augen und schaute sich um- sie lebte! Doch weswegen? Es war doch ihre Bestimmung gewesen auf den Feldern im Kampf mit ihrem König zu sterben und doch lebte sie noch. Was hatte der Tod ihr damals sagen wollen? Hatte sie nun ihre Zukunft verändert, indem auch Éowyn auf den Nazgûl König eingeschlagen hatte und ihn eventuell sogar getötet hatte? Oder war nicht dieser König und nicht diese Felder gemeint?

Seufzend wandte sie ihren Blick zur Seite und erblickte neben ihrem Kopf eine Schüssel mit dampfenden Wasser- Athelas! Doch schien die sonst so wirksame Heilpflanze ihr kein wenig zu helfen. Denn immer noch hatte sie starke Schmerzen und Hitze, Kälte, beides in extremen Ausmaße durchströmte ihren Arm und darüber hinaus schien die Wunde sich entzündet zu haben.

Mühselig richtete sie sich auf und schaute sich um. Éowyn und Faramir lagen schlafend an ihren Seiten.

"Oh nein bleibt liegen," bat sie der Heiler und lehnte sie zurück, "eure Wunden sind schwer." Und er rieb ihren Arm mit einer Flüssigkeit ein.

"Und sie werden nur noch schwerer, wenn sie nicht nach meinen Maßstäben versorgt werden." Antwortete sie erregt und zog ihren Arm weg. "Denn meine, nicht eure Heilkünste verstehen sich mit von Morgul vergifteten Wunden."

"Hört auf ihre Worte," hörten sie Aragorn, "sie versteht etwas von diesen Dingen." Der Heiler nickte.

"Sagt was ich für Euch tun soll." Und Iëll diktierte ihm verschiedene Kräuter aus denen er eine Paste herstellen sollte.

"Wie geht es dir jetzt?" Fragte Aragorn nachdem der Heiler gegangen war.

"Wenn die Wunde neu gereinigt und verbunden ist wird es mir besser gehen. Wo ist der junge Heermeister?" Fragte Iëll erregt.

"Bei Legolas," antwortete Aragorn, "keine Angst, es geht ihr gut." Er lächelte bei diesem Satz und Iëll nickte sich zufrieden zurücklegend.

"Hast du es also doch herausgefunden," sagte sie, "ich hatte gehofft es vor dir geheim zu halten."

"Wer ist diese junge Frau das sie dir so viel bedeutet?" Fragte er und Iëll grinste.

"Ich muss dir nicht alles erzählen," konterte Iëll und der Heiler kam mit der Salbe wieder, "besonders nicht wenn es Dingen aus meiner Heimat sind." Und sie beobachtete wie der Heiler die Salbe in ihre Wunden schmierte.

"Du bist der Antwort ausgewichen." Meinte Aragorn und bat den Heiler zu gehen.

"Ich bin nicht ausgewichen, sondern sagte dir das es dich nichts angeht." Aragorn nickte unbeeindruckt und beschmierte ihren ganzen Arm, auch die wenigen gesunden stellen, mit der Salbe. Früher waren ihre Angelegenheiten auch seine Angelegenheiten gewesen und sie hatten alles geteilt, das hatte er zumindest geglaubt. Ihre Geheimnisse ihm gegenüber hatte mißtrauisch ihr gegenüber gemacht und trotzdem übernahm er die Aufgabe des Heilers und verband ihren Arm, so wie früher.

"Du musst ihn ganz fest an den Körper binden, so das ich ihn nicht mehr bewegen kann." Und er nickte verstehend. "Das ist wohl das letzte mal das du mich verbindest." Meinte Iëll lächelnd als Aragorn einen Knoten band.

"Weswegen, steht wieder einer von uns beiden vor dem Tod?" Scherzte er und Iëll verneinte.

"Nein," antwortete Iëll, "ich werde nicht mit euch gehen." Aragorn war verwundert und sah sie fragend an.

"Aber bisher hat dich doch noch nie eine Wunde gestört... ."

"Es ist nicht wegen meinem Arm," unterbrach sie ihn, "oder wegen dir." Und sie sah auf den Boden. "Ich bin der Grund weswegen ich nicht mit euch gehe, schließlich hast du in den Palantír gesehen, dich deinem schlimmsten Feind gestellt, ihm gesagt das du gegen ihn kämpfen wirst und ich? Ich habe meine Angst besiegt, mich ihr gestellt und nun kann ich nicht mehr." Sagte sie und blickte ihn an. "Ich habe keine Kraft mehr im Körper und auch mein Wille kann nicht länger kämpfen."

"Dann werden sich unsere Wege hier trennen und wir uns nur wiedersehen wenn ich diese Schlacht überleben." Stellte Aragorn fest.

"So ist es." Antwortete Iëll und beide schwiegen sich kurz an. "Wann werdet ihr wieder aufbrechen?" Fragt sie ihn.

"Sobald die Sonne wieder aufgeht." Und wieder beschwiegen sich die beiden, denn was hatten sie sich nun noch zu sagen? Sie wussten es nicht und somit verabschiedete sich Aragorn von ihr und ging wieder hinaus.

Leise schloss er die Tür hinter sich und schaute seufzend in den nun helleren Himmel.

Noch nie hatte er Iëll so schweigsam gesehen. Zurückhaltend und schüchtern war sie gewesen und es war als wenn sie nicht die junge Frau gewesen wäre die sie sonst immer war.

"Wie geht es ihr?" Fragte Legolas, der zusammen mit Arin auf Aragorn gewartet hatte.

"Sie will nicht mit uns kommen; doch ansonsten geht es ihr gut." Antwortete er und verschwieg dabei das Iëll weder wegen den Wunden, noch wegen ihm bleiben wollte. Aber Arin schien sein Schweigen zu wittern. Doch sprach sie ihn nicht an, nicht jetzt, denn die Zeit drängte.

Von den Zinnen aus beobachtete Iëll wie sich das übrige Heer wieder auf den Weg machte.

