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The twins of destiny

(Erwachen und Finden) Schaut bitte in meinem Weblog nach, WICHTIG!!!
von

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Die Prophezeiung

The twins of destiny I (Erwachen und Finden)
 

So, meine zweite FF, die ich veröffentliche. Wer hätte das gedacht? Also ich nicht! In dieser Geschichte geht es um, man glaubt es kaum, um Harry Potter. Die Geschichte beginnt nach Harrys 4. Schuljahr. Da ich gerade mal die Storyline für den 1. Teil habe, steht das, was danach kommt, noch in den Sternen. Außerdem will ich mich schon im vorraus dafür entschuldigen, dass es nach Kapitel 1 wahrscheinlich sehr lange dauert, bis das Nächste kommt. Aber ich bin im Schreiben nun mal 'ne lahme Ente und ihr seid vorgewarnt!

Jetzt die Formalitäten: Mir gehört nichts außer meiner total dämlichen Idee, schön wär's! Ich hafte nicht für irgendwelche geistige Schäden, ich mache, leider Gottes, keine Kohle mit dieser Story(Ich hab ja auch keinen Ofen, also was soll ich damit? *grins*) und stehe für Feedback aller Art zur Verfügung.

Zum Pairing sag ich noch nichts, bin mir da nur über eines schlüsig und das kommt noch laaaaaaaaaaaange nicht vor.

Ich denke, ich hab euch jetzt lang genug zugelabert, also:

Viel Spaß beim Lesen!

(Und bevor ichs vergesse, ich warne mal vor allem, vor dem man warnen muss. Ich weiß schließlich noch nicht was alles passiert.)
 

Prolog

Die Prophezeiung
 

In einer Zeit, in der das Böse immer wieder gegen das Gute kämpfte, prophe-zeite ein Hellseher kurz vor seinem Tod, dass immer, sollte es einen Kampf zwischen Gut und Böse geben, zwei Kinder geboren werden, die Zwillinge des Schicksals, die den Kampf entscheiden könnten. Sie würden zur gleichen Zeit geboren werden, am gleichen Tag, zur gleichen Stunde. Sie würden Gegensätze sein, wie Tag und Nacht. Einer würde Yin sein, der andere Yang. Zusammen hätten sie eine kaum vorstellbare Macht. Und nur zusammen könnten sie diese Macht entfalten.

Die Macht, die sie zuerst findet, könnte siegen, denn die Kinder wären bei ihrer Geburt weder gut noch böse.

Es läge in ihrer Hand. Sie würden den Kampf entscheiden.
 

Und so war es. Immer wieder wurde durch die Zwillinge der Kampf entschie-den. Mal gewann das Böse, mal das Gute.

Ende des 20. Jahrhunderts war es wieder soweit, der Krieg war an seinem Showdown angekommen. Die Zwillinge des Schicksals wurden in jeweils eine Familie auf jeder Seite hinein geboren.
 

Ende Juli. Voldemort, der mächtigste Schwarzmagier zu dieser Zeit, überließ nichts dem Zufall. Er hatte fähige Wahrsager, die er regelmäßig befragte. Aber diesmal wurde ihm etwas gesagt, das ihm überhaupt nicht gefiel. Seine Wahrsager meinten, dass eine Macht entstanden sei, die ihn, Voldemort, ver-nichten könnte. Was die Seher ihm nicht sagten, war, dass er diese Macht auch für sich nutzen könnte. Da sie Voldemort auch nicht sagten, wo die Macht zu finden sein wird und wie sie sich manifestiert, konnte er auch nichts tun.
 

Ein Jahr später. Voldemort hatte alles vorbereitet, um eine potentielle Ge-fahr auszulöschen. Die Potters waren die letzten bekannten Nachfahren von Godric Gryffindor und sie könnten ihm gefährlich werden, denn sie hatten einen Sohn bekommen, der es, vom Machtpotenzial her, mit Gryffindor selbst aufnehmen könnte. Die Potters hatten wohl irgendwie spitz gekriegt, dass er hinter ihnen her war. Sie hatten den Fidelius - Zauber angewandt, dabei a-ber einen entscheidenden Fehler gemacht. Ihr Geheimniswahrer war Peter Pet-tigrew, einer ihrer besten Freunde. Was sie nicht wussten, war, dass sich Peter Voldemort angeschlossen hatte. So war es für Voldemort ein Kinder-spiel.

Aber auch Voldemort machte einen Fehler, denn er beachtete nicht die Tatsa-che, dass sich Lily Potter aus Liebe für ihren Sohn opferte. Damit gab sie dem letzten lebenden Potter einen so mächtigen Schutz, dass er sogar dem tödlichen Fluch standhalten konnte. Nachdem er James und Lily Potter mit Avada Kedavra getötet hatte, versuchte Voldemort das auch bei Harry Potter, einjähriges Kind. Aber der Fluch hatte nicht die gewünschte Wirkung. Ganz im Gegenteil, der Fluch fiel auf Voldemort selbst zurück.

Voldemort hatte noch mal Glück im Unglück, denn nach vielen Experimenten ist es ihm fast gelungen, die Unsterblichkeit zu erreichen. So trennte der Fluch lediglich den Geist vom Körper und Voldemort verschwand.

Harry Potter wurde berühmt, als der Junge der lebt. Er war der erste und einzige, der den Todesfluch überlebte und er bezwang den dunklen Lord, aber dafür musste er einen hohen Preis zahlen.
 

Ende Prolog
 

So, das war der Prolog. Wer mehr von der Geschichte will, der melde sich. Mir ist auch schnurz, ob's nun Lobeshymnen, Heiratsanträge, Kritiken(über die ich mich freuen würde, da ich noch nicht lange schreibe)oder Morddrohungen sind.

Bis Bald

Haruka

Klare Verhältnisse

Und schon kommt Kapitel 1. Ab jetzt geht es richtig zur Sache, mehr oder weniger. Es kann sein, dass mir im Prolog ein Fehler unterlaufen ist, über den Zeitpunkt, wo Voldie die Potters angreift. Um das gegebenenfalls richtig zu stellen, Harrys Eltern starben am 31.10.1981. So ich stell euch jetzt nicht länger auf die Probe

Ich wünsche viel Spaß
 

Kapitel 1

Klare Verhältnisse
 

Im Ligusteweg Nummer 4 war mal wieder die Hölle beim Frühstück los. Dudley Dursley, der Cousin von Harry Potter, war noch immer auf Diät und das passte ihm gar nicht. Leider muss erwähnt werden, dass Dudley schon ein ganzes Jahr fastet und er nicht wirklich viel abgenommen hat. "Ihr wollt mich verhungern lassen!", schrie er unentwegt. Seine Mutter, Petunia Dursley war fast am Verzweifeln. "Aber Schätzchen", sagte sie mit Tränen in den Augen, "wir wollen doch nur dein Bestes!" Harry hatte währenddessen sein Frühstück aufgegessen und brachte sich in Sicherheit. Wenn Dudley seiner Meinung nach nicht genug zu Essen bekam, war er unberechenbar. Und wenn er ein Jahr nicht genug Nahrung zu sich nehmen konnte, sollte man sich nicht mit ihm anlegen. Die Tatsache, dass Harry schon seitdem Dudley zu schlagen konnte, Dudleys Lieblingsopfer war, machte die Sache für Harry nur noch gefährlicher. Seit Dudley zu Beginn der Sommerferien Harry verprügelte und ihn nicht mal Harrys schlechte Verfassung aufhielt, war Harry seinem Cousin aus dem Weg gegangen. Oben angekommen, wollte er sich an seine Hausaufgaben machen, die er wieder über die Ferien aufbekommen hatte, als ihm einfiel, dass er schon alle Aufgaben erledigt hatte. Da er sonst nichts zu tun hatte, nahm er sich eines seiner Schulbücher aus seinem ersten Jahr in Hogwarts und wiederholte den Stoff.

Harry war von Natur aus zwar kein strebsamer Junge, aber nach dem, was er in seinem letzten Jahr in Hogwarts erlebt hatte, brauchte er dringend Ablenkung.

Harrys viertes Schuljahr war der reinste Höllentrip gewesen. Zuerst ist er von einem Todesser in das Trimagische Turnier eingeschleust worden, weshalb sein bester Freund, Ron Weasley, ihm vorläufig die Freundschaft gekündigt hat. Dann musste er sich durch drei hochgefährliche Turnierrunden kämpfen, wobei in der letzten noch eine unerwartete Überraschung wartete. Der Trimagische Pokal, den man in der letzten Runde erreichen musste, war ein Portschlüssel. Er und Cedric Diggory, der andere Hogwarts Champion, berührten gleichzeitig den Pokal und wurden auf einen Friedhof in Little Hangleton transportiert, wo Wurmschwanz, alias Peter Pettigrew, Cedric ohne zu zögern getötet hatte. Danach wurde er Zeuge der Rückkehr Lord Voldemorts. In einem Duell mit ihm konnte Harry gerade so entkommen. Als er dann dem Zaubereiminister, Cornelius Fudge, erzählte was passiert war, stellte der ihn als Lügner hin.

Die Jahre davor waren natürlich nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. In seinem ersten Jahr traf er zum zweiten Mal auf Voldemort. Voldemort wollte sich Mithilfe des Steins der Weisen, der zu dieser Zeit in Hogwarts aufbewahrt wurde, einen neuen Körper schaffen. Mit der Hilfe von seinen besten Freunden Hermine Granger und Ron(ald) Weasley gelangte Harry zum Stein und konnte verhindern, dass er Voldemort in die Hände fällt.

In seinem zweiten Schuljahr hat Ginny Weasley, Ron kleine Schwester, die Kammer des Schreckens geöffnet. Die Kammer war von dem Hogwartsgründer Salazar Slytherin in das Schloss gebaut worden und enthielt einen Basilisken, eine große Schlange mit tödlichem Blick und giftigen Zähnen. Ginny wurde von Tom Vorlost Riddle, dem jüngeren Ich Lord Voldemorts, kontrolliert. Ginny wurde von Riddle in die Kammer entführt und Harry hat die Schlange getötet und Ginny zurückgebracht.

Im nächsten Jahr traf Harry auf Sirius Black, seinem Paten. Sirius gehörte zu James' besten Freunden, war aber unschuldig im Zauberergefängnis Askaban eingesperrt gewesen, aus dem er zwölf Jahre nach seiner Inhaftierung ausbrach. Nachdem sich gegen Ende des Schuljahres herausstellte nicht schuldig an dem Mord an 13 Menschen war und nicht hinter Harry her war, wie es hieß, sondern hinter Rons Ratte Krätze, hinter der sich Wurmschwanz verbarg, war er auf der Flucht. Für seine Unschuld gäbe es leider nur einen Beweis, man müsste Wurmschwanz fangen und dem Ministerium aushändigen, denn er war angeblich ein Opfer von Sirius Massenmord. Aber da Wurmschwanz auch fliehen konnte, fehlte dieser Beweis.

Das alles waren nicht unbedingt schöne Erinnerungen und sich abzulenken war der einzige Weg, nicht darüber nachdenken zu müssen. Und für die Schule zu lernen war eine Option, außerdem könnte es nicht schaden.

In seine Lehrbücher vertieft, die durchaus nicht langweilig waren, bemerkte Harry nicht, dass es an seiner Tür geklopft hat. Erst als ein räuspern zu hören waren blickte er auf. In der Tür stand Petunia mit einem Tablett, auf dem Essen stand. Sie stellte das Tablett auf seinen Schreibtisch und bedachte Harry mit einem kritischen Blick. "Du solltest wirklich mehr essen!", meinte sie. Petunia ging zur Tür, schloss sie und setzte sich zu Harry aufs Bett. Dann sagt sie: "Vernon bringt Dudley jetzt zum Bahnhof. Möchtest du reden?" Dieses Angebot war ernst gemeint. In den drei Wochen, die Harry wieder im Ligusterweg war, war so einiges passiert, unter anderem hatten sich Petunia und Harry ausgesprochen und vertragen.
 

*~*~*~*Flashback*~*~*~*
 

Harry war wieder im Ligusterweg, aber er benahm sich anders als sonst. Das fiel sogar Petunia auf. Harry war stiller als sonst, er aß nicht viel, man konnte froh sein, wenn man ihn zu den Mahlzeiten zu Gesicht bekam und mehr als zwei bis drei Sätze von ihm zu hören konnte. Er fügte sich still in die Arbeiten, die er verrichten musste. Früher hat er bei Arbeiten, die ihm sinnlos vorkamen, noch protestiert, aber diesen Sommer blieb das komplett aus. Schaute man in seine Augen, sah man nichts außer einer unergründlichen Leere.

Jede anständige Mutter beginnt, sich Sorgen zu machen, wenn solche Anzeichen zu sehen sind. Und auch wenn sie das Kind nicht mögen sollte, sieht das Kind aus, als könnte es jeden Moment zusammenbrechen, fängt sie an sich Sorgen zu machen.

Und in diesem Fall war es genau so. Nur ein paar Tage nach Harrys Ankunft fiel Petunia auf, dass alles was Harry tat, aussah, als wäre er eine Maschine. Es schien, als wäre er eine leere Hülle. Harry bekam aus seiner Umgebung fast nichts mehr mit. Petunia wollte ihn darauf ansprechen, fand aber keine Gelegenheit dazu.

Was sie nicht wissen konnte, war, dass sich in Harrys Kopf immer wieder die Szenen abspielten, nachdem er den Pokal berührt hatte. Auf die Dauer hält das niemand aus und er konnte sich dagegen nicht wehren. Und so kam, was kommen musste.

Vernon Dursley, Harrys Onkel, war arbeiten und Dudley bei Freunden. Harry sollte Petunia in der Küche helfen. Während Petunia darüber nachdachte, wie sie am besten ein Gespräch anfängt, wurde Harry schwindelig. Er fühlte sich zwar schon den ganzen Tag nicht so gut, aber jetzt verschwamm seine Sicht und dann wurde alles um ihn herum schwarz. Petunia hörte nur noch das Aufschlagen von Harry Körper, als er zu Boden fiel. Vor Schreck ließ Petunia den Teller, den sie gerade in der Hand hatte, fallen. Harry war weiß wie die Wand. Sie nahm ihn auf die Arme und trug ihn zur Wohnzimmercouch. Ganz vorsichtig legte sie ihn hin. Da sie sicher war, dass es noch eine Weile dauern könnte, bis Harry wieder zu sich kommen würde, fegte sie erst mal die Scherben weg. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, hatte sich Harry noch keinen Millimeter bewegt, also zog sie sich einen Sessel heran, nahm sich ein Buch und wartete lesend.

Das nächste, was Harry mitbekam, war, dass er auf etwas weichem lag. Eigentlich unmöglich, der Küchenboden ist bestimmt nicht weich, sondern hart. Jemand musste ihn irgendwo draufgelegt haben. Als er die Augen öffnen wollte, musste er blinzeln, da ihn das Licht in den Augen brannte. Er setzte sich auf und sah direkt in das Gesicht seiner Tante. "Was ist passiert?", fragte Harry. "Das sollte ich dich fragen!", antwortete ihm die Gefragte, "Du bist einfach umgekippt. Darf ich erfahren, was mit dir los ist?" "Was soll schon los sein? Es ist doch alles in Ordnung." Er setzte ein künstliches Lächeln auf. "Natürlich, es ist auch völlig normal, dass du einfach mal so zusammenbrichst! So blöd bin ich auch nicht. Du bist niemand, den es so leicht aus den Schuhen haut, du warst schon immer ein zäher Junge!" "Ich soll dir sagen, was mit mir los ist? Ganz einfach. Ich sehe die ganze Zeit, wie einer meiner

Mitschüler von dem Mörder meiner Eltern umgebracht wird und ich bin Schuld daran! Außerdem hatte ich netterweise einen Logenplatz zu dessen Rückkehr und durfte sogar unfreiwillig daran teilhaben. Und als wäre das noch nicht genug, muss ich mir diese Bilder sogar in meinen Träumen ansehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal eine Nacht durchgeschlafen habe." "Du hast es auch nie einfach, oder?", fragte Petunia. "Schön wär's! Aber es reicht ja nicht, dass ich meine Eltern verloren und diese verdammte Narbe auf meiner Stirn habe, nein, sobald die ganze Welt weiß, wenn sie es denn jemals wissen sollte, darf ich den Helden spielen. Dabei bin ich doch auch bloß ein 15-jähriger Teenager!" Harry war mit jedem Wort lauter geworden, hat aber den letzten Satz nur noch geflüstert. Jetzt waren anscheinend alle Dämme gebrochen, denn an Harrys Wangen flossen die Tränen haltlos hinunter und zwischendurch war ein Schluchzen zu hören. Petunia, die das nicht mit ansehen konnte, nahm Harry liebevoll in den Arm. Es dauerte eine ganze Weile, bis Harry sich beruhigt hatte und ab und zu konnte man Sätze wie "Ich kann nicht mehr!" oder "Das ist zu viel!" hören.

Nachdem die Tränen versiegt waren, drängte sich Harry eine Frage auf. "Tante Petunia, warum tust du das?", wollte er wissen. Lange dachte Petunia über diese Frage nach. Schließlich sagte sie:"Ich glaube, das bin ich meiner Schwester schuldig. Weißt du, als ich fünf war, haben meine Eltern sie adoptiert. Sie war erst drei Jahre alt, aber wir haben uns sofort gut verstanden. Wir hingen zusammen wie siamesische Zwillinge, nichts konnte uns trennen. Aber bald habe ich gemerkt, dass unsere Eltern sie bevorzugten. Es hieß immer Lily hier, Lily da. Ich zählte gar nicht mehr. Sie war die Schönere von uns Beiden und fand immer schnell Freunde, ich tat mich da meistens sehr schwer. Ich habe zwar nie etwas gesagt, aber ich war eifersüchtig. Nur Lily hat anscheinend etwas mitbekommen. Sie fragte mich immer wieder, ob alles zwischen uns in Ordnung war. Ich hätte ihr sagen sollen, dass ich es unfair finde, dass sie immer bevorzugt wurde. Vielleicht wäre es dann nicht so weit gekommen. Wir stritten immer häufiger, wobei ich immer anfing.

Als sie dann deinen Vater heiraten wollte und mich persönlich zur Hochzeit einlud, krachte es richtig. Wir warfen uns Dinge an den Kopf, da würdest du staunen. Das war das letzte Mal, dass ich meine Schwester gesehen habe und das letzte was ich ihr gesagt habe, war, dass ich sie hassen würde. Ich konnte ihr und, vor allem mir nicht verzeihen, dass sie einfach gestorben war, ohne dass ich mich von ihr verabschieden konnte.

Und immer, wenn ich in deine Augen gesehen habe, dachte ich, ich sehe in ihre. Nur dieses Jahr nicht, dieses Jahr fehlt deinen Augen das Leuchten. Daran konnte ich erkennen, dass etwas nicht stimmt."

Harry hatte während Petunias Erzählung stumm zugehört, aber etwas wollte er noch wissen. "Wieso denkst du, du bist meiner Mutter etwas schuldig?", stellte er seine Frage.

"Ich war selbst nicht besser als meine Eltern. Lily war die ganze Zeit freundlich zu mir, egal wie ich sie behandelte. Es war, als wüsste sie genau, was in mir vorging und hat sich dementsprechend verhalten, aber ich habe ihr so viele Steine wie möglich in den Weg gelegt. Als sie dann nach Hogwarts kam und meine Eltern fast überschäumten vor Stolz und Glück, aber kaum ein Wort darüber verloren, als ich die beste Schule in der Umgebung besuchen konnte - du glaubst nicht, wie schwer die Aufnahme ist -, bin ich ausgerastet. Trotzdem schien es Lily nicht zu stören, dass ich sie so behandelte, wie meine Eltern mich. Ich bin ihr also was schuldig und ich zahle meine Schulden. Außerdem war es nicht mehr mit anzusehen, dass du wie ein Toter durch die Gegend gegangen bist", antwortete ihm Petunia.

"Wie ein Toter, ja? Ich hab' davon nicht viel mitgekriegt, war irgendwie nicht ganz da. Aber wie ein Toter? Nicht zu fassen! Muss ja wirklich schlimm gewesen sein. Wo wir gerade beim Thema sind, weißt du, wo das Grab meiner Eltern ist? Ich würde gerne mal hingehen." "Nein, tut mir leid." "OK, macht nichts. Es gibt ein paar Leute, die es wissen könnten, die kann ich fragen. Willst du mitkommen?" Petunia nickte nur. Eine Weile schwiegen beide, dann meinte

Petunia:"Willst du was essen? Du bist nur noch Haut und Knochen!"

Eine Antwort gab aber nicht Harry, sondern sein Magen. Sein knurrender Magen! "Ich glaube, die Antwort kann ich mir sparen. Ich bin eindeutig überstimmt", sagte der Besitzer des knurrenden Magens. Wie auf Kommando lachten beide, Harry und Petunia, gleichzeitig los.
 

*~*~*~*Flashback Ende*~*~*~*
 

"Habe ich denn eine Wahl?", nahm Harry das Angebot an. "Nein, hast du nicht!", entschied Petunia und fügte noch hinzu:"Seit wann lernst du freiwillig? Früher hast du das doch auch nicht gemacht." "Seit mir langweilig ist und ich dringend Ablenkung brauche. Meine Hausaufgaben sind schon erledigt und schaden kann's ja auch nicht, oder?" "Wieso brauchst du Ablenkung?", hakte Petunia nach. "Wenn ich mich nicht ablenke, denke ich zu viel nach. Und davon werde ich irgendwann noch verrückt, sofern nicht jemand oder etwas anderes vorher dafür sorgt", erwiderte Harry. Fragend blickte seine Tante ihn an. Harry erklärte:"Wenn ich Zeit zum Nachdenken hätte, würde ich automatisch anfangen, mir über Voldemort und alles was damit zusammenhängt Gedanken zu machen. Es ist nun mal eine Tatsache, dass ich auf seiner Abschussliste bei den oberen Plätzen stehe. Und meine Freunde werden auch alle dort zu finden sein, wenn nicht durch mich, dann entweder wegen ihrer Herkunft oder wegen ihrer Einstellung. Von Sirius ganz zu schweigen. Der wird ja auch noch vom Ministerium gesucht. Ich frage mich ehrlich, wozu der liebe Cornelius Fudge überhaupt einen Kopf hat. Drin ist sowieso nichts!" Wer ist", fragte Petunia, "Cornelius Fudge?" "Cornelius Fudge ist das Schlimmste was der Zaubererwelt zurzeit passieren kann. Er, seines Zeichens Zaubereiminister, will nicht glauben, dass Voldemort wieder da ist. Er hat Angst, dass seine mühsam aufgebaute Ordnung den Bach runter geht. So ist es fast unmöglich, irgendetwas gegen Voldemort zu unternehmen", erzählte Harry.

"Um wen machst du dir mehr Sorgen, um deine Freunde oder um dich?", verlangte Petunia zu wissen. Harry überlegte gar nicht lange und meinte:"Um meine Freunde! Ich werde hier durch etwas oder jemanden geschützt, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht hier. Meine Freunde hingegen nicht. Außerdem macht es nichts, wenn ich draufgehe. Mich hätte es eigentlich schon vor 14 Jahren erwischt, wenn meine Mutter sich nicht geopfert hätte. Und in den letzten vier Jahren wäre ich so häufig fast draufgegangen, dass ich das schon nicht mehr zählen kann. Wenn es mich erwischt, habe ich halt Pech gehabt. Ich hatte noch 14 mehr oder weniger schöne Jahre, meine Freunde haben praktisch noch ihr Leben vor sich. Ich bin nicht wichtig!" Petunia schaut ihn geschockt an. "Natürlich bist du wichtig! Allein schon weil Voldemort versuchte dich als Kind zu töten. Du musst irgendetwas an dir haben, das er fürchtet. Davon abgesehen wären deine Freunde sicher anderer Meinung als du", sagte Petunia. "Irgendwo hast du ja Recht. Aber trotzdem, ich bin wahrscheinlich nur dazu da, um dem bösen Onkel den Saft abzudrehen. Alle erwarten das und es scheint so gut wie keinen zu interessieren, wie es mir geht. Es steht ja noch nicht mal aus, dass ich den Kampf gewinne, davon, dass ich überlebe mal ganz zu schweigen, aber alle erwarten, dass ich ihn besiege. Alle sehen nur den Jungen der lebt, Harry Potter, ich bin Nebensache!

Aber lassen wir das, ich habe Hunger!"
 

"Finde ihn!" "Was?", fragte Harry und sah sich suchend um. "Wer hat das gesagt?" Aber Harry sah nichts, nichts, außer undurchdringlicher Dunkelheit. "Finde ihn!", sagte eine Stimme noch einmal. "Wen? Wen soll ich finden?" "Ihn, Yin, denn du bist Yang!", antwortete die Stimme. "Aber wer ist das? Und was heißt, ich bin Yang? Wer bist du?", wollte Harry wissen. Das alles verwirrte ihn, aber die Stimme sagte nur noch:"Finde ihn! Du musst ihn finden!"
 

Harry schreckte hoch. Der Traum, den er eben hatte, war sehr merkwürdig. Und dass es ein normaler Traum war, bezweifelte er sowieso. Er hatte ja schließlich schon immer Träume gehabt, die eine Bedeutung hatten. Aber bevor er weiter nachdenken konnte, klopfte es an seinem Fenster. Erst war er ziemlich verwundert, denn vor dem Fenster waren einige Eulen zu sehen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm dann, dass er seit einigen Minuten 15 Jahre alt war. Er schritt zum Fenster öffnete es und ließ die Eulen rein. Sofort machten sie es sich auf dem Bett gemütlich und warteten darauf, dass Harry

ihnen die Last abnahm. Nachdem dieser das getan hat, machten sich bis auf zwei Eulen alle wieder auf den Rückweg. Zurück blieben seine eigene Schneeeule Hedwig und die kleine Eule seines besten Freundes, Pig.

Als erstes öffnete Harry den Brief von Ron:
 

Hi Harry,

alles Gute zum Geburtstag! Wie geht es dir so? Ärgern dich die Muggel?

Da du dich bestimmt fragst, was bei uns so los ist, hier die Kurzfassung: Du-weißt-schon-wer ist zurzeit nicht aktiv, Fudge stellt sich immer noch quer und Dumbledore versucht unter der Nase unsres unfähigen Zaubereiministers eine Widerstandsgruppe aufzubauen. Soweit ich weiß, ist aus jeder Abteilung des Ministeriums mindestens einer dabei. Bei den Abteilungen, die mit Voldemort zu tun hatten, sind es sogar ziemlich viele. Unsere allseits geschätzte Rita Kimmkorn hält sich anscheinend an ihre "Abmachung", es ist noch keine einzige Lüge abgedruckt worden, zumindest nicht von ihr.

Du wirst es nicht glauben, aber Mum hat Fred und George den Scherzartikelladen erlaubt. Die zwei sind schon wieder fleißig am erfinden. Ich sag dir, die zwei haben Ideen, da schüttelst du nur den Kopf. Das merkwürdige ist, dass sie von irgendwo Geld herhaben müssen, diese Zutaten sind schließlich nicht umsonst. Sie haben mir auch einen Festumhang gekauft, er ist flammendrot. Aber weder George, noch Fred sagen irgendetwas über ihre Geldquelle. Das ist doch total unfair!

Jetzt zu was ernstem. Wir können dich diese Sommerferien leider nicht zu uns holen. Ich weiß nicht genau, wieso, aber ich weiß, dass meine Eltern mit Dumbledore gesprochen haben. Du sollst sicher sein, wo du bist. Kann ich zwar nicht verstehen, aber die Erwachsenen werden schon wissen, was sie tun. Hoffe ich! Tut mir echt leid, aber ich kann nichts machen.

Also halt die Ohren steif und noch viel Spaß, auch wenn ich meine Zweifel habe, dass du den bei deinen Verwandten hast.

Bis bald

Ron

P.S. Ich hoffe dir schmeckt der Kuchen, Mum hat ihn gebacken.
 

Nun öffnete er das Päckchen, dass Pig, wie auch immer, auch noch mitgebracht hat. Darin fand er lauter Süßigkeiten und eine Erdbeertorte. Die von Mrs. Weasley gebackenen Kuchen und Süßigkeiten(also auch Kekse usw.) waren die besten auf der Welt. Aber es war schon schade, dass er nicht zu den Weasleys durfte, aber da konnte man nichts machen. Einen Lichtblick gab es ja, jetzt, wo er sich mit seiner Tante verstand.

Jetzt wollte er wissen, was Hermine so schrieb.
 

Hallo Harry,

na, wie geht's? Ich und Viktor wünschen dir alles Liebe zu deinem Geburtstag. Ganz recht, du hast dich nicht verlesen, ich und Viktor! Ich bin nämlich über die Ferien bei ihm zu Besuch. Ron wird wohl nicht so begeistert sein. Dabei hat er Viktor zum Abschied sogar noch um ein Autogram gebeten. Ich versteh ihn einfach nicht! Könntest du nicht mal mit ihm reden?

Hast du schon gehört, dass Du-weißt-schon-wer noch nicht wieder aufgetaucht ist. Das macht mir irgendwie Sorgen. Es kommt mir so vor wie die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm ist. Und Fudge wird das nur in seinem Glauben bestärken, du hättest dir alles nur ausgedacht. Der Kerl ist so ein Ignorant! Aber was labere ich dich voll, du hast wahrscheinlich am meisten daran zu kauen!

Also Bulgarien ist wunderschön! Das glaubst du gar nicht, aber ich erzähle dir alles im Zug, OK? Ich bin sowieso noch eine ganze Weile hier.

Ich wünsche dir noch schöne Ferien und einen schönen Geburtstag, auch wenn du nicht zu Ron darfst. Ach ja, und denk nicht zu viel nach, sonst komme ich und wasch dir den Kopf. Nur damit das klar ist, du kannst doch nichts dafür, also hör auf, dir die Schuld zu geben!

Tschüss

Deine Hermine

P.S. Ich hoffe, ich hab mit dem Buch deinen Geschmack getroffen.
 

Tja, das war mal wieder typisch Hermine, sie wusste schon immer sehr gut was er dachte. Na ja, vielleicht nicht immer, aber doch ab und zu. Leider konnte man ihm noch so gut zureden, er würde sich immer die Schuld geben, und daran konnte nicht einmal eine Hermine Granger etwas ändern!

Trotzdem war es recht interessant zu wissen, dass die sonst so kluge Hermine keine Ahnung hatte, warum Ron auf Viktor eifersüchtig war, auch wenn es dafür wahrscheinlich wirklich keinen Grund gab. Aber bis die zwei geschnallt hatten, dass sie ineinander verliebt waren, könnten noch ein paar Monate dauern.

Das Buch von Hermine sah aus, als könnte es interessant sein. Es war ein Sammelband von verschiedenen Krimis und ziemlich dick. Ihm würde in der nächsten Zeit nicht schnell langweilig werden.

Nun war Hagrid dran. Sein Brief war nur sehr kurz. Er wünschte Harry nur alles Gute zum Geburtstag und schrieb, er wäre gerade sehr beschäftigt und könne nicht viel schreiben. Harry schätzte, dass das mit dem Auftrag von Dumbledore zusammenhing. In dem Paket waren Hagrids selbst gemachte Süßigkeiten, bei denen es gesünder war, sie nicht zu essen.

Von seinem Paten kam auch nur ein kurzer Brief, aber Harry wusste ja, dass Sirius auf der Flucht war und auch noch einen Auftrag von seinem Schulleiter hatte. Folglich hatte Sirius nicht unbedingt viel Zeit, um Briefe zu schreiben. Das Geschenk von Sirius entschädigte Harry aber völlig. In einem anderen Umschlag lagen ganz viele Fotos von den Rumtreibern und Lily Evans. Sie zeigten die Fünf beim Streiche aushecken und ausführen, wenn sie sich unbeobachtet fühlten und in vielen anderen Situationen. Und natürlich bewegten sich die Personen auf den Bildern, so wie es in der Zaubererwelt üblich war. Harry freute sich riesig über die Fotos, auch wenn er jetzt wohl ein neues Fotoalbum brauchen würde.

Als letztes öffnete er den Schulbrief. Es stand das gleiche wie immer drin: finden sie sich am soundsovielten dort und dort ein, sie benötigen das und das, das übliche Blabla eben. Nur eine Sache war anders. Es war noch ein Bogen Pergament mit den Glückwünschen zum Vertrauensschüler und das dazugehörige Abzeichen beigelegt.

Nach einem Blick auf die Uhr, die ihm sagte, dass er fast eine Stunde mit seiner Post zugebracht hatte, legte r sich wieder ins Bett. Den seltsamen Traum hatte er schon wieder vergessen.
 

Die nächste Zeit passierte kaum etwas, außer, dass Vernon auf Diät gesetzt wurde. Begeistert war er davon überhaupt nicht.

Nicht lange vor Schulbeginn, Vernon war gerade arbeiten, sprach Harry seine Tante auf die Schulbesorgungen an.

"Tante Petunia? Ich muss noch meine neuen Schulsachen holen." "Und?... Oh, natürlich! Du musst ja irgendwie nach London kommen, habe ich recht?", sagte Petunia. Harry nickte. "OK. Mach dich fertig, wir gehen einkaufen!"

Gesagt, getan. Fünf Minuten später waren sie schon auf dem Weg in die Winkelgasse.

Angekommen, staunte Petunia nicht schlecht. "Als ich das letzte Mal hier war, sah das aber ganz anders aus!", meinte sie, während beide an den Läden vorbei gingen. "Warum trägst du eigentlich ein Cappie?" (Hat jemand eine Ahnung, wie man das schreibt? Ich meine diese Schirmmützen, auch wenn kein Schwein diesen Namen benutzt.) "Damit wir heute noch nach Hause kommen. Das können wir vergessen, wenn auch nur einer meine Narbe sieht!", kam Harrys leise Antwort.

Die Zeit in der Winkelgasse über sprach Harry nicht viel. Auf die Fragen seiner Tante antwortete er so kurz wie möglich.

"Wir können gehen, ich habe alles!", sagte Harry, nachdem sie als letztes Flourish&Blotts verließen. Petunia sagte darauf nichts, sie fragte sich, warum Harry heute so ruhig war. Sie machte sich große Sorgen um Harry, er dachte viel zu viel nach. Aber was konnte sie dagegen schon machen.

Langsam gingen sie wieder Richtung Tropfender Kessel. Als Harry plötzlich silberblonde Haarschöpfe sah, nahm er seine Tante an der Hand und zog sie hastig zum Ausgang. Als sie wieder im Muggellondon waren, riss Petunia sich los. "Was, zum Teufel, sollte das?!", fragte sie aufgebracht. "Ganz einfach", gab Harry ihr eine Antwort, "ich hatte keine Lust auf Muggelhasser 1 unserer Schule zu sehen, den seh' ich in Hogwarts noch oft genug!" Petunia schwieg. Was sollte sie sagen?
 

"Finde ihn!" - "Wer bist du?", fragte ein Junge. "Finde ihn!" Der Junge versuchte auszumachen, woher diese Stimme kam, aber er sah nichts. Er war in einem hellen und endlos erscheinenden Raum. "Bitte, du musst ihn finden!" Die Stimme fing an zu nerven. "Finden? Wen denn? Und warum?", wollte der Junge wissen. "Finde Yang! Finde ihn!" "Aber warum?" Der Junge wollte endlich wissen, was das zu bedeuten hatte. "Du bist Yin, finde Yang!" "Wer ist Yang und wieso soll ich ihn finden?" Die Stimme gab keine Antwort.

Ganz plötzlich spürte er ein Brennen auf der Brust. Es tat verdammt weh, aber er sah nicht weshalb. Er biss vor Schmerz die Zähne zusammen...
 

...und schreckte hoch. Der Schmerz hörte so plötzlich auf, wie er gekommen war. Trotzdem wollte er den Grund sehen. Was er sah, brachte ihn total aus der Fassung. Auf seiner Brust, in der Nähe seines Herzens, prangte eine Hälfte von Yin und Yang. Um genau zu sein, Yin, die dunkle Hälfte. Das Zeichen war gestochen scharf, wie eine Tätowierung. Was hatte dieser Traum zu bedeuten und wo kam dieses Zeichen her? Da fiel ihm ein, dass er diesen Traum schon an seinem Geburtstag hatte. Das alles war mehr als nur seltsam, aber das Schlimmste war, dass ihm das vertraut vorkam, ähnlich einem Déjà vu.
 

Zur gleichen Zeit dachte ein schwarzhaariger Junge im Ligusterweg 4 über das Gleiche nach. Auch auf seiner Brust war ein Teil von Yin und Yang zu sehen, Yang, das Licht. Harry wusste, dass dieses Zeichen etwas zu bedeuten hatte, er konnte es fühlen. Außerdem hatte er wieder den Traum von seinem Geburtstag gehabt und wieder hatte er das Gefühl, dass noch etwas auf ihn zukommen würde, etwas Großes. Und etwas Gefährliches dazu! Aber er fand keine Antwort auf seine Fragen.

Da Harry noch Zeit hatte, wie mit einem Blick auf die Uhr feststellte, bis er aufstehen müsste, wollte sich wieder hinlegen. Nach einiger Zeit schlief er wieder fest und traumlos.
 

Ende Kapitel 1
 

Das wars auch schon wieder. Könnt ihr mir sagen ob der zu lang oder zu kurz war? Ihr könnt euch auch schonmal drauf vorbereiten, dass die Kapitellänge sehr variieren kann, ich hab nämlich festgelegt, was in welches Kapitel kommt.

Diese Story ist außerdem AU, da ja der fünfte Band erschienen ist, auch wenn es mich nicht juckt, ich will es nur mal so erwähnt haben.

Und ich will Kommis sehen! Wenn nicht, dann... *irrelach*

Also Tschüss *sichwiedereingekriegthatundbravist*
 

Haruka

Wieder in Hogwarts

The twins of destiny I (Erwachen und Finden)
 

Ich bin wieder hier,

in meinem Revier... *sing*

Ähm, ja, da bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel. Tja, wer hätte das für möglich gehalten! Also erstmal die ganzen Formalitäten:

1. Danke an alle Reviewer

2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da meinem nicht vorhanden Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön wär'.

3. Es wird nicht beta-gelesen.

4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram (Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?)

5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden Fall noch mehr!)

Und jetzt geht es weiter

Ich wünsche allen Lesern viiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeeeeeelllll Spaß!
 

Kapitel 2

Wieder in Hogwarts
 

Am 1. September war es im Haus der Familie Dursley noch sehr ruhig, doch das solle sich sehr bald ändern.

Harry war gerade dabei, seine letzen Sachen in seinem Koffer zu verstauen, als von unten jemand "Junge, mach hinne, sonst bring ich dich nicht zum Bahnhof!" schrie. "Ich komme, Onkel Vernon!", rief Harry zurück. Er wusste zwar, dass das eine leere Drohung war, aber er wollte Vernon nicht unnötig verärgern. Er schloss seinen Koffer, guckte, ob er alles dabei hatte und ging mit Koffer und Käfig nach unten.

In der Küche angekommen, das Gepäck ist natürlich im Flur geblieben, setzte sich Harry an den Frühstückstisch und aß seinen Toast. Am Tisch herrschten wie immer Gespräche über Vernons Bohrmaschinenfirma, die Nachbarn und sonstige ganz normale, alltägliche Dinge. Harry wurde, wie sonst, einfach ignoriert. Außer ihm und Petunia wusste schließlich keiner, dass sich die Beiden vertragen haben und jetzt verstehen.

Nach dem Frühstück wurde Harrys Gepäck in den Kofferraum verstaut. Petunia steckte Harry heimlich noch einen Zettel zu, dann stieg er ein. Bevor er die Tür zuschlug, ließ er noch einen Zettel fallen, was nur seine Tante bemerkte. Als das Auto aus der Einfahrt gefahren war, ging sie zu dem Zettel und hob ihn auf. Die Worte, die auf dem Stück Papier standen, stimmten sie traurig.
 

Bis nächsten Sommer, hoffentlich.

Harry

P.S. ich eule dir.
 

Die Autofahrt nach King's Cross verlief schweigend wie immer. Am Bahnhof räumte Vernon das Gepäck aus und fuhr, ohne ein Wort zu sagen, wieder zurück.

Harry stellte Koffer und Eulenkäfig auf einen Gepäckwagen und machte sich auf den Weg zu Gleis 9 ¾.

Nachdem er die Absperrung passiert hatte, suchte er Ron und Hermine. Es dauerte nicht lange und er hatte eine Gruppe Zauberer mit feuerroten Haaren gesichtet. Sofort ging er auf die Gruppe zu.

Auch Harry blieb nicht unentdeckt. Kaum hatte er die Anderen erreicht, wurde er auch schon von allen Seiten begrüßt. Mrs. Weasley zog ihn sofort in eine feste Umarmung. "Harry, mein Lieber, wie geht es dir?", begrüßte sie ihn. "Mir geht es gut, Mrs. Weasley", erwiderte Harry. Nach weiteren Begrüßungen von den Zwillingen, Ginny, die immer noch recht rosa im Gesicht wurde, wenn sie ihn sah und selbstverständlich von seinen besten Freunden, meinte Mrs. Weasley:"Es wird Zeit, ihr solltet langsam einsteigen!"

"Tschüss, Mum!" - "Auf Wiedersehen, Mrs. Weasley!" - "Bis bald, Mum!" Macht 's gut Kinder und passt auf euch auf! Und Fred, George, keine Dummheiten! Wenn ich auch nur eine Beschwerde höre-" "Ist ja gut, Mum! Wir stellen schon nichts an!", antworteten die Zwillinge im Chor.

Da viele andere Hogwartsschüler auch gerade einsteigen wollten, waren die Türen ziemlich verstopft. Im Zug seilten sich Fred und George ab, als sie ihren Freund Lee Jordan sahen. Ginny ging noch einige Zeit mit Harry, Ron und Hermine mit, als auch sie einige ihrer Freunde entdeckte. Nur noch zu dritt machten sich die Freunde auf den Weg zu den hinteren Waggons, um ein leeres Abteil zu besetzen.

Im vorletzten Wagen fanden sie ein freies Abteil, das sie direkt belegten. Sie verstauten ihr Gepäck und machten es sich auf den Sitzen gemütlich.

"Und wie waren eure Ferien?", wollte Harry wissen. Sofort fingen Ron und Hermine zu erzählen - gleichzeitig! "Nicht alle auf einmal!", versuchte Harry den Redeschwall zu stoppen.

Nun fing Hermine an zu erzählen:"Wie du weißt, war ich in den Ferien bei Viktor in Bulgarien. Seine Eltern sind sehr nett und, nein, Ron, sie haben

Nichts gegen Muggel. Viktors Vater arbeitet im Zaubereiministerium in Bulgarien und seine Mutter hat eine kleine Bäckerei. Eins sag ich euch, die Frau kann backen! Sie könnte glatt deiner Mum Konkurrenz machen.

Bulgarien ist wunderschön, die Landschaft muss man gesehen haben, die Flüsse, die Berge und die Seen. Wir waren an so vielen Orten, wirklich, die Landschaft ist so was von bezaubernd.

Die Geschichte lässt sich auch sehen. Wusstet ihr das Bulgarien eines der wenigen Länder ist, in denen die Inquisition nie existierte? Das bedeutet, dass sie damals ein besser funktionierendes Ministerium hatten als wir. Aber auch so ist die bulgarische Geschichte interessant. Die Zauberei selbst ist dort auch erst sehr spät aufgetaucht. Und was da noch so alles passiert ist!

Viktor hat mich auch mal mit zum Quidditchtraining mitgenommen. Er hat mich allen Spielern vorgestellt, die waren auch totalnett, überhaupt nicht abgehoben oder so, obwohl sie doch so berühmt sind. Das Wetter war auch toll, immer Sonnenschein, ich habe mich so oft in die Sonne legen können, dass ich richtig braun geworden bin!"

Während Hermine von ihrem Urlaub berichtete, dachte Harry darüber nach, ob er seinen Freunden erzählen sollte, dass er sich mit seiner Tante versöhnt hat. Schließlich entschied er sich dagegen, das war eine Sache, die nur ihn und seine Tante etwas anging.

"Und was war bei dir los, Ron?", fragte Hermine und riss Harry aus seinen Gedanken. Dabei übersah sie leider völlig, dass Ron wohl schlechte Laune hatte, seit sie von ihren Ferien erzählte. Da Harry das nicht mit ansehen konnte, stand er mit den Worten "Ich geh' mir mal die Beine vertreten." Auf und verließ das Abteil. Er wollte den beiden einmal Gelegenheit geben, sich auszusprechen. Langsam ging er durch den Zug, er war auf der Suche nach den Weasley - Zwillingen.

Nachdem er sie gefunden hatte, klopfte er an die Tür und trat ein. "Hi, Harry!", begrüßten ihn die Zwillinge im Chor. Dann sagte Fred:"Nicht, dass es uns stören würde, aber warum bist du nicht bei Ron und Hermine?" "Ach, Hermine hat von ihren Erlebnissen in Bulgarien erzählt und Ron hat das nicht gepasst. Ich hab sie allein gelassen, damit sie sich mal aussprechen. War nicht mehr auszuhalten. Außerdem hatte ich noch nicht vor zu sterben, wenn die Zwei sich fetzen, sollte man ihnen aus dem Weg gehen, wie ihr ganz sicher wisst! Und, wie läuft euer Scherzartikelladen?", antwortete Harry und stellte gleichzeitig eine Frage, die ihn brennend interessierte.

Sofort fingen die Zwillinge an zu grinsen. "Gut, dass du fragst", meinte George,"wir wollten dir eh davon erzählen. Ron hat dir bestimmt geschrieben, dass wir den Laden haben dürfen. Das war eine Heidenarbeit, sag ich dir! Es hat Ewigkeiten, bis wir Mum dazu überredet hatten. Ich kriege heute noch Angstzustände, wenn ich an den Blick denke, mit dem sie uns die ganze Zeit bedacht hatte, da steh ich lieber einem Werwolf gegenüber!

Na ja, wir haben auf jeden Fall viel zu tun gehabt. Wir haben sogar schon einen Laden gefunden. Der Besitzer geht nächstes Jahr in Rente du wir können das Geschäft gleich nach unserem Abschluss übernehmen. In den Ferien waren wir auch schon fleißig am Erfinden! Du glaubst gar nicht wie viel Spaß das gemacht hat. Wir haben Mum fast an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht, weil man andauernd hätte meinen können, wir jagen das Haus in die Luft. Und was uns alles eingefallen ist! Und unser Versuchkaninchen steht auch schon fest, ich bezweifle, dass das Malfoy besonders gefallen wird. Und das Beste ist, es ahnt immer noch keiner, wo wir das Geld herhaben!"

"Ihr schickt mir doch bestimmt ein paar Sachen, wenn euer Laden offen ist, oder?", wollte Harry wissen. "Logo!", erwiderte Fred. "OK, ich geh' dann mal und schau ob Ron und Hermine noch leben. Tschüss!", verabschiedete sich Harry und machte sich auf den Weg zurück zu seinen Freunden. Vielleicht hätte er noch ein wenig warten sollen...

Genau das dachte er auch, als er hinter sich eine sehr bekannte und, vor allem, verhasste Stimme hörte. "Na Potter, doch wieder hier? Du hast mehr Mut als ich dachte, dass du dich noch mal hertraust jetzt, wo der dunkle Lord wieder da ist! Aber vielleicht ist das auch nur Dummheit, wäre auf jeden Fall wahrscheinlicher. Schlammblut und Wiesel habe ich auch schon gesehen. Erstaunlich, was sich alles wieder herwagt." - "Malfoy, weißt du eigentlich, dass du nervst? Sogar noch mehr als meine Verwandten und das will was heißen! Glücklicherweise bin ich noch nicht so tief gesunken, irgendeinem Idioten die Füße zu küssen, ist doch widerlich!" Mit diesen Worten ließ Harry einen vor Wut kochenden Slytherin zurück.

Nach einigen Minuten stand Harry wieder vor seinem Abteil. Da nichts von drinnen zu hören war, vermutete er, dass sie sich a) gegenseitig gekillt haben, b) knutschend in einer Ecke saßen, c) beide lasen, was bei Ron nicht gerade wahrscheinlich war, oder d) schliefen.

Als er die Tür öffnete, bot sich ihm ein niedliches Bild: Hermine las ein Buch und Ron schlief mit dem Kopf auf ihrem Schoß. Leise, um Ron nicht zu wecken, schloss er die Tür wieder und fragte grinsend:"Und? Alles geklärt?" Hermine lächelte nun. "Ja, danke!", beantwortete sie flüsternd seine Frage.

