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Wenn der Zug abfährt...

...fährt die Liebe gleich mit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich Willkommen liebe Leser!

Ich weiss nicht was ich mir bei dieser Fanfiction gedacht habe und warum ich es auf drei Teile reduziert habe. Ich hoffe dennoch der erste Teil von drei Teilen gefällt euch.
Kommentare, wie auch Kritik sind immer gerne gesehen.

Viel Spaß
Youji-chan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß mit dem etwas zu kurz geratenden Kapitel.

Youji-chan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist das letzte Kapitel, ich hoffe es gefällt euch.
Viel Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße Youji-chan Komplett anzeigen

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You.

Kapitel I.
 


 

Laute, schrille Musik drangen in meine Ohren. Lichter in jeder Farbe flackerten durch den Raum. Tanzende, fröhliche Leute erschienen vor meinen Augen. Benebelt vom Alkohol nahm ich sie in Zeitlupe war. Es war als würde mir die Zeit zeigen was Fröhlichkeit ist. Eine Briese Glück überströmte mich. Einfach so. Ich konnte nicht sagen wieso, aber ich fand es gut. In diesem Moment fühlte ich mich frei, freier denn je. Die Leute um mich lachten. Sie ließen ihre Freude raus, keiner hier war traurig. Mengen von Alkohol wurde getrunken, verschlungen wie die Tiere auf ihre Beute stürzten. Alles was diese Leute hier wollten war frei sein. Frei von allen Problemen, von jedem Schmerz. Doch am nächsten Tag kam der Schmerz wieder. Es war wie eine Rose. Zu aller erst sah sie wunderschön aus. Die Blüten strahlten rot und die Rose roch gut. Doch nach einiger Zeit verwelkten die Blüten der Rose. Die Rose trocknet aus und stirbt. Dann kommt eine weitere Rose, lebt und stirbt.

Leben erwacht, Leben erlischt.

Ein Teufelskreis. Die Leute trinken und sind fröhlich. Am nächsten Tag sind sie wieder traurig und die Realität holt sie ein. Dann trinken sie wieder um fröhlich zu sein. Werden aber noch trauriger.

Ich fühlte mich ebenfalls frei. Ich wusste jedoch, dass mich Morgen die Realität einholen würde. Wieder einmal.
 

Da stand ich also, mitten auf der Tanzfläche, in diesem großen Anwesen, inmitten voller Menschen. Nie hätte ich auch nur ein Hauch ahnen können, dass diese Party die Geburtstagsfeier von der kleinen, lieben und süßen Hinata Hyuuga war. Das kleine Mädchen, welches heute 18 Jahre wurde und zudem eine Feier veranstaltete wie in diesen komischen 0815 High School Filmen. Ich musste schmunzeln als ich daran dachte, wie mich Ino den ganzen Tag versucht hatte zu überreden mit ihr auf diese Party zu kommen.

Mein Weg führte mich hier her zur Party, mitten auf die Tanzfläche, aber ich tanzte nicht. Ich wollte hier nicht sein, dass waren mir zu viele Menschen. Ino tanzte neben mir, und ich verabschiedete mich von der Tanzfläche mit der Ausrede, dass ich mir was zu trinken holen wollte. Fast wahr. Ich wollte wirklich etwas trinken, aber irgendetwas anderes zog mich ebenfalls dort hin. Oder eher irgendwer. Er war mir schon früher aufgefallen. Eigentlich war er kaum zu übersehen. Ein Geschenk der Schönheit, mit diesen wundervollen, schwarzen Haaren und diesen emotionslosen Augen. Diese Statur eines Mannes, welches den Bann aller Frauen auf sich zog. Er fazinierte mich auf Anhieb. Ein unglaublicher Charme überströmte ihn, bloss weil er dort an der Bar stand und desinteressiert in die tanzende Menge sah. Neben ihm stand dieser blondhaarige Junge, Naruto glaube ich und war heftig am rumknutschen mit Hinata. Ich wusste garnicht, dass Hinata eine böse Seite hatte. Ohne es zu bemerken, ging ich zur Bar und hatte auch schon ein Becher mit Alkohol in der Hand. Eigentlich wollte ich ja nicht trinken, aber mir war so unglaublich langweilig, dass ich nicht anders konnte.

Ich nahm ein Schluck, schmeckte das bittere Etwas in meinem Becher und hustete los. Das war eindeutig stäker, als ich gedacht hatte. Der unbekannte Junge neben mir wandte seinen Blick zu mir, ganz kurz. Ich sah ihn ebenfalls an.

"Hallo." Ich hatte zu Spät bemerkt, dass mir dieses Wort rausgerutscht war.

"Hallo." Ich sah ihn weiterhin an. Seine Stimme war so rau und unglaublich sexy, passend zu ihm.

"Ist dir auch so langweilig hier?" fragte ich ihn, ich kannte die Antwort ja eigentlich. Das Desinteresse sah man ihn an. Aber wie konnte man so dämlich sein wie ich und sowas schreckliches sagen. Das klang ja nach dem schlechtesten Anmachspruch überhaupt.

"Ja." Er war ja sehr gesprächig, wie ich bemerkte. Es kam mir vor, als würde ihn pure Kälte umgeben. Eine Mauer um jeden abzuschrecken, die jedem sagte Hey, komm nicht näher!.

"Ich heiße Sakura." Ich sah ihn noch immer an, auch wenn ich dafür nach oben sehen musste. Er war ein ganzen Kopf größer als ich.

"Sasuke." Wow, so viel Elan in der Stimme. Ich glaube ich nervte ihn jetzt schon. Ich lachte kurz auf.

"Was ist?" fragte er gelangweilt.

"Garnichts." sagte ich unschuldig.

"Wieso bist du eigentlich hier, wenn dir langweilig ist?" fragte ich ihn neugierig.

"Hn, weiss nicht."

"Ähh, okay." Ich nahm einen großen Schluck aus meinem Becher. Langsam merkte ich, dass ich betrunkener wurde, als ich schon war.

"Hey Sakura, da bist du ja."

Ino sah mich freudig an und nahm mein Handgelenkt in die Hand.

"Komm wir gehen tanzen." sagte sie fröhlich und zog mich zu schnell mit sich, als dass ich reagieren könnte. Ich drehte mich um, suchte Sasuke. Aber er war weg. Stand nicht mehr an der Bar. Ich konnte ihn nicht ausfindig machen.
 