Arin ritt ganz vorn bei den Männern und blickte von einmal kurz zurück zur Stadt. Es schien als wenn sie ihre Mutter genau sehen konnte; und sie grüßte scheu. Ein "Auf bald", lag ihr auf den Lippen und auch Iëll flüsterte ein "auf bald" in den Wind und winkte kurz.

"Möget ihr diese Schlacht überleben."

"Ist etwas mit dir?" Fragte Chíl und Arin wendete ihr Pferd. "Es war als wenn der Wind zu uns geflüstert hätte."

"Er hat uns Glück gewünscht." Antwortete Arin und schaute zu Aragorn der an der Spitze des Feldes ritt und erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter, die ihr verboten hatte ihrem Vater zu sagen wer sie in Wirklichkeit war und woher sie kam.
 

*

Schweigend stand Iëll auf den Wällen und starrte in Richtung Osten.

All die Tage und selbst manche Nächte, seit der Abreise der Männer hatte sie dort gestanden und darauf gewartet sie am Horizont zu sehen, oder zumindest einen Reiter der Nachricht von ihnen brachte.

Die Entzündung ihres Armes war zurück gegangen und ihre Kraft wieder in ihren Körper zurückgekehrt, trotzdem verspürte sie weder den Willen noch den Drang ihnen nach zu reisen. Nicht etwa weil es eventuell zu spät war, auch weil sie nicht wollte.

Der Himmel im Osten war immer noch beinahe schwarz und die Luft drückend und sie stand schauend da wie eine Säule.

"Guten morgen Herrin." Begrüßte Faramir sie und gesellte sich zu ihr. "Was bringt Euch der Morgen?" Fragte er und schaute ebenso in die Ferne.

"Nichts," antwortete sie, "so wie der letztem Morgen und der Abend; und ich fürchte das es so bleiben wird." Und sie klang sehr besorgt.

"Aber wenn ihr Euch Sorgen macht, weswegen seit ihr dann nicht mit ihnen geritten?" Fragte und sie seufzte schmerzhaft.

"Weil wir in diesem Krieg nichts mehr bewirken können," sagte sie, "nur doch der Hobbit hat die Macht alles zu beenden, denn anders als beim dunklen Herrscher ist unsere Zahl begrenzt und jeder Verlust schmerzlich," und sie hielt kurz inne, "...aber lasst uns nicht weiter von solchen Dingen sprechen," wechselte sie das Thema, "sagt wie geht es euren Wunden?" Fragte sie und er klopfte an seine Brust.

"Die Wunden sind verheilt und die Kraft kommt in den Körper zurück; und ihr?"

"Schmerzen," antwortete sie, "und ich mache mir Sorgen um die anderen." Und sie schaute bedrückt zum Horizont. Ihr helles Gesicht wurde dunkel und tauchte sich plötzlich in Sorgen und sie wirkte sehr traurig.

Schon oft hatte Faramir Iëll in diesen Tagen so gesehen: Schweigend und in Gedanken versunken in die Ferne blickend; ebenso wie Éowyn. Beide warteten auf Nachrichten oder darauf das der Himmel im Osten wieder hell wurde.

Und da! An diesem Tag war etwas anders am Horizont und plötzlich durchdrang ein kurzes Beben die Stadt und die Flammen des Schicksals-Berges verblaßten am Horizont; der Himmel wurde langsam wieder hell.

"Was ist dort geschehen?" Fragte Faramir.

"Das Ende." Sagte Iëll und beide schauten staunend genn Osten.

Ein Reiter kam am Abend und brachte die lang ersehnte Nachricht von Aragorn und Éomer und bat Iëll, sowie Frau Éowyn mit ihm zu kommen, da beide erwartet wurden; doch Éowyn lehnte ab. Sie wollte bleiben und auf die Rückkehr der beiden warten, denn sie hatte keinen Grund mehr zu ihnen zu reisen zu wollen: Denn sie hatte Faramir, denn sie nicht verlassen wollte.

Iëll hingegen machte sich so schnell wie möglich auf den Weg.

Es war schwierig für sie mit gebrochenen Arm im Galopp über die Ebene zu reiten, ohne Halt, ohne hinunter zu fallen und am Morgen des nächsten Tages hatten sie Nort-Ithilien erreicht, wohin sie gerufen worden waren.

Im Galopp ritt sie ins Lager ein und wurde sogleich begrüßt.

"Iëll!" Riefen Elb und Zwerg ihr entgegen und Legolas half ihr vom Pferd zu steigen. "Es ist schön dich gesund zu sehen."

"Gesund mein Freund?" Fragte sie und zeigte auf ihren eingebundenen Arm. "Gesund bin ich noch lange nicht, es wird dauern bis der Bruch vollkommen verheilt ist; und so lange bin ich auch nicht gesund." Und sie lachte, hell und laut aus Freude am Leben und darüber das sie Freunde besaß; und Legolas betrachtete sie von oben nach unten. "Was ist mit dir?" Fragte sie ihn und er lächelte.

"Das ist das erste mal das ich dich lachen sehe," sagte er, "es ist schön, solltest du öfter machen." Und sie nickte dankbar für dieses Kompliment und sah sich um. In den letzten Jahren hatte sie nur wenige solch unbeschwerte und strahlende Gesichter gesehen und suchte mit den Augen nach Arin, Frodo und Sam, Merry, Gandalf und natürlich Éomer und Aragorn.

Sie fand es eigenartig das sie sie nicht finden konnte, besonders Arin. Sie kam früher immer angelaufen, wenn sie wussten das ihre Mutter irgendwo in der Nähe war.

"Ontare, ontare!" Hörte sie auch schon Arins Stimme und sah sie auch schon auf sich zu laufen. "Oh ontare!" Rief sie und fiel Iëll in die Arme, die gleich schmerzend aufstöhnte; und Arin wich beschämt zurück. "Verzeih, ich habe deine Verletzung nicht bedacht."

