Am I Wrong von Disqua (Daryl/Aaron) ================================================================================ Kapitel 1: Am I Wrong --------------------- Nun sassen sie also hier. Gefangen in einem engen, stinkigen Wagen umzingelt von lauter Beissern. Er hatte sich diesen Tag wahrlich besser vorgestellt und er war sich sicher, dass es seinem Begleiter genauso erging. „Hätte besser laufen können...“, stellte dieser lediglich fest und ein Blick auf die Beifahrerseite liess ihn leicht schmunzeln. Versuchte Aaron gerade wirklich eine Lücke in diesem Mob zu finden? Lächerlich. Sie waren in eine Falle geraten, in eine beinahe zu offensichtliche Falle und er hatte es nicht bemerkt. Ausgerechnet er. „Lächerlich“, seufzte Daryl kaum hörbar auf. Aaron schaute nun erstmals zu ihm herüber seit sie sich in dieses enge Auto gezwängt hatten. „Was ist lächerlich?“, fragte dieser dann auch nach. „Das wir hier nun festsitzen wie Sardinen in einer Dose, darauf wartend das diese Beisser die Dose aufbekommen und uns verspeisen...“ Daryl musste bei seinem Vergleich selbst leise auflachen. Wie passend. „Nun, wenn das alles ist“, stellte Aaron dann nüchtern fest. Dass Daryl aufgab war eigentlich nicht normal, aber so klang der Ältere auch nicht, eher von sich selbst enttäuscht. „Dann was?“ So provozierend wollte Daryl nicht einmal klingen, nur schien es so als hätte Aaron bereits aufgegeben. „Dann hast du nun genug Zeit zu überlegen ob du hier wirklich als Sardine enden willst oder ob wir uns was einfallen lassen hier raus zu kommen.“ Daryl grinste nun leicht, zog sich dann aus seiner Weste eine Zigarette hervor und zündete diese an. „Gut, überlegen wir uns was, aber erst rauche ich eine und dann mache ich ein Nickerchen.“ Mit den Worten nahm er einen genussvollen Zug und liess den Fahrersitz nach hinten klappen, ein Wunder das dies bei diesem Schrotthaufen noch funktionierte. Den entgeisterten Blick seines Mitinsassen ignorierte er für den ersten Moment. „Du willst hier jetzt ein Nickerchen machen? Hoffst du das die Beisser von allein abhauen und die Lust an uns verlieren, hat in der Vergangenheit ja auch immer so toll geklappt was...“ Aaron konnte es nicht fassen. Daryl konnte ihn gerade nur auf den Arm nehmen, so hoffte er wenigstens. Denn die Zombies ausserhalb dieses Wagens würden bestimmt nicht weniger, eher mehr und dann kamen sie hier gar nicht mehr weg. Daryl setzte sich auch langsam wieder auf und blickte direkt in die blauen Augen seines Gegenübers. „Wenn du weniger reden würdest, könnte ich mir vielleicht, aber nur vielleicht auch was überlegen, sodass wir hier Beide lebend rauskommen, klar?“ Aaron seufzte leise auf und nickte dann kurz, erwiderte den Blick jedoch standhaft. Sollte Daryl nicht denken er hätte Angst. Er mochte nur nicht unbedingt das Gefühl umzingelt von Beissern zu sein. Wie lange sie sich letzten Endes in die Augen schauten wusste keiner, Daryl wandte den Blick zuerst ab und drückte dann die Zigarette am Lenkrad aus. Das eben war nicht gut und er musste wirklich aus diesem Auto raus, weg von Aaron und Abstand zwischen sie bringen, ansonsten würde was passieren. Etwas, das nicht gut war. „Wir gehen raus“, stellte Daryl nach einer Weile lediglich fest. „Soweit waren wir schon, bis du es für nicht gut befunden hast...“, seufzte Aaron kaum hörbar auf. Doch nicht leise genug für Daryl. Dieser drehte sich wieder zu Aaron um und funkelte ihn leicht sauer an. „Soll ich noch etwas tun was du für nicht gut befindest?