Sometimes Silence is... von Lauren_Leaves (...the loudest Scream) ================================================================================ Prolog: On our Way ------------------ Endlich war es die ehemalige Sailorkriegerin des Meeres vergönnt, zurück in ihrer Heimatstadt kehren zu dürfen. Sie würde endlich nach zwei langen Jahren ihre Eltern wieder sehen, all das... woran Michiru nicht mehr geglaubt hatte... beinahe hätten Michirus Eltern ihre Geliebte Tochter für immer verloren. Dies war eine Tatsache, dessen sich die ehemalige Kriegerin bewusst war, doch das lag nun hinter ihnen. Die junge Künstlerin saß glücklich und zufrieden in einem gelben Cabrio neben ihrer geliebten Freundin und Partnerin, Haruka. Beide waren auf dem Weg von Tokyo wieder zurück in ihrer Heimatstadt. Michiru beobachtete ihre Freundin beim fahren und wie der Wind durch die blonde Haare der Rennfahrerin blies. „Es ist vorbei, endlich vorbei. Wir haben das Böse besiegt, endgültig....kannst Du das glauben, Haruka?“ fragte sie ihre Freundin mit einer nachdenkliche Stimme, die jedoch in der nächsten Sekunde verschwand "Wir werden ab heute wieder ein normales Leben führen," fügte sie mit einem Lächeln hinzu und Michiru legte ihre Hand auf Haruka ihre, die sich auf der Kupplung befand. „Ich möchte für immer an Deiner Seite sein“ flüsterte sie ihre Partnerin mit einem Lächeln zu und genoss die Fahrt nach Hause. Die Blonde beobachtete die Jüngere für einen Augenblick und lächelte leicht, als sie die Hand auf die ihre spürte, denn aller Anschein nach empfanden beide das Gleiche. Der Gedanke, ihre Liebste eine Weile nicht sehen zu können war nahezu unerträglich, Haruka wollte diesen Moment hinauszögern, so lange wie dies nur eben Möglich war. Doch die blonde Sportlerin wusste ebenso zu genau, wie sehr sich Michiru danach sehnte ihre Familie wieder zu sehen nach diesen unvorstellbaren harten zwei Jahren...Dies war genau das, was die Künstlerin momentan brauchte... die Liebe sowie die Wärme und Geborgenheit ihrer Eltern zu spüren....und nachdem Michiru in Tokyo bereits so viel und gerne über ihre Eltern erzählte, wusste die Sportlerin, das ihre Freundin in guten Händen wäre... Bei Haruka war dies anders... insgeheim hatte sie gehofft, das sie sich niemals wieder mit ihrem Vater auseinandersetzen musste. Sie glaubte fest daran, ihr Leben im Kampf zu opfern. Doch nun rückte auch dieser Moment, mit jedem Kilometer die sie fuhr immer näher. Ein neuer Kampf würde für sie beginnen, den sie alleine austragen musste... Aber daran wollte die Ältere noch nicht denken, solange sie bei ihrer Geliebte Michiru war, konnte nichts wichtiges sein, als das Wohlergehen dieser Bildhübschen jungen Frau. Kapitel 1: Welcome Home! ------------------------ ~ Michiru ~ Sie parkten das Auto vor dem Anwesen des Kaiou's, das Haus am Meer, von dem die ehemalige Kriegerin vergangene Jahre soviel berichtet hatte. Es war Dunkel, wie seit Stunden schon...es musste bereits nach 12 sein, das war alles was sie wusste...Die Zeit erschien ihr in diesen Moment so belanglos...denn zu viel davon war bereits vergangen. Der Motor verstummte und es wurde Still. Haruka stieg als erste, leise aus ihrem Fahrzeug nur um auf der anderen Seite ihre Liebste die Tür aufhalten zu können. „Darf ich Bitten?“ fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht während sie Michirus Tür öffnete und ihre Hand ausstreckte. Die junge Violinistin antwortete nicht sondern schmunzelte nur als sie das Angebot annahm und mit Harukas Hilfe aus dem Auto steig. Sie liebte es einfach, wenn Haruka sich so elegant aufführte und ihr immer wieder das Gefühl gab, die wichtigste Person auf der ganzen Welt zu sein. Michiru stand nun vor ihrem Anwesen und sah das erste Mal nach zwei Jahren ihr Elternhaus wieder...auch wenn sie es noch nicht betreten hatte, so schien alles unverändert ....als ob die Zeit an diesen besonderen Ort stehen geblieben wäre. Die ehemalige Kriegerin des Meeres überkam plötzlich ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme und nur für ein Augenblick schloss sie ihre Augen. "Hörst Du das Meer, Haruka? Es ist so friedlich und Still." sagte sie während noch immer die Hand ihrer Liebste hielt. „Ja – auch der Wind ist leise und ruhig wie schon seit langen nicht mehr“ antwortete die Sportlerin leise. Sie drehte sich nun zu ihrer Freundin um und lehnte sich an ihrer Brust, sie umschlang mit ihre Arme Harukas Oberkörper und drückte sich sanft an. Sie roch immer so gut...die Jüngere Liebte es einfach ihre Liebste so nahe zu sein, denn nur in ihren Armen fühlte sie sich sicher. "Ich danke Dir, für alles was Du für mich getan hast" flüsterte sie mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, denn dies war ein vorübergehender Abschied... „Ich Danke Dir, Liebste Michiru“ antwortete Haruka und sah ihr tief in die Augen...bevor sie sanft ihren Kinn hob um ihre weiche, zarten Lippen noch ein letztes Mal küssen zu können. Jedes Mal aufs neue bekam die ehemalige Kriegerin des Meeres weiche Knie wenn ihre Partnerin dies tat...und ein Gefühl, die sie nicht in Worte beschrieben konnte. Unbeschreiblich schön. Die Sportlerin löste sich nur langsam von ihr. „Versprich mir, auf Dich aufzupassen, ja?“ sagte die Blonde ernst. „Werde ich – Mach Dir keine Sorgen, Liebste..." erwiderte Michiru gewissenhaft und wandte sich langsam von ihrer Freundin ab und ging auf das wundervolle Haus am Meer zu. Je mehr sie sich von ihrer Partnerin entfernte, desto schwerer wurde ihre Schritte, unerwartet schwer...Es war ein merkwürdiges Gefühl Haruka zu verlassen... Nun stand sie vor ihrer Haustür... vor dem Moment nachdem sie sich so lange sehnte, sie streckte ihre Hand zur Klingel aus, doch bevor sie diese berühren konnte öffnete sich plötzlich die Tür. "Michiru, Schatz! Endlich bist Du da!" mit ein freudiges Gesicht umarmte die Hausbesitzerin ihre Tochter und hielt sie fest in ihre Arme, so alsob sie ihr einziges Kind von nun an nie wieder gehen lassen würde...“Ich hab Dich so vermisst, mein Kind.“ sagte ihre Mutter freudig. Die junge Frau kamen Tränen und sie liefen ungehemmt über ihr Gesicht vor Glück, Erleichterung und die Freude darüber, ihre Mutter in die Arme schließen zu können. Es war das, wonach die ehemalige Kriegerin des Meeres sich so lange sehnte, weil sie nicht mehr daran geglaubt hatte. Endlich betraten beide das Haus und Michiru begrüßte aufgeregt ihren Vater, der am Tisch saß und ebenfalls seine Tochter ungeduldig erwartete, doch als er sie sah konnte er nicht anders als aufzustehen um sein einziges Kind in den Arm zu nehmen. Kurz darauf saß die wiedervereinte Familie gemeinsam im Wohnzimmer, Mrs. Kaioh hat für ihre Tochter so spät noch einen Kaffee gekocht und es störte auch niemanden, das man um 3 Uhr Nachts noch Kaffee und Kuchen gegessen wurde. „Michiru, Liebes? Erzähl doch mal wie ist es Dir in Tokyo ergangen? Ist die wirklich so toll, wie alle sagen?“ fragte sie ihre Mutter, die es vor Neugier nicht mehr auszuhalten schien. Doch bevor die Künstlerin einatmete um darauf zu antworten, fiel darauf hin auch ihr Vater ins Wort...“Schatz, wir haben es in den Nachrichten gesehen... dieser schrecklicher Kampf mit diesen Sailorkriegerinnen, die uns gerettet haben... Du hast bestimmt viel mehr davon mitbekommen..“ Und plötzlich stockte die ehemalige Kriegerin der Atem...damit hatte sie nicht gerechnet, das ihre Eltern sie gleich darauf ansprechen würden...das letzte woran sie in diesen Moment denken wollte. „N-nun...soviel davon habe ich auch nicht mitbekommen... weißt Du, wir wohnten außerhalb der Innenstadt, wo sich diese Ereignisse zugetragen haben...“ versuchte sie ihre Eltern diese Lüge nahe zu bringen und obwohl der ewige Kampf nun endgültig vorbei war, musste die ehemalige Kriegerin des Meeres dennoch ihre wahre Identität wahren. Auch wenn sie sich danach sehnte, mit ihren Eltern darüber reden zu können...so dürfte sie es unter keinen Umständen. „Zum Glück ist Dir nichts passiert, Liebes!