Light and dark von Ghostwriterin (Das böse lebt in dir!) ================================================================================ Kapitel 11: Cold Puff of Evil ----------------------------- Kälte. Alles was sie fühlte war Kälte, die sich durch ihren Körper, durch ihre Knochen und sogar durch ihr Blut bahnte und sie zur Bewegungsunfähigkeit zwang. Trotzdem konnte sie die Aura dieses Ortes spüren, den Atem, der diesen jämmerlichen Ort am Leben zu erhalten schien, - er war kälter wie Eis und konnte sogar mit ihr mithalten. Sie grinste innerlich, als sie ihre beiden Schwestern neben sich spürte. Beide waren schon so unterkühlt, das sie das Bewusstsein verloren hatten, denn ihre Aura flackerte so schwach, das man beinahe denken könnte, sie stünden kurz vor dem Tod. Aber dafür schien dieser Ort ja gemacht zu sein: Verbrecher einzusperren und zu zügeln, ohne sie zu ermorden, aber sie dennoch nicht am Leben zu lassen. Eine äußerst faszinierende Tücke, die sicherlich funktioniert hätte, würde sie ihre Kraft aus etwas anderem schöpfen. Hah, wäre sie nicht hier gefangen, wäre sie in schallendes Gelächter ausgebrochen, weil diese Feen und diese Wächter so dumm waren, das sie das anscheinend außer acht gelassen hatten. Absolut niemand konnte sie gefrieren und mit Eis, Schnee und Kälte bezwingen. SIE war die Kälte und das Eis, sie war es, die gegen diesen Ort vollkommen Immun war. Zumindest fast, Magie schien an diesem Ort eine sehr seltene und kostbare Wahre zu sein und das war auch der Grund, warum die meisten nicht ausbrechen konnten, abgesehen von der extremen Kälte natürlich, die sie aber wenig kümmerte. Nun zuckten ihre Mundwinkel wirklich, doch sie kümmerte sich nicht um ihr ungewöhnliches Verhalten, Gefühle zu zeigen, sondern konzentrierte sich auf die Energie dieses Ortes, die zu verschlingen versuchte. Und ihr Inneres, begann zu gefrieren und zu frösteln,  da der Atem dieses Ortes ihre Blutgefäße angriff - und die Schönheit war sich sicher, das jeder andere ohnmächtig geworden wäre, oder zumindest große Schmerzen erlitten hätte. Doch sie war ja nicht jeder – und sie hatte auch nicht vor, sich von jemanden unterbuttern zu lassen , selbst, wenn es nur ein Ort war, deswegen tat sie das, was für die meisten wirklich böse ausgegangen wäre: Sie nahm den Atem dieses Ortes in sich auf, ließ es zu, dass das Eis seine Klauen nach ihr ausstreckte und sie mitzog – doch sie tat es gern, denn sie bündelte das alles in Magie um. Ihre kalte, bösartige, unbändige Magie, die ihr nun die Kraft gab,  etwas überwältigendes und unglaubliches zu tun : Sie brach aus! Der Eisblock, indem sie gefangen war, bröckelte und ächzte immer schwerer unter ihrer Macht und Icy grinste. In jeder Sekunde, in jeden einzelnem Riss, wurde ihre Magie stärker und stärker und die Kälte begann sie wieder zu umgarnen und willkommen zu heißen. Denn die Kälte war ihr Freund, ihr Untergebener, ihre Wärme, ihre Liebe. Und der Eisblock ächzte nun noch schwerer, als ihre Handflächen begannen weiß zu glühen und  eine sichtbare Schicht aus eiskalter Magie sich um ihren Körper schlängelte und das fremde Eis auseinaderdrückte. Von einer Sekunde auf die andere, zerbrach das Eis, das sie vor wenigen Sekunden noch gefangen hielt und viel wie sie  zu Boden. Doch während sie sich abstützte und ohne einen Kratzer davonkam, lagen die Splitter wie schmutzige Wäsche auf dem Boden . Icy hob ihre Mundwinkel an, als sie sich aufgerafft und sich das restliche, fremde Eis von ihren nackten Oberarmen und Klamotten klopfte. Selbst ihr Atem schien sich hier in Eis umzuwandeln – und diese Tatsache, würde sie selbstverständlich zu ihrem Vorteil nutzen.  „Ihr Idioten!“ , sie gab ein kurzes, gackerndes und hohes Glucksen von sich, während ihre eisblauen Augen durch die Landschaft wanderten, - es könnte ihr Traumschloss sein! „Wisst ihr denn nicht, das mein Herz so kalt ist , das  es nicht mehr gefrieren kann?!“ Ihr Lachen, das so kalt war, wie der Ort selbst, hallte durch das sonst so stille Gefängnis und ließen alle Innsassen unmerklich noch mehr frösteln, als sonst auch schon. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ In Alfea (Natalies Sicht): „Diese Organisation wird umgangssprachlich auch 'die Waage' genannt, da sie für das Gleichgewicht verantwortlich ist. Denn wie ich dir bereits erklärt habe, ist es wichtig, das dieses immer gehalten wird. Sei es nun im Bereich der hellen, oder dunklen Magie. Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, gibt es so viele Nebenzweige, das diese Organisation in verschiedene Abteile getrennt wird, abgesehen von der sich selbst erklärenden Tatsache, das Hexen niemals mit Feen arbeiten würden natürlich. Und diese sind...“ Das Buch, das ich vor wenigen Sekunden aufgeschlagen hatte, öffnete sich mit einem brummenden Geräusch, als ich  es mit ein wenig Anstrengung zum schweben gebracht hatte, denn seit der Übung in der Simulationskammer, waren meine Kräfte noch nicht vollständig zurückgekehrt. Ich war sogar dazu gezwungen, kleine Kapseln zu nehmen, weil sich  meine Magie nicht von selbst regenerieren konnte. Doch das schlimmste für mich war, das dieser jemand oder dieses Etwas noch nicht gefunden wurde – und das bereits eine Woche vergangen war. „Hast du das nun verstanden, Tara?“, fragte ich meine Freundin und lief einmal um den Tisch der Bibliothek von Alfea, um sie auch wirklich sehen zu können, bald schon würde ich nun den Stapel voller Bücher aufräumen müssen, sonst würde das ganz schön unübersichtlich werden. „Tara?“, ich zog die Augenbraue nach oben überstand die letzten Meter, die uns trennten und lachte schließlich auf. Sie war doch wirklich eingepennt! „Tara!“ Sie schreckte auf, als ich sie mit einem sanften Rütteln aufgeweckt hatte und wischte sich  verwirrt den Schlaf aus den Augen, als ich mich über sie gebeugt anschmunzelte. „Was habe ich verpasst?“, gähnte sie leise und streckte alle Viere von sich. Ich setzte einen strengen aber auch belustigten Gesichtsausdruck auf.  „Nicht wirklich viel, nur  das mindeste, für die Geschichtsarbeit in einer Woche. Schätze ich jedenfalls, ich habe gerade erst gesehen, das meine Erklärung für die Katz war.“ Sie zog ertappt den Kopf ein, während ich mich lachend schüttelte. „Hat da jemand mal wieder zu lange gelesen?“ - „Machst du doch auch...“, schmollte sie, während sie die Arme vor ihrer Brust verschrenkte - was mich erneut auflachen ließ. „Das stimmt, nur mit dem Unterschied, das ich es entweder Tagsüber, oder am Wochenende mache.“ Ich zwinkerte ihr zu, was sie zum erröten brachte. „Erklärst du es mir bitte nochmal? Dieses Mal bleibe ich auch wach, versprochen!