“ Noch bevor Aaron irgendwas sagen konnte spürte er die rauen Lippen Daryls auf seinen eigenen. Daryl küsste ihn, einfach so, aus dem nichts und komplett unerwartet und so abrupt dieser Kuss kam, genauso schnell war er wieder vorbei. Doch Aaron hatte keine Zeit nachzudenken, da er das Scheppern der Autotür wahrnahm und einem Daryl hinter her sah der aus dem Auto stürmte. Dabei jeden Beisser einzeln erledigend. „Spinnst du?“, fragte Aaron überrascht nach, folgte ihm jedoch ohne zu zögern und erledigte die Zombies die Daryl nicht erwischte. Es dauerte nicht lange, konnten sie sich zu dem Zaun durchschlagen und diesen schliessen. Somit waren sie vorerst in Sicherheit, aber sie sollten hier schleunigst verschwinden. Daryl legte sich seine Armbrust wieder auf den Rücken und wollte bereits losgehen als er sah das Aaron was sagen wollte. „Nein“, meinte er dann direkt und lief einfach weg. Aaron schluckte kurz und folgte dem etwas Älteren. So einfach kam ihm dieser nun nicht davon, immerhin hatte dieser ihn geküsst. Er ihn, nicht umgekehrt... „Daryl...“, setzte er erneut an. „Nein!“, wurde er direkt wieder unterbrochen. Es schien wohl wirklich so, dass Daryl gerade kein Redebedarf hatte. Daryl lief auch stur los in die Richtung von Alexandria. Jetzt sehnte er sich nach Gesellschaft anderer Menschen, denn es würde nicht länger gut gehen mit Aaron alleine zu sein, zumindest nicht in diesem Moment. Es interessierte ihn gerade auch nicht das dieser verwirrt zu sein schien, natürlich war er das. Immerhin hatte er die Kontrolle verloren was ihm sonst nie passierte. Zumindest nie in der Hinsicht. Gerade war er allerdings froh das Aaron sein Nein akzeptiert zu haben schien. Er wollte jetzt nicht darüber sprechen, am liebsten würde er nie darüber sprechen wollen. Immerhin war Aaron vergeben. Zwar an einen Typen der hier in seinen Augen keine 10 Minuten überleben würde, aber das war ja nun wirklich nicht sein Problem. Er war niemand der sich einmischte und so einer würde er auch nicht werden. Zumal Aaron sich vermutlich nun genug Gedanken machte und ihm hoffentlich aus dem Weg gehen würde. Nur dachte dieser nicht im geringsten daran. Sie waren kurz vor Alexandria, als dieser ihn festhielt und ihn anfunkelte, da hatte sich auf dem Weg aber eine Wut aufgestaut und Daryl musste tatsächlich leicht schlucken. Das war nicht gut. „Sagst du mir nun endlich was das vorhin sollte?“, fragte Aaron erneut nach. Er hatte den gesamten Weg über versucht Daryl anzusprechen, nur war dieser irgendwo anders mit seinen Gedanken, also musste er diese Chance nun ergreifen. Sobald sie in Alexandria waren würde sich dieser aus dem Staub machen, da war er sich sicher. „Nein, Aaron, es gibt da nichts zu besprechen, nicht jetzt, nicht nachher, gar nicht, akzeptiere es doch einfach.“ Mit den Worten riss Daryl sich auch los und schritt durch die Tore der Stadt um danach direkt in sein Haus zu gehen. Er wollte alleine sein und er wusste das er dies gerade nur im Haus war. In seinem Zimmer stellte er seine Armbrust auch erst einmal in die Ecke und legte sich auf sein Bett. Das war ein Tag zum vergessen und doch, er hatte sich so frei gefühlt wie lange nicht mehr. Dennoch würde er Aaron die nächsten Tage meiden, er wollte diesen nicht verwirren, zumal er selbst nicht genau wusste, was das vorhin sollte. Er war sich seiner Vorlieben zwar schon länger bewusst, aber, er musste sie nicht ausleben, nicht in dieser Zeit. Aaron hingegen war verwirrt und das Daryl nicht mit ihm sprechen wollte, machte die Sache nicht wirklich besser. Er folgte diesem in die Stadt, machte sich dann aber auf den Weg zu seinem eigenen Haus, sein Haus mit Eric... Den hatte er ja komplett vergessen gehabt in dieser Situation. War