Playing with fire von Leya ================================================================================ Kapitel 29: ------------ Disclaimer: Nicht mir. -*-*- Playing with fire 29 -*-*- Drei Wochen später... Er hatte ihn einfach allein gelassen. Koji vergrub das Gesicht in den Händen und lauschte auf die rasenden Schläge seines Herzens, die gegen seine Rippen hämmerten. Das Geräusch erinnerte ihn daran, dass er noch lebte und machte seinen Verlust umso schmerzlicher. Ihm war schlecht. Sein Kopf schwirrte. Warum hatte er alles aufs Spiel gesetzt? Warum war ihm nicht vorher klar gewesen, dass er alles verlieren würde, was ihm etwas bedeutete? Nein. So stimmte es nicht. Es ,war' ihm klar gewesen, aber er hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen. Hatte die Realität nicht sehen wollen und in seiner Selbstherrlichkeit geglaubt, er wäre unangreifbar. Kurz gesagt, er hatte sich maßlos überschätzt. Und nun bezahlte er den Preis dafür. Es hatte so weh getan, Izumi dabei zu beobachten, wie er ihn einfach zurückließ. Ganz so, als sei er nicht mehr als eine schlechte Erinnerung. Dabei hatte er geglaubt, das, was sie beide verband, wäre etwas ganz besonderes. Koji schloss die Augen und einsame Träne rann ihm über die Wange. Wem machte er eigentlich etwas vor? Er selbst war doch derjenige gewesen, der ihre Liebe verraten hatte. Mit einem leisen Seufzen stand er auf und trat ans Fenster. An die gleiche Stelle, von der aus der beobachtet hatte, wie Izumi zusammen mit Katsumi davongegangen war. Er lehnte den Kopf gegen die Scheibe und schloss die Augen. "Die Krokodilstränen kannst du dir sparen. Das glaubt dir eh niemand." Es dauerte einige Sekunden, ehe Koji begriff, dass er sich die Stimme nicht eingebildet hatte. Doch wirbelte er mit weit aufgerissenen Augen herum und starrte seinen Geliebten fassungslos an. "Izumi...? Bist du das wirklich?" "Wer sollte ich denn sonst sein?" gab der andere gereizt zurück und stellte die Tasche beiseite, die er bisher in der Hand gehalten hatte. "Du bist zurückgekommen!" brach es plötzlich aus Koji hervor und mit einem freudigen kleinen Aufschrei sprang er auf den anderen zu... Nur um gleich darauf benommen auf dem Sofa zu landen. Ungläubig tastete er nach seinem Gesicht und erst als ein stechender Schmerz durch seinen misshandelten Wangenknochen zuckte, wurde ihm bewusst, was geschehen war. "Du... hast mich geschlagen?" "Du hast es verdient." Wieder schwiegen sie lange Minuten und nur das sanfte Ticken der Wanduhr durchbrach beharrlich die zwischen ihnen herrschende Stille, bis Koji es nicht mehr aushielt. "Ich bin froh, dass du zu mir zurückgekommen bist! Ich wusste, du würdest..." "Halt den Mund! Nur weil ich hier bin, heißt das nicht, dass ich zu dir zurückkomme," fuhr Izumi ihn grob an und sah mit stiller Befriedigung, wie der Sänger zusammenzuckte. Koji versuchte etwas zu sagen, doch der Fußballer ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. "Das was du getan hast, läßt sich nicht entschuldigen. Ist dir eigentlich klar, dass du deinen besten Freund beinahe getötet hättest?!" "Aber... ich dachte..." Nicht daran gewöhnt, von seinem Geliebten dermaßen energisch abgekanzelt zu werden, versuchte Koji, ihn durch flehende Blicke zum nachgeben zu bewegen. Doch damit biss er auf Granit, wie die nächsten Worte seines Freundes bewiesen. "Dann hast du eben falsch gedacht. Glaubst du wirklich, ich würde dein Verhalten vergessen und dir sofort wieder in die Arme fallen, nur weil du sagst, dass es dir leid tut? Kannst du dir auch nur ansatzweise vorstellen, wie Katsumi sich im Augenblick fühlt?" "Ich wollte dir doch nur einen Gefallen tun..." murmelte der Sänger leise und fühlte sich seltsam hilflos, als sein Freund ihm einen ungeduldigen Blick zuwarf, in dem sich Ekel und Empörung die Waage hielten. "Wag es nicht, mir die Schuld an deinem Verhalten in die Schuhe zu schieben, Koji!" Izumi ballte die