"Ihr müsst ihre Ungestürmtheit verzeihen Herrin," richtete Chíl das Wort an Iëll und trat langsam zu ihr hinüber, "sie freut sich, genau wie wir alle das Ihr gesund zu uns gefunden habt." Und er küsste ihre Hand. "Kommt," sagte er, "ich führe Euch zu euren Gefährten." Mit leicht gesenkten Kopf führte er sie durch die Reihen der Männer. Und mit einem mal. Ein Mann trat aus dem Schatten der anderen hervor in Blau und Silber gekleidet direkt auf sie zu und ergriff ihre Hand. Bekannt kam ihr diese Hand vor doch war der Mann zu dem sie gehörte ihr unbekannt, und sie wich einen Schritt zurück.

"Weswegen weichst du vor mir zurück?" Fragte Aragorn und tat einen Schritt auf sie zu; und sie wich wieder zurück. Es war Aragorns Stimme, sein Gesicht und seine Hände, aber das war nicht Aragorn! Dieser Mann, in Blau und Silber, war nicht der Aragorn, der Wanderer, den sie im Wald getroffen hatte, der sie aufgenommen und bei dem sie ein kurzes Glück gefunden hatte: Sondern ein König! Und sie machte einen weiteren Schritt zurück, drehte sich und ging, nein, floh vor ihm, ohne ein Wort, direkt zu Arin. Doch lief er ihr nach. Denn noch nie hatte Iëll sich ihm, oder einem anderem gegenüber so benommen.

"Was ist mit dir?" Fragte er und packte sie am Arm. "Was hab ich dir getan?" Fragte er sie an sich heranziehend und umarmte sie.

Tränen stiegen in Iëlls Augen auf. Früher hatte sie das gewollt, gehofft das er es tun würde, und nun war er nun nicht mehr wirklich er.

"Es ist mir nicht erlaubt einen König zu umarmen." Antwortete sie und löste sich aus seiner Umarmung.

"Was redest du da?" Fragte er und strich ihr durchs Haar. "Ich bin kein König, noch nicht und wenn eine das Recht hat einen König in die Arme zu schließen dann bist du es: Meine zukünftige Königin." Grinste er und küsste sie auf die Stirn, doch Iëll schüttelte traurig mit dem Kopf.

"Deine Königin bin ich nicht," zerschlug sie sein Lachen, "und ich zweifle daran das ich es jemals sein kann. Denn ich bin nur eine Wanderin und diese Wanderin liebt einen Mann der Euch ähnlich ist."

"Also liebst du einen anderen und nicht mich?" Fragte er, doch Iëll verneinte.

"Nein, weder noch Hoheit," antwortete sie eine Träne unterdrückend, "denn ich liebte den Mann der ihr früher einmal wart." Und plötzlich erkannte Aragorn was Iëll ihm hatte sagen wollen: Er hatte sich innerlich verändert, so sehr verändert das sie ihn nicht erkannte, nicht erkennen konnte. Denn was sie in den Menschen sah war etwas anderes als das was er in den Menschen sah, das hatte er ihr einst gesagt und nun verstand er es.

Und mit einem male senkte sie ihren Blick, ihren Kopf und beugte ihr Kniete vor ihm. Beinahe erschrocken sah er auf sie herab. Auf sie! Die stolzeste und tapferste aller Frauen, die stärker und mutiger war als viele der Männer und sich noch nie einem Mann unterworfen hatte! Jetzt war sie gebrochen. Und er bat sie aufzustehen und er sah sie an. Doch sie sah ihn nicht an, konnte seinen Blick kaum ertragen und Tränen stießen ihr in die Augen und er wischte sie weg.

"Weswegen kniest du vor mir, du die stolzeste Frau die je mein Herz eroberte?" Fragte er.

"Ihr wisst genau was ich in Euch sehe und das Ihr nicht der seit der mich einst aus einem Fluß gefischt hat." Dann ging sie, ohne jedes weitere Wort und ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen, denn zu schmerzlich und unerträglich war der Anblick dieses Mannes für sie; und er traute sich nicht sie vom Gehen abzuhalten. Zu überrascht war er durch ihre Worte und ihre Unterwerfung das er einfach nichts weiter wollte als sie anzusehen. Eine Frau, die nach ihren eigenen Worten es nicht wert war von einem König geliebt zu werden.

"Was habt ihr getan?" Hörte er Arins Stimme und wandte sich zu ihr um. "Wie konntet Ihr diese Frau so erniedrigen das sie vor Euch kniet; die die Euch das Leben rettete indem sie Euch von den Toten zurückholte und ihr eigenes Leben dafür gab?" Fragte sie und schritt auf ihn zu. Aragorn verstand was sie meinte.

"Aber wenn diese Frau nicht Iëll ist, wer ist sie dann?"

"Oh sie ist Iëll," antwortete Arin und begann um ihn herum zu schreiten, "sie ist nie eine andere gewesen- doch hat ihr Leben sich auf einen Schlag verändert: Denn plötzlich hat sie mich wiedergesehen, nach siebzehn Jahren und Aragorn, der Wanderer mit dem sie so viele Jahre wanderte, ist aus ihrem Leben getreten und ein König den sie kaum kennt hat ihr einen indirekten Antrag gemacht; den sie ablehnen musste."

"Wieso "musste" sie ihn ablehnen?" Fragte er und Arin blieb stehen.

"Weil sie als Nachfahrin eines Verräters nicht das Recht besitzt die Frau des Königs von Gondor zu werden, das verbietet unser Gesetz; weil sie weiß was die Zukunft ihr bringen wird und das ihr mit einer anderen Frau, die ihr schon länger kennt und auch mehr liebt als sie, glücklicher werdet; und ich weiß das auch sie mit dieser Entscheidung besser leben kann." Mit diesen Worten verließ sie den König um ihrer Mutter zu folgen die von nun an den ganzen Tag traurig und keineswegs stolz und alles überragend wirkte, was selbst die merkten, die sie nicht kannten.