“ fügte Mrs Kaioh erleichtert hinzu und strich ihre Tochter sanft über ihre Wange.. Die Schule, ihre Konzerte und auch ihre Ausstellungen...ihre oberflächliche Arbeit in Tokyo... Michirus Eltern waren mächtig Stolz auf ihre einzige Tochter. Nach wenigen Stunden erkannte die junge Künstlerin das ein neuer Tag bereits anbrach, es wurde heller draußen.. und das erinnerte sie daran, wie müde sie doch war...sie verabschiedete sich von ihren Eltern ehe sie in ihr ehemaliges Kinderzimmer verschwand... Sie zog sich schnell ein Nachthemd über um in ihr frisch und mit Liebe gemachtes Bett steigen zu können. Im Bett griff sie noch schnell ihr Handy um sich nach ihre Liebste zu erkundigen... bevor sie endgültig einschlief. ~ Haruka ~ Sie hoffte das Michiru nichts davon mitbekam, wie nervös die Blonde war. Noch eine Weile blieb sie an ihrem Auto stehen und beobachtete ihre Liebste wie sie herzlich empfangen wurde und letztendlich in ihr Elternhaus verschwand. Ein Schmerz schlich sich durch ihren Körper bei diesem Anblick. Am liebsten, ja am liebsten hätte die Sportlerin ihre Freundin kurz bevor sie klingeln wollte noch am Arm gepackt und sie überredet irgendwo hinzu fahren, weit... weit weg von diesem Ort... Doch diese Gedanke war gerade zu kindisch, zu absurd das die ehemalige Kriegerin selbst zu schmunzeln begann. Doch ihr Lachen verging schnell, als sie daran dachte was ihr nächstes Ziel war. Sie zwang sich in ihr Auto und widerwillig schaltete sie ihren Motor an...auch wenn sie von Michiru aus höchstens 20 Minuten bis zur ihrem Elternhaus brauchte, dauerte über zwei Stunden, ehe Haruka ihren Motor wieder ausschaltete und das Auto zum stehen kam. Langsam stieg sie aus ihrem Fahrzeug, die Sportlerin würde es sich niemals selbst eingestehen, doch sie hatte Angst... Angst vor dem was sie in der nächsten Stunde erwarten würde. Sie blieb stehen und begutachtete ihr ehemaliges Umfeld...langsam ging auch sie auf ihr Elternhaus zu. Haruka schloss ihre Augen für einen Moment und öffnete sie wieder. Sie spürte wie ihre Angst versuchte, Kontrolle über ihren Körper zu erlangen... Angst, etwas das sie die letzten Jahre kaum verspürte.. Die ehemalige Kriegerin des Windes wäre tausend mal lieber im Schlachtfeld für das Gute, gegen die Dämonen gestorben als in diesen Moment vor der Tür ihres Elternhauses zu stehen. Sie hatte fest damit gerechnet zu sterben. Es war doch ihre Mission.. doch...diese Rechnung hatte sie ohne ihre Partnerin Michiru gemacht. Die junge Sportlerin konnte es selber nur schwer in Worte fassen, wie viel ihr die Künstlerin mittlerweile bedeutete...und es gäbe nichts, wirklich nichts auf dieser Welt, was Haruka für ihre Liebste nicht tun würde... Doch für Michiru gab es in diesen Moment keinen Platz im Kopf der Sportlerin, zu sehr musste sie sich darauf konzentrieren, was ihr gleich bevor stünde... Mit zittriger Hand holte sie ihre Schlüssel aus der Tasche und steckte ihn langsam, zögert rein. Noch einmal atmete sie tief durch...drehte den Schlüssel um und betrat ihr ehemaliges Zuhause wieder. Ihr blieb das Herz stehen...Es war dunkel, nur das Flackern vom Fernseher erhellte den schmalen Eingangsbereich und dessen laute Geräusche bestimmten die Atmosphäre. Haruka zog leise und dennoch zügig ihre Schuhe aus und betrat langsam, mit ein mulmiges Gefühl das Wohnzimmer. Dieser Raum glich eine Müllhalde, auf den man leere Wodka und Bierflaschen sammeln würde... Mitten im Raum saß, genau wie Haruka es erwartet hatte, ihr Erzeuger auf der Couch... er trank, rauchte und bemerkte offenbar nicht, das sich noch eine weitere Person im Haus befand. Bei diesem Anblick schlich sich eine tiefe Enttäuschung in die ehemalige Kriegerin breit, auch wenn es lächerlich und völlig absurd war, so hoffte die junge Sportlerin doch, das sich irgendwas in den vergangen Jahren geändert hätte... „Vater, ich bins!“ rief sie in einem sehr bestimmten Tonfall als sie neben ihn stand und dabei versuchte, den Fernseher zu übertönen. Wie vom Blitz getroffen viel ihm die Flasche aus der Hand und er starrte sie penetrant an, so alsob er hoffte das Haruka gleich wieder im Nichts verschwinden würde aus der sie kam. Er sah seine Tochter, die vor 2 Jahren davon lief ohne ein Wort zu sagen.. oder eine Nachricht zu hinterlassen...das erste Mal wieder, doch stand dort kein kleines Mädchen mehr, sondern er erkannte das eine selbstbewusste junge Frau vor ihm stand. Etwas, was ihm ganz und gar nicht gefiel... „Was willsst DU hierrer?!“ lallte er und sah sie wütend an, ehe er aufstand um auf seine Tochter zu zugehen. Er kam ihr so nahe, das Haruka für eine Sekunde den Atem anhielt...als sie den Alkohol aus seinem Mund roch...ein vertrauter Geruch...jedoch konnte sich ihr Vater nur mit viel mühe auf den Beinen halten... Die junge Frau hielt ihn fest und schob ihn bestimmt wieder auf seiner Couch zurück. Haruka seufzte erleichtert, denn sie wusste ganz genau das er ihr in diesem Zustand nichts mehr anhaben konnte, zu ihrem Glück war er zu betrunken. „Mach Dir keine Sorgen, Vater... ich muss notgedrungen für einige Tage bleiben..ich werde so schnellst möglich verschwinden. Gute Nacht“ antwortete sie kühl, ohne jegliche Emotion und lief an ihrem Erzeuger vorbei um in ihr ehemaliges Kinderzimmer zu gelangen. Dort angekommen suchte sie als erstes den Lichtschalter, doch dann bemerkte auch sie das ein neuer Tag anbrach...ohne den Schalter berührt zu haben, legte sie ihre Tasche ab und suchte in ihre alte Kommode nach einen Schlüssel, als die diese gefunden hatte schloss sie als aller erstes ihre Tür ab. Der Schlüssel war das einzige, der ihr vor ihrem Vater beschützten konnte. Dann legte sie sich erschöpft aufs Bett, zu entkräftet war sie, um sich um ihre Kleidung oder um die in ihrer Tasche zu kümmern...von ihrem Bett aus, betrachtete sie den Raum genauer ... viele Erinnerungen suchten die ehemalige Kriegerin ungewollt heim...ihr Zimmer, das immer heller und heller wurde... die Dellen in der Wand, ihr kaputtes Bett...ihre zerbrechlichen Möbel.... die Kratzer an der Tür...alles was sie erneut in ihr kleines Reich entdeckte... erinnerte sie an ihre verlorene Kindheit... Wut, Angst aber vor allem auch Enttäuschung beherrschten ihre Gedanken...ihr Körper, sie zitterte... Dies war kein Ort, an dem sie noch länger bleiben wollte.. Letztendlich schloss sie ihre Augen... um all den zu entfliehen... Kapitel 2: I can't run, can't run although I try ------------------------------------------------ ~ Michiru ~   Langsam erwachte sie am nächsten Morgen und setzte sich am Bettrand. Geschlafen hatte sie kaum, obwohl die Künstlerin endlich mit ihrer Familie vereint war, schien sie sich doch unwohl zu fühlen. Es war so ungewohnt…sich keine Gedanken mehr darum machen zu müssen, wie und wo die nächsten Feinde auftauchen könnten…sich nicht mit den anderen zusammen zu setzen um Pläne zu erstellen....immer für den Kampf bereit zu sein und immer damit rechnen musste das sie … oder schlimmer, Haruka ihr Leben opfern würde.   Tokyo jedoch, war in diesem Moment so unglaublich weit entfernt. Sie war nicht mehr dort, selbst wenn eine neue Gefahr bestünde ... Nein sie war hier, als eine normale junge Frau die nach einer langen Zeit wieder bei ihrer Familie war...keine Kriegerin mehr...die die Welt vor dem Bösen rettete. So schnell würde sie diese Stadt nicht mehr besuchen wollen. Das alles lag nun hinter ihr, jedoch hatte sie ein unglaubliches Glück, das sie nie alleine war... nicht während den zwei Jahren und auch nicht jetzt. Das einzige weswegen sie dem Bösen fast schon wirklich dankbar war, war Haruka. Vielleicht lag es auch daran, das die Blonde das erste mal nach einer so langer Zeit nicht wie gewohnt neben ihr schlief, ihre Hand hielt...sie nicht sanft wach küsste... Wie es ihr wohl gerade ging? Michiru nahm sofort ihr Handy vom Nachtkästchen und schaute auf das Display – Nichts. Noch keine Antwort von ihrer Liebste, aber das beunruhigte die Künstlerin nicht, bestimmt schläft sie noch, dachte sie.   „Michiru, Liebes bist Du schon wach? Kommst Du runter zum Frühstücken?“ riss plötzlich eine freundliche Stimme sie aus ihren Gedanken. „Ja, ich mach mir nur noch eben frisch“ antwortete die türkishaarige und stand sofort vom Bett auf. Sie wollte sich gerade ins Bad begeben als ihr ein schrecklicher Gedanke kam, was wenn gerade eben dies eine weitere Falle des Bösen war? Das sie einem im Glauben ließen das sie endgültig besiegt wurden doch in Wirklichkeit nur darauf warteten bis sie am schwächsten waren, weil sie glaubten sich in Sicherheit zu befinden? Es war schließlich nicht das erste Mal das sie glaubten, das es dass Ende sei...   Gedanken verloren lief sie ins Bad, machte sich fertig und begab sie letztendlich an den Frühstückstisch das so liebevoll gedeckt wurde. Ihre Mutter holte noch schnell den Kaffee aus der Küche während ihr Vater die Zeitung zur Seite legte als sich seine Tochter mit an den Tisch setzte. „Hast Du gut geschlafen, Liebes?“ erkundigte sich ihre Mutter nachdem sie sich auch setzte. „Ja, das habe ich! Danke der Nachfrage“ antwortete sie freudig. Sie nahm sich vor die Zeit die ihr mit der Familie noch blieb, so gut es eben möglich war zu genießen. Wer weiß wann sie wieder zurück nach Tokyo ziehen musste? Dies konnte nicht das Ende sein... „Wie konnten wir je damit einverstanden gewesen sein, das Du für eine so lange Zeit fort zogst?“ sagte ihre Mutter mit einem leichten seufzen. „Du bist schon so groß geworden, ich hab das Gefühl das wir eine menge verpasst haben.“ erzählte sie weiter als sie für alle den Kaffee einschenkte. Hätte Michiru die Wahl gehabt, sie wäre nie von hier weggezogen... nicht freiwillig...und nicht wegen der Mugen Schule. Dafür lebte sie zu gerne hier und liebte ihre Eltern zu sehr. „Tokyo ist bestimmt eine gefährliche Stadt, ich meine nicht nur diese Gefahr, vor dem uns die Sailorkriegerinnen gerettet haben, sondern auch nachts auf der Straße? Da waren doch sicherlich auch gefährliche Typen unterwegs?“ fragte ihre Mutter besorgt nach und die ehemalige Kriegerin erinnerte sich plötzlich daran, wie Eugeal auf sie schoss, weil sie wusste das sie ein Talisman besaß. Das letzte was sie hörte war Haruka's Stimme die verzweifelt ihren Namen schrie...bevor sie aufhörte zu atmen...doch das hatte sich für immer in ihr Gedächtnis gebrannt. Für einen Augenblick schien sie sich in ihrer Erinnerung verloren zu haben. „Liebes?