Harry holte vorsichtig, um kein lautes Geräusch zu machen, eines der neuen Schulbücher raus. Als Hermine das sah, blickte sie doch etwas überrascht. Normalerweise musste man Harry fast zum Lernen zwingen! Harry meinte erklärend:"Mir ist langweilig!" "Und deswegen liest du ein Schulbuch?", wollte Hermine wissen. "Was soll ich sonst machen?", konterte der Junge, erhielt aber nur ein Schulterzucken. Hermine konnte ja nicht wissen, dass Harry in den Ferien verhältnismäßig viel gelernt hatte, wenn er nicht schlafen konnte. Trotzdem blieb sie misstrauisch, was auch dem Jungen der lebte nicht entging, der es aber vorläufig ignorieren wollte.

Einige Zeit später fiel Harry ein, dass er noch den Zettel von Petunia lesen sollte.
 

Lieber Harry,

da ich mich nicht richtig verabschieden konnte, will ich das hiermit tun. Ich wünsche dir ein gutes Schuljahr und hoffe, dass du da auch mal auf andere Gedanken kommst. Wenn du schon zu viel denkst, dann doch wenigstens an etwas Erfreuliches. Ich hoffe du weißt, dass, wenn du Probleme hast, immer zu mir kommen kannst.

Na ja, wie auch immer, ich habe dir in diesem Zettel noch ein Foto reingelegt, ich hoffe es gefällt dir. Ich und deine Mum waren gerade in der ersten Klasse und haben die Lehrerin auf die Palme gebracht, sie ist im Hintergrund ansatzweise zu sehen. Ein Klassenkamerad hat uns fotografiert, als wir uns halb totlachten. Ich finde, das Foto passt gut in deine Sammlung.

Bis in den nächsten Sommerferien

Petunia
 

Jetzt bemerkte Harry auch das Bild, von dem seine Tante geschrieben hatte. Während er es betrachtete, musste er unwillkürlich lächeln. Es sah aber auch zu komisch aus, wie sich die zwei Mädchen vor Lachen auf dem Boden kugelten. Petunia hatte Recht, das Bild würde perfekt zu denen passen, die er von Sirius bekommen hatte.

"Hey Harry, was ist so lustig?", riss ihn Hermine aus seinen Gedanken. "Hm? Ach, nichts!", antwortete er seiner besten Freundin. Sag mal, Hermine, was ist eigentlich vorhin passiert, nachdem ich gegangen bin?", wollte er nun doch wissen. Augenblicklich färbten sich Hermines Wangen rot. "Na ja, also äh... muss ich das erzählen?" Grinsend nickte Harry.

"Da ich ja keine Wahl habe..." (Süße, du hattest nie eine Wahl! *augenbrauehochzieh*) Wieder nickte Harry und sein Grinsen wurde noch breiter, wenn das noch möglich war.

"OK, die Kurzfassung: Wir reden, wir küssen, wir sind zusammen. Reicht das?", erzählte sie. "Sehe ich so aus!", fragte Harry. Während des Berichts hatte er skeptisch die Augenbraue in die Höhe gezogen. "Ja?", versuchte Hermine. "Nein!" Lachend schüttelte ihr bester Freund den Kopf und zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte sie sich, er wäre nicht immer so neugierig.

Schließlich erlöste er sie von ihren 'Qualen':"Aber wenn du unbedingt so ein Geheimnis draus machen willst, kannst du es für dich behalten." Das erstaunte die Braunhaarige völlig. "Hey, jetzt guck nicht so, ich heiße schließlich nicht Parvati oder Lavender, oder?", sagte Harry gespielt beleidigt. Jetzt war es an Hermine, den Kopf zu schütteln. Danach wandte sie sich wieder ihrem Buch zu.

Nachdem wieder einige Zeit vergangen war, fing Ron an sich zu regen. Harry betrachtete dieses Bild leicht schmunzelnd. "Scheint so, als würde unser Dornröschen wieder aufwachen!", kommentierte er. "Und, Dornröschen, ausgeschlafen?", sprach der Schwarzhaarige weiter. "Haha, sehr witzig! Aber wer ist Dornröschen?", erwiderte 'Dornröschen'. "Vergiss es!", seufzte Harry resigniert. "Lust auf 'ne Runde Snape explodiert?", fügte er dann noch fragend hinzu. Und so begann eine heftige Partie Snape explodiert, an der auch Hermine irgendwann beteiligt war.

Nach unzähligen Runden, die alle von Harry gewonnen wurden(Hermine hat nicht von Anfang an mitgespielt und Harry hatte halt 'ne Glückssträhne), klopfte es an der Abteiltür und Neville Longbottom erschien. Anscheinend war er mal wieder auf der Suche nach seiner Kröte, so wie immer eigentlich, war er schließlich der vergesslichste Junge, dem die drei je begegnet waren, denn er fragte ob sie nicht irgendwo Trevor, so hieß das gesuchte Tier, gesehen hätten.

Nicht lange nachdem Neville da war, schaute Ginny rein. "Und, wer gewinnt?", fragte sie. Hermine und Ron antworteten im Chor:"Frag nicht!" Das brachte Ginny zum lachen. "Also Harry, ja?", schloss sie aus der nicht vorhandenen Begeisterung ihres Bruders und seiner Freundin. Harry nickte grinsend. "OK, soll ich seine Siegesfolge mal unterbrechen?" Die beidem Gemeinten nickten eifrig, Hauptsache jemand stoppte Harry, wenn schon nicht sie, dann vielleicht ja Ginny.

Also spielten sie weiter, diesmal mit Ginny. Aber was auch immer sie anstellten, der Junge, der lebte, gewann. Wenige Stunden vor der Ankunft verkündete Ginny, sie würde mal wieder zu ihren Freundinnen gehen, die würden sich schon sorgen machen, und verabschiedete sich.

Ruhe kehrte im Abteil ein, nur leider war sie nicht von langer Dauer. Die drei Freunde diskutierten gerade darüber, wer wohl dieses Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten würde. Das war ein Thema, das jedes Jahr zu Schulbeginn angesprochen wurde, da keiner ihrer Lehrer länger als ein Jahr durchgehalten hatte. Der erste war am Ende ihres ersten Schuljahrs gestorben, der zweite hatte sein Gedächtnis verloren, der dritte war ein Werwolf und wurde, nachdem das bekannt war, von den Eltern nicht mehr als Lehrer zugelassen und der vierte sollte von vorneherein nur ein Jahr unterrichten. Es stellte sich also jedes Jahr die gleiche Frage: Wer wird der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste? Und immer hofften sie, dass Professor Snape, der verhasste Lehrer für das Fach Zaubertränke, diesen Job nicht erhält, vor allem nach der Vertretungsstunde mit ihm im dritten Schuljahr. Jeder wusste, dass Snape scharf auf diesen Posten war, deshalb war die Wahrscheinlichkeit, dass er ihn auch kriegt, wenn kein Anderer ihn übernehmen konnte, leider viel zu hoch.

Harry, Ron und Hermine hätten wohl noch ewig weiter gerätselt, wäre in diesem Moment nicht die Tür aufgegangen. Und in dieser stand Draco Malfoy, sehr zum Leidwesen der Anwesenden. "Malfoy, verzieh dich!", blaffte Ron ihn an. "Ach, das Wiesel! Warum sollte ich? Ist doch genug Platz, oder?", konterte Malfoy. "Nicht, wenn man die Größe deines Egos mitberechnet. Verschwinde und geh Anderen auf den Geist", meinte Harry. "Ich wüsste nicht wieso, ist doch lustig hier!", sagte Malfoy und machte es sich auf einem Sitzplatz bequem. "Hast du eigentlich nichts Besseres zu tun? Warum gehst du nicht zu Parkinson, die wird dich sicher schon vermissen!", verlangte Harry zu wissen, Ron war zu sehr damit beschäftigt, sich auf Malfoy zu stürzen und Hermine damit, ihn davon abzuhalten. Bei der Erwähnung von Pansy Parkinson wurde Malfoy kaum merklich blasser, diese Person schaffte es, sogar ihn an den Rand der Verzweiflung zu treiben mit ihrem ,Draci hier, Draci da'. "Da fällt mir ein, wo sind eigentlich deine beiden Gorillas? Sag mir nicht, dass sie sich verlaufen haben, aber zuzutrauen, wär's ihnen ja!", fügte der Schwarzhaarige noch hinzu. Das gab dem Slytherin den Rest, er zischte noch:"Das geht dich gar nichts an!" und verschwand.

Langsam beruhigte sich auch Ron wieder. Danach führten sie ihre Unterhaltung fort und sprachen über das Übliche, Quidditch, die Schule und anderes. Dann kamen zu einem Thema, das zweien von ihnen nicht sehr behagte, die neuen Vertrauensschüler. "Was meint ihr, wer wird es dieses Jahr in Gryffindor?", fragte Ron gerade. "I-ich", antworteten Harry und Hermine gleichzeitig. "Wie, du auch?", sprachen sie danach, während Ron rief:"Ihr?" - "Eh, ja?" - "Ihr macht Witze!" - "Nein?" - "Echt jetzt?" - "JA!" - "Nicht zu fassen!" - "Und?" - "Herzlichen Glückwunsch!" - "..." - "..." - "Und wieso machst du dann so einen Aufstand, Ron?" - "Ich war nur etwas äh... überrascht?"

Als sich die Aufregung gelegt hatte, sagte Hermine nach einem Blick auf die Uhr:"Wir sollten uns umziehen, wir müssten bald ankommen."

Gesagt, getan. Hermine ging raus, um sich die Schuluniform anzuziehen und die Jungs machten das Gleiche. "Und, wie fühlt man sich, wenn man 'ne Freundin hat?", wollte Harry wissen. Daraufhin machte Rons Gesichtsfarbe der Farbe seiner Haare Konkurrenz, sodass man nicht mehr sehen konnte, wo sich der Haaransatz befindet. Als Harry das sah, musste er lachen. In dem Moment kam Hermine wieder und musste nur einen Blick auf das Ganze werfen, um die Situation zu erfassen und dann auch zu lachen. Ron, währenddessen, fand das überhaupt nicht lustig.

"Haha, sehr komisch! Kommt, wir sind da", schnappte er. "Komm schon, war nicht so gemeint!", entschuldigte Harry sich und Hermine, während sie sich

mit den anderen Schülern über den Bahnhof zu den pferdelosen Kutschen drängten. Nicht weit entfernt hörte man Hagrid immer wieder "Erstklässler hierher!" rufen. "Hey, Hagrid! Wie geht's?", rief Ron rüber. "Alles bestens! Und bei euch?", antwortete er laut. "Auch!"

Die drei Freunde nahmen sich zusammen mit Neville, der seine Kröte anscheinend wieder gefunden hatte, eine Kutsche. Die Fahrt verlief recht schweigsam, Hermine und Ron waren mit sich beschäftigt, Neville passte auf, dass Trevor nicht wieder verschwinden konnte und Harry war mal wieder in seinen Gedanken versunken.

Kaum hatten die Kutschen gehalten, ging das Gedrängel weiter. Alle wollten schnellstmöglich in die Große Halle. Die Halle sah wie immer aus, die Kerzen schwebten in der Luft und die Decke spiegelte den Himmel wider. Die Tische waren bereits gedeckt und alle Lehrer, bis auf Professor McGonagall, Hagrid und den Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, saßen schon an ihrem Tisch.

Kurz nachdem jeder Schüler an seinem Haustisch saß, betrat die Hauslehrerin von Gryffindor und gleichzeitig stellvertretende Schulleiterin, Professor McGonagall zusammen mit den Erstklässlern die Große Halle. Am Lehrertisch angekommen, ließ sie die Schüler vorne stehen und holte den Sprechenden Hut, einen dreibeinigen Stuhl und die Pergamentrolle mit den Namen der neuen Schüler. Wie jedes Jahr begann nun der Hut zu singen, dieses Mal ein ernstes Lied über Zusammenhalt und Vertrauen.

Während dem Lied dachten Ron, Hermine und Harry, dass der Hut in den Ferien vielleicht Überstunden gemacht hatte, um den Text umzudichten, denn den Dreien war klar, dass der Hut auf den kommenden Krieg hinwies.

Nach dem Ende des Liedes, meinte Professor McGonagall zu den Neuen:"Ich werde jetzt der Reihe nach ihre Namen aufrufen. Wessen Name genannt wurde, kommt nach vorne, setzt sich den Hut auf und nimmt auf dem Stuhl Platz." Sie rollte die Liste auseinander. "Baker, Emily." Ein schwarzhaariges, zierliches Mädchen ging nach vorne und sie hatte kaum den Hut aufgesetzt, als sie auch schon die erste Slytherin des Jahres wurde. Als nächstes wurde "Connoly, Alex" nach vorne gerufen und einige Zeit später rief der Hut "Gryffindor" in die Halle.

Während die Auswahl weiterging, machte sich am Gryffindortisch ein Magen bemerkbar. Harry musste grinsen, das war mal wieder typisch Ron Weasley!

"Können die sich nicht beeilen? Ich verhungere!" "Benimm dich, Ron", schnauzte Hermine, "die Auswahl ist wichtig!" Sofort hielt Ron den Mund. Da meinte Harry leise zu ihm:"Hermine hält dich aber ganz schon an der kurzen Leine" Dafür kassierte er einen Tritt gegen sein Schienbein, Ron saß neben ihm. Vor Schmerz verzog Harry leicht das Gesicht. "Harry, ist alles in Ordnung?", fragte die ahnungslose Hermine, als sie sein Gesicht sah. "Ja,

ja, alles ok!", antwortete der Gefragte.

Als sie sich wieder der Auswahl zuwandten, wurde aus "Mason, Paul" gerade ein Ravenclaw. Nun ging "Moore, John" nach vorne und setzte sich den Hut auf, nur um fast sofort danach Richtung Slytherintisch zu gehen. Zu der Zeit, in der aus "Parker, Rachel", "Platt, Brian" und "Roberts, Patricia" Gryffindors wurden, rutschte Ron ungeduldig auf seinem Platz hin und her.

"Ryan, Keith" (Slytherin), "Sanders, Lisa" (Ravenclaw) und "Smith, Debbie" (Hufflepuff) waren die Nächsten. Danach kam "Sykes, Ian" nach Hufflepuff, "Taylor, Zack" nach Ravenclaw und "Teese, Jerome" nach Slytherin.

In der Zeit, in der die Geschwister "Verney" und "Verney" in ihre Häuser eingeteilt wurden, flogen die Geister von Hogwarts in die Große Halle.

"Hallo, Nick! Und, wie geht's?", begrüßte Ron den Hausgeist von Gryffindor. "Danke, gut. Peeves ist zurzeit sehr ruhig. Aus mir unbekannten Gründen spielt sich der Blutige Baron wie der Boss persönlich auf und Peeves wagt es nicht, ihn auch nur im Geringsten zu verärgern", antwortete der Fast Kopflose Nick.

Harry, Ron und Hermine warfen sich heimliche Blicke zu, sie ahnten, warum der Blutige Baron sich so aufspielte. Er war der Hausgeist Slytherins und wie jeder anständige Slytherin hielt er nicht viel von Muggelgeborenen und Halbblütern. Folglich war er alles andere als entsetzt darüber, dass der dunkle Lord zurück war.

Nachdem die Auswahl beendet war, erhob sich Albus Dumbledore, um die Schüler zu begrüßen:" Willkommen zu einem neuen Schuljahr in Hogwarts, in der Hoffnung, dass es nicht so endet wie das Letzte. Nachdem unsere Erstklässler eingeteilt sind, will ich euch nicht lange stören und wünsche euch einen guten Appetit!"

Bei Dumbledores Worten verdüsterte sich Harrys Gesicht kaum merklich. Das letzte Schuljahr war für ihn, verständlicherweise, keine schöne Erinnerung. Aber sein Gesicht hellte sich so schnell wieder auf, dass es niemand bemerkte.

"Endlich! Wurde ja auch langsam Zei- Au! Hermine, was soll das?", sagte Ron. "Ich habe dir schon mal gesagt, dass du dich benehmen sollst!", meckerte Hermine, nachdem Ron sich über den Schienbeintritt ihrerseits beschwerte. Harry musste sich das Lachen verkneifen und man hörte etwas, das sich sehr nach "Kurze Leine!" klang. Sicherheitshalber rutschte er auch etwas von Ron weg, als dieser ihn mordlustig anblickte. Hermine sah ihn auch schon so an, als wollte sie ihm gleich eine Predigt halten, deshalb riss er sich zusammen und blickte beide mit seiner besten Unschuldsmiene an.

Nun, da sich alle beruhigt hatten, blickte er sich in der Halle etwas um. Sein Blick blieb an Cho Chang hängen, das Mädchen aus Ravenclaw, für das er die letzten zwei Jahre geschwärmt hatte. Es wunderte ihn nicht, dass das übliche Herzklopfen ausblieb. Nach dem Trimagischen Turnier hatten sich diese Gefühle irgendwie verflüchtigt, er war sich nicht mal mehr sicher, ob sie je existiert hatten. Und selbst wenn, würde das nichts an der Tatsache ändern, dass er sich nicht auf eine Beziehung mit Cho einlassen würde. Sie war mit Cedric zusammen, oder zumindest sehr gut mit ihm befreundet, und jetzt, wo er tot ist, würde er, Harry, irgendwie von seinem Tod profitieren, wäre er mit ihr zusammen.

Harry beschloss, solange Voldemort noch lebte, würde er sich auf keine Beziehung einlassen. Es reichte schon, wenn er seine Freunde mit hineinzog, denn er bezweifelte, dass sie sich raushalten würden. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass er sich nicht daran halten würde...

Sein Blick wanderte weiter und verweilte schließlich bei Neville. Wie er sich wohl fühlen würde, wenn es offiziell wurde? Seine Eltern wurden nach dem Sturz des Dunklen Lords von Todessern gequält und lagen jetzt im St. Mungos Krankenhaus, ohne ihn oder jemand anderen erkennen zu können. Es wäre wahrscheinlich schrecklich für ihn, das zu erfahren.

Sein Blick ging weiter und hielt bei Dean Thomas und Seamus Finnigan. Ob die zwei wohl schon zusammen waren? Wenn nicht, würde es sicher bald soweit sein. Sie warfen sich immerhin schon seit dem Weihnachtsball letzten Jahres heimliche Blicke zu. Er würde sie wohl ein wenig beobachten müssen, um mehr herauszufinden. Auch wenn es ihn nichts anging, er war nun mal sehr

neugierig. Es war sowieso seltsam, dass es noch keine Gerüchte in dieser Richtung gab, für ihn war es total offensichtlich und Parvati und Lavender, die Klatschtanten der Schule, müssten es eigentlich schon gesehen haben, waren sie doch normalerweise mit die Ersten, die von so was erfuhren und es gegebenenfalls weitererzählten.

Komisch war auch die Tatsache, dass sie die Blicke, die sie einander zuwarfen, selbst nicht bemerkten. Na ja, irgendwann würden sie es schon raffen, sie sind in dieser Sache trotz allem eigentlich die, die es immer am schnellsten mitbekamen.

Schluss endlich wandte Harry sich wieder dem Essen zu. Die Hauselfen hatten sich, wie immer, die größte Mühe gegeben. Und wie Harry bemerkte, leerte Ron gerade seinen dritten Teller.

Als auch der letzte Schüler satt war, verschwand das Essen und die Teller sahen aus wie nie benutzt.

Professor Dumbledore stand auf, um seine jährliche Rede zu Beginn eines jeden Schuljahres zu halten:

"Ich begrüße euch noch einmal herzlich zu einem neuen Schuljahr in Hogwarts.

Als erstes möchte ich euch darauf hinweisen, dass die Liste der verbotenen Gegenstände wieder erweitert wurde und jetzt 528 Gegenstände enthält. Die Liste ist, wie immer, in Mr. Filchs Büro einzusehen.

Des Weiteren will ich euch daran erinnern, dass der Verbotene Wald, sowie, für die Erst- und Zweitklässler, das Dorf Hogsmeade verboten sind.

Außerdem muss ich euch mitteilen, dass es dieses Jahr leider keinen Weihnachtsball geben wird."

Sofort wurde Protest laut. Der Weihnachtsball hatte bei den meisten Schülern großen Anklang gefunden, also war es verständlich, dass sie alle nicht begeistert waren, dass dieses Jahr keiner stattfinden sollte.

Nachdem die Schüler wieder verstummt waren, sprach Dumbledore weiter:

"Dafür finden dieses Jahr auch wieder Quidditchspiele statt, deshalb bitte ich die Mannschaftskapitäne darum, ihre Mannschaft wieder flott zu machen und neue Spieler zu suchen, soweit nötig."

Waren eben alle Schüler noch alles andere als begeistert von der Tatsache, dass es keinen Weihnachtsball gab, konnte man nun glauben, die Halle wäre explodiert. Quidditch, der beliebteste Sport in der Zaubererwelt, wurde seit einem Jahr nicht mehr in Hogwarts gespielt. Durch das Trimagische Turnier letztes Jahr, fielen die Quidditchspiele aus. Tja, und dieses Jahr würde es sie wieder geben, kein Wunder, dass die Schüler die ganze Halle zusammen schrieen.

Auch Harry war froh, dass es endlich wieder Spiele gab, er war Sucher für sein Haus und es gab seiner Meinung nach nichts, was man mit dem Gefühl, durch die Luft zu fliegen, vergleichen könnte.

Als sich der Jubel langsam wieder legte, erhob Dumbledore wieder das Wort:

"Und nun die letzte Neuigkeit für heute: Wie ihr sicher wisst, brauchen wir auch dieses Jahr einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Und darum ist es mir eine Freude Professor Daley als neue Lehrerin hier willkommen zu heißen!"

Während der Schulleiter endete öffnete sich die Tür zur Großen Halle und eine hoch gewachsene, schlanke Frau betrat die Halle. Sie hatte blaue Augen, mit einem grünen Ring um das Blau, ihre Haare waren rotblond und gingen ihr bis zum Kinn.

Bei ihrem Eintreten stieg der Geräuschpegel ein weiteres Mal an. Überall wurde überrascht gesprochen, sie Schüler hatten noch nie eine Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste und sie waren gespannt, wie sie unterrichten würde.

"Nun, da alles geklärt ist, ab ins Bett mit euch! Vertrauensschüler, sie bringen die Erstklässler in die Türme! Ich wünsche euch allen eine gute Nacht", meinte Professor Dumbledore noch zum Abschluss.

Die Vertrauensschüler sammelten die Neuen um sich, um sie zu den Türmen zu führen. Das heißt, sie versuchten es. Seltsamerweise dauerte es dieses Jahr überraschend lange, sie um sich zu scharen, und das bei allen Häusern!

Schlussendlich wurde es den Gryffindors zu bunt, auf ein stilles Kommando hin pfiffen die Vertrauensschüler laut und hatten sofort Gehör.

Ein Vertrauensschüler aus der Sechsten rief den Erstklässlern zu, ihnen zu folgen und ging aus der Großen Halle. Die älteren Schüler folgten ihnen.

Beim Gemälde der fetten Dame hielten sie an und Hermine erklärte für alle hörbar:"Hier ist der Eingang zum Gryffindorturm. Das Passwort lautet Courage."

Das Bild schwang zur Seite und öffnete die Geheimtür. Alle strömten in den Gemeinschaftraum und danach sofort in die Schlafsäle.

In der Zwischenzeit hatten es auch die restlichen Schüler zu ihren Türmen geschafft.

Das neue Schuljahr hatte begonnen...
 

So, das war's für dieses Mal. Ich weiß, ich weiß, es ist noch kaum etwas passiert. Aber es wird, ist ja schließlich erst die Einführung! Und wer da jetzt was zu meckern hat, soll tun was er nicht lassen kann. Wenn's nicht begründet ist, geht es mir am Arsch vorbei! *zungerausstreck*

Wie immer freue ich mich über Kommentare, egal, welcher Art.
 

Tschüssi, bis zum nächsten Kapitel
 

Eure Haruka

Schulalltag

The twins of destiny I
 

*kommtuntermschreibtischhervor*

Ich geb's ja zu, ich habe EWIG nichts geschrieben. Und es tut mir UNENDLICH leid, dass ich den Neujahrstermin nicht eingehalten habe, aber erst hat meine Festplatte gesponnen und dann hatte ich keinen Zugriff mehr, was sich bis jetzt nicht geändert hat *heul*. Ich hab erstmal einige Monate gebraucht, um das zu akzeptieren und dann habe ich mich nie wirklich zum schreiben aufraffen können. Aber jetzt bin ich mit diesem Kapitel fertig und weiß, wo ich mit Teil I hinwill! Ist doch auch was. Aber jetzt kommt die nächste Schreckensnachricht: Ich komme in die Oberstufe. Das heißt für mich Stress ohne Ende (schätz ich mal) und da ich auch immer noch sehr viel lese, zurzeit nur bei meiner lieben Oma ins Netz komme und meine jetzige Festplatte auch spinnt(darf den PC nach einer Stunde neu starten, wenn ich nach dieser Zeit irgendwas machen will). Na ja, ich will jetzt keinem die Ohren voll heulen.

1. Danke an alle Reviewer

2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da in meinem nicht vorhanden

Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön

wär.

3. Es wird betagelesen(mittlerweile) und zwar von Angelvoice. (ein riesiges DANKE!!!)

4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram

(Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?)

5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden

Fall noch mehr!)

Viel Spaß!
 

Kapitel 3

Schulalltag
 

Der erste Schultag in einem neuen Schuljahr. Für die meisten Schüler - in manchen Fällen auch für die Lehrer - ist er einer der schlimmsten Tage im Jahr. Für Harry Potter aber bedeutete dieser Tag, dass er nach einem langen Sommer endlich wieder zu Hause war.

Der Morgen begann wie immer. Man quälte sich aus dem Bett, machte sich fertig, packte gegebenenfalls seine Koffer aus bzw. seine Schulsachen zusammen und ging zum Frühstück. Dort bekam man dann eventuell den nächsten Schock, je nachdem, wie der Stundenplan aussah.

Die fünfte Klasse Gryffindor wünschte sich jedenfalls, sie wäre gar nicht aufgestanden.
 

Mit einem lauten Stöhnen ließ Ron Weasley seinen Kopf auf den Tisch sinken. "Ron, alles in Ordnung?", fragte eine besorgt aussehende Hermine.

"Wenn man mal davon absieht, dass wir gleich Zaubertränke mit den Slytherins haben, ja", antwortete ihr der Rothaarige gequält.

Harry konnte nur grinsen. Das war eben typisch Ron! Man könnte meinen, es gäbe für ihn nichts Schlimmeres als Zaubertränke. Dabei hätte eigentlich er, Harry, es sein müssen, der verzweifelte. Snape hatte scheinbar eine riesige Freude daran, ihm diesen Unterricht zur Hölle zu machen.

"Was für ein wunderbarer Start ins neue Schuljahr!", kommentierte Harry den neuen Stundenplan,"das macht einem den Montag richtig sympathisch, nicht?!"

Ron und Hermine grinsten, bevor sie in Gelächter ausbrachen.

Als sie sich wieder beruhigten, aßen sie noch zu Ende und machten sich dann auf den Weg in die Kerker.
 

Mit wirbelndem Umhang betrat Professor Snape das Klassenzimmer. Wie immer betrachtete er finster die Schüler, denen bei diesen Blicken ganz anders wurde. Nun ja, das heißt, wenn sie keine Slytherins waren, denn sein eigenes Haus bevorzugte Snape schon aus Prinzip.

"Dieses Jahr stehen die ZAGs an. Das heißt für Sie, dass Sie ihre Freizeit mit Lernen verbringen werden, sollten sie in meine UTZ-Klasse besuchen wollen.

Um zu sehen, was Sie noch können, werde ich Ihnen jetzt Zutaten geben. Jeder wird alleine arbeiten und, um zu garantieren, dass niemand schummelt, wird jeder einen anderen Trank brauen müssen.

Und damit Sie sich schon mal geistig darauf vorbereiten können, teile ich Sie jetzt in Zweiergruppen ein. Patil und Bulstrode, Brown und Zabini, Weasley und Nott, Longbottom und Crabbe, Granger und Goyle, Potter und Malfoy. In diesem Schuljahr werden sie viele Tränke brauen, also gelten die Gruppen für das ganze Jahr. An die Arbeit!"

Mit einem Schwung seines Zauberstabes hatte jeder Schüler seine Zutaten. Schnell holten sich alle Wasser und entzündeten ein Feuer.

Jetzt war Harry froh, dass er in den Ferien gebüffelt hatte. Laut seinen Ingredienzien durfte er einen ziemlich komplizierten Stärkungstrank brauen. Konzentriert begann er mit der Vorbereitung der Zutaten, wobei er dann und wann mal etwas in den Kessel warf oder das Gebräu umrührte. Sein Trank war einer der Kompliziertesten, die sie im letzten Jahr hatten. Der Schwarzhaarige zweifelte keine Sekunde daran, dass Snape anscheinend versuchte, ihm eins reinzuwürgen. So ein Pech für seinen Lehrer, dass er den Trank über die Ferien ein paar Mal hergestellt hatte, als es ihm besonders schlecht ging. Dieser Trank hatte nämlich einen sehr vorteilhafte Wirkungsweise: anstatt einen wach zu halten oder einen aufzuputschen, füllte er einfach die Energiepolster auf ein Mittelmaß auf. Das machte ihn zwar komplizierter in der Herstellung, schloss aber auch eine eventuelle Abhängigkeit aus. Der Trank gehörte eigentlich auch erst zum Unterrichtsstoff des siebten Jahres, aber den Lehrer für dieses Fach hatte so etwas noch nie wirklich interessiert.

Kurz vor dem Ende der Stunde war Harry fertig. Er holte sich eine Phiole, füllte den Trank ein und schloss sie. Bevor er sie beschriftete, verdoppelte er sie unbemerkt und steckte sie in seine Tasche. Dann brachte er die Phiole zum Lehrerpult. Als er seine Schulsachen einpackte, klingelte die Schulglocke und beendete die Stunde.

Snape wäre aber nicht Snape gewesen, wenn er ihnen nicht noch eine Hausaufgabe gegeben hätte:"Sie werden mir zum nächsten Mal zwei Fuß(ca.

60cm) zu ihrem jeweiligen Trank schreiben."

"Und, was solltest du brauen, Harry?", wollte Hermine gleich wissen, nachdem sie bei ihm war. Sie war anscheinend auch bereits fertig und wollte auch gleich wissen, wie es für ihn aussah.

"Nur einen Stärkungstrank." Er vermied es ganz bewusst, seine beste Freundin zu fragen, was sie machen musste, sehr wohl wissend, dass sie dann in einen ihrer üblichen Redeschwalle verfallen würde. Nach einer Stunde Zaubertränke war das wirklich etwas zu viel.

Jetzt kam auch Ron dazu:"Und, wie lief es bei euch?"

Harry musste sich ein verzweifeltes Stöhnen verkneifen, während sie sich langsam auf den Weg zum nächsten Klassenraum machten. Dabei hatte er doch genau das vermeiden wollen!

Und schon begann es. Hermine hatte einen Haarwuchstrank brauen müssen. Und der wäre so leicht gewesen. Und, dass sie den doch schon in der dritten gehabt hätten.

Der Schwarzhaarige schaltete währenddessen ab.
 

Der restliche Unterricht verging ereignislos. Die Lehrer häuften sie mit Hausaufgaben zu, wodurch man schon mal eine Ahnung über den Verlauf des Schuljahres erhielt.

Hermine hatte sie während der Mittagspause in die Bibliothek geschleppt um einen Teil der Hausaufgaben zu erledigen. Ron war davon alles andere als begeistert und murmelte nur was von ,Sklaventreiberin', ,Diebstahl verdienter Pausen' und ,Hunger'. Seine Freundin meinte darauf nur, dass, wenn, dann die Lehrer die Sklaventreiber seien, es egal ist ob er sie in der Pause oder nach dem Unterricht machen würde und er dafür später Zeit hätte und, dass er immer Hunger hätte. Danach schwieg Ron.

Und jetzt saßen sie wieder an einem Tisch zwischen lauter Bücherregalen und machten weiter, wo sie mittags aufgehört hatten.

Die Hausaufgaben waren größtenteils erledigt, dank Hermine, die nicht Ruhe gab, bis er und Ron für jedes Fach schon etwas taten, damit es später schneller ging. Wäre bei Harry zwar nicht nötig gewesen, aber na ja.

Zusammen gingen sie zurück zum Turm und machten es sich im Gemeinschaftsraum gemütlich. Aber bald verabschiedete sich der Junge mit der Blitznarbe, da seine Freunde mehr mit sich selbst beschäftigt waren.

Oben im Schlafsaal packte er sofort seine Tasche für den nächsten Tag und wandte sich dann der Phiole zu.

Zu erst verwandelte er die Phiole in ein Fläschchen mit gleichem Inhalt, dann zauberte er sie unzerbrechlich und benutzte dann einen Spruch, der den Inhalt automatisch wieder auffüllte, wenn das Fläschchen nur noch ein Zehntel des Volumens beinhalten sollte.

Wenn er schon die Gelegenheit erhielt, sollte man sie doch gleich nutzen. So sparte er sich das Brauen und konnte seine Zutaten für andere Tränke benutzen, die er sicher brauchen würde. In Hogwarts konnte man zwar heimlich Tränke herstellen und das mit etwas Geschick geheim halten, aber man sollte darauf achten, dass man nicht übertrieb. Vorsicht war immer noch besser als Nachsicht und besonders bei Hermine konnte er es sich nicht leisten, dass sie misstrauisch wird. Es könnte immer mal ein verbotenes Gebräu dabei sein!

Sobald er fertig war, steckte er auch das Glasgefäß in seine Tasche und legte sich anschließend mit einem Buch in sein Bett, nachdem er die Vorhänge geschlossen hatte und einen Stillezauber ausgesprochen hatte.

Nach kurzer Zeit fielen ihm die Augen zu und er schlief ruhig ein.

Das Licht, das er zum Lesen benutzt hatte, erlosch von selbst...
 

... Ziellos lief er durch die Dunkelheit. Er konnte nicht erkennen, wo er hinlief oder wo er herkam. Nirgendwo war auch nur ein Funken Licht zu sehen.

Er wusste nicht warum er lief, aber etwas sagte ihm, dass etwas Schreckliches passieren würde, wenn er nicht weiter rannte. Diese Finsternis hatte eine bedrohliche Ausstrahlung. Sie war nicht sicher, hatte keinerlei Geborgenheit, sie würde sich gegen ihn stellen.

Plötzlich hielt er an. Da war etwas hinter ihm und es kam auf ihn zu!

Schnell drehte er sich um, aber er konnte nichts erkennen. Verzweifelt versuchte er in der undurchdringlichen Dunkelheit zu sehen, was da auf ihn lauerte. Dann spürte er zwei Hände an seinem Hals, die ihn würgten.

Sein Versuch die Hände zu lösen scheiterte kläglich, sie waren viel zu stark.

Langsam wurde die Luft immer knapper und noch immer sah er nicht, wer der Besitzer dieser Hände war.

Auf einmal wurde es heller und er erkannte, wo er war und wer ihm nach dem Leben trachtete. Und im selben Augenblick wünschte er, es wäre nicht so.

Er war auf dem Friedhof in Little Hangleton, auf dem Voldemort seinen Körper zurück erhielt. Und es war Cedrics Leiche, die versuchte ihn zu töten.

Noch einmal musste er miterleben, wie Wurmschwanz das Ritual durchzog und schließlich Voldemort wieder zurückkehrte. Er sah, wie die Todesser apparierten, sein Duell mit dem Dunklen Lord, den goldenen Käfig, der das Ergebnis des Priori Incantatem war. Und schließlich was nach seiner Rückkehr nach Hogwarts passierte.

Und immer wieder hallte Cedrics Stimme in seinem Kopf wider:"Warum hast das getan? Du hast mich umgebracht! Du bist ein Mörder!"

Als auch die letzten Bilder dieses verhängnisvollen Tages verblasst waren, löste sich auch der Griff um seinen Hals und auch Cedric verschwand.

Die Dunkelheit kehrte zurück und mit ihr kam eine eisige Kälte. Er atmete schwer und sank zitternd auf den Boden.

Stimmen wurden hörbar, Stimmen die er so gut kannte und von denen er trotzdem gehofft hatte, sie nie mehr hören zu müssen, denn er hörte sie nur wenn Dementoren in der Nähe waren.

Aus der Dunkelheit kam ein Dementor auf ihn zu geglitten. Bald war dessen rasselnder Atem zu vernehmen. Er wollte nur noch weg, aber könnte sich nicht bewegen. Als dessen Kapuze direkt über ihm war, wusste er sehr genau, was passieren würde. Er konnte schon den Gestank von Verfaultem riechen.

Dann nahm der Dementor seine Kapuze ab.
 

Mit einem Schrei schreckte er aus dem Schlaf. Nur langsam beruhigte sich sein Puls, seine Seele aber blieb in Aufruhr. Noch immer steckte die Kälte in seinen Knochen, die das Seelen saugende Wesen hervorgerufen hatte.

Sobald sich sein Zittern eingestellt hatte, stand er auf und zog sich an. Er schlief schon seit Jahren nur mit einem von Dudleys übergroßen T-Shirts und seiner Boxershorts. Danach schnappte er sich seinen Tarnumhang und die Karte des Rumtreibers und flüchtete lautlos aus dem Schlafsaal.
 

Harry wusste nicht, wie lange er schon durchs schloss rannte, er wollte nur möglichst viel Abstand zu seinem Traum kriegen. Seinen Tarnumhang hatte er in seine Tasche gestopft, er würde beim Laufen nur stören.

Seine Schritte würde keiner hören, dass wusste er. Schließlich trieb er sich seit seinem ersten Schuljahr immer nachts in den Gängen rum und wusste wie man unnötige Geräusche vermied und Problemen aus dem Weg ging.

Als er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, hielt er an und sah sich um. In welcher Ecke des Schlosses auch immer war, er kannte sie nicht.

Seufzend holte er seine Karte hervor, flüsterte die erforderlichen Worte und suchte nach dem Punkt, der ihn darstellen sollte. Letzten Endes stellte er fest, dass er sich um einiges vom Gryffindorturm entfernt hatte. Und nachdem er sich etwas genauer umgesehen hatte, war ihm auch klar, dass er sich in einem Teil des Schlosses befand, der anscheinend seit Jahren nicht mehr betreten wurde.

Sein Vater und dessen Freunde fanden diesen Ort wohl auch nicht besonders interessant, da die Karte nur noch die Türen zeigte, aber nicht das, was sich dahinter befand.

Noch einmal seufzend machte er sich auf Erkundungstour. Was er sah, beeindruckte ihn sehr. Wie es schien, war er in einem ehemaligen Gästetrakt gelandet. Und dieser Trakt lag nicht weit entfernt von der Eingangshalle.

Nachdem der Schwarzhaarige alle Zimmer inspiziert hatte, entschied er sich dafür, sich eines wieder herzurichten.

Harry betrat das Zimmer, das er sich ausgesucht hat, und begann mit der Wiederinstandsetzung. Erst wurde der Staub entfernt und dann wurden die Möbel repariert.

Nach einer Weile war er fertig.

Ein Himmelbett mit Vorhängen und Bezügen in verschiedenen Blautönen stand in einer Ecke. Am Fußende des Bettes stand eine Kommode(wenn man nicht gleich den ganzen Kleiderschrank mitnimmt, sollte das reichen) aus dunklerem Holz an der Wand; ein Spiegel stand oben drauf. An der Wand gegenüber dem Bett standen zwei leere Regale aus dem gleichen Holz wie die Kommode. In der Ecke mit den Regalen war eine Sitzecke aus zwei Sesseln und einem Sofa, die um einen Tisch gruppiert waren. An der Wand gegenüber der Fensterseite stand ein Schreibtisch mit einem Stuhl. In dieser Wand führte eine Tür ins Badezimmer. Auf dem Boden lagen drei kleinere Teppiche, wie der Rest des Raumes in verschiedenen Blautönen.

Harry belegte das Zimmer mit einigen Schutzzaubern und machte sich auf den Weg zum Gryffindorturm.

Dort angekommen legte er sich müde ins Bett, in der Hoffnung noch etwas schlafen zu können.
 

Die nächsten Tage bis zum Wochenende verliefen ereignislos. Das Spektakulärste war die erste Stunde Verteidigung in diesem Schuljahr. Für den fünften Jahrgang von Gryffindor hieß das, bis zum Donnerstag zu warten.

Seit Harrys zweitem Schuljahr war das Interessanteste in der ersten Woche der neue Lehrer für Verteidigung, denn seltsamerweise hielt es kein Lehrer dieses Faches länger als ein Jahr aus.

Der erste gab den Löffel ab, der zweite war hatte keine Peilung, der dritte ging, weil er ein Werwolf war und der vierte war in Wirklichkeit ein Todesser, was sich erst am Ende des Schuljahres herausstellte. Es war also ganz natürlich, dass die Schüler neugierig waren.
 

"Hallo, ich bin, wie Sie mittlerweile wissen, Professor Daley. Dieses Jahr wird sich der Unterricht aufs Kämpfen konzentrieren. Sie werden Flüche, Banne und Schutzzauber lernen. Sie werden Strategien lernen, wann Sie welchen Zauber am besten einsetzten und wie Sie am besten einen Fluch kontern. Dieses Schuljahr werden Sie für Verteidigung gegen die Dunklen Künste arbeiten müssen, mehr als in den Jahren davor! Außerdem ist das Ihr ZAG Jahr, das heißt, Sie werden dieses Jahr mit Arbeit zugehäuft werden - in jedem Fach!

Da ich aber selbst noch weiß, wie stressig dieses Jahr ist, werden Sie die Hausaufgaben, die ich Ihnen an einem Donnerstag auf gebe, erst zum nächsten Donnerstag machen müssen. Das heißt aber auch, dass Sie die Hausaufgaben von einem Freitag trotzdem zur nächsten Stunde machen müssen. Im Klartext werden Sie zu jedem Donnerstag die Hausaufgaben vom letzten Donnerstag und Freitag haben.

Heute werde ich mit einem kleinen Test beginnen, um zu sehen, wie viel Sie wissen. Danach werde Sie ich ein kleines Turnier bestreiten lassen, damit ich weiß wo ihre praktischen Stärken und Schwächen sind."

In den folgenden zwanzig Minuten saßen die Schüler über ihren Tests und versuchten krampfhaft, sich an die richtigen Antworten zu erinnern. Harry hatte keine großen Probleme. Er hatte alles in den Ferien wiederholt und in Verteidigung konnte er es sowieso fast mit Hermine aufnehmen. Verteidigung war nicht umsonst sein bestes Fach.

Als es dann zu dem Turnier kam, sah es ähnlich aus. Der Schwarzhaarige war wendig, flink und im Ausweichen geübt, schließlich war er ja Sucher und als solcher sollte man diese Eigenschaften vorweisen können. Außerdem hatte er sehr gute Reflexe, ohne die ihm seine Fähigkeiten nichts nützen würden.

So kam es, dass er sich nach einiger Zeit mit einem schnellen Ravenclaw im Finale wieder fand.

Letztendlich fragte sich Harry, wie es der Ravenclaw an seinen Gegnern vorbei geschafft hat, aber er vermutete, dass das mit dessen Schnelligkeit zu tun hatte. Da der Gryffindor neben seiner eigenen Schnelligkeit auch noch einiges an Zaubern beherrschte, besiegte er den anderen nach einigen kleineren Schwierigkeiten.

"So, nachdem ich nun einen Einblick in ihre Fähigkeiten bekommen habe, werde ich die Stunde beenden. Bitte sucht bis Donnerstag einige Schildzauber raus. Bis morgen."

Langsam strömten die Schüler aus der Klasse. Immer wieder hörte man über das Turnier eifrig diskutierende Jungendliche. Zwischendurch unterhielt sich auch eine Gruppe mal über diese außergewöhnliche Hausaufgabenregelung.

Hermine scheuchte die zwei Jungs in die Große Halle, damit sie gleich nach dem Essen in die Bibliothek konnte. Ron konnte den Eifer seiner Freundin nicht verstehen, schließlich hatten sie ja bis nächste Donnerstag Zeit. Als er das seiner Freundin begreiflich machen wollte, kam natürlich eine Diskussion auf.

Harry verdrehte genervt die Augen, es war immerhin das dritte Mal in den letzten drei Tagen! Wie es aussah kamen die Zwei nicht klar, wenn sie sich nicht einmal am Tag stritten. Nun ja, wenn der Schwarzhaarige bedachte, wie dann immer die Versöhnung seiner Freunde ungefähr aussah - sprich lauter Küsschen und andere Liebeleien, für die sich die Beiden glücklicherweise immer verzogen -, könnte man meinen, dass sie das extra taten. Wie auch immer, war ja nicht sein Problem, wie deren Beziehung aussah, solange sie glücklich waren, nach dem Mittagessen machte er sich alleine auf den Weg zur Bibliothek. Seine Freunde würden wohl noch ein Weilchen brauchen um auch dort hinzukommen.
 

Angekommen, guckte er sich erstmal nach Büchern um, die ihn interessieren könnten. Schließlich fand er einige, die er sich auch gleich auslieh und schnell in sein geheimes Zimmer brachte.

Als er zurückkam, liefen ihm dann ein Rotschopf und ein Wuschelkopf über den Weg. Anscheinend hatte Hermine wieder triumphiert, denn sie waren wie auch er auf dem Weg in Madam Pince' Heiligtum.

Nachdem Hermine Bücher gefunden hatte, in denen etwas über Schildzauber stand, fiel ihnen auf, dass sie sich beeilen sollten, wenn sie nicht zu spät zum nächsten Unterricht kommen wollten. Schnell ließ sie die Bücher von der Bibliothekarin zurücklegen und folgte ihren Freunden.
 

Am Mittwoch kam dann ein Höhepunkt für alle Quidditch begeisterten Gryffindors, denn die Mannschaft traf sich zum Auswahltraining für einen neuen Hüter.

Um halb sechs trafen sich die, die noch vom Team übrig waren. Sie würden noch eine Viertelstunde haben, bis die Anwärter kommen würden, um zu diskutieren, wie ihr neuer Hüter sein müsste. Denn eins stand fest, einen Hüter wie Wood würden sie so schnell nicht wieder finden!

Als dann die ,Neuen' kamen, hatte das Team schon alles für die Auswahl vorbereitet.

Zuerst mussten die Neuen einen Parcours fliegen, damit das Team sehen konnte, wie sie sich auf dem Besen halten konnten; schon jetzt wurden einige ausgemustert. Danach sollten die Bewerber zeigen wie sie sich im Tor - bzw. den drei Toren - schlugen. Den Job als Prüfer übernahmen Angelina Johnson, Katie Bell und Alicia Spinnet. Die Kandidaten, die jetzt noch drin waren, mussten sich jetzt noch einmal mit der Bedrohung durch die Klatscher bewähren.

Letzten Endes blieben vier übrig. Es gab noch eine Runde im Tor und derjenige, der die wenigsten Tore kassierte, war der neue Hüter.

Ryan Taylor, ein Viertklässler mit hellbraunen Haaren und meergrünen Augen, hielt die meisten Bälle.

Nun fehlte nur noch der Teamkapitän.

"Ich bin der Meinung, Harry sollte Kapitän werden", gab Fred sein Statement ab, oder war es George?

"Ich denke auch, dass du den Posten übernehmen solltest, Harry", schloss sich Angelina an.

Es stellte sich heraus, dass alle diese Meinung teilten. Alle, bis auf einen. Harry selbst hielt das nämlich für eine sehr, sehr schlechte Idee. Das stellte er auch sofort klar:"Oh nein! Ich werde das ganz bestimmt nicht machen!"

"Es tut uns sehr Leid, Harry"

"aber wir fürchten"

"dass du gar keine Wahl hast."

"Es ist nämlich so"

"dass du ganz eindeutig überstimmt bist."

Die Zwillinge haben auf ihre einzigartige Weise mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen; das sah auch Harry ein. Aber sie würden diese Entscheidung noch bereuen, das schwor sich Harry.

"Okay, ich mach's. Aber das wird euch noch sehr, sehr Leid tun! SEHR Leid!", verkündete Harry mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen. Das bemerkte auch das restlich Team und es bereitete ihnen leichte Sorgen.
 