~0~
 

Müde verzog ich mich zum Balkon von diesem riesigen Anwesen. Ich hatte die ganze Zeit mit Ino getanzt. Etwas nüchterner als vorhin kam ich ins Freie. Ich lehnte mich ans Gelände und atmete die kühle Nachtluft ein. Eine Duft von Kirschblüten kam mir entgegen. Hier standen viele Kirschblütenbäume. Der Mond strahlte hell am Himmel und gab meinem Kleid eine wundervolle Farbe von einem Weinrot. Ich drehte mich einmal um mich selbst und summte die Melodie von Innen mit. Mitten in der Drehung sah ich jemanden am Balkon lehnen. Eine Silouette von jemanden. Fazinierend wollte ich wissen wer das war. Dieser Jemand kam auch schon aus dem Schatten, direkt auf das Balkon, in das Mondlicht. Ein Lächeln schlich auf meine Lippen. Er sah so wunderschön aus.

"Hallo." sagte er sanft.

"Hey." sagte ich freundlich.

"Ist dir nicht kalt?" Er zog seine Jacke aus und hing sie mir über.

"Hey, dass war doch nicht nötig." Meine Wangen fingen an zu glühen. "Ich bin Sasuke, 18 Jahre alt, spiele Fussball und mag kein Ramen. Schön dich kennen zulernen." Er hielt mir die Hand hin. Ich lächelte nun ganz.

"Sakura, 17 Jahre, singe gerne und mag Ramen." Ich schüttelte ihm die Hand und lächelte noch immer.

"Geehrte Sakura, möchten Sie mit mir tanzen?" fragte er mich amüsiert. Auf dieses Spiel würde ich eingehen.

"Oh, es wird mir eine Ehre sein." Ich legte meine Hände sachte auf seine Schultern. Seine Hände ruhten auf meiner Taile. Langsam bewegten wir uns zu der Musik von Innen, die immer langsamer wurde.

"Woher kommst du, Sakura?" fragte er mich flüsternd.

"Aus Tokyo, und du Sasuke?" Das Hyuuga Anwesen lag etwas Abseits von Tokyo.

"Ebenfalls, wie kann es sein, dass ich dich noch nie gesehen habe?"

"Tokyo ist groß, Sasuke." Ich fühlte mich sehr wohl. Mein Kopf lag auf seiner Schulter. Ich kannte diesen Jungen nur ein paar Stunden und ich hatte das Gefühl, dass er mein Leben komplett ausfüllte.

"Zu groß." sagte er sachte.

"Erzähl mir von dir, Sakura." Ich sah auf, in seine Augen. Drohte fast darin zu versinken, in sein Inneres zu blicken. Als ich bemerkte, dass ich ihn anstarrte, antwortete ich beschämt schnell.

"Ich habe eine kleine Schwester, lebe seit meiner Geburt in Tokyo, liebe die Musik. Ich werde höchst wahrscheinlich ein Musikstudium machen, wenn nicht dann studiere ich Medizin. Ich verbringe meine Freizeit mit zocken und Serien gucken. Also mein Leben ist ganz schön normal langweilig." Ich sah zum Mond, und wieder zurück zu Sasuke.

"Und du?" fragte ich interessiert. Ich wollte ihn kennen. Sein Leben, alles.

"Ich hab einen großen Bruder. Hab den ganzen Tag Naruto an der Backe, er wohnt bei uns. Lange Geschichte. Ich hab die Nase voll von Ramen und mache eigentlich nichts. Ab und zu gehen Naruto und ich auf solche Partys, aber der Depp betrinkt sich dann so sehr, dass ich ihn nachhause schleppen muss. Ich werde wahrscheinlich die Firma meines Bruders übernehmen, sonst studiere ich einfach irgendwo, irgendwas." Seine Stimme war so unglaublich anziehend. Ich lachte auf.

"Hört sich stink normal an." Ich sprach neutral.

"Sag ich ja." Er ebenfalls.

"Das ist ein schönes Kleid." Er sah weg, zum Mond. Meine Wangen nahmen einen dunkleren Rotton an, als mein Kleid. Jedenfalls dachte ich das. Er hat mir ein Kompliment gemacht. Mein Herz machte einen Sprung, es fing an so hart zu klopfen, dass ich befürchtete, dass er es hörte.

"Danke." flüsterte ich. Ich lehnte mich wieder an ihn. Zu diesem Zeitpunkt wünschte ich, wir könnten für immer so tanzen.
 

~0~
 

Ich konnte nicht mehr sagen, wie lange wir am Balkon standen, tanzten und redeten. Wie lange wir uns stumm in die Augen blickten uns zusammen lachten. Wie wir uns Sachen über unser Leben erzählten und wie unser erster Kuss spontan und ausversehen geschehen war. Ich war inzwischen wieder nüchtern, dachte ich jedenfalls. Sasuke und ich saßen auf dem Balkon und sahen uns an. Wir lachten und redeten immer weiter. Ich hatte meinen Sinn für die Zeit bereits verloren, wusste nicht wie lange wir schon hier draussen waren. Immer wenn er sprach, lachte oder mich nur ansah, immer dann setzte mein Herz ein Klopfen aus. Mein Bauch kribbelte und ich verspürte das große Verlangen ihn auf der Stelle zu küssen. Ihn zu umarmen und ihn zu lieben. Ich wusste nicht was mit mir geschah, man konnte doch nicht jemanden lieben, denn man gerade erst kennen gelernt hatte. Oder etwa doch? War es wirklich möglich Liebe für jemanden zu empfinden, den man heute zum ersten Mal sah? Bildete ich mir diese Symptome nur ein? Vielleicht fühlte ich mich zu ihm einfach nur hingezogen. Konnte dies möglich sein? Mochte er mich überhaupt auch? Ich saß in einer verdammten Zwickmühle.

Ich sah ihn wieder an. Automatisch, wie von selbst zogen meine Lippen sich nach oben und bildeten ein Lächeln.

"Ich mag dein Lächeln." sagte er sanft. Wie auf Anhieb musst ich noch mehr lächeln. Meine Wangen nahmen wieder eine Röte an. Verdammt, wieso musste ich immer rot werden.

"Ich mag dich." flüsterte ich schüchtern und sah weg. Ich hoffe er hatte dies nicht gehört.