“ rief ihre Mutter sanft, als merkte das ihre Tochter etwas abwesend schien. Michiru musste sich nun überlegen was sie darauf antwortete. Das war eben diese Gefahr, warum sie beinahe ihre Tochter verloren hätten... und nicht weil es böse Menschen auf den Straßen gab. Doch...das konnte sie ihr nicht sagen. „Nun, in der Gegend wo ich gewohnt habe war es eigentlich sehr ruhig, abends lief die Polizei regelmäßig Patrouille“ erzählte sie um ihre Mutter zu beruhigen. Diese wiederum schaute zu ihrem Mann. „Wie konnten wir das nur zulassen?“ fragte sie ihn erneut und die Künstlerin musste nun schmunzeln. Sie liebte ihre Mutter einfach dafür, das sie ihr immer wieder zeigte wie sehr sie geliebt wurde...und dennoch überkam ihr ein beklemmendes Gefühl.   Nachdem Frühstück wollte sie am Stand spazieren gehen. Sie liebte es dem Meer zuzuhören, es gab ihr Sicherheit und es war so ruhig und friedlich, anders als sie es erwartete. Wie sehr wünschte sie ich doch, sich ihre Eltern...oder wenigstens ihre Mutter sich zu offenbaren, die Wahrheit erzählen zu können was in Tokyo tatsächlich vorgefallen war. Was sie erlebte, doch dieses Geheimnis konnte sie nur mit ihrer Liebste teilen...doch Haruka würde sie sobald nicht sehen.   ~ Haruka ~   Erschrocken öffnete Haruka ihre Augen als sie ein Geräusch hörte, das nun endgültig ihren unruhigen Schlaf nahm. Sie hörte ein lautes klirren, als wenn jemand durch leere Glasflaschen stolziert. Die Sportlerin stand sofort von ihren Bett auf..erst dann fiel es ihr wieder ein... wo sie sich befand. Ihr Herz, es pochte so stark...doch Angst war etwas, das sie leugnete.  Sie beruhigte sich, atmete tief ein „Jetzt ist die Zeit gekommen!“ sagte sie zu sich und griff nach ihre Tasche um ein paar frische Sachen raus zu suchen, am liebsten würde sich die Sportlerin unter eine warme Dusche stellen, doch obwohl sie zuhause war, traute sie sich das nicht.   Haruka nahm all ihren Mut zusammen, drehte mit ihrem wertvollen Schlüssel ihre Zimmertüre auf und lief die Treppen hinunter. Sie lief in die Küche, wo sie ihn vermutete und blieb im Türrahmen stehen. Und dort saß ihr Vater auch, breitbeinig am Küchentisch und mit wieder eine Falsche in der Hand. Die Ehemalige Kriegerin wusste bei diesem Anblick selber nicht mehr genau, auf was sie noch hoffen konnte.. Auf ein Gespräch? Ein vernünftiges das nicht erneut eskalieren würde? Nein... nicht unter dieser Voraussetzungen. Nun bemerkte auch er, das seine Tochter beobachtend an der Küchentür stand. „Verflixte Scheiße!! das war doch kein Traum gestern.. “ sagte er offensichtlich Enttäuscht und trank nun aus Trotz einen Schluck aus seiner Falsche. Haruka wusste genau, das sie die Ruhe bewahren musste...auf keinen Fall durfte es eskalieren. Sie wollte ihm zeigen wie sehr er ihr mit seiner Reaktion verletzte... „Vater -“ begann die junge Frau ruhig zu sprechen. Atmete tief ein, bevor sie ihren Satz fortsetze..  „Ich werde nicht lange hier sein, mach Dir keine Sorgen...sobald ich eine andere Unterkunft finde, werde ich wieder verschwinden..“ versuchte sie ihm zu erklären.   Nein, das war wirklich nicht nur der einzige Grund, warum sie hier war... Sie wollte nicht erneut davor weglaufen...wie sie es vor 2 Jahren tat... Nein, sie wollte diese Angelegenheit so nicht verdrängen...sie wollte es klären, es richtig stellen... Reden, einfach nur reden...über die schmerzlichen Jahre ihrer Kindheit...über den Grund warum sie verschwand. Natürlich hätte sie ihm nicht die Wahrheit sagen können, aber irgendwas... Insgeheim wollte auch sie ihre Liebste beweisen das auch ihr Familienleben in Takt war, auch wenn es Probleme gab. Das die ehemalige Kriegerin wie immer, alles im Griff hatte... Ein lautes Klirren, von einer Flasche das neben ihr an der Wand zersprang riss sie gewaltsam aus ihren Gedanken. Ihr Vater warf mit voller Wucht sein Bier nach ihr. Unfähig etwas zu tun oder zu denken...den Schock ins Gesicht geschrieben stand die junge blonde Frau fassungslos da. „DU kleines MISTSTÜCK!!“ schrie er sie an, erhob sich und ging auf seine Tochter zu. „Du glaubst wohl, das Du für zwei Jahre einfach so verschwinden kannst, ohne ein Wort zu sagen und dann kommen und gehen kannst, wie es Dir passt?!!“ Noch immer stand die Ehemalige Kriegerin gebannt da...sie sah es kommen, jedoch verweigerte ihren Körper jegliche Befehle. Er holte aus und schlug sein einziges Kind erbarmungslos ins Gesicht. Die Junge Frau nahm diese Ohrfeige stumm hin...sie bleib stehen, sah ihn nur an... ...es durfte nicht soweit kommen. Ihr Körper war wie gelähmt...die Angst, die sich nun nicht mehr leugnen lies... kontrollierten ihr Handeln und bestimmten ihre Gedanken..  Es war nichts neues...doch nein soweit dürfte es dieses mal nicht kommen.. Es folgte auch sofort der zweite Schlag, mit der Faust ins Gesicht...damit verdeutlichte er nur mehr seine Verachtung gegenüber ihr.. Die Sportlerin konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten, als der dritte Schlag folgte und sie fiel auf den Boden.   Einen Augenblick lang, betrachtete er sie in dieser Position, als ob er einen Sieg errungen hätte..  „Dir werde ich's Zeigen !! Du undankbares Stück!!“ schrie er sie an während er nach ihr trat... Immer und immer wieder... Sie keuchte und er trat immer härter zu...als wäre sie ein lästiges Insekt gewesen, das einfach nicht sterben wollte... „Wie kannst DU es wagen?! Nach 2 Jahren einfach wieder in meinem Haus zu spazieren?!“ tobte er. Die junge Frau am Boden stöhnte vor Schmerzen, jedes Mal aufs Neue als er mit der Spitze seines Schuhes ihren Körper berührte. Das war alles an dem sie in diesen Moment denken konnte...an den Schmerz den sie verspürte und nicht nur den, an ihren Körper. Ihr Vater hatte eine unglaubliche Wut in sich, er trat unwillkürlich auf das ein, was ihm vor die Füße lag... „Feiges Stück!!“ beschimpfte er sie immer wieder, während er an Haruka seine komplette Wut ab lies.. Nach eine Weile, als auch seine Kraft ihn zu verlassen schien, ließ er von ihr ab. Er sah mit voller Verachtung zur seiner Tochter hinunter, als läge es nicht an ihm...als wäre er nicht der Grund dafür, warum sie nun keuchend auf den Boden lag. „Deine Mutter hätte Dich nie gebären dürfen!! Du hättest Streben sollen! Nicht Sie“ sagte er anschließend leise.. kühl und bestimmt..doch immerhin noch so laut, das Haruka das mitbekam...nein, an diese Worte zweifelte sie nicht.   Ihr durchfuhr eine große Dankbarkeit, als sie hörte wie er nach seiner Jacke griff und durch die Vordertür verschwand.   Sie war die stärkste Kriegerin, eine Kriegerin unter dem Stolzen Zeichen Uranus!  Sie liebte den Sport, auch in Tokyo trainierte sie ihren Körper täglich... Schwächen hatte sie keine... nicht für ihre Mitstreiter, nicht für Michiru... Doch nun lag sie dort, verletzt unfähig sich zu bewegen... Ihre einzige Schwäche, ihr einziger Feind den sie nicht besiegen konnte.. Egal wie Stark sie war.. ganz gleich wie oft und hart sie trainierte... Gegen ihn hatte sie nie eine Chance, denn er alles was von ihrer Familie übrig blieb.  Tränen liefen gegen ihren Willen über ihre Wangen. Kapitel 3: I scream, scream...without a Tone -------------------------------------------- - 2 Wochen später - ~ Michiru ~ „Was sollen wir nur tun, Uranus? Unsere Attacken sind zu schwach...“ fragte sie verzweifelt ihre Partnerin nachdem sie Deckung suchten und sich versteckt hielten. Mächtige Dämonen verwüsteten die Stadt und töteten Menschen, doch weder sie noch ihre Partnerin Sailor Uranus konnten etwas gegen sie ausrichten...sie hatten es versucht doch es bezwecke nichts. Ihre letzte Hoffnung war Sailor Moon, doch zu ihr hatten sie schon lang kein Funkkontakt mehr. „Ich weiß es nicht Neptun, diese Kreaturen scheinen uns nicht zu suchen...sie jagen Menschen“ erwiderte sie schlussfolgernd, denn die Umgebung glich einem Schauplatz eines schlechtes Horrorfilmes...Leblose Körper von Unschuldige lagen auf der Straße und der Boden getränkt mit dessen Blut. Die Kriegerin des Windes jedoch, wollte dies nicht mehr länger hinnehmen und rannte, ohne es mit der Kriegerin des Meeres vorher abgesprochen zu haben aufs offene Feld...verließ ihr Versteck. „Uranus!!“ rief Sailor Neptun ihr verzweifelt nach, doch dafür war es zu spät. „Uranus...!!!“ begann Haruka ihre Attacke erneut auszuführen, doch ehe sie sich versah war sie umzingelt von mehren düsteren Gestalten die ihre ganze Aufmerksamkeit teilten...zumindest jagten sie in diesen Moment keine Menschen mehr. Michiru hielt sich noch immer versteckt und beobachtete das Geschehen und sie sah es in Haruka's Gesichtsausdruck... es war ihre letzte Chance...entweder gelang dies oder... Unbeeindruckt davon, das Dämonen eindeutig in der Überzahl war, führte sie ihre Attacke weiter aus. „Flieg!!