Was sie angerichtet hatten, sahen die sechs Gryffindors am Freitagnachmittag, als sie nach dem Unterricht ans schwarze Brett sahen. Gryffindors Sucher und Mannschaftskapitän hatte einen Zettel mit den Trainingszeiten angehängt und nach dem würden sie zweimal eineinhalb Stunden und einmal drei Stunden Training die Wochen haben. Spätestens jetzt fragten sie sich, ob sie nicht doch die falsche Person zum Kapitän gewählt haben.
 

Die nächsten Wochen wurden besonders für die 5. und 7.Klässler immer stressiger. Hatten die Lehrer in der ersten Woche noch etwas Rücksicht genommen und dafür gesorgt, dass sich die Schüler wieder an den Alltag in Hogwarts gewöhnen konnten, erschlugen sie ihre Schüler jetzt nur noch so mit anstrengendem Unterricht, Hausaufgaben, Kurztests und Referaten für den Unterricht und natürlich den damit zusammenhängenden Recherchen in der Bibliothek. Über die Referate wollten die Lehrer den Schülern den Stoff noch näher bringen und sie so dazu bringen sich auch mal den Büchern zu widmen.
 

Für Harry selbst änderte sich nur geringfügig etwas. Seltsamerweise fiel ihm die Schule leichter als die letzten Jahre. Er hatte zwar in den Ferien gelernt, aber es konnte doch nicht nur daran liegen?

Im Unterricht lernte er die neuen Zauber viel schneller als sonst. Letztes Jahr hatte er den Aufrufezauber erst in letzter Sekunde gelernt um die erste Aufgabe des Trimagischen Turniers zu überleben. Und jetzt konnte er die neuen Zauber immer schon vor Ende der Stunde, häufig nicht lange nach Hermine. Sogar Zaubertränke funktionierte viel besser, was in diesem Fall wirklich daran lag, dass er mehr las. Da er in diesem Fach nie gut war, tat er dafür auch mehr als zum Beispiel für Verteidigung, wo er ein Naturtalent zu sein schien.

Seine Recherchen für seine Referate waren auch meistens nicht schwer. Es war so, als wüsste er instinktiv, wo er nach dem entsprechenden Material suchen müsste. Er ahnte einfach, in welchem Buch etwas für ein bestimmtes Thema stehen könnte. Seine Hausaufgaben wurden dadurch natürlich auch vereinfacht.

Seine Albträume waren leider aber nicht weniger geworden. Er träumte zwar etwas weniger von Cedric und den Geschehnissen kurz vor den letzten Sommerferien, aber dafür kamen Träume von Zerstörung, Tod und Leid und er war mittendrin, zusammen mit einer Person, die er nicht erkennen konnte, von der er aber wusste, dass sie für ihn wichtig war.

Durch seine Albträume schlief er natürlich nicht so viel, wie es eigentlich erforderlich war, und musste deshalb alle paar Tage ein paar Schlucke von dem Stärkungstrank einnehmen, damit seine fehlende Energie wiederhergestellt wurde.

Auch lief er nachts mittlerweile viel im Schloss herum, um sich nach einem seiner Träume wieder zu beruhigen. Die Karte des Rumtreibers benutzte er kaum noch. Natürlich hatte er sie immer dabei, für den Fall, dass er sich doch mal verläuft oder, was wahrscheinlicher war, dass er einem Lehrer oder Filch über den Weg lief.
 

Die erste Oktoberwoche war sehr Ereignisreich. Am Dienstag wachte Harry bereits mit Kopfschmerzen auf, was ja ein sehr gutes Omen war, wenn man später am Tag auch noch Wahrsagen hat und diese Stunde in einem stickigen Turmzimmer verbringen darf.

Sich in sein Schicksal fügend ging der Gryffindor brav mit seinen Freunden in den Unterricht, der an diesem Tag viel zu schnell verging. Dann kam in der letzten Stunde das Fach, das der mit Kopfschmerzen geschlagene Junge fast am meisten hasste.

Während Professor Trelawney etwas über die Kunst des Kartenlegens erklärte (z. B., dass es mit den verschiedensten Arten von Karten geht und jede Art für andere Zwecke genutzt werden kann usw.), versuchte Harry verzweifelt, sich auf dien Monolog seiner Lehrerin zu konzentrieren, um sich von seinen immer noch vorhandenen Kopfschmerzen abzulenken.

Leider war dieses Vorhaben von vorneherein zum Scheitern verurteilt und schließlich schlief Harry ein...
 

...Wo war er? Um sich herum konnte er nichts erkennen. Überall herrschte Dunkelheit. Aber sie war nicht bedrohlich, nicht so wie in seinen Albträumen. Und sie kam ihm bekannt vor. Dann erinnerte er sich wieder. Natürlich! Wie hatte er das vergessen können? Er hatte doch bereits Träume dieser Art.

"Nicht schon wieder!", stöhnte der Schwarzhaarige genervt. Diese Träume waren zwar eine willkommene Abwechslung zu den sonstigen Horrorbildern, aber auf die Dauer sehr entnervend. Die Tatsache, dass er schon mehrere solche Träume hatte und immer noch nicht wusste, was sie bedeuteten, trug dazu ihren Beitrag bei.

"Du weißt, dass du ihn finden musst", sagte plötzlich die Stimme, wie um auf seine Gedanken über die Bedeutung zu beantworten.

"Natürlich, du hast es mir oft genug gesagt! Aber wenn du mir sagen würdest, wonach ich genau suchen soll, könnte ich es auch tun", antwortete Harry.

"Das musst du allein herausfinden. Ich kann dir nur sagen, dass du ihn erkennen wirst, solltest du ihn finden."

"Na toll, dass heißt, ich setzte eine Anzeige in die Hexenwoche:"Hier Yang, suche Yin. Melde dich bei...", oder so ähnlich, und kriege dann natürlich auch prompt Antwort!"

"Du wirst ihn erkennen!"

Und damit verschwand die Stimme...
 

Das Klingeln der Schulglocke riss den träumenden Jungen aus selbigen und er konnte gerade noch hören, dass sie als Hausaufgabe für verschiedene Kartensätze jeweils unterschiedliche Legeschemen herausfinden und Bedeutung sowie den Nutzen beschreiben sollen.
 

Das Quidditchtraining war für Harry an diesem Abend auch nur Quälerei.

Harry hatte das Trainingsprogramm so ausgearbeitet, das zu Beginn auch eine Aufwärmzeit mit eingeplant war, in der die Spieler erstmal einige Runden ums Feld liefen, danach einige Dehnübungen durchführten und dann einige kleinere andere Übungen machten. Harry wollte so dafür sorgen, dass seine Spieler auch etwas in den Muskeln hatten, um den gewichtigen Spielern von Slytherin gewachsen zu sein, trotzdem aber immer noch wendig und reaktionsschnell waren, um den Klatschern im Fall eines Falles auszuweichen. Außerdem übten die Spieler auch mit verschiedengroßen und -schweren Bällen, um die Technik zu verbessern. Alles was auf dem Boden trainiert wurde, wurde auch auf das Fliegen in der Luft übertragen; das natürlich auch mit den entsprechenden Absicherungen.

Was das Training anging, war Harry gnadenlos. Sogar die Zwillinge kuschten nach einer Weile ohne Widerworte. Es passierte immer mal, dass einer aus der Reihe tanzte und zur Strafe Runden rennen musste, aber Harry machte auch alles mit, egal was es war. Und das war es, was die Anderen respektierten.

Nur heute ging es Harry nicht so gut. Sein Kopf dröhnte noch immer, eigentlich sogar noch schlimmer als heute morgen. Schon beim laufen wankte er bedenklich. Als er dann bei den Bodenübungen anfing Sternchen zu sehen und ihm schwindelig wurde, entschied er, dass er heute nicht mittrainieren konnte.

"Leute, habt ihr was dagegen, wenn ich heute nicht mitmache? Mir geht's nicht so gut", fragte er seine Mitspieler.

"Schon okay, leg dich hin und ruh dich aus, wir schaffen es auch mal ohne dich zu trainieren!", antwortete ihm Angelina.

Harry nickte und machte sich auf den Weg ins Schloss.
 

"Auch wenn Harry nicht da ist, werden wir anständig trainieren. Ist das soweit klar?", wollte Angelina von den anderen Gryffindors wissen. Harry hatte sie zu seiner Vertretung für Fälle wie diesen gemacht und sie nahm ihren Job ernst. Ihr Kapitän hatte ihr anvertraut, warum er sie und sich so hart ran nahm. Er wollte, dass seine Mannschaft auch ohne ihn, also ohne Sucher, gewinnen konnte und dazu mussten sie Tore machen können. Und wenn man bedachte, was Harry so alles erlebt hatte, war das vielleicht gar nicht mal so unsinnig.
 

Harry hatte es sich unterdessen in seinem Raum bequem gemacht und entspannte sich bei einem Bad im zum Raum gehörenden Badezimmer. Er war mit Absicht nicht in den Turm gegangen, denn wäre er es, würden ihn alle nur fragen, warum er nicht beim Training ist, und das wollte er sich nicht antun.

Weiter vor sich hindösend, entschied er sich, bald in den Turm zu gehen. Wenig später stieg er aus der Wanne, trocknete sich ab, zog sich an und trottete zum Gemeinschaftsraum. Völlig unbemerkt kam er in seinem Schlafsaal an und legte sich ins Bett.

Kurz darauf war der Schwarzhaarige eingeschlafen und wachte erst am nächsten morgen wieder auf; Albträume hatte er in dieser Nacht keine.
 

Am Freitag fand dann ein Ereignis statt, das aus der Zaubertränkestunde vom Mittwoch resultierte und auf das Harry gut und gerne hätte verzichten können: Strafarbeit mit Snape.

Das Einzige, das Harry dabei etwas aufheiterte, war die Tatsache, dass Draco Malfoy durchaus nicht um diese Strafarbeit rumkommt, die sich beide eingefangen hatten.

Da die beiden Schüler des fünften Jahrgangs seit jeher ihres Zeichens Erzfeinde waren, war abzusehen, dass die Partnerarbeit in Zaubertränke niemals gut gehen konnte. Quod erat demonstrandum (Was zu beweisen war), als in dieser schicksalhaften Stunde ein Streit zwischen eben diesen ausbrach, der sie alles vergessen ließ - auch, dass man Professor Snape nicht anpflaumen sollte, wenn man seinen nächsten Geburtstag noch erleben wollte. Genau das taten nämlich Streithammel 1 und 2 (wobei man nicht sagen kann, welcher nun welcher ist) und auch Lieblingsschüler Draco Malfoy hatte nichts mehr zu lachen.

So kam es, dass sich der ,Goldene Gryffindor' und der ,Prinz von Slytherin' direkt nach dem Abendessen in dem entsprechenden Klassenraum einfanden, wo auch schon ihr wertgeschätzter Professor wartete.

"Da sich die werten Herren doch noch bequemt haben, hier unten zu erscheinen, werde ich ihnen nur erklären, was sie heute tun dürfen.

Wie sie hier sehen, ist dieser Raum alles andere als in einem guten Zustand. Diesen Umstand habe ich dem siebten Jahrgang von Gryffindor zu verdanken, der mal wieder eindrucksvoll bewiesen hat, was für Nieten diese Schule besuchen. Sie haben nun die Ehre, den Schaden zu beheben und diesen Raum in seinen Urzustand zu versetzen.

Sie dürfen auch Magie benutzen, wenn es nötig werden sollte - schließlich sollen sie diesen Raum auch wieder lebend verlassen -, aber sollte ich bemerken, dass sie für jedes Bisschen Zauberei benutzen, dürfen sie in den folgenden zwei Wochen jeden Abend das gleiche tun. Und ich will keine Streitereien oder Sonstiges dieser Art hören, für jeden Verstoß gibt es auch eine weitere Woche Saubermachen."

Nach dieser doch sehr eindrucksvollen und vor allem einschüchternden Rede seitens des Lehrers machten sich die Schüler eiligst daran, aufzuräumen.

Harry, dem sehr wohl bewusst war, dass er so gut wie keine Magie anwenden sollte, wenn er die nächsten Abende nicht in den Kerkern verbringen wollte, war fleißig dabei, alles so gut wie möglich ohne Magie zu machen, während Malfoy doch sehr freizügig mit seinem Zauberstab umging. Letztendlich war es immer noch so, dass Malfoy der Lieblingsschüler des Giftmischers war und sich viel erlauben konnte, selbst wenn er sich zurzeit etwas zurückhalten sollte.

Nach zwei anstrengenden Stunden, in denen Harry unbemerkt trotzdem den einen oder anderen Spruch angewandt hatte, sah das Klassenzimmer wieder wie immer aus.

Aber eines war merkwürdig. Einmal hatten sich beide kurz berührt, an der Hand, und dann blitzte vor seinen, Harrys, Augen ein Bild auf. Leider konnte er nicht erkennen, was es war. Trotzdem ahnte er, dass das, was er gesehen hat, noch mal wichtig werden würde.

Sofort nachdem die Strafarbeiter entlassen wurden, machte sich Harry auf den Weg zum Gryffindorturm. Er hatte dort schließlich noch ein Hühnchen zu rupfen, oder besser gesagt, ein rothaariges, sommersprossiges, nichts als Unfug im Kopf habendes Zwillingspaar.

Angekommen hielt der Gryffindor auch gleich nach seinen Opfern Ausschau, fand sie aber zu seinem Verdruss nicht; zum großen Glück für die Zwillinge! Nun, es gab ja immer noch andere Möglichkeiten, sich zu rächen. Zum Beispiel ihnen beim Quidditchtraining einige besonders fiese Extraaufgaben auftragen. Wie gut, dass am nächsten Tag gleich eine solche Gelegenheit zu finden war. Die anderen Vier würden das bestimmt verstehen, schließlich wussten zumindest Angelina, Alicia und Katie bescheid, waren sie doch mit den Zwillingen in einer Jahrgangsstufe.

Letztendlich raffte sich ein rachsüchtiger Teenager dazu auf, ein paar Hausaufgaben zu erledigen.

Gegen Mitternacht leerte sich dann langsam der Gemeinschaftsraum. Als Harry dann allein in einem Sessel am Kamin saß, es war ungefähr eins, und nachdachte, öffnete sich das Portrait und Fred und George Weasley betraten die Heimat der Löwen.

Dem Schwarzhaarigen kam das gerade sehr zu pass, es gab ihm die Option den Unruhestiftern schon mal etwas Angst ein zu jagen.

"Oh, hi Harry! Was machst du denn noch hier?", fragte George - oder war es Fred? - ziemlich erschreckt. Okay, wenn man bedachte, dass Harry ja ein Vertrauensschüler ist und er ihnen viel Ärger bescheren könnte, war es vielleicht ja angebracht. Vor allem, da es bereits nach Sperrstunde war.

"Fred, George, gut dass ihr kommt! Wisst ihr, ich hatte heute zusammen mit Malfoy eine Strafarbeit bei Snape und wir mussten den Klasserum saubermachen. Er meinte, euer Jahrgang hätte das verbockt und ihr habt ja Zaubertränke. Ich dachte, ihr wüsstet vielleicht, wer für das Chaos verantwortlich war, das ich beseitigen musste", erklärte der Vertrauensschüler den Sachverhalt.

Den Siebtklässlern war gar nicht wohl. Sie wussten sehr gut, wer für den Kerkervorfall verantwortlich war, nämlich sie selbst! Und sie wussten auch, dass Harry sehr, sehr grausam werden konnte - wenn er es denn wollte. Und sie wussten auch, dass ihr ,Vorgesetzter' genau das vermutete, wenn nicht sogar sicher wusste.

Also am besten Alles gestehen und sehr viel Reue zeigen, vielleicht sogar um Gnade betteln. Obwohl, um Gnade betteln könnte das Ganze auch wieder unglaubwürdig machen.

"Ähm ja, weißt du, eigentlich sind wir daran schuld. Wir haben einigen anderen Schülern Zutaten in die Tränke geschmissen, die mit den entsprechenden Tränken dann die von uns gewünschte Wirkung erzielte."

George führte die Erklärung von seinem Bruder weiter:"So gesehen hätte keiner zu Schaden kommen können, es ist auch eigentlich nichts Schlimmes passiert, außer, dass der Klassenraum etwas, sagen wir... gewöhnungsbedürftig aussah. Hätten wir gewusst, dass du heute eine Strafarbeit bei Snape hattest, hätten wir das nicht heute gemacht."

Mittlerweile sahen die Zwillinge wieder recht selbstbewusst aus, auch wenn sie innerlich doch ziemlich angespannt waren. Das konnte auch Harry sehen, sagte aber nichts dazu.

"Na gut, ich will euch mal glauben. Aber das kann ich euch trotzdem nicht einfach so durchgehen lassen. Bis morgen werde ich mir was ausdenken. Ihr solltet ins Bett gehen, morgen ist immerhin Training."

Mit diesen Worten hielt sich Harry an seinen eigenen Rat und ging Richtung Jungenschlafsäle.

"Du, Fred?"

"Ja, George?"

"Irgendwie hat Harry mir Angst gemacht!"

"Mir auch, George, mir auch!"

"Ob wir uns Sorgen machen sollten?"

"Ich denke schon, lieber Bruder. Hast du dieses Funkeln in seinen Augen gesehen?"

"Ja, Fred. Das ist es ja was mir Angst macht!"
 

Was Fred und George nicht ahnten, war, dass Harry dieses Gespräch noch belauscht hat, bevor er endgültig ins Bett verschwand. Mit einem Grinsen auf den Lippen. Einem teuflischen Grinsen!
 

Am nächsten Morgen suchte Harry erstmal die übrigen Teammitglieder auf um sie einzuweihen. Ca. 50% der Schlossbewohner hatten schon mal direkt oder indirekt unter den Scherzen der Weasley-Zwillinge zu 'leiden'. Daher war es ein leichtes, Komplizen zu finden.
 

Schon den ganzen Tag hatten Fred und George Weasley das Gefühl, dass sie verfolgt wurden. Egal wo sie hinliefen, immer wieder konnten sie leiser werdende Schritte hören, sahen ab und zu mal einen wehenden Umhang hinter einer Ecke verschwinden oder fühlten sich einfach beobachtet. Manchmal meinten sie auch ein Kichern zu hören, waren sich dabei aber nicht sicher.

Die Rothaarigen wurden immer nervöser, sahen sich häufiger um, waren schreckhafter.

Dann kam das Quidditchtraining.

Zusammen gingen die Jungen zum Feld auf dem Hogwartsgelände, nachdem sie sich ihre Quiditchumhänge angezogen haben. Aber als sie das Feld betraten, änderte sich ganz plötzlich die Stimmung. Keiner außer ihnen war da. Alles sah düsterer aus, es gab mehr Schatten als gewohnt und alles in Allem war es einfach nur unheimlich.

Auf einmal legte sich eine Hand auf die Schulter von jeweils einem Zwilling. Sofort drehten sie sich erschreckt um und blickten geradewegs in das Gesicht von-

"Harry?"

"Natürlich! Wen habt ihr denn sonst erwartet?", fragte Harry. Dass ihn das alles amüsierte, zeigte er natürlich nicht.

"Du hast uns bloß erschreckt!", antworteten Fred und George gleichzeitig.

"Kann es sein, dass ihr heute etwas schreckhaft seid?", meinte da eine Stimme in ihrem Rücken.

Mit einem Aufschrei wirbelten die Rothaarigen erneut herum und entdeckten hinter sich den Rest des Teams. Mit einem sehr breiten Grinsen auf dem Gesicht.

"Nun ja, das könnte daran liegen, dass wir den ganzen Tag damit verbracht haben, diesen beiden Herren hinterher zu laufen und sie damit an den Rand der Verzweiflung getrieben haben", erwiderte Katie.

"Stimmt, Katie, da könntest du Recht haben. Aber ich schätze mal, dass die Show, die Harry gestern abgezogen hat, ihr Übriges dazu beigetragen hat, oder?", meinte nun Ryan, den letzten Satz an die immer noch geschockten Treiber gewandt.

Die waren aber immer noch nicht in der Lage klare Sätze zu bilden.

"Habt ihr es immer noch nicht begriffen?", wollte nun Alicia wissen.

Jetzt blickten die Zwillinge noch dümmer drein.

"Meine Güte, ich habe euch doch bereits gestern gesagt, dass ich mir was für euch ausdenke. Wir waren es, deren Schritte ihr gehört habt, wir haben euch beobachtet und verfolgt und die Mädchen haben immer wieder kichern müssen. Habt ihrs jetzt geschnallt?", klärte Harry die Sache auf.

"Aber wie...?"

"Das ist ein Berufsgeheimnis. Oder wie ein Muggelzauberer sagen würde: Ein Zauberer verrät nie seine Tricks", sagte Harry.

"Die Muggel können zaubern?", wollten alle wissen.

"Ja, haben sie. Es sind aber nur Illusionen, Sinnestäuschung. Eigentlich ziemlich einfach, wenn du das Prinzip mal verstanden hast. Aber nun machen wir uns ans Training! Hopp, hopp!" Und damit scheuchte Harry seine Mannschaft aus Feld.
 

Wie Harry schon sagte, ein Zauberer verrät nie seine Tricks. Auch Angelina, Alicia, Katie und Ryan wussten nicht alles. Er hatte die Nacht nicht gut geschlafen und ist dann in die Bibliothek ausgebüchst.

Er hatte nach Möglichkeiten gesucht, sich unsichtbar zu machen und einiges gefunden. Mehrere leichte Zauber und auch einige Tränke, zu denen gab es natürlich auch Gegenmittel.

Mit der Zeit hatte sich in seinem Kopf ein Plan gebildet.

Dafür hatte er noch einige Recherchen machen müssen, aber alles in allem hatte es sich gelohnt. Letzten Endes hatten die Zwillinge ihre Lektion gelernt und achteten in Zukunft hoffentlich darauf, dass ihre Streiche nicht andere ausbaden mussten, die damit überhaupt nichts zu tun hatten. Es wäre schließlich keine Katastrophe gewesen, wenn Snape das hätte alleine aufräumen müssen. Aber wenn arme Schüler das als Strafarbeit von ihm auferlegt bekamen, war das eigentlich unfair.

Was Harry bei seinen Recherchen nicht bemerkt hatte, war die Tatsache, dass er die Zauber alle fast sofort beherrscht hat.
 

Die nächste Woche passierte nichts Besonderes. Einfach eine stinknormale Schulwoche.

Aber ob es so bleiben würde?
 


 

Ende Kapitel 3
 


 

So, das war der dritte Streich und der vierte folgt sogleich... oder auch nicht.

Einiges in diesem Kapitel lief anders als eigentlich geplant, aber wem geht das nicht so.

Alle, die irgendeine Vermutung zu irgendwelchen Rätseln in meiner Story haben, mögen mir die in einer ENS mitteilen. Wir wollen den anderen Lesern doch nichts Vorweggreifen!
 

Tschüssi

Haruka

The twins of destiny I
 

*kommtuntermschreibtischhervor*

Ich geb's ja zu, ich habe EWIG nichts geschrieben. Und es tut mir UNENDLICH leid, dass ich den Neujahrstermin nicht eingehalten habe, aber erst hat meine Festplatte gesponnen und dann hatte ich keinen Zugriff mehr, was sich bis jetzt nicht geändert hat *heul*. Ich hab erstmal einige Monate gebraucht, um das zu akzeptieren und dann habe ich mich nie wirklich zum schreiben aufraffen können. Aber jetzt bin ich mit diesem Kapitel fertig und weiß, wo ich mit Teil I hinwill! Ist doch auch was. Aber jetzt kommt die nächste Schreckensnachricht: Ich komme in die Oberstufe. Das heißt für mich Stress ohne Ende (schätz ich mal) und da ich auch immer noch sehr viel lese, zurzeit nur bei meiner lieben Oma ins Netz komme und meine jetzige Festplatte auch spinnt(darf den PC nach einer Stunde neu starten, wenn ich nach dieser Zeit irgendwas machen will). Na ja, ich will jetzt keinem die Ohren voll heulen.

1. Danke an alle Reviewer

2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da in meinem nicht vorhanden

Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön

wär.

3. Es wird betagelesen(mittlerweile) und zwar von Angelvoice. (ein riesiges DANKE!!!)

4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram

(Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?)

5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden

Fall noch mehr!)

Viel Spaß!
 

Kapitel 3

Schulalltag
 

Der erste Schultag in einem neuen Schuljahr. Für die meisten Schüler - in manchen Fällen auch für die Lehrer - ist er einer der schlimmsten Tage im Jahr. Für Harry Potter aber bedeutete dieser Tag, dass er nach einem langen Sommer endlich wieder zu Hause war.

Der Morgen begann wie immer. Man quälte sich aus dem Bett, machte sich fertig, packte gegebenenfalls seine Koffer aus bzw. seine Schulsachen zusammen und ging zum Frühstück. Dort bekam man dann eventuell den nächsten Schock, je nachdem, wie der Stundenplan aussah.

Die fünfte Klasse Gryffindor wünschte sich jedenfalls, sie wäre gar nicht aufgestanden.
 

Mit einem lauten Stöhnen ließ Ron Weasley seinen Kopf auf den Tisch sinken. "Ron, alles in Ordnung?", fragte eine besorgt aussehende Hermine.

"Wenn man mal davon absieht, dass wir gleich Zaubertränke mit den Slytherins haben, ja", antwortete ihr der Rothaarige gequält.

Harry konnte nur grinsen. Das war eben typisch Ron! Man könnte meinen, es gäbe für ihn nichts Schlimmeres als Zaubertränke. Dabei hätte eigentlich er, Harry, es sein müssen, der verzweifelte. Snape hatte scheinbar eine riesige Freude daran, ihm diesen Unterricht zur Hölle zu machen.

"Was für ein wunderbarer Start ins neue Schuljahr!", kommentierte Harry den neuen Stundenplan,"das macht einem den Montag richtig sympathisch, nicht?!"

Ron und Hermine grinsten, bevor sie in Gelächter ausbrachen.

Als sie sich wieder beruhigten, aßen sie noch zu Ende und machten sich dann auf den Weg in die Kerker.
 

Mit wirbelndem Umhang betrat Professor Snape das Klassenzimmer. Wie immer betrachtete er finster die Schüler, denen bei diesen Blicken ganz anders wurde. Nun ja, das heißt, wenn sie keine Slytherins waren, denn sein eigenes Haus bevorzugte Snape schon aus Prinzip.

"Dieses Jahr stehen die ZAGs an. Das heißt für Sie, dass Sie ihre Freizeit mit Lernen verbringen werden, sollten sie in meine UTZ-Klasse besuchen wollen.

Um zu sehen, was Sie noch können, werde ich Ihnen jetzt Zutaten geben. Jeder wird alleine arbeiten und, um zu garantieren, dass niemand schummelt, wird jeder einen anderen Trank brauen müssen.

Und damit Sie sich schon mal geistig darauf vorbereiten können, teile ich Sie jetzt in Zweiergruppen ein. Patil und Bulstrode, Brown und Zabini, Weasley und Nott, Longbottom und Crabbe, Granger und Goyle, Potter und Malfoy. In diesem Schuljahr werden sie viele Tränke brauen, also gelten die Gruppen für das ganze Jahr. An die Arbeit!"

Mit einem Schwung seines Zauberstabes hatte jeder Schüler seine Zutaten. Schnell holten sich alle Wasser und entzündeten ein Feuer.

Jetzt war Harry froh, dass er in den Ferien gebüffelt hatte. Laut seinen Ingredienzien durfte er einen ziemlich komplizierten Stärkungstrank brauen. Konzentriert begann er mit der Vorbereitung der Zutaten, wobei er dann und wann mal etwas in den Kessel warf oder das Gebräu umrührte. Sein Trank war einer der Kompliziertesten, die sie im letzten Jahr hatten. Der Schwarzhaarige zweifelte keine Sekunde daran, dass Snape anscheinend versuchte, ihm eins reinzuwürgen. So ein Pech für seinen Lehrer, dass er den Trank über die Ferien ein paar Mal hergestellt hatte, als es ihm besonders schlecht ging. Dieser Trank hatte nämlich einen sehr vorteilhafte Wirkungsweise: anstatt einen wach zu halten oder einen aufzuputschen, füllte er einfach die Energiepolster auf ein Mittelmaß auf. Das machte ihn zwar komplizierter in der Herstellung, schloss aber auch eine eventuelle Abhängigkeit aus. Der Trank gehörte eigentlich auch erst zum Unterrichtsstoff des siebten Jahres, aber den Lehrer für dieses Fach hatte so etwas noch nie wirklich interessiert.

Kurz vor dem Ende der Stunde war Harry fertig. Er holte sich eine Phiole, füllte den Trank ein und schloss sie. Bevor er sie beschriftete, verdoppelte er sie unbemerkt und steckte sie in seine Tasche. Dann brachte er die Phiole zum Lehrerpult. Als er seine Schulsachen einpackte, klingelte die Schulglocke und beendete die Stunde.

Snape wäre aber nicht Snape gewesen, wenn er ihnen nicht noch eine Hausaufgabe gegeben hätte:"Sie werden mir zum nächsten Mal zwei Fuß(ca.

60cm) zu ihrem jeweiligen Trank schreiben."

"Und, was solltest du brauen, Harry?", wollte Hermine gleich wissen, nachdem sie bei ihm war. Sie war anscheinend auch bereits fertig und wollte auch gleich wissen, wie es für ihn aussah.

"Nur einen Stärkungstrank." Er vermied es ganz bewusst, seine beste Freundin zu fragen, was sie machen musste, sehr wohl wissend, dass sie dann in einen ihrer üblichen Redeschwalle verfallen würde. Nach einer Stunde Zaubertränke war das wirklich etwas zu viel.

Jetzt kam auch Ron dazu:"Und, wie lief es bei euch?"

Harry musste sich ein verzweifeltes Stöhnen verkneifen, während sie sich langsam auf den Weg zum nächsten Klassenraum machten. Dabei hatte er doch genau das vermeiden wollen!

Und schon begann es. Hermine hatte einen Haarwuchstrank brauen müssen. Und der wäre so leicht gewesen. Und, dass sie den doch schon in der dritten gehabt hätten.

Der Schwarzhaarige schaltete währenddessen ab.
 

Der restliche Unterricht verging ereignislos. Die Lehrer häuften sie mit Hausaufgaben zu, wodurch man schon mal eine Ahnung über den Verlauf des Schuljahres erhielt.

Hermine hatte sie während der Mittagspause in die Bibliothek geschleppt um einen Teil der Hausaufgaben zu erledigen. Ron war davon alles andere als begeistert und murmelte nur was von ,Sklaventreiberin', ,Diebstahl verdienter Pausen' und ,Hunger'. Seine Freundin meinte darauf nur, dass, wenn, dann die Lehrer die Sklaventreiber seien, es egal ist ob er sie in der Pause oder nach dem Unterricht machen würde und er dafür später Zeit hätte und, dass er immer Hunger hätte. Danach schwieg Ron.

Und jetzt saßen sie wieder an einem Tisch zwischen lauter Bücherregalen und machten weiter, wo sie mittags aufgehört hatten.

Die Hausaufgaben waren größtenteils erledigt, dank Hermine, die nicht Ruhe gab, bis er und Ron für jedes Fach schon etwas taten, damit es später schneller ging. Wäre bei Harry zwar nicht nötig gewesen, aber na ja.

Zusammen gingen sie zurück zum Turm und machten es sich im Gemeinschaftsraum gemütlich. Aber bald verabschiedete sich der Junge mit der Blitznarbe, da seine Freunde mehr mit sich selbst beschäftigt waren.

Oben im Schlafsaal packte er sofort seine Tasche für den nächsten Tag und wandte sich dann der Phiole zu.

Zu erst verwandelte er die Phiole in ein Fläschchen mit gleichem Inhalt, dann zauberte er sie unzerbrechlich und benutzte dann einen Spruch, der den Inhalt automatisch wieder auffüllte, wenn das Fläschchen nur noch ein Zehntel des Volumens beinhalten sollte.

Wenn er schon die Gelegenheit erhielt, sollte man sie doch gleich nutzen. So sparte er sich das Brauen und konnte seine Zutaten für andere Tränke benutzen, die er sicher brauchen würde. In Hogwarts konnte man zwar heimlich Tränke herstellen und das mit etwas Geschick geheim halten, aber man sollte darauf achten, dass man nicht übertrieb. Vorsicht war immer noch besser als Nachsicht und besonders bei Hermine konnte er es sich nicht leisten, dass sie misstrauisch wird. Es könnte immer mal ein verbotenes Gebräu dabei sein!

Sobald er fertig war, steckte er auch das Glasgefäß in seine Tasche und legte sich anschließend mit einem Buch in sein Bett, nachdem er die Vorhänge geschlossen hatte und einen Stillezauber ausgesprochen hatte.

Nach kurzer Zeit fielen ihm die Augen zu und er schlief ruhig ein.

Das Licht, das er zum Lesen benutzt hatte, erlosch von selbst...
 

... Ziellos lief er durch die Dunkelheit. Er konnte nicht erkennen, wo er hinlief oder wo er herkam. Nirgendwo war auch nur ein Funken Licht zu sehen.

Er wusste nicht warum er lief, aber etwas sagte ihm, dass etwas Schreckliches passieren würde, wenn er nicht weiter rannte. Diese Finsternis hatte eine bedrohliche Ausstrahlung. Sie war nicht sicher, hatte keinerlei Geborgenheit, sie würde sich gegen ihn stellen.

Plötzlich hielt er an. Da war etwas hinter ihm und es kam auf ihn zu!

Schnell drehte er sich um, aber er konnte nichts erkennen. Verzweifelt versuchte er in der undurchdringlichen Dunkelheit zu sehen, was da auf ihn lauerte. Dann spürte er zwei Hände an seinem Hals, die ihn würgten.

Sein Versuch die Hände zu lösen scheiterte kläglich, sie waren viel zu stark.

Langsam wurde die Luft immer knapper und noch immer sah er nicht, wer der Besitzer dieser Hände war.

Auf einmal wurde es heller und er erkannte, wo er war und wer ihm nach dem Leben trachtete. Und im selben Augenblick wünschte er, es wäre nicht so.

Er war auf dem Friedhof in Little Hangleton, auf dem Voldemort seinen Körper zurück erhielt. Und es war Cedrics Leiche, die versuchte ihn zu töten.

Noch einmal musste er miterleben, wie Wurmschwanz das Ritual durchzog und schließlich Voldemort wieder zurückkehrte. Er sah, wie die Todesser apparierten, sein Duell mit dem Dunklen Lord, den goldenen Käfig, der das Ergebnis des Priori Incantatem war. Und schließlich was nach seiner Rückkehr nach Hogwarts passierte.

Und immer wieder hallte Cedrics Stimme in seinem Kopf wider:"Warum hast das getan? Du hast mich umgebracht! Du bist ein Mörder!"

Als auch die letzten Bilder dieses verhängnisvollen Tages verblasst waren, löste sich auch der Griff um seinen Hals und auch Cedric verschwand.

Die Dunkelheit kehrte zurück und mit ihr kam eine eisige Kälte. Er atmete schwer und sank zitternd auf den Boden.

Stimmen wurden hörbar, Stimmen die er so gut kannte und von denen er trotzdem gehofft hatte, sie nie mehr hören zu müssen, denn er hörte sie nur wenn Dementoren in der Nähe waren.

Aus der Dunkelheit kam ein Dementor auf ihn zu geglitten. Bald war dessen rasselnder Atem zu vernehmen. Er wollte nur noch weg, aber könnte sich nicht bewegen. Als dessen Kapuze direkt über ihm war, wusste er sehr genau, was passieren würde. Er konnte schon den Gestank von Verfaultem riechen.

Dann nahm der Dementor seine Kapuze ab.
 

Mit einem Schrei schreckte er aus dem Schlaf. Nur langsam beruhigte sich sein Puls, seine Seele aber blieb in Aufruhr. Noch immer steckte die Kälte in seinen Knochen, die das Seelen saugende Wesen hervorgerufen hatte.

Sobald sich sein Zittern eingestellt hatte, stand er auf und zog sich an. Er schlief schon seit Jahren nur mit einem von Dudleys übergroßen T-Shirts und seiner Boxershorts. Danach schnappte er sich seinen Tarnumhang und die Karte des Rumtreibers und flüchtete lautlos aus dem Schlafsaal.
 

Harry wusste nicht, wie lange er schon durchs schloss rannte, er wollte nur möglichst viel Abstand zu seinem Traum kriegen. Seinen Tarnumhang hatte er in seine Tasche gestopft, er würde beim Laufen nur stören.

Seine Schritte würde keiner hören, dass wusste er. Schließlich trieb er sich seit seinem ersten Schuljahr immer nachts in den Gängen rum und wusste wie man unnötige Geräusche vermied und Problemen aus dem Weg ging.

Als er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, hielt er an und sah sich um. In welcher Ecke des Schlosses auch immer war, er kannte sie nicht.

Seufzend holte er seine Karte hervor, flüsterte die erforderlichen Worte und suchte nach dem Punkt, der ihn darstellen sollte. Letzten Endes stellte er fest, dass er sich um einiges vom Gryffindorturm entfernt hatte. Und nachdem er sich etwas genauer umgesehen hatte, war ihm auch klar, dass er sich in einem Teil des Schlosses befand, der anscheinend seit Jahren nicht mehr betreten wurde.

Sein Vater und dessen Freunde fanden diesen Ort wohl auch nicht besonders interessant, da die Karte nur noch die Türen zeigte, aber nicht das, was sich dahinter befand.

Noch einmal seufzend machte er sich auf Erkundungstour. Was er sah, beeindruckte ihn sehr. Wie es schien, war er in einem ehemaligen Gästetrakt gelandet. Und dieser Trakt lag nicht weit entfernt von der Eingangshalle.

Nachdem der Schwarzhaarige alle Zimmer inspiziert hatte, entschied er sich dafür, sich eines wieder herzurichten.

Harry betrat das Zimmer, das er sich ausgesucht hat, und begann mit der Wiederinstandsetzung. Erst wurde der Staub entfernt und dann wurden die Möbel repariert.

Nach einer Weile war er fertig.

Ein Himmelbett mit Vorhängen und Bezügen in verschiedenen Blautönen stand in einer Ecke. Am Fußende des Bettes stand eine Kommode(wenn man nicht gleich den ganzen Kleiderschrank mitnimmt, sollte das reichen) aus dunklerem Holz an der Wand; ein Spiegel stand oben drauf. An der Wand gegenüber dem Bett standen zwei leere Regale aus dem gleichen Holz wie die Kommode. In der Ecke mit den Regalen war eine Sitzecke aus zwei Sesseln und einem Sofa, die um einen Tisch gruppiert waren. An der Wand gegenüber der Fensterseite stand ein Schreibtisch mit einem Stuhl. In dieser Wand führte eine Tür ins Badezimmer. Auf dem Boden lagen drei kleinere Teppiche, wie der Rest des Raumes in verschiedenen Blautönen.

Harry belegte das Zimmer mit einigen Schutzzaubern und machte sich auf den Weg zum Gryffindorturm.

Dort angekommen legte er sich müde ins Bett, in der Hoffnung noch etwas schlafen zu können.
 

Die nächsten Tage bis zum Wochenende verliefen ereignislos. Das Spektakulärste war die erste Stunde Verteidigung in diesem Schuljahr. Für den fünften Jahrgang von Gryffindor hieß das, bis zum Donnerstag zu warten.

Seit Harrys zweitem Schuljahr war das Interessanteste in der ersten Woche der neue Lehrer für Verteidigung, denn seltsamerweise hielt es kein Lehrer dieses Faches länger als ein Jahr aus.

Der erste gab den Löffel ab, der zweite war hatte keine Peilung, der dritte ging, weil er ein Werwolf war und der vierte war in Wirklichkeit ein Todesser, was sich erst am Ende des Schuljahres herausstellte. Es war also ganz natürlich, dass die Schüler neugierig waren.
 

"Hallo, ich bin, wie Sie mittlerweile wissen, Professor Daley. Dieses Jahr wird sich der Unterricht aufs Kämpfen konzentrieren. Sie werden Flüche, Banne und Schutzzauber lernen. Sie werden Strategien lernen, wann Sie welchen Zauber am besten einsetzten und wie Sie am besten einen Fluch kontern. Dieses Schuljahr werden Sie für Verteidigung gegen die Dunklen Künste arbeiten müssen, mehr als in den Jahren davor! Außerdem ist das Ihr ZAG Jahr, das heißt, Sie werden dieses Jahr mit Arbeit zugehäuft werden - in jedem Fach!

Da ich aber selbst noch weiß, wie stressig dieses Jahr ist, werden Sie die Hausaufgaben, die ich Ihnen an einem Donnerstag auf gebe, erst zum nächsten Donnerstag machen müssen. Das heißt aber auch, dass Sie die Hausaufgaben von einem Freitag trotzdem zur nächsten Stunde machen müssen. Im Klartext werden Sie zu jedem Donnerstag die Hausaufgaben vom letzten Donnerstag und Freitag haben.

Heute werde ich mit einem kleinen Test beginnen, um zu sehen, wie viel Sie wissen. Danach werde Sie ich ein kleines Turnier bestreiten lassen, damit ich weiß wo ihre praktischen Stärken und Schwächen sind."

In den folgenden zwanzig Minuten saßen die Schüler über ihren Tests und versuchten krampfhaft, sich an die richtigen Antworten zu erinnern. Harry hatte keine großen Probleme. Er hatte alles in den Ferien wiederholt und in Verteidigung konnte er es sowieso fast mit Hermine aufnehmen. Verteidigung war nicht umsonst sein bestes Fach.

Als es dann zu dem Turnier kam, sah es ähnlich aus. Der Schwarzhaarige war wendig, flink und im Ausweichen geübt, schließlich war er ja Sucher und als solcher sollte man diese Eigenschaften vorweisen können. Außerdem hatte er sehr gute Reflexe, ohne die ihm seine Fähigkeiten nichts nützen würden.

So kam es, dass er sich nach einiger Zeit mit einem schnellen Ravenclaw im Finale wieder fand.

Letztendlich fragte sich Harry, wie es der Ravenclaw an seinen Gegnern vorbei geschafft hat, aber er vermutete, dass das mit dessen Schnelligkeit zu tun hatte. Da der Gryffindor neben seiner eigenen Schnelligkeit auch noch einiges an Zaubern beherrschte, besiegte er den anderen nach einigen kleineren Schwierigkeiten.

"So, nachdem ich nun einen Einblick in ihre Fähigkeiten bekommen habe, werde ich die Stunde beenden. Bitte sucht bis Donnerstag einige Schildzauber raus. Bis morgen."

Langsam strömten die Schüler aus der Klasse. Immer wieder hörte man über das Turnier eifrig diskutierende Jungendliche. Zwischendurch unterhielt sich auch eine Gruppe mal über diese außergewöhnliche Hausaufgabenregelung.

Hermine scheuchte die zwei Jungs in die Große Halle, damit sie gleich nach dem Essen in die Bibliothek konnte. Ron konnte den Eifer seiner Freundin nicht verstehen, schließlich hatten sie ja bis nächste Donnerstag Zeit. Als er das seiner Freundin begreiflich machen wollte, kam natürlich eine Diskussion auf.

Harry verdrehte genervt die Augen, es war immerhin das dritte Mal in den letzten drei Tagen! Wie es aussah kamen die Zwei nicht klar, wenn sie sich nicht einmal am Tag stritten. Nun ja, wenn der Schwarzhaarige bedachte, wie dann immer die Versöhnung seiner Freunde ungefähr aussah - sprich lauter Küsschen und andere Liebeleien, für die sich die Beiden glücklicherweise immer verzogen -, könnte man meinen, dass sie das extra taten. Wie auch immer, war ja nicht sein Problem, wie deren Beziehung aussah, solange sie glücklich waren, nach dem Mittagessen machte er sich alleine auf den Weg zur Bibliothek. Seine Freunde würden wohl noch ein Weilchen brauchen um auch dort hinzukommen.
 

Angekommen, guckte er sich erstmal nach Büchern um, die ihn interessieren könnten. Schließlich fand er einige, die er sich auch gleich auslieh und schnell in sein geheimes Zimmer brachte.

Als er zurückkam, liefen ihm dann ein Rotschopf und ein Wuschelkopf über den Weg. Anscheinend hatte Hermine wieder triumphiert, denn sie waren wie auch er auf dem Weg in Madam Pince' Heiligtum.

Nachdem Hermine Bücher gefunden hatte, in denen etwas über Schildzauber stand, fiel ihnen auf, dass sie sich beeilen sollten, wenn sie nicht zu spät zum nächsten Unterricht kommen wollten. Schnell ließ sie die Bücher von der Bibliothekarin zurücklegen und folgte ihren Freunden.
 

Am Mittwoch kam dann ein Höhepunkt für alle Quidditch begeisterten Gryffindors, denn die Mannschaft traf sich zum Auswahltraining für einen neuen Hüter.

Um halb sechs trafen sich die, die noch vom Team übrig waren. Sie würden noch eine Viertelstunde haben, bis die Anwärter kommen würden, um zu diskutieren, wie ihr neuer Hüter sein müsste. Denn eins stand fest, einen Hüter wie Wood würden sie so schnell nicht wieder finden!

Als dann die ,Neuen' kamen, hatte das Team schon alles für die Auswahl vorbereitet.

Zuerst mussten die Neuen einen Parcours fliegen, damit das Team sehen konnte, wie sie sich auf dem Besen halten konnten; schon jetzt wurden einige ausgemustert. Danach sollten die Bewerber zeigen wie sie sich im Tor - bzw. den drei Toren - schlugen. Den Job als Prüfer übernahmen Angelina Johnson, Katie Bell und Alicia Spinnet. Die Kandidaten, die jetzt noch drin waren, mussten sich jetzt noch einmal mit der Bedrohung durch die Klatscher bewähren.

Letzten Endes blieben vier übrig. Es gab noch eine Runde im Tor und derjenige, der die wenigsten Tore kassierte, war der neue Hüter.

Ryan Taylor, ein Viertklässler mit hellbraunen Haaren und meergrünen Augen, hielt die meisten Bälle.

Nun fehlte nur noch der Teamkapitän.

"Ich bin der Meinung, Harry sollte Kapitän werden", gab Fred sein Statement ab, oder war es George?

"Ich denke auch, dass du den Posten übernehmen solltest, Harry", schloss sich Angelina an.

Es stellte sich heraus, dass alle diese Meinung teilten. Alle, bis auf einen. Harry selbst hielt das nämlich für eine sehr, sehr schlechte Idee. Das stellte er auch sofort klar:"Oh nein! Ich werde das ganz bestimmt nicht machen!"

"Es tut uns sehr Leid, Harry"

"aber wir fürchten"

"dass du gar keine Wahl hast."

"Es ist nämlich so"

"dass du ganz eindeutig überstimmt bist."

Die Zwillinge haben auf ihre einzigartige Weise mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen; das sah auch Harry ein. Aber sie würden diese Entscheidung noch bereuen, das schwor sich Harry.

"Okay, ich mach's. Aber das wird euch noch sehr, sehr Leid tun! SEHR Leid!", verkündete Harry mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen. Das bemerkte auch das restlich Team und es bereitete ihnen leichte Sorgen.
 

Was sie angerichtet hatten, sahen die sechs Gryffindors am Freitagnachmittag, als sie nach dem Unterricht ans schwarze Brett sahen. Gryffindors Sucher und Mannschaftskapitän hatte einen Zettel mit den Trainingszeiten angehängt und nach dem würden sie zweimal eineinhalb Stunden und einmal drei Stunden Training die Wochen haben. Spätestens jetzt fragten sie sich, ob sie nicht doch die falsche Person zum Kapitän gewählt haben.
 

Die nächsten Wochen wurden besonders für die 5. und 7.Klässler immer stressiger. Hatten die Lehrer in der ersten Woche noch etwas Rücksicht genommen und dafür gesorgt, dass sich die Schüler wieder an den Alltag in Hogwarts gewöhnen konnten, erschlugen sie ihre Schüler jetzt nur noch so mit anstrengendem Unterricht, Hausaufgaben, Kurztests und Referaten für den Unterricht und natürlich den damit zusammenhängenden Recherchen in der Bibliothek. Über die Referate wollten die Lehrer den Schülern den Stoff noch näher bringen und sie so dazu bringen sich auch mal den Büchern zu widmen.
 

Für Harry selbst änderte sich nur geringfügig etwas. Seltsamerweise fiel ihm die Schule leichter als die letzten Jahre. Er hatte zwar in den Ferien gelernt, aber es konnte doch nicht nur daran liegen?