Fäuste. Er kochte vor Wut. Ein Anblick, der Koji mehr als alles andere daran erinnerte, an welch seidenem Faden ihre gemeinsame Zukunft hing. Koji verspürte einen leichten Anflug von Panik. So durfte es einfach nicht enden! Vielleicht sollte er versuchen, etwas zu erklären? Wenn er noch irgendetwas von ihrer Beziehung retten wollte, dann konnte er nur hoffen, dass Izumi ihn verstehen würde. "Du hast immer darunter gelitten, dass ich mich dir aufgedrängt habe. Ich liebe dich so sehr, dass ich dachte, wenn ich meine sexuellen Energien bei jemand anderem loswerde, dann bin ich frei, dich so zu lieben wie du es verdienst. Ohne dich zu belästigen, ohne dir weh zu tun." "Und da tust du dann lieber Katsumi weh? Wo ist denn da die Logik, Koji? Wie kannst du nur so gefühllos sein?" "Ich weiß es nicht, Izumi. Es ist irgendwie passiert. Einfach so. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum Katsumi auch ohne mich leben konnte. Warum er mich nicht brauchte. Ich fühlte mich vernachlässigt, zurückgesetzt, unverstanden. Von jedem ein bisschen. Er ist schon so lange mein bester Freund, war immer für mich da und auf einmal spielte ich nur noch die zweite Geige. Es war unfair. Und deswegen wollte ich ihm zeigen, dass es nichts gibt, was er mir verweigern kann. Das ich derjenige bin, der über sein Handeln bestimmt. Das er mir gehört..." Kojis Stimme wurde leiser und erstarb schließlich ganz. Die letzten Worte seiner Beichte hatte er nur noch geflüstert. Mit hängendem Kopf saß er da und wartete auf sein Urteil. Izumi seufzte leise. Koji bot ein Bild des Jammers und plötzliches Mitleid ließ ihn vor dem Sänger auf die Knie sinken. Zärtlich umfaßte er mit beiden Händen dessen Gesicht und hob seinen Kopf, um ihm in die Augen blicken zu können. "Ich möchte, dass du mir jetzt aufmerksam zuhörst, Koji." Izumi wartete, bis Koji sich vollständig auf ihn konzentrierte, und fuhr dann mit fester Stimme fort: "Du wirst Katsumi nie wieder belästigen. Er hat nicht verdient, was du ihm angetan hast und durch dein Verhalten hast du den einzigen Freund verloren, den du jemals hattest. Du sagst, du hast das alles nur wegen mir getan, aber glaubst du denn wirklich, ich könnte mit der Gewißheit leben, dass du Katsumi langsam aber sicher zu Grunde richtest? Und das alles nur meinetwegen?" Hoffnung, gemischt mit Unglauben und Schmerz, glomm in den Augen des Sängers auf und seine nächsten Worte waren ein schüchternes Eingeständnis seines Versagens: "Aber ich wollte doch nur, dass du glücklich bist!" "Ich bin glücklich, so lange du ehrlich zu mir bist. Du hast in der letzten Zeit sehr viel falsch gemacht, aber ich liebe dich. Ich weiß zwar nicht warum, aber so ist es nun mal. Ich will mit dir zusammen sein, aber ich will mein Glück nicht auf Kosten eines anderen aufbauen." Izumi beugte sich vor und küsste ihn mit fast schon brutaler Härte, dann schob er ihn heftig von sich und stand auf. "Du hast mich in den letzten Wochen fast jeden Tag betrogen und das werde ich nie wieder dulden. Hast du mich verstanden, Koji? Du gehörst mir! Und wenn du etwas willst, dann komm zu mir!" "Warte!" Koji hielt ihn fest, als er sich entfernen wollte und musterte den anderen lange. Als er in Izumis Augen nichts weiter fand als Liebe, seufzte er erleichtert und stand auf. "Warum vergibst du mir? Nach allem, was ich getan habe?" "Weil ich dich liebe, du Trottel. Und jetzt reiß dich ein bisschen zusammen. Du siehst verheerend aus!" Koji konnte sein Glück kaum fassen, als Izumi ihm die Arme um den Hals schlang und sich an ihn drückte. "Kein Fremdgehen und keine Machtspielchen mehr, Koji. Nie wieder." "Nein. Nie wieder," stimmte der Sänger aus vollem Herzen zu und küsste den jungen Mann in seinen Armen voller Leidenschaft. -*-*- Takasaka goss sich leise summend eine Tasse Tee ein und trug diese dann vorsichtig ins Wohnzimmer. Er stellte sie auf dem niedrigen Tischchen ab und setzte sich dann neben