“ schrie sie laut und ein riesiger leuchtender Kugel bahnte sich den Weg aus diesem Gefährlichen Kreis. Sailor Neptun spürte die Erde beben und für einen Augenblick lang glaubte sie, das Uranus eine Chance hatte zu entkommen...doch es prallte einfach an ihnen ab. Ihre Attacke verschwand im Rauch ohne auch nur irgendetwas bezweckt zu haben. Den Kreis um Uranus herum wurde nun enger, Sailor Neptun sah ihre Partnerin nicht mehr, sie sah nicht was geschah...doch sie hörte Haruka's qualvolle Schreie. Ihr bleib das Herz stehen...traute sich nicht ihren Namen zu rufen...um Hilfe... ...und plötzlich wurde es still. Uranus Schreie verstummte, die Dämonen verschwanden im Nichts und der Leblose Körper ihrer Partnerin viel auf den Boden, neben den der vielen anderen. Von nun an war alles gleichgültig, das Ende der Menschheit stand bevor. „Uranus!!“ rief sie laut im Schlaf und geschockt und schwer atmend saß sie aufrecht auf ihrem Bett.. Schweißperlen liefen über ihre Stirn und mit Tränen in den Augen sah sie sich im Zimmer um. Erleichtert stellte sie fest, das die junge Künstlerin sich in ihrem eigenen Zimmer befand. Wieder ein Alptraum, doch was hatte dies zu bedeuten? Die Rückkehr des Bösen? Eine Vorahnung? Von draußen leuchtete eine Laterne durch Michirus Zimmer, das gerade so genug Licht ergab, das sie alles noch erkennen konnte. Plötzlich wurde das Licht kurz durch einem vorbei huschenden Schatten unterbrochen...etwas das kurz hin und her zu laufen schien. "D-dämonen!" kam wie versteinert über ihre Lippen und erschrocken sprang sie aus ihrem Bett, nahm dabei ihr Handy und ihr Verwandlungsstab mit und rannte vor lauter Angst und Verzweiflung hinunter zum Meer, denn dort fühlte die Kriegerin sich sicher. Sie wählte Harukas Nummer, sie konnte sich nicht irren...ihre Vorahnungen... Neue Feinde bedrohen den Frieden...es klingelte.. doch ehe ihre Geliebte abnehmen konnte, legte die türkishaarige schlagartig auf... Das Meer... Das Meer war so friedlich und ruhig, wie schon seit lange Zeit nicht mehr. Zu oft hörte sie es toben bei neuer Gefahr, doch dieses Mal...Sie beruhigte sich langsam, den noch war sie in der Lage sie Sprache des Ozeans zu verstehen. Sie konnte es hören, es war still... Michiru setzte sich in dem Sand, viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf...Beinahe hätte sie es riskiert ihre wahre Identität preis zu geben...doch das war strengstens untersagt, das machte Setsuna noch mal deutlich als sie sich von einander verabschiedeten. Auch wenn sich die Ehemalige Kriegerin sich nicht vorstellen konnte, wie diese Konsequenzen dafür aussahen, so hatte sie enormen Respekt davor. Eigentlich sollte sie nun ein freier Mensch sein...ein normales Leben führen...frei von der Last die Welt retten zu müssen und dennoch fühlte sie sich in so vielen Dingen eingeschränkt...Warum wurde sie nur so oft von ihrer Angst begleitet? Ihre Träume die zunehmender schlimmer wurden? Und wenn tatsächlich eine neue Bedrohung auftauchen würde? Wäre sie überhaupt noch in der Lage zu kämpfen? Tief im inneren kannte sie die Antwort, auch wenn sie es nicht wahr haben wollte... doch mit dieser Frage wollte sich die junge Frau sich nicht mehr länger beschäftigen. Michiru begab sich wieder hinein als die Sonne aus dem Meer kam und richtete sich für das kommende Treffen als ihre Mutter ins Bad kam. „Na mein Schatz? Du bist ja früh auf, hast Du heute etwas vor?“ fragte sie neugierig. Die offenherzige Art hob die Laune der 18-jährigen sehr, auch wenn sie gleichzeitig wusste wie viel Kummer sie ihre Mutter in den letzten 2 Jahren bereitete. „Ja, ich treffe mich mit Haruka.“ antwortete sie lächelnd, denn an was anderes wollte sie nicht mehr denken. „Haruka? Oh stimmt ja, Deine Freundin...ist sie auch hier?“ fragte Mrs Kaiou neugierig. „Ja, wir sind zusammen hergekommen, sie wohnt auch hier in der Gegend“ erzählte die türkishaarige freudig, ihre Mutter wusste natürlich wer sie war...in ihren regelmäßigen Telefonaten hatte sie eine menge von der Blonden erzählt. „Das ist doch wunderbar, warum stellst Du sie nicht mal vor und bringst sie her?“ schlug ihre Mutter vor während sie sich weiter um die Wäsche kümmerte. „Ja, aber was ist mit Vater? Er weiß doch noch nichts von...“ begann sie zögerlich ihren Satz ehe sie von ihre Mutter unterbrochen wurde. „Mach Dir keine Sorgen mein Kind, sicherlich wird er es erst mal verdauen müssen, aber das wird schon. Wie wäre es wenn wir heute Abend gemeinsam darüber mal reden? Außerdem bin ich schon ziemlich gespannt auf Deine Freundin“ fuhr ihre Mutter fort und Michiru nickte nur freudig ehe Mrs Kaiou das Badezimmer verließ. Heute würde sie nach zwei Wochen Haruka in einem Café treffen. Sie hatte sich vorgenommen keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden, über das was heute morgen vorgefallen war oder ihre Träume. Das was passierte war fast schon lächerlich. Wie konnte sie sich so gehen lassen? Wie kam sie darauf das es eine neue Bedrohung gab? Das Meer schien sie regelrecht dafür auszulachen... Als ehemalige Kriegerin des Meeres ….wie konnte sie Gefühle wie Angst die Oberhand gewinnen lassen? Es war nicht mal der Rede wert, darüber mit Haruka zu sprechen...beschloss die junge Frau und konzentrierte sich voll und ganz auf die kommende Begegnung mit ihre Geliebte.  ~ Haruka ~ Die ersten Sonnenstrahlen des Tages brachen in ihr kleines Reich hinein, doch weckten sie die Blonde nicht. Nein sie war bereits wach und suchte nach einen Grund um endlich aufstehen zu können. Zu viele Gedanken hielten sie vom schlafen ab, denn dies war kein sicherer Ort für sie, das war ihr bewusst, doch wo sollte sie sonst hin? Und was hätte sie Michiru gesagt? Nein, sie durfte nicht glauben das bei Haruka irgendetwas nicht stimmte. Haruka musste das auf ihre eigene Art lösen...zu gerne würde sie zurück nach Tokyo fahren um dort ein neues Leben mit Michiru anzufangen...weit weit weg von diesem Ort. 2 Wochen sind vergangen, 2 Jahre...und wirklich nichts hatte sich geändert.. denn noch immer musste sich die blonde junge Frau in ihrem Zimmer einschließen...und das mit 18! Das war mehr als lächerlich. Dennoch gab Haruka die Hoffnung nicht auf, mit ihrem Vater vernünftig reden zu können, denn es musste doch eine andere Lösung geben? Erst gestern versuchte sie es wieder. Sie kam nachmittags nachdem joggen nach Hause und fand ihm im Wohnzimmer vor. Er saß auf seine Couch, der Fernseher war ausnahmsweise mal aus und auch hatte er nichts zu trinken in der Hand. Sie nahm sich all ihren Mut zusammen, lief behutsam zu ihm vor und stellte sich direkt vor ihm. „Können wir Reden?“ fragte sie mit Bedacht und schaute ihn an. „Du machst hier doch eh, was Du willst, also worüber reden?“ antwortete er schroff. „Ich möchte Dir erklären, warum ich nach Tokyo gehen musste...“ „Du möchtest mir also erklären warum Du feige weggelaufen bist?! Ohne eine Nachricht oder dergleichen zu hinterlassen?! Tokyo... wer's glaubt!“ fiel er sofort ihr ins Wort und Haruka wusste im ersten Moment nicht was sie darauf antworten sollte. „Nein! So war das nicht! Mir hatte man ein Stipendium angeboten... ich habe dort mein Abschluss gemacht, Vater!“ Sie wurde lauter, Wut stieg in ihr hoch.. „Haha! Und das soll ich Dir glauben?“ gab er zurück und plötzlich stand er auf. „Du willst mir also weiß machen, das meine Tochter die nie in der Schule sonderlich gut war, ihren Abschluss in Tokyo machte? “ er beugte sich bedrohlich zu ihr vor...doch die junge Sportlerin empfand nur Wut.... zähneknirschend schwieg sie. „So oft wie ich Dich bestrafen musste, für Deine schlechte Noten? Komm Haruka, ich hätte von Dir eine bessere Ausrede erwartet!“ Dieser beifällige Satz stach wie ein Dolch durch ihren Körper...gelähmt durch dieser Schmerz stand sie da...versuchte ruhig zu atmen. Er tat es wieder...er erklärte seine Gewalt als Selbstverständlich, als etwas völlig normales...und jedes Mal aufs Neue musste er Haruka daran erinnern was für ein schlechtes Kind sie doch war. Ja, es stimmte. Sie war nie sonderlich gut in der Schule, war oft Müde... und konnte sich kaum konzentrieren...wie denn auch? Es gab kaum einen Tag, an dem sie keine Angst hatte nach Hause zu gehen. In der Schule konzentrierte sie sich mehr darauf, sich nicht auffällig zu verhalten oder jemand was Ahnen zu lassen, als auf den Unterricht.  Damals, vor 2 Jahren als Michiru ihr den Vorschlag unterbreitete sich für die berühmte Mugen Schule zu bewerben...und somit beide einen realen Vorwand hatten, nach Tokyo zu ziehen, war Haruka sehr verunsichert. Sie wusste das Michiru aus gutem Hause kam und für sie ein leichtes war, dort zu Schule zu gehen. Sie lies es Michiru natürlich nicht anmerken, aber sie war fest entschlossen ihren Abschluss an der Mugen Schule zu absolvieren, egal wie hart sie dafür lernen musste. Auch bemühte sie sich um einem Sportstipendium, was für die junge Sportlerin ein leichtes war um somit auch die Schule finanzieren zu können. Für die Wohnung und alles andere sorgte Michiru. Anfangs war es auch wirklich schwer für Haruka in der Schule mit zu halten, doch nach und nach erkannte sie das es nicht daran lag, weil sie wie sie selbst immer dachte zu dumm sei, nein es lag vielmehr daran das sie vieles noch nicht kannte, weil sie viel vom Unterricht verpasste hatte. Ein halbes Jahr lang bemühte sie sich einiges aufzuholen, wobei ihr auch Michiru sehr unterstützte und danach hatte sie kaum noch Probleme mit dem Unterricht. Und nun, stand sie vor ihrem Vater...der, der ihre Kindheit raubte. „Verprügelt Vater! Du hast mich verprügelt.. nicht bestraft!