“ Ich seufzte leise auf und verdrehte die Augen, setzte aber dennoch wieder zur Erklärung an: „ Zum Mitschreiben, Tara. Das Thema für 'Geschichte der magischen Dimension' ist wie folgt: Die Grundrisse, unseres jetzt bekannten Daseins. Denn du kannst dir ja sicherlich denken, das diese Regeln, die nun bei uns existieren, erst aufgestellt wurden. Dafür wurden natürlich Organisationen und anderweitige Orden zum Leben aufgerufen und darüber wird sich auch der Test drehen.“ Sie nickte und und schrieb gähnend mit, was mich zum grinsen brachte.  „Ich weiß, das Thema ist nicht sonderlich spannend. Gut, ich gebe zu, es ist Todlangweilig – und ich wünschte mir nichts mehr, als das ich des dir etwas lebhafter erklären kann, aber das ist im Moment nicht möglich.“ Ihr Blick wurde weich und entschuldigend, als sie sah, das ich mir auf die Lippe biss und verärgert ins Nichts starrte. Es war nicht zum aushalten! Vor nicht mal einer Woche konnte ich ihr solche Dinge einfach erklären – und eigentlich wusste ich auch, wie man Tara am besten etwas beibrachte: In dem man es ihr mithilfe von Bildern zeigte, die ich unter normalen Umständen ganz einfach mit meinen Illusionen erzeugen konnte. Doch nun durfte und konnte ich nur wenig zaubern. Es war einfach nur...ärgerlich. Ich hatte mein ganzes Leben damit verbracht, meine Zauberkünste und Beschwörungen zu perfektionieren.  Ich hatte gelernt, mit ihnen umzugehen, seit ich das laufen erlernt hatte, denn meine magische Kraft und mein Dasein das daraus schloss, gehörte zu mir, wie das Atmen und meine Haarfarbe. Und nun waren sie beinahe weg...und das brachte mich dazu, mich dreckig zu fühlen. Meine Magie war immer für mich dagewesen, doch ich hatte sie einfach im Stich gelassen. „Und einer dieser Organisationen, nennt sich Waage, oder auch: Statera, was übersetzt so viel wie Gleichgewicht bedeutet. Ich bin sicher, du kennst sie, denn diese Organisation ist auch den Hexen bekannt.“ Ich lächelte, genau wie Tara. „Ja, es gibt die Fere, die sich um das allgemeine Gleichgewicht kümmert, also um das helle und dunkle Magieverhältinis, dann gibt es Gray, die dafür verantwortlich ist das die dunkle Magie auch ihre Grenzen hat – und zum Schluss gibt es die...Alba - die der hellen Magie ihre Grenzen zeigt.“ Ich nickte und sie schrieb mit. „Ich glaube, ich muss dir das Allgemeine nicht beibringen, oder? Die Allgemeinen Gesetze und die Zauber, die für jedes magische Wesen verboten wurden und die Strafen, die dafür vorhergesehen sind?“- „Nein.“  Sie schmunzelte. „Gut, dann können wir das weglassen und du hast schon die Punktzahl für den Abschnitt, Allgemeinwissen, nun kümmern wir uns nur um die einzelnen Orden, der Hellen Magie und deren Geschichte...“ Sie seufzte, schien aber erleichtert, das wir wenigstens eine Sache wegstreichen konnten. Und auch – wenn ich sie immer wieder mal anstupsen musste - während ich immer wieder neue Bücher dazuholte und zurück ins Regal stellte, - passte sie auf und stellte mir bei jeder nicht klaren Sache eine Frage, die ich ihr gleich erklärte. Denn ich wusste, das Geschichte vermischt mit Politik und Jura ein sehr anstrengendes und langweiliges Thema war...und das ihr Vater sich nur um die Hexenausbildung gekümmert und sie deswegen eine Lücke in fast jedem Fach hatte, so lange es über das Allgemeinwissen ging! Tara seufzte ein weiteres Mal und legte ihren Kopf erschöpft auf ihren vollgeschriebenen Block, während ich mich auf meine Magie konzentrierte und ohne Verwandlung durch die Bücherregale schwebte und das letzte, benutzte Buch an seinen richtigen Platz brachte, bevor ich mich auf einen der Leitern abstützen und mich schließlich sogar an sie klammern musste, da meine Magie wieder flackterte und ich kurz davor war, den Boden zu küssen. „Wenn ich das alles lerne und kann, was meinst du, was für eine Note ich bekomme?