Eine Woche war vergangen und die Gemeinde hatte sich nach Edoras zu einer großen Trauerfeier begeben.

Am Abend hatte Iëll sich von ihren Freunden entfernt. Allein saß sie an einem Baum gelehnt und spielte mit ihrer Pfeife. Sie hatte anfangen zu rauchen weil es die Männer auch taten und sie somit ein weiteres Stück ihrer verletzlichen Weiblichkeit abgeworfen hatte. Später tat sie es nur aus Gewohnheit und um in Hose und mit langen Haar nicht als Frau unter Männern aufzufallen.

Jetzt saß sie in einem Kleid im Gras unter den Sternen, so wie früher in Bruchtal und beobachtete die Männer, wie sie aßen, tranken und lachten. Früher hatte sie bei solchen Anblicken sich nichts weiter gewünscht als ebenso unbeschwert bei ihnen zu sitzen, mit ihnen zu reden und all das zu tun was sie getan haben. Doch jetzt wo sie das alles selbst erlebt hatte wünschte sie sich das sie niemals neidisch auf Elronds Söhne gewesen und niemals davongelaufen wäre um das Recht zu haben wie ein Mann zu leben.

Von oben wurde sie von Aragorn aus einem der oberen Fenster beobachtet. Ihre Worte von der Wiedersehensfeier ließen ihn nicht mehr los und er hatte manche Nächte wach gelegen um darüber nachzudenken. Seit diesem Tag hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen und sie ging ihm aus dem Weg, wenn sie ihn im Flur traf.

Leise wurde an seine Tür geklopft und Éomer kam herein.

"Was seht Ihr da?" Fragte er und trat zu Aragorn ans Fenster. Aragorn sagte nichts. "Sie ist schön nicht war?" Fragte Éomer.

"Das ist sie." Bestätigte Aragorn.

"Sagt mir Aragorn, was ist Iëll für Euch?" Fragte er und Aragorn seufzte.

"Ein mutiger Krieger, eine wunderbare Verbündete und ich wüsste nicht was ich bis her ohne sie getan hätte." Antwortete er schwer.

"War sie denn nie mehr für Euch? Seht sie an," Éomer zeigte aus dem Fenster, "solch eine Frau werdet Ihr nie wieder finden!"

"Ich weiß," antwortete Aragorn, "und ich würde liebend gern mit ihr alt werden, doch sie hat mich abwiesen." Und er sah seinen Freund an, der etwas traurig auf den Boden schaute und er konnte sich denken was in ihm vorging. "Geht zu ihr," sagte er, "fragt Ihr sie ob sie für euch das sein will was sie mir verwehrte: Eure Königin." Und freudig begab Éomer sich hinaus und lief zu ihr in den Garten.

"Wieso sitzt Ihr hier allein?" Wurde sie von Éomer gefragt, der sich zu ihr setzte und sie versteckte schnell ihre Pfeife weg, rutschte ein winziges Stück von ihm weg und blickte weiter zu der Runde von Männern. Éomer würdigte sie nicht mit einem Blick und saß einfach nur da. Traurig wirkte diese sonst so stolze Frau auf ihn, trauriger als es seine Schwester jemals hätte sein können.

"Wie geht es Eurem Arm?" Fragte er um sie vom jeglichen traurigen Gedanken abzulenken und sie blickte ihn etwas verwirrt und zugleich fragend an.

"Wie soll es ihm gehen?" Fragte sie ihn und rutschte das Stückchen was sie zuerst von ihm weg gerutscht war wieder an ihn heran. "Schmerzen tut er und bewegen darf ich ihn nicht: Also geht es ihm schlecht und es wird dauern bis diese Wunde verheilt ist."

"Und Eure anderen Wunden? Wie steht es mit Eurem Herzen?"

"Gebrochen war es noch bis vor kurzem, doch erfreut es sich nun an der Freude von Freunden und Verwandten."

"Und Eure Liebe?" Fragte er und rutschte ebenso ein Stück näher an sie heran. "Erfreutet Ihr Euch bei unserem zweiten Treffen nicht einer Liebe und schwärmtet davon?" Und Iëll erinnerte sich wie sie Éomer von dem Mann erzählt hatte mit dem sie hatte alt werden wollte. Sie hatte vergessen wie glücklich sie gewesen war als sie davon gesprochen hatte und jetzt war dieses Gefühl verschwunden- und dieser Mann auch.

"Dieser Mann ist aus meinem Leben getreten," antwortete sie, "denn seine Liebe zu mir verwechselte er mit freundschaftlicher Zuneigung und ich klammerte mich durch ihn an meine erste Liebe; die jedoch schon lange vergangen ist." Und sie blickte in traurig an, so als ob sie von sich und allen anderen enttäuscht worden wäre und Éomer legte seinen Arm um sie.

"Lang, lang scheint es mir her das ich Euch in Rohan traf und ihr mir ein Messer an die Kehle hieltet, weil ich Euch beleidigte; das Ihr mich im Schwertkampf herausgefordert habt, weil ich Euch beleidigte und siegtet obwohl eure Kraft im Arm nicht da war. Und ich hätte Euch bereits in der Ebene, als ich Euren Blick im Rücken spürte, am liebsten mit mir genommen. Denn als ich Euch fragte an was Ihr denkt, hatte ich gehofft das Ihr ebenso an mich denkt wie ich an Euch. Doch als Ihr in der Klamm mein Leben rettetet saht Ihr mich stolz an, Euer Blick hätte selbst die Feuer Mordors zu Eis erstarren lassen können, so kalt und verachtend saht Ihr auf mich herab. Ihr habt Euch diesen Moment der Verachtung mir gegenüber nicht anmerken lassen, aber ich erkannte das ein Mann wie ich einer Frau wie Euch nie etwas bieten könnte. Denn Ihr wolltet keinerlei Reichtum oder Macht. Ihr habt für Euer Überleben gekämpft und dafür das andere auch leben, keine Angst, keine Scheu, kein Unwille war an Euch zu spüren. Nur Stolz und Tapferkeit konnte man in Eurem Blick erkenne, und jetzt Frage ich: Wo ist diese Frau aus Rohan, dessen durchdringenden Blick ich immer noch im Körper spüre und die meinetwegen eine Narbe davontrug?" Fragte er und sie lachte und lehnte sich an seine Schulter. Sie hatte bisher nicht gemerkt das er solche Gefühle für sie hatte, hatte es nicht einmal gespürt! Aber weswegen nicht? War sie zu arrogant gewesen um auf die Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse anderer zu achten und hatte nur ihre eigenen eigensinnigen Ziele im Blick? Es musste so gewesen sein, denn sonst hätte sie es spätestens in der Klamm bemerkt- und nun schämte sie sich dafür das sie in seiner Gegenwart immer nur von ihrer Liebe zu einem anderem gesprochen oder ihrer Liebe zu Kampf und Krieg geredet hatte die ihr beides nichts als Unglück gebracht hatten und ohne das sie doch nicht Leben konnte; zumindest hatte sie das glaubte. Und nun wusste sie genau was sie sagen musste.