"Ich dich auch." flüsterte er genau so leise. Dies lies mich aufsehen. Erstaunt sah ich in seine Richtung. Unglaublich schnell, während ich mein Kopf zu ihm gewandt habe, lagen auch schon seine Lippen auf meinen. Dieser Kuss war länger und um Mengen besser als der erste Kuss. Meine Arme legten sich automatisch um seinen Hals. Ich rückte näher an ihn. Den Kuss unterbrachen wir nicht. Seine Lippen schmeckten so toll. Langsam wurden wir mutiger, der schüchterne und sanfte Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Ich saß halb auf ihm, wir unterbrachen kurz um Luft zu holen. Sofort vereinigten sich unsere Lippen wieder. Immer und immer wieder. Es entfachte ein Tanz, ein Kampf unserer Zungen. Der Kuss wurde immer dringender. Ich hatte die Befürchtung, ich verbrenne wenn wir auseinander gingen. Aber der Luftmangel lies uns unterbrechen. Ich atmete laut. Meine Wangen feuerrot. Auf meinen Lippen ein Lächeln. Ich sah in seine Augen. Er wirkte so cool. So gelassen. Seine wundervollen Augen sahen mich ebenfalls an. Ich küsste ihn nun. Verband seine anziehenden Lippen mit meinen. Ohne den Kuss zu unterbrechen standen wir auf. Ganz langsam, denn keiner von uns Beiden wollten unsere Lippen trennen. Dies mussten wir aber. Es war nämlich keine gute Idee küssend durch die Menge zu gehen. Ich nahm seine Hand, zog ihn durch die Menge. Ich spürte dieses unglaubliche Verlangen nach ihm, mir war egal wo wir waren. Ich wollte nur eines, und ich wusste er wollte es auch. Wir gingen die Treppen hoch, zwenkten durch die Mengen in Obergeschoss. Wir steuerten auf das Zimmer im hinteren Flur an. Ich zog ihn mit mir, wir liefen fast. Angekommen im Zimmer, schaltete ich das Licht an. Drinnen hörte ich die Zimmertür ins Schloss fallen und das Klicken vom Abschliessen. Ich drehte mich zu ihm. Fast springend küsste ich ihn wieder. So unglaublich leidenschaftlich, dass ich dies nie erwartet hätte. Wir küssten uns in Richtung Bett. Etwas schnell. Zusammen fielen wir auf das Bett. Wir mussten wegen dem Atemmangel den Kuss lösen. Wir sahen uns lange Zeit, wie sie mir vorkam in die Augen. Seine Augen verströmten Geborgenheit, Zufriedenheit, Feuer und Lust! So schnell wie wir konnten küssten wir uns wieder. Wir waren so ungeduldig, was an dem Rest Alkohol liegen könnte und ich wünschte mir so sehr, dass ich nüchtern genug war, um mich an diese Nacht am nächsten Tage zu erinnern. Ich wollte ihn nicht vergessen.
 

Ohne es wirklich wahrzunehmen wanderten unsere Klamotten auf den Boden. Unsere Augen blitzen pures Verlangen entgegen. Unsere Küsse, so heiß wie die Temperatur immer weiter stieg. Seine Zunge auf meiner Haut, sie brannte fast. Mein ganzer Körper überstromte nur Lust. Auf ihn.

In dieser Nacht, in dieser einen Nacht verlor ich meine Unschuld an den schönsten und tollsten mir begeneten Jungen der Welt. In dieser Nacht verliebte ich mich in diesen Unbekannten, dessen Leben ich kennen lernen durfte. Und in dieser Nacht verlor ich ihn wieder. In dieser Nacht, sind wir dummerweise auseinander gegangen, ohne unsere Nummern auszutauschen. In dieser Nacht, liebte ich ihn. Und am darauf folgenden Tag begriff ich..
 

Ich würde ihn nie wieder sehen, denn ich konnte ihn nicht kontaktieren. Ich kannte nur seinen Namen, nicht seinen Nachnamen. Alle an die ich mich erinnerte, dass sie auf der Party waren, meinen sie kannten Sasuke nicht. Es war als wäre er aufgetaucht um wieder zu gehen. Den Einzigen den ich fragen konnte war Naruto. Aber weder ich, noch einer meiner Freunde hatte seine Nummer. Hinata ebenfalls nicht.

Ich verbrachte den Tag nach der Party damit Sasuke zu suchen. Überall im Internet. Ich fragte Ino, Inos Freunde. Aber ich fand ihn nicht.
 

Ich musste also einsehen und mir eingestehen, dass ich mich verliebt hatte, die Liebe aber verloren hatte. Wie weh dies auch tat. Eines wusste ich dennoch.

Die Liebe kann zerbrechen. Doch niemand kann einem die schönsten Erinnerungen nehmen. Niemand.
 

Das war mein Leben und mein Glück. Sasuke kam, gab mir alles, ging und nahm mir alles.

Ich wünschte vom ganzen Herzen, dass ich ihn finden würde. Oder er mich. Ja, Sasuke. Ich liebe dich. Komm, komm und finde mich Sasuke.
 


 

to be continued..
 

Me.

Kapitel II.
 


 

Zwei volle Monate waren vergangen, seitdem ich ihn getroffen hatte. Zwei Monate, seitdem sich meine Gedanken nur um ihn drehten. Und zwei Monate, seitdem ich ihn mehr als vermisste. Ich hatte in dieser Zeit viel nachgedacht.Warum waren wir so dämlich und hatten vergessen unsere Nummern auszutauschen? Warum hatte er mich nicht danach gefragt? Warum war er einfach verschwunden? Ich hatte mir eingebildet, er könnte mich ebenfalls lieben. Falls dies ginge. Falls es möglich war jemanden zu lieben, den man nur einen Tag, nicht mal 24 Stunden kannte. Ich konnte dieses Gefühl nicht beschreiben, mein Inneres es sehnte sich nach ihm. Nach seiner Nähe, nach seinen Berührungen. Mir war es nicht möglich ihn zu vergessen. Aber wollte ich dies auch? Ab und zu da kam mir der Gedanke, da fragte ich mich warum unbedingt mir dies alles passierte. Da verliebte ich mich mal, schon verlor ich wieder alles. War das Gerecht vom Universum? Hatte ich in meinem Leben so viel Schlimmes getan? Verdiente ich das? War dies Gerechtigkeit?
 