“ , nuschelte sie und rannte schließlich auf mich zu, als sie sah, das ich versuchte mein Gleichgewicht zu halten und die Leiter runterkrabbelte. „Drei...“, brachte ich mit schnellem Atem hervor und ignorierte ihren strengen Blick, es wäre nicht das erste Mal gewesen, das ich von der Leiter runter gefallen wäre. „Das was ich dir erklärt habe, sind die oberflächlichen Dinge. Das Thema geht noch viel tiefer, doch ich habe dir nur  das das Wichtigste erklärt.“Sie ließ den Kopf hängen. „Verstehe...“ Ich stützte mich, bis das Schwindelgefühl aufhörte und legte danach einen Arm um sie. „Les dir die Sachen später noch mal durch, wenn dein Kopf nicht mehr explodiert und geh früh schlafen. Morgen bringe ich dir noch ein paar tiefere Dinge bei.“ Sie strahlte und legte ihre Arme um meinen Körper. „Danke...“ „Tara!“, die energische Stimme von Momo, der Fee mit den grünen Haaren, die ihre Magie aus den Kräutern zog und die beste in Zaubertrakkunde war, rannte lachend auf sie zu, doch als sie mich sah, versteifte sie sich kurz und schluckte, bevor sie mich ignorierte und nur meine Freundin neben mir anstrahlte. „Wir sollen auf die große Wiese. Miss Griselda hat mich geschickt, Miss Faragonda möchte uns nähmlich etwas wichtiges mitteilen!“ Meine Freundin nickte und schenkte der eingebildeten Fee ein freundliches Lächeln, während sie sich ihre Haare aus dem Gesicht strich. „Vielen Dank, Momo!“ Die grünhaarige Fee grinste. „Ach ja...und ich soll dir von meinen anderen Freundinnen sagen das, wenn du mal mit jemanden anderem abhängen willst, oder Hilfe bei einem bestimmten Fach brauchst, wir sind für dich da.“ Ich schenkte ihr einen giftigen Blick, was sie dazu brachte kurz zurückzuweichen und sich zu verabschieden. „Tschau, bis gleich!“, verabschiedete sich von meiner besten Freundin, die zu diesem Vorschlag kein Wort verloren hatte und joggte nach draußen. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ „Meine Damen, beruhigt euch!“ , Miss Grisalda klatschte energisch in die Hände und versuchte verärgert, den bunten Haufen der Feen zum schweigen zu bringen, während Miss Faragonda nur schmunzelte und ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter legte, bevor sie vortritt. Sofort wurde es still, sogar das verängstigte Tuscheln der grünhaarigen Göre verstummte. „Liebe Feen! Ich darf euch mit Freuden mitteilen, das nun beinahe ein Monat vergangen ist. Unsere Neulinge haben sich alle in das Leben hier eingewöhnt und nun ist es soweit: Heute in einer Woche wird das Einfürungsfest stattfinden, wie jedes Jahr. Unter normalen Umständen findet dieses etwas früher statt, doch dieses Jahr muss alles etwas verschoben werden...“ , sie zückte ihre Brille zurecht  und schielte grinsend zu Griselda, die sichtbar verlegen den Blick abwandte. Ein paar Feen kicherten wissend, während ich schmunzelte. „Jedenfalls wird es wie jedes Jahr einen Ball geben. Ein Ball, auf der alle Feen und die Spezialisten eingeladen werden. Ihr habt den Rest der Woche frei. Geht nach Magix und kauft euch euer Kleid, solltet ihr keines haben, ihr habt die Erlaubnis.