es das was Daryl meinte? Wollte er deswegen nicht mit ihm über das Passierte sprechen? Aber wie sollte er sich nun Eric gegenüber verhalten? Wobei, er hatte ja nicht getan. Daryl hatte ihn geküsst. Das Problem war, es hatte ihm gefallen. „Mist“, fluchte er leise als er das Haus betrat. Er konnte Daryl nun verstehen wieso er nicht diskutieren wollte, sie würden es auseinander nehmen und zerreden und trotzdem nicht schlauer sein als zuvor. Daher sollte er diesen Kuss wirklich nur bei einem Kuss belassen. Es war vermutlich besser für sie Beide. Er schloss die Tür hinter sich und ging ins Wohnzimmer und dort sass Eric auch bereits und begrüsste ihn mit einem Lächeln. Wann bitte hatte er aufgehört ihn zu lieben? Das war der einzige Gedanke der Aaron durch den Kopf schoss, aber vielleicht war es auch nur weil er eben so überrumpelt wurde. Daher schob er diesen Gedanken erst einmal wieder weg. „Ist was passiert?“, wollte der Jüngere dann auch wissen. Aaron schien so abwesend, was nicht unüblich war nach einer Tour, aber heute? Irgendwas war anders. „Nein alles ok, habe mich nur mit Daryl ein wenig gestritten und wurden fast von Beissern überrannt, daher würde ich mich nun auch gerne hinlegen.“ Eric nickte leicht und stand dann auf um zu Aaron rüber zu gehen. „Mit Daryl schon geklärt?“, wollte er dann auch wissen und gab seinem Liebsten einen hauchzarten Kuss auf den Mund, welcher Aaron natürlich erwiderte. „Nein, muss ich die Tage machen, aber heute ist es keine so gute Idee hatte er mir ziemlich deutlich klar gemacht“, erwiderte er dann auch leicht lächelnd und ging langsam nach oben in ihr Schlafzimmer. Er wollte jetzt wirklich schlafen, der Tag war anstrengend und er hatte die Befürchtung das die nächsten Tage nicht besser werden würden. Eric küsste ihn noch einmal kurz und liess Aaron dann auch alleine. Seit dieser mit Daryl unterwegs war hatten sie zwar kaum Zeit für sich und Aaron war immer dem Tode näher als dem Leben, aber das war wohl der Preis für dieses Leben hier. Er war nur froh, dass Daryl so gut auf seinen Freund aufpasste. Es vergingen dann ein paar Tage in denen Daryl Aaron komplett aus dem Weg ging, was eigentlich kaum jemandem auffiel da Daryl jeden Morgen die Stadt verliess und in den Wäldern umherstriff, nur halt ohne Aaron. Dieser kümmerte sich vermehrt um Eric, nur das Gefühl wollte sich nicht ändern, das Gefühl das sich was verändert hatte. Er musste es mit Daryl klären, egal ob dieser wollte oder nicht. Vorher konnte er mit Eric nicht normal weiter machen und das war es, was er wollte. Es war schon mittags als sich Aaron dazu entschliessen konnte in das Haus des Armbrustschützen zu gehen. Er wusste das alle ihrer Arbeit nachgingen und bisher hatte er Daryl nicht aus dem Haus kommen sehen, daher ging er davon aus, dass dieser noch da war. Zögerlich klopfte er an und Carol öffnete die Tür. „Ich muss los, aber ich denke du willst zu Daryl?“, fragte sie gleich nach und liess ihn auch an ihr vorbei gehen. Das war ja einfach. „Danke“, erwiderte er dann lächelnd und schaute auch Carol hinter her, als diese endlich ging. Nun müsste er mit Daryl alleine sein, gut, bei diesem Gespräch sollte niemand dabei sein ausser sie Beide. „Du solltest wieder gehen“, erklang Daryls Stimme bereits als er das Wohnzimmer betreten wollte. Aaron blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen und lehnte sich dann gegen diesen. Vielleicht war es besser dies aus der Ferne zu klären. Bestimmt war es besser. „Nein Daryl. Unsere Arbeit leidet, meine Beziehung leidet und unsere Freundschaft auch falls du das bemerkt hast“, erwiderte Aaron dann fest und sah zufrieden das Daryl sich aus seinem Sessel erhob und auf ihn zukam. „Deine Beziehung? Du meinst den Typen dem du selbst den Tod prophezeit hast, wenn er weiter da raus geht und mich stattdessen mitnimmst?