~0~
 

Der Bahnhof von Tokyo. Voll mit Menschen. Einige eilten und Einige nicht. Gepäck wurde getragen und wiederrum auch nicht. Kinder lachten und sollten aufpassen wohin sie liefen. Fahrkarten wurden gezogen und die Züge fuhren ab. Dieser Bahnhof schien immer voller Leben. Gehüllt von warmen Sonnenstrahlen, Düfte voller Kirschblüten von den Bäumen neben dem Bahnhof. Überall Geräusche, das Pfeifen der Züge, die Menschen jederzeit. Dieser Bahnhof war voller Leben. Mein Weg führte mich nicht oft hier her, eher im Gegenteil. Eigentlich mied ich diesen Ort, da ich Menschen Mengen nicht gerne sah. Aber komischerweise zog mich heute mein Weg hierher. Ich wusste nicht wieso ich hier war, was ich hier wollte, oder wieso ich nicht einfach wieder ging. Mein Herz schrie danach, dass ich hier bleiben sollte. Bloss nicht weggehen. Bloss nicht umkehren. Ich blieb. Mein Zeitgefühl war verschwunden, aber ich blieb dennoch. Auf einer Bank am Bahnsteig. Die Züge fuhren ein, Menschen stiegen ein und aus und die Züge fuhren wieder ab. Immer wieder, hintereinander. Immer weiter und weiter. Menschen eilten, küssten sich und sie stritten sich sogar, hier auf dem Bahnsteig. Ich sollte gehen, dachte ich jedesmal als ich kurz davor war aufzustehen und mich auf dem Weg nachhause zu begeben. Aber irgendetwas hielt mich hier. Irgendwas in mir wollte bleiben. Das Schicksal spielte mein Glück. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Bahnsteig mein Leben um einiges verändern würde, nie gedacht, dass ich hier Liebe und Leid spüren würde. Nie gedacht, dass er hier sein würde.
 

"Entschuldigung, ist hier noch frei?"

Meine Augen rissen sich voller Entsetzen auf. Mein Herz schlug gegen meine Brust. Das war ein Moment wie sie im Buche steht, ein Moment wo das Schicksal Amor spielte. Diese Stimme.. ich kannte sie. Sehr gut sogar. Einmal habe ich sie gehört, ein Tag, in einer Nacht. Und ich würde sie immer wieder erkennen. Von tausenden weiteren Stimmen würde ich diese Stimme wieder ekennen. Diese Stimme hatte einfach etwas, was sich schlecht beschreiben lies. Dieses Raue in der Stimme, das Sanfte, alles. Alles würde ich an seiner Stimme wieder erkennen. Sasukes Stimme war eben besonders. Mein Kopf drehte sich langsam nach links. Zuerst sah ich nur diese Statur, die ich ebenfalls wieder erkennen würde. Ich sah sein schwarzes Tshirt. Seine Muskeln, seine Hände. Ich saß, er stand. Ich musste mein Kopf nur wenige Centimeter nach oben bewegen, da würde ich wissen ob er es wirklich war. Ob das Schicksal mir eine zweite Chance gab, oder ob mir meine Sehnsucht nur einen Streich gepielt hatte. Mein Kopf sah nach oben. Dann sah ich sie.. Diese wundervollen onyxschwarzen Augen, bei denen ich immer zu versinken drohte. Diese Augen die nur emotionslosigkeit entgegen spiegelten. Diese Augen, in die ich mich verliebt hatte. Er war es. Tätsachlich. Sasuke stand lebendig neben mir und lächelte mich an. Ein Gefühl der Erleichterung überströmte meinen Körper. Ein Gefühl der Liebe. Da war er. Ich hatte ihn endlich wieder gefunden. Der Zufall half mir dabei, ja. Aber dies war meine zweite Chance. Meine zweite Chance endlich glücklich zu werden.

"Sasuke?" fragte ich ungläubig. Vielleicht war dies ja auch nur ein Traum. Möglich wäre es jedenfalls.

"Sakura?" fragte er amüsiert. Er lächelte mich weiterhin an. Dieses Lächeln machte mich verrückt. Ich musste mich zurückhalten ihn sofort anzuspringen und zu umarmen. Auch wenn mein Herz sich danach sehnte ihn endlich zu küssen. Und wie es sich danach sehnte.

"Sasuke, bist du es wirklich?" flüsterte ich noch laut genug, dass er mich hörte. Ich hatte noch immer die Angst, dass dies nicht die Realität war.

"Was, erkennst du mich nicht mehr?" Er lächelte noch immer. Er setzte sich neben mich und sah mich amüsiert an. Ich frustete los und blies mir eine Strähne aus dem Gesicht.

"Idiot." sagte ich gespielt beleidigt. Aufeinmal fing ich laut an zu lachen. Die Menschen im Bahnhof sahen mich verstört an, aber dies war mir egal. Da kam Sasuke einfach zum Bahnhof und ich traf ihn. Dabei suchte ich ihn so lange, und er kommt mir einfach zugestolpert.

"Dass ich dich hier treffe, hätte ich nicht erwartet." sagte ich weiterhin lachend. Mein Herz klopfte noch immer und ich sah auf die Uhr. Es war gerade 13:43 Uhr.

"Ich ebenfalls nicht, wie geht es dir Sakura?" fragte er mich sanft. Sein Lächeln verschwand dadurch nicht.

"Ganz gut, und dir? Wir haben uns lange nicht gesehen, Sasuke." sagte ich und lächelte. Ich war in diesem Moment so glücklich wie schon lange nicht mehr.

"Ebenfalls, war schade, dass wir uns nach der Party nicht mehr sahen." sagte Sasuke nun etwas leiser. Ja, er hatte Recht. Es war mehr als traurig. Es war schrecklich für mich. Konnte es sein, oder war er wirklich traurig deswegen?

"Ja." flüsterte ich nun. Ich dachte nicht gerne an diese Zeit zurück. Ich hatte mich tagelang in meinem Zimmer eingeschlossen, hatte geweint und um mich geschrien. Ich hatte getrauert, dass ich meine erste Liebe verloren hatte. Es stimmte, Sasuke war jemals der Erste, in den ich mich verliebt hatte. Er war der Erste und sollte auch der Letzte sein.

"Ich habe dich vermisst." sagte er vorsichtig. Dies erstaunte mich. Er hatte mich vermisst? Erstaunt drehte ich mein Gesicht in seine Richtung. Er lächelte mich nur unschuldig an. Ich glaubte es nicht. Der schönste Junge, der mir je über den Weg gelaufen war, vermisste mich. MICH, SAKURA. Das war unglaublich.