"Diese Frau ist zerbrochen," sagte sie und schmiegte sich an ihn, "und starb auf den Feldern des Palennor." Und sie ergriff seine Hand, lächelte ihn an und sagte: "Doch vielleicht könnt ihr die neue Frau lieben die sie geworden ist, die die Euch nun gegenübersitzt, die Rüstung abgelegt hat und sie nie wieder tragen will." Und er küsste sie.
 

Anmerkung der Autorin:

Wem das eben gelesene Kapitel nicht gefällt, der braucht das letzte erst gar nicht anzufangen! Das gefällt ihm dann nämlich erst recht nicht! Für alle anderen: viel Freude.

Abschiede

Anmerkung der Autorin:

Ich weiß nicht so recht, aber ich mag Überraschungen in meinem Story-Ende und das bei jeder die ich schreibe. Chaos(Kid) hätte zwar lieber ein anderes Ende gesehen, aber ich bin hier ja die Autorin, nicht sie ^.^
 

Kapitel16 Abschiede

Die Nacht war hereingebrochen und Iëll und Arin saßen zusammen an einem der Fenster in Edoras Hallen.

Der Totengesang, den die Menschen der Stadt, für ihren toten König gesungen hatten, hatte erst vor kurzem geendet und in all der Zeit waren die zwei dort gewesen und hatten gelauscht. Keine hatte sich zu den Trauernden gesellt und keine hatte dem Trauerzug durch die Stadt beigewohnt.

"Gehst du zur Totenfeier?" Fragte Arin als sie sich das Haar bürstete.

"Selbstverständlich." Antwortete Iëll und stieg aus dem Badezuber. Sie hatte schon so lange nicht mehr in warmem Wasser gebadet und es dieses mal, nach dieser langen und anstrengenden Wanderung, besonders genossen. "Theóden war ein großer Mann," sagte sie und versuchte sich mit dem einem Arm abzutrocknen, "und ich wünschte ich hätte ihn näher gekannt."

"Dazu hättest du hier leben müssen." Meinte Arin darauf und Iëll senkte den Blick.

"Eventuell werde ich das," antwortete sie und nahm eines der beiden weißen Kleider vom Bett, "Éomer bat um meine Hand und ich denke ich werde es tun." Verwundert lies Arin die Bürste fallen. Ihre Mutter wollte heiraten, und das dann einen anderen Mann als ihren Vater mit dem sie nicht einmal zusammenleben wollte?

"Aber du bist keine Roherim," sagte Arin, "also wieso willst du diesen Mann nehmen und nicht mit uns kommen?"

"Weil dieser Mann mich bat ihn zu lieben und ich nicht mehr die Kraft habe um den anderen zu kämpfen. Verstehe doch: Ich will erfahren was es heißt geliebt zu werden und wissen was mit diesen Landen nun geschehen wird." Antwortete sie und versuchte vorsichtig das Kleid anzulegen, wobei Arin ihr dann helfen musste.

"Aber er wird sterben und du wirst es sehen und noch lange leben wenn er vergangen ist," argumentierte sie weiter, "willst du etwa auch ihn von den Toten holen, oder lieber sehen wie er als alter Mann stirbt?" Fragte sie und half ihrer Mutter den gebrochenen Arm durch den Ärmel zu ziehen. Iëll dachte nach. Daran hatte sie es gar nicht gedacht als sie den Antrag annahm, aber Arin hatten recht. "Siehst du?" Fragte sie nach einer Weile und band Iëll wieder den Arm an den Körper. "Selbst du weißt nicht was du tun würdest wenn der Tot dir wieder das Herz bricht." Und sie verschnürte den Verband hinterm Rücken.

"Und wenn ich nun ein Mensch werde?" Fragte Iëll nachdenklich und Arin erschrak. "Was wäre wenn ich eine Schildmaid Rohans werde, blond mit grauen Augen ohne so viel Macht und Energie wie die die ich jetzt besitze?"

"Du bist egoistisch," schrie Arin und ohrfeigte ihre Mutter, "du bist egoistisch wenn du glaubst das nur du ein anderes Wesen werden willst." Sagte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. Iëll sah Arin verwundert an. So etwas hatte sie nicht erwartet, nicht von ihrer kleinen Tochter und sie hielt sich die Wange. Noch nie zuvor hatte sie solch heftige Widerworte von ihr gehört und es war erschreckend wie sehr sie sich in den Jahren verändert hatte, sie war tatsächlich eine Frau geworden! Eine Frau die endlich das haben wollte worauf sie all die Jahre verzichten musste: Ihren Geliebten.

"Einen Menschen willst du gleich sein, wenn ich mich nicht täusche," sagte Iëll und strich Arin über den Kopf, "auch wenn dein Leben dann im Alter enden wird? Aber wenn du es willst mach es." Doch Arin schüttelte mit dem Kopf.