“ erwiderte sie wütend, doch ehe er darauf eingehen konnte, hielt sie ihn mit einer Hand am Kragen fest. Sie wollte ihre Wut nicht länger unterdrücken. „Du weißt absolut gar nichts über Mich! Aber ich weiß das Du nach wie vor der Asoziale Säufer bist, wie Du es vor 2 Jahren schon warst!“ sagte sie kühl und ihr Vater stand für einen Moment lang nur da.. unfähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen. Das kannte er nicht, das seine Tochter Widerworte gab und es nicht schweigend hinnahm. Sie wusste sie würde ihm damit treffen, ja bewusst wollte sie ihm damit provozieren und sie spürte das sie ein kleinen Sieg errungen hatte. Als auch ihr Vater diese Situation bewusst geworden war, das Haruka die Oberhand gewinnen würde...wurde er rasend vor Wut... „Wie kannst Du es wagen! Miststück!“ schrie er sie an und griff mit einer Hand ihr Handgelenk, sie lies ihn los... und ehe sich Haruka versah hatte er ihre Hand in seinen Händen.. „Wage es nie wieder, mich noch einmal so anzufassen!“ sagte er bedrohlich und noch während er es sagte, knickte er mit einem heftigen Ruck ihr Handgelenk...so stark das man die Knochen brechen hörte. Die Sportlerin schrie laut auf vor schmerzen, langsam sackte sie zusammen...Diese Schmerzen bestimmten alles, was sie tat... sie konnte sich kaum noch bewegen oder etwas sagen...ihr Vater kniete sich plötzlich zu seiner Tochter..hob ihren Kinn mit einem Finger an so dass sie gezwungen war ihn anzusehen „Wage es noch einmal so etwas über mich zu sagen, Haruka und ich werde Dir mehr brechen als nur Deine Hand!! Hast Du mich verstanden?!“ sagte er bedrohlich und als sie ihm nicht schnell genug antwortete schlug er ihr mit voller Wucht mit der flachen Hand ins Gesicht. Haruka nahm dies schweigend hin... ehe sie ihm eine Antwortet gab... „Ja – ich habe verstanden“ erwiderte sie in voller Demut. Er grinste nur und stand auf...“Und Du behauptest Du hättest Dein Abschluss in Tokyo gemacht? Hah! Sieh Dich doch nur an!“ Haruka stand nun langsam von ihrem Bett auf, ihr Handgelenk schmerzte noch sehr trotz des Gips...Gestern zwang sie sich noch zum Arzt zu gehen, normaler Weise versorgte sie ihre Wunden selbst, doch da hatte sie keine Wahl, er hatte ihr Handgelenk tatsächlich gebrochen. Was würde sie Michiru sagen? Ihr blick fiel nun auf das kleine Nachtkästchen, auf dem sie ihr Handy abgelegt hatte. Es leuchtete, sofort griff sie danach um nachzusehen. Michiru hatte versucht anzurufen, um 03:32 und sofort überkam die Blonde Sportlerin ein mulmiges Gefühl. Sie ärgerte sich darüber, das sie ihr Handy auf Lautlos gestellt hatte, damit es ihr Vater nicht hörte. Doch wie konnte sie Michiru gegenüber nur so Rücksichtslos sein? Sie schaltete den Ton sofort wieder an. Es wäre gleichgültig gewesen was sie dafür in Kauf nehmen würde. Michiru hatte Priorität. Einen Moment lang überlegte sie ob sie ihre Freundin zurück rufen sollte, doch seit dem Anruf sind bereits Stunden vergangen und die Künstlerin hatte es nicht noch mal versucht. Haruka beließ es dabei, denn sie würde ihre Liebste heute wiedersehen. Sie duschte sich und ging dann runter in Küche um etwas zu essen von den Lebensmitteln die sie von ihrem eigenen Geld gekauft hatte, denn von seinem Zeug konnte man sich nicht ernähren und sie wollte nicht, das er ihr noch den Vorwurf machte, sie würde ihm das Essen stehlen. Auch wenn es mit dem Gips etwas umständlich war. Die blauen Flecke konnte sie gut kaschieren und auch ihre aufgeplatzte Lippe sah man kaum noch, doch ihr Handgelenk war zu offensichtlich...was sollte sie sagen? Es lag ihr fern ihre Liebste anzulügen...zu oft hatte sie seine Taten verleugnen müssen, doch auch die Wahrheit konnte sie ihr unmöglich erzählen... Kapitel 4: I feel, feel...all Alone. ------------------------------------ ~ Haruka ~ Mit einer Tasse Kaffee in ihrer Hand saß sie auf der Fensterbank und sah gedankenverloren zum Fenster hinaus. Es war wohl warm draußen, jedoch schien nicht einmal die hellen und freundlichen Sonnenstrahlen diese kalten, düsteren vier Wände zu erreichen... Noch immer überlegte sie sich, wie sie ihren Gips gegenüber Michiru verbergen könnte. Sie ärgerte sich, darüber das sie gestern so schnell die Kontrolle verlor. Es war nur ein winziger Augenblick, der zwischen Mut und Angst, Sieg und Niederlage entschied. Er verdeutlichte, sie konnte nicht gewinnen. Ihre Hand war der Beweis dafür. Auch wenn sie es selbst leugnete, es sich nicht eingestand... doch ihre Furcht vor diesen Mann war großer als die Verachtung die sie für ihm empfand. Dafür hatte er gesorgt. Jahrelang. Und dennoch gab noch so vieles, das sie mit ihren Vater 'klären' wollte. Mr. Tenou betrat nun leicht torkelnd die Küche, noch bevor sie gehen wollte und sofort viel ihm etwas an seiner Tochter auf, das ihn sehr zu amüsieren schien. „Triffste Dich mit einem Kerl? oder warum so aufgetakelt?!“ fragte er sie verachtend, als er zur Kaffeemaschine lief. Die ehemalige Kriegerin musste sich beherrschen, darauf nicht zu reagieren und ignorierte es. „Nicht das Dich irgendjemand nehmen würde“ grinste er „Haha! Du siehst nicht mal aus, wie eine Frau!“ lachte er auf. Es war lange her, das er ihre Knochen brach. Als sie 14 war, verprügelte er sie so sehr, das sie ins Krankenhaus musste. Zwei gebrochene Rippen und sie fehlte daraufhin drei Wochen in der Schule. Der Grund - sie weigerte sich zum erste Mal, ihre 'Mädchen' Schuluniform zu tragen und das nachdem die damalige Schülerin sich von ihrem eigenen Geld die Haare schneiden lies. Es kümmerte ihn zwar nicht, wie ihre Frisur aussah, hielt es für einen albernen Streich aber das zusammen mit der Uniform machte ihn wirklich wütend. Die Sportlerin hatte sogar selbst Hosen besorgt, nahm sich all ihren Mut zusammen und erklärte eine liebe Lehrerin, dass sie sich in einem Rock unwohl fühlte und hat sogar letztendlich dafür das Einverständnis vom Direktor bekommen. Mit ihrer neuen Uniform gewann sie an Selbstvertrauen, begann mit dem Sport und sie genoss es sehr das einige sie für einen Jungen hielten, sie konnte sich darin verstecken. Es war wie eine Schützende Mauer, hinter dem sie sich sicher fühlte. Doch laut ihren Vater könne sie sich so nicht zeigen und was würden die Leute nur denken? Wenn seine Tochter wie ein Junge rumlief? Er beschimpfte sie mit Wörtern, wofür sie mit Sicherheit Schulverweis bekommen hätte, hätte sie diese in einen Klassenzimmer ausgesprochen. Er wollte ihr nicht zuhören, ihre Gründe wissen...Nein. Er schlug nur zu. Ein stechender Schmerz schlich sich durch ihre Brust, als sie daran zurück dachte. „Das geht Dich nichts an!“ antwortete sie kühl und innerlich verletzt. Haruka stand nun von ihrer Fensterbank auf und wollte an ihm vorbei laufen, als er sie grob am Arm packte. „Nicht so frech, Fräulein! Ich bin immerhin noch Dein Vater!“ sagte er bedrohlich und sie sah ihn darauf nur finster an...dieser Mensch hatte nicht das Recht sich so zu nennen, oder sie zu berühren. „Fass mich nicht an!“ sagte sie streng während sie sich aus seinem Griff befreite. Sie schaute nun das sie zügig ihre Schuhe anzog und aus dem Haus kam, bevor es erneut eskalierte. Sie betrat etwas später das Café indem sie verabredet war und kaum als Michiru sie sah, stand sie gleich auf um sie herzlich mit einer Umarmung zu begrüßen, Haruka nutze gleich ihre Chance und küsste sie sanft... Wie sehr sie diese Lippen vermisste, wie hielt es nur so lange ohne aus? Dabei vergaß sie ihren Gips für einen Moment, als sie mit beiden Händen Michiru's zarten Schultern festhielt. Die Künstlerin löste sich ein wenig erschrocken von diesem Kuss, als sie wohl merkte das etwas hartes ihre weiche Haut berührte und mit ihren Händen griff sie vorsichtig danach. „Haruka, deine Hand?“ fragte sie besorgt. „Ach, das, das ist nur eine kleine Sportverletzung“ versuchte sie ihre Sorgen mit einem Lächeln zu nehmen. Den Umstand das sie nun doch log, beschämte die Sportlerin sehr und umso wütender wurde sie auf ihn, weil er sie in diese Lage brachte. Beide nahmen am Tisch platz, als die bestellten Getränke kamen. „Geht es Dir gut, Liebste? Du siehst müde aus...“ fragte Michiru mit einer sanften Stimme auf ihrer liebevolle Art. Etwas, das Haruka in den letzten zwei Wochen so schmerzlich vermisste. Michiru war schon immer sehr aufmerksam gewesen...sie spürte sofort, wenn Haruka etwas bedrückte. „Es ist so einsam und leer, in meinem Bett. Ich bin das gar nicht mehr gewohnt“ antwortete die Blonde lächelnd, denn sie wollte ihr auf gar keinen Fall einen Einblick auf ihr innerstes gewähren. „Und ich vermisse den Lärm der Großstadt, hier ist es eindeutig zu ruhig“ fügte sie hinzu und schaute zu ihrer Partnerin auf. Sie schmunzelte zwar, doch auch sie sah nicht sonderlich erholt aus. Ihre haut war blasser als sonst und sie wirke ebenfalls nicht ausgeschlafen. „Und wie geht es Dir?