Im Unterricht lernte er die neuen Zauber viel schneller als sonst. Letztes Jahr hatte er den Aufrufezauber erst in letzter Sekunde gelernt um die erste Aufgabe des Trimagischen Turniers zu überleben. Und jetzt konnte er die neuen Zauber immer schon vor Ende der Stunde, häufig nicht lange nach Hermine. Sogar Zaubertränke funktionierte viel besser, was in diesem Fall wirklich daran lag, dass er mehr las. Da er in diesem Fach nie gut war, tat er dafür auch mehr als zum Beispiel für Verteidigung, wo er ein Naturtalent zu sein schien.

Seine Recherchen für seine Referate waren auch meistens nicht schwer. Es war so, als wüsste er instinktiv, wo er nach dem entsprechenden Material suchen müsste. Er ahnte einfach, in welchem Buch etwas für ein bestimmtes Thema stehen könnte. Seine Hausaufgaben wurden dadurch natürlich auch vereinfacht.

Seine Albträume waren leider aber nicht weniger geworden. Er träumte zwar etwas weniger von Cedric und den Geschehnissen kurz vor den letzten Sommerferien, aber dafür kamen Träume von Zerstörung, Tod und Leid und er war mittendrin, zusammen mit einer Person, die er nicht erkennen konnte, von der er aber wusste, dass sie für ihn wichtig war.

Durch seine Albträume schlief er natürlich nicht so viel, wie es eigentlich erforderlich war, und musste deshalb alle paar Tage ein paar Schlucke von dem Stärkungstrank einnehmen, damit seine fehlende Energie wiederhergestellt wurde.

Auch lief er nachts mittlerweile viel im Schloss herum, um sich nach einem seiner Träume wieder zu beruhigen. Die Karte des Rumtreibers benutzte er kaum noch. Natürlich hatte er sie immer dabei, für den Fall, dass er sich doch mal verläuft oder, was wahrscheinlicher war, dass er einem Lehrer oder Filch über den Weg lief.
 

Die erste Oktoberwoche war sehr Ereignisreich. Am Dienstag wachte Harry bereits mit Kopfschmerzen auf, was ja ein sehr gutes Omen war, wenn man später am Tag auch noch Wahrsagen hat und diese Stunde in einem stickigen Turmzimmer verbringen darf.

Sich in sein Schicksal fügend ging der Gryffindor brav mit seinen Freunden in den Unterricht, der an diesem Tag viel zu schnell verging. Dann kam in der letzten Stunde das Fach, das der mit Kopfschmerzen geschlagene Junge fast am meisten hasste.

Während Professor Trelawney etwas über die Kunst des Kartenlegens erklärte (z. B., dass es mit den verschiedensten Arten von Karten geht und jede Art für andere Zwecke genutzt werden kann usw.), versuchte Harry verzweifelt, sich auf dien Monolog seiner Lehrerin zu konzentrieren, um sich von seinen immer noch vorhandenen Kopfschmerzen abzulenken.

Leider war dieses Vorhaben von vorneherein zum Scheitern verurteilt und schließlich schlief Harry ein...
 

...Wo war er? Um sich herum konnte er nichts erkennen. Überall herrschte Dunkelheit. Aber sie war nicht bedrohlich, nicht so wie in seinen Albträumen. Und sie kam ihm bekannt vor. Dann erinnerte er sich wieder. Natürlich! Wie hatte er das vergessen können? Er hatte doch bereits Träume dieser Art.

"Nicht schon wieder!", stöhnte der Schwarzhaarige genervt. Diese Träume waren zwar eine willkommene Abwechslung zu den sonstigen Horrorbildern, aber auf die Dauer sehr entnervend. Die Tatsache, dass er schon mehrere solche Träume hatte und immer noch nicht wusste, was sie bedeuteten, trug dazu ihren Beitrag bei.

"Du weißt, dass du ihn finden musst", sagte plötzlich die Stimme, wie um auf seine Gedanken über die Bedeutung zu beantworten.

"Natürlich, du hast es mir oft genug gesagt! Aber wenn du mir sagen würdest, wonach ich genau suchen soll, könnte ich es auch tun", antwortete Harry.

"Das musst du allein herausfinden. Ich kann dir nur sagen, dass du ihn erkennen wirst, solltest du ihn finden."

"Na toll, dass heißt, ich setzte eine Anzeige in die Hexenwoche:"Hier Yang, suche Yin. Melde dich bei...", oder so ähnlich, und kriege dann natürlich auch prompt Antwort!"

"Du wirst ihn erkennen!"

Und damit verschwand die Stimme...
 

Das Klingeln der Schulglocke riss den träumenden Jungen aus selbigen und er konnte gerade noch hören, dass sie als Hausaufgabe für verschiedene Kartensätze jeweils unterschiedliche Legeschemen herausfinden und Bedeutung sowie den Nutzen beschreiben sollen.
 

Das Quidditchtraining war für Harry an diesem Abend auch nur Quälerei.

Harry hatte das Trainingsprogramm so ausgearbeitet, das zu Beginn auch eine Aufwärmzeit mit eingeplant war, in der die Spieler erstmal einige Runden ums Feld liefen, danach einige Dehnübungen durchführten und dann einige kleinere andere Übungen machten. Harry wollte so dafür sorgen, dass seine Spieler auch etwas in den Muskeln hatten, um den gewichtigen Spielern von Slytherin gewachsen zu sein, trotzdem aber immer noch wendig und reaktionsschnell waren, um den Klatschern im Fall eines Falles auszuweichen. Außerdem übten die Spieler auch mit verschiedengroßen und -schweren Bällen, um die Technik zu verbessern. Alles was auf dem Boden trainiert wurde, wurde auch auf das Fliegen in der Luft übertragen; das natürlich auch mit den entsprechenden Absicherungen.

Was das Training anging, war Harry gnadenlos. Sogar die Zwillinge kuschten nach einer Weile ohne Widerworte. Es passierte immer mal, dass einer aus der Reihe tanzte und zur Strafe Runden rennen musste, aber Harry machte auch alles mit, egal was es war. Und das war es, was die Anderen respektierten.

Nur heute ging es Harry nicht so gut. Sein Kopf dröhnte noch immer, eigentlich sogar noch schlimmer als heute morgen. Schon beim laufen wankte er bedenklich. Als er dann bei den Bodenübungen anfing Sternchen zu sehen und ihm schwindelig wurde, entschied er, dass er heute nicht mittrainieren konnte.

"Leute, habt ihr was dagegen, wenn ich heute nicht mitmache? Mir geht's nicht so gut", fragte er seine Mitspieler.

"Schon okay, leg dich hin und ruh dich aus, wir schaffen es auch mal ohne dich zu trainieren!", antwortete ihm Angelina.

Harry nickte und machte sich auf den Weg ins Schloss.
 

"Auch wenn Harry nicht da ist, werden wir anständig trainieren. Ist das soweit klar?", wollte Angelina von den anderen Gryffindors wissen. Harry hatte sie zu seiner Vertretung für Fälle wie diesen gemacht und sie nahm ihren Job ernst. Ihr Kapitän hatte ihr anvertraut, warum er sie und sich so hart ran nahm. Er wollte, dass seine Mannschaft auch ohne ihn, also ohne Sucher, gewinnen konnte und dazu mussten sie Tore machen können. Und wenn man bedachte, was Harry so alles erlebt hatte, war das vielleicht gar nicht mal so unsinnig.
 

Harry hatte es sich unterdessen in seinem Raum bequem gemacht und entspannte sich bei einem Bad im zum Raum gehörenden Badezimmer. Er war mit Absicht nicht in den Turm gegangen, denn wäre er es, würden ihn alle nur fragen, warum er nicht beim Training ist, und das wollte er sich nicht antun.

Weiter vor sich hindösend, entschied er sich, bald in den Turm zu gehen. Wenig später stieg er aus der Wanne, trocknete sich ab, zog sich an und trottete zum Gemeinschaftsraum. Völlig unbemerkt kam er in seinem Schlafsaal an und legte sich ins Bett.

Kurz darauf war der Schwarzhaarige eingeschlafen und wachte erst am nächsten morgen wieder auf; Albträume hatte er in dieser Nacht keine.
 

Am Freitag fand dann ein Ereignis statt, das aus der Zaubertränkestunde vom Mittwoch resultierte und auf das Harry gut und gerne hätte verzichten können: Strafarbeit mit Snape.

Das Einzige, das Harry dabei etwas aufheiterte, war die Tatsache, dass Draco Malfoy durchaus nicht um diese Strafarbeit rumkommt, die sich beide eingefangen hatten.

Da die beiden Schüler des fünften Jahrgangs seit jeher ihres Zeichens Erzfeinde waren, war abzusehen, dass die Partnerarbeit in Zaubertränke niemals gut gehen konnte. Quod erat demonstrandum (Was zu beweisen war), als in dieser schicksalhaften Stunde ein Streit zwischen eben diesen ausbrach, der sie alles vergessen ließ - auch, dass man Professor Snape nicht anpflaumen sollte, wenn man seinen nächsten Geburtstag noch erleben wollte. Genau das taten nämlich Streithammel 1 und 2 (wobei man nicht sagen kann, welcher nun welcher ist) und auch Lieblingsschüler Draco Malfoy hatte nichts mehr zu lachen.

So kam es, dass sich der ,Goldene Gryffindor' und der ,Prinz von Slytherin' direkt nach dem Abendessen in dem entsprechenden Klassenraum einfanden, wo auch schon ihr wertgeschätzter Professor wartete.

"Da sich die werten Herren doch noch bequemt haben, hier unten zu erscheinen, werde ich ihnen nur erklären, was sie heute tun dürfen.

Wie sie hier sehen, ist dieser Raum alles andere als in einem guten Zustand. Diesen Umstand habe ich dem siebten Jahrgang von Gryffindor zu verdanken, der mal wieder eindrucksvoll bewiesen hat, was für Nieten diese Schule besuchen. Sie haben nun die Ehre, den Schaden zu beheben und diesen Raum in seinen Urzustand zu versetzen.

Sie dürfen auch Magie benutzen, wenn es nötig werden sollte - schließlich sollen sie diesen Raum auch wieder lebend verlassen -, aber sollte ich bemerken, dass sie für jedes Bisschen Zauberei benutzen, dürfen sie in den folgenden zwei Wochen jeden Abend das gleiche tun. Und ich will keine Streitereien oder Sonstiges dieser Art hören, für jeden Verstoß gibt es auch eine weitere Woche Saubermachen."

Nach dieser doch sehr eindrucksvollen und vor allem einschüchternden Rede seitens des Lehrers machten sich die Schüler eiligst daran, aufzuräumen.

Harry, dem sehr wohl bewusst war, dass er so gut wie keine Magie anwenden sollte, wenn er die nächsten Abende nicht in den Kerkern verbringen wollte, war fleißig dabei, alles so gut wie möglich ohne Magie zu machen, während Malfoy doch sehr freizügig mit seinem Zauberstab umging. Letztendlich war es immer noch so, dass Malfoy der Lieblingsschüler des Giftmischers war und sich viel erlauben konnte, selbst wenn er sich zurzeit etwas zurückhalten sollte.

Nach zwei anstrengenden Stunden, in denen Harry unbemerkt trotzdem den einen oder anderen Spruch angewandt hatte, sah das Klassenzimmer wieder wie immer aus.

Aber eines war merkwürdig. Einmal hatten sich beide kurz berührt, an der Hand, und dann blitzte vor seinen, Harrys, Augen ein Bild auf. Leider konnte er nicht erkennen, was es war. Trotzdem ahnte er, dass das, was er gesehen hat, noch mal wichtig werden würde.

Sofort nachdem die Strafarbeiter entlassen wurden, machte sich Harry auf den Weg zum Gryffindorturm. Er hatte dort schließlich noch ein Hühnchen zu rupfen, oder besser gesagt, ein rothaariges, sommersprossiges, nichts als Unfug im Kopf habendes Zwillingspaar.

Angekommen hielt der Gryffindor auch gleich nach seinen Opfern Ausschau, fand sie aber zu seinem Verdruss nicht; zum großen Glück für die Zwillinge! Nun, es gab ja immer noch andere Möglichkeiten, sich zu rächen. Zum Beispiel ihnen beim Quidditchtraining einige besonders fiese Extraaufgaben auftragen. Wie gut, dass am nächsten Tag gleich eine solche Gelegenheit zu finden war. Die anderen Vier würden das bestimmt verstehen, schließlich wussten zumindest Angelina, Alicia und Katie bescheid, waren sie doch mit den Zwillingen in einer Jahrgangsstufe.

Letztendlich raffte sich ein rachsüchtiger Teenager dazu auf, ein paar Hausaufgaben zu erledigen.

Gegen Mitternacht leerte sich dann langsam der Gemeinschaftsraum. Als Harry dann allein in einem Sessel am Kamin saß, es war ungefähr eins, und nachdachte, öffnete sich das Portrait und Fred und George Weasley betraten die Heimat der Löwen.

Dem Schwarzhaarigen kam das gerade sehr zu pass, es gab ihm die Option den Unruhestiftern schon mal etwas Angst ein zu jagen.

"Oh, hi Harry! Was machst du denn noch hier?", fragte George - oder war es Fred? - ziemlich erschreckt. Okay, wenn man bedachte, dass Harry ja ein Vertrauensschüler ist und er ihnen viel Ärger bescheren könnte, war es vielleicht ja angebracht. Vor allem, da es bereits nach Sperrstunde war.

"Fred, George, gut dass ihr kommt! Wisst ihr, ich hatte heute zusammen mit Malfoy eine Strafarbeit bei Snape und wir mussten den Klasserum saubermachen. Er meinte, euer Jahrgang hätte das verbockt und ihr habt ja Zaubertränke. Ich dachte, ihr wüsstet vielleicht, wer für das Chaos verantwortlich war, das ich beseitigen musste", erklärte der Vertrauensschüler den Sachverhalt.

Den Siebtklässlern war gar nicht wohl. Sie wussten sehr gut, wer für den Kerkervorfall verantwortlich war, nämlich sie selbst! Und sie wussten auch, dass Harry sehr, sehr grausam werden konnte - wenn er es denn wollte. Und sie wussten auch, dass ihr ,Vorgesetzter' genau das vermutete, wenn nicht sogar sicher wusste.

Also am besten Alles gestehen und sehr viel Reue zeigen, vielleicht sogar um Gnade betteln. Obwohl, um Gnade betteln könnte das Ganze auch wieder unglaubwürdig machen.

"Ähm ja, weißt du, eigentlich sind wir daran schuld. Wir haben einigen anderen Schülern Zutaten in die Tränke geschmissen, die mit den entsprechenden Tränken dann die von uns gewünschte Wirkung erzielte."

George führte die Erklärung von seinem Bruder weiter:"So gesehen hätte keiner zu Schaden kommen können, es ist auch eigentlich nichts Schlimmes passiert, außer, dass der Klassenraum etwas, sagen wir... gewöhnungsbedürftig aussah. Hätten wir gewusst, dass du heute eine Strafarbeit bei Snape hattest, hätten wir das nicht heute gemacht."

Mittlerweile sahen die Zwillinge wieder recht selbstbewusst aus, auch wenn sie innerlich doch ziemlich angespannt waren. Das konnte auch Harry sehen, sagte aber nichts dazu.

"Na gut, ich will euch mal glauben. Aber das kann ich euch trotzdem nicht einfach so durchgehen lassen. Bis morgen werde ich mir was ausdenken. Ihr solltet ins Bett gehen, morgen ist immerhin Training."

Mit diesen Worten hielt sich Harry an seinen eigenen Rat und ging Richtung Jungenschlafsäle.

"Du, Fred?"

"Ja, George?"

"Irgendwie hat Harry mir Angst gemacht!"

"Mir auch, George, mir auch!"

"Ob wir uns Sorgen machen sollten?"

"Ich denke schon, lieber Bruder. Hast du dieses Funkeln in seinen Augen gesehen?"

"Ja, Fred. Das ist es ja was mir Angst macht!"
 

Was Fred und George nicht ahnten, war, dass Harry dieses Gespräch noch belauscht hat, bevor er endgültig ins Bett verschwand. Mit einem Grinsen auf den Lippen. Einem teuflischen Grinsen!
 

Am nächsten Morgen suchte Harry erstmal die übrigen Teammitglieder auf um sie einzuweihen. Ca. 50% der Schlossbewohner hatten schon mal direkt oder indirekt unter den Scherzen der Weasley-Zwillinge zu 'leiden'. Daher war es ein leichtes, Komplizen zu finden.
 

Schon den ganzen Tag hatten Fred und George Weasley das Gefühl, dass sie verfolgt wurden. Egal wo sie hinliefen, immer wieder konnten sie leiser werdende Schritte hören, sahen ab und zu mal einen wehenden Umhang hinter einer Ecke verschwinden oder fühlten sich einfach beobachtet. Manchmal meinten sie auch ein Kichern zu hören, waren sich dabei aber nicht sicher.

Die Rothaarigen wurden immer nervöser, sahen sich häufiger um, waren schreckhafter.

Dann kam das Quidditchtraining.

Zusammen gingen die Jungen zum Feld auf dem Hogwartsgelände, nachdem sie sich ihre Quiditchumhänge angezogen haben. Aber als sie das Feld betraten, änderte sich ganz plötzlich die Stimmung. Keiner außer ihnen war da. Alles sah düsterer aus, es gab mehr Schatten als gewohnt und alles in Allem war es einfach nur unheimlich.

Auf einmal legte sich eine Hand auf die Schulter von jeweils einem Zwilling. Sofort drehten sie sich erschreckt um und blickten geradewegs in das Gesicht von-

"Harry?"

"Natürlich! Wen habt ihr denn sonst erwartet?", fragte Harry. Dass ihn das alles amüsierte, zeigte er natürlich nicht.

"Du hast uns bloß erschreckt!", antworteten Fred und George gleichzeitig.

"Kann es sein, dass ihr heute etwas schreckhaft seid?", meinte da eine Stimme in ihrem Rücken.

Mit einem Aufschrei wirbelten die Rothaarigen erneut herum und entdeckten hinter sich den Rest des Teams. Mit einem sehr breiten Grinsen auf dem Gesicht.

"Nun ja, das könnte daran liegen, dass wir den ganzen Tag damit verbracht haben, diesen beiden Herren hinterher zu laufen und sie damit an den Rand der Verzweiflung getrieben haben", erwiderte Katie.

"Stimmt, Katie, da könntest du Recht haben. Aber ich schätze mal, dass die Show, die Harry gestern abgezogen hat, ihr Übriges dazu beigetragen hat, oder?", meinte nun Ryan, den letzten Satz an die immer noch geschockten Treiber gewandt.

Die waren aber immer noch nicht in der Lage klare Sätze zu bilden.

"Habt ihr es immer noch nicht begriffen?", wollte nun Alicia wissen.

Jetzt blickten die Zwillinge noch dümmer drein.

"Meine Güte, ich habe euch doch bereits gestern gesagt, dass ich mir was für euch ausdenke. Wir waren es, deren Schritte ihr gehört habt, wir haben euch beobachtet und verfolgt und die Mädchen haben immer wieder kichern müssen. Habt ihrs jetzt geschnallt?", klärte Harry die Sache auf.

"Aber wie...?"

"Das ist ein Berufsgeheimnis. Oder wie ein Muggelzauberer sagen würde: Ein Zauberer verrät nie seine Tricks", sagte Harry.

"Die Muggel können zaubern?", wollten alle wissen.

"Ja, haben sie. Es sind aber nur Illusionen, Sinnestäuschung. Eigentlich ziemlich einfach, wenn du das Prinzip mal verstanden hast. Aber nun machen wir uns ans Training! Hopp, hopp!" Und damit scheuchte Harry seine Mannschaft aus Feld.
 

Wie Harry schon sagte, ein Zauberer verrät nie seine Tricks. Auch Angelina, Alicia, Katie und Ryan wussten nicht alles. Er hatte die Nacht nicht gut geschlafen und ist dann in die Bibliothek ausgebüchst.

Er hatte nach Möglichkeiten gesucht, sich unsichtbar zu machen und einiges gefunden. Mehrere leichte Zauber und auch einige Tränke, zu denen gab es natürlich auch Gegenmittel.

Mit der Zeit hatte sich in seinem Kopf ein Plan gebildet.

Dafür hatte er noch einige Recherchen machen müssen, aber alles in allem hatte es sich gelohnt. Letzten Endes hatten die Zwillinge ihre Lektion gelernt und achteten in Zukunft hoffentlich darauf, dass ihre Streiche nicht andere ausbaden mussten, die damit überhaupt nichts zu tun hatten. Es wäre schließlich keine Katastrophe gewesen, wenn Snape das hätte alleine aufräumen müssen. Aber wenn arme Schüler das als Strafarbeit von ihm auferlegt bekamen, war das eigentlich unfair.

Was Harry bei seinen Recherchen nicht bemerkt hatte, war die Tatsache, dass er die Zauber alle fast sofort beherrscht hat.
 

Die nächste Woche passierte nichts Besonderes. Einfach eine stinknormale Schulwoche.

Aber ob es so bleiben würde?
 


 

Ende Kapitel 3
 


 

So, das war der dritte Streich und der vierte folgt sogleich... oder auch nicht.

Einiges in diesem Kapitel lief anders als eigentlich geplant, aber wem geht das nicht so.

Alle, die irgendeine Vermutung zu irgendwelchen Rätseln in meiner Story haben, mögen mir die in einer ENS mitteilen. Wir wollen den anderen Lesern doch nichts Vorweggreifen!
 

Tschüssi

Haruka

Schrecken zu Halloween

The twins of destiny I (Erwachen und Finden)
 

Und schon wieder ein Kapitel. Wie gut, dass zurzeit Ferien sind! Und ich werde sie ausnutzen!!! Und jetzt der andere Kram:

1. Danke an alle Reviewer

2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da in meinem nicht vorhanden

Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön

wär.

3. Es wird betagelesen(mittlerweile) und zwar von Angelvoice. (ein riesiges DANKE!!!)

4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram

(Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?)

5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden

Fall noch mehr!)

Viel Spaß!
 

Kapitel 4

Schrecken zu Halloween
 

Im Schloss herrschte schon seit dem Frühstück freudige Erwartung. Der Schulleiter hatte beim Frühstück verkündet, dass er nach dem Abendessen eine Überraschung für die Schüler haben würde. Auch wenn Dumbledore immer wieder als verrückt abgestempelt wurde, waren sich die Schüler sicher, dass sie daran ihre Freude haben würden, was auch immer es hätte sein mögen.

Das war der springende Punkt. Niemand wusste, was diese Überraschung genau sein sollte. Natürlich ist das ein triftiger Grund, dieses Thema zu Gesprächsthema Nr. 1 zu erheben. Überall im Schloss wurde spekuliert, worum es heute Abend wohl gehen würde.

Nur drei Schüler hielten sich aus diesen Unterhaltungen zum Großteil raus: Hermine Granger, Ronald Weasley und Harry Potter.

Hermine war schon immer sehr strebsam und die Schule hatte bei ihr fast oberste Priorität; es gab nur wenige Dinge die ihr wichtiger waren. Aus diesem Grunde schloss sich Hermine nicht dem allgemeinen Trubel an; schließlich sollte man im Unterricht aufpassen, wenn man etwas lernen wollte.

Harry hatte die letzte Nacht schlecht geschlafen, noch schlechter als gewöhnlich. Er hatte also wohlverdiente schlechte Laune und absolut kein Bock, sich mit solchen trivialen Gründen für diesen Aufruhr auseinanderzusetzen. Davon mal abgesehen war er sehr müde und könnte solch langweiligen Gesprächen eh nicht lange folgen.

Ron hatte mehrere Gründe, sich nicht zu beteiligen. Erster und wahrscheinlich wichtigster Punkt war, dass seine Freundin ihm den Kopf abreißen würde. Außerdem war er ein Morgenmuffel, folglich nicht unbedingt in der Stimmung an diesem Morgen - oder irgendeinen anderen Morgen, wenn nicht gerade der 25. Dezember war - in irgendeiner Weise fröhlich, aufgeregt oder anderweitig gut gelaunt zu sein. Und da sich seine beiden Freunde auch nicht beteiligten, hatte er auch keine große Lust dazu, man konnte später schließlich immer noch etwas tratschen.

Nun ja, das mit dem später konnte Ron sich abschminken, denn Professor McGonagall hatte ihnen einen komplizierten und sehr aufwändigen Aufsatz aufgegeben, der wahrscheinlich auch einige Fuß lang sein würde. Und da Hermine schon zu Beginn des Schuljahres klargestellt hatte, dass sie weder Harry noch Ron abschreiben lassen würde, bestand selbige darauf, dass alle drei zumindest schon mal mit dem Aufsatz anfingen, denn, wie sie betonte, diesen Aufsatz würde man unmöglich noch am Abend vor der nächsten Verwandlungsstunde schreiben können, da es die Bücher zu diesem Thema nur in der Bibliothek gab und man die nicht ausleihen durfte.

Und weil keiner der Jungs scharf auf eine Standpauke à la Hermine war, widersprachen sie dem Mädchen mit keinem Wort.
 

Beim Abendessen war es dann soweit. Professor Dumbledore hat alle Schüler gebeten, nach dem Essen noch am Tisch sitzen zu bleiben.

"Meine lieben Schüler, wie ihr alle sicher wisst, ist in zwei Wochen Halloween. Das Lehrerkollegium und ich haben entschieden, an diesem Abend direkt nach dem Essen einen Ball stattfinden zu lassen. Für die Erst- bis Drittklässler ist um zwölf Uhr Schluss und die Älteren haben um spätestens zwei Uhr ins Bett zu gehen. Am nächsten morgen beginnt der Unterricht erst mit der zweiten Stunde. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend."

Nachdem der Schulleiter geendet hatte, stieg der Lärmpegel zu dem eines Bienenstocks an. Überall wurde besprochen, was man anziehen würde oder mit wem man hingehen wolle.

Harry entschied, dass er allein gehen würde, wenn er denn gehen würde. Da war er sich noch nicht ganz sicher.

Hermine und Ron waren sich sofort einig, dass sie zusammen gehen würden.

Die anderen Pärchen am Gryffindortisch, die es schon gab, würden natürlich auch zusammen gehen. Was Harry mehr interessierte, war, ob Dean und Seamus und Parvati und Lavender es wohl geschafft hatten zusammen zu kommen. Nun, wenn nicht wäre dieser Ball doch die Gelegenheit! Und wenn er selbst etwas nachhelfen musste. Es war ja immerhin nicht wie in der Muggelwelt, wo Homosexuelle von einigen Leuten immer noch schief angeguckt wurden. In der Zaubererwelt war es ganz normal, wenn ein Mann mit einem anderen Mann oder eine Frau mit einer Frau zusammen war. Gleichgeschlechtliche Ehen waren Harrys Wissen nach auch erlaubt.

Das Geschnatter der Schüler verebbte auch nicht, als alle in ihre Gemeinschaftsräume gingen.

Das Quidditchteam von Gryffindor hatte natürlich noch Training und machte sich gleich wieder auf, um zum Quidditchfeld zu laufen.
 

Nach dem Training fiel Harry total K.O. ins Bett und schlief fast sofort ein. Aber trotz seiner Müdigkeit wurde sein Schlaf von schrecklichen Bildern heimgesucht.
 

...Harry stand an einer Klippe. Vor ihm breiteten sich die wilden Fluten aus, unter ihm befanden sich Steine, teilweise spitz, aber alle tödlich, sollte er einen Schritt zuviel tun. Die Brandung peitschte gegen die Felsen. Hinter ihm sah eine verdörrte Landschaft, ähnlich einer Wüste und doch ganz anders. Es war Nacht, aber man konnte weder Sterne noch den Mond sehen. Trotz der Dunkelheit war klar zu erkennen, dass der Himmel mit grauen Wolken bedeckt war. Der kalte Wind wehte heftig, riss an seiner Kleidung und seinen Haaren. Er schlang die Arme um sich, um sich gegen die Kälte zu wehren, aber der Wind drang gnadenlos durch die Kleidung, die Haut bis auf die Knochen und brachte die Kälte in seinen Körper.

Etwas weiter entfernt war an der Grenze von Land zu Wasser ein kleiner Steg zu erkennen; wahrscheinlich wurden von dort die Gefangenen in das Gefängnis Askaban gebracht, nachdem sie mit einem Schiff hergebracht wurden.

Und dass das die Insel war, auf der man das Gefängnis finden konnte, war für Harry eine sichere Tatsache. Er wusste nicht, woher er das wusste, aber er war sich sicher, dass es so war.

Vorsichtig entfernte er sich von der Klippe, drehte sich um und ging weiter zum Zentrum, in die Richtung in der die Festung liegen musste. Er war kaum hundert Meter gelaufen, als er die besondere Kälte spürte, die nur ein Dementor, ein Wächter von Askaban, heraufbeschwören konnte. Er konnte auch schon die Stimmen seiner Eltern in seinem Kopf hören, vermischt mit Cedrics, Voldemorts und Wurmschwanz Stimmen. Aber seltsamerweise blieben sie sehr leise, kaum wahrnehmbar, als hätten die Dementoren nur einen geringen Einfluss auf ihn. Dabei mussten hier doch hunderte dieser Kreaturen sein. Und die Wirkung vervielfachte sich normalerweise mit der Anzahl der Dementoren.

Kurze Zeit später sah er auch schon das Gebäude. Askaban sah ähnlich aus wie die Bastille in Paris, das Gefängnis aus dem keiner Ausbrach bis zur Französischen Revolution. Und auch aus Askaban ist erst ein Mann ausgebrochen, sein eigener Pate.

Er war schon fast an den Toren der Festung angekommen, als er plötzlich viele knallende Geräusche hörte, Geräusche, die ein Zauberer verursachte, wenn er apparierte.

Aber... aber man kann in Askaban nicht apparieren, ebenso wenig wie in Hogwarts. Askaban wurde von starken Schutzschilden geschützt, die denen in Hogwarts eigentlich weit überlegen, wenn auch nicht so alt waren! Es hätte rein theoretisch vollkommen unmöglich sein müssen, hier zu apparieren. Die Schilde umschlossen immerhin einen Bereich mit einem Radius von mehreren Meilen, die Insel im Mittelpunkt. Es konnte unmöglich jemand so mächtig sein, dass er die Schilde durchbrechen konnte.

Noch immer völlig geschockt wandte Harry seine Aufmerksamkeit wieder den Umhänge tragenden Gestalten zu. Gestalten mit weißen Masken! Todesser!!!

Und ganz vorne stand er, der Dunkle Lord, Voldemort.

Dann ging auf einmal alles sehr schnell.

Überall tauchten Männer und Frauen auf. Ganz offensichtlich Auroren. Trotz des Überraschungseffekts hatten sie keine Chance gegen die ausgebildeten Schwarzmagier. Sie konnten einige Todesser ausschalten, aber letzten Endes waren sie zu wenige, um eine ernsthafte Bedrohung zu sein. Innerhalb kürzester Zeit waren die Auroren tot, bewusstlos oder einfach nicht mehr in der Lage zu kämpfen. Als dann auch der letzte Auror seinen Widerstand aufgab und kampfunfähig war, schritten die Maskierten geschlossen auf die Tore zu, wo sie auch schon von den Wächtern des Gefängnisses erwartet wurden.

An die letzten Bilder seines Traumes wollte Harry sich nicht mehr erinnern. Die Gefangenen wurden freigelassen. Die Auroren wurden eingesperrt. Und dann vergnügten sich die Todesser mit ihren Gefangenen...
 

Mit einem Aufschrei, der dank des Schweigezaubers nicht die anderen weckte, schreckte Harry aus seinem Traum. Sofort stand er auf und hetzte in die Waschräume, wo sich die Toiletten befanden, um sich zu übergeben.

Noch immer keuchend wusch sich Harry den Mund aus, um den Geschmack des Erbrochenen wieder loszuwerden.

Langsam ließ er sich an dem Waschbecken hinunter gleiten. Mit dem Rücken an die kalten Fließen gelehnt zog er die Knie an und schlang seine Arme um seine Beine. Seinen Kopf vergrub er in seinen Armen.

Das, was Harry eben gesehen hat, war zuviel. Er musste mit ansehen, wie die Menschen auf brutalste Weise gefoltert, vergewaltigt und dann qualvoll getötet oder zu den Dementoren gebracht wurden, wo sie entweder deren Einfluss ausgeliefert waren oder einen Kuss erhielten. Als er sich diese Bilder noch einmal vor Augen führte, rebellierte sein Magen ein weiteres Mal.

Nachdem sich Harrys Magen auch wieder beruhigt hatte und auch der Schwarzhaarige selbst sich wieder gefasst hatte, ging er wieder zurück in den Schlafsaal, um sich anzuziehen. Er hatte vor, in die Bibliothek zu gehen und einige Nachforschungen über Askaban anzustellen. Das schlimmste an seinem Traum war, dass er nicht wusste, ob es nur ein Traum war. Und, falls es keiner war, ob er bereits passiert ist oder noch passieren würde.

Was er herausfand war eigentlich sehr interessant. Im 15. Jahrhundert hatte der damalige Zaubereiminister zusammen mit den damaligen Mitgliedern des Rates der Zauberer[1] entschieden, dass die Zauberer und Hexen, die gegen das Gesetz verstoßen hatten, so ,verwahrt' werden sollten, dass sie auch nicht mehr ausbrechen konnten. Aus diesem Grund wurden die Dementoren die Wärter. Es gab nur einen Zauber, mit dem man sich effektiv gegen sie wehren konnte, und den konnten nicht viele Zauberer. Damals waren auch noch eine handvoll Zauberer dort postiert, die von einigen Zaubern vor den Einflüssen der Dementoren geschützt worden waren.

Die Insel selbst war im Norden gelegen und wurde mit leichten Wärmezaubern belegt, damit die Bewohner nicht erfroren. Auf der Insel gab es einen Vulkan, von dem die Muggel heute glaubten, er sei noch aktiv; dem war natürlich nicht so.

Um die Insel waren auch Anti-Apparations-, Illusions-, Anti-Magie- und mehrere Schutzzauber gelegt. Die dort arbeitenden Zauberer waren wegen ihrer Aura von den Zaubern nicht betroffen, da die Zauber so gemacht waren, dass sie Auren erkennen und so umgehen konnten.

Heutzutage waren die Muggel neugieriger und hatten auch die Mittel für Expeditionen, sodass die Festung nicht wirklich geschützt wäre, aber es wurde in einem solchen Team immer ein Zauberer oder eine Hexe, die unter den Muggeln lebten, eingeschleust, die dadurch das Schlimmste verhindern konnten. Die Illusionszauber übernahmen dann den Rest.

Es gab auch kaum noch menschliche Mitarbeiter in dem Gefängnis, weshalb die Dementoren eigentlich die größte Kontrolle über Askaban hatten. Und die Zauber an sich wurden auch in den letzten Jahrzehnten geändert, aber diese Änderungen wurden leider nicht groß bekannt gegeben.

Nachdem Harry gefunden hat, was er suchte, bildete sich in seinem Magen ein kalter Klumpen. Wenn das, was in dem Buch stand, richtig war, konnte das bedeuten, dass Voldemort keine Probleme haben würde, Askaban zu stürmen. Die Veränderungen der Sicherheitsvorkehrungen waren nicht bekannt gemacht worden, das hieß, dass es nur die zuständigen Zauberer wussten. Aber Voldemort könnte durchaus Todesser in der entsprechenden Abteilung haben. Und so wie Harry Voldemort kannte, hatte er die Leute in den nötigen Abteilungen. Und selbst wenn nicht, musste Zaubereiminister Fudge bloß die Namen der Banne wissen und Voldemort wusste sie auch. Immerhin war Fudge blind, was Lucius Malfoy anging und ganz bestimmt einfältig genug ihm genau diese Information im Vertrauen zu sagen.

Und nachdem, was Harry noch in seinem Traum gesehen hatte, waren die Auroren bereits bei der Festung gewesen, denn sie sind nicht hin appariert und Portschlüssel werden sie auch nicht dabei gehabt haben. Das würde aber bedeuten, dass sie einen Tipp erhalten hatten und Voldemorts Anhänger in eine Falle locken wollten. Wenn man aber die zahlenmäßige Unterlegenheit mit einbezog, stand außer Frage, dass es wahrscheinlich eine Falle war. Und das wiederum würde zwangsläufig den Schluss nach sich ziehen, dass es unter den Auroren einen Verräter gab. Das würde sogar Fudge erkennen.

Und genau das könnte Voldemort wollen. Jeder, der etwas mehr Verstand hatte, wusste um Fudges Inkompetenz, so auch unter Garantie das Schlangengesicht. Fudge würde zweifelsfrei eine Maulwurfsjagd im Ministerium starten, vor allem in den Abteilungen um die Auroren rum. Es würde nur hier und da einige kleine Hinweise brauchen und Voldemort allein hätte das Ministerium in seiner Hand, oder, besser gesagt, es wären nur noch seine und Fudges Leute dort angestellt, was aufs Gleiche hinauslief.

Was auch immer sein Traum ihm sagen wollte, es musste bis zum nächsten Morgen warten, denn es ging leider auf eben diesen zu und Harry sollte möglichst bald in seinen Schlafsaal zurückkehren.

Also machte er sich auf, um wieder ins Bett zu gehen, als er plötzlich Schritte hörte. Leise vor sich hinfluchend schnappte er sich die Bücher und versteckte sich hinter den Bücherregalen.

"Ich hätte schwören können, dass eine von diesen schrecklichen Gören hier ist, du nicht auch meine Süße?", hörte Harry die Stimme des Hausmeisters und seine Flüche wurden gleich ein bisschen weniger jugendfrei. ,Das Filch auch immer zur falschen Zeit auftauchen muss und dann natürlich auch gleich mit diesem Mistvieh!', ging es Harry durch den Kopf. Glücklicherweise stand er direkt an dem Regal, in das seine Bücher gehörten. So lautlos wie möglich stellte er die Bücher an ihren eigentlichen Platz, konnte aber nicht verhindern, dass ein leises Schaben zu hören war.

"Hast du das auch gehört, meine Süße?", sprach Filch zu seiner Katze. Man konnte an den schlurfenden Schritten hören, dass Filch dem Geräusch nachging.

Harry konnte nur mit Mühe einen weiteren Fluch unterdrücken. Jetzt musste er sich was einfallen lassen. Dann ging ihm das berühmte Licht auf - oder in diesem Fall eher gleich ein ganzer Kronleuchter - und schnell und so leise wie möglich sprach er einen Tarnzauber. Er wartete, um zu sehen auf welcher Seite Filch auftauchen würde, damit er ihm nicht aus Versehen in die Arme läuft.

Sobald er ihn sah, floh er in die andere Richtung. Und kaum war er aus der Bibliothek raus, suchte er sich eine ruhige Ecke, nahm die Karte raus und schaute, ob es auf seinem Weg zum Turm noch andere potentielle Gefahren gab. Danach lief er den kürzesten Weg nach oben und schaffte es ohne einem Lehrer oder Filch zu begegnen.
 

Die nächsten Wochen bis Halloween verliefen wie die Zeit vor dem Weihnachtsball im letzten Jahr. Für die Schüler gab es nur ein Gesprächsthema, den Halloweenball. Überall wurde darüber spekuliert, wer wohl mit wem kommen würde, darüber geredet, was man denn anziehen oder mit wem man hingehen würde. Vor allem unter Mädchen wurde viel getratscht und die Gerüchteküche von Hogwarts lief auf Hochtouren.

Sogar das Gryffindortrio ließ sich von der allgemeinen Euphorie anstecken.

Aber würde man genau hinsehen, würde man erkennen können, dass Harry Potter anscheinend doch keine so gute Laune zu haben schien.

Der Grund war nämlich, dass er den Traum von vor zwei Wochen fast jede Nacht wieder geträumt hatte. Man konnte sicher verstehen, dass solche Träume einem die gute Laune verdarb.

Bis jetzt hatte er noch niemandem davon erzählt. Schließlich wusste er immer noch nicht, was der Traum zu bedeuten hatte - oder ob er überhaupt etwas zu bedeuten hatte.

Mittlerweile hatte Harry sich aber dazu entschieden, dass er zumindest hingehen würde. Zwar ohne Begleitung, aber das hatte den Vorteil, dass man machen konnte was man wollte.
 

Und dann war es soweit. Der lang ersehnte Tag war da. An diesem Abend würde der Ball zu Halloween stattfinden.

Bereits seit einigen Tagen war bekannt, dass an Halloween ein Besuch in Hogsmeade anstand, trotz des Umstands, dass kein Wochenende war und deswegen der Unterricht ausfiel. Besonders die Mädchen, bis auf Hermine, waren darüber sehr erfreut, konnten sie doch so noch in allerletzter Sekunde noch einige Sachen für den Abend holen. Das die Schule auch ausfiel, war natürlich ein Bonus. Auch Harry strich für diesen Abend das Quidditchtraining.

In Hogsmeade war um 15 Uhr kein Mädchen aus Hogwarts mehr zu finden, was auch dem Rest der Schule nicht entging; Hermine bildete keine Ausnahme. Spätestens eine Stunde vor Beginn des Festessens war dann auch der letzte Schüler damit beschäftigt sich herzurichten.

Harry hatte sich entschieden, einen schwarzen Festumhang zu tragen. Darunter hatte er eine schwarze, bequeme Jeans - falls er tanzen musste, wäre das wohl besser, wo er doch schon nicht gerne tanzte - und ein zu seinem Umhang passendes Hemd mit silbernen und schwarzen Stickereien. Es waren zwar Slytherinfarben, aber wen stört das schon?

In den Sommerferien war mal mit seiner Tante einkaufen und sie hatte ihm neue Klamotten gekauft, die ihm und zu ihm passten. Jeanshosen - kurz und lang -, Hemden, T-Shirts, Pullover, Socken und Unterwäsche in verschiedenen, aber eher dunkleren Farben. Natürlich waren auch einige Sachen für besondere Anlässe dabei. Dabei bemerkte er, dass sie gar keinen so schlechten Geschmack hatte.

Da er selbst ja alleine ging, wartete er nicht auf Hermine und Ron, damit er nicht stören würde.

Vor der Großen Halle hatte sich bereits halb Hogwarts versammelt. Dazu gehörte auch Draco Malfoy, der wie auch schon im letzten Jahr in Begleitung von Pansy Parkinson war. Natürlich war die Tatsache, dass Harry Potter allein auf den Ball ging ein Anlass, um besagtem Potter eins auszuwischen.

"Na sieh mal einer an, ausgerechnet Harry Potter ist zu dumm, um eine Begleitung zu finden", schnarrte Malfoy.

"Wenigstens muss ich nicht das gleiche Geschnatter anhören, das du heute genießen darfst! Bei deiner Begleitung würde ich nach nicht mal fünf Minuten durchdrehen. Irgendwie kannst du einem schon fast Leid tun", entgegnete ihm der schwarzhaarige Gryffidor.

"Immerhin habe ich eine Begleitung!"

"Ja. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wer blöder ist. Du, weil du sie gefragt hast, oder sie, weil sie zugesagt hat. Oder war's eher umgekehrt?"

"Der Rest der Schule hatte anscheinend genug Verstand, dich nicht zu fragen oder dich abblitzen zu lassen."

"Was soll ich mit 'ner Begleitung, wenn ich nicht mal hingehe?", fragte Harry und gefolgt von den anderen Schülern ging er in die nun geöffnete Halle. Zurück blieb ein sich ärgernder Slytherin, bevor auch er in die Halle ging.

Die Halle war wie immer zu Halloween passend geschmückt. Überall sah man riesige Kürbisse, fliegende Fledermäuse, Spinnen mit ihren Netzen und magische Girlanden, die sich auch bewegen konnten. Alles in allem sah die Halle beeindruckender als sonst aus.

Bis acht Uhr saßen alle an ihren Haustischen und erleichterten die Tische von ihrem Gewicht. Als schließlich alle satt waren, stand Dumbledore auf und verkündete:"Meine lieben Schüler. Nun, da wir alle hoffentlich satt und zufrieden sind, denke ich, es ist Zeit, dass wir ein wenig Spaß haben. Ich bitte euch aufzustehen. Und hiermit erkläre ich den Ball für eröffnet."

Während der Schulleiter sprach, ließ er die Tische und Bänke verschwinden und einen Tisch mit Knabbereien und Getränken erscheinen. Von irgendwo her erschallte Musik. An den Seiten standen ein paar Stühle und in der Mitte befand sich die Tanzfläche. Langsam füllte sich die Tanzfläche mit lauter Paaren.

Harry selbst holte sich was zu trinken und setzte sich dann auf einen Stuhl. Es gab kaum etwas, das er mehr hasste als Tanzen. Es war nicht so, dass er es nicht konnte, nur die Tatsache, dass er mit Dudley einen Tanzkurs besuchen musste, damit sein Cousin neben ihm besser aussah, förderte nicht gerade seinen Spaß an dieser Tätigkeit.

Nach einer halben Stunde, in der einfach nur ein Lied nach dem anderen gespielt wurde, war plötzlich die Stimme von Lee Jordan zu hören:"Nachdem uns die Professoren so nett gefragt haben, ob wir für heute nicht für die Musik und die Stimmung sorgen könnten, konnten Fred, George und ich natürlich nicht ,Nein' sagen. Mit anderen Worten, für den Blödsinn, den wir ab jetzt verzapfen, sind ganz allein unsere Lehrer verantwortlich!"

Als Lee mit seiner kleinen Rede fertig war, war wieder Musik zu hören, die aber anders war als die vorher.

Mittlerweile sah es so aus, als wäre die Tanzfläche überfüllt. Es hatte den Anschein, als wüssten die Zwillinge und Lee, was die Schüler gerne hörten.

Einige Zeit später verstummte die Musik wieder.

"So, um auch die Tanzmuffel mal aufs Parkett zu kriegen, werden wir jetzt immer verschiedene Gruppen aufrufen, die dann tanzen müssen. Ich bitte jetzt zuerst nur die Jungs auf die Tanzfläche!", verkündete Fred.

Alle Jungs mussten in die Mitte der Halle, auch die, die nicht tanzen konnten oder nicht wollten. Dann wurde Musik von klassischen Tänzen gespielt.

Harry hatte einen Ravenclaw aus einem unteren Jahrgang zum Partner. Der Hufflepuff, der mit Neville tanzte konnte einem Leid tun, da Neville ihm andauernd auf die Füße trat. Crabbe und Goyle hatten sich zusammen getan, was wohl alle anderen erleichtert aufatmen ließ. Auch Draco Malfoy kam nicht drum rum und musste mit einem älteren Gryffindor tanzen, auch wenn ihm sein Tanzpartner nicht passte.

Nach ca. drei Minuten rief George:"Partnerwechsel!", und es wurde abgeklatscht. Unglücklicherweise standen Malfoy und Harry einander recht nah, was zur Folge hatte, dass die beiden Erzrivalen die nächsten Minuten zusammen verbringen mussten, ob sie wollten oder nicht.

Harry musste zugeben, dass Malfoy diese Tänze durchaus zu beherrschen schien. Na ja, wenn man bedachte, dass Malfoy aus einer alten Zaubererfamilie stammte, gehörte das zweifellos zu seiner Erziehung - wenn man das so nennen konnte.

Auch Malfoy konnte nicht leugnen, dass Potter so was wie Rhythmusgefühl hatte, auch wenn er ihm das sicher nie sagen würde.

Was beide nicht zu bemerken schienen, war, dass sie miteinander tanzten, a) ohne sich zu zerfetzen, b) ohne sich darüber zu streiten, wer denn nun führt und c) tanzten, als hätten sie nie etwas anderes zusammen getan.

Noch mal drei Minuten später meinte George:"Und jetzt bitte ich alle Mädchen auf die Tanzfläche. Zeigt den Jungs mal, wie man richtig die Hüften schwingt!"

Wie ihnen geheißen, schritten die Mädchen auf die Tanzfläche, während die männlichen Schüler sie verließen.

Harry holte sich ein paar Snacks und blickte sich nach Ron um. Er hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er den Schlafsaal verlassen hatte. Aber er konnte ihn nicht entdecken, obwohl er mit seiner Haarfarbe eigentlich nicht zu übersehen war.

Plötzlich stand der schwarzhaarige Gryffindor auf und lief aus der Halle und danach aus dem Schloss nach draußen. Ihn hatte eine Unruhe erfasst, wie er sie nur selten gespürt hatte. Und dann war das Gefühl auf einmal wieder weg, als wäre es nie da gewesen.