"Wenn ich ein Mensch bin habe ich dafür nicht genug Kraft um auch dich zu verwandeln." Sagte sie und Iëll seufzte.

"Aber was soll dann werden?" Fragte sie und setzte sich aufs Bett. "Werden wir nun beide das bleiben was wir sind? Aber das wollen wir doch nicht." Und eine Träne kullerte Arins Wange runter als ihre Mutter das sagte. Wie ruhig und ernst sie dabei war und es schien sie keineswegs zu berühren das sie nicht mit Éomer alt werden konnte, anders als Arin, die endlich zu Chíl wollte.

"Ich will stark sein," sagte Arin und eine erneute Träne floss ihre Wange runter, "ich will stark genug sein um Chíl in den Arm schließen zu können ohne das uns immer einer auf die Finger starrt und mich zu sinnlosen Aufgaben ruft, die ich lernen muss, nur damit wir uns nicht zu nahe sind." Und Iëll stand auf, sah ihre weinende Tochter an und blickte ihr direkt in die Augen.

"Nein," sagte sie trocken und Arin zuckte zusammen, "nicht so lange du weinst." Beendete sie den Satz und Arin wischte sich die Tränen aus den Augen. Iëll lächelte. Jetzt war sie bereit und beide setzten sich gegenüber voneinander auf den Boden und legten die Hände in der Mitte zusammen. Beide sahen sich an.

"Du weißt was nun geschieht?" Fragte Iëll und sah Arin kritisch an. "Meine Kräfte werden mit dem Alter schwächer werden und irgendwann verschwunden sein. Du wirst dich hiernach, nach diesem Zauber, diesem Jonglieren von Kräften einige Tage etwas schwächer fühlen, doch dann du wirst mit jedem Jahr stärker werden." Und Arin nickten verstehen. "Ich werde meine Langlebigkeit auf das Niveau von Menschen verkürzen und du wirst mich als alte Frau sterben sehen, doch hoffe ich das du es besser anstellen wirst als ich all die Jahre." Und Arin nickten, auch wenn sie sich etwas davor fürchteten und sie legten die Hände aufeinander.

"Zwei Reiche und ein Bündnis sollte ihre Treue tragen." Begann Iëll und ihre Hand glühte blau auf.

"Zwei Krieger und einer soll den anderen im Kampf unterstützen." Sprach Arin weiter und auch ihre Hand glühte blau auf. Nun hatten sie die Kraft der zwei Kulturen, denen sie angehören wollten und auch ihre Augen bekamen einen leichten blauen Film.

"Zwei verwandte Seelen, die in der Not beieinander stehen." Sprachen beide zusammen ein seltsames Licht erfüllte ihre Körper.

"Hiermit mache ich, Eleniëll Tochter der Aman de dalka dich Rhînarin Tochter der Eleniëll de dalka schwarzhaarig und braunäugig: Zur Herrscherin Angmars; wenn du es billigst."

"Das tue ich." Und auch sie wurde in ein weißes Licht getaucht. Wärme durchdrang ihre Körper, sowie das Gefühl einer Wiedergeburt und plötzlich konnte sie alles sehen und das Leuchten verschwand aus ihren Augen.

"Und ich Rhînarin Tochter der Eleniëll de dalka," begann nun sie und ihr gesamter Körper zitterte, "mache dich Eleniëll Tochter der Aman de dalka zu einer blonden Frau mit grauen Augen: Einer Roherim." Und auch Iëll wurde in ein weißes Licht getaucht, das Plötzlich den gesamten Raum erfüllte.
 

Als die Totenfeier vorüber war versammelten sich alle in der Goldenen Halle zu dem großen Festmahl und verbannten die Trauer.

Verwunderte Blicke bekamen die zwei Frauen als sie sich zum Festmahl in die Goldene Halle begaben; denn sie sahen anders aus: Iëll beinahe blond und Arin im Kleid mit pechschwarzen Haar und sie brachten mehr oder weniger große Verwunderung bei den anderen Gästen, aber wieder wagte keiner zu Fragen und sie setzten sich.

Und als die Zeit gekommen war, da nach der Sitte der Mark auf das Andenken der Könige getrunken werden sollte, trat Éowyn vor und brachte ihrem Bruder einen gefüllten Becher. Dann stand ein Sänger auf und nannte alle Namen der Herren in der richtigen Reihenfolge. Und als Theódens Name genannt wurde, leerte Éomer den Becher, und alle, die dort versammelt waren erhoben sich und tranken auf den neuen König und als das Fest zu ende ging, stand Éomer auf.

"Dies ist nun die Totenfeier für König Theóden," sagte er, "aber ich will, ehe wir gehen, eine frohe Botschaft aussprechen, weil er es mir nicht verübeln würde, dass ich es tue, denn er war immer wie ein Vater für Éowyn, meine Schwester. Höret denn, ihr meine Gäste, schönes Volk aus vielen Reichen, wie es sich nie zuvor in dieser Halle eingefunden hat! Faramir, Truchsess von Gondor und Fürst von Ithielien, bittet, dass Éowyn seine Frau sein solle, und sie will es."

Und Faramir und Éowyn traten vor und legten ihre Hände ineinander.

"Kein Geizhals seit ihr Éomer," sagte Aragorn, "das ihr Gondor das schönste aus eurem Reich gebt! Und auch wahrlich kein Kostverächter, das ihr eine Schönheit des Westens ehelichen wollt- sowie ich gehört habe." Etwas errötet räusperte Iëll sich und leichtes Staunen erfüllte die Gesichter der Anwesenden.

Aragorn freute sich für die alte Freundin. Nun waren sie wieder gleich: Keiner kannte mehr wirklich den anderem, aber konnten sie sich nun wieder umarmen und einander in die Augen blicken. Nicht etwa weil sie beide Könige waren, sondern weil nun beide vollkommen verändert waren und nicht mehr die die sich im Wald getroffen hatten; und er stand auf um auf ihr Wohl zu trinken.