"Wirklich?" fragte ich vorsichtshalber nach. Dabei fingen meine Wangen an zu glühen.

"Ja." sagte er kälter als gewollt. Die lies mich auflächeln, mehr als vorhin. Mein Herz erfüllte sich. Ich fühlte ein starkes Kribbeln in meinem Bauch, ein starkes Klopfen auf meiner Brust und ein strakes Verlangen ihn auf der Stelle zu küssen. Er gab mir das Gefühl besonders zu sein.

"Ich dich auch." sagte ich schüchtern. Verdammt, zu solchen wichtigen Momenten verlies mich der Mut. Das war unerträglich und passte überhaupt nicht in meine Situation.

"Du siehst toll aus." sagte Sasuke cool und blickte zu den Gleisen. Er machte mir schon wieder ein Kompliment. Das freute mich so sehr.

"Danke." flüsterte ich schüchtern. Verdammt, mir wurde jetzt bewusster denn je, dass ich diesen Jungen abgöttisch liebte. Dass ich mit ihm zusammen sein wollte, immer, jetzt und auch morgen. Ob mir dies wohl vergönnt wurde? Ich zweifelte daran.

"Ich werde nun Studieren, meine Zukunft ist geplant. Und du, weisst du schon was du tun willst?" fragte er mich interessiert.

"Ja, ich studiere Medizin. Ich fange nach den Sommerferien an." antwortete ich fröhlich.

"Das hört sich toll an, ich würde mich freuen, wenn du meine Krankenschwester wärst." Sasuke grinste mich an. Dies lies mich ebenfalls grinsen.

"Idiot." grinste ich und schüttelte mein Kopf. Sasuke daraufhin zog eine Schnute und tat nun beleidigt.

"Och komm schon, Sasuke-chan." kicherte ich. Sasuke hingegen sah beleidigt weg. Dies amüsierte mich so sehr, dass ich wieder anfing zu lachen. Daraufhin sah Sasuke mich wieder an. Er sah mich nur an. Seine onyxfarbenden Augen blickten stumm in meine smaragdtgrünen Augen. Ich drohte in seinen wundervollen Augen zu versinken. Ich drohte in sein Inneres zu sehen und bildete mir ein, dass ich Liebe in seinen Augen entnehmen konnte. Seine Augen erinnerten mich an den Mond, an den Mond in der Nacht auf der Party. Der Mond wiederspiegelte Gefühle in mir, die mich an Sasukes Augen erinnerten. An seine wundervollen Augen. Wie sehr ich mir wünschte, ihn auf der Stelle küssen zu können. Aber ich wollte nicht zu aufdringlich wirken. Der Mut fehlte mir ebenfalls. Ob ich den Mut jedoch hätte oder nicht, der Moment ihn zu küssen kam nicht.
 

Denn meine Augen sahen wir der Zug einfuhr, der hier öfter am Tag einfuhr. Der Zug hielt an und die Türen öffneten sich. Die Menschen stiegen aus und andere stiegen ein. Inmitten dieser kurzen Zeit, hatte ich wieder alles verloren. In dieser Zeit stand Sasuke auf, stieg ein und nahm mir alles was er mir in diesen 10 Minuten gegeben hatte. Er fragte mich, ob dies mein Zug sei und ich verfluchte mich, mein Leben und die verdammte Erde dafür, dass ich mit Nein geantwortet hatte. Ich hatte einfach nein gesagt, ohne zu überlegen. Hatte ihn gehen lassen, einsteigenlassen in diesen Zug und habe mit Tränen in den Augen zugesehen, wie der Zug abgefahren war. Hatte tatenlos zugesehen, wie meine zweite Chance auf die Liebe abgefahren war. Der Zug ist abgefahren und die Liebe gleich mit. Ich hasste es, dass ich ihn hatte gehen lassen. Ich hasste es, dass ich nein gesagt hatte. Und am Meisten hasste ich es, dass ich ihn wieder einmal nicht nach seiner Nummer gefragt hatte. Ich hasste mich in diesen Moment.
 

~0~
 

Weitere zwei Monate waren vergangen. Mein Leben nahm seinen Lauf und mein Alltag bestand aus einer Routine. Ich lebte weiter, ohne Sasuke wieder zu sehen. Doch ich habe ihn nie vergessen, nein. Das Treffen mit ihm hat mich psychisch so gekränkt, dass ich täglich mich dafür schämte, was ich tat. Jeden Tag. In meiner Mittagspause. Ich schämte mich, fühlte mich scheusslich und es ging mir schlecht. Mein Verlangen, meine Sehnsucht nahmen mein Leben vollkommen in seine Macht. Mein richtiger Wille verschwand und mein Alltag bestand darin, Stunden auf Sasuke zu warten. Ich verschwand mein halben Tag damit, ihn zu suchen. Indem ich eben dies tat. In dem ich täglich auf der Bank im Bahnhof saß und auf ihn wartete. Jeden Tag brachte mich mein Weg zu dieser einen Bank. Ich saß dort, aß etwas und beobachtete die Menschen. Die Züge die ein und aus fuhren. Immer und immer wieder. Ich sah Familien und Kinder. Tauben die auf den Gleisen nach Futter suchten. Ich sah gewissermaßen alles Mögliche. Alles Mögliche, nur ihn nicht. Er tauchte nicht auf. Ich wartete und wartete, aber er war nie da. Am Anfang enttäuschte es mich sehr, dass er nicht auftauchte. Aber mittlerweile kam ich damit zurecht. Ich wusste, wenn ich weiter warten würde, würde er irgendwann auftauchen. Irgendwann würde er kommen und mich fragen, ob der Platz neben mir noch frei war. Dann würden wir uns unterhalten und ich würde seine Nummer kriegen. Ich würde ihm schreiben, wir würden uns treffen und lieben. Ich würde ihn mein Herz ausschütten und nie wieder loslassen. Er würde zu meinem Leben werden. Zu meiner Herzhälfte. In diesen zwei Monaten in meinem Leben begriff ich, dass ich ewig auf ihn warten würde. Ich wusste, dass mein Warten mit Liebe belohnt wurde. Mit ihm belohnt.