“ gab die Sportlerin ihre Frage zurück, denn nichts interessierte sie mehr, als Michiru's Wohlergehen. „Mir geht es gut“ antwortete Michiru gelassen. „Und Zuhause? Wie geht es Deinen Eltern?“ erkundigte sie sich weiter, denn sie hatte bereits viel von ihnen gehört. „Ihnen geht ebenfalls gut, sie sind wirklich froh das ich wieder da bin, besonders meine Mutter“ antwortete mit einem Lächeln, das jedoch nicht lange anhielt. „Wenn ich dran denke, das wir es beinahe nicht zurück geschafft hätten...das hätte meine Mutter nicht verkraftet.“ erzählte sie betrübt und Haruka wusste, wie sehr ihr die ganze Sache mitnahm. Langsam nahm sie die Hand ihrer Geliebte, die gegenüber ihr saß und streichelte den Handrücken sanft mit dem Daumen. „Es ist vorbei Michiru, wir haben es geschafft. An was anders solltest Du nicht denken. Wir sind hier...“ versuchte die Sportlerin sie ein wenig aufzumuntern und da kam ihr gleich die Idee, ihr einen Vorschlag zu unterbreiten um sie auf andere Gedanken zu bringen. „Nichts mehr hat mich die letzte Nacht beschäftigt als der Gedanke daran, das wir bald ein gemeinsames Leben führen werden. Wir beide in einer Weltstadt.“ begann sie freudig zu erzählen ...denn eine Zukunft in dieser Stadt, in seiner Nähe war undenkbar. „Dort würde ich an den größten Rennen Japans teilnehmen, studieren und Du könntest...“ ~ Michiru ~ „Tokyo?! Du möchtest zurück nach Tokyo?“ unterbrach die Künstlerin ihre Lebensgefährtin fast schon entsetzt. Mit dem hatte sie absolut nicht gerechnet. Das sie bald zusammen ziehen würden, darüber hatten sie sich bereits im Vorfeld unterhalten, sobald sie sich hier eingelebt und sich wieder an dieses Leben gewöhnt hatten...aber Tokyo? Michiru konnte es sich absolut nicht vorstellen, jemals in diese Stadt zurück zu kehren. Sie war stets der Ursprung von all dem Bösen und es gäbe kaum keinen Ort, an dem sie nicht an die schrecklichen kämpfe erinnert werden würde. Das wollte sie ein für alle mal hinter sich lassen...außerdem war es so entsetzlich weit weg von ihrer Familie, die sie eigentlich nicht mehr verlassen möchte. Tokyo...das war unvorstellbar. „Studieren könntest Du doch auch hier, Liebste“ argumentierte sie ruhig, ohne ihre Bedenken zu äußern. „Hier sind wir aber abgeschieden von der Welt. In Tokyo steht uns alles offen und dort sind doch auch unsere Freunde“ antwortete die Sportlerin mit einem Lächeln, das die Künstlerin jedoch nicht erwidern wollte. „Aber, Deine Familie...ich mein, Du möchtest sie gleich wieder verlassen?“ fragte sie verwundert nach. „Ach, mein Vater verkraftet das schon, erst gestern sagte er das selber weg ziehen wollte“ antwortete sie mit einer Leichtigkeit, als würde sie über das Wetter reden. „Und Deine Mutter?“ fragte die Violinistin weiter, doch im gleichen Moment wurde ihr wieder bewusst, das sie eigentlich nichts über ihre Familienverhältnisse wusste. Es war ihr bereits damals schon aufgefallen, dass Haruka kaum über ihre Eltern sprach. Sie hörte Michiru stets zu, als sie von Zuhause erzählte...fragte interessiert nach...doch es kam kein Wort über ihre Familie. Die Künstlerin akzeptierte das, drängte sie diesbezüglich nicht, denn sie spürte das Haruka nicht darüber reden wollte. Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass sie unter diesen Umständen zusammen leben mussten. „Meine Mutter...“ begann die Sportlerin ihren Satz nachdenklich. „Meine Mutter starb bereits vor vielen Jahren“ antwortete sie knapp, denn ihr was das Thema sichtlich unangenehm und Michiru glaubte kaum, was sie da hörte. Sie verlor ihre Mutter? Aber warum hatte sie das nie erwähnt? Warum war es ihr nicht aufgefallen? Es musste für sie doch sehr schmerzhaft gewesen sein, so oft wie die Violinistin über ihre sprach... Michiru suchte nun tröstend ihre Hand über den Tisch an dem sie saßen und hielt sie sanft fest. „Haruka, das tut mir Leid...hätte ich...“ „Nein schon gut. Dafür kannst Du nichts. Ich wollte es so für mich behalten“ unterbrach die Blonde sie abrupt, aber nicht unfreundlich und nahm ein Schluck von ihrem Kaffee. „Dein Vater möchte weg ziehen, obwohl Du erst angekommen bist?“ erkundigte sie sich vorsichtig weiter. „Nun, er kann sich ja nicht ewig nach mir richten. Ich war die letzten zwei Jahre nicht da und er hat auch ein eigenes Leben...“ erzählte die Sportlerin, als ginge es über einen flüchtigen Bekannten und nicht um ein Mitglied ihrer Familie. Michiru hörte ihre Worte zwar, jedoch verstand sie sie nicht. Sie machten keinen Sinn... Wusste er denn nicht, das sie wiederkam? Vermisste er sie denn nicht? Hatten sie überhaupt Kontakt zu einander? Es waren eine Menge Fragen offen, doch die Violinistin spürte das die Blonde sich nicht damit auseinander setzen wollte. Vielleicht war es nur der falsche Ort dafür? Sie entschied sie sich ein anderes Thema zu wählen. „Meine Eltern wollten wissen ob...“ fing sie ihren Satz an, als man plötzlich draußen ein lauter Knall hörte. Selbst die Gäste im Café schienen sich erschrocken zu haben, da sie sich laut fragten was es gewesen sein könnte. Zitternd hielt Michiru sich die Ohren zu, konnte sich plötzlich nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren. Sie wollte es nicht hören. Nicht die Hilfeschreienden Menschen, nicht das Chaos draußen... Ihr Herz begann schneller zu schlagen. „Michiru?“ hörte sie nur leise ihren Namen... Die Künstlerin schoss ihre Augen und plötzlich befand sie sich in einem Kampf wieder, auf dem Dach der Mugen Schule. Eine unschuldige Schülerin wurde ihr Herzkristall entrissen und als der Dämon sah, das es kein Talisman war, wollte er es mutwillig zerstören. Er hatte es bereits in seiner Hand, als Uranus ihn angriff...aber nicht mit ihrer Attacke, die Gefahr war zu groß das sie das Herz des Mädchens ebenfalls zerschmetterte. Herzkristalle waren zerbrechlich und es wäre nicht der Erste, den sie nicht retten konnten. Die Kriegerin des Windes rannte auf ihn zu und stieß ihn mit ihren Ellenbogen. Erschrocken lies er den Kristall los, den Sailor Neptun noch rechtzeitig greifen konnte, eher er Uranus mit in die Tiefe riss... Sie fiel einige Sekunden lang und das Toben und das Geschrei des Dämons erstickte schlagartig. Es herrschte nun eine unheimliche Stille... ...bis ein lauter, grässlicher Schlag die ruhige Atmosphäre grausam unterbrach. Ein ähnliches Geräusch, wie das gerade eben draußen ertönte. Sie wusste nicht ob Haruka noch lebte, oder während den Aufprall starb. Es war so laut. Die ehemalige Kriegerin erinnerte sich genau an diesen Moment, die Vorstellung das ihre Partnerin diesen Sturz nicht überlebt hätte, nahm ihr die Farbe aus dem Gesicht, den Atem...als würde ihr Herz aufhören zu schlagen. „U-ra-nus...nicht...“ wimmerte sie leise als sie erneut diese Angst spürte. Die Schülerin konnte gerettet werden, aber das Sailorteam machte ebenso Verluste im Kampf gegen das Böse, sie konnten nicht jeden beschützen. Es starben sechs unschuldige, reine Menschen, deren Herzkristall zersplitterten. 6... „Michiru, Michiru...Mein Engel?“ hörte sie eine dumpfe und leise Stimme, die sie langsam aus ihrer Erinnerung zu holen schien, doch erst als sie die starken Armen ihrer Partnerin spürte, die ihren Körper sanft umschlang und sie ihren Kopf auf die Brust der Blonden legte, konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen. Haruka war besorgt von ihrem Platz aufgestanden um sich neben ihr auf die Bank zu setzen. Im ersten Moment wusste sie nicht, ob sie es zulassen oder sich gleich von ihr lösen sollte...um zu beteuern das es ihr gut ginge, damit es keinen Grund zur Sorge gab. „Shh...Es ist vorbei, beruhige Dich...ich bin bei Dir! Draußen auf der Baustelle ist nur ein Container umgefallen.“ sagte die Sportlerin sanft, versuchte sie zu beruhigen und strich ihr mit einer Hand vorsichtig über ihren Rücken. „Es ist alles gut...Ich bin da...“ und drückte ihre Freundin beschützend an sich. Es tat so gut in ihren Armen zu sein, zum ersten Mal in diese zwei Wochen fühlte sich die Künstlerin wirklich sicher und plötzlich lief gegen ihren Willen eine Träne über Michirus Wange. „E-entschuldige...“ flüsterte die ehemalige Kriegerin des Meeres leise, rang nach Worten um ihr Verhalten zu erklären. „Es gibt nichts, für das Du Dich entschuldigen müsstest...“ erwiderte Haruka ruhig, aber dennoch bestimmt. Stellte keine Fragen, sondern hielt sie nur sanft fest und auch die Tatsache das nun alle Augen im Café auf sie gerichtet waren, schien die Blonde nicht zu interessieren. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt nur Michiru und das half ihr sehr. Was war nur los? Woher kam nur plötzlich diese schmerzliche Erinnerung? Langsam fasste sich die Künstlerin wieder und wischte kaum merklich sich die Tränen aus ihrem Gesicht. Kapitel 5: Tolerance -------------------- ~ Michiru ~ „Liebste? Fährst Du mich an den Strand? Ich möchte den Sonnenuntergang mit Dir beobachten.