"Trinken wir auch auf euer Wohl und das ihr eine glückliche Zukunft haben werdet." Und er lehrte ihr zu Ehren seinen Becher.

Arin erhob schweigend ihren Becher.

"Mögen die Herren dich leiten, und der Segen der Alten dein Glück behüten." Wünschte sie. "Ahnan et anhan Herrin." Sagten sie und Chíl und ehrten mit diesen Worten Iëll als Königen und Kriegerin in ihrer eigenen Sprache.

"Ahnan et anhan." Wünschte auch Iëll den beiden ebenso und alle drei tranken ihre Becher aus. Auch die anderen in der Runde tranken zu Ehren der beiden Paare die durch Hochzeit alle Länder Mittelerde miteinander verbanden.

Als das Fest vorüber war, verabschiedeten sich diejenigen die fortgehen wollten, von König Éomer und Iëll begab sich zu Elrond um ihn darum zu bitten ihrer Mutter von ihrem Tot zu berichten. Denn die Alten hatten prophezeit das sie hier sterben würde, aber sie war nicht tot, noch nicht. Somit wollte sie bleiben und so verhindern das irgendeiner ihrer Sippe nach ihr suchen würde, oder sie gar in den Westen holen wollte.

Und zuletzt eher ihre Freunde aufbrachen verabschiedeten sich das Königspaar und Iëll beschenkte jeden so gut wie sie es vermochte.

"Ich werde Euch vermissen, Herrin," sagte Gimli und umarmte Iëll zum Abschied, "eure Schwertkünste werden mir fehlen."

"Ich Euch auch Herr Zwerg." Und sie zog ihre Pfeife hervor und reichte sie ihm hin. "Ich weiß wie sehr ihr sie immer angestarrt habt und das es Euch das Silber und die Verzierungen besonders angetan haben." Als sie sie ihm in die Hände gab strahlte er wie ein Kind und sah beinahe so glücklich aus wie damals als die Hohe Herrin ihm eine Haarsträhne schenkte und nun wandte sie sich an die Hobbits.

"Meine Herren," sagte sie und deutete eine Verbeugung an, was für ihre Fälle schon achtenswert war und sie holte eine Schachtel hervor, "die hier sind für euch." Und sie legte jedem eine Kette mit einem kleinem Stein daran um den Hals, die wie Sterne leuchteten: Splitter ihres Schwertes, die sie vor allen Gefahren warnen sollten; und sie stellte sich zum Zauberer.

"Leider kann ich Euch nichts geben," sagte sie zu ihm, "denn alles was ich habe ist Euch nicht würdig." Und sie senkte den Kopf. Müde sah sie aus, sehr müde und verbraucht und der Zauberer sah ihr in die Augen.

"Ihr seht müde aus, ihr solltet schlafen." Sagte er und legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie blickte zur Seite.

"Ihr wisst das ich mich das nicht traue. Oi trad im is teli teli na egor i vanwie ar ilye i im ndangen."

Immer sehe ich das kommende kommen sein oder die Vergangenheit und alle die ich getötet

Lächeln tippte der Zauberer ihr mit seinem Starb an die Stirn und sie erschrak. Ihr war als wenn ein Blitz in ihren Kopf eingeschlagen wäre und sie aus einem langen Schlaf erwachte.

"Was habt ihr getan?" Fragte sie und der Zauberer lächelte.

"Euch eure Träume genommen, auf das ihr in Zukunft ruhig schlafen könnt." Und er stieg auf sein Pferd und machte sich mit den Hobbits, sowie der Hohen Herrin und Herrn Elrond auf den Weg.

Nun wandte Iëll sich ganz ihrer "Familie" zu.

"Legolas," wandte sie sich an ihn und knuffte ihn gegen die Brust, "das du gut auf dich und den Zwerg achtest."

"Ich kann schon auf mich alleine achten Hoheit." Und sie umarmten sich. Nie hatte einer der beiden gedacht das sie je so gut befreundet sein würden das sie sich umarmen. Und sie wandte sich zu und Aragorn.

"Und ihr beide," meinte sie, "was gebe ich euch? Denn ich besitze nichts mehr was ich euch geben könnte." Und Arin nahm sie beinahe weinend in den Arm.

"Geh mit mir, komm nach Hause, denn auch wenn ich stark bin werde ich immer schwach sein wenn ich dich verlassen muss." Und Iëll strich ihrer Tochter über den Kopf. Ihre kleine harte Tochter, die vorher so streng mit sich und allen in ihrem Umfeld umgegangen war weinte beinahe als sie ihre Mutter verlassen musste- genau wie damals. Doch nun war dieser Abschied für immer, denn Iëll würde nur noch zu Besuch nach Angmar kommen, und das bedrückte beide.

"Du weißt das ich, egal was du sagst, bleibe und freue dich," sie nahm ihre Kette ab, "ich gebe dir mein Königreich," und sie legte Arin die Kette an, "nun besitzt du unser Erbstück. Hüte es und hüte ebenso unsere Künste und Geheimnisse." Arin nickte und war überwältigt von der Geste ihrer Mutter, von der sie nun als würdig und alt genug angesehen wurde um ihr Erbe anzutreten.

"Ich danke dir," sagte Arin und verneigte sich tief vor ihrer Mutter, "ich verspreche dir das ich mich als würdige Nachfolge erweisen werde." Iëll lächelte und richtete nun das Wort an Aragorn, vor dessen Verabschiedung sie sich am meisten gefürchtet hatte.

"Mir fällt es am schwersten dir auf wiedersehen zu sagen." Sagte sie und Schweigen entstand zwischen den beiden. Ein tödliches Schweigen und Iëll fühlte, obwohl sie nun beinahe so etwas wie ein Mensch war, was er fühlte; und sie streifte ihren Ring ab.

"Hier. Ich möchte das wir wieder ein Zeichen von Freundschaft und Bund zwischen uns haben, auch wenn es andere sicher nicht sehen wollen." Er nahm den Ring an und tauschte wieder den seinen gegen den ihren.