“, wollte er dann auch leicht grinsend wissen und sah das Aaron schluckte. „Freundschaft? Wenn ich sage, dass du gehen solltest, dann nicht weil wir Freunde sind Aaron. Daher gebe ich dir jetzt nochmals den Rat, geh.“ Aaron schluckte erneut leicht und schüttelte dann den Kopf. Sie mussten das klären. Jetzt. „Nein, wieso sollte ich gehen? Willst du mich sonst schlagen?“, fragte er doch ein wenig provozierend nach und bekam nun ein leises auflachen geschenkt. „Nein, ich könnte meine Kontrolle vollends verlieren. Aaron, ich wollte in dieser Welt niemanden näher an mich heranlassen als unbedingt nötig, weder körperlich, seelisch noch gefühlstechnisch, aus dem einfachen Grund das hier alles jederzeit vergänglich ist. Genau wie du es über Eric sagtest. Er würde da draussen sterben. Bisher klappte mein Plan ziemlich gut und jetzt? Jetzt bist du da und hörst einfach nicht auf mich“, raunte er ihm dann leise ins Ohr und verschloss die Lippen des Jüngeren mit seinen eigenen. Allerdings nicht sehr lange. „Du solltest gehen. Ich bin nicht derjenige der hier was zu verlieren hat. Du bist es. Daher, ein letztes Mal, geh!“ Mit den Worten löste Daryl sich wieder von ihm und liess ihm auch Platz um tatsächlich gehen zu können. Aaron stiess sich vom Türrahmen ab und schien tatsächlich gehen zu wollen. Daryl hatte recht, er hatte einen Freund und es war nicht fair Beiden gegenüber. Langsam ging er zur Haustür und hatte den Griff schon in der Hand, bemerkte er das Daryl ihm gefolgt war und drehte sich dann nochmals zu ihm um. „Nein, ich gehe nicht. Verliere deine Kontrolle, es ist mir egal. Vielleicht gut wenn du mir mal den wahren Daryl zeigst. Wir haben in dieser Welt absolut nichts mehr zu verlieren, ausser Chancen und ich bin ein Mensch der Chancen erkennt. Sonst wärst du jetzt nicht hier.“ Daryl lächelte nur leicht und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Was wollte Aaron nun eigentlich von ihm? Ihn reizen? Sehen wie weit er wirklich gehen würde? Gut, konnte er haben. „Beschwere dich nachher aber nicht“, flüsterte er schon beinahe gegen die Lippen des Jüngeren und verschloss sie einmal mehr mit seinen eigenen. Aaron lächelte leicht in den erneuten Kuss und endlich liess Daryl ihm die Chance diesen auch zu erwidern. Daryl liess den Kuss schnell inniger werden als er bemerkte das Aaron ihn erwiderte und zog den Jüngeren auch näher zu sich heran. Glaubte er nicht das die Tür im Rücken sonderlich angenehm war. Gerade als er den Kuss noch ein wenig intensiver werden lassen wollte, hörten sie Schritte ausserhalb des Hauses und schon ging die Tür auf und bevor Aaron und Daryl reagieren konnten, knallte diese auch gegen Aarons Kopf. „Daryl! Oh...“ Rick verstummte gleich als er den leisen Knall hörte, klang irgendwie nicht sehr gesund. „Autsch“, grummelte Aaron auch leise und rieb sich leicht den Kopf. Rick legte wohl gern eindrückliche Auftritte hin und wenn sie nur auf seinem Hinterkopf einen Eindruck hinterliessen. „Tut mir Leid, wer konnte auch ahnen das ihr beide hinter der Tür steht. Wieso auch immer ihr hinter der Tür steht...“ Rick beschloss nicht weiter nachzufragen. Sein Blick glitt auf Daryl, von diesem wollte er gerade etwas. „Ehm, Daryl ich brauche dich kurz ausserhalb, Glenn hatte da was entdeckt und will sich das mit uns eben anschauen, sofern es deine Zeit zulässt.