“ bat sie leise, um nicht länger die Blicken von den anderen Gästen ausgesetzt zu sein. „Natürlich“ antwortete die Blonde selbstverständlich. Sie legte das Geld auf den Tisch und half ihre Freundin auf. Sie verließen das Café und Haruka fuhr in ihrem Cabrio zum Strand, an ihrem Lieblingsort. Den Ort wo sie sich damals etwas näher gekommen waren. Die Sportlerin holte eine Decke aus ihren Auto, als er Wagen stand und legte sie sorgfältig in den Sand. Als Michiru darauf platz nahm, setzte sich die ehemalige Kriegerin des Windes hinter ihrer Partnerin, schlang ihre Arme um sie und hielt sie sanft fest, fast so alsob Haruka befürchtete, das Michiru verschwinden könnte. Vor ihnen lag das weite, weite Meer. Es war ein wundervoller Anblick, vor allem als der Himmel anfing sich Orange zu färben. Die ehemalige Kriegerin erinnerte sich nicht daran, wann sie mit ihre Liebste je so friedlich die Sonne im Meer versinken sah. „Geht es Dir wirklich gut? Ich mache mir Sorgen“ fragte Haruka sie bedrückt, als sie ihren Kinn sanft auf die Schultern der Geigerin legte. Das konnte sie nicht von sich behaupten. Sie merkte es selbst, wie sehr sie mehr und mehr die Kontrolle über ihre Gefühle verlor…und die Angst immer mehr die Überhand gewann, dass das Böse wiederkäme. Ihre Träume…Die Sorge um Haruka... „Wir haben so viele Menschen verloren, ich kann nicht aufhören daran zu denken. Es waren zwei unvorstellbaren harten Jahren, ich muss mich noch an dieses Leben gewöhnen. Entschuldige, dass ich Dir Sorgen bereitet habe“ antwortete sie ruhig, doch die Tatsache das sie wirklich Angst hatte, lies sie bewusst aus. „Bitte, mein Engel sag mir wenn irgendetwas nicht stimmt. Behalte es nicht für Dich“ sagte die Blonde ermunternd, denn sie spürte wohl das dies nicht alles war, doch sie wollte ihre Liebste damit auf keinen Fall belasten. „Ich mache mir mehr Sorgen um Deine Hand“ erwiderte die Türkishaarige schmunzelnd. „Wie ist das eigentlich passiert?“ wollte sie neugierig wissen um das Thema zu wechseln. In diesen Moment kam es Michiru so vor, dass die Sportlerin sie fester hielt. „Ich habe es etwas übertrieben in meinem alten Fitnessstudio, das Gewicht dass ich heben wollte war eindeutig doch zu schwer“ fügte sie hinzu und schmunzelte nun selber etwas. Es kam öfters vor das Haruka an ihre Grenzen kam, sie ausreizte und auch Blessuren davon trug, wenn sie etwas unbedingt schaffen wollte. Etwas irritierte Michiru jedoch sehr, denn so unvorsichtig war sie nur wenn sie frustriert oder etwas ihre Seele belastete. Jedes Mal, wenn sie ein Unschuldiges Leben verloren, das ging auch an ihr nicht spurlos vorbei. Doch was könnte nun der Grund dafür gewesen sein? Neue Gefahren? Diesen Gedanken ertrug Michiru nicht, dass dufte nicht sein! Doch einen anderen Grund für Haruka's Unachtsamkeit konnte sie sich nicht vorstellen, dafür kannte sie ihre Partnerin zu gut. „Du zitterst ja Liebes, alles in Ordnung?“ riss die sanfte Stimme ihrer Partnerin sie aus ihren Gedanken. „Haruka, glaubst Du dass sie wiederkehren? Die Dämonen?“ fragte sie die Sportlerin und bemühte sich, nicht zu stottern oder zu schnell zu sprechen, damit die Blonde nicht ihren Gefühlszustand ahnte aber es lies die Künstlerin keine Ruhe. „Nein, Liebes sie werden nicht wiederkehren, selbst wenn...wir sind stärker.“ antwortete die Sportlerin ruhig während sich Michiru sich mehr an ihrer Partnerin anlehnte. „Bereitet es Dir etwa Sorgen, mein Engel? Befürchtest Du, dass sie wiederkommen?“ fragte Haruka besorgt nach, doch die ehemalige Kriegerin des Meeres wollte dies nicht zugeben. „Ich habe mich nur gefragt, ob die Erde für immer sicher sein wird, oder es irgendwann eine neue Generation vom Bösen gibt, sollten wir einst nicht mehr da sein.“ antwortete die Künstlerin nicht ganz wahrheitsgemäß, doch sie wollte unbedingt verhindern das Haruka von ihre Angst davor erfuhr. Sie konnte selbst nicht entscheiden ob dies Einbildungen waren oder Vorahnungen. „Das kann ich nicht ausschließen, aber das wird nicht passieren solange wir am Leben sind.“ antwortete die Blonde selbstsicher und das beruhigte Michiru ungemein. Haruka strahlte so viel Stärke aus. Ja, wir sind stärker! Dieser Satz machte die ehemalige Kriegerin unglaublich viel Mut, der für diesen Augenblick ihre Sorgen verschwinden ließen. Sie lehnte sich nun vollständig gegen ihre Freundin an und genoss dieses Gefühl der Sicherheit während sie den Sonnenuntergang beobachteten.  „Aber wir konnten das Böse nicht endgültig vernichten, Michiru“ sprach ihre Partnerin plötzlich in die Stille hinein, während die Sonne nun endgültig in der Finsternis verschwand. „Es gibt so viele grausame Menschen auf dieser Welt, dass ich mich manchmal wirklich Frage für was wir so hart gekämpft haben“ fügte die Blonde Gedankenverloren weiter hinzu und Michiru drehte sich mit ihrem Kopf geschockt um. „Das meinst Du doch nicht ernst?!“ fragte sie entsetzt und Haruka lächelte plötzlich, alsob sie beabsichtigt hatte, ihre Freundin so aufzuregen. „Keine Sorge, nur eine Welt ohne Dich wäre nicht beschützenswert.“ Fügte sie schmeichelnd hinzu und Michiru schmunzelte gerührt. Sie liebte es zu spüren, wie sehr Haruka sie liebte. Es waren wirklich zwei schwere Wochen ohne sie.  Nach zwei Stunden ungefähr verließen sie den Strand und blonde Sportlerin fuhr ihre Partnerin nach Hause. Als sie ankamen stieg erst Haruka aus ihrem Wagen, um Michiru die Tür aufzuhalten und diese nahm auch ihre helfende Hand zum aussteigen dankend an. Haruka nutzte die Gelegenheit und zog die Violinistin sanft an sich heran um ihr einen Kuss zu stehlen. „Ich ertrag den Gedanken kaum, eine weitere Nacht ohne Dich verbringen zu müssen.“ sagte sie leise und Michiru erging es ähnlich, doch wollte es nicht zugegen, stattdessen lächelte sie nur. „Sehen wir uns morgen wieder, Liebste?“ wollte sie neugierig wissen um auch gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, wo sie in der Zukunft wohnen würden. Dieses Thema hatte keine von Beiden mehr angeschnitten. „Natürlich. Wie könnte ich auch nur einen weiteren Tag ohne Dich aushalten?“ sagte die Blonde lächelnd.  Nachdem sich die Künstlerin von ihrer Partnerin verabschiedete und ihr Haus betrat wurde sie schon von ihrer Mutter erwartet. „Gut, dass Du schon da bist Liebes. Dein Vater ist im Wohnzimmer und liest gerade seine Zeitung. Wir sollten mit ihm reden.“ schlug sie ihre Tochter liebevoll vor, während diese sich gerade noch ihre Schuhe auszog. „Ja ist gut“ antwortete Michiru, auch wenn sie doch ein wenig nervös vor diesem Gespräch war. Als sie nun wieder aufrecht stand, legte Mrs Kaiou vorsichtig ihre Hand auf die Wange ihrer Tochter. „Ach mein Kind, Du bist so blass in letzter Zeit, ich mache mir ein wenig Sorgen um Dich. Wenn irgendetwas nicht stimmt musst Du es mir sagen, ja?“ Die Künstlerin nickte stumm und folgte ihre Mutter nun ins Wohnzimmer. „Liebster, könntest Du bitte die Zeitung kurz weglegen? Es gibt da etwas was wir besprechen müssen“ bat Mrs Kaiou höflich und ihr Mann legte mit einer etwas besorgter Miene das Blatt zur Seite. „Stimmt etwas nicht mit Dir, Michiru?“ fragte er etwas besorgt, doch seine Tochter schüttelte nur ihren Kopf. „Nein, mir geht es gut.“ antwortete sie während die junge Frau und ihre Mutter auf der Couch platz nahmen. „Vater, es gibt da etwas das ich Dir schon länger erzählen wollte“ begann sie ein wenig nervös, hielt kurz inne, schweifte mit ihren Augen zu ihrer Mutter...diese wiederum nur sanft und bestätigend nickte, mit einem Lächeln, alsob ihr damit sagen wollte das sie nichts zu befürchten habe. In solchen Momenten konnte sie sich immer auf ihre Mutter verlassen. „Ich war nicht alleine in Tokyo“ fuhr sie zögernd fort. „Ich habe jemanden kennengelernt und wir haben auch zusammen gewohnt“ erklärte sie ihm ruhig. „Moment mal, Michiru sagtest Du gerade wir? Hast Du einen Freund?!“ warf ihr Vater sofort ein. „Ich...äh..“ versuchte sie, auf seine doch unerwartete Frage zu antworten. „Nein Liebster, kein Freund sondern eine Freundin, eine Partnerin, mit der sie auch aus dieser Stadt nach Tokyo gezogen ist. Michiru hat mir am Telefon schon vieles über sie erzählt.“ Michiru atmete erleichtert auf, darauf ihre Mutter die Antwort abnahm...damit wurde alles gesagt. Gespannt beobachtete das erstaunte Gesicht ihres Vaters und für einen Moment konnte sie überhaupt nicht einschätzen, wie ihr Vater darauf reagieren würde.  Er schien einen Moment zu brauchen, bevor er die Neuigkeiten verdauen konnte und das seine Tochter lesbisch war. Er wusste, würde das an die Öffentlichkeit geraten wäre der Ruf der Familie beschädigt. Sie waren immerhin sehr angesehen und hier in dieser Gegend hielt man nichts von Toleranz. Er hingegen hatte es nie verstanden, warum das in Japan immer noch ein großes Tabu Thema war...während es in anderen Länder heutzutage kein Problem mehr darstellte, als gleichgeschlechtliches Paar zu heiraten. Bei diesen Gedanken musste er nun doch innerlich schmunzeln, ja er hatte sich bereits mit dieser Thematik verfasst...vielleicht weil er im Inneren schon ahnte, das seine Tochter lesbisch sein könnte. Doch was noch viel unerwarteter und für ihn schlimmer war... das sein einziges Kind bereits jemand kennenlernte, sogar zusammen wohnten und er nichts davon mitbekam. „Warum hast Du mir das nicht viel früher erzählt?