"Ich freue mich das du es dir noch einmal überlegt hast," antwortete er und nahm sie kurz in den Arm, "ich hätte nicht gedacht das dieser Moment noch einmal kommt." Und sie lächelte.

"Ohne dich hätte ich es nicht geschafft," erklärte sie, "denn als ich in der Klamm im Regen saß, hatte ich den Kampf bereits aufgegeben und hättest du mich nicht gerettet wäre ich nun tot, darum danke ich dir." Doch er schüttelte mit dem Kopf.

"Du brauchst mir nicht zu danken: Denn ohne dich stände ich nun nicht hier. Ich erinnere mich nun was geschah, was du zu mir sagtest und ohne deine Hilfe wäre ich auf ewig verschollen gewesen," er strich ihr über die Wange, "du hast dein Leben riskiert um das meine zu retten; und das mehr als nur ein mal." Sie schwiegen und in diesem Moment der Stille und des Verständnis beider zueinander, egal wie oft sie ihn belogen oder hintergangen hatten und es auch jetzt noch tat (was er irgendwie spürte) umarmten sie sich, küssten sich auf die Wangen, als Zeichen der Freundschaft und zum Bund der beiden Freunde und ihrer Reiche.

Dann stieg er ohne ein weiteres Wort auf sein Pferd und gab Iëll noch einmal die Hand. Die anderem taten es ihm gleich und Iëll wandte sich noch einmal an Chíl.

"Und du," sagte sie streng zu ihm und er erwartete wieder so etwas zu hören wie bei ihrem letzten Abschied, "mach sie glücklich." Sagte sie lächelnd und er nickte erfreut. "Euch allen eine gute Reise!" Sagte sie noch einmal. "Und kommt bald wieder." Alle nickten.

"Ich wünsche das wir uns wiedersehen," sagte auch Éomer zum Abschied, "und bis dahin wünsche ich euch ein: Auf bald, und das wir alle noch einmal so zusammentreffen."

"Namárie bein rhîs. Im nim is le nangalw na ar estel is le ha dartha." Richtete Legolas noch schnell das Wort an sie und mit diesen Worten verbeugte er sich zum Abschied vor dem Königspaar und ritt davon.

"Is valim im an im Éomer!" Rief sie ihm nach und winkte noch einmal.

"Was hast du ihm gesagt?" Fragte Éomer und sie lächelte.

"Nichts wichtiges, nur das ich glücklich bin." Sagte sie und er nahm ihre Hand.

"Du hast Arin deine Kette geschenkt," sagte Éomer zu ihr, "dein Familienerbstück das nur von Mutter an Tochter weitergegeben wird." Iëll nickte und sah wie sich ihre Freunde aus der Stadt begaben. "Verrätst du mir was es mit ihr auf sich hat?" Iëll nickte.

"Sie ist einfach nur meine Tochter, und ich hatte sie gebeten uns in dieser letzten großen Schlacht mit allen Mitteln zu unterstützen." Antwortete sie und hatte somit zum ersten mal jemanden verraten wer Arin wirklich war. Aber Éomer fragte nicht weiter nach, denn er merkte das sie ungern über dieses Thema sprach und er schaute zu Arin. Sicher würde es nicht lange dauern bis sie ihre Mutter besuchen wollte und dann würde er sich mit ihr aussprechen.
 

Worterklärung
 

Ahnan et anhan - Mein eigenes Hirngespinnst, hat also keine Bedeutung
 

Oi trad im is teli teli na egor i vanwie ar ilye i im ndangen - Immer sehe ich das Kommende, egal was kommen wird oder die Vergangenheit und all die die ich getötet habe
 

Namárie bein rhîs. Im nim is le nangalw na ar estel is le ha dartha - Lebewohl schöne Königen. Ich freue mich das du nun wieder Glück bist und hoffe das du es bleibst
 

Is valim im an im Éomer - Das will ich denn ich habe Éomer
 

ENDE
 

Anmerkung der Autorin:

Das ist also das Ende und ich finde es ist ein gutes Ende, offen und doch gleichzeitig abgeschlossen. Und wenn jemand der das hier auch zuende gelesen hat nicht mit dem Schluß einverstanden ist und es etwa unfair findet das Aragorn über Arin im Unklaren gelassen wurde( ich spreche dabei Nillithiel an die mich gefragt hat wann er es erfährt) der möge sich bei mir beschweren oder für immer



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2003-10-27T23:42:25+00:00 28.10.2003 00:42
*tränewegwisch*

*heul* der Abschied war ja sooooo traurig. Ich habe bis zum schluss gehofft, das Ara. und E. zusammen kommen und eine Familie werden. Aber nein ...*schniff*.... du musst es ja anders machen.

Aber das du Ara. nicht die ganze Wahrheit herausfinden lassen wolltest, ist nicht nett gewesen. Wobei er sich selbst hätte denken können das er eine tochter hat.

Aber im großen und ganzen fand ich die Story einfach genial!!!!! *gg* *taschentuschzücken* *gg*

Bin gespannt ob du eine weitere story schreibst XD

*ganzdollknuddeln*

bussi Nilli
Von:  Chaoskid
2003-09-22T18:24:32+00:00 22.09.2003 20:24
JaJa, Ich weiß ich weiß, ich hab dier schon mal meinen Senf zu dieser Story gegeben, also erinnere dich daran und zwing mich nicht dazu dich nochmal zu loben... ups jetzt hab ichs doch getan. Da kannst du dir was drauf einbilden!
Grúß Chaos
Von: abgemeldet
2003-09-17T10:48:41+00:00 17.09.2003 12:48
Hi!! ^^

Super Story. Die Geschichte ist echt der Hammer *lob lob*
Die ame Iell sie tut mir echt leid. Sag mal, wann wird sie den Aragorn davon berichten, dass er eine Tochter hat?

Als schreib schnell weiter

*knuddel*

Bussi Nilli


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