Ich wusste, ich würde jeden weiteren Tag hier her kommen, sitzen und auf ihn warten. Ich würde diesen Jungen wieder sehen. Und wenn ich ihn sehe, würde ich ihm meine Liebe gestehen. Und ich wusste, dass er bleiben würde, für immer.
 

Sasuke, wo immer du auch bist, ich warte auf dich. Lass mich nicht zu lange warten, bitte.

Komm zu mir, zu diesen Bahnhof.

Beeil dich, das Warten tut weh.

Komm, liebe mich. Ich werde solange auf dich warten, bis du ankommst.

Bis ich bemerke, dass die Sonne schon längst aufgehört hat zu scheinen, bis ich bemerke, dass auch die Kirschblüten ihren Duft verloren hatten. Bis ich bemerke, dass du viel kostbarer für mich bist als die Sonne und die Kirschblüten. Als alles andere auf dieser Welt.
 

Alles.
 


 

to be continued..
 

We.

Kapitel III.
 


 

Es gibt Zeiten, da sind Erinnerung mehr Wert als alles was man besaß. Da waren Erinnerungen der Bestandteil des Alltags, sogar des Lebens. Da waren Erinnerungen das Einzige woran man sich klammern konnte um weiter zu machen. Um weiter zu leben. Ich hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, in meinem Fall Liebe auf ein paar Stunden. Ich hatte nie an die wahre Liebe geglaubt, weil meine Liebe bis zu dem Moment an dem ich ihn traf noch keinem gillt. Ich dachte, die Liebe sei etwas besonderes und ich musste sie hüten und durfte sie nicht jedem verteilen. Ich wollte sie nur dem Richtigen geben, spüren lassen. Der Richtige kam. Meine Erinnerungen zu ihm waren besonders. Diese wundervollen Erinnerungen konnte mir keiner nehmen, das wusste ich. Er war der Einzige für mich der es wert war, dass ich meinen Alltag damit verschwendete an ihn zu denken. Dass ich auf ihn wartete. Auch wenn ich wusste, dass er höchstwahrscheinlich nicht kommen würde. Meine Hoffnung blieb dennoch. Ich würde auch weiterhin hoffen ihn wieder zusehen. Ich würde weiterhin an ihn denken, weil eben diese Gedanken an ihn, an Sasuke mein Leben komplett lebhaft machten. Weil die Gedanken an Sasuke mich glücklich machten.
 

Jeden Tag, seit einem Monat saß ich hier, hier auf dieser Bank im Tokyo Bahnhof und wartete. Ich wartete, bis er kam. Täglich sah ich wie die Sonnenstrahlen auf die Gleisen schienen. Ich sah Tauben fliegen und Kinder lachen. Ich sah Leute die in die Züge stiegen und Leute die, die Treppen hochliefen. Ich sah Leute voll mit Gepäck und Leute die wie ich jeden Tag in diesem Bahnhof verbrachen. Jeden Tag, wo ich hier auf dieser Bank saß, sah ich Merkmale die mir im eigentlichen Leben nie aufgefallen wären, oder überhaupt wichtig waren. Dazu gehörte zum Beispiel die Farbe der Bank, oder die künstlerischen Zeichnungen auf den Zügen. Ja, dies war Sachbeschädigung, aber einige diese Kunstwerke waren gar nicht mal so schlecht. Ich begann damit noch länger auf dieser Bank zu sitzen, zu warten und zu hoffen. Ich begann damit sehnlichst mein Leben danach zu richten, dass ich Sasuke wiedersah. Dies schien eigentlich sehr naiv zu sein. Aber sollte man nicht für die wahre Liebe kämpfen? Sollte man für die wahre Liebe nicht alles tun, was in der Macht steht, was man tun konnte? Ich jedenfalls sah dies so und deshalb würde ich auch meine weitere Zeit in diesem Bahnhof verbringen. Ich würde weiterhin auf Sasuke warten und weiterhin vergeblichst hoffen. Ich würde jeden Tag hier sitzen und leben. Egal was ich tat, wo ich war, meine Gedanken gingen immer um Sasuke. Ich wusste nicht wie man von einem Menschen so unglaublich abhängig sein konnte, aber es war mir egal. Für mich lohnte es sich, wenn ich ihn nur 10 Sekunden sehen könnte. Ich würde Stunden warten, nur um ihn Sekunden zu sehen. Ich war einfach hoffnunglos in den Ritter meiner Träume verliebt. Hoffnunglos..
 

~0~
 

13:24 Uhr, an einem Mittwoch. Zu dieser Zeit saß ich gerade wie an allen anderen Tagen auf der Bank meiner verlorenen Hoffnungen und wartete. Immer wieder ging mein Blick zur Uhr. Ich wusste, dass Sasuke und ich uns damals zwischen ein und zwei Uhr spontan trafen und deshalb hoffte ich am Meisten, dass ich ihn um diese Uhrzeit wieder sah. Das wäre dann kein Zufall mehr, nein. Das wäre Schicksal. Also wartete ich auf das Schicksal. Wie jeden Tag, um die selbe Uhrzeit, mit den selben Gefühlen und mit mehr Liebe, täglich. Mein sehnlichster Wunsch gerade war ihn endlich zu sehen und ich wusste, irgendwann würde ich dies wieder. Irgendwann. Mein Blick ging durch die Mengen. Immer wieder sah ich mich um, um sicher zu gehen, dass er nicht da war. Denn es war zur Routine geworden, dass ich wusste, er wäre nicht da. Auch wenn ich hoffte. Und wie ich hoffte.
 

Der Wind blies meine etwas langen, rosa Haare zur Seite. Ein kaltes Gefühl durchströmte mich und mein Herz fing an schneller zu klopfen. Ich wusste nicht was dies für ein Gefühl war, aber es war schön. Mein Herz schlug gegen meine Brust und ich fragte mich wieso. Was war das? Irgendwas sagte mir, dass ich sofort aufstehen sollte. Irgendwas war da, was seinen Bann auf mich zog. Etwas was meine ganze Aufmerksamkeit in Betracht zog. Mein Blick ging stur nach links. Ich war wie benebelt, nahm mein Umfeld kaum wahr. Meine Hände fingen an zu zittern und ich musste ein paar Mal blinzeln. Das Einzige was ich in diesem Moment sah, war schwarz. Ein schwarzes Hemd. Dieses Hemd zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Mir wurde heiß. Ich schnappte nach Luft. Wie von selbst stand ich auf. Es schien als würden mich meine Beine selbstständig dort hin führen. Zu den Treppen, wo das schwarze Hemd war. Oder dieser Jemand, der dies trug. Ich nahm gar nicht war, dass meine rechte Hand sein Hemd berührte. Ich nahm nicht war, dass mein Gegenüber durch meine Berührung zuckte und ich nahm das eine Wort nicht war, welches seine Lippen verliessen. Mein Blick wannte sich nach oben, suchten seine Augen und fanden sie. Ich fing an zu lächeln. In diesem Moment, als ich in seine wundervollen Augen sah, wusste ich, dass sich das lange Warten auf die Liebe gelohnt hatte. Ich wusste, wenn ich das nächste Mal in diese onyxfarbenden Augen sehen würde, würde ich die glücklichste Person auf der Welt sein. Ich würde ihn immer sehen. Ihn lieben.