Aber dafür passierte etwas anderes. So, wie es bereits ein Mal geschah, tauchte auch jetzt wieder ein Bild vor seinen Augen auf. Er stand zusammen mit jemand anderem eng umschlungen in einem Raum, der aussah, wie ein Kerker. Er selbst schien verletzt zu sein. Den Anderen konnte er nicht erkennen, aber er wusste, dass es die gleiche Person war, die er in seinem Traum zusammen mit sich selbst auf dem Schlachtfeld gesehen hatte. Außerdem hatte er das Gefühl, diese Person schon zu kennen, aber er konnte sie nicht einordnen, weil er sie eben nicht klar erkennen konnte.

Als er auch nach langem Überlegen zu keiner Lösung kam, entschied er sich, die Sache erstmal zurück zu stellen. Mit einem Blick auf die Uhr wusste er, dass es in einigen Minuten elf Uhr sein würde. Und mit dem elften Schlag der Turmuhren fing seine Narbe an zu schmerzen und vor seinen Augen spielten sich die Szenen aus seinen Träumen ab - mit dem Unterschied, dass sich alles in diesem Moment abspielte.

Nachdem auch dieses Mal die Bilderflut stoppte, machte sich in Harry eine Übelkeit breit, die stärker war als die letzten Male und die sich kaum bezwingen ließ. Nach häufigem tiefen Ein- und Ausatmen beruhigte sich sein Magen, ohne dass er sich entleert hatte.

Lange Zeit später hatte sich Harry wieder soweit gefasst, dass er ohne Probleme zurück in die Große Halle gehen konnte. Die Stimmung dort hatte sich, wie es aussah, nicht groß verändert. Alle waren immer noch fröhlich und hatten ihren Spaß. Anscheinend war Mitternacht auch schon vorbei, da nur noch die Hälfte der Schule anwesend war.

Gerade rief Lee alle auf, die schon mal ihre Hausaufgaben vergessen haben. Harry, der auch ein oder zweimal in die Verlegenheit kam, im Unterricht ohne Hausaufgaben zu erscheinen, betrat ein weiteres Mal die Tanzfläche und tanzte mit einer Slytherin, die ihn mehr oder weniger aufgefordert hatte. Leider hatte er Pech und seine Partnerin stieg ihm immer wieder auf die Füße.

Danach wurden die Fünft- und Siebtklässler in die Mitte gerufen. Bei der Gelegenheit sah er auch, wie Dean und Seamus ein Paar bildeten und Lavender und Parvati ein weiteres. Da bei beiden Pärchen bekannt war, dass die Beteiligten beste Freunde waren, musste auch nicht mal auffallen, dass sie vielleicht wirklich zusammen waren.

Der nächste Tanz war laut Fred mit dem zu tanzen, den man aus seiner Jahrgangsstufe am wenigsten Leiden konnte. Für Harry hieß das, ein weiteres Mal mit tanzen zu müssen. Keiner von beiden war davon sonderlich begeistert. Folglich gifteten sich beide gegenseitig an.

"Sieh an, sieh an! Narbengesicht kann tanzen!"

"Ja, man stelle sich mal vor, dass sogar ein Frettchen dazu in der Lage ist, sich rhythmisch zu bewegen!"

So ging das den ganzen Tanz weiter, auch bei anderen Paaren, schließlich können sich alle Paare nicht leiden.

Die nächste Zeit war das Parkett wieder etwas, das man auf freiwilliger Basis betreten durfte, mit anderen Worten, Lee, George und Fred hörten auf irgendwelche Gruppen aufzurufen und spielten einfach nur weiterhin Musik ab.

Um Punkt zwei Uhr sorgte einer der Professoren dafür, dass die Schüler ins Bett gingen, oder zumindest in den eigenen Gemeinschaftsraum. Die Schüler, die mit jemandem aus einem anderen Haus gekommen war, verabschiedeten sich von ihren Begleitungen. Dann gingen sie alle Richtung Heimat, fröhlich mit ihren Freunden quatschend.

Harry verschwand sofort in seinem Schlafsaal. Er hatte keine Lust noch mit irgendwem zu reden und Ron und Hermine hatte er auch eine Weile nicht mehr gesehen, was einen zu einem recht eindeutigen Schluss kommen ließ.

Oben angekommen lauschte der Gryffindor erstmal auf bestimmte Geräusche, aber da nichts zu hören war, machte er sich einfach Bett fertig und ging in selbiges.
 

Am nächsten Morgen kam ganz Hogwarts nur ganz schlecht aus den Betten. Die Schüler waren in der Nacht davor nur sehr spät zum Schlafen gekommen, da alle noch viel zu aufgedreht waren, um ein Auge zuzumachen.

Als dann schließlich doch alle Schlossbewohner beim Frühstück anwesend waren und schon etwas im Magen hatten, erhob sich Professor Dumbledore von seinem Platz.

"Es tut mir Leid, wenn ich euch die gute Laune verderbe, aber ich denke, dass ihr das nicht aus der Zeitung erfahren solltet. Letzte Nacht, also an Halloween wurde eine Stunde vor Mitternacht die Festung Askaban gestürmt. Die Angreifer waren Todesser, die Gefolgsleute von Lord Voldemort, und die Auroren, die zur Verteidigung dorthin geschickt wurden, hatten leider keine Chance. Alle Insassen wurden befreit, die Dementoren haben Askaban verlassen und keiner der Auroren ist lebend zurückgekehrt. Zurzeit wird noch am Ort des Geschehens nach Überlebenden gesucht, aber die Hoffnung auf Erfolg ist sehr gering.

Alle, die einen Familienangehörigen, Freund oder eine geliebte Person verloren haben, haben unser aller Beileid. Sollte jemals einer von euch jemanden zum reden brauchen, stehen wir Lehrer, die Vertrauensschüler und Schulsprecher jederzeit zur Verfügung. Dieses Angebot gilt selbstverständlich für euch alle.

Wenn ihr genaueres erfahren wollt, solltet ihr heute den Bericht des Tagespropheten lesen Auch eine Liste der getöteten Auroren wird abgedruckt sein.

Trotz allem wird der Unterricht heute nicht ausfallen, sondern, wie gewohnt, stattfinden!"

Kaum hatte der alte Schulleiter seine Rede beendet, wurde an allen Tischen laut diskutiert. Schüler mit Auroren in der Verwandtschaft wurden getröstet, die Todesser lauthals verflucht und sich gefragt, wie das alles passieren konnte.

Nicht lange, nachdem Professor Dumbledore wieder Platz genommen hatte, flatterten die Eulen mit der Post ein. Um die Schüler, die den Tagespropheten abonniert hatten sammelten sich die anderen, die auch wissen wollten, was die Zeitung über diesen Vorfall zu berichten hatte.

Auch um Hermine tummelten sich jetzt viele Gryffindors in der Hoffnung, den Artikel lesen zu können. Ron und Harry sahen ihr über die Schulter während sie las. Da sich die Braunhaarige aber in einem Haufen aufgeregter Jugendlicher nicht konzentrieren konnte, setzte sie ein paar Mal einen Verdopplungszauber ein, damit jeder irgendwo mit reinschauen konnte. Ihrem Beispiel folgten auch einige andere Abonnenten, denen das Gedränge auf den Keks ging. Bald gab es für jeweils drei Schüler eine Zeitung zum Teilen.

Während Hermine mit dem kopieren beschäftigt war, schenkten Ron und Harry dem Artikel über den Angriff auf Askaban ihre volle Aufmerksamkeit.
 

ANGRIFF AUF ASKABAN - GEFANGENE AUF DER FLUCHT UND VERSCHWUNDENE DEMENTOREN

In der Nacht von Halloween ist um 23 Uhr das Unglaubliche geschehen. Das Gefängnis Askaban, das dafür bekannt war, dass noch niemandem von dort die Flucht gelungen ist, wurde letzte Nacht angegriffen.

Vor etwas mehr als zwei Jahren machte der flüchtige Verbrecher Sirius Black damit Schlagzeilen, was zuvor noch keiner geschafft hat: seinem Ausbruch. Letzte Nacht passierte das nächste Unglück. Um elf Uhr apparierten mehrere hundert Todesser vor die Tore der Festung und stürmten sie. Die Auroren, die angeblich einen Hinweis für eine solche Attacke erhalten haben, wollten sich ihnen in den Weg stellen. Leider scheinen sie die Situation unterschätzt zu haben, denn zahlenmäßig hatten sie nicht die geringste Chance. Man kann nur spekulieren, was letztendlich für das Versagen dieser Auroren verantwortlich ist, aber Tatsache ist, dass es bis jetzt nur einer überlebt hat. Laut der Aussage des Überlebenden, der noch immer schwer verletzt ist und sich in einem kritischen Zustand befindet, schlugen die Todesser den Widerstand der Auroren innerhalb von wenigen Minuten zurück und nahmen sie gefangen. Danach befreiten die Todesser die Insassen des Gefängnisses. Was mit den Dementoren passiert ist, ist bis dato unbekannt. Das Einzige, das feststeht, ist die Tatsache, dass die Dementoren anscheinend solange blieben, bis auch die Todesser wieder die Festung verließen, da die Todesser ihre Gefangenen gefoltert, getötet oder den Dementoren überlassen haben.

Die Regierung ist über diesen Vorfall mehr als geschockt. Auf die Frage, ob es noch sicher auf den Straßen ist, oder ob vielleicht der Unnennbare dahinter stecken könnte, entgegnete Cornelius Fudge, der Zaubereiminister, nur:"In England ist es so sicher wie es immer war. Der Unnennbare wurde vor 14 Jahren besiegt. Es ist vollkommen unmöglich, dass er wieder zurückkehrt."

Trotz den beruhigenden Worten des Ministers ist Vorsicht geboten.
 

"Also wirklich, dieser Mann ist die Inkompetenz in Person!", meckerte Hermine über den Kommentar von Fudge.

"Und das bemerkst du erst jetzt?", entgegnete ihr rothaariger Freund ihr.

"Wie kommt dieser Fudge eigentlich dazu, solche Sachen von sich zu geben? Jetzt sag doch auch mal was dazu, Harry, du lässt doch sonst auch keine Gelegenheit aus, diesen Mann niederzumachen! Harry?!?"

Während Ron und Hermine sich über die Unfähigkeit des Zaubereiministers unterhielten, hatte Harry sich unbemerkt aus der Großen Halle geschlichen. Da Hermine aber erst, nachdem der Schwarzhaarige ihr nicht geantwortet hat, sich zu seinem Platz umdrehte, bemerkte sie das erst, als er schon lange Weg war.

"Ron, weißt du wo Harry ist?", wollte sie schließlich von ihrem verbliebenen Freund wissen.
 

Sofort nachdem Harry den Artikel fertig gelesen hatte, machte sich in ihm wieder die bekannte Übelkeit bemerkbar. Noch einmal sah er diese Bilder, die er die letzten zwei Wochen fast jede Nacht ertragen musste. Und dazu kam noch das ganze Geschnatter von den Schülern, die das nicht betraf.

Er hatte nur noch einen Gedanken. Er musste hier raus! Einfach nur raus! Er konnte jetzt keinen ertragen, keine Schüler, keine Lehrer und auch nicht seine Freunde.

Seinen Gedanken folgend schlich er sich aus der Halle, ohne dass irgendjemand registrierte, dass er von seinem Platz aufstand.
 

Nun ja, fast niemand. Es gab einen Schüler, der auch schon die Halle verlassen hatte, und genau dieser Schüler beobachtete die Flucht des schwarzhaarigen Gryffindors und fragte sich gleichzeitig, warum er floh.

Es passte nicht zu Potter vor irgendetwas zu fliehen. So ungern er das auch zugab, Potter war einer der Menschen, die vor gar nichts flohen. Wenn es um etwas ging, für das es sich seiner Meinung nach lohnte zu kämpfen, dann tat er das auch, ohne dabei auf sich selbst zu achten. Er konnte nicht anders, als diese Haltung zu respektieren.

Aber genau das war das Irritierende. Was konnte einen Harry Potter so fertig machen, dass er nicht mehr dagegen ankam? Und soweit er das mitgekriegt hatte, war in der letzten Zeit nichts wirklich Seltsames passiert. Na ja, außer der Tatsache, dass ihm (dem unbekannten Beobachter!) alles, was mit Zauberei zu tun hatte plötzlich leichter viel, aber das hatte nichts mit Potter zu tun. Und in letzter Zeit hatte er auch immer eine Ahnung, was die Menschen in seiner Umgebung fühlten, nur eben bei Potter nicht.

Aber auch egal. Was machte er sich überhaupt Gedanken über diesen Aufmerksamkeit heischenden Idioten? Es ging ihn schließlich nichts an, was dieser Trottel macht. Davon mal abgesehen interessierte ihn das auch gar nicht!

Seine Gedanken und Gefühle in die hintersten Winkel seines Verstandes verbannend, wo sie hoffentlich für die nächsten Jahre bleiben würden, verschwand er in den Kerkern, um sich sein Schulzeug zu holen und danach zum Unterricht zu gehen.
 

Sobald Harry sich außerhalb der Halle befand, hetzte er durch die Eingangshalle auf die Treppen zu, die ins Innere der Schule führten. Er rannte die Stufen hinauf und danach in die Richtung, in der sein Zimmer lag.

Kaum hatte er das Zimmer betreten, schmiss er die Tür geräuschvoll zu. Die Übelkeit hatte wieder abgenommen, aber dafür war seine Seele jetzt angefüllt von Verzweiflung. Er würde heute nicht in den Unterricht gehen. Zuerst musste er mit sich selbst klarkommen.

Er hatte es gewusst! Warum, verdammt noch mal, hatte er niemandem Bescheid gesagt? Er hätte das verhindern können! Er hätte nur zu Professor Dumbledore gehen und ihm von seinem Traum erzählen müssen. Der Schulleiter hätte bestimmt etwas unternommen und all diese Menschen wären nicht gestorben. Es war alles seine Schuld! Nur weil er seinen Mund nicht aufbekommen hatte, sind diese Menschen gestorben, seine Mitschüler hatten Verwandte und Freunde verloren. Und alles war seine Schuld! Warum hatte er nicht einmal das getan, was er hätte tun müssen. Warum war er schon wieder schuld an dem Tod von anderen Menschen? Würde sich das denn nie ändern? Würde er immer wieder für solchen Tragödien die Verantwortung tragen?

Mittlerweile liefen ihm Tränen die Wangen hinunter. Er bebte unter den vielen Schluchzern, die seine Kehle verließen. Nach einiger Zeit konnten seine Beine sein gewicht nicht mehr tragen und gaben nach, sodass er zu Boden fiel. Nun kniete er sich mit den Armen abstützend am Boden und starrte ins Leere, während immer noch Tränen über sein Gesicht rannen und sein Körper immer noch von Schluchzern geschüttelt wurde.

Seine Verzweiflung konnte nur von dem Gefühl der Hilflosigkeit übertroffen werden. Die gleiche Hilflosigkeit, die er empfunden hatte, als Ron auf dem Schachbrett geschlagen wurde; als Ginny in der Kammer des Schreckens fast gestorben wäre; als er nur zusehen konnte, wie der Verräter Peter Pettigrew doch noch geflohen war; als er mit ansehen musste, wie Wurmschwanz Cedric getötet hat und darüber, dass er nichts tun konnte als er unfreiwillig zu Voldemorts Wiederauferstehung beigetragen hatte.

Und das Gefühl der Verzweiflung, das er spürte, verstärkte sich noch, wenn er darüber nachdachte, dass nichts davon passiert wäre, hätte er im dritten Schuljahr besser aufgepasst und Wurmschwanz nicht entkommen lassen oder er die Falle im Vierten früher erkannt hätte.

Und dann kam ihm zum ersten Mal der Gedanke, dass auch seine Eltern noch leben würden, wenn es ihn nicht geben würde. Sofort verwarf er diesen wieder. Wer wusste schon, ob seine Eltern noch leben würden, wenn er nie geboren worden wäre. Schließlich wurde Voldemort nur wegen dem Opfer seiner Mutter besiegt. Vielleicht wären sie in späteren Kämpfen ums Leben gekommen oder vielleicht gäbe es nicht mal mehr Hogwarts, der Krieg endete letztendlich mit Voldemorts ,Tod'.

Trotz aller Versuche diese Gedanken zu verdrängen, fanden sie immer wieder einen Weg an die Oberfläche.

Nachdem einige Stunden vergangen waren, ging Harry auf die Sessel zu und nahm in einem von ihnen Platz. Die Arme um die angezogenen Knie gelegt und mit dem Rücken zu einer Armlehne, lehnte sich der Schwarzhaarige an die Rückenlehne und vergrub sein Gesicht in seinen Knien.

Nicht lange nachdem die vierte Stunde vorbei war, gab es einen Peitschen ähnlichen Knall und ein Hauself erschien hinter Harry. Von dem Geräusch aus seinem Dämmerzustand hoch geschreckt, fiel Harry fast aus seinem Sessel. Sobald er sich wieder einigermaßen gefasst hatte, suchte er nach dem Ursprung für den Knall - und fand Dobby.

"Dobby? Was machst du denn hier?", wollte er auch gleich von dem Hauselfen wissen.

"Dobby tut es leid, wenn er Harry Potter erschreckt hat, Sir, aber Freunde von Harry Potter kommen in Küche und sagen, machen sich Sorgen um Harry Potter und dass Dobby Harry Potter etwas zu Essen bringen soll, weil er doch seit dem Frühstück nichts gegessen hat", antwortete Dobby auch sofort. Und mit einem Schnipsen stand auf dem Tisch ein Tablett mit vielen leckeren Sachen.

"Danke, Dobby! Kannst du mir den Gefallen tun und keinem von diesem Raum erzählen?", bat Harry seinen Freund.

"Natürlich, wenn Harry Potter das wünscht, wird Dobby schweigen, Sir! Guten Appetit, Sir!" Und mit diesen Worten und einem Knall verschwand der Hauself so schnell er gekommen ist.

Kopfschüttelnd machte Harry sich über das gebrachte Essen her. Wenn er das Essen aufgegessen hatte, würde er auch langsam wieder in den Turm zurückkehren. Seine Freunde machten sich anscheinend Sorgen und konnten ihn nicht finden, woran er nicht ganz unschuldig war. Könnte natürlich auch daran liegen, dass bis jetzt Unterricht war und sie deswegen nicht die Zeit hatten. Auf jeden Fall schienen sie sich genug Sorgen zu machen, um Dobby zu schicken, da sie selbst noch nicht die Zeit zu suchen hatten.

Als Harry dann fertig war, brachte er noch das Tablett in die Küche und ging in den Gryffindorturm.

Oben angekommen entdeckte er gleich seinen rothaarigen Freund und lief zu ihm rüber.

"Harry!", rief Ron, als er den Gerufenen erkannte. "Wo warst du den ganzen Tag?", fragte er etwas leiser, als Harry ihn erreichte.

"Sorry, Ron, aber ich brauchte ne Pause. Und was haben die Lehrer gesagt?", erwiderte Harry.

"Hermine und ich haben ihnen gesagt, dass es dir nicht gut geht. Wo warst du nun?" Den zweitjüngsten Weasley konnte man anscheinend nicht abwimmeln.

"Und? Was habt ihr heute so im Unterricht gemacht?", versuchte Harry die Frage zu ignorieren. Er konnte Rons Frage nicht beantworten, so Leid es ihm tat. Er hatte das Gefühl, dass er diesen Raum noch mal brauchen würde.

Mit einem Seufzen gab sich der Rothaarige schließlich geschlagen. Wenn sein bester Freund nicht reden wollte, tat er es auch nicht. Also antwortete er ihm:"Ach, in Zaubertränke haben nur Theorie gemacht. Hab ich nicht wirklich verstanden, aber Hermine kann dir sicher alles erklären. Bei Hagrid haben wir Kniesel durchgenommen. Wusstest du, dass Krumbein zur Hälfte einer ist?"

"Kniesel? Waren das nicht die Viecher, die jeden Verdächtigen aufspüren? Das würde zumindest erklären, warum er Krätze ans Fell wollte!"

"Woher weißt du das denn? Du fängst langsam an, Hermine zu konkurrieren. Ich wusste gerade mal, dass es Kniesel gibt, aber nicht, was sie sind!" Ron war total entgeistert, dass vor ihm wohl eine zweite Hermine saß.

"Ich hab das nur mal so gelesen, als ich was anderes gesucht hab. Also mach dir keine Sorgen, dass ich mich in deine Freundin verwandeln könnte! Aber apropos Hermine, hat sie jetzt nicht Schluss? Und Abendessen gibt es auch schon seit einer halben Stunde."

"Stimmt! Komm, wir gehen essen!"
 

Zehn Minuten später setzten sich ein rothaariger und ein schwarzhaariger Gryffindor neben ein Mädchen mit braunem, buschigem Haar, das bereits am Haustisch der Löwen. "Harry, wo warst du bloß den ganzen Tag?!? Wir haben uns Sorgen gemacht", begrüßte das Mädchen den Schwarzhaarigen.

"Ich hab eine Pause gebraucht, wie ich Ron bereits erklärt habe. Und du brauchst nicht zu fragen, wo ich war, dass werde ich nämlich für mich behalten. Entschuldige, Hermine! Ach, und kann ich mir deine Unterlagen von heute ausleihen?", erklärte der Gefragte seiner Freundin.

"Das müssten sie nicht, wenn sie heute im Unterricht gewesen wären, Mr. Potter!", mischte sich plötzlich die Stimme der Verwandlungslehrerin ein, "Wenn sie mich bitte in mein Büro begleiten würden?!"

"Oh ja, selbstverständlich! Ich hab eh keinen Hunger!", sagte Harry und zwinkerte seinen Freunden beim letzten Satz zu. Dann stand er auf und verließ mit Professor McGonagall die Große Halle.

In ihrem Büro bat ihn seine Hauslehrerin auf einem Stuhl vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen. "Nun, wie Miss Granger würde es mich interessieren, wo sie den heutigen Tag verbracht haben, während sie eigentlich im Unterricht hätten sein sollen", eröffnete Professor McGonagall die Unterhaltung.

"Wie Hermine bereits den anderen Professoren gesagt hat, Professor, ging es mir heute nicht gut!", entgegnete ihr Schüler.

"Wenn es ihnen nicht gut ging, warum waren sie dann nicht im Krankenflügel?", wollte nun die Professorin wissen.

"Weil es kein physisches Problem war. Ich hätte mich heute unmöglich in irgendeiner Weise auf den Unterricht konzentrieren können. Und da Madam Pomfrey heute sicher genug Besucher im Krankenflügel hatte, wollte ich ihr nicht noch mehr Arbeit machen. Davon mal abgesehen, habe ich den Krankenflügel oft genug von innen gesehen und ich hätte wahrscheinlich doch nur Bettruhe oder ein Beruhigungsmittel verschrieben bekommen, oder, noch schlimmer, beides, und hätte damit letzten Endes doch nichts erreicht. Deswegen zog ich es vor, mir weder den Punktabzug bei Professor Snape anzutun, der heute größer ausgefallen wäre als sonst, und Madam Pomfrey etwas Arbeit ersparen", klärte Harry seine Lehrerin auf.

"Nun ja, eigentlich müsste ich ihnen ja eine Strafarbeit oder ähnliches aufgeben, aber in anbetracht der Tatsachen muss ich ihnen doch wohl oder übel zustimmen. Madam Pomfrey hatte heute soviel zu tun und sie hätten wahrscheinlich auch nur den Unterricht gestört. Also will ich ihnen das heute mal durchgehen lassen. Aber sollte das noch einmal vorkommen, sehe ich mich gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen. Und ich kann nur wiederholen, was der Schulleiter heute Morgen bereits sagte, sie können jederzeit zu uns kommen und reden!"

Und damit entließ sie ihn.

Als Harry im Turm ankam, erwarteten ihn schon Ron und Hermine.

"Und was wollte Professor McGonagall?", bestürmte ihn Hermine gleich mit einer Frage.

"Sie wollte das gleiche wie ihr und hat auch nicht mehr bekommen als ihr. So, und jetzt erzähl mir mal genau, was im Unterricht war..."

So verbrachten Ron, Harry und Hermine den Abend damit, dass Harrys Freunde ihm berichteten, was alles im Unterricht passiert war, und die Hausaufgaben für den nächsten Tag machten.
 


 

Ende Kapitel 4
 

[1] Der Rat der Zauberer ist meiner, den hab nämlich ich allein erfunden. Ich hab mir gedacht, dass sich die Regierung im Laufe der Jahrhunderte mal geändert haben muss. Und damals gab es halt diesen Rat. Er bestand aus den Abteilungsleiter aller Abteilungen des Ministeriums und sollte dem Zaubereiminister unter die Arme greifen, bzw. ihm auf die Finger schauen. Heute gibt es diesen Rat ganz offensichtlich nicht, denn Fudge baut Mist, ohne dass jemand etwas dagegen tut.
 

Das war's auch schon wieder. Irgendwie werden meine Kapitel immer länger, komisch! Na ja, ich hoffe es hat euch gefallen. Den nächsten Teil gibt's in frühestens 2 Wochen.

Man glaubt gar nicht, wie sich eine Geschichte irgendwann selbst schreibt. Die Sache mit McGonagall war eigentlich nicht geplant. Sie besprang mich einfach und wollte unbedingt geschrieben werden.

Tschüssi

Haruka

Quidditch und andere Steitigkeiten

The twins of destiny I (Erwachen und Finden)
 

Ich entschuldige mich für die lange Wartezeit und langweile euch gar nicht mit zusammen gesponnenen Ausreden. Ich bin auf jeden Fall mit dem nächsten Kapitel wieder da und versuche halbwegs regelmäßig zu schreiben.

1. Danke an alle Reviewer (auch wenn zum letzten Kapitel gaaaaaaaaaaaaaanz viele geschrieben haben *stimmevorsarkasmustrieft*)

2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da in meinem nicht

vorhanden

Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön

wär.

3. Es wird betagelesen(mittlerweile) und zwar von Angelvoice. (ein riesiges

DANKE!!!)

4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram

(Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?)

5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden

Fall noch mehr!)

Viel Spaß!!!
 

Kapitel 5

Quidditch und andere Streitigkeiten
 

Die ersten Stunden Zaubertränke nach dem Tag nach Halloween versprachen interessant zu werden. Schließlich wäre es das erste Zusammentreffen von Professor Snape und Harry Potter, nachdem letzterer einen Tag geschwänzt hatte.

Harry selbst war nicht wirklich nervös. Snape würde halt noch unfairer sein als sonst, es war ja nicht so, als wäre Snape jemals freundlich zu ihm gewesen.

Um Punkt neun Uhr stürmte Slytherins Hauslehrer mit wehendem Umhang in den Klassenraum. Er ließ seinen Blick schweifen und fand unmittelbar danach das Gesuchte - oder, besser gesagt, den Gesuchten.

"Mr. Potter, da Sie es anscheinend nicht für nötig hielten, in der letzten Stunde anwesend zu sein, können Sie mir sicher sagen, was der Aegrotatio cordis - Trank bewirkt?", begrüßte der Lehrer seinen Lieblingsschüler.

Harry hatte seine braunhaarige Freundin nicht umsonst darum gebeten, ihm zu erzählen - und zu erklären -, was er im Unterricht verpasst hatte. Er wusste genau, was der von Snape genannte Trank bewirkte, es wunderte ihn nur, dass ein solches Gift in den Unterrichtsplan gekommen war.

"Ja, ich kann Ihnen durchaus sagen, was dieser Trank bewirkt", antwortete der Gefragte mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck. Er hatte absichtlich nicht die Antwort gegeben, denn Snape hatte ihm genau genommen nicht gesagt, dass er auch die Wirkung des Trankes erklären sollte.

"Und warum teilen Sie Ihr Wissen dann nicht mit uns?", wollte der Professor wissen. Es gab wirklich kaum einen Schüler, der ihn so aufregte, wie Potters Sohn. Dieses Maß an Arroganz war kaum zu ertragen und dieses Aufmerksamkeit heischende Verhalten ging ihm dermaßen auf den Geist. Ein Harry Potter muss schließlich nicht auf Lehrer hören oder auf irgendwelche Regeln achten, aber nein, ein Harry Potter doch nicht!

"Der Aegrotatio cordis - Trank ist ein schleichendes Gift, das das Herz angreift und innerhalb einiger Monate zu tödlichem Herzversagen führt. Dieses Gift ist nach dem Tod der betroffenen Person nicht mehr nachweisbar und das Gegengift muss nach spätestens einem Monat verabreicht werden, um das Gift zu neutralisieren. Da der Trank aber in den ersten Wochen so gut wie keine Anzeichen einer Vergiftung verursacht, wird das Gegengift häufig zu spät verabreicht. Ursprünglich wurde dieser Trank im frühen Mittelalter entwickelt, um Gegner relativ sicher aus dem Weg zu räumen und während des 19. Jahrhunderts wurde die Anwendung verboten. Aber durch die fehlende Nachweisbarkeit sind die meisten Täter unbestraft davongekommen. Aufgrund der Komplexität des Trankes wurde er auch immer seltener angewendet.

Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Trank etwas im Rahmenplan zu suchen hat, wenn sogar diskutiert wird, ob er nicht zu den Dunklen Tränken gezählt werden soll", hielt Harry seinen Vortrag.

Der schwarzhaarige Professor hatte doch ein paar Probleme, nicht überrascht auszusehen, was zu seinem Glück niemand bemerkte. Es war doch nicht zu fassen, dass Potter einen Vortrag hielt, der der Besserwisserin Granger alle Ehre machte. Granger? Natürlich, so musste es sein!

"Miss Granger, 20 Punkte Abzug von Gryffindor, wegen Vorsagen!" Snape übersah die Tatsache, dass das Potterbalg und die Besserwisserin durch das Klassenzimmer getrennt waren. Es gab auch andere Wege, jemandem etwas mitzuteilen, außer ihm etwas direkt zu sagen. Potter hatte sich bestimmt nicht die Mühe gemacht, die Arbeit vom letzten Mittwoch nachzuholen.

"Nachdem Mr. Potter uns mal wieder bewiesen hat, dass er es nicht für nötig hält, auch mal zu lernen, wenden wir uns nun dem Thema der heutigen Stunde zu. Kann mir jemand sagen, was ein Katertrank[1] ist?", führte Snape schließlich den Unterricht fort; natürlich nicht ohne Harry noch einmal schon runter zu putzen. Über seinen Kommentar kicherte die Slytherinhälfte der Klasse, sie konnten es sich ja erlauben. Die andere Hälfte ärgerte sich über die Anschuldigung, denn der Lehrer für Zaubertränke ließ nie eine Gelegenheit aus, einen von ihnen zu beleidigen, blamieren, demütigen oder sonst wie runter zu machen. Aber sagen konnten sie nichts ohne Punktabzug zu erhalten, also blieben sie still.

Harry selbst achtete schon gar nicht mehr wirklich auf die gehässigen Kommentare, die einfachste Methode, mit ihnen klar zu kommen, war, sie zu ignorieren. Und da sein Temperament im letzten Schuljahr sowieso einen Dämpfer bekommen hatte, war es noch etwas einfacher.

Der Zusammenbruch in den Sommerferien hatte seine Spuren hinterlassen. Die Worte seiner Tante hatten zwar geholfen, aber der Abgrund der sich vor ihm aufgetan hatte, hatte sich nicht wieder geschlossen. Seine Träume hatten nicht aufgehört, waren im Gegenteil noch schlimmer geworden, besonders nach dem Traum von Askaban. Er konnte immer wieder eine Kälte in sich aufbreiten spüren. Aber die größte Veränderung in seinem Verhalten war eine seltsame Ruhe, die nur selten jemand durchbrach, die aber außer ihm niemand zu registrieren schien.

Als Snape dann mit der Erklärung der Katertranks begann, wandte Harry seine Aufmerksamkeit dem Professor zu.

"Wie Miss Parkinson bereits richtig sagte, wird der Katertrank eingesetzt um einen Kater los zu werden. Der Katertrank arbeitet gegen die Ursachen eines Katers, entfernt aber nicht den Alkohol aus der Blutbahn. Sie werden jetzt in Gruppen den Trank brauen und als Hausaufgabe einen fünf Fuß langen Aufsatz über die Wirkung des Trankes allgemein und der einzelnen Ingredienzien schreiben." Mit diesen Worten erschienen die Arbeitsanweisungen an der Tafel und die Zutaten auf Snapes Schreibtisch.

Harry stand auf um die entsprechenden Zutaten zu holen, während Malfoy den Kessel vorbereitete.

Sie hatten sich nach der Strafarbeit mit Snape auf einen Waffenstillstand in Zaubertränke geeinigt. Keiner von beiden hatte Lust auf eine Wiederholung und auch ein Draco Malfoy sollte einen Snape nicht zu sehr reizen, geschweige denn anschreien. Nach dem Vorfall war Snape zu Malfoy etwas strenger und ließ ihm gerade in Sachen Streit mit Harry Potter nicht mehr so viel durchgehen - wahrscheinlich um seine Nerven etwas zu schonen. Und da Slytherins Hauslehrer mit Strafarbeiten bis zum Abschluss gedroht hatte, falls sie nicht anständig zusammen arbeiteten, hatten beide keine Probleme, den Anderen mal nicht anzugiften.

Seltsamerweise arbeiteten sie ganz gut zusammen und hatten bis jetzt noch keinen Trank versaut. Darüber machte sich aber weder der Gryffindor noch der Slytherin Gedanken. Am Ende der Stunde gaben sie wie normalerweise einen richtigen Trank ab und Slytherin wurden Punkte für das richtige Brauen gegeben und Gryffindor Punkte für die Fehler abgezogen.

Also alles in allem eine ganz normale Stunde!
 

Nach dem Unterricht gingen Hermine, Ron und Harry in die Bibliothek, um die Hausaufgaben zu erledigen. Als Hermine und Ron dann irgendwann mehr mit sich selbst als den Hausaufgaben beschäftigt waren, zog Harry es vor, sich heimlich davon zu schleichen. Mit einigen ausgeliehenen Büchern begab sich der Schwarzhaarige zu seinem Zufluchtsort.

Dort setzte er sich an seinen Schreibtisch und versuchte seine Hausaufgaben weiterzumachen, konnte sich aber nicht darauf konzentrieren. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu dem Traum, den er in der Nacht nach seinem ,freien' Tag hatte.

Die Stimme war ihm mal wieder ,erschienen'. Er hatte zwar immer noch nur Dunkelheit sehen können, aber er hatte gemeint, einen Schatten erkennen zu können. Die Stimme hatte gemeint, er hätte keine Schuld an dem, was in dem Gefängnis passiert war. Was hatte er noch mal genau gesagt?
 

*~*~*~* *~*~*~*
 

Es war dunkel. Wie immer. Und wie immer fühlte er sich in dieser Dunkelheit geborgen. Die Gedanken darüber, dass er an dem Askabanangriff etwas hätte ändern können, und die damit einhergehenden Schuldgefühle drangen kaum an die Oberfläche seines Bewusstseins. Aber dennoch waren sie vorhanden.

"Du hast keine Schuld!", hörte er die ihm bekannte Stimme hinter sich.

Moment mal... Hinter sich?!? Seit wann kam die Stimme aus einer bestimmten Richtung? Und seit wann hörte sie sich so klar an? Da stimmte was nicht!

Nachdem die Worte verklangen wirbelte Harry auf der Stelle herum. Und... ja! Wenn er genau hinsah, konnte er ganz schwach Konturen in der Dunkelheit sehen. Leider war es nicht genug, um etwas Genaueres zu erkennen.

"Wer bist du?", wollte Harry zum wiederholten Male wissen. Er wollte auf diese Frage endlich eine Antwort wissen. Es war einfach nur entnervend, zu wissen: Da ist jemand in deinen Träumen, der weiß wer du bist, von dem du selbst aber überhaupt nichts weißt und der es anscheinend nicht für nötig hält, dir auf diese Fragen zu antworten!!!

"Das wirst du erfahren, wenn die Zeit gekommen ist."

"Und woher willst du wissen, ob ich Schuld habe oder nicht?" Langsam wurde Harry wirklich sauer. Er hasst solche Antworten. Dass er bei seiner Frage nicht bedachte, dass diese Stimme doch eigentlich nicht wissen konnte, wofür er sich die Schuld gab.

"Du hättest es nicht verhindern können. Selbst wenn du es jemanden erzählt hättest, wären nur noch mehr Auroren dort hingegangen und auch sie wären gestorben. Und wenn sie niemanden geschickt hätten, wäre Askaban auch verloren gewesen. Außerdem steht nicht mal fest, ob man dir geglaubt hätte.

Davon mal abgesehen, hättest du es nicht verhindern dürfen, selbst wenn du es hättest verhindern können", antwortete ihm die Stimme und es schwang ein sanfter Unterton mit, wie, um ihn zu trösten.

"Woher weißt du so viel über meine Träume und deren Bedeutung?"

"Auch das wirst du erfahren, wenn die Zeit gekommen ist."

"Und wann ist sie gekommen?" Harry hatte aufgegeben, der Stimme Fragen, die Stimme selbst betreffend, zu stellen.

"Das ist etwas, dass du selbst herausfinden musst."
 

*~*~*~* *~*~*~*
 

Alles in allem war auch dieser Traum frustrierend gewesen, auch wenn er anders als die Vorherigen war.

Wie auch immer, er sollte sich jetzt doch lieber auf seine Hausaufgaben konzentrieren. Und da am nächsten Abend auch noch Quidditchtraining war, sollte er sich auch um die für Mittwoch anzufertigenden Aufgaben kümmern. Besonders, wenn er daran dachte, dass er Mittwoch einen Vortrag halten musste.
 

Der nächste Tag verging für Harrys Tag viel zu schnell. Am Abend wurde dann besonders hart trainiert, weil am nächsten Samstag das erste Quidditchspiel der Saison anstehen würde. Gryffindor gegen Slytherin.

Keiner im Team der Löwen glaubte daran, dass das Spiel sauber ablaufen würde. Die Spiele gegen Slytherin waren immer die mit den meisten Fouls. Aber alle waren zuversichtlich, die Schlangen in die Tasche stecken zu können. Nun ja, nur Harry glaubte nicht, dass es so leicht werden würde, auch wenn sie andauernd Freistöße geschenkt bekommen würden.

Auch die nächsten Tage vergingen schnell. Harry überlebte den Vortrag und wurde wegen dem kommenden Spiel doch ziemlich nervös. Es würde immerhin das erste Spiel mit ihm als Kapitän sein.

Und dann war es soweit.
 

"Okay, es ist soweit. Wir haben lange und hart trainiert. Ihr alle seid klasse Spieler und darum sollten wir keine Probleme haben, dieses Spiel zu gewinnen. Und nun gehen wir da raus und zeigen ihnen wie dieses Spiel gespielt wird, klar?", hielt Harry seine Rede vor Beginn des Spiels.

Ein lautes "JA" ertönte von allen Spielern und gemeinsam machten sie sich auf den Weg von den Umkleiden zum Feld.

Auf dem Feld wurden die Spieler von Gryffindor mit donnerndem Applaus empfangen, während für die Mannschaft in grün hauptsächlich ihr eigenes Haus jubelte. Die Mannschaftskapitäne gingen auf Madam Hooch um sich die Hand zu geben, wie es die Tradition verlangte, die Mannschaften direkt hinter sich. Weder Draco Malfoy noch Harry Potter waren begeistert darüber, konnten dem aber nicht entgehen.

"Meine Herren, ich will von ihnen und ihren Mannschaften ein sauberes Spiel sehen!", meinte sie, während sie die Kapitäne scharf betrachtete. Auch wusste natürlich um die Feindschaft zwischen Malfoy und Potter, hatte sie es doch auch immer wieder in den Spielen selbst erleben können.

Nach dem obligatorischen Handschlag, schwangen sich alle Spieler auf ihre Besen und Madam Hooch, die Schiedsrichterin, pfiff das Spiel an.

"Sofort schnappt sich Katie Bell den Quaffel. Jaja, unsere Katie ist eben eine ganz Schnelle."

"Mr. Jordan!"

"Okay, Okay! Bevor Slytherin überhaupt reagieren konnte, ging der Quaffel zu Spinnet, wieder zurück zu Bell. Weiter vorne ist bereits Angelina Johnson in Position um den Quaffel zu versenken. Sie fängt ihn, wirft... und TOR! Es steht jetzt zehn zu null für Gryffindor!"

Während Lee Jordan wie immer der Kommentator mimte, drehte Harry etwas weiter über den Anderen seine Runden. So wie es zurzeit aussah, hatte sich das harte Training wirklich gelohnt. Innerhalb der nächsten paar Minuten warfen die Mädchen noch drei Tore. Als er zu Draco Malfoy sah, konnte er erkennen, dass er seiner Mannschaft ein bestimmtes Zeichen gab. Das konnte nicht gut sein!

"Angelina rast auf das gegnerische Tor. Los, hau ihn rei- Au, das muss wehgetan haben! Slytherins Treiber haben zwei Klatscher in ihre Richtung geschlagen. Einer hat leider getroffen und sie hat den Quaffel an Pucey verloren. Pucey gibt zu Warrington, Warrington zu Montague und Tor für Slytherin. Damit seht es 40 zu 10 für Gryffindor! Gryffindors Hüter, Taylor, gibt an Bell. Sie täuscht an, wirft zu Johnson und- Ah! Montague nimmt ihr den Ball ab... und gleich darauf einen Klatscher von den Weasleys ins Gesicht geschickt zu bekommen. Wunderbarer Schlag! Auf jeden Fall kein Schönheitsmakel! Eigentlich verwunderlich, dass Slytherin noch nicht gefoult hat."

"Jordan!"

"Ich sag ja nichts mehr, Professor! Ok, Gryffindor hat den Quaffel. Aaahh! Der Treiber Goyle hat Johnson eins mit dem Schläger übergezogen! So eine Unverschämtheit. Man sollte meinen das Slytherins genug Verstand haben und einen Klatscher von einem Mädchen unterscheiden können, aber da haben sie wohl alle überschätzt. Alicia Spinnet macht den Freiwurf und TOR!"

Natürlich musste Lee das Mikro auch weiterhin gegen seine Lehrerin verteidigen, aber ließ sich ansonsten nicht beim Kommentieren stören.

Harry währenddessen hielt nach dem Schnatz Ausschau. Er wollte das Spiel so schnell wie möglich beenden, denn seit Malfoy das Zeichen gegeben hatte, foulten die Schlangen immer wieder- und das äußerst diskret! Die Schlägeraktion von Goyle nur die erste, die auch bemerkt wurde.

DA! Da hat es golden geblitzt! Da an den Slytherintoren! Mist! Wieder weg!

Was war das für ein Geräusch? Das kannte er doch! Schnell blickte er hinter sich und sah einen Klatscher auf sich zufliegen. Er konnte gerade noch ausweichen. Als er wieder sicher in der Luft schwebte, konnte er schon wieder etwas aufblitzen sehen, diesmal an dem Hufflepuffteil der Zuschauerränge. Sofort flog er auf den Schnatz zu, um ihn sich zu schnappen. Ihm war klar, dass sich Malfoy sofort an seine Fersen heften würde, aber darauf konnte er sich jetzt nicht konzentrieren. Er nahm kaum wahr, dass nicht nur Malfoy hinter ihm her war, sondern auch ein Klatscher in seine Richtung flog. Er war nur noch wenige Meter von dem Schnatz entfernt, als er hinter sich das Geräusch eines rasenden Besens hörte, aber Malfoy war zu spät, denn schon schloss sich seine Hand um das Gesuchte.

Plötzlich fiel ihm wieder der auf ihn und jetzt auch auf Malfoy zusausende, schwarze Ball ein. Hastig blickte er sich um und entdeckte ihn fünf Meter entfernt. Eindeutig zu nah!

Er konnte dem neben ihm schwebenden Malfoy gerade noch "Klatscher!" zu rufen und selbst aus der Schusslinie entkommen, bevor der Klatscher in die Tribüne einschlug. Leider flog Harry selbst zu nah an der Tribüne und sein Besen kollidierte durch sein Ausweichmanöver mit selbiger. Dadurch verlor er das Gleichgewicht und stürzte vom Besen Richtung Rasen.

Harry konnte noch hören, wie Lee zuerst überschwänglich das Ergebnis verkündete("Gryffindor gewinnt die Partie mit 190 zu 30!") und spüren, dass sein Sturz durch irgendwas abgebremst wurde, bevor alles schwarz wurde.
 

*~*~*~*zwei Minuten früher*~*~*~*
 

Er beobachtete gerade, wie Warrington die Johnson foulte und sich dabei den Quaffel krallte, als er aus seinen Augenwinkeln Potter auf etwas zurasen sah. Sofort machte er eine Kehrtwendung, um den anderen Sucher noch einzuholen, und folgte ihm. Gleichzeitig suchten seine Augen den Schnatz.

Er hatte Potter fast erreicht, nur um zu bemerken, dass er zu spät war. Der andere Sucher hatte auch diesmal über ihn triumphiert.

Es war frustrierend. Egal wie viel Training oder welcher Besen, nie schien es zu reichen. Er hatte den Schwarzhaarigen nicht mal mit dem besseren Besen besiegen können, und das, obwohl sogar noch ein wild gewordener Klatscher Potter zu Brei verarbeiten wollte. Letztendlich endeten die Spiele immer damit, dass Potter es immer gerade so schaffte den Schnatz vor ihm, Draco Malfoy zu fangen.

Noch während Draco seinen Gedanken über seine erneute Niederlage nachhing, drehte sich Gryffindors Sucher um, schien etwas hinter ihm selbst zu entdecken und schrie ihm zu:"Klatscher!"

Er wich dem nahenden Klatscher instinktiv aus. Dann konnte er sehen, wie der Klatscher in die Tribüne krachte und Potter durch das Ausweichmanöver mit der gleichen Tribüne kollidierte und dabei vom Besen fiel.

In ihm schrie es laut auf und er meinte, sein Herz hätte stehen bleiben müssen. Er erstarrte innerlich und in seinem Gesicht zeigte sich blankes Entsetzen. So einen Sturz konnte auch ein Harry Potter unmöglich überleben.

Als wäre dieser Gedanke das Stichwort gewesen, verlangsamte sich der Fall von Gryffindors Sucher und er sank einigermaßen heil zu Boden.

Damit schien sich die Erstarrung von Draco zu lösen und er schrieb seine vorherigen Gefühle einer geistigen Umnachtung zu, die von ihm Besitz ergriffen haben musste. Seinetwegen könnte Potter hier und jetzt verschwinden!

Mittlerweile hatte sich fast die halbe Schule auf dem Feld dort versammelt, wo Potter am Boden lag. Auch Draco landete nun und begab sich zu dem Rest seiner Mannschaft. Geschlossen verließ die Quidditchmannschaft von Slytherin das Feld, ohne dass eines der Mitglieder einen Blick zurück warf.
 

Schmerzen. Ihm tat alles weh. Vorsichtig öffnete er seine Augen, nur um sie augenblicklich wieder zu schließen. Es war eindeutig zu hell für seine momentan sehr empfindlichen Augen. Eigentlich sollte man sich ja nach einer Weile daran gewöhnt haben, nach einer Ohnmacht erstmal die Augen geschlossen zu halten, um seine wahrscheinlich vorhandenen Kopfschmerzen nicht auch noch zu vergrößern. Aber letztendlich machte man es doch jedes Mal wieder.

Nach einiger Zeit wagte er einen weiteren Versuch, die Augen zu öffnen. Diesmal hatten sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Ein kurzer Blick sagte ihm, dass er sich im Krankenflügel befand. Wo auch sonst?!? Und schon konnte er die Schritte von Madam Pomfrey hören, die sicher nachschauen wollte, wie es ihm ging.

"Und? Wie geht es ihnen, Mr. Potter?", erkundigte sie sich auch sofort.

"Wie durchgekaut und ausgespuckt!", kam die schwache Antwort.

"Nun ja, was soll man auch nach einem Absturz aus 80 Fuß Höhe anderes erwarten? Sie müssen wirklich einen sehr guten Schutzengel haben. So einen Sturz überlebt man nicht einfach mal so, und dann auch noch nahezu unverletzt! Im Übrigen warten draußen ihre Freunde. Da sie Ruhe brauchten - und immer noch brauchen! - habe ich sie vorhin hinaus geschickt. Aber da sie wieder wach sind, denke ich, dass sie ihren Besuch empfangen können, sobald ich sie untersucht habe."

Ehe Harry sich versah, wurde er von einer Flut von Haaren fast aus dem Bett geworfen. Es dauerte einen Moment, bis der Schwarzhaarige begriff, dass er von Hermine umarmt wurde. Ihrem Verhalten nach zu schließen mussten seine Freunde sich wirklich große Sorgen gemacht haben. Nur wieso?