“ Die meisten der Feen jubelten begeistert, doch Griselda hatte ihre kurze Verlegenheit überwunden und räusperte sich, was die meisten zusammenzucken ließ.  „Meine Damen, das heißt noch lange nicht, das Sie sich entspannen dürfen, denn die Planung des Festes, liegt bei den Feen, also an uns. Außerdem haben die meisten, der jungen Damen eine Arbeit oder Prüfung, die selbstverständlich stattfinden werden. Also vergesst das Lernen und die Hausaufgaben nicht, die Sie selbstverständlich pünktlich abgeben werden.“ Streng wackelte sie mit dem Zeigefinger, was unsre Direktorin dazu brachte, die Augen zu verdrehen, doch schließlich hoben sich ihre Mundwinkel zu einem freundlichen Lächeln. „Ihr habt schon alle richtig verstanden, junge Damen. Und nun, ab mit euch! Falls es Fragen geben sollte, die Lehrer und ich stehen selbstverständlich zur verfügung.“ ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Ich gähnte kurz, legte aber mein Buch aus der Hand und erhob mich aus meiner Couch, als Tara klopfte und neugierig den Kopf in die Tür steckte. „Darf ich reinkommen?“ Ich schmunzelte und winkte  sie zu mir herein, sie hatte sich wie ich schon ihr Schlafanzug angezogen, obwohl es erst später Nachmittag war und setzte sich schließlich auf mein weiches Bett. „Hast du schon etwas gelernt, oder Hausaufgaben gemacht?“, fragte sie leise und beobachtete  mit halbgeschlossen Augen, wie ich mich neben sie setzte und mich schließlich auf meine Kissen fallen ließ. „Jep, für heute war's das“. Sie schmunzelte und legte sich schließlich neben mich, sodass sie mir in die Augen sehen konnte. „Ich auch...mein Kopf explodiert zwar, aber ich habe mir nun alles nochmal durchgelesen, was du mir die letzten Tage erklärt hast...sag mal, hast du eigentlich eine Idee für den Ball nächste Woche?“ Ich gähnte, was sie zum schmunzeln brachte. „Nein, es sieht so aus, als müssten wir nach Magix, wie wäre es morgen? Dann haben wir es gleich hinter uns - was heißt, ich kann das Thema von vorher noch etwas vertiefen und dann können wir entspannen, vielleicht essen wir sogar ein Eis, wie findest du die Idee?“   Sie seufzte entspannt und schloss die Augen. „Das hört sich super an...“ Ich grinst und döste wie sie vor mich hin, bis ich plötzlich schreie von Mädchen hörte, die von draußen kamen! „Was zum?!“, Tara riss sich, wie ich aus dem Bett und sprintete zum Fenster um dieses zu öffnen. „Was ist hier los?!“, schrie ich müde hinunter, während meine Augen über den bunten Haufen unter mir wanderten, alle Feen, die sich entweder gesonnt, oder mit ihren Freundinnen unterhalten hatten, rannten kreischend herum, manche von ihnen weinten sogar. „Eine Ratte!“, schrie eine zu uns nach oben und fuchtelte panisch mit ihren Armen herum, was mich dazu brachte, die Augenbraue hochzuziehen. Eine Ratte, deswegen das ganze Theater?  Tara, die sich neben mich gestellt hatte, schien dasselbe zu denken, denn sie sah zweifelnd zu mir hinüber, bis ich schließlich beobachten konnte, wie auch ihre Augen immer größer wurden.   „Ach du Scheiße!