Ich lächelte ihm noch immer entgegen. Dadurch fing auch er an zu lächeln. So sanft, wie ich es noch nie sah. Diese Augen, diese Lippen, ich wusste so sehr wie ihn könnte ich niemals jemanden lieben.

"Endlich." flüsterte ich. Ich sah nach unten, auf meine Hände. Sie zitterten nicht mehr.

"Sakura." Seine Stimme, so rau. Wie ich diese Stimme vermisst hatte. Ich würde ihn nie wieder gehen lassen.

"Sasuke?" fragte ich lächelnd.

"Es ist eine Weile her, Sakura. Ich bin froh dich wiederzusehen." sprach er. Ich sah ihn an.

"Ja, viel zu lange nicht wahr?" fragte ich ihn leise. Ich nahm ganz vorsichtig seine Hand und führte ihn zu der Bank. Zu der Bank, wo ich auf ihn wartete und wo ich ihn wieder fand.

"Ja, viel zu lange." sagte er gelassen. Er hatte mich anscheinend auch vermisst, oder? Ich wünschte es mir so sehr. Ich wollte endlich mein Glück. Einige Zeit unterhielten wir uns. Redeten über Gott und die Welt. Ich war so glücklich in diesem Moment. Irgendwann jedoch sah ich auf die Uhr, wollte wissen wie lange ich noch mit ihm hatte und war enttäuscht, als ich sah, dass es bereits spät war und meine Mittagspause zu Ende war. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich wollte noch nicht gehen.

"Musst du schon los? Ich hätte mich gerne noch mit dir unterhalten." sagte Sasuke sanft und ein Hauch von Enttäuschung glänzte in seinen Augen, dieses Gefühl verschwand aber auch schnell wieder.

"Wieso tust du es dann nicht?" fragte ich hoffnungsvoll. Ich wollte mit ihm im Kontakt bleiben, dafür gab es nur eine Möglichkeit. Sasuke sah mich erstaunt an. Meine Hand glitt in meine Jackentasche und holte eine kleine Karte raus. Dies war meine Chance. Ich reichte ihm die Karte lächelnd. Ich war nun wieder glücklich, wie seit langem nicht mehr. Sasuke nahm die Karte aus meiner Hand. Ich sah wie auch er anfing zu lächeln.

"Ich rufe dich garantiert an." versprach er mir. Mein Herz setzte ein Sprung aus. Große Freude bereitete sich in mir. Ich könnte schwören die Schmetterlinge in meinem Bauch hatten sich gerade verdoppelt. Endlich. Der Moment war gekommen. Der Moment für mein Glück.

"Ich werde warten." sprach ich sanft und stand auf. Ich sah ihn weiterhin lächeln an. Meine Hand glitt langsam zu seiner Wange. Schnell zog sie sich wieder zurück und ich bemerkte, dass meine Wangen wieder anfingen zu glühen.

"Entschuldige." flüsterte ich beschämt. Ich sah auf meine Hände, die ich nervös aneinander knetete. Als er jedoch wieder sprach sah ich in seine Augen. Es war, als würden mich seine Augen magisch anziehen.

"Schon gut, ich denke mal du musst los." sagte er gelassen. Er lächelte, dies genügte um meine Sinne komplett ausser Gefächt zu setzen. Verdammte Liebe.

"Ich weiß." flüsterte ich leise. Ich wollte gerade nichts mehr, als zu bleiben.

"Bis später." sagte Sasuke und lächelte weiter. Ich liebte dieses Lächeln so sehr, dass ich denken könnte, ich würde schmelzen.

Daraufhin lächelte ich ihn wieder an und nickte. Traurig wandte ich mich von ihn ab und verließ die Bank meiner Hoffnungen. Ich ging davon, weil ich meine wahre Liebe wieder gefunden hatte. Ich verließ das Bahnhof und ich wusste, so schnell würde ich hier nicht wieder herkommen. Ich würde lange Zeit nicht das alltägliche dieses Bahnhofes sehen, nicht sehen wie die Züge immer abfuhren. Ich würde nicht sehen, wie meine Liebe vor meinen tränenden Augen abfuhr. Weil ich ihn nun gefunden hatte. Weil ich nun glücklich werden würde. Endlich.
 

~0~
 

Sonnenuntergang. Wie gerne ich mir diesen Teil des Tages ansah. Ich liebte es der Sonne zuzusehen, wie sie den Tag beendete und ihre leicht, warmen Strahlen mit sich zog. Ich liebte es zu sehen, wie sich die Straßen verdunkelten und die Lichter angingen. Ich liebte es wie Tokyo am Abend sein Leben bekam. Die Autos fuhren, die Reklametafeln leuchteten und die Menschen eilten um zu Hause anzukommen. Ich liebte es, wenn die Sonne unterging und wunderschöne, farbenfrohe Feuerwerke am Himmel zu sehen waren.

Das Balkon meines Zimmers war perfekt, um genau diese Feuerwerke miterleben zu können. Ich war mitten im Leben von Tokyo. Mein Telefon fest in der Hand stand ich mit einer dünnen Decke am Balkon und trank einen Früchte Tee. Seit ungefähr einer Stunde stand ich hier schon und wartete. Ich wartete bis er mich anrief. Jede Sekunde die ich wartete, wusste ich, würde belohnt werden. Mit Liebe. Ich wusste das Warten würde mit Liebe belohnt werden. Woher ich dies wusste, war das Vertrauen in ihn, in das Schicksal und in allem. Ich wusste, ich würde mein Lebenlang auf diesen Jungen warten. Denn ich liebte ihn.
 