Und bevor Harry auch nur ein Wort sagen konnte, schluchzte Hermine bereits in seinen Umhang. "Oh Harry, ich hab mir ja solche Sorgen gemacht. Du bist einfach vom Besen gefallen und niemand konnte was tun! Was wäre gewesen, wenn du... wenn du...", erzählte sie immer noch weinend.

"Ach, Hermine!", flüsterte Harry bedauernd und schlang seine Arme um ihren bebenden Körper. Während er seine beste Freundin immer noch festhielt, wandte er sich seinen anderen Besuchern zu. Überraschenderweise sagte Ron nichts zu der Umarmung, obwohl er für gewöhnlich sehr schnell eifersüchtig wurde.

"Was ist jetzt eigentlich genau passiert? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich mit der Wand der Tribüne zusammengestoßen und danach gefallen bin", fragte Harry seine Freunde, als sich alle wieder beruhigt hatten.

"Wir wissen genau so viel wie du. Du bist gestürzt und dann sofort hierher gebracht worden. Aber alle waren überrascht, dass du nicht schwerer verletzt warst. Tja, Madam Pomfrey hat dich geheilt und jetzt sind wir hier", antwortete Ron.

Harry konnte sich gerade noch verkneifen, Widerspruch einzulegen, denn er war sich ziemlich sicher, dass irgendwas seinen Sturz gebremst hatte. Aber aus einer Ahnung heraus entschied er sich, dieses Detail für sich zu behalten.

Harry, Ron, Hermine und die Quidditchmannschaft von Gryffindor, die es sich natürlich nicht nehmen lassen konnten, ihren Sucher zu besuchen, unterhielten sich noch eine Weile, bis Madam Pomfrey der Meinung war, ihr Patient bräuchte jetzt Ruhe, und den Besuch rausschmiss.
 

Ganz leise und vorsichtig schlich er sich durch die Gänge der Schule. Es war mitten in der Nacht und ehrlich gesagt, er hatte nicht die geringste Ahnung, warum er sich eigentlich die Mühe machte. Zurzeit war auf dem Weg zum Krankenflügel, auf dem Potter die heutige Nacht aufgrund seines Quidditchunfalls verbringen würde. Und er wollte sehen, wie es dem anderen Jungen ging, warum auch immer.

Eigentlich sollte ihm scheißegal sein, wie es dem Jungen, der lebte ging, trotzdem war er gerade dabei, eben dieses herauszufinden.

Vielleicht sollte er sich mal im St. Mungos untersuchen lassen!

Nach einigen Ausweichaktionen kam er schließlich doch noch an meinem Zielort an. Ohne Geräusche zu verursachen, öffnete er die Tür und blickte sich in dem großen Saal um. Er konnte größtenteils nur leere Betten entdecken. Erst am anderen Ende des großen Raumes sah er ein Bett, um das ein Vorhang gezogen war. Potters Bett! Weiterhin schleichend bewegte ich mich auf die andere Seite. Vor Potters Bett schlüpfte ich durch den Vorhang, der ihn verbarg, und konnte sehen, wie er sich tief schlafend hin und herwälzte. Anscheinend waren seine Träume nicht gerade angenehmer Art.

Von einem Moment zum anderen überrollte ihn plötzlich eine Welle an Gefühlen, die ihn in ihrer Intensität beinahe zu Boden zwangen. Er konnte Verzweiflung, Schuld, Unsicherheit, Sehnsucht und viele andere Empfindungen ausmachen. Sie waren in ihrer Stärke erschreckend, hätten nicht so sehr ausgeprägt sein dürfen. In einem war er sich sicher, unter solchen Gefühlen würde ein normaler Mensch schon lange zusammengebrochen sein. Wie hatte Potter es bloß geschafft, noch nicht verrückt geworden zu sein?!?

Irgendwann nahm die Masse an Gefühlen ab, bis sie ganz verschwanden.

Wie in Trance bewegte sich der Hellhaarige nun auf den dunkelhaarigen Gryffindor zu, setzte sich auf den Rand des Bettes und nahm eine Hand des Anderen in seine eigene, während er mit seiner anderen einige schwarze Strähnen aus der Stirn des Schlafenden strich. Diese Beschäftigung behielt er noch eine Weile bei, bis er spüren konnte, dass Harry ruhiger wurde und friedlich weiterschlief.

Erst dann erwachte der nächtliche Besucher wieder aus seiner Trance. Leicht verwirrt erhob er sich von der Matratze und schlich sich aus dem Krankenflügel, zurück in den Teil des Schlosses, in dem sein Haus seine Räume hatte.[2]
 

Er hörte Schreie. So viele Schreie! So verzweifelt! So schmerzerfüllt! Voller Angst. Sie kamen von überall, von allen Seiten, um ihn herum. Und immer wieder erschallte zwischen diesen Zeugnissen unendlicher Qualen unmenschliches Lachen. Lachen, das die Freude, die Entzückung, die Befriedigung an den Qualen zeigte, die die Opfer durchlebten. Grausames, kaltes Lachen.

Und sah er sie. Menschen, bis zur Unkenntlichkeit entstellt, verstümmelt. Gebrochene Menschen, die sich nichts sehnlicher als den Tod wünschten. Und sie alle sahen ihn an, anklagend, beschuldigend, wütend. Sie sahen ihn an, zeigten auf ihn und sagten immer wieder die gleichen Worte:"Warum hast du es nicht verhindert? Nur du bist an dem Schuld, was geschehen ist! Wärst du nicht geboren, wäre all' das nicht passiert!" Schockiert erkannte er, dass sich auch seine Eltern unter diesen Menschen befanden.

Langsam schritten die Menschenmassen - soweit es ihnen möglich war - auf ihn zu. Sie kreisten ihn ein, griffen nach ihm, zerrten an ihm; wollten ihn zahlen lassen, für das, was er ihnen angetan hatte.

In Harry stieg Panik auf. Was würden sie mit ihm tun? Sie konnten ihm doch nicht allen ernstes die Schuld geben!

Im Hintergrund konnte er immer wieder Bilder aus seinen Träumen sehen, diese schrecklichen Bilder, die einem kalte Schauer über den Rücken jagten, Übelkeit aufsteigen ließen und einen Wünschen ließen, man hätte das nie gesehen und könnte alles vergessen. Aber das konnte man nicht, denn so schrecklich sie auch waren, sie brannten sich in das Gedächtnis ein, für immer präsent, ließen einen nicht zur Ruhe kommen. Denn würde man sie vergessen, wären auch die Opfer nicht mehr als gesichterlose Namen, unwichtig, unbekannt, nur wenige von vielen anderen.

Immer mehr Gefühle machten sich in ihm breit. Schuld - warum hatte er nichts getan? -, Trauer - all' diese Menschen mussten wegen ihm Leiden! -, Unsicherheit - war er nicht doch Schuld? -, Verzweiflung - wozu war er denn gut, wenn er so etwas nicht verhindern konnte? -, Unverständnis - wie konnten sie einen Jungen, ein KIND, für etwas verantwortlich machen, das außerhalb seiner Macht lag? Wie konnten sie ihm einfach die Last der Welt aufladen, in der Hoffnung, er würde es schon regeln? - und Sehnsucht - gab es niemanden, der ihn verstand, der ihn nahm wie er war, der ihn unterstützte, der NICHTS ERWARTETE UND IHN NICHT VERURTEILTE?!?

Die Menschen um ihn herum verblassten langsam, zuerst unmerklich. Die Stimmen, die Schreie und das Lachen wurden leiser. Das Gefühl, eingeengt zu sein, verschwand. Dafür machte sich in ihm eine Kälte breit. Eine Kälte, die alles verschlang und nichts zurückließ. Eine Kälte, die einen von innen auffraß. Von innen - von dort, wo sie herkam. Um ihn herum war nur noch Dunkelheit. Dunkler als jede mondlose Nacht, dunkler als die Erde bei Gewitter. Kein einziger Funken Licht, der die Dunkelheit vertreiben könnte. Kein Licht der Welt wäre in der Lage, diese Dunkelheit zu vertreiben, denn diese Dunkelheit war wie diese innere Kälte. Sie kam von innen und verschlang alles, was ihr auf dem Weg nach draußen über den Weg lief. Sie zerrte sogar noch von dem Licht - solange, bis nichts mehr davon übrig blieb.

Völlig unbewusst - und von ihm unbemerkt - schlang er seine Arme in einem verzweifelten Versuch, von irgendwo Wärme zu erhalten, um sich. Sinnlos. Die entstandene Wärme wurde sogleich in Kälte gewandelt, machte sie noch unerträglicher. Die Gefühle, die ihn eben überflutet haben, waren schon längst mit seiner Umwelt verschmolzen, verschwommen, gingen ineinander über und wurden schwächer, bis auch sie letztendlich von der Kälte verschlungen wurden.

Er sank zu Boden auf die Knie, beugte sich vor, bis seine Stirn fast den Boden berührte. Noch immer lagen seine Arme um seinen Oberkörper.

Langsam begann die Welt um ihn herum sich zu verändern, aber Harry bemerkte davon nichts, sein Blick ging ins Leere.

Dann stoppte die Veränderung plötzlich. Und eine Neue begann. Licht breitete sich aus, erst ganz schwach, kam wahrnehmbar und dann immer weiter von einem bestimmten Punkt aus. Dieser Punkt war direkt hinter Harry auszumachen. Als sich das Licht soweit ausgebreitet hatte, konnte man erkennen, dass hinter dem Schwarzhaarigen eine weitere Person stand. Sie war ungefähr so groß, wie Harry selbst, aber das war auch das Einzige, was von ihr zu sehen war.

Vorsichtig ging auch die Person in die Knie. Ganz sanft griff sie dem anderen an die Schultern und richtete den Oberkörper des Schwarzhaarigen auf. Danach zog sie den ihn an ihren eigenen Oberkörper und umarmte Harry, um die Kälte in dessen Inneren von außen zu vertreiben.

Schon kurze Zeit später war eine Änderung in der Haltung des Umarmten zu spüren.

Harry konnte fühlen, wie die Kälte sich verzog. Zuerst fiel es kaum auf, aber dann kam Wärme. Und mit ihr ein Gefühl unglaublicher Geborgenheit. Er war sich sicher, dass er noch nie so empfunden hatte. Nur zögernd fanden auch seine Gedanken in die Gegenwart. Er wollte nicht noch einmal das erleben, was ihn in diese Kälte gestürzt hatte. Mit der Zeit wurde er sich der Arme gewahr, die ihn hielten. Konnte spüren, wo die Wärme herkam, die ihn so plötzlich durchdrang. Seine Augen verloren die Leere, die sie die letzte Zeit beherbergten, und leicht blinzelnd konzentrierte er seinen Blick auf seine Umgebung.

Leider konnte er nicht viel erkennen, da es überall zu hell war und er auch keine Konturen entdecken konnte. Also richtete er sein Augenmerk auf die Person, die ihn hielt. Alles was er sah, war ein schwarz gekleideter Junge, der helle Haare und helle Augen hatte. Dieser Junge kam ihm seltsam bekannt vor, aber die Wärme, die sich in seinen Augen spiegelte, schien nicht zu seinen verschwommenen Erinnerungen zu passen, als würde dieser Blick nicht dahin gehören.

Nachdem seine Musterung abgeschlossen war, schmiegte sich Harry wieder in die Arme des ihm so vertrauten Jungen, legte nun seinerseits auch seine Arme um den Anderen und bettete seinen Kopf in dessen Halsbeuge. Wieder durchströmte ihn ein Gefühl der Geborgenheit, das er sonst nirgendwo fand. Er fühlte sich hier so sicher, so, als könnte ihm hier nichts passieren und als ob er einfach so sein könnte, wie er war. Niemand sonst konnte dieses Ergebnis erzielen. In niemandes Gegenwart konnte er sich gehen lassen und seine Anspannung fallen lassen oder vergessen, dass es eine Welt gab, in der von ihm erwartet wurde, dass er den Dunklen Lord besiegte.

Gerade als er sich an dieses Gefühl gewöhnt hatte, wurde der Junge immer durchsichtiger. Bald konnte Harry durch ihn durch fassen. Bevor er ganz verschwand, hauchte der Hellhaarige ihm noch einen Kuss auf die Stirn. Nur die Gefühle, die er in Harry geweckt hatte, blieben erhalten. Der Schwarzhaarige schloss sie in sein Herz ein, in der Hoffnung, sie nicht mehr zu verlieren.[2]
 

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, das Harry zuvor noch nie auf selbige gezaubert hatte, und noch im Halbschlaf, drehte er sich in seinem Bett auf die andere Seite.

Auch wenn der Traum nicht schön begonnen hatte, geendet hatte er dafür umso schöner. Noch immer konnte er diese Geborgenheit spüren. Leider konnte er sich nicht mehr an das Aussehen des Jungen erinnern, nur daran, dass er ihn schon kannte. Ob er wohl derjenige war, den er finden sollte? Wie sagte die Stimme noch mal... Yin? Ob dieser Junge wohl Yin war?

Nun ja, das war erstmal nicht wichtig. Interessanterweise fühlte sich Harry leichter, weniger angespannt, als hätte dieser Traum ihm ein klein wenig von seiner Last abgenommen. Besorgniserregend war sein kleiner Trip in die Seelenantarktis, oder was auch immer das war. Diese Kälte hatte schon vorher ab und zu von ihm Besitz ergriffen, aber noch nie so stark.

Noch immer müde schaute Harry sich einmal um und bemerkte, dass es mitten in der Nacht war und er sicher noch eine Runde schlafen könnte, bevor Madam Pomfrey ihn aus dem Bett schmeißen würde, um ihn noch einmal zu untersuchen, bevor er aus dem Krankenflügel entlassen sein würde.

Mit einem leisen Seufzen drehte er sich ein weiteres Mal auf die andere Seite und schlief wieder ein.
 

Kochend vor Wut schritt der Hellhaarige durch die Gänge von Hogwarts. Zur Abwechslung richtete sich die Wut aber nicht gegen andere, sondern gegen ihn selbst. Diese Aktion im Krankenflügel war so unnötig gewesen. Was zum Teufel interessierte es ihn, ob es Potter gut ging oder ob Potter schlecht träumte. Eigentlich sollte es ihn doch freuen, wenn dieser verdammte Gryffindor leiden konnte! Was also hatte er auf dem Bett zu suchen gehabt? Ganz bestimmt hatte er nicht versucht, diesen Angeber zu trösten oder Ähnliches. Er hasste den anderen Jungen schließlich! Genau! Er wollte sich an Potter Leid laben. Das war eine plausible Erklärung, warum er zum Krankenflügel gegangen war und warum er sich zu Potter ans Bett gesetzt hatte. Er wollte nur sehen, wie es ihm ging, um sich dann über dessen Leid zu freuen.

Zufrieden mit dem Ergebnis seiner Überlegungen, erreichte er schließlich den Eingang zum Gemeinschaftsraum seines Hauses und ging in seinen Schlafsaal. Dann machte er sich fertig, um ins Bett zu gehen. Seine Wut war verraucht und er legte sich in sein Bett. Nur der Schlaf ließ auf sich warten und seine Gedanken machten sich selbstständig und kreisten immer wieder um den Vorfall von heute Nacht.

Als leise Zweifel begannen sich auszubreiten, drängte sein Verstand sie einfach zurück. Unsicherheit und Zweifel waren Schwächen. Ein Mitglied seiner Familie hatte keine Schwächen. Und wenn man doch welche hatte, wurden sie ausgemerzt. Das hatte sein Vater ihn von klein auf gelehrt.

,Wir haben keine Gefühle. Gefühle bedeuten Schwäche und unsere Familie sind nicht schwach.' Das war einer der Sätze, die sein Vater ihm immer und immer wieder eingetrichtert hatte. Die Gefühllosigkeit, die er bei allem, was er tat, an den Tag legte, bewies scheinbar die Richtigkeit dieser Sätze. Der Mann, zum dem er aufschaute, hatte keine Gefühle, dafür aber umso mehr Macht, Einfluss und Reichtum. Das hatte der Junge von klein auf immer wieder bewundert.

Also versuchte er auch so kalt wie sein Vater zu sein. Und scheiterte kläglich! Immer wieder brach eines seiner Gefühle durch. Immer wieder enttäuschte er seinen Vater, dessen Verachtung für ihn immer weiter anzusteigen schien. Als würde er sich über einen solchen Schwächling schämen. Dabei gab er doch immer sein Bestes! Was wollte sein Vater denn noch?

Deshalb legte er sich diese Maske zu. Eine Maske aus Kälte, Verachtung und Arroganz. Eine Maske, die seiner Familie würdig schien. Seine Mutter betrachtete diese Veränderung im Wesen ihres Sohnes mit Besorgnis, das konnte er sehen, auch wenn sie es seinem Vater nie offen zeigte. Sie war auch die Einzige, die ihn je vollkommen durchschauen konnte, die dafür sorgte, dass er nicht aufgab, und diejenige, die ihn tröstete, wenn er in den Augen seines Vaters mal wieder versagt hatte.

Trotzdem wurde es nicht besser. Er tat alles, um den Ansprüchen seines Vaters gerecht zu werden, aber nie war es genug. Obwohl er gelernt hatte, seine Gefühle zu kontrollieren, bis ihn auch sein Vater nur noch angeblich durchschaute; obwohl er auf Zauberer und Hexen - sogar ganze Familien -, die in den Augen seines Vaters nichts Wert waren, hinab sah, wie es nur Mitglieder seiner Familie konnten; obwohl er sich immer anstrengte, um der Beste zu sein, so wie es sich für ihn, als Erben der Familie, gehörte.

Als er schließlich nach Hogwarts kam, wurde es entgegen seiner Hoffnungen nur noch schlimmer. Bereits zwei Jahre vor seinem ersten Schuljahr wurde er gedrillt. Nicht mit dem Kinderkram, den sie hier lernten, sondern mächtigere Magie. Alles nur, damit er in der Schule der Beste wurde. Und dann endete das erste Schuljahr, aber nicht er war der Beste, sondern ein Schlammblut! Und dann auch noch ein Mädchen! Sein Vater war noch nie zuvor so zornig. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte sein eigener Vater seinen Zauberstab gegen ihn erhoben. Er belegte ihn mit verschiedenen Folterflüchen, einer schmerzhafter als der Andere, auch der Cruciatus-Fluch war darunter.

Die nächsten Jahre waren die Sommerferien die Hölle. Sein Vater unterrichtete ihn. Der Unterrichtsstoff der Schule wurde wiederholt, bis er ihn im Schlaf konnte. Andere Sachen musste er von vorne lernen, unter anderem auch die Dunklen Künste. War sein Vater nicht mit seinen Fortschritten zufrieden, hagelte es Strafen.

Seine Mutter konnte nichts gegen ihren Mann unternehmen, wenn sie nicht auch so enden wollte. So blieb ihr nur, den Schaden, den ihr Mann anrichtete, wieder in Ordnung zu bringen. Zumindest soweit, wie es in ihrer Macht lag. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Sohn mit jedem Jahr kälter wurde. Sie wusste, dass er sich in seinem Herzen und seiner Seele nicht änderte, aber sein Verhalten glich irgendwann mehr dem seines Vaters als dem seiner Mutter. Und das bereitete ihr die meisten Sorgen, das wusste der Hellhaarige. Vor ihm hatte seine Mutter immer ihre eigene Maske fallen lassen und so kam es, dass sie einander nichts vormachen konnten. Sein Vater wusste nichts davon.

Während der Junge über seine verkorkste Kindheit nachdachte, überkam ihn immer mehr die Müdigkeit. Schließlich fiel er in einen unruhigen Schlaf.

Was er bei seinen Überlegungen übersah, war, dass es einen Unterschied zwischen dem Verdrängen von Gefühlen und dem Nichthaben selbiger gab. Außerdem ließ er seine Verwirrung darüber, was genau im Krankenflügel passiert war, unter den Tisch fallen. Denn er hatte keine Ahnung, was in der Zeit, in der er auf dem Bett saß, passiert war. Die Erinnerung an die Welle an Gefühlen, die ihn erfasst hatte, hatte bereits vollkommen aus seinem Bewusstsein gestrichen.

Irgendwann würden die Erinnerungen zurückkommen und mit ihnen alle seine verdrängten Gefühle. Dann, da konnte man sicher sein, würde sich alles aufklären. Aber bis dahin würden ihn auch weiterhin Träume heimsuchen. Träume, die ihm sagen würden, was er zu tun und welchen weg er zu gehen hatte. Und wenn er die Botschaft hinter den Träumen erkannt haben würde und wüsste, was sie zu bedeuten hatten, würde er finden, was sein Leben lang gesucht hatte.
 

Überall war es weiß. So ein strahlendes weiß, dass er eigentlich geblendet sein müsste. Aber er war es nicht. Sollte es irgendwas zu sehen geben, würde er es ohne Probleme sehen können.

Sich nicht länger darüber den Kopf zerbrechend, konzentrierte er sich auf das Wesentliche. Was machte er hier? Er kam immer wieder in seinen Träumen an diesen Ort, aber er hatte nie verstanden, was das sollte. Die Stimme, die ihm sagte, dass er jemanden finden musste, war auch nicht gerade hilfreich, eher noch verwirrender. Davon mal abgesehen, befahl sie ihm gerade zu, diese Person zu finden. Und niemand gab ihm Befehle! Solange er nicht erfuhr, worum es ging, würde er keinen Finger rühren, und selbst dann hieß das noch lange nicht, dass er irgendjemanden suchen würde!

Da er nichts weiter zu tun hatte, lief er einfach mal durch dieses Weiß. Vielleicht würde er ja etwas Interessantes entdecken.

Nachdem sich nach einer Weile immer noch nichts in seiner Umgebung geändert hatte, gab er auf und setzte er sich einfach auf den Boden.

"Wartest du schon lange?", wollte dann plötzlich eine Stimme hinter ihm von ihm wissen.

Hätte er nicht eine so gute Selbstbeherrschung, wäre er jetzt bestimmt vor Schreck mehrere Fuß hochgesprungen. Hastig stand er auf und drehte sich zu der Stimme um, überhaupt nicht verwundert, dass die Stimme auf einmal aus einer bestimmten Richtung kam. Hinter sich konnte er in einiger Entfernung eine Person ausmachen, die sich durch ihr etwas dunkleres Aussehen von der Umgebung abhob.

"Wer bist du?", überging er die Frage der Stimme, wie er sie getauft hatte.

"Wer ich bin, tut nichts zur Sache. Wichtiger ist, wer du bist und was du zu tun hast. Falls du es noch nicht bemerkt hast, beginnt in deiner Welt ein Krieg. Wenn du ihn nicht rechtzeitig findest, könnte alles zu spät sein!", meinte die Stimme mit ernstem Unterton in selbiger.

"Warum sollte ich das tun, wo ich noch nicht mal weiß, wer mit mir spricht und du mir keine Gründe nennst?!? Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich tue nichts ohne Grund!", erwiderte er.

"Wenn du ihn gefunden hast, klärt sich alles auf. Bis dahin musst du dich gedulden!"

"Solange du mir keine Antworten auf meine Fragen gibst, kannst du bleiben, wo der Pfeffer wächst!"

"Also gut, aber ich habe dich gewarnt! Wir sehen uns noch." Mit diesen Worten verschwand die Stimme.

Er war mehr als zufrieden mit seinem Erfolg. Vielleicht könnte er dann mal schlafen, ohne gestört zu werden. Den letzten Satz der Stimme beachtete er einfach nicht weiter.

In seine Gedanken vertieft...
 

... wachte er schließlich in seinem Bett auf, drehte sich auf die andere Seite und schlief ruhig weiter.
 

Mittlerweile waren wieder einige Wochen vergangen. Das Quidditchspiel war immer noch eines der Topthemen und Askaban war vorläufig vergessen. Die Schüler hatten sich inzwischen vollkommen an den Schulstress gewöhnt, zumindest soweit es möglich war, nur die Schüler mit wichtigen Prüfungen am Schuljahresende stöhnten unter den Hausaufgaben.

Das Wetter hatte sich auch der Jahreszeit angepasst. Es regnete fast ununterbrochen, es wurde von Tag zu Tag kälter und morgens war schon bald der kommende Winter am Frost zu erkennen. Alle Schüler waren froh, wenn sie nicht aus dem Schloss raus mussten, aber leider war das in einigen Unterrichtsfächern nicht zu umgehen.

Quidditch wurde auch nur noch selten trainiert, da erst im nächsten Jahr wieder ein Spiel anstehen würde. Bei den Gryffindors hieß das aber durchaus nicht, dass das Training in irgendeiner Weise leichter wurde. Eher im Gegenteil, damit sie nicht ihre Form verloren, war das Training sogar noch härter geworden, wurde dafür aber auch auf die samstäglichen Einheiten reduziert.

Anscheinend lud das Wetter aber zu gemütlichen Stunden vor dem Kamin, oder ähnlichem, mit der Geliebten oder dem Geliebten ein, denn man konnte immer häufiger Paare auf dem Weg zu einem geheimen Ort gehen sehen, um ungestört zu sein. Es war fast, als wäre der Frühling ausgebrochen, nur dass das Wetter nicht stimmte. Aber vielleicht wollte man in diesen unsicheren Zeiten einfach so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen.

Auch Ron Weasley und Hermine Granger konnte man immer häufiger ohne ihren Freund Harry Potter sehen, aber das schien den beiden nicht wirklich bewusst zu werden.
 

Was niemand wusste, war, dass Harry sich ganz bewusst immer öfters abseilte. Zum einen wollte er seinen Freunden Zeit für sich geben, zum anderen wollte er auch alleine sein. Es passierte immer wieder, dass er diese Kälte in sich aufsteigen spürte und mittlerweile mehrten sich die Male, bei denen er auch von der Dunkelheit umgeben wurde. Seinen Freunden konnte er dann immer weiß machen, dass er nur nachdachte und deswegen so weggetreten war, aber bald würde auch diese Ausrede nicht mehr funktionieren. Das einzige, was ihn zurückholen konnte, war dieses Gefühl aus seinem Traum, aber er musste dazu früh genug bemerken, was passierte. Wenn er schlief, war es noch schlimmer.

Deswegen verschwand er, sobald es ging und verkroch sich in seinem Zimmer. Meistens lernte er, damit er sich ablenken konnte. Solange er nicht zuviel nachdachte, passierte auch nichts.

So gut wie zu dieser Zeit war er in der Schule noch nie. Er konnte bald Hermine Konkurrenz machen, auch wenn er es nie zeigte. Für die anderen verhielt er sich ganz normal, niemand merkte, dass etwas nicht stimmte.

Nun ja, den Lehrern fiel schon auf, dass Harry Potter anscheinend mehr für die Schule tat, aber sie vermuteten dahinter nur, dass er einfach bei den ZAGs gut abschneiden wollte, oder so was in der Art. Nicht mal Dumbledore schien zu begreifen, dass einer seiner Schüler scheinbar seelische Probleme hatte. Und dabei wusste er sonst immer, was in seinem Schloss vorging. Aber Harry war das ganz recht. Niemand sollte etwas erfahren. Um ihn wurde schon genug Rummel gemacht, da brauchte er nicht noch mehr Aufmerksamkeit. Und seine Freunde sollten sich keine unnötigen Sorgen machen, sie hatten es verdient, mal eine Weile sorgenfrei zu sein, gerade jetzt, wo sie doch endlich zusammen waren.

Nein, das würde er ganz allein schaffen, das MUSSTE er ganz allein schaffen! Er war stark genug, das allein zu schaffen, schließlich stand er Voldemort letzten Endes immer allein gegenüber. Er durfte da niemand anderen mit hineinziehen. Würde er das tun, würden nur noch mehr Menschen sterben, Menschen, die ihm wichtig waren und wenn das passieren würde, würde er irgendwann daran zerbrechen, das wusste er. Und dann hätte Voldemort leichtes Spiel mit ihm - und mit dem Rest der Zaubererwelt. Ob es ihm gefiel oder nicht, er war ein Symbol der Hoffnung und er wollte sich nicht vorstellen, was geschehen würde, sollte er eines Tages sterben, bevor Voldemort besiegt war.

Während dem Weg zum Gryffindorgemeinschaftraum in seine Gedanken vertieft bemerkte der schwarzhaarige Gryffindor nicht, wie sich allmählich die Dunkelheit gepaart mit einer undurchdringlichen Kälte in und um ihn ausbreitete. Er hatte genau das getan, was er die ganze Zeit verhindern wollte. Wenn er die Dunkelheit durch seine tiefe Gedankenversunkenheit hindurch bemerkte, war es immer fast zu spät.

Sobald Harry registrierte, dass er Gefahr lief in diese Seelenantarktis, wie er es nannte, gezogen zu werden, kämpfte er mit allen Mittel, die ihm zur Verfügung standen, dagegen an. In einem letzten verzweifelten Versuch, nicht verschluckt zu werden, suchte er in seiner Seele nach dem einzigen Gefühl, das ihn noch davor bewahren konnte. Vergeblich. Er hatte die letzte Nacht besonders schlecht und deswegen auch besonders wenig geschlafen, wodurch es weder um seine physischen noch seine psychischen Kräfte gut bestellt war. Den Stärkungstrank hatte er noch nicht genommen, sonst könnte er seine Energie dazu benutzten seine Seele zu stärken - was er mittlerweile meisterhaft beherrschte -, aber so war er der Dunkelheit hilflos ausgeliefert.

Irgendwann begann diese ,Attacke' ihn auch körperlich zu schwächen. Nachts, wenn er schlief, fiel es nicht weiter auf, aber ab einem bestimmten Grad, sobald er weit genug in diese Hölle gezogen war, griffen Kälte und Dunkelheit auch seinen Körper an. Es war nicht wirklich lebensbedrohlich, aber es würde ihm soweit seine Energie entziehen, dass es aussehen würde, als würde er schlafen. Mit dem kleinen Unterschied, dass er von alleine nicht mehr aufwachen würde.

Er bekam von seiner Umwelt schon kaum noch etwas mit, als der Mensch auf ihn zukam, der am allerwenigsten wissen sollte, wie es um ihn stand.

Draco Malfoy! Erklärter Erzfeind von Harry Potter, Paradebeispiel eines Todesser Sohnes, scheinbare Vereinigung aller schlechten Eigenschaften eines Slytherins und immer auf seinen Vorteil bedacht.

Nein, der Blonde sollte nicht mal im Traum ahnen können, wie schlecht es Harry ging. Leider hätte er nicht verhindern können, dass der Slytherin zumindest eine Ahnung vom Zustand seiner Nemesis bekam. Er erkannte ja nicht mal seine brenzlige Situation, war viel zu sehr damit beschäftigt nicht endgültig zusammen zu brechen. In einem reinen Reflex hatte er auf der Suche nach Wärme die Arme um sich geschlungen. Mit dem Rücken lehnte er an einer Wand, um nicht umzukippen.

In dieser Position fand ihn schließlich Malfoy. Der Blonde wollte schon einen gehässigen Kommentar abgeben, als ihm auffiel, in was für einer Position der Gryffindor sich befand. Entgegen der Sorge, die sich in seiner Seele breit machte, entschied er sich nach einem kurzen Moment des Zögerns dafür, Potter doch eine fiese Bemerkung an den Kopf zu werfen:"Na, Potter! Sind wir zu blöd zum Stehen? Oder ist es ohne das Wiesel und das Schlammblut zu schwer, sich auf den Beinen zu halten? Jetzt, wo sie ein Paar sind, bist du ja anscheinend nicht mehr erwünscht. Na ja, ich wäre an deiner Stelle froh, sie los zu sein. Ich konnte nie verstehen, wie du dich mit so was Wertlosem abgeben konntest. Aber das ist ja jetzt auch egal, nicht wahr?"

Während Malfoy seine kleine Rede hielt, gelang es Harry, der Dunkelheit zu entkommen. Er verstand zwar nicht wieso, aber ihm sollte es recht sein. Aber Malfoys Worte hatte er gehört und verstanden, sogar schon, als er noch auf dem Weg zurück in die Realität war. Eigentlich seltsam, aber er hatte jetzt nicht die Möglichkeit, näher darauf einzugehen.

"Du solltest nicht andauernd von Dingen sprechen, von denen du keine Ahnung hast, Malfoy!", antwortete Harry so ruhig, wie es ihm möglich war, denn diese kleinen Ausflüge hatten leider immer den Effekt, dass seine Gefühlwelt auf dem Kopf stand.

"Oh, verzeih mir! Deiner Meinung nach sind Muggelliebhaber und Schlammblüter ja genau so viel wert, wie ein Reinblut. Wie konnte ich das nur vergessen?", meinte Malfoy daraufhin spöttisch.

"Ich habe mich in deinen Augen wohl für die falsche Sorte Zauberer entschieden", stellte Harry nüchtern fest.

"Allerdings!", erwiderte Malfoy.

"Dann ist es wohl auch ehrenvoll, wenn ein Zauberer, der so stolz auf sein reines Blut ist, vor einem Halbblut im Dreck kriecht, ihm den Saum seiner Robe küsst und sich vor Angst fast ins Hemd macht, weil besagtes Halbblut schlechte Laune hat?", fragte der Schwarzhaarige seinen Gegenüber.

"Wovon redest du eigentlich?", wollte der Slytherin leicht irritiert wissen.

"Du weißt es nicht?!? Du hast wirklich keine Ahnung, oder?" stellte der Dunkelhaarige überrascht fest, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. "Er hat tatsächlich verschwiegen, was er ist! Wie hat er es bloß geschafft, DAS geheim zu halten?", redete er weiter, während Malfoy immer noch nicht begreifen zu schien.

"Hättest du die Freundlichkeit, mich aufzuklären, was du meinst?", knurrte der Blonde ungeduldig. Er konnte es nicht ausstehen, wenn er nicht bescheid wusste; ebenso wenig mochte er es, wenn man sich über ihn lustig machte.

"Du würdest es weder glauben, noch verstehen. Frag mal deinen Vater, der kann's dir vielleicht erklären. Und wenn der auch keinen blassen Schimmer hat, kannst du dich an oberste Stelle wenden. Dein Vater hat doch sicher Kontakt zu Voldemort, nicht wahr? Dein selbsternannter Lord wird sicher wissen, wovon ich spreche!", klärte Harry den Anderen auf - mehr oder weniger.

Unerwartet griff der Todessersohn sein Gegenüber an und pinnte ihn an die Wand, an der der Angegriffene kurz zuvor noch gelehnt hatte. "Wage es nicht, so über den Lord zu sprechen!", zischte der Angreifer dem Schwarzhaarigen mit gefährlichem Ton ins Ohr.

Trotz seiner ungünstigen Lage nicht im Mindesten eingeschüchtert, blickte der Gryffindor fest in die Augen seines Gegners und sagte:"Ich rede über ihn, wie ich will! Er hat nichts getan, um meinen zu verdienen. Er tut nichts anderes, als Schwächere zu unterdrücken. Er quält und tötet Muggel, weil es ihm passt. Er quält und tötet Muggelgeborene, weil es ihm passt. Er quält und tötet Menschen, egal ob Muggel oder Zauberer, nur weil es ihm passt! Und seine Anhänger behandelt er nicht viel besser!"

"Du solltest dir deine eigenen Ratschläge mehr zu Herzen nehmen, Potter, und nicht von Dingen reden, von denen du keine Ahnung hast. Muggel und Schlammblüter sind nicht mehr wert als Hauselfen. Sie haben eigentlich nicht mal ein Existenzrecht als Menschen. Warum also sollte der Dunkle Lord sie am leben lassen? Und wenn einer seiner Gefolgsleute es nicht wert ist, dann steht es ihm zu, ihn zu töten!" Malfoy hatte seine Augen zu Schlitzen verengt und schaute den Jungen, der lebte, bedrohlich an.

Besagter Junge hingegen war geschockt. Er konnte nicht verstehen, wie man mit 15 Jahren noch an diesen Blödsinn glauben konnte. Diesen Unglauben drücke er auch in Worten aus:"Oh Gott, du glaubst wirklich daran, nicht wahr? Du denkst wirklich, dass das, was du gerade gesagt hast, der Wahrheit entspricht?" Die Fassungslosigkeit, die von Harry Besitz ergriffen hatte, spiegelte sich in seinen Worten und in seinem Gesicht wider. Doch diese Fassungslosigkeit wandelte sich sogleich in Wut um. Wie konnte sich jemand anmaßen, zu entscheiden, wer es wert war, zu leben, und wer nicht? Niemand hatte das Recht, über Leben und Tod eines Menschen zu bestimmen!

Mit einer plötzlichen Bewegung hatte Harry jetzt Malfoy an die Wand gedrückt. In seinen Augen brannte ein Feuer, das nur von Wut geschürt war. Das erste Mal in seinem Leben hatte Draco Malfoy Angst vor Harry Potter.

"Weißt du überhaupt, was deine Worte bedeuten? Weißt du, was es bedeutet Todesser zu sein? Weißt du, was es heißt, einen Menschen sterben zu sehen. Zu sehen, wie ein Mensch gefoltert, gequält wird, oder noch Schlimmeres? Und dabei auch noch Freude zu empfinden?!? Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, wie es zurzeit da draußen aussieht? Nein! Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, in diesem Krieg zu sein! Und dein Vater erzählt dir wahrscheinlich, wie ehrenvoll es ist, dem Lord zu dienen. Wie stolz du auf ihn sein sollst, weil er mal wieder einige hilflose Muggel getötet hat, die nicht mal wussten, worum es geht. Du bist so naiv, wenn du glaubst, er würde sie einfach nur töten. Soll ich dir sagen, was er macht? Er quält sie, er demütigt sie, nimmt ihnen alles an Würde und Stolz, was sie haben, und er geilt sich an ihrem Leid auf. Ich gehe jede Wette ein, du hast noch nie gesehen, wie ein Todesser tötet. Solltest du jemals in den Genuss eines solchen Bildes, kannst du mir noch einmal sagen, dass du diesen Irrsinn glaubst. Aber soll ich dir mal sagen, was ich glaube? Ich glaube, dass du dir die Seele auskotzt und heulst wie ein Schlosshund, sobald du alleine bist, und dich dafür hasst, dass du jemals geglaubt hast, dass jemand das Recht hat über Leben und Tod zu entscheiden, und du das, was du sehen musstest, gut geheißen hast. Denn ich kann nicht glauben, dass du so krank bist, wie dein Vater."

Die ganze Zeit über hatte Harry in einem Ton gesprochen, der einen sehr an das Zischen einer Schlange erinnerte. Aber in seinen Augen war bald noch etwas außer Wut zu erkennen.

Verzweiflung.

Und dieses Gefühl war es, was Draco stutzig machte. Welchen Grund mochte Potter haben, um eine solche Verzweiflung zu verspüren - und es ihn auch noch sehen zu lassen!? Aber das war nicht wichtig im Vergleich zu dem, was Potter über seinen Vater gesagt hatte, also wurde es erstmal beiseite geschoben. Wie konnte dieser Aufmerksamheischende Angeber es wagen, so über seinen Vater zu sprechen. Es stimmte schon, sein Vater war nicht gerade der netteste Zeitgenosse. Aber wie Potter ihn dargestellt hatte, war einfach die Höhe!

"Warum sollte ich auch nur ein Wort von dem glauben, was du gesagt hast?", verlangte der Slytherin zu wissen.

"Was du glaubst oder nicht, bleibt dir selbst überlassen, aber ich habe nur die Wahrheit gesagt, es ist dein Problem, wenn du sie nicht glaubst", gab der Gryffindor wieder mit ruhiger Stimme als Antwort. Er hatte seine Emotionen wieder unter Kontrolle gebracht und hatte nicht vor, diese Kontrolle so bald wieder zu verlieren.

"Und woher willst du diese Wahrheit wissen?" Das Wort ,Wahrheit' wurde spöttisch ausgesprochen, um die Zweifel des Sprechers zum Ausdruck zu geben.

"Weil ich es gesehen habe!" Abrupt ließ Harry seinen Rivalen wieder los und wandte sich ab, um den Schmerz in seinen Augen zu verbergen. Die Erinnerungen an das, was er in seinen Träumen über Askaban gesehen hatte, kamen mit aller Macht ein weiteres Mal zurück in sein Bewusstsein. Auch die altbekannte Übelkeit stieg erneut in ihm auf. Auf seinem Gesicht zeigte sich nun der Schmerz, den er empfand, wenn er an seine Hilflosigkeit dachte.

"Und auch du wirst irgendwann begreifen müssen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint und was du bisher gelernt hast, nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen muss. Du solltest aufhören, nur das zu glauben, was andere dir sagen, und anfangen, selbst zu denken."

Die Emotionslosigkeit, mit der er das Letzte gesagt hatte, war erschreckend. Nur selten in seinem Leben hatte Draco solch eine Emotionslosigkeit bei einem Menschen vernommen. Selbst die Stimme seines Vaters barg immer den Hauch eines Gefühls und wenn es Kälte war. Aber Potters Stimme hatte sich so leer angehört, dass sich Gänsehaut auf seinem Rücken bildete.

Mit einem letzten Blick zu ihm, der ebenso Gefühllos wie seine vorherigen Worte war, wandte sich Harry Potter endgültig ab und ging schnellen Schrittes den Gang entlang. Der Blonde sah dem Schwarzhaarigen nach, bis dieser um eine Ecke verschwand, bevor auch er wieder in Richtung seines eigentlichen Zielortes ging. Die nachdenkliche Falte auf seiner Stirn machte deutlich, dass ihm der andere Junge anscheinend etwas zum Grübeln gegeben hatte - ob er wollte oder nicht.

Er wollte nicht glauben, dass das Gesagte stimmte.

Trotzdem konnte er sich nicht der Unsicherheit erwehren, die sich in ihm gebildet hatte.

Was, wenn Harry Potter Recht hatte?
 


 

Ende Kapitel 5
 

[1]Der Katertrank gehört Puh-Schell und ist aus Heaven&Hell(übrigens eine tolle Geschichte! *schleichwerbungmach*). Er ist nicht geklaut sondern geliehen!
 

[2]Die zwei Szenen spielen parallel zueinander. Also z.B.: der Gefühlssturm, den der nächtliche Besucher spürt und die Gefühle in Harrys Traum sind die gleichen Ereignisse. Nur zum besseren Verständnis!
 

Und fertig!! Und? Wie schlecht war ich? Ich hoffe doch, dass ich diesmal ein paar Kommentare mehr kriege. Autoren müssen schließlich von was leben. Und ich bräuchte ein paar Aufmunterungen, nachdem ich meine ersten zwei Klausuren geschrieben habe!! (Ok, Mathe war leicht, aber Erdkunde... aaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhh) Nun ja, wie viele von euch wissen, machen sich lange Geschichten ja gerne selbstständig. Meine hat och nicht mal richtig angefangen und tut schon was sie will! Es ist zum heulen! Obwohl... eigentlich schreiben sich Geschichten ja am besten selbst. Hoffen wir nur, dass sie sich halbwegs kontrollieren lässt.

Ereignisreiche Weihnachtsferien

The twins of destiny I (Erwachen und Finden)
 

Nummer 6! Freut euch!!! Das nächste Kapitel gibt es dann hoffentlich in 4 Wochen.

1. Danke an alle Reviewer (auch wenn zum letzten Kapitel gaaaaaaaaaaaaaanz viele geschrieben haben *stimmevorsarkasmustrieft*)

2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da in meinem nicht

vorhanden

Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön

wär.

3. Es wird betagelesen(mittlerweile) und zwar von Angelvoice. (ein riesiges

DANKE!!!) Nun ja, wenn ich irgendwann mal die überarbeiteten Kapitel sollte auf jeden Fall.

4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram

(Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?)

5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden

Fall noch mehr!)

Viel Spaß!
 

Kapitel 6

Ereignisreiche Weihnachtsferien
 

Mittlerweile mussten die Schüler nur noch zwei Wochen aushalten, bis die lang ersehnten Weihnachtsferien sie von den Bergen an Hausaufgaben erlösten. Nun ja, wohl eher vom Unterricht, denn es bekannt, dass Lehrer die Ferien nutzten, um den Schülern noch mehr Hausaufgaben aufzugeben.

Aber die unterrichtsfreie Zeit war nicht der einzige Grund, warum die Schüler voller Erwartung waren. Denn Weihnachten stand natürlich auch vor der Tür und das hieß Geschenke, Festessen und, was wahrscheinlich am wichtigsten war, Familie.

Passend zur festlichen Stimmung hatte sich das Wetter entschieden, den Regen in Schnee umzuwandeln und damit das ganze Schloss zu erfreuen. Immer wieder konnte man Kinder draußen toben sehen und lachen hören. Schneeballschlachten wurden geschlagen, Schneemänner gebaut - beziehungsweise das Äquivalent der Zaubererwelt zur Muggelform - und natürlich überlegt, was man den Liebsten schenken könnte.

Dieses Jahr würden im Gegensatz zum Vorherigen, in dem die meisten Viert- bis Siebtklässler und einige Jüngere wegen dem Ball geblieben sind, nur sehr wenige Schüler im Schloss bleiben, denn zu solchen Zeiten wollte man soviel Zeit wie möglich mit seiner Familie verbringen.

Auch Hermine und Ron würden dieses Weihnachten nach Hause fahren. Harry hatte sie überredet. Er selbst würde in der Schule bleiben, hatte er doch so gut wie keine Familie. Zwar hatte er sich mit seiner Tante vertragen und mit ihr auch regen Briefkontakt gehalten, so wussten trotzdem weder seine Freunde noch sein Onkel oder Cousin etwas davon. Die Einladungen seiner Freunde hatte er höflich abgelehnt, da er nur gestört hätte, selbst wenn seine Freunde dies abstreiten würden.

Die jüngeren Bewohner des Schlosses, die bleiben würden, bestanden zu einem großen Teil aus denen, die in diesem Krieg bereits ihre Familie - oder Teile davon - verloren hatten und erstmal etwas Abstand nehmen wollten oder es einfach nicht ertragen könnten nach Hause zu kommen und zu wissen, dass etwas fehlen würde, das sonst immer da war. Viele von ihnen hatten einen Ort, an dem sie bleiben konnten: die Großeltern oder andere Verwandte, Paten, Freunde der Familie oder ähnliches. Trotzdem gab es noch einige Wenige, die nicht wirklich wussten, was mit ihnen passieren würde.

Harry wusste um diese Fakten - und fühlte sich nur noch schuldiger!
 

"Warum müssen die Lehrer uns eigentlich immer so viele Hausaufgaben aufgeben? Wie soll man denn da hinterher kommen?", beschwerte sich Ron zum wiederholten Male bei seinen zwei Freunden über die in Hogwarts residierenden und Sklaventreibenden Lehrer.

"Oh Ron! Du weißt doch, dass wir dieses Jahr die ZAGs haben. Was hast du denn erwartet? Und wenn du deine Hausaufgaben nicht immer auf den letzten Moment verschieben würdest, hättest du keine Probleme!", belehrt Hermine ihren Freund. Zwar verbringen die beiden als Paar einiges an Zeit, aber Hermine scheint es trotzdem noch zu schaffen, neben dem eigentlichen Schulkram noch andere Bücher zu lesen, die eigentlich rein gar nichts mit dem Unterrichtsstoff zu tun hatten.

"Es ist aber nicht jeder so gut wie du in der Schule und kann einen zehn Fuß langen Aufsatz in zwei Stunden schreiben! Stimmt doch, Harry, oder?" Als Ron seinen schwarzhaarigen Freund um Hilfe bitten wollte, kam keine Antwort.

"Harry?" Erst da bemerkten die zwei Gryffindors, dass der Dritte in ihrem Bunde anscheinend nicht ganz anwesend war.

"Harry!"

"Was?", schreckte besagter Gryffindor auf. Er hatte über etwas nachgedacht, das ihm neulich aufgefallen war, aber leider zu keiner Lösung gekommen.

"Harry, wo bist du in letzter Zeit bloß immer mit deinen Gedanken? Du weißt doch, dass du mit uns über alles reden kannst, oder?", fragte Hermine voller Sorge. Ihr Mitvertrauensschüler war sonst nicht so abwesend. Was konnte bloß sein?

"Es ist nichts, Hermine. Ich hab' nur grad überlegt, ob ich noch zu morgen was machen muss, das ist alles!", versuchte Harry die Braunhaarige zu beruhigen. Der Blick, den sie ihm zu warf, sagte eindeutig: Das kaufe ich dir nicht ab! Trotzdem ging Harry nicht weiter darauf ein. Seine Sorgen waren nicht wichtig.