“ Daryl nickte nur leicht und schon war Rick wieder weg. „Dann geh ich ihm mal helfen und hoffe deine Beule wird nicht allzu gross“, raunte Daryl dem Jüngeren zu und dieser wusste das nicht die am Kopf gemeint war, was ihn leicht rot werden liess. „Keine Sorge, aber dann sollte ich jetzt wirklich gehen“, stellte er seufzend fest. Nun konnte er Daryl kaum noch hier halten und Rick machte deutlich klar, dass dieser mit zu kommen hatte. Als Daryl weg war strich sich Aaron erst einmal durchs Haar. Was hier eben passiert war musste er erst einmal verdauen. Daryl sagte ihm deutlich das er ihn wollte und keine Rücksicht nehmen würde und irgendwie fand er diese Art toll. Daryl war anders, aufregend, gefährlich, er bekam tatsächlich das Gefühl zu leben wenn dieser in der Nähe war. Ein Gefühl, welches er bei Eric schon längst vermisste. Eric... Wie sollte er diesem nun erklären wieso er solange hier war? Wieso er, nein, das konnte er ihm nicht erklären, zumal mit Daryl auch nichts geklärt war. „So ein Mist“, seufzte er leise und machte sich langsam auf wieder nach Hause zu gehen. War es wirklich so falsch? Nein, in dieser Welt war nichts mehr falsch. Trotzdem konnte er das jetzt nicht, nicht solang er nicht wusste wohin das mit Daryl führen konnte. Sofern es zu irgendwas führen konnte ausser Chaos. Zögerlich öffnete er die Tür, seine Erregung von eben war wie weggeblasen und darüber war Aaron mehr als glücklich, sollte Eric nichts merken, noch nichts. Seine Beule hingegen wurde grösser, zumindest war der Schmerz ziemlich deutlich. Daher führte sein Weg erst einmal in die Küche um ein Kühlpad zu holen, wurde dabei auch von Eric überrascht. „Habt ihr euch geprügelt?“, fragte dieser besorgt nach und schaute sich die Beule direkt an. Aaron war versucht ja zu sagen, aber, er wollte ihn auch nicht noch mehr belügen als er es sowieso schon tat. „Nein, das war nicht Daryl, das war Rick“, erwiderte er dann lediglich und drückte den Beutel mit Eis auf seinen Hinterkopf. „Wieso Rick? Ich dachte du wolltest mit Daryl was klären?“ Eric verstand gar nichts mehr. Sein Freund hatte sich die letzten Wochen und Monate sowieso verändert und seit ein paar Tagen war er kaum mehr wieder zu erkennen und das war seit dem Zeitpunkt als dieser Daryl in ihre Stadt gekommen war. „Hab ich doch auch, ich wollte gerade gehen als Rick mit einer Wucht die Tür öffnete und sie mir halt gegen den Kopf knallte. Mit Daryl ist soweit alles klar, auch wenn wir unterbrochen wurden“, seufzte er kurz leise auf, als er daran dachte wobei sie unterbrochen wurden. „Alles ok?“ Aaron nickte leicht, sein Kopf brummte und er wollte sich hinlegen. „Ja, ich werde mich aber hinlegen, ich glaube ich habe mehr abbekommen als gedacht.“ Eric nickte nun auch leicht und hauchte seinem Freund einen leichten Kuss auf die Lippen. Er würde ihn auf seine Veränderung ansprechen, sobald es diesem ein wenig besser ging. Aaron war ziemlich schnell eingeschlafen und wurde die Nacht über auch nicht einmal wach, was äusserst ungewöhnlich für ihn war. Langsam setzte er sich im Bett auf und betrachtete den Mann neben ihm. Wann hatte er sich zu ihm gelegt? Er bekam es nicht einmal mit. „Guten Morgen Aaron“, nuschelte Eric dann auch leise und drehte sich so, dass er diesem direkt in die Augen schaute. „Morgen“, murmelte dieser leise und wich dessen Blick erst einmal aus. Er wusste das es ein Fehler war, aber er konnte gerade nicht. „Du hast dich verändert“, stellte dieser dann fest und setzte sich langsam auf. „Zwischen uns ist ein wenig Flaute seit du auf Beschützer machst, wie wäre es wenn du dich weniger verletzen würdest und dich ein wenig mehr auf uns konzentrierst? Ich bin mir sicher Daryl kommt auch alleine klar“, fragte Eric dann auch zögerlich nach. Er wusste das sein Versuch nicht von Erfolg gekrönt sein würde, aber, es gar nicht zu versuchen war auch dumm. „Das geht nicht, es kommen wieder bessere Zeiten, versprochen“, zumindest hoffte Aaron dies und sie Beide wussten, dass es gelogen war. „Na gut, hoffe ich doch sehr. Wie geht es deiner Beule?