“, sie wich zurück, während ich nun wieder aus dem Fenster sah. Unter uns sprintete eine graue Ratte mit zerzaustem Fell herum, auf ihrem Rücken war ein großes, verstaubtes Paket gewickelt und sie wurde bei jedem Schritt, den sie ging, immer größer und größer. Bunte Funkeln tanzten um sie herum und sie quietschte schrill, bis sie mich wahrnahm. Denn genau in diesem Moment, leuchteten ihre schwarzen Augen auf und sie sprang direkt auf meinen Balkon zu! Tara quietschte erschrocken auf, als die Ratte, die inzwischen die Größe eines Kalbes angenommen hatte und ein Sprung in unsre Richtung einsetzte, aber schließlich gegen das Fenster krachte, da sie nicht sah, das die Balkontür geschlossen war oder das überhaupt so etwas wie Glas existierte. Ich konnte vom Augenwinkel aus sehen, das meine beste Freundin den Mund aufriss, während Tecna und Musa scheinbar im Angriffsmodus, in mein Zimmer reinstürmten und das Tier vor uns mit großen Augen anstarrten und auf meine Reaktion warteten, die sich in Form von einer Hand, die auf meiner Stirn landete, zeigte. „Krümel, du dummes Tier!“, verärgert öffnete ich die Balkontür und ging auf die magische Ratte zu, um ihr liebevoll über den Kopf zu streicheln, was dem Tier ein fröhliches Quietschen entlockte.  „Du weißt doch: Bei Gebäuden jeglicher Art musst du mit Fenstern rechnen, was rennst du überhaupt so durch die Gegend? Du weißt doch, das deine Augen nicht mehr die besten sind!“ Hinten wurde es ganz kurz sehr still, bis meine Freundin schließlich aufstand und neben Krümel und mir hin und her sah. „Du kennst das Tier?“ Die beiden älteren Feen verwandelten sich sichtlich überfordert wieder zurück, während ich vor mich hin seufzte. „Ja...das ist Krümel...die magische Ratte meines Onkels. Auf meinem Planeten  sind sie so eine Art Haustiere, die Botschaften für ihre Herrchen überbringen - also was ganz normales.“  Krümel fiepste zustimmend, während Tara sich aus ihrer Schockstarre befreit zu haben schien, denn sie stellte sich neben mich hin. „Kann man ihn streicheln?“ - „Ja!“, ich lachte. „Krümel ist sehr zahm, es gehört schon eine ganze Menge dazu, damit er auf dich losgeht.“  Tara lächelte und hob dem großen Tier die Hand hin, bevor sie begann, seinen Kopf liebevoll zu kraulen, er piebste zufrieden und stand langsam auf, um an ihren Haaren zu schnüffeln und sie somit zum kichern brachte. „Das kitzelt.“ „Und du hast was auf dem Rücken, ein Geschenk meines Onkels?“, ich seufzte vor mich hin und schloss die Balkontüre, bevor ich das Paket auf seinem Rücken entfernte und die Seile in eine große Tasche, die wie immer an ihm befestigt war, bevor ich ihm einen strengen Blick schenkte, als er mich bettelnd ansah. „Eigentlich hast du das ja nicht verdient...du weißt doch, wie die anderen reagieren, wenn sie nichts von diesem 'Brauch' unseres Planeten kennen“, schimpfte ich leise, lief aber dennoch zu einen meiner Schubladen und holte einen Keks hervor und warf ihn ihm zu, sodass er ihn in in der Luft auffangen und schließlich an ihm kabbern konnte. „Allerdings wurdest du von meinem Onkel abrichtet und der denkt nie nach.“  Tara kicherte leise, während die beiden anderen Feen nur ein Schmunzeln für die Situation übrighatten. „So, aber nun lass uns mal nachsehen, was mein Onkel mir geschickt hat...