"Und? Was musst du noch machen?", erkundigte sich der Rothaarige, ohne den Blickaustausch zu registrieren. Er wollte erstmal nur in dem Gemeinschaftsraum und sich von den Unterrichtsstrapazen des heutigen Tages erholen. Er hatte wirklich keine Ahnung, wie seine Freunde den ganzen Stress aushielten. Harry schien sich in eine zweite Hermine zu verwandeln, auch wenn er nicht mal halb so viel Zeit in der Bibliothek zu verbringen schien, wie seine Freundin.

"Ja, ich hab noch zwei Aufsätze zu schreiben. Ich geh dann mal am besten jetzt, bevor ich es doch noch vergesse. Bis später!" Und schon war Harry hinter einer Ecke verschwunden.

"Hermine?"

"Ja?"

"Du scheinst einen schlechten Einfluss auf unseren Freund zu haben!"

"Was heißt hier ,schlechter Einfluss'? Aber du scheinst Recht zu haben. Ich wüsste zu gern, woran das liegt!"

"Das ist eine sehr gute Frage! Aber ich habe nicht die leiseste Ahnung!"

Immer noch verwirrt über Harrys Verhalten, entschieden sich die Verbliebenen, zum Gryffindorturm zu gehen. Sie würden Harry ja doch nicht mehr einholen.
 

Was weder Ron noch Hermine wussten, war die Tatsache, dass sie ihren Freund tatsächlich nicht mehr hätten einholen können. Denn, obwohl er gesagt hatte, dass er seine Hausaufgaben erledigen würde, hatte er nicht vor in die Bibliothek zu gehen. Er hatte auch nicht die Wahrheit über die zwei Aufsätze gesagt. In Wirklichkeit brauchte er nur eine Ausrede, um sich abseilen zu können. Die Hausaufgaben hatte er bereits alle beendet, zumindest die, die sie bereits aufhatten.

Nein, er hatte was Anderes zu tun. Sein Stärkungstrank verlor langsam seine Wirkung. Sein Körper hatte sich an den Trank gewöhnt. Es war nicht so, dass er abhängig war, das war nicht wirklich möglich mit diesem Trank. Aber um den gleichen Effekt zu haben, müsste er eine größere Menge zu sich nehmen.

Bei bestimmten Muggelmedikamenten verringerte sich die Wirkung mit der Zeit, weil sich entweder der Körper darauf einstellte oder sich die zu bekämpfende Krankheit darauf einstellte.

Bei diesem Trank war es ähnlich. Er war für Menschen mit völliger Erschöpfung gedacht. Die Energie des Menschen wurde auf die mittlere Höhe gesteigert.[1] Der Trank hatte aber auch den Effekt, dieses Energielevel für mehrere Tage zu halten, bevor er wieder absank. Seine seelischen Probleme addiert mit seinen Schlafproblemen sorgten für einen sehr großen Verschleiß, weil seine physischen Kräfte noch zusätzlich von seinen psychischen Problemen gefressen wurden, anstatt nur durch den Schlafmangel, wodurch sich die Energie nicht so lange wie gedacht gehalten wurde. Dadurch sind aus diesen Tagen etwas weniger als ein ganzer Tag geworden.

Das bedeutete, dass Harry entweder mehr von dem Trank brauchen würde oder sich einen stärkeren Trank suchen müsste. Wahrscheinlich würde auch ein Trank mit anderer Rezeptur reichen, aber er wusste nicht, wie viele von diesen Tränken seinen Ansprüchen entsprechen würden.

Am besten wäre es wohl, wenn er vorläufig bei seinem derzeitigen Trank bleiben würde, während er nach einem Anderen suchen würde.

Zuerst würde er sich aber noch ein Weilchen hinlegen...
 

Die folgenden zwei Wochen vergingen für die Schüler wie im Flug. Die weihnachtliche Stimmung war mit jedem Tag gestiegen und die Erwartung nahm ebenso zu. Es gab nur eines, was die Freude der Schüler trüben konnte: der Unterricht und alles, was dazu gehörte!

Wenn die Jugendlichen nicht gerade mit Schulischem beschäftigt waren, was meistens der Fall war, wurde über die kommenden Ferien geschwärmt. Manche würden mit ihrer Familie verreisen, andere die Großeltern besuchen und bei einigen würde es eine große Familienfeier geben.

Der Krieg, der draußen in der Welt herrschte, wurde verdrängt und vergessen. Gerade die Jüngeren wussten noch nicht wirklich, was das außerhalb des Schlosses zu bedeuten hatte. Der Rest versuchte nicht darüber nachzudenken, dass jederzeit ihre Angehörigen Todessern zum Opfer fallen konnten. Ein kleiner Teil brauchte sich aber auch keine großen Sorgen zu machen, da ihre Verwandten zu dem Verein dazugehörten oder ihn einfach still unterstützten. Einige Schüler hießen auch gut, was in ihrer Welt passierte; ob aus Erziehungsgründen oder aus eigener Überzeugung, war dabei ohne belang.

Dann kam der Tag, an dem die Schüler nach Hause fahren würden. Noch im Schloss verabschiedeten sich die Verreisenden von ihren Freunden. Auch Harry, Ron und Hermine mussten Abschied nehmen.

"Warum wolltest du denn nicht zu einem von uns? Wir hätten uns gefreut!" Hermine hatte immer noch nicht akzeptieren wollen, dass Harry Weihnachten ohne seine Freunde in einem alten Schloss verbringen wollte.

"Hermine, ich habe mich entschieden, hier zu bleiben! Das musst du akzeptieren. Außerdem bin ich hier nicht alleine, es bleiben noch gut zwanzig andere Schüler hier, da kann mir schlecht langweilig werden. Ihr fahrt jetzt schön brav nach Hause und macht keinen Unsinn! Es reicht, wenn Fred und George das machen. Und versprecht mir, das ihr feiert und viel Zeit mit eurer Familie verbringt, okay?", sagte Harry. Er hatte nicht gelogen, es würden ungefähr zwanzig Schüler da bleiben und ihm würde nicht langweilig werden. Er wollte die unterrichtsfreie Zeit für Recherchen zu seinen seltsamen Träume nutzen.

"Versprochen. Aber du feierst auch, nur damit das klar ist! Ich wünsche dir schöne Ferien und ein schöneres Weihnachtsfest", erwiderte Hermine, während sie ihn umarmte.

Ron hielt sich aus dem Disput seiner Freunde raus, schließlich kannte er seine Freundin und wollte nicht enden wie Harry. Als die Braunhaarige sich endgültig von dem Schwarzhaarigen verabschiedet hatte, tat er es ihr nach:"Mach's gut, Alter! Wir sehen uns nach den Ferien wieder!"

"Ja, bis nach den Ferien!"

Harrys Freunde schnappten sich ihr Gepäck und gingen zum Ausgang des Gryffindotturms. Bevor sie ganz verschwunden waren, drehten sich Hermine und Ron noch mal zu dem Bleibenden um und winkten ihm lächelnd zu.

Mit ihnen machten sich auch die anderen Schüler auf den Weg zum Schulzug, beziehungsweise zu den pferdelosen Kutschen, die sie zum Bahnhof, und somit zum Hogwarts-Express, bringen würden.
 

Wenige Stunden später war Harry in der Bibliothek zu finden. Gleich heute war ein Hogsmeade-Wochenende angesagt, damit die verbliebenen Jugendlichen noch ihre letzten Weihnachtseinkäufe erledigen konnten.

Harry hatte ja nicht viele Leute, denen er etwas schenken konnte. Da wären Ron und Hermine, Sirius, vielleicht seine Tante(auch wenn es da mit Onkel Vernon kompliziert werden könnte) und dann noch ein paar Kleinigkeiten für die restlichen Weasleys. Und er hatte schon beim letzten Besuch in das Zaubererdorf die Geschenke geholt.

Weil er jetzt Zeit hatte und kaum Schüler noch im Schloss waren, machte er sich auf die Suche nach den Antworten auf seine Fragen und Lösungen für seine Probleme. Diese Suche würde wahrscheinlich viel Zeit kosten, denn Madam Pince wollte er nicht fragen und deshalb war er auf sich allein gestellt.

Bis jetzt hatte seine Suche nicht viel ergeben. Er wusste nicht wonach er bei seinen Träumen suchen sollte. Was Tränke anging, es gab viele Stärkungs- und Energietränke, aber viele davon machten schon nach kurzer Zeit bei regelmäßiger Einnahme abhängig.

Seine Träume hatten für ihn oberste Priorität. Deswegen hatte er sein Trankproblem erstmal Problem sein lassen und überlegte nun krampfhaft, was er bei seinen Träumen übersehen haben könnte. Ihm wollte nichts einfallen!

Resignierend stand er auf und räumte die Bücher weg, die er sowieso nicht mehr brauchen konnte. Am besten wäre es, wenn er sich etwas entspannen würde. Sein Kopf würde dann hoffentlich wieder klar sein, auch wenn er nicht daran glaubte.

Der einzige Ort an dem er wirklich ungestört wäre, wäre sein Raum. Er war auch gerade auf dem Weg dahin, als er an einem Fenster mit Aussicht auf das Quidditchfeld vorbeilief. Draußen schien die Sonne, es war kaum ein Wölkchen am Himmel und es herrschte aller Wahrscheinlichkeit nach klirrende Kälte.

Bei diesem Anblick kam ihm eine andere Idee, wie er seinen Kopf leer kriegen würde. Er fragte sich wirklich, warum ihm das nicht früher eingefallen war.

Sofort machte Harry eine Kehrtwende und bewegte sich auf den Gemeinschaftsraum der Löwen zu. Durch mehrere Abkürzungen erreichte er auch schon nach kürzester Zeit sein neues Ziel. Er sagte der Fetten Dame das Passwort und betrat den Turm, den er seit 4½ Jahren sein zu Hause nannte.

Wie erwartet, war der Gemeinschaftsraum leer. Der Gryffindor durchquerte den leeren Raum und lief die Treppen zu den Jungenschlafsälen hoch. In dem Schlafsaal der Fünftklässler angekommen schritt er sofort auf sein Bett zu, vor dem seine Truhe stand, in der sich sein Feuerblitz befand.

Genau diesen schnappte er sich jetzt und rannte mit seinem Besen in der Hand aus dem Turm und durch Schloss aufs Quidditchfeld. Er wusste schon gar nicht mehr, wann er das letzte Mal einfach nur so geflogen war, nicht wegen Quidditchtraining, sondern aus Spaß. Es musste eine Ewigkeit her sein.

Er konnte sich noch ganz genau an das Gefühl erinnern, als er das erste Mal geflogen war. Es war einfach unglaublich. Er fühlte sich so frei wie nie! Es gab nur ihn, seinen Besen und den Wind, der ihn ab einer bestimmten Höhe fast vom Besen holte.

Es war, als hätte er seine ganze Welt hinter sich gelassen, seine ganze beschissene Vergangenheit, diese Berühmtheit, um die er nicht gebeten hatte, und die Erwartungen, die alle in ihn setzten, Gott wusste, warum. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er, dass er nicht wertlos war, egal was seine Familie immer sagte. Er KONNTE fliegen! Es gab etwas, das er konnte! Und das konnte ihm keiner nehmen oder ausreden.

Wie groß war seine Enttäuschung danach, als er hatte erkennen müssen, dass sein Talent fürs Fliegen nur von seinem Vater kam und nichts mit ihm zu tun hatte. Da hatte er geglaubt, er könne etwas, weil er einfach er war und dann lag es doch nur an seinem Vater, und er bestätigte damit auch noch die Erwartungen, die die Welt in ihn setzte und steigerte sie dadurch um ein Weiteres.

Nur eines hielt ihn zu diesem Zeitpunkt ab, aus Frust alles hinzuschmeißen: er war der jüngste Sucher seit einem Jahrhundert. Das bedeutete, dass er besser war als sein Vater! Aber das schien die Leute dazu aufzufordern, noch mehr von ihm zu fordern.

Er war nicht dumm. Und auch zu Beginn seines ersten Schuljahres war er nicht dumm gewesen. Ein Leben, wie er es zehn Jahre bei den Dursleys gelebt hatte, ließ nicht zu, dass man eine Naivität entwickelte, wie sie Kinder in dem Alter normalerweise hatten. Er hatte nie eine wirkliche Kindheit gehabt und das hatte ihm ein Bild von der Welt gegeben, das man eigentlich erst später erhalten sollte. Das war der Grund, warum er schon früh einsehen musste, dass er für die Hexen und Zauberer dieser Welt(zumindest in Britannien) immer nur Harry Potter, der Junge, der lebte, sein würde. Die Freunde und Feinde seiner Eltern und jeder andere, der sie etwas besser kannte, als nur vom Hören und von oberflächlichen Begegnungen, sahen in ihm ein Abbild seines Vaters. Snape war das beste Beispiel dafür. Und für seine Verwandten war er sowieso nur eine Missgeburt.

Wie er Hagrid bei ihrem ersten Treffen gesagt hatte, er war einfach nur Harry, und niemand sonst! Nur die Leute sahen das nicht und es gab leider nur wenige Ausnahmen. Bei Hermine war er sich sicher, dass es ihr um ihn ging, nicht um seine Berühmtheit. Hagrid gehörte auch zu diesen Ausnahmen, auch wenn er sich da nicht zu hundert Prozent sicher war. Tja, das mit Sirius und Ron war so eine Sache. Ron hatte sich nur mit ihm anfreunden wollen, weil er Harry Potter war, das stand fest. Seine Eifersuchtsattacke letztes Jahr hatte Harry etwas unsicher in dieser Sache gemacht. Sirius schien ihn als Harry zu sehen, aber es gab Momente, in denen verglich er ihn mit James Potter, und das implizierte natürlich, dass der Animagus in ihm seinen Vater sah. Und selbst wenn es nur manchmal war, tat es irgendwo weh.

Bevor er noch weiter in seinen trüben Gedanken versinken konnte, stieg er auf seinen Besen und stieß sich vom Boden ab. Sobald er in der Luft war, stellte sich dieses Gefühl von Freiheit ein, das er so liebte. Alle Sorgen, die er hatte waren auf einmal unwichtig. Die Gedanken von eben lösten sich auf, wie Morgennebel im Sonnenschein.

Er flog erstmal nur ein paar Runden und genoss den Wind der ihm in Gesicht wehte und mit seinem Haar spielte. Sein Umhang flatterte hinter ihm her. Die eisigen Temperaturen bemerkte er kaum. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich wie ein kleines Kind auf seinem Besen auszutoben. Er flog Loopings, Sturzflüge, Slaloms, durch die Ringe, steil in die Höhe oder einfach nur so schnell er konnte quer übers Feld.

Es ging ihm einfach nur darum, sich abzulenken. Er flog mit einer Geschwindigkeit, als würde er der Wirklichkeit entfliehen wollen. Solange er nicht anhielt, konnte ihn die Realität nicht einholen. Er musste nur schnell genug sein.

Während er flog, gelang es ihm kurzzeitig zu vergessen, dass in der Welt ein Krieg herrschte, an dem er unfreiwillig beteiligt war. Voldemort war einfach nur ein böser Albtraum, die Todesser hatten nie existiert und es gab niemanden, der Massaker veranstaltete.

Als er letztendlich völlig erschöpft und außer Atem landete, war er wieder ruhiger. Sein Kopf noch immer leer und er hoffte, dass er diesen Zustand würde halten können, bis er sich in seinem Schlafsaal in sein Bett gekuschelt hatte und tief schlief.

Eine gute Viertelstunde später öffnete er die Tür zu seinem Schlafsaal. In diesen Ferien war er der Einzige aus diesem Zimmer, der hier geblieben war. Demnach konnte er auch keinen stören.

Er schälte sich nur noch aus seinen nassen Sachen und legte sich in sein Bett, nachdem er einen starken maximal einmal wöchentlich einzunehmenden Schlaftrank geschluckt hatte.

Zum ersten Mal seit Monaten schlief er mehr als vier Stunden ohne einen Albtraum und konnte so seine Kraftreserven auf natürlichen Weg wieder aufstocken.

Es gab nichts, was seinen Schlaf störte und so schlief er bis in die Nacht hinein...
 

Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken. Es klang, als wäre jemand gegen ein kleines Steinchen getreten. Sich hektisch umblickend fragte er sich wo er war und was er hier tat. Er konnte nichts in der Dunkelheit erkennen, aber trotzdem wusste er instinktiv, dass es nicht die angenehme Dunkelheit war, die einen beschützte.

Nach einer Weile hatten sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt und er konnte schwache Konturen in ihr ausmachen. Es war dennoch nicht genug, um erkennen zu können, wo er sich befand.

Langsam zog sich die Dunkelheit zurück, bis die Umgebung die Helligkeit einer sternenklaren Nacht erhielt. Auch jetzt konnte er nur sehen, dass er sich anscheinend in einem Viertel einer Stadt aufhielt, in dem noch alte Gebäude standen.

Zögernd ging er die mit Kopfstein gepflasterte Gasse entlang und erreichte schließlich den Ort, an dem sie in eine weitere kleine Straße mündete. Mit der Zeit konnte er auch erkennen, wo er war. In der Winkelgasse in London. Während er die Gasse entlang schritt, vermehrte sich das Licht in seiner Umgebung wie zu einem Sonnenaufgang. Und mit dem Licht kamen in Umhänge gehüllte Gestalten. Gestalten mit Masken!

Sie verstreuten sich in den Straßen, verbargen sich an Ecken, in Nischen und an Wänden und schließlich verschwanden sie aus seinem Blickfeld.

Er ging in der Gegend umher und versuchte die Todesser zu entdecken, aber wie es schien waren sie mit starken Tarnzaubern geschützt.

Die Sonne ging weiterhin auf. Ihre Strahlen erreichten bald die oberen Ränder der Dächer. Als würde mit den Strahlen auch das Leben in der Winkelgasse einziehen, füllten sich die Wege mit Hexen, Zauberern und ihren Kindern, damit sie noch letzte Besorgungen für den nächsten Morgen erledigen konnten und vielleicht auch noch das ein oder andere Geschenk mitnahmen. Die Menschen waren fröhlich, ausgelassen und glücklich. Die Kinder umschwirrten ihre Eltern, um vielleicht zu erfahren, was für sie unterm Baum liegen würde, baten ihre Eltern darum einige Weihnachtsleckereien zu bekommen oder bestaunten einfach die weihnachtliche Dekoration in ihrer Nähe. Die Eltern taten alles, um ihre Kinder im Blick zu halten.

Die Situation wirkte so friedlich. Als gäbe es keinen Dunklen Lord, der diesen Frieden ohne zu zögern zerschlagen würde. Und in Harry weckten diese Bilder eine Sehnsucht in ihm, die er meistens tief in sich verbarg. Es gab in seinem bisherigen Leben niemanden, der mit ihm am Heiligabend - und dass es Heiligabend war, sah er an den Schildern überall - noch einmal durch die Straßen ging, um noch ein paar Kleinigkeiten zu holen. Es gab auch keinen, der ihm irgendwelche Geschenke zu Weihnachten gemacht hatte. Seine Verwunderung darüber in seinem ersten Schuljahr hatte schon einen Sinn. Warum hätte er auch Geschenke erwarten sollen, wenn sich bisher auch niemand die Mühe gemacht hatte, ihm etwas zu schenken, sei es nun zu Weihnachten, zum Geburtstag oder anderen Anlässen. Eine Familie, DAS wäre mal ein schönes Weihnachtsgeschenk. Aber leider ließ sich dieser Wunsch nicht so leicht erfüllen.

Und mit der Sehnsucht kam die Traurigkeit. Sie hatte aber nicht die Gelegenheit sich auszubreiten, denn er verschloss sie sofort wieder tief in seinem Herzen; in der Hoffnung, sie vorläufig nicht wieder zu sehen.

Als die Sonne ihren Höchststand erreichte, herrschte in den Geschäften Hochbetrieb. Die Straßen waren überfüllt und überall wurde gedrängelt. Die Leute wollten so schnell wie möglich wieder nach Hause, um alles vorbereiten zu können.

Das war der Moment in dem das Chaos losbrach. Plötzlich tauchten an allen möglichen Stellen maskierte mit schwarzen Umhängen bekleidete Zauberer auf. Sie schmissen mit Flüchen nur so um sich und trafen in diesem Gedränge auch immer. Die Menschen fielen reihenweise. Die Zauberer, die alleine hier waren, versuchten zu apparieren, aber etwas hinderte sie daran. Es war, als prallten sie von einer Mauer ab. Eine Mauer, die verhinderte, dass jemand eindrang, die nicht eindringen sollte. Wenn die Todesser diesen Anti-Apparations-Schild gelegt hatten, gäbe es keine Chance, dass in näherer Zukunft Hilfe eintreffen würde. Vor allem, wenn niemand Bescheid wusste.

Innerhalb weniger Minuten waren alle Unschuldigen auf einem Platz zusammengetrieben worden. Die Ministeriumszauberer, die bereits vor Ort waren, weil sie während dem Angriff einkaufen waren, waren schnell ausgeschaltet oder mit zu den anderen Gefangenen gebracht worden, falls sie sich gewehrt haben.

Einige Todesser wurden abkommandiert, damit sie die Ausgänge bewachten. Niemand wollte unerwünschten Besuch. Die Restlichen, was immerhin eine Zahl von mindestens fünfhundert hauptsächlich männlichen Personen war, kümmerten sich um die Gefangenen.

Natürlich waren nicht alle Anhänger Voldemorts an diesem Massaker beteiligt. Es war eine große Aktion, die viele Männer benötigte, aber Voldemort war bestimmt clever genug, um nicht alle seine Männer zu verpulvern, wenn immer Gefahr bestand, dass etwas schief lief und dieser Angriff einfach nur einen Sinn hatte. Er sollte den Menschen Angst machen, ihnen sagen, dass der Dunkle Lord wieder da war. Aber eigentlich war dieser Angriff nicht mal wichtig genug, damit sich seine Lordschaft persönlich aus seinem Schloss bequemen würde.

Harry war noch immer an der Stelle, an der er gestanden hatte, als die ganze Sache losging, und hatte nur zugesehen. Was sollte er auch anderes machen, wenn er doch nicht mal bemerkt wurde und keinerlei Einfluss auf seine Umwelt hatte. Als sich die Todesser ihren Opfern zuwandten, drehte er sich weg. Er wollte nicht sehen müssen, was nun passieren würde. Aber leider konnte er noch sehr gut hören und die passenden Bilder dazu bildeten sich mit einer erschreckenden Einfachheit vor seinem inneren Auge.

Wie auch schon in Askaban folterten sie die Menschen aufs Grausamste. Nur konnten sie diesmal sogar ganze Familien quälen, was einen ganz besonderen Reiz für sie hatte. Sich vor den Augen des Vaters oder Ehemanns an den Kindern oder der Frau vergreifen, beziehungsweise bei entsprechender Neigung vor seiner Frau an dem Mann. Die Eltern zwingen ihre Kinder - oder umgekehrt - zu foltern und dann schmerzvoll zu töten.

Ein besonders, nun ja, einfallsreicher Todesser brachte einen Zauberer dazu, seine ungefähr zehnjährige Tochter zu vergewaltigen, zu häuten und in kleine Stücke zu zerfetzen. Die Mutter des Mädchens musste ähnliches mit ihrem Mann tun und bekam danach ihren vierzehnjährigen Sohn gegen sich gehetzt, der sich schließlich selbst in mehrere Teile zerlegte.

Andere Todesser verlegten sich darauf, einfach mit ihren Opfern zu spielen. Zeigten ihnen ihre größten Ängste, verwandelte ihre Herzenswünsche in ihre schlimmsten Albträume und zeigten ihnen Illusionen, in denen sie auf die verschiedensten Arten starben. Mit die häufigsten Methoden waren verbluten, ertrinken, lebendig begraben, steinigen, vierteilen, zerfetzen, köpfen, verbrennen, aufschlitzen, in Scheiben schneiden und vieles mehr. Ein Szenario war schlimmer als das andere und die Foltermeister erwiesen sich als sehr einfallsreich. Die meisten Gefangenen, die diese Art der Fürsorge erhielten, starben aus Angst, weil ihnen irgendwann das Herz stehen blieb, obwohl sie körperlich völlig gesund waren. Die Restlichen verloren ihren Verstand.

Und dann gab es noch diejenigen, die die Ideen ihrer Freunde ausführten. Nun ja, zumindest, nachdem sie genug am lebenden Objekt geübt hatten, was ein Mensch so aushielt. In dieser Gruppe gehörte der Cruciatus-Fluch zu den Kinderspielereien. Im großen Ganzen taten sie es denen nach, die so gefallen an Folterstunden für die ganze Familie gefunden hatten, nur dass sie sich auf Einzelpersonen beschränkten.

Harry, der das alles mit ansehen musste, war schon nach den ersten Minuten auf seine Knie gesunken, mit dem Oberkörper vorn übergebeugt und den Händen auf den Ohren, damit er nicht die Schreie hören musste. Ihm liefen zahllose Tränen über seine Wangen und immer häufiger entrang sich seiner Kehle ein Schluchzen. Seine Seele würde zerbrechen, wenn er so was noch öfter würde beobachten müssen. Es sollte nicht sein, dass ein fünfzehnjähriges Kind solche Bilder sah und damit die Verantwortung einer Welt auf die Schultern geladen bekam. Irgendwann würde unter der Last zusammenbrechen.

Seine Gedanken drehten sich aber weniger um seinen seelischen Zustand als vielmehr die Bilder, die er nicht verdrängen konnte. Er fragte sich, wie jemand solche Dinge tun konnte und, was noch schlimmer war, auch noch Freude daran hatte, wie andere litten und um Gnade oder Erlösung flehten. Wie konnte jemand so grausam, brutal und kaltblütig sein, Menschen aufs Äußerste zu foltern und umzubringen zu können, ohne dabei auch nur die geringsten Gewissensbisse zu haben oder nur ein winziges Bisschen Reue zu empfinden. Solch eine Menschenverachtung war kaum vorzustellen und doch war sie im Laufe der Geschichte wiederholt aufgetreten. Die Christenverfolgungen, die vielen Religionskriege, die Hexenverbrennungen, die Judenverfolgungen - im Mittelalter und zu Hitlers Zeiten -, der Rassismus überall, der Ausländerhass, die Versklavungen. Es gab unzählige Beispiele, mehr aus der Muggelwelt, aber die Zaubererwelt hatte seine eigenen Vorfälle. Auch wenn die Zauberer weniger auf Hautfarbe, Herkunft oder solche anderen Kleinigkeiten achteten, war auch hier der Rassismus verbreitet. Aber hier wurde auf Blut geachtet, auf Blut und auf Geld, wie in allen anderen Gesellschaften. Die magischen Völker, wie die Kobolde und Hauselfen, Werwölfe oder andere dunkle, aber menschenähnliche, Kreaturen waren auch nicht überall gerne gesehen.

Harry hoffte nur, dass er nie so werden würde, wie diese Monster. Er wollte niemals so selbstherrlich werden, dass er sich das Recht herausnahm zu entscheiden, wer leben durfte und wer nicht. Denn nichts anderes Taten die Todesser. Sie nahmen sich das Recht über Leben und Tod zu entscheiden.

Nach Stunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, waren die Maskierten endlich mit ihrer Arbeit fertig und zogen sich zurück.

Sobald sie verschwunden waren, brach der Bannkreis zusammen und die Auroren und Ministeriumszauberer konnten zu den Opfern.

Während die neu dazugekommenen Zauberer und Hexen sich um die Opfer kümmerten, wurde es um Harry herum immer dunkler. Er wurde von der Dunkelheit geradezu verschluckt. Aber er wollte nicht in diese Dunkelheit!

Er konnte sich nicht mehr wehren, nicht nach dem, was er gerade erleben musste. Also gab er auf. Er murmelte nur noch "Ich will nicht! Halt mich fest!" an eine unbestimmte Person, bevor er endgültig im Dunkeln verschwand...
 

...und aus dem Schlaf schreckte. Seine Atmung ging schnell und unregelmäßig und er selbst war durchgeschwitzt. Seine Tränen auf seinen Wangen waren noch nicht getrocknet. Noch immer war der Dunkelhaarige in seinem Traum gefangen, der seinen Erfahrungen nach ein Blick in die Zukunft war. Sein Inneres war erstarrt und noch nicht wieder aufgetaut. Was er eben gesehen hatte, war das Schlimmste, was er in seinem gesamten Leben gesehen hatte.

"Harry?", erklang eine ihm bekannte, besorgt klingende Stimme.

Harrys Kopf schnappte hoch, als er die Stimme vernahm. In seinen Augen war eine erschreckende Leere zu erkennen, bis sich in ihnen Leid und Schmerz ausbreiteten. Nur schleichend erlangte er wieder die Kontrolle über seine Gefühle und seine Augen schlossen das Fenster zu seiner Seele.

"Hey, Kleiner, geht's dir gut?", fragte die Stimme. Diesmal konnte Harry sie zuordnen. Sie gehörte seinem Paten. Nur...

"Sirius, was machst du hier?", wollte nun der Jüngere wissen. Und, vor allem, wie kam er hierher? Es war schließlich nicht so, das Sirius einfach so durch die Gegend laufen konnte, er wurde immerhin als Verbrecher gesucht.

"Ach, freust du dich gar nicht, mich zu sehen? Und dabei bin ich doch extra für dich hergekommen!", regte sich der Animagus gespielt auf. Ihm war klar, was sein Patenkind ihn fragen wollte. Aber innerlich war er besorgt. Als er den Schlafsaal der Fünftklässler betrat, schien Harry in einem Albtraum gefangen zu sein. Er hörte ihn etwas murmeln, konnte aber leider nicht verstehen, was. Dann nahm er die Hand des Schlafenden und er wachte auf. Der Ausdruck in den Augen von Harry war... ihm liefen bei diesem Ausdruck kalte Schauer über den Rücken.

Harry beschränkte sich darauf, seinen Paten zu umarmen. Sirius erwiderte die Umarmung, konnte die Aufgewühltheit in der Seele des Jüngeren spüren, auch wenn der sich alle Mühe gab, sie zu verbergen. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander.

"Okay, sagst du mir jetzt, was du geträumt hast, oder soll ich raten?", forderte der Ältere sein Gegenüber auf.

"Es ist unwichtig, was ich geträumt habe. Es war ein ganz normaler Albtraum, nichts weiter", antwortete der Gefragte. In Gedanken ergänzte er noch:,Ein Albtraum, der mir zeigt, was in wenigen Tagen passieren wird.'

"In Ordnung. Und jetzt sagst du mir die Wahrheit!" Sirius glaubte Harrys Worten offensichtlich nicht. Aber die Wahrheit konnte Harry ihm nicht erzählen.

"Das habe ich doch. Ich hatte einen Albtraum. Wieso glaubst du mir nicht?" Wie konnte Sirius nur gemerkt haben, dass er ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Sonst konnte ihn doch auch niemand durchschauen. Vielleicht... vielleicht konnte er ihn durchschauen, weil er ihn, HARRY, sah, und nicht nur eine Kopie seines besten Freundes.

"Sicher, du hast mir die Wahrheit gesagt, aber ich will sie komplett!", ließ Sirius nicht locker.

"Du willst also die ganze Wahrheit, ja?", fragte Harry nach. Die Antwort war ein Nicken. "Dann kannst du sie haben. Die Wahrheit ist nämlich, dass es seit dem 24. Juni kaum eine Nacht gab, in der ich ohne Albträume schlafen konnte. Die Verbindung, die ich anscheinend zu Voldemort habe, sendet mir zwar keine Visionen mehr, aber das, was mich erreicht, reicht völlig aus um mir nachts den Schlaf zu rauben. Wenn ich dann aus einem dieser Träume aufwache, kann ich nicht mehr einschlafen, was bedeutet, dass ich froh sein kann, wenn ich mal mehr als vier Stunden Schlaf pro Nacht kriege. Und es trägt auch nicht gerade zu meinem Seelenfrieden bei, wenn seine Opfer mir die Schuld an ihrem Tod geben." Zum Ende hin hatte Harry angefangen zu schreien. Es würde ihn wegen einem Stillezauber keiner außerhalb dieses Raumes hören. Als er dann geendet hatte, kamen wieder die Tränen.

Da stand er vor seinem Paten, den Blick zu Boden gerichtet und mit hängenden Schultern, und versuchte so seine Tränen zu verstecken.

Sirius stand vor ihm und wusste nicht genau, was er zu dem Ausbruch der Anderen sagen sollte. Er wusste zwar, dass der Jüngere eine angeschlagene Psyche hatte, aber er hatte nicht gewusst, dass sie bereits in ihre Einzelteile auseinander gebrochen war. Denn danach sah es aus. Warum musste er auch gesucht werden? Wäre das nicht der Fall, hätte er dem Anderen schon viel früher helfen können. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, ob das wirklich alles war. Er hatte das Gefühl, dass da noch mehr war, und er konnte sich bis jetzt immer auf sein Gefühl verlassen. Aber nun würde er erstmal die Scherben, aus denen die Seele seines Patenkindes bestand, wieder zusammensetzen müssen.

Wieder nahm Sirius Harry in die Arme. Der reagierte aber erst nach ein paar Minuten. Die erste Reaktion seitens des Jugendlichen war, dass er sich in den Umhang des Älteren verkrallte und sein Gesicht an dessen Brust vergrub. Und damit kamen die Tränen.

Kurz darauf konnte Sirius etwas Nasses an seiner Brust spüren. In dem Moment begriff er, dass Harry weinte. Dann konnte er auch die unterdrückten Schluchzer hören.

Die Geräusche hallten noch lange in dem Zimmer.

Viele Minuten später verklangen auch die letzten Schluchzer des Jungen. Plötzlich gaben die Beine des Kleineren nach und er hätte unliebsame Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht, hätte dessen Pate ihn nicht festgehalten.

Sirius nahm den schlafenden, viel zu leichten Jungen auf die Arme und schritt zum Bett. Dort beugte er sich hinunter, um seine Last auf das Bett zu legen. Als er sich wieder aufrichten wollte, hielt ihn etwas fest. Er schaute an sich runter und sah, dass Harry sich, obwohl er schlief, immer noch in seinen Umhang gekrallt hatte und nicht gewillt schien, ihn in näherer Zukunft gehen zu lassen.

Seufzend ergab sich der Animagus seinem Schicksal und legte sich zu seinem Patensohn unter die Decke. Er beobachtete den Schlaf des Anderen noch eine Weile, bevor er ihm ins Land der Träume folgte.
 

Er fühlte einen Körper neben sich. Er war warm und gab ihm Geborgenheit. Er kuschelte sich noch tiefer in die Arme, die ihn umgaben. Wer auch immer da neben ihm lag, er fühlte sich wohl in seiner Gegenwart.

Er hatte gerade einen so schönen Traum gehabt, aber die Erinnerung daran entglitt ihm, egal wie sehr er sich an sie klammerte. Warum konnte er nicht immer in diesem Traum bleiben?

Mit dem Verschwinden der Erinnerungen an seinen Traum kam die Erinnerung an die letzte Nacht wieder zurück, auch wenn er sich wünschte er hätte den Albtraum vergessen. Das Wissen, dass Sirius vor einigen Stunden hier gewesen sein musste, war auch wieder präsent. Die Erkenntnis, dass Sirius derjenige sein müsste, der ihn im Arm hielt, erreichte seinen schläfrigen Verstand.

Sein Bewusstsein drang immer mehr an die Oberfläche, glitt aus dem Dämmerzustand, in dem es sich die letzten Minuten befunden hatte. Umso klarer sein Verstand wurde, umso mehr Details kamen zum Vorschein. Details, auf die er hätte verzichten können.

Die Übelkeit, die sich gestern aufgrund seiner Erstarrung nicht einstellen wollte, kam jetzt mit aller Macht.

Vorsichtig, um seinen Paten neben ihm nicht zu wecken, wühlte er sich aus der Decke hervor und stand vom Bett auf. Sobald er auf den Füßen war, rannte er zu dem Waschraum der Fünftklässlerjungen, wo sich die Toiletten befanden.

Keine Minute später waren aus einer der Kabinen würgende Geräusche zu hören, als Harry sich über einer der Kloschüsseln übergab.

Immer wieder sah er Bilder von der Winkelgasse vor seinem inneren Auge und er konnte sich nicht davor verschließen. Immer wieder sah er, wie sie die Kinder vergewaltigten oder die Familien sich gegenseitig umbrachten. Die körperlichen Qualen, die die Todesser ihnen auferlegten mit ihren Folterflüchen. Er sah die Augen der der Opfer, den Ausdruck, den sie hatten, wenn die Angst zu groß wurde und sie daran zerbrochen. Oder diesen Blick, wenn sie endlich erlöst wurden.

Heute war der Montag vor Heiligabend, der dieses Jahr auf den 4. Advent fiel. In sechs Tagen wäre der Angriff. Und er würde es nicht ändern können, nicht ändern DÜRFEN!

Es dauerte eine Weile, bis sich sein Magen wieder beruhigt hatte. Trotzdem blieb er dort sitzen, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und dem Kopf nach hinten gebogen, sodass sein Blick an die Decke ging.

Diesmal kamen keine Tränen. Vielleicht hatte er keine mehr oder er hatte sie bereits gestern in Sirius Armen geweint.

Auf einmal konnte er Schritte hören, die ihn aus seinen Gedanken rissen. Das musste Sirius sein, es war niemand anderes hier.

Natürlich hatte Harry Recht. Als Sirius aufwachte, fragte er sich erst, wo er war, bevor ihm einfiel, dass er die letzte nach im Bett seines Patensohnes verbracht hatte. Dann fiel ihm auf, dass besagter Patensohn nicht mehr im Bett lag.

Sofort ergriff Sorge von ihm Besitz. Er wusste nicht mehr genau, wie er Harry einschätzen sollte. Nicht, wenn er nicht alles wusste, und er war sich ziemlich sicher, dass Harry ihm noch etwas verschwiegen hatte. Wie sollte man jemanden einschätzen, wenn man nicht alles von ihm wusste.

Auf einmal nahm er die Würgegeräusche aus den Waschräumen war. Das konnte nur Harry sein. Nur, was war passiert, dass sich der Junge übergeben musste?

Um das herauszufinden, ging er zum Ursprungs-Ort. Dort angekommen entdeckte er den Gryffindor in einer der Kabinen neben der Kloschüssel am Boden sitzend. Sein Gesicht zeigte Erschöpfung.

"Was ist los, Kleiner?", erkundigte sich der Ältere besorgt.

Als Harry die Besorgnis in Sirius Stimme und Gesicht registrierte, traf er eine Entscheidung, die er hoffentlich nicht bereuen würde. "Sirius, versprichst du mir, nichts, was du gleich hörst, weiterzuerzählen? An niemanden auch nicht an Dumbledore?!", sprach Harry scheinbar ohne Zusammenhang.

"Ich verspreche es!"

"Ich habe dir nicht alles über meine Träume gesagt. Ungefähr zwei Wochen vor Halloween hatte ich einen Traum, der sich in den folgenden Nächten wiederholte. In diesem Traum habe ich gesehen, was in Askaban passiert ist. Als der Traum dann Wirklichkeit wurde, hatte ich einen Logenplatz in der ersten Reihe. Der Traum, den ich letzte Nacht hatte, hat mir wieder die Zukunft gezeigt", erklärte Harry mit emotionsloser Stimme, während sein Blick ins Leere ging.

"Du meinst...? Oh, Gott! Aber wieso...? Und du hast niemandem...?", stotterte der Ex-Häftling entsetzt.

"Wer hätte mir denn geglaubt? Gerade Fudge hätte alles daran gesetzt mich in St. Mungos einliefern zu lassen. Und selbst wenn es jemand geglaubt hätte, hätten sie nur noch mehr Leute hingeschickt, die dann auch draufgegangen wären. Den Angriff hat nicht irgendwer ausgeführt, das waren Todesser, Sirius, hunderte von Todessern, die von Voldemort selbst angeführt worden sind! Außerdem wusste ich doch selbst nicht, ob ich dem glauben konnte!", versuchte Harry seine Handlung zu rechtfertigen, auch wenn er wusste, dass er das eigentlich nicht tun musste.

Sirius akzeptierte die Antwort, er hatte schließlich keine andere Wahl. Aber da gab es noch eine Sache, die ihn interessierte:"Was hast du diesmal geträumt?" Sobald er die Frage beendet hatte, bereute er sie auch wieder. Dieser von Schmerz durchzogene Blick, den sein Patensohn ihm zuwarf, sagte alles was er wissen musste. Er war sicher, dass Harry ihm nichts Genaues erzählen würde, damit er nicht so leiden musste, wie er selbst es gerade tat.

"Das werde ich dir nicht erzählen. Tut mir Leid! Aber du würdest es verhindern wollen und leider ist das ein Ereignis, das passieren muss. Es reicht, wenn ich mir deswegen Vorwürfe mache." Bei diesen Worten glitzerten die Augen des Jüngeren verdächtig. Dennoch unterdrückte er seine Tränen.

Einige Zeit herrschte Schweigen.

Dann brach Harry die Stille:"Wie lange bleibst du?"

"Ich musste Dumbledore Bericht erstatten und er hat mir angeboten, Weihnachtsferien zu machen. Ich bleibe bis Neujahr hier", antwortete Sirius.

"Das ist ja toll!", rief der Kleinere und umarmte seinen Paten.
 

Wenig später saßen sie zusammen auf Harrys Bett und unterhielten sich über die zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten. Harry erzählte Sirius auch davon, dass er sich mit seiner Tante ausgesprochen hatte. Es dauerte eine Viertelstunde, bis Sirius sich wieder gefangen hatte. Harry hatte sich richtig geärgert, dass er keinen Fotoapparat hatte, mit dem er den völlig perplexen Gesichtsausdruck des Animagus hätte fotografieren können.

Sirius erklärte Harry auch, wie er die Tage im Schloss verbringen konnte, ohne Gefahr zu laufen, erkannt zu werden. Es waren außer Harry vielleicht noch zwanzig Schüler geblieben. Solange Sirius außerhalb des Schlafsaals nur in seiner Hundegestalt durch die Gegend lief, könnte nichts passieren. Außerdem hatte sowohl Sirius als auch Harry Erfahrung darin, sich unbemerkt durchs Schloss zu bewegen. Die Nächte würde Sirius in Harrys Schlafsaal verbringen, der derzeitig nur Harry beherbergte.

Irgendwann im Laufe ihres Gesprächs machte sich dann der Magen der Jüngeren lautstark bemerkbar und forderte somit sein Recht. Sein Gegenüber konnte sich einbreites Grinsen nicht verkneifen.

Auch konnte sich Sirius seinen Kommentar nicht verkneifen:"Sieht ganz so aus, als würden wir demnächst der Küche einen Besuch abstatten."

Harry antwortete darauf nur mit einer ausgestreckten Zunge. Dann entschied er sich doch noch etwas dazu zu sagen:"Im Gegensatz zu dir hab ich auch meinen gesamten Mageninhalt im Klo gelassen!" Bei diesen Worten klang er leicht beleidigt, aber beide wussten, dass es nur Spaß war.

Als der Gryffindor dann schwungvoll von seinem Bett aufstand, wurde ihm leicht schwindelig und er musste sich am Bettpfosten festhalten, um nicht umzukippen. Er schüttelte den Kopf und schloss die Augen, um den Schwindel zu vertreiben, aber das gelang ihm nur bedingt.

"Harry? Alles in Ordnung?", fragte Sirius besorgt. Er hatte vorhin schon die Erschöpfung im Gesicht seines Patenkindes gesehen.

"Jaja, gib mir nur die Phiole mit dem orangen Trank", erwiderte der Gefragte. Nachdem er einige Schlücke von seinem Trank genommen hatte, verschwand die Schwäche, die sich in seinen Körper eingeschlichen hatte.

"Was war das für ein Trank?"

"Nur ein Stärkungstrank", antwortete Harry, "anzuwenden bei völliger Erschöpfung. Ist eigentlich Stoff der siebten Klasse, solltest du also kennen."

"Und woher kennst du ihn?", erkundigte sich der Ältere.

"Also hör mal! Du bist doch derjenige, der mit Snape zur Schule ging! Da solltest du ihn doch auch kennen", entrüstete sich Harry.

Während sich die beiden unterhielten, zog sich Harry um, damit sie endlich in die Küche gehen konnten, denn sein Magen forderte noch immer Nahrung.

Sirius meinte dann:"Das erklärt aber nicht, warum du ihn kannst. Soweit ich weiß, warst die letzten Jahre nämlich nicht mehr als Durchschnitt in Zaubertränke und dieser Trank erfordert etwas mehr Geschick als durchschnittliches Können."

"Jetzt rate mal, was ich gemacht habe, nachdem ich nicht mehr schlafen konnte. Ich hab' nicht einfach nur dumm herumgesessen, sondern gelernt. Ist jetzt immerhin mein ZAG-Jahr und ich habe nicht vor, das zu versauen. Außerdem meint ein Psychopath da draußen immer noch, ich müsse unbedingt auf seiner Abschussliste an erster Stelle stehen. Leider habe ich nicht vor, mich in naher Zukunft umbringen zu lassen!", erläuterte der Grünäugige. Nachdem einige Minuten Stille herrschte, sagte Harry:"Lass uns gehen, ich habe Hunger!"
 

Die nächsten Tage vergingen für Harry wie im Flug. Es waren die besten Weihnachtsferien, die er je erlebt hatte, auch wenn Ron und Hermine bei ihren Familien waren, denn Harrys Familie war bei ihm.

Harry machte in der Zeit kurz vor Weihnachten seine Hausaufgaben, die über die Ferien von Seiten der Professoren immer etwas ausführlicher und Zeitaufreibender ausfielen. In manchen Dingen half Sirius ihm etwas, sagte ihm, in welchen Büchern er für etwas nachsuchen sollte oder wie er etwas schreiben sollte. Besonders in Verwandlungen konnte er auch mit fachlichem Wissen aufwarten. Die Tatsache, dass der Animagus es bereits in seinem fünften Schuljahr und ohne die Hilfe eines Lehrers geschafft hatte, sich vollständig und ohne Komplikationen zu verwandeln, trug ihren Teil dazu bei, da er in diesem Fach ein besonderes Verständnis entwickelt hatte.

Während dieser Tage kam der Gryffindor kaum aus seinem Schlafsaal raus. Er und sein Pate aßen meistens dort und fast nur, um sich Bücher aus der Bibliothek oder Essen aus der Küche zu holen, verlies er sein Zimmer.

Ihm machte es nicht viel aus, seine Zeit nur mit Sirius zu verbringen. Die ersten Tage der Ferien hatte er in der großen Halle gegessen. Er konnte es kaum ertragen, zusammen mit den Dagebliebenen zu essen, geschweige denn ihnen in die Gesichter zu sehen. Die meisten von ihnen hatten in Askaban Familienmitglieder gesehen und seine anscheinend seherischen Fähigkeiten schufen automatisch die Verbindung zwischen den visuellen Ähnlichkeiten der Kinder und der Auroren. Vor seinen Augen erschienen deswegen, anstatt der Gesichter der Schüler, immer wieder die gequälten Gesichter der Opfer.

Sirius war nicht begeistert davon, wie Harry seinen Problemen scheinbar aus dem Weg ging, indem er sich in die Arbeit stürzte. Aber er konnte jede Nacht sehen, wie Harry aus einem Albtraum schreckte und wie verstört er danach immer wieder war.

Während Voldemorts erstem Aufstieg war er nach seinem Schulabschluss aktiv am Kampf gegen ihn beteiligt gewesen und konnte sich deshalb durchaus vorstellen, was Harry in seinen Träumen sah. In den zwölf Jahren, die er in Askaban verbracht hatte, hatte er auch die Momente wieder erlebt, wenn er an einem Ort ankam, an dem Todesser gewütet hatten, und zum ersten Mal sah, was diese Menschen wieder angerichtet hatten. Er hatte sich regelmäßig die Seele aus dem Leib gekotzt, wenn er mal wieder von einem Ort des fröhlichen Niedermetzelns nach Hause kam. Es waren keine Bilder, die ein Kind sehen sollte, egal wie erwachsen es schien.

Aber er wusste auch, dass Harry sich irgendwann mit allem würde auseinandersetzen müssen. Er durfte es nicht einfach in sich hineinfressen, denn sonst würde er irgendwann daran endgültig zerbrechen. Leider konnte man niemanden zwingen, zu reden. Harry musste von alleine anfangen, sonst hätte es gar keinen Sinn.