“, wollte der Jüngere dann auch wissen und erhielt nun ein ehrliches Lächeln Seiten Aarons. „Meinen Holzkopf kann so schnell nichts kaputt machen, weisst du doch“, grinste Aaron beinahe schon zur Antwort und bekam dafür auch gleich die Quittung in der Form eines Kissens. „Darüber macht man keine Witze, ich mache mir Sorgen, erst recht seit du mit diesem Rowdy da draussen bist der vor nichts Angst hat“, grummelte Eric dann nochmals leise und bekam einen leichten Kuss auf die Lippen. Als wäre zuvor nichts gewesen. Doch Aaron spürte das es nichts mehr war. Eric war nicht mehr sein Mann, das war Daryl. Die Frage war nur, sah dieser das genauso... „Ich sollte wohl auch los, wir waren ja nun ein paar Tage nicht draussen und haben viel Zeit verloren.“ Eric seufzte nur leise, ja, er wusste das er Aaron gehen lassen musste, aber leicht fiel es ihm nicht. Aaron machte sich kurze Zeit später auch auf den Weg zu Daryl. Sein Kopf schmerzte zwar nach wie vor, aber darauf konnte er nun keine Rücksicht nehmen. Sie hatten einen Job zu erledigen und komplett ausgesprochen hatten sie sich auch nicht. Gerade als er anklopfen wollte, kam ihm der Armbrustschütze auch schon entgegen. „Zu dir wollte ich, komm mit.“ Noch bevor Aaron reagieren konnte wurde er am Arm mitgezogen und in ein Auto verfrachtet. „Guten Morgen, schön dich zu sehen“, seufzte er dann leise und lehnte sich im Beifahrersitz zurück. Daryl erwiderte nichts, stur fuhr er gerade aus und schon war Aaron wieder bedient. Vielleicht hatte er sich doch nur alles eingebildet und die Szenerie war ein Hirngespinst seiner Träume. „Da sind wir“, stellte Daryl dann auch fest und stieg aus dem Wagen aus. Das Aaron keine Ahnung hatte wo sie sein sollen, darauf kam Daryl erst einmal nicht. „Und was ist hier?“, fragte der Jüngere dann auch nach und bekam nun erstmals die Aufmerksamkeit von Daryl. „Ein Lagerhaus, noch nichts geplündert, Glenn dachte erst es sei ebenfalls eine Falle, gestern fanden wir nichts weiter raus, deswegen sind wir nun hier“, erklärte Daryl dann auch mit einem leichten Grinsen. Noch einmal würde er in keine Falle tappen, bestimmt nicht. „Und wieso muss ich dabei sein? Das ist doch ein Job für Rick und Glenn? Wir sind für was anderes zuständig“, reklamierte Aaron dann leise. Nahrungsbeschaffung war nicht ihr Job. „Mag sein, aber hier sind wir auch allein“, stellte Daryl leicht grinsend fest und ging dann schon vor. „Wie geht es deinem Kopf?“, fragte er nach einer kurzen Zeit nach und bekam ein leichtes aufbrummen. „Ging schon besser. Rick hat einen ziemlichen Eindruck hinterlassen“, knurrte Aaron dann leise und spürte im nächsten Moment Daryls Hand in seinem Nacken. Vorsichtig strich er ihm über die leichte Beule am Hinterkopf und wanderte wieder in dessen Nacken, zog ihn dann näher zu sich heran und schaute ihm in die Augen. „Solang er nicht den grösseren Eindruck hinterlässt als ich, ist ja alles gut“, flüsterte er kurz gegen die Lippen des Jüngeren und verschloss sie für einen sehr kurzen Moment mit seinen eigenen. „Ganz bestimmt nicht“, erwiderte Aaron bestimmt und hielt nun Daryl in dessen Nacken fest, sollte diesem gar nicht erst einfallen sich so schnell wieder zu lösen. Dementsprechend wurde aus ihrem kurzen Kuss schnell ein inniger und leidenschaftlicher Kuss und Daryl hatte nun bestimmt nicht mehr vor sich von Aaron zu lösen. Aaron wusste gar nicht was er ihm hier gerade antat. Er hatte schon über Monate keinen so nahen Körperkontakt mehr und wenn Aaron nicht aufpasste verlor er wirklich die Kontrolle über sich selbst. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten die Beiden ihren Kuss und schauten sich innig in die Augen. Daryls Lippen zierten ein leichtes Lächeln, ehe er sich von Aaron löste. „Dir ist schon bewusst was du alles aufs Spiel setzt und riskierst wenn du das hier weiter willst?“, fragte er dann auch nach und strich sich kurz durchs Haar. Sicherlich, in dieser Welt gab es keine Regeln mehr, es gab kein richtig und kein falsch mehr im eigentlichen Sinne und trotzdem, so etwas wie ein bisschen Moral hatte Daryl halt doch noch. Er wollte auch nicht nur ein Feuer sein, keine Ablenkung und im selben Moment fragte er sich, wann Aaron ihm eigentlich so wichtig geworden war. Unbewusst und langsam hatte dieser sich wohl bei ihm eingenistet und er hatte es nicht einmal bemerkt. Bei dem Gedanken musste Daryl kurz auflachen, was Aaron kurzzeitig irritierte. „Was setze ich denn aufs Spiel, Daryl?“, fragte dieser dann mit einem leichten Grinsen nach und Daryl wäre ihm am liebsten an den Hals gesprungen, jedoch nicht um ihn zu küssen, sondern um ihm diesen umzudrehen. Diese Provokation, Aaron legte es einfach darauf an. „Deine perfekte kleine heile Welt in Alexandria. Es wird nichts mehr so sein wie zuvor. Du hast bestimmt bemerkt, dass ich nicht derselbe Typ Mann bin wie Eric und auch wenn ich nichts zu verheimlichen habe, aber mein Liebesleben geht ausser mir niemanden was an“, stellte er dann lediglich fest und lehnte sich gegen ihren Wagen, eine Zigarette bereits angezündet und einen kräftigen Zug daran ziehend. „Dein ernst? Was für eine perfekte kleine heile Welt? In Alexandria läuft so vieles nicht wie es sollte, was denkst du wieso ich hier raus gehe, weil da drin alles perfekt ist? Bestimmt nicht. Ich habe genauso wenig zu verlieren wie du und wenn du mir nun einreden willst, das es eine falsche Entscheidung sein könnte mich mit dir einzulassen, dann ist das vielleicht so. Doch hier gibt es kein richtig und kein falsch mehr, das habe ich dir gestern schon gesagt und wenn, dann liege ich gerne falsch verdammt nochmals“, seufzte er leise auf und nahm Daryl die Zigarette aus der Hand um sie am Boden auszudrücken. „Versuche nicht mich zu ändern Aaron“, grummelte Daryl auch leise als ihm die Zigarette abgenommen wurde. „Habe ich nicht vor, muss nur nicht in meiner Gegenwart sein“, stellte Aaron dann lediglich fest und schaute Daryl fest in die Augen. „Du willst das wirklich? Mit jeglicher Konsequenz?“, wollte Daryl nochmals wissen und wartete die Antwort gar nicht erst ab. Aarons Blick sagte eigentlich alles aus und daher zog er ihn in einen erneuten innigen Kuss. Die Zeit würde zeigen, ob Aaron wirklich mit jeglicher Konsequenz leben konnte, doch jetzt genoss er erst einmal die Nähe und erwiderte den Kuss. So lebendig wie jetzt fühlte er sich tatsächlich lange nicht mehr und das lag alleine an dem Mann vor ihm und diese Erkenntnis liess ihn in ihren Kuss schmunzeln, er würde definitiv gerne falsch liegen, einfach weil es sich jetzt gerade mehr als nur richtig anfühlte. Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und Daryl deutete auf das Lager vor ihnen. „Wir sollten unserer Arbeit nachgehen, vergnügen können wir uns später noch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)