Mein Blick lag auf dem Feuerwerk, welches gerade voller Farben im Himmel tanzte. Vertieft in meinen Gedanken nahm ich später war, als es ankam, dass mein Telefon hell aufleuchtete. So schnell wie ich konnte, hob meine Hand sich automatisch und entschlüsselte das Telefon. Eine fremde Nummer kam mir entgegen und ich wusste auf den ersten Blick, dass dies Sasuke war. Sasuke schrieb mir eine SMS und diese Tatsache lies mein Herz springen. Meine ganze Laune verbesserte sich auf einen Schlag und eine Nervösität bereitete sich in meinem Körper aus, die ich noch nie zuvor gespürt hatte. Meine Finger zitterten vor Aufregen und ich wusste nicht so recht, ob ich schon bereit war diese SMS zu lesen. Verdammt wo war mein Mut? Da wartete ich so lange Zeit auf ihn, kam er mir entgegen. Also lesen, jetzt! Los Sakura. Langsam tippten meine Finger auf das "Nachricht öfnen" auf meinem Telefon. Entgegen kam mir ein kleiner Text, vielleicht vier oder fünf Zeilen. Langsam und bedacht kein Wort zu überlesen huschten meine Augen durch diesen kleinen Text. Und so langsam wie ich diesen Text gelesen hatte, so langsam lief eine einzelne Träne über meine Wange. Schnell wischte ich mir über die Wange um die kleine Träne abzufangen. Was ich dort las, machte mich innerlich fertig. Es machte mich traurig. Ich wusste, ich hätte niemals so lange warten müssen. Weitere zwei oder dreimal las ich mir diesen Text wieder durch. Immer und immer wieder, um zu realisieren was dort stand.
 

Seit wir uns am Bahnhof Tokyos trafen, seit dieser Zeit wartete ich jeden Tag am Bahnhof.

Jeden Tag in der Hoffnung ich sehe dich wieder.

Heute stand ich am anderen Gleis und da warst du.

Endlich.
 

Sasuke.
 


 

the end.
 


 

Copyright by Youji-chan ღ
 



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Talyia92
2022-05-02T18:31:20+00:00 02.05.2022 20:31
So schön und so romantisch 😍
Von:  Sakura2100
2018-06-08T14:29:26+00:00 08.06.2018 16:29
Echt total süß geschrieben *_*
Von:  Desiree92
2018-03-01T08:33:12+00:00 01.03.2018 09:33
Eine sehr schöne Geschichte. Ich mag das Pairing total gerne, aber irgendwie nur in No-Ninja Geschichten 😅

Von:  Cosplay-Girl91
2016-11-23T22:40:25+00:00 23.11.2016 23:40
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
Lg
Antwort von:  youjissi
19.05.2017 05:46
Vielen Dank. :)
Von:  Inara
2016-10-05T20:19:10+00:00 05.10.2016 22:19
Die beiden sind so süß. Ich musste spontan an Hachiko denken auch wenn es etwas unpassend ist.
Das war wirklich schön geschrieben.
Antwort von:  youjissi
05.10.2016 22:25
Vielen Dank. :)
Von:  _Melli_
2016-10-05T18:59:51+00:00 05.10.2016 20:59
Das war wirklich... Unbeschreiblich schön, ich meine man kann sich das vorstellen, mitfühlen,einfach alles.. <3
Das hat bestimmt lang' gedauert um dies fertig zu schreiben.
Respekt!
Mit dem Herzen schreiben,fühlen... Ich liebe dieses Gefühl. <3
Und dann huusch.. Tada! Hat man viel Fantasie.

Hast's gut drauf!
Hoffe auf mehr 'FF's'! ;D

Mfg. Mel ~



Antwort von:  youjissi
05.10.2016 22:25
Vielen lieben Dank, das ist wirklich nett. :D
Ja, so viel Fantasieeee.
Jetzt gibt es erst einmal eine Pause vom Fanfictions schreiben. Aber das wird nicht all zu lange sein.
Vielen Dank, dass du diese FF gelesen hast!

Liebe Grüße, Kazuha-chan <3
Von:  Najat
2016-10-04T21:49:26+00:00 04.10.2016 23:49
Ich verstehe das Ende nicht 😅
Könnte mir jemand das erklären?
War das jetzt positiv oder negativ?
Weil Sakura meinte es würde sie innerlich fertig machen
Antwort von:  youjissi
05.10.2016 07:07
Also Sakura wartete täglich am Bahnhof. Und in der SMS hat sie erfahren, dass Sasuke ebenfalls täglich dort wartetet, nur eben auf einem anderen Gleis. Das heisst, dass sie gegenseitig auf sich gewartet haben. Und Sakura macht diese Tatsache fertig, weil sie jetzt zwei oder drei Monate gewartet hat, Sasuke aber nur am Ende des Bahnhofs war. Sie hätte niemals so lange warten müssen, hätte sie nur das Gleis gewechselt. Das macht sie so fertig.
Antwort von:  Najat
05.10.2016 11:01
Asoo dankeschön😁😁
Von:  piranja11
2016-10-04T20:43:37+00:00 04.10.2016 22:43
Aww wie süß.
sie haben sich endlich wieder.
ich liebe ja solche Romanzen...

Lg
Antwort von:  youjissi
04.10.2016 22:54
Vielen Dank für das Lesen der Fanfiction und deinen Kommentar. :)

Lg Kazuha-chan
Von:  Lilly_Lu_Dragneel
2016-10-04T20:40:57+00:00 04.10.2016 22:40
Schöne Ff :)
Wobei ich sagen muss das ich an manchen stellen echt verwirrt war.

Lg lilly
Antwort von:  youjissi
04.10.2016 22:54
Dankeschön. Ich werde diese FF noch ausbessern, vielleicht verwirrt sie dann nicht mehr. :)

Lg Kazuha-chan
Von:  Inara
2016-10-03T20:14:27+00:00 03.10.2016 22:14
Ein schönes Kapi. Sie ist aber auch ein Dussel.
Bitte schreib schnell weiter.
Antwort von:  youjissi
04.10.2016 09:41
Vielen Dank. Ich bin auch ein Dussel. Ich hatte vor das letzte Kapitel gestern hochzuladen, bin aber nicht mehr dazu gekommen. Ich schreib schnell weiter und heute ist das Kapitel dann da!
LG Kazuha-chan


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