“ fragte er während er seine Frau überrascht ansah. „Nun, das waren eben Frauengespräche....stimmt's Michiru“ und dabei sah sie ihre Tochter zwinkernd an. „Ich wusste nicht, wie ich es Dir sagen sollte...“ warf die Künstlerin etwas betrübt ein. „Ich wollte es Dir nicht am Telefon, zwischen Tür und Angel erzählen... und ich weiß wie sehr es unsere Familie schaden könnte wenn...“ „Michiru mein Kind...“ unterbrach ihr Vater sie sanft, aber dennoch bestimmt. „Nichts könnte meiner Familie mehr schaden, als Dich unglücklich zu wissen.“ sagte er liebevoll. Gerührt von seiner Aussage und die Erinnerung an die letzten zwei Jahren schafften es fast, das eine Träne über ihr zartes Gesicht rollte. „Bring sie doch mal her, kann können wir sie auch mal kennenlernen“ fügte Michirus Mutter hinzu und sofort änderte sich ihre Mimik, Michiru nahm sich vor diesen Moment...diese Liebe zu genießen und lächelte. „Liebend gerne...“ antwortete die Künstlerin mit Freuden... und begann ihren Vater alles über ihre Partnerin zu erzählen. ~ Haruka ~ Viel später, nachdem sie ihre Liebste heimfuhr erreichte auch sie die Wohnung ihres Vaters. Auch wenn sich ihr Kinderzimmer darin befand, so war dieser Ort schon lange nicht mehr etwas, dass sie „Zuhause“ nennen wollte. Sie ging so leise wie möglich durch die Eingangstür, doch ihre Bemühungen keine Aufmerksamkeit zu erregen, war vergebens. Er kam gleich in den Flur, als ob er nur darauf wartete bis sie endlich nach Hause kam. Kaum betrat sie die Wohnung und ehe sie sich versah, schlug er ihr mit voller Wucht die flache Hand ins Gesicht. Erschrocken von dieser Ohrfeige sah sie ihren Vater nur erstaunt an und obwohl sie am liebsten ihre Hand an die brennende Stelle halten würde, so wollte sich nicht gleich ihre Schwäche offenbaren. „Was fällt Dir eigentlich ein?!“ brüllte er laut. „Zuerst verschwindest Du einfach mal für 2 Jahren, ohne ein Wort zu sagen...behauptest Du hättest einen Abschluss gemacht und nun kommste und gehste, wie es Dir passt oder was?!“ tobte er denn er war außer sich. Haruka konnte es erneut deutlich spüren, wie die Angst immer präsenter wurde. Sie musste Ruhe bewahren und gut überlegen was sie nun antwortete. Sie dachte jedoch über seine Worte nach glaubte zu verstehen, warum er so aufgebracht war. Haruka hatte ihm mit Sicherheit eine menge Ärger eingehandelt, als sie einfach verschwand... „Vater, Du gabst mir keine Wahl. Du hättest es mir niemals erlaubt, meinen Abschluss in Tokyo zu absolvieren.“ sagte sie ruhig, jedoch sprach sie bewusst keine Entschuldigung aus, denn sie bereute ihre Entscheidung keineswegs. Hätte sie ihm damals von ihren Vorhaben erzählt, war sie sich sicher...er hätte es zu verhindern gewusst, sie wohl möglich eingesperrt. „Hör auf Haruka! Mir Deine verdammten Lügen zu erzählen!“ sagte er gereizt und schon verpasste er ihr die nächste Ohrfeige und auch hier musste sie sich zurückhalten, sich zusammennehmen.  Er durfte nicht sehen, wie sehr es die Sportlerin verletzte... oder den Zorn, den sie gegenüber diesen Mann hegte. „Ich habe Dich noch nie angelogen, Vater!“ entgegnete sie ihm entsetzt. Sachen verheimlicht...natürlich, aber niemals anlogen. Die schmerzliche Konsequenzen daraus, lernte sie dank ihm ziemlich früh. Das wagte sie nicht. „Und WO zum Teufel bist Du gewesen?“ wollte er wissen, während er ihr eine dritte Ohrfeige verpasste, ohne auch nur eine Sekunde über ihre Worte nachzudenken. Sie ertrug auch diesen Schmerz schweigend, doch der Schlag saß tiefer, als es den Anschein hatte. Sie fürchtete nun seine Gewaltbereitschaft.  „Ich war unterwegs“ sagte die Blonde schnell,  in der Hoffnung ihren Vater nicht noch mehr zu verärgern. All der Zorn und die Verachtung gegenüber diesen Mann wurden verdrängt...verdrängt von der Angst, die gerade immer mehr ihre Handlungen kontrollierten und sie um den Verstand brachten. Sie kämpfte gegen mächtigere, gefährlichere Wesen als es ihr Vater war und dennoch konnte sie diesen Kampf nicht gewinnen. „Mit wem warst Du unterwegs?“ fragte er sie nun in einem ruhigerem Ton...fast schon so alsob sie sich normal unterhalten würden und dennoch schwang eine Drohung mit dieser Frage, sollte sie unbeantwortet bleiben. „Mit Michiru“ antwortete die Sportlerin angespannt, eigentlich hatte sie nicht vor, ihm von ihr zu erzählen. Haruka erschrak plötzlich kurz, als ihr Vater laut auflachte. „Michiru ist ja ein Weibername!! Haha“ verkündete er laut und die ehemalige Kriegerin verstand nicht, was ihm so amüsierte. Hatte er erwartet das sie nun einen männlichen Namen nannte? Wollte er wissen ob sie ein Freund hat? „Haha, nicht mal einen Kerl bekommste ab...Stattdessen...“ plötzlich stoppte er mitten im Satz, als er etwas erkannte und sie konnte deutlich beobachten wie seine Stimmung erneut kippte. „Fickst Du eine Schlampe oder was?!“ fragte er sie verachtend. Haruka antwortete nicht und ehe sie sich versah wurde sie grob gegen die nächste Wand gedrückt, spürte wie sein Knie ihr heftig in die Magengrube stieß. Sie keuchte auf, doch er verhinderte dass sie sich krümmte in dem er gewaltsam nach ihrem Gesicht griff und es so hoch hielt, dass sie gezwungen war ihn anzusehen. „Fickst Du diese Schlampe etwa?!“ wiederholte er absichtlich, denn er wollte sie provozieren. „Nenn sie nicht so! Ich liebe sie, Vater!“ antwortete die junge Frau bestimmt, denn niemals könnte sie die Liebe ihres Lebens leugnen oder zulassen, dass man so über sie sprach. Die erste Faust traf sie ins Gesicht weitere schlugen erbarmungslos auf ihren Oberkörper ein. Sie keuchte leise, wollte ihren Schmerzen jedoch keine weiteren Laute gewähren. Plötzlich stoppte er und erneut griff er nach ihren Kinn und hielt ihren Kopf hoch. „Meine Tochter macht so etwas widerwärtiges nicht! Du hast wohl den Verstand verloren!“ drohte er ihr, als sie in seine Augen sah. Ein kaum merkliches Lächeln lag nun auf ihre geschwollene Lippen.  „Das ändert nichts.“ sagte Haruka, denn ihre Liebe konnte er damit nicht brechen und sie würde morgen Michiru wieder sehen und nur für ein Lächeln von ihr war all das zu ertragen. Er wurde nur wütender und schlug immer wieder auf sie ein, zog sie immer wieder hoch, um weiter auf sie einzuschlagen. Sie keuchte nun lauter und stöhnte vor Schmerzen, die sie nicht mehr unterdrücken konnte. „Du wirst sie nicht wiedersehen! Ich verbiete Dir das Haruka!“ sagte er während er mit seinem Knie ihr erneut fest in den Magen stieß. „Ich werde es Dir austreiben! So habe ich Dich nicht erzogen! Du undankbares Miststück!“ fügte er wütend hinzu und unterstrich dies mit einem erneuten heftigen Schlag. Ihre Wut über diesen Mann kam in einem winzigen Funken zurück bei dem, was er sagte. Sie sah ihn nun mit einem finsteren Blick an. „Immer wieder auf ein wehrloses Kind einzuschlagen ist keine Erziehung!“ entgegnete sie ihm zornig. „Anscheinend war ich nicht streng genug, sonst würdest Du nicht wie ein Mannsweib rumlaufen und willige Schlampen ficken“ höhnte er und der nächste Schlag traf auf ihren Oberkörper.  Plötzlich nahm sie sich all ihren Mut zusammen hielt ihre Arme ausgestreckt. Nicht länger wollte sie seine Gewalt ertragen, sie drückte ihre Hände auf seine Brust, trat ein Schritt nach vorne und schubste ihn mit aller Kraft etwas von sich weg. Sie konnte sich vor Schmerzen kaum aufrecht halten, schnappte nach Luft doch schaffte sie es dass er aufhörte. Er hielt zunächst dagegen, doch Haruka war stärker und nun stand er völlig fassungslos vor ihr.    Ihren Zorn, ihre Wut...diese Worte verletzten sie mehr, als es seine Schläge je könnten. Sie krallte sich nun fest an seinem Hemd. „Was soll das werden?!“ fragte er irritiert, da er es nicht glauben konnte, das sie es wagte ihn einfach von sich zu stoßen. Sie hätte ihn ebenfalls einen Schlag versetzen, ihn verletzten können... aber Gewalt, wie es auch sie erfuhr konnte unmöglich die Lösung sein. „Du hast mir meine Kindheit genommen! Du hast mich immer wieder verprügelt, gedemütigt. Ich bin es nicht, die etwas unrechtes getan hat Vater!“  schrie sie ihn nun an und kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen, schlug er sie erneut ins Gesicht.  „Du bist eine Schande! Nichts unrechtes getan?! Du warst ein erbärmliches Kind, verschwindest für zwei Jahre um mir nun zu sagen, das Du Frauen fickst?! „Liebst!“ korrigierte Haruka ihn gleich, nachdem sie sich von der Ohrfeige erholte aber ihre Postion hielt sie jedoch stand. „Nimm Deine dreckigen Hände von mir!“ sagte er wütend und dabei hielt ihre Handgelenke grob fest und führte sie von seinem Hemd. Er drückte ihr gebrochenes Handgelenk so stark, dass die ehemalige Kriegerin vor Schmerzen nicht anders konnte, als zuzulassen das sich  der den Abstand zwischen ihnen verringerte. Ihr Vater kam einen Schritt auf sie zu und packte sie gewaltsam am Kinn, so dass sie ihn direkt ansehen musste. „Das wirst Du bitter bereuen, Haruka. Du stellst Dich Deinem Vater nicht noch einmal in den Weg.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)