Katsumi auf das Sofa. Dieser hatte sich zu einer kleinen Kugel zusammengerollt und schlief tief und fest. Seit knapp drei Wochen lebte Takasaka in einem Zustand absoluten Glücks. Manchmal allerdings übermannten ihn diese Gefühle und in diesen Augenblicken konnte er es noch gar nicht fassen, dass er endlich am Ziel seiner Träume angelangt sein sollte. Katsumi war bei ihm. Es ging ihm gut. Sie waren endlich zusammen. Es war ein Wunder. Sein Wunder. Und er würde sich dieses Wunder nie wieder von irgendjemandem nehmen lassen. Selbstvergessen streichelte über Katsumis zerzauste Locken und sah liebevoll auf den schlafenden Jungen hinunter. Vorsichtig stellte er die Tasse beiseite und stand auf. "Warte!" Katsumi fasste sein Handgelenk und hielt ihn fest. "Wo willst du hin?" Takasaka zuckte erschrocken zusammen. "Ich dachte, du schläfst!" "Nein. Ich bin viel zu glücklich, um zu schlafen." Katsumi richtete sich auf und zog Takasaka wieder neben sich auf das Sofa. "Blieb hier. Bitte." "Ich wollte uns etwas zu essen machen." "Wenn ich dich habe, brauche ich nichts sonst." Katsumi kuschelte sich an ihn und ließ seine Hand vorsichtig unter dessen Hemd gleiten. Er streichelte über die weiche Haut auf Takasakas Bauch und wurde mit einem scharfen einatmen belohnt. "Katsumi... was tust du da?!" "Was denn?" Unschuldig blickte der Angesprochene zu dem älteren auf. "Ich tue doch gar nichts!" Takasaka wand sich ein wenig, doch Katsumis geschickten Fingern konnte er nicht entkommen. Doch als dieser versuchte, den obersten Knopf seiner Hose zu öffnen, gebot er ihm erschrocken Einhalt. "Warte! Was soll das?" "Was glaubst du wohl? Ich will nicht länger warten, Taka-chan!" Katsumi strich mit den Fingerspitzen über den Hosenbund, dann glitt seine Hand tiefer und Takasaka quiekte auf. "Katsumi!" Energisch umfaßte der Katsumis Schultern und hielt ihn fest. "Versteh mich nicht falsch, ich will dich. Sehr sogar. Aber ich könnte es nicht ertragen, dir weh zu tun. Und das würde ich, wenn wir jetzt miteinander schlafen." "Warum sagst du das? Liebst du mich nicht?" Die plötzliche Angst in den blauen Augen des Jungen tat Takasaka fast körperlich weh und von dem verzweifelten Wunsch übermannt, dem anderen seine Liebe zu versichern, zog er den Jungen in seine Arme. Ihre Lippen fanden sich wie von selbst zu einem leidenschaftlichen Kuss, der dem Manager beinahe die Besinnung raubte. Als sie schließlich atemlos voneinander abließen, kämpfte Takasaka mühsam das Verlangen nieder, sich auf der Stelle auf Katsumi zu stürzen und schüttelte den Kopf. "Wir dürfen nicht." "Ich will dich jetzt, Taka-chan! Tu mir das nicht an! Weis mich nicht ab!" "Bitte, Katsumi. Mach es nicht noch schwererer, als es ohnehin schon ist!" Takasaka beugte sich vor und gab dem verwirrten Jungen einen sanften Kuss auf die Nasenspitze. Dann schob er ihn sanft von sich. "Glaub mir, es ist besser, wenn wir noch ein bisschen warten." Als er sich zurückziehen wollte, hätte Katsumi beinahe frustriert aufgeschrien. Nicht schon wieder. Diesmal nicht. Seine Hand schoß vor und grub sich in das Hemd des Mannes, dann zog er ihn zu sich herunter und warf ihm einen Blick zu, in dem sein Verlangen wie eine Flamme zu lodern schien. "Wenn wir jetzt nicht auf der Stelle miteinander schlafen, dann schwöre ich dir, bringe ich dich um!" fauchte Katsumi den überraschten Manager an, der bei seinem Ausbruch leicht zurückzuckte. Doch gleich darauf hatte er sich wieder gefaßt und sagte mit gespielter Unterwürfigkeit: "Ganz wie du willst, Liebling." "Lieb..." Katsumi fehlten die Worte. Noch nie hatte jemand ihn so genannt und eine Woge puren Glücks überschwemmte sein Denken. "Schlafzimmer. Bett. Jetzt." Und als Katsumi ihn diesmal küsste, schob Takasaka all seine Bedenken beiseite, hob den leichten Körper des Jungen auf seine Arme und eilte mit großen Schritten dem Schlafzimmer entgegen. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)