“ Musa und Tecna lehnten sich sichtbar gespannt gegen die Wand meines Zimmers, während Tara begeistert den Bauch der Ratte streichelte und mich dabei anstrahlte, sie schien einen Narren an dem Nagetier gefressen zu haben, doch ich registrierte es gar nicht, sondern öffnete den weißen Umschlag, der auf dem Karton geklebt hatte und ging ein paar Schritte zurück. Die anderen drei Feen in meinem Zimmer schenkten mir einen fragenden Blick, doch ich winkte nur ab und sah in aller Seelenruhe zu, wie der Brief in die Luft flog und um ein zehnfaches größer wurde und sich ein Mund bildete, der sich öffnete. „Ehem...Hallo, Onkelchen ist wieder da! Hahaha, du hast mich sicher vermisst, ach was, natürlich hast du das! Und ich denke, Krümel, der alte Tollpatsch , hat dir das Paket gegeben, richtig?! Doch das ist dir sicherlich egal, weil du sicherlich sehr neugierig bist , was sich in dem Paket befindet, nicht wahr?! Nun, das ist ganz einfach zu beantworten, denn es ist ein Kleid, um genau zu sein, das Kleid deiner Tante. Sie hat es getragen, als ich sie zum ersten Mal sah und ich habe mich sofort in sie verliebt....“ < Ich hörte, wie die laute und manchmal auch penetrante Stimme meines Onkels immer leiser und zärtlicher wurde und lächelte leicht. „Jedenfalls... viel Spaß auf der Party, meine Kleine, zeig diesen langweiligen Leuten, wie man richtig feiert! P.S : Die Nachricht wird sich in zehn Sekunden selbst in die Luft fliegen lassen! Spaß, hihhhihi , also dann , viel Spas mit dem Kleid!“ < Der Brief faltete sich selbst zu einem kleinen Viereck zusammen und ließ sich  zurück in den Umschlag gleiten, der sich mit einem rülpsenden Geräusch schloss – und ich lief zu dem großem Paket und war gerade dabei, es zu öffnen, bis sich Musa zu Wort meldete: „Ehm...kleine Frage nebenbei, wird das auch wieder zu großen Sache? Ist das so eine Art Brauch bei dir, das alles so überdimensional und feierlich ist? Wenn ja dann...müssen wir wieder ein paar Schritte Abstand nehmen?“ Ich schmunzelte und befreite das Paket von den Schnüren. „Solltest du machen, ja.“ Mit einer schnellen Handbewegung hatte ich das Paket nun vollständig geöffnet  und ging sofort ein paar Schritte zurück, da das Ding begann, sich um die eigene Achse zu drehen und wie immer in die Luft zu schweben. Ich und die anderen Feen, die mein tun mit großer Skepsis beobachtet hatten, mussten sich die Ohren zuhalten, da eine Tuba polternd und laut zu spielen begann und somit das Konfetti, das schon bald mein ganzes Zimmer belagerte , ankündigte. Das Kleid an sich, schwebte ohne einen Laut von sich zu geben, direkt in meine Arme und der Schutz löste sich wie Feenstaub in Luft auf, sodass ich das Kleid genau betrachten konnte. „Ähm... das ist...“, zum ersten Mal in meinem Leben, waren es meine Augen, die die Größe von Pizzatellern angenommen hatten, als ich das Kleid langsam hochhob und nur halbwegs mitbekam, das die anderen Winx von dem Lärm angezogen, in unsre Wohnung stürmten.  „Wir dachten, wenn ihr eine Party feiert, sicherlich nicht ohne uns!“, kam es natürlich von Stella, die sich sofort in mein Zimmer begab und anfing zu schreien, als sie das Kleid sah. Meine Augen nahmen nun wieder die normale Größe an , während ich das Kleid in meinen Händen fallen ließ. Ich bekam nur halbwegs mit, wie Tara in schallendes Gelächter verfiel. „Schätzchen, ich sage es dir nicht gerne, aber das Kleid sieht grauenhaft aus...“ - „Und ich glaube nicht, das ich dir mal zustimmen würde, aber du hast Recht, Stella.“ Nun brachen auch die anderen in schallendes Gelächter aus, bis Miss Faragonda an der Tür geklopft und meinte, bald wäre Bettruhe, doch selbst sie konnte sich ein leises Lachen nicht verkeifen - als sie mir sagte - ich solle mein Zimmer wieder in Ordnung bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)