So blieb ihm nur übrig, dem Jungen, soweit es ging, Trost zu spenden und für ihn da zu sein.

Aber es gab noch etwas, was Sirius auffiel. Sein Patensohn schien von Tag zu Tag nervöser zu werden. Am Tag vor Heiligabend stieg die Nervosität so hoch, dass Harry ständig etwas fallen ließ und seine Hände fast ununterbrochen zitterten.

Das alles sorgte dafür, dass sich in Sirius eine böse Vorahnung breit machte...
 

"...und das war, als deine Mutter sich als Rumtreiber versucht hat. So war nie sehr begeistert davon, wie wir Snape behandelt haben und das war als Rache gedacht. Sie hat in der Nacht seinen Zauberstab verhext, damit er jeden Fluch, den er auf Snape hetzte, zu James zurückschickte. Wie du siehst, wollte er Snape in eine Fledermaus verwandeln. Tja, Lily hatte anscheinend extra den Fotoapparat dabei, denn mitten in der Verwandlung holte sie ihn heraus und knipste mehrere Fotos. Die meisten hat sie als Muggelfotos entwickeln lassen, aber von allen haben wir Kopien bekommen" erzählte Sirius. Sie saßen nebeneinander auf Harrys Bett und schauten sich Harrys Fotoalbum an, in dem bereits die neuen Fotos klebten. Der Animagus erzählte zu den Bildern die entsprechenden Geschichten, zum Beispiel aus der Schulzeit.

"Und dieses Foto wurde gemacht, als... Harry? Hey, Harry, was ist denn? Harry?!", unterbrach der Erzähler seine Geschichte, als er bemerkte, dass sein Patenkind nicht mehr zuhörte. Er blickte dem Jüngeren in die Augen und bekam erstmal einen riesigen Schreck. Was er sah, war... nun ja, auf jeden Fall alles andere als beruhigend und bestärkte die Sorgen um den Betroffenen nur noch um ein weiteres.

Harrys Blick ging ins Leere, als würde er etwas sehen können, das für alle anderen unsichtbar war. Er reagierte auf keine äußeren Reize mehr, zeigte nicht mal die kleinsten Anzeichen dafür, dass er noch etwas von seiner Umwelt bemerkte. Er war einfach vollkommen abwesend.

Und dann schoss Sirius ein Gedanke durch den Kopf, eine Vermutung, die sich bereits seit einigen Stunden in seinem Geist festigte. Erst vor einigen Tagen hatte Harry ihm von seinen Visionen berichtet. Dabei hatte er auch erwähnt, dass er beim Eintreten des Ereignisses noch einmal mit ansehen musste, wie sich seine Träume erfüllten. Es schien ganz so, als würde jetzt die Zukunft Gegenwart werden...
 

Es dauerte mehrere Stunden bis Harry wieder zu sich kam. Sirius hatte dafür gesorgt, dass er im Bett lag, damit er nicht stundenlang in einer Position sitzen musste. Der Animagus hatte sich dann auch dazu gelegt, um da zu sein, für den Fall, dass irgendetwas mit seinem Schützling nicht in Ordnung war.

Als der Gryffindor wieder wahrnahm, wo er war, bemerkte er, dass er zitterte vor Kälte. Während er abwesend war, kühlte sein Körper aus. Das nächste, das er registrierte, war der Körper der neben ihm lag. Da er in den letzten Tagen häufig neben seinem Paten aufgewacht war, nahm er an, dass es auch diesmal so war. Sein Bettnachbar schlief anscheinend.

Sobald er wusste, dass er sich wieder sicher in seinem Schlafsaal befand, ließ er sich zurück in die Kissen sinken.

Verzweifelt schloss er die Augen. Die Bilder ließen ihn noch immer nicht los. Dieses Mal war er erst kurz vor Beginn vor Ort erschienen, wodurch sich alles etwas verkürzt hatte. Aber es sah so aus, dass er in einen tranceähnlichen Zustand versetzt wurde, was vielleicht mit der Länge zu tun hatte. Das letzte Mal haben sich die Todesser keine zwei Stunden ausgetobt, weil es ja in erster Linie darum ging, die Gefängnisinsassen zu befreien.

Während ihm andauernd diese Schreckensszenen durch den Kopf gingen, bildeten sich hinter seinen geschlossenen Lidern Tränen, die sich kurz darauf ihren Weg über seine Wangen bahnten. Er hatte während dem Angriff einige Schüler von Hogwarts, die er vom Sehen her kannte, erkannt. Sie würden nach den Ferien nicht in das Schloss zurückkehren.

Inzwischen regte sich auch Sirius wieder. Er hatte die Bewegungen neben sich gespürt und war langsam aus seinem Dämmerzustand erwacht. Vorsichtig richtete er sich auf und entdeckte sofort, dass Harry mittlerweile wohl wieder in dieser Welt war. Auch die Tränen, die dieser vergoss, blieben ihm nicht verborgen.

Aus einem Impuls heraus nahm der Ältere sein derzeitig völlig aufgelöstes Patenkind in seine Arme. Harry erschrak zuerst, als er die Arme um sich spürte, und blickte panisch in das Gesicht der ihn umarmenden Person, entspannte sich aber gleich wieder und schmiegte sich Trost suchend an den Körper von seinem Paten. Er verbarg sein Gesicht an der Schulter des älteren Mannes, damit der seine Schwäche nicht sah, die Hoffnungslosigkeit, die sich zurzeit in seinen Augen widerspiegeln müsste.

Er hatte doch erst vor wenigen Tagen einen Gefühlsausbruch, bei dem er geheult hatte wie eine Heulboje. Sirius musste ihn doch für einen Schwächling halten, wenn er jetzt schon wieder anfing zu flennen. Doch trotz aller Bemühungen bekam er seine Gefühle nicht in den Griff und seine Tränen flossen weiter.

Sirius musste geahnt haben, was für Gedanken den Jüngeren beschäftigten, denn plötzlich meinte er leise:"Schhhhhh, ganz ruhig. Es ist in Ordnung. Du darfst weinen. Niemand kann immer stark sein. Und in deinem Alter sollte man es auch nicht sein müssen."

Weiterhin beruhigende Worte in Harrys Ohren murmelnd hielt Sirius den weinenden Jungen ganz fest, der schließlich begann, hemmungslos zu schluchzen. Es schien, als würden all die aufgestauten Gefühle nun zum Vorschein kommen.

Eigentlich würde man meinen, dass sich eine solche Masse an Empfindungen über viele Jahre ansammeln würde. Aber in diesem Fall waren es hauptsächlich die Gefühle, die sich in den letzten Monaten verdrängen ließen. Sein Zusammenbruch in den Sommerferien hatte auch nicht alles aufgearbeitet, es wurde höchstens an der Oberfläche gekratzt. Das meiste war so tief in ihm vergraben, dass es einen tiefen, seelischen Angriff brauchen würde, der auch traf, um sie zu befreien.

Auch nachdem sich Harry endgültig gefasst hatte, löste er sich noch nicht von Sirius, wollte noch das Gefühl von Familie genießen, das er sonst nicht erhielt. "Entschuldige!", sagte der Jugendliche leise. Es war ihm trotz allem noch etwas peinlich, so seine Fassung verloren zu haben.

"Wofür entschuldigst du dich denn? Als Voldemort das erste Mal an Macht gewann, sind ganz andere Leute in Tränen ausgebrochen, wenn sie an einen Ort kamen, wo die Todesser gewütet haben. Du siehst scheinbar, was sie tun. Deine Reaktion ist nur verständlich. Außerdem kann ich dir aus sicherer Quelle verraten, dass nicht mal Snape das so einfach verkraftet hat. Wenn du ihn gut genug kennst, erkennst du die Zeichen, wenn ihn etwas trifft. Bei ihm lag es zwar wahrscheinlich daran, dass er für Dumbledore spioniert hat und er deswegen auch daran beteiligt gewesen war, aber du kannst dir versichert sein, dass sicherlich auch er sich irgendwann in seinem stillen Kämmerlein ausgeheult hat - genau wie alle anderen auch!" Sirius meinte ernst, was er da sagte. Auch er hatte sich manchmal einfach im Eck verkrochen, selbst wenn die Bilder, die er zu Gesicht bekam, meistens mehr auf seinen Magen als auf sein Gemüt wirkten.

Harry ging nicht näher auf das Gesagte ein. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, musste er zugeben, dass es gut war, mal eine Schulter zum anlehnen zu haben. Leider war das wegen Sirius derzeitigen ,Job' nicht immer möglich.

Die nächste Zeit verging in angenehmem Schweigen. Irgendwann löste sich der Jüngere von dem Anderen und stand vom Bett auf. Als er sich wieder auf das Bett setzte, hielt er sein Fotoalbum in seinen Händen. Der Animagus hatte es vom Bett geräumt, damit es nicht aus Versehen zu Schaden kommt. Aber woher wusste der Jugendliche, wo er das Buch deponiert hatte?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Harry ihn bat, weiter zu erzählen. Er kam der Bitte nach.

Den Rest des Tages verbrachten sie damit, alte Geschichten aus einer Zeit, die schon lange vergangen war, zu erzählen - beziehungsweise ihnen zuzuhören.

Der nächste Tag versprach, anstrengend zu werden...
 

Auf einen Heiligabend folgte natürlich ein erster Weihnachtstag, an dem die Geschenke verteilt wurden. Es war jedes Jahr so und doch gab es dieses Jahr etwas, das es von den anderen unterschied.

In der Zaubererwelt war die Post keine Sache, die an Wochentage gebunden war, denn die Postboten waren Eulen, die ihre Fracht immer vom Absender direkt zum Adressaten brachten. Aus diesem Grund war es nichts merkwürdiges, wenn an einem Feiertag Eulen mit der Post kamen. Aber Zeitungen waren durchaus an solche Dinge gebunden, denn auch in einer Zeitungsredaktion wurde an Feiertagen dicht gemacht, wie in vielen anderen Betrieben; Krankenhäuser und ähnliches hatten natürlich nie geschlossen. So war die Verwunderung groß, als am Weihnachtsmorgen auf einmal Eulen mit dem Tagespropheten in die Große Halle segelten.

Harry, der an diesem Morgen in der Halle essen würde - und sich bemühte, so selten wie möglich in die Gesichter der Anwesenden zu sehen - damit es nicht so auffällig war, dass man ihn in den Ferien kaum zu Gesicht bekam, ahnte, warum es heute ausnahmsweise einen Tagespropheten gab. Er würde keine Zeitung erhalten, weil er sie nicht abonniert hatte.

Die Überschrift leuchtete einem von der Titelseite ins Gesicht:"Massaker an Heiligabend - Die Todesser schlugen wieder zu!!!" In großen Lettern geschrieben konnte man diese Worte bereits teilweise lesen, als die Zeitungen noch von den Eulen transportiert wurden.

Ungeachtet der Aufregung über das, was die Zeitung zu berichte hatte, aß Harry ruhig, eigentlich schon wie mechanisch, weiter. Er wusste sowieso bereits, was er lesen würde und die Bilder, die es zweifellos geben würde, kannte er auch zu genüge. Das einzige, was ihn interessierte, war die Liste der Opfer. Bei diesem Angriff waren mit Sicherheit auch Schüler von Hogwarts umgekommen. Aber gleichzeitig hatte er Angst, dass er Namen lesen würde, die er kannte. Er wusste nicht, ob er auch das verkraften konnte.

Sobald er fertig mit dem Essen war, stand er auf, um die Große Halle zu verlassen. In all der Aufregung würde es nicht auffallen, wenn er verschwand.

Während der schwarzhaarige Gryffindor die Halle entlang schritt, warf er einen schnellen Blick an den Slytherintisch, dorthin, wo Malfoy saß. Über den Ausdruck in den Augen des Slytherins war er mehr als überrascht und er brauchte einiges an Selbstbeherrschung, um nicht wie angewurzelt stehen zu bleiben, solange er den Blonden anstarrte.

Unterdessen hatte er die Halle hinter sich gelassen und konnte sich in Ruhe Gedanken machen. Dieser Blick, den Malfoy auf die Zeitung, wahrscheinlich auf ein Foto, gerichtet hatte, drückte dessen Entsetzen aus.

Harry hatte Recht gehabt mit dem, was er vor einigen Wochen an den Jungen gerichtet hatte. Der Blonde hatte keine Ahnung, was es bedeutete, wenn ein Krieg tobte. Und Bilder wie diese würde es in der nächsten Zeit wahrscheinlich immer wieder geben. Er konnte nur hoffen, dass er nicht jedes Mal Träume davon bekam.

Und wenn der Krieg dann endgültig ausgebrochen war, würde es fast nur noch Gemetzel geben, in denen die Kämpfer der einen Seite gegen Kämpfer der anderen Seite kämpfen würden. Massaker wie dieses würde es nur noch sehr selten geben, da sich dann auch die Todesser auf den Krieg mit dem Feind würden konzentrieren müssen.

Als Harry das Portrait der Fetten Dame erreichte, murmelte er schnell das Passwort und schlüpfte hinein, sobald er durch die Öffnung passte. Er rannte die Treppen zum Jungenschlafsaal der Fünftklässler hoch und stürmte in das Zimmer.

Die Tür schlug mit einem lauten Knall zu, der Sirius aufschrecken ließ, der in einem Buch gelesen hatte, solange sein Patenkind in der Großen Halle war. Was er sah, verwirrte ihn. Der Gryffindor war eigentlich relativ ruhig und gelassen zum Frühstück gegangen. Umso seltsamer war es, dass der Junge jetzt mit einem Ausdruck bitterer Hoffnungslosigkeit und Resignation den Raum betrat und nun an der Tür lehnte, als hätte er nicht mehr genug Kraft, selbstständig zu stehen.

Der Animagus lag immer noch wie erstarrt in dem Bett, das er derzeitig in Anspruch nahm, und sah zu, wie Harry an der Tür entlang zu Boden sank. Der Jüngere zog seine Knie an seinen Oberkörper, schlang seine Arme um seine Beine und legte seine Stirn oben auf, während er mit seinem Rücken immer noch an der Tür saß. Das Erschreckendste an seiner Erscheinung, war aber nicht die Haltung, sondern der leere Blick, der sich in seinen Augen widerspiegelte. Würde der Jugendliche weinen, wäre es nur natürlich, egal, was in der Halle anscheinend passiert war, aber diese Leere wirkte beinahe schon bedrohlich.

Der Ältere sprang vom Bett auf und lief zu seinem Patensohn. Er kniete sich neben den Sitzenden und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Als keine Reaktion erfolgte, begann er, sich ernste Sorgen zu machen. Was war nur mit dem Jungen los?

Gerade als Sirius sich entschieden hatte, den erstarrten Jugendlichen ins Bett zu tragen, blinzelte eben dieser mit den Augen. Er schüttelte seinen Kopf, wie um sich auf seine Sicht konzentrieren zu können, die anscheinend nicht ganz klar war. Dann bemerkte er die Hand auf seiner Schulter und folgte ihr mit seinen Blicken zu ihrem Besitzer - Sirius.

"Was war denn los, Harry? Was ist in der Großen Halle passiert?", erkundigte sich Sirius. Er versuchte gar nicht erst, der Anderen zu fragen, wie es ihm ging. Er würde sowieso keine richtige Antwort erhalten.

"Die Zeitung ist gekommen", antwortete Harry, als würde der Satz alles erklären. Nur tat er das nicht!

"Ja, und? Die Zeitung kommt doch immer morgens!" Darauf warf Harry Sirius nur einen bedeutungsvollen Blick zu. Da machte es klick bei dem Animagus: "Aber nicht an Feiertagen!" Der Gryffindor nickte nur. "Du meinst gestern...?!?" Wieder nur ein Nicken. Und Sirius wusste alles, was er zu wissen brauchte.

Die nächste Zeit schwiegen die beiden Schwarzhaarigen. Der Ältere hielt sein Patenkind einfach nur im Arm, während der Jüngere sich an seinen Paten lehnte.

Der Fünfzehnjährige hatte nur selten Gelegenheit, sich anzulehnen und schwach zu sein, und es konnte ihm nur gut tun, wenn er zur Abwechslung mal nicht den starken Helden spielen musste, den fast alle Welt in ihm sah. So nutzte er seine Chance und ließ sich festhalten.

Während sie so standen, bildeten sich in Harry dunkle Gedanken, die er nicht vertreiben konnte. Diese Gedanken tauchten immer wieder in seinem Bewusstsein auf, zwar konnte er sie früher verdrängen, aber die Nähe zu seinem Paten machte dies unmöglich.

Sirius kämpfte mit im Krieg gegen Voldemort, die Wahrscheinlichkeit, dass er ihn auch überlebte, war nicht besonders hoch. Erst recht nicht, wenn auch noch die Zaubererwelt und die Muggelwelt glaubte, dass er ein Verbrecher, ein Massenmörder, war und ihn suchen ließ. Und da lag das Problem. Harry wusste nicht, was er tun würde, wenn sein Pate sterben sollte und er damit seinen letzten wirklichen Halt verlieren würde. Aber eines wusste er sicher: Wenn er Sirius jetzt verlieren würde, würde er daran endgültig zerbrechen. Und wenn Voldemort das auch wusste, gäbe es für ihn einen leichten Weg, seinen Feind von seinem ersten Platz auf der Abschussliste zu streichen. Warum musste Voldemort auch unbedingt seine Vernichtung zur obersten Priorität erklären?! Egal wie es ausgehen würde, man konnte nur hoffen, dass der Krieg so schnell wie möglich endete. Selbst wenn es bedeuten würde, dass das Schlangengesicht die Macht über die Welt erlangte!

Ein plötzliches Klopfen riss beide aus ihren Gedanken und sie lösten sich voneinander. Zuerst sahen sie auf die Tür, bis es erneut klopfte. Da erst bemerkten sie, dass das Klopfen von einem Fenster kam und blickten in die entsprechende Richtung. Dort, vor dem Fenster, erkannten sie eine Eule, die anscheinend um Einlass gebeten hatte. Der Bewohner dieses Schlafsaals ging zum Fenster und öffnete es, worauf der Besucher sofort zu dem ehemaligen Gefängnisinsassen flog. Der Animagus entfernte den Brief, der an das Bein der Eule gebunden war und las ihn. Die Eule flog auch gleich wieder hinaus, da sie ihren Auftrag beendet hatte und wohl nicht mehr auf eine Antwort warten musste.

Als Sirius sich den Brief durchgelesen hatte, meinte er zu Harry:"Ich muss zu Dumbledore. Es scheint wichtig zu sein."

Harry nickte. "Wir haben uns nicht mehr gesehen, seit ich runter gegangen bin!" Mehr sagte der Jüngere nicht. Danach verließ er ohne ein weiteres Wort den Raum und guckte, ob der Gemeinschaftsraum leer war.

Nachdem der Gryffindor nicht mehr hoch gekommen war, verwandelte sich der Verbliebene in einen schwarzen Hund und folgte seinem Patenkind. Im Gemeinschaftsraum konnte er den Jungen in einem der Sessel am Kamin sitzen sehen. Dann schritt der Hund auf das Portrait zu und schlüpfte hinaus, sobald es sich geöffnet hatte, um zu Dumbledores Büro zu laufen.

Harry starrte auch dann noch in die Flammen, als sich der Eingang zum Gryffindorturm schon längst wieder geschlossen hatte...
 


 

Ende Kapitel 6
 


 

[1] Also würde vollkommen ausgeruhter und gesättigter Mensch, der fit und gesund ist, einen Höchstwert von 100 haben, wäre der Mittelwert 50. Ein Mensch, der unter den gleichen Vorraussetzungen einen Höchstwert von 90 haben würde, hätte einen Mittelwert von 45.
 

So, wieder Ende! Tut mir echt Sorry, dass Harry in diesem Kapitel so... schwach erscheint, aber er kann ja nicht immer stark sein. Und Sirius hat sich einfach mal soeben hier eingeschlichen. Die Fußnoten füge ich nächste Woche ein, ich habe sie grade nicht bei.

Ich bedanke mich dann auch noch mal ganz herzlich bei meinen Reviewern und hoffe, dass sie sich dieses Mal wieder melden.

So, hab nichts mehr zu sagen.

Tschüssi,

Haruka

Interessante Neuigkeiten

The twins of destiny I (Erwachen und Finden)
 

Nein, ich bin nicht tot! Leider hat nur meine Muse entschieden, Urlaub zu machen - natürlich ohne meine Genehmigung! - und ich kam mit dem achten Kapitel nicht vorwärts. Ja, auch dieses Kapitel existiert mittlerweile vollständig, aber ich habe lieber noch eine Reserve, für den Fall, dass ich ein sehr langes Kreatief kriege.

Wenn ihr also Kapitel acht bald haben wollt, brauche ich ganz viele Vorschläge für Kapitel neun, das in den Osterferien spielt, sonst wird dieses Kapitel viel zu kurz für meinen Geschmack und ich muss mir was aus den Finger saugen, was nicht vorhanden ist, und das dauert.

Was eventuelle Probleme in der Schule angeht, man glaubt es kaum, aber die 11. Klasse ist fasst so wie die Vorherigen. Das heißt, bis zum nächsten Schuljahr wird mich die Schule nicht am Schreiben hindern - im Gegensatz zu meiner Lesesucht.

DER NÄCHSTE TEIL MUSS NICHT GELESEN WERDEN, ES BETRIFFT NUR MEIN ZEUGNIS!!

Wen's interessiert, mein Halbjahreszeugnis sah zwar nicht glänzend aus(aufgrund meiner Mundfaulheit, wie sich mein Klassenlehrer auszudrücken pflegt), aber mit einem Durchschnitt von 2,3333... bin ich eigentlich zufrieden. Meine Erdkundenote steht schon fest (2), weil Erdkunde epochal unterrichtet wurde(das heißt, ein Halbjahr Erdkunde, das andere Geschichte, und das drei Stunden die Woche jeweils). Ich habe in Französisch eine 2 bekommen, ganz überraschend, weil ich bei dieser Lehrerin seit ähm... der 6. oder 7. Klasse nur noch dreien habe. In Bio weiß ich nicht, wieso ich eine 2 gekriegt habe, so still wie ich war und mit ner 3+ in der Klausur, genauso wie in Englisch mit meiner drei, trotz meiner fehlenden Beteiligungen am Unterricht(meint, ich halte meine Klappe) und meiner 4+ in der Klausur(Inhalt 2, Ausdruck 4(-) und Sprachliche Richtigkeit 5-(<-- kann ich auf das scheiß Thema Zeitungen mit dem ganzen Fachjargon schieben, in der Vergleichsarbeit letztes Jahr hatte ich im schriftl. Teil eine 1 oder 2 und da haben wir einen Brief geschrieben). Ansonsten war an dem Zeugnis nichts Außergewöhnliches bis auf die 3 in Deutsch, was ich auf die Lehrerin schieben kann und die ich im Abi auf jeden Fall nicht mehr sehen werde(Juhu!!!), und die in Physik(eigentlich bin ich da ganz gut, aber ich bin zu still!). Aber Physik bin ich nach diesem Jahr endlich los, denn ich belege den Chemieleistungskurs(fragt nicht, wie ich auf die Idee gekommen bin, aber die 1 auf dem Zeugnis gibt mir recht!) und habe damit meine Pflicht einer Naturwissenschaft getan.

1. Danke an alle Reviewer (auch wenn zum letzten Kapitel gaaaaaaaaaaaaaanz viele geschrieben haben *stimmevorsarkasmustrieft*)

2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da in meinem nicht

vorhanden Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön wär.

3. Es wird betagelesen(mittlerweile) und zwar von Angelvoice. (ein riesiges

DANKE!!!)(Das mit dem Betalesen wird derzeitig nix, weil ich von Angelvoice seit ähm... irgendwann letztes Jahr nichts mehr gehört habe. (Wenn du das hier liest, melde dich doch bitte, damit ich weiß, dass du noch lebst!))

4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram (Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?)

5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden Fall noch mehr!)

Viel Spaß!!!
 

Kapitel 7

Interessante Neuigkeiten
 

"Ah, Sirius! Gut, dass du da bist!", begrüßte Professor Dumbledore den Animagus, der das Büro des Schulleiters betreten hatte. Außer dem alten Zauberer waren auch bereits andere Mitglieder des Phönixordens anwesend. Anscheinend war Sirius der Letzte, der erwartet wurde.

Während er sich auf den einzigen noch freien Sessel setzte, blickte er sich im Zimmer um. Er entdeckte Minerva McGonagall, Severus Snape, Remus Lupin, neben den er Platz nahm, die Weasleys, Mundungus Fletscher, ein kleiner Krimineller, der gute Kontakte hatte, Kingsley Shacklebolt, ein Auror des Ministeriums, seine Cousine Nymphadora Tonks, ebenfalls Auror, Alastor - Mad-Eye - Moody und einige andere. Und wie es aussah, wussten sie alle worum es ging!

"Nun, da ihr wahrscheinlich alle wisst, weshalb wir hier sind-", begann Dumbledore, wurde aber von Sirius unterbrochen:"Eigentlich habe ich keine Ahnung, worum es geht."

"Wäre ja was Neues, wenn der Bettvorleger mal wüsste, was los ist!", ließ sich die schneidende Stimme des Zaubertränkemeisters vernehmen.

Der Angegriffene konnte das natürlich nicht auf sich sitzen lassen. "Im Gegensatz zu den anderen Anwesenden kann ich nicht einfach so durchs Schloss spazieren, geschweige denn den Tagesprophenten abonnieren. Und da mein Patensohn noch nicht vom Frühstück zurück war, als ich herbestellt wurde, hatte ich keine Gelegenheit etwas zu erfahren. Leider kann ich nicht hellsehen, wie du wissen solltest."

Bevor aus diesem Streit noch mehr werden konnte, schritt der Älteste der Gruppe ein. "Würdet ihr nun bitte mit den Streitereien aufhören? Ich denke, die Angelegenheit ist ernst genug, damit ihr euch ausnahmsweise mal zusammenreißen könnt." Er sah die beiden Ermahnten kurz streng an, die darauf mehr oder weniger schuldbewusst ruhig wurden. Nun ja, Snape schien sich wohl keiner Schuld bewusst, denn er blickte weiterhin so ausdruckslos wie immer vor sich hin.

Sobald sich Professor Dumbledore sicher sein konnte, dass kein neuer Streit entbrennen würde, wiederholte er noch mal kurz für alle Anwesenden, was bereits der Tagesprophet berichtet hatte:"Gestern wurde gegen Mittag die Winkelgasse von Todessern angegriffen. Durch Schutzschilde wurde verhindert, dass Hilfe von außen vordringen konnte und der Gegenwehr von Innen wurde schnell Einhalt geboten. Ich brauche euch wohl nicht zu sagen, was dort genau passiert ist oder wie es danach dort aussah. Ihr hattet alle oft genug mit solchen Situationen zu tun.

Bei diesem Angriff wurden auch die Anwohner nicht verschont, sondern größtenteils auf die Straßen getrieben, wo sie das gleiche Schicksal wie die Anderen erleiden mussten. Unter den Opfern waren auch 13 Schüler und viele Zauberer und Hexen, die ihre Kinder auf Hogwarts hatten."

Nachdem der Schulleiter geendet hatte, herrschte eine beklemmende Stille im Raum. Das Gesagte hatte wohl am meisten Sirius getroffen, denn er wusste, dass Harry all dies beobachten musste. Dass das immer wieder vorkommen konnte, war auch nicht gerade beruhigend, denn es stand außer Frage, dass sein Patensohn anscheinend mit der Gabe des Sehens gesegnet war, was sich besonders in seinen Träumen bemerkbar machte. Er konnte nur hoffen, dass Harry daran nicht zerbrechen würde. Leider war das sehr unwahrscheinlich, schließlich hatte er bereits leichte Auswirkungen zu Gesicht bekommen und solange der Krieg dauern würde, würde er immer wieder solche Visionen haben.

Während Sirius über Harry nachdachte, machten sich auch die anderen still ihre Gedanken. Sie alle kannten diese Situation. Schon im ersten Krieg hatte Voldemort sich erst in Geduld geübt, nur um dann umso heftiger zuzuschlagen. Und mit einem Stümper wie Fudge - er behauptete immer noch fest, dass der Dunkle Lord unmöglich zurückkommen könnte - als Minister würde es ihm ein Leichtes sein, sich die britische Zaubererwelt unter den Nagel zu reißen, was zweifellos eines seiner Ziele darstellte. Es ging ihm mit Sicherheit nicht nur darum, Muggel und Schlammblüter auszulöschen. Und selbst wenn, als Herrscher einer Diktatur wäre es kein Problem, auch dieses zu tun.

Irgendwann wurde das Schweigen durch eine Frage gebrochen. "Was werden wir jetzt tun?"

"Wir können nicht viel mehr tun als vorher. Die von uns, die im Ministerium arbeiten, sollen sich auch weiterhin umhören und versuchen, so viele wie möglich von Voldemorts Rückkehr zu überzeugen. Der Minister versucht auch weiterhin hartnäckig, allen weiszumachen, dass Voldemort unmöglich für diesen Angriff verantwortlich sein kann.

Wenn Voldemort mit mehreren hundert Mann angegriffen hat, muss er mittlerweile eine große Anhängerschaft haben. Ich habe zwar gehofft, dass er noch einige Zeit brauchen würde, um seine Streitmacht zu sammeln, aber anscheinend hat er die letzten Monate viel zu tun gehabt. Ich muss euch alle bitten, vorsichtig zu sein, wenn ihr jemanden kennen gelernt.

Wirklich wichtige Angriffe seitens Voldemort werden wir leider nicht immer verhindern können, denn er hat dazu gelernt und legt bei Aktionen, an denen mehr als hundert Todesser beteiligt sind, einen Fluch über die Leute, der verhindert, dass sie darüber sprechen können. Er macht bei niemanden eine Ausnahme. ..."

Die Besprechung dauerte noch eine Stunde. Es wurden Aufgaben verteilt und die Situation besprochen. Sobald jeder wusste, was er zu tun hatte und es nichts mehr zu bereden gab, wurde die Sitzung für beendet erklärt. Die Mitglieder des Ordens verabschiedeten sich voneinander und verließen in einigem Abstand das Büro des Direktors. Es wäre zu auffällig, wenn auf einmal so viele Leute durch die Gänge der Schule liefen. Als Letzter ging Sirius in Form von Schnuffel und beeilte sich, in den Gryffindorturm zu kommen. Die Fette Dame hatte Anweisung, ihn in seiner Hundeform in den Turm zu lassen.

Als er dann den Jungenschlafsaal der Fünftklässler betrat - diesmal in Menschenform, er musste schließlich die Türklinke benutzen, was sich mit Pfoten so gut machte -, konnte er sein Patenkind friedlich schlafend in seinem Bett liegen sehen. Zuerst wunderte er sich, dass Harry einfach schlafen konnte, wenn er in den letzten Nächten doch immer wieder Albträume hatte, aber als er auf das Nachttischchen sah, konnte er ein kleines, leeres Fläschchen sehen. Ein Schlaftrank. Er seufzte. Na ja, Hauptsache er konnte mal ruhig durchschlafen.

Er verwandelte sich wieder in seine Animagusform und legte sich auf das Bett neben Harry.
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge. Am Neujahrstag war es dann soweit: Sirius musste zu einer neuen Mission aufbrechen. Eigentlich passte es dem Animagus gar nicht seinen Patensohn allein zu lassen, aber er hatte keine große Wahl. Sie wussten beide, dass es wichtig war, was Sirius tat. Trotzdem machte es das nicht wirklich leichter.

Nachdem die Schwarzhaarigen nach der Ordenssitzung dazu gekommen waren, sich zu unterhalten, wollte der Ältere wissen, wie der Andere diese Träume aushielt, ohne verrückt zu werden. Als Antwort erhielt er ein simples ,Gar nicht' und der Gefragte wechselte auch sofort das Thema. Es hätte nichts gebracht tiefer zu bohren, also ging Sirius darauf ein.

Der Abschied war überraschend kurz und auch ziemlich gefühllos, was sich wohl darauf zurückführen ließ, dass weder Harry noch Sirius Verabschiedungen mochten, denn sie wussten nicht, ob sie sich noch mal wieder sahen. Sie verstanden die Beweggründe und dachten nicht viel darüber nach.

Als Harry dann seinem Paten nachsah, hatte er das unbestimmte Gefühl, dass er sich keine Sorgen machen musste und er ihn auf jeden Fall wieder sehen würde.

Die letzten Tage genauer betrachtend wurde Harry sich darüber bewusst, dass es ihm wirklich gut getan hatte. Es schien sogar ganz so, als habe sich die Dunkelheit in seiner Seele wieder etwas zurückgezogen. Das konnte für ihn natürlich nur von Vorteil sein, auch wenn er bezweifelte, dass dieser Zustand von Dauer sein würde.

Nach einer Weile ging Harry dann wieder ins Schloss. Auf die Dauer war es draußen dann doch zu kalt, es war immerhin Winter und in den Schottischen Highlands war er besonders rau. Natürlich hatte das auch seine Vorteile, denn Schnee war eine wunderbare Beschäftigung, wenn man jemanden hatte, der einem im Freien Gesellschaft leistete. In Little Whinging konnte er diese Art der Beschäftigung in der kalten Jahreszeit so gut wie nie nutzen; und das lag zur Abwechslung mal nicht nur an seinen nicht vorhandenen Freunden, denn ohne Schnee war eine Schneeballschlacht recht witzlos und für Schneemänner hatte es natürlich auch nie gereicht.

Weiterhin vor sich hingrübelnd achtete der schwarzhaarige Gryffindor nicht auf seine Umgebung und bezahlte diesen Umstand damit, in eine andere Person hinein zu rennen. Noch zu abgelenkt durch seine eigenen Gedanken hatte er keine Chance zu verhindern, dass sein Hintern mal wieder unliebsame Bekanntschaft mit dem Boden machte.

Eine Entschuldigung murmelnd erhob er sich, immer noch nicht wieder ganz anwesend, vom Boden und wollte gerade an der angerempelten Person vorbeigehen, als er begriff, wen er da fast umgerannt hatte. Vor ihm stand Professor Daley, seine Lehrerin für Verteidigung, und sah ihn ziemlich verdattert an.

Seltsamerweise - und er hatte wirklich nicht die geringste Ahnung, wieso - erinnerte sie ihn an ein Photo, auf dem Sirius mit seiner neuesten Flamme in der Schule abgebildet war. Laut Sirius hatte die Beziehung wohl sogar sehr lange gehalten, auch bis nach der Schule, und war erst kaputt gegangen, als Sirius ins Gefängnis gewandert war. Leider hatte der ehemalige Häftling kein Wort über ihren Namen verloren, weshalb Harry sich nun nicht sicher sein konnte, ob seine Lehrerin nun Sirius alte Freundin war. Man müsste es auf einen Versuch ankommen lassen.

"Professor Daley, kann ich mal kurz mit Ihnen sprechen?", fragte der Schüler seine Professorin.

Völlig überrumpelt bedeutete ihm die Ältere nur, ihr zu folgen, und ging voraus zu ihrem Büro. Kurz darauf stellte der Dunkelhaarige fest, dass es das gleiche Büro war, das auch schon die Vorgänger der jetzigen Lehrerin für Verteidigung bewohnt hatten. Wäre auch merkwürdig gewesen, wenn alle Lehrer für ein einziges Fach immer ein anderes Büro gehabt hätten.

"Nun, Mister Potter. Was ist denn so dringend, dass Sie noch in den Ferien mit mir sprechen müssen, wo Schüler doch während der Ferien grundsätzlich ein sehr großen Bogen um ihre Lehrer machen?", erkundigte sich die Blonde, die sich inzwischen wieder gefangen hatte. Ihre Fassung verabschiedete sich aber bereits bei seinen nächsten Worten wieder.

"Ich wollte wissen, ob Sie Sirius Black persönlich kennen."

Dieser eine Satz reichte aus, um ihre gesamte Gefühlswelt auf den Kopf zu stellen. Diese Tatsache konnte auch der Gryffindor nicht übersehen und sie sorgte dafür, dass er sich in dieser Sache sicher wurde.

Eben jene Sicherheit war vorher nicht vorhanden gewesen, denn Menschen veränderten sich im Laufe der Zeit und in diesem Fall hatten die Veränderungen vierzehn Jahre Zeit, um von statten zu gehen. Es hätte auch sein können, dass Professor Daley nur so ähnlich aussieht, wie Sirius Ex-Freundin, was ja auch mal vorkommen konnte. Deshalb war es auch nur eine plötzliche Ahnung gewesen, die ihn hatte nachfragen lassen. Sollte er Recht behalten, konnte es nur gut sein, denn er wusste, dass Sirius das Mädchen von dem Foto noch immer liebte, da hatte auch Askaban nichts daran ändern können.

Jedenfalls dauerte es fast eine Minute, bis die wieder fassungslose Professorin auf seine Frage mit einer Gegenfrage antwortete:"Wieso sollte ich ihn denn persönlich kennen?"

"Ich habe ein Foto dem Sirius mit einem Mädchen drauf ist, das Ihnen verdammt ähnlich sieht. Da wollte ich nur mal nachfragen, ob Sie es wirklich waren." Harry ließ sich nicht in die Karten gucken und ließ die Lehrerin vor ihm im Dunkeln tappen, was seine Beweggründe für dieses Gespräch anging. Er wollte erstmal sehen, wie sie über diese ,Gasexplosion' dachte, die angeblich sein Pate verschuldet hatte, bevor er Dinge preisgab, die für den Flüchtling gefährlich wurden. Er wollte ihn nicht wieder in Askaban sehen. Nicht, wenn ihn immer noch ein Kuss eines Dementors erwartete. Er hatte schon damals in seinem dritten Schuljahr zu viel aufs Spiel gesetzt, um Sirius dieses Schicksal zu ersparen, als dass er ihn jetzt wieder durch einen einfachen Fehler wieder in Bedrouille brachte.

"Auch wenn es mich nichts angeht, würde ich gerne erfahren, weshalb Sie ein Foto von Sirius Black haben", meinte die Ältere. Ihre Frage war berechtigt. Es kam ja nicht jeden Tag vor, dass ein Schüler Fotos von einem Massenmörder besaß. Immerhin war nicht gerade allgemein bekannt, dass er unschuldig war, woran sie aber keine Minute gezweifelt hatte.

"In meinem ersten Schuljahr hat mir Hagrid ein Fotoalbum geschenkt, in dem Fotos von meinen Eltern drin waren. Unter Anderem auch ein Foto von Sirius Black. Ich hab zwar eine Weile gebraucht, um ihn zu erkennen, aber wenn man es weiß, ist es klar ersichtlich. Und als ich es mir vor ein paar Tagen mal wieder angeschaut habe, fiel mir ein Foto auf, auf dem scheinbar eine jüngere Version von Ihnen abgebildet war. Da wollte ich Sie mal fragen, ob Sie ihn persönlich kennen und wenn, ob Sie wissen, was er mit meinen Eltern zu tun hat", erklärte der Schüler. Er hatte zwar nicht ganz die Wahrheit gesagt, aber er hatte auch nicht gelogen. Er hatte zwar einfach einige Tatsachen ausgelassen und sich so die Wahrheit etwas zurechtgebogen, aber er hatte nicht gelogen!

"Ah ja. Nun, Sirius Black war der beste Freund Ihres Vaters und während unserer gemeinsamen Schulzeit waren wir beide ein Paar. Sie wissen sicher, warum Black gesucht wird? ... Gut! Nicht ganz so bekannt ist die Tatsache, dass sich Ihre Eltern vor Voldemort versteckt haben, weil sie wussten, dass er sie suchte und töten wollte. Sirius Black soll Ihre Eltern an Voldemort verraten haben und danach die Straße mitsamt Peter Pettigrew in die Luft gejagt haben. Den Rest kennen Sie."

Das war natürlich nur eine gekürzte Fassung der ganzen Geschichte, aber interessanterweise hatte Daley am Ende, als es an Sirius Part in der Geschichte ging, von ,soll blablabla getan haben' gesprochen und nicht davon, dass er es getan hatte. Das könnte auf ihre Meinung schließen lassen. Also zum Frontalangriff übergehen.

"Sie glauben also nicht, dass er für all das verantwortlich war?", fragte Harry unbedarft, auch wenn er bei dieser Frage natürlich einen Hintergedanken hatte.

"Wie... wie kommen Sie darauf?", stotterte sie. Es musste ja nicht jeder wissen, dass sie ihren ehemaligen Freund für unschuldig hielt.

"Sie haben selbst gesagt, dass Sirius das alles getan haben SOLL!!! Nicht, dass er es getan HAT!!!", antwortete der Schwarzhaarige.

Er hatte mittlerweile keine Zweifel daran, dass es eine gute Idee gewesen war, diesem ,Geheimnis' auf den Grund zu gehen. Nun formte sich in seinem Kopf ein Plan, mit dem er seinem Paten das Leben etwas verschönern könnte. Außerdem hätte der Flüchtling dann einen Grund mehr, am Leben zu bleiben und für seine Freiheit zu kämpfen. Und wenn er Sirius einziger Lichtblick in Askaban gewesen war, würde sich das jetzt nicht geändert haben. Und er wollte nicht wissen, was der Animagus tun würde, sollte ihm, Harry, etwas passieren. Es konnte natürlich auch sein, dass er seinen persönlichen Wert für Sirius zu hoch ansetzte, aber er würde lieber auf Nummer sicher gehen. Schließlich wollte er, dass die, die er zu seiner Familie zählte - also das, was von seiner Familie übrig war, und seine engsten Freunde -, glücklich wurden, wenn dieser sinnlose Krieg endlich endgültig vorbei sein würde.

"Nun gut. Nein, ich glaube nicht, dass Sirius diese dreizehn Menschen getötet hat. Und ich traue ihm auch nicht zu, dass er seinen besten Freund verraten hat. Die beiden waren wie Brüder. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er ihn so einfach an Voldemort verraten hat. Ich kenne, oder besser kannte ihn sehr gut, wahrscheinlich mit am besten von allen seinen Freunden, und er hat Voldemort gehasst, weit mehr, als er seine Eltern gehasst hat, und DAS will was heißen. Er hätte nie irgendjemanden an dieses Monster verraten, egal wie sehr er denjenigen gehasst hätte, von seinem besten Freund ganz zu schweigen! Leider hätte das niemals ausgereicht, um seine Unschuld zu beweisen, und die Regierung ist zu engstirnig, als dass sie zugeben würde, einen Fehler gemacht zu haben. Deswegen würden sie nie zulassen, dass man ihn mit Veritaserum befragt. Es wäre zu peinlich, wenn sich herausstellen würde, dass sie einen Unschuldigen für zwölf Jahre in Askaban eingesperrt haben", sagte sie, wie um ihre Meinung zu rechtfertigen.

Sie hatte zwar das Gefühl, dass der vor ihr sitzende Junge mehr wusste als er zugab, und sie sich daher vor ihm nicht zu rechtfertigen brauchte, aber es war eben nur ein Gefühl. Sie hatte ihm sowieso nur deshalb ihre Meinung zu diesem Thema mitgeteilt, weil der Gryffindor anscheinend ganz objektiv an diese Sache heranging. Das war an sich schon recht seltsam, da die Wenigsten auch nur die Geringsten Zweifel an Sirius Schuld hatten.

Sie konnte sich noch gut an ihr Gespräch mit dem Leiter des Phönixordens vor über vierzehn Jahren erinnern. Der alte Mann hatte nur selten eben diesen Eindruck gemacht - auch nur ein alter Mann zu sein -, aber an diesem Tag konnte man ihm all die Jahre ansehen, die er schon hinter sich hatte. Sie hatte damals geschrieen, getobt, geweint, konnte einfach nicht glauben, dass der Mensch, den sie so sehr liebte, sie alle verraten haben sollte. Aber deklarierte ganz geduldig und mit einer Ruhe, für die sie ihm am liebsten an die Gurgel gegangen wäre, dass alle Beweise für die Schuld des Animagus sprachen, es sogar Zeugen - natürlich wurde den Muggeln sofort danach das Gedächtnis verändert - gegeben hätte, die alles bestätigten.

Wenige Tage später war sie für mehrere Jahre in der Muggelwelt verschwunden; sie wollte erstmal nichts mehr mit ihrer eigenen Welt zu tun haben. Ihr Cousin, Severus, war so ziemlich der einzige Zauberer, zu dem sie trotzdem noch Kontakt hatte. Er war für sie schon immer so was wie ein älterer Bruder gewesen, und auch wenn er nicht begeistert von ihrer Beziehung mit Sirius war, wollte er doch immer nur, dass sie glücklich war. Sie hatten beide keine berauschende Kindheit gehabt, was an der Verwandtschaft zwischen ihren Vätern liegen könnte, die beide den gleichen Urgroßvater hatten, der seine Erziehungsmethoden über seine Kinder und Enkelkinder weitergegeben hatte, woraufhin sie natürlich auch in den Genuss dieser Methoden gekommen waren. Sie hatte es aber noch verhältnismäßig gut, denn ihre Mutter hatte die Launen ihres Vaters überraschend gut im Griff und besaß genug Mutterinstinkte, die dafür sorgten, dass sie sich genug um ihre Tochter kümmerte. Durch viele Familientreffen hatte sich zwischen ihnen dann eine geschwisterliche Beziehung gebildet, auch wenn ihre Charaktere grundverschieden waren. Den ersten großen Streit hatte es erst gegeben, als sie Severus ihre Beziehung zu Sirius gestanden hatte, den er verabscheute. Aber nach einiger Zeit akzeptierte ihr Cousin ihre Gefühle für seinen Schulfeind. Sie hielt sich auch immer aus ihren Streitigkeiten heraus.

Ihre herausragendste Eigenschaft, ihre fast unerschütterliche Loyalität, die nur schwer zu erlangen war, hatte sie nach Hufflepuff gebracht. Diese Tatsache hatte ihr von ihrem Vater eine gehörige Tracht Prügel eingebracht.

Im fünften Schuljahr, als Sirius diesen Stunt mit Remus und Severus abgezogen hatte, zerriss es sie innerlich. Ihre Loyalität gegenüber Severus und ihre Gefühle für Sirius ließen sie beinahe verzweifeln.

Nach diesem Ereignis distanzierte sich ihr Cousin immer mehr von ihr, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Dieses Verhältnis hatte sich erst nach Voldemorts Niederlage in Godric's Hollow wieder gebessert, als sich Severus bemühte seine am Boden zerstörte Cousine zu trösten. Sie fand es zwar merkwürdig, dass er nicht die Gelegenheit nutzte, um über den Animagus zu meckern, aber warum sollte sie sich beschweren. Außerdem wusste sie, dass ihm Familie über alles ging, na ja seine Eltern waren da eine Ausnahme, aber ansonsten...

Den Job in Hogwarts hatte sie nur angenommen, weil sie dafür sorgen wollte, dass sich die Kinder verteidigen konnten, wenn es drauf ankam. Sie hatte Dumbledore immer noch nicht wirklich verziehen, dass er Sirius damals für schuldig hielt.

Sie wusste nicht, dass es im Orden längst bekannt war, dass der Flüchtling unschuldig war, denn sie hatte sich bis jetzt geweigert, dem Orden wieder beizutreten.
 

Während dem gedanklichen Ausflug in die Vergangenheit von der Professorin, überlegte Harry, wie er seinen Plan am besten ausführen sollte, damit er Erfolg hatte. Und nun, wo er einen Entschluss gefasst hatte, wollte er ihn so bald wie möglich in die Tat umsetzten.

"Professor Daley? Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben."

Harry hatte sich bedankt und machte nun Anstalten zu gehen, als ihn seine Lehrerin nochmals zurückhielt:"Einen Moment noch, Mr. Potter! Was denken Sie von Sirius Black?"

"Ich denke, er ist unschuldig. Ich bin selbst schon in den Genuss, der Unfähigkeit unseres geschätzten Ministers gekommen und soweit ich weiß, gab es nicht mal eine Verhandlung. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er einen Fehler gemacht hat", meinte Harry, bevor er das Büro der Lehrerin verließ. Als er seiner Lehrerin seine Meinung zu diesem Thema gesagt hatte, hatte er ihr gleichzeitig einen Hinweis gegeben. Es würde sich zeigen, ob sie ihn verstehen würde.
 

Hallo Schnuffel!

Ich weiß, dass wir uns erst gesehen haben, aber ich habe interessante Neuigkeiten!

Du erinnerst dich doch sicher noch daran, dass wir über dieses eine Foto gesprochen haben, das mit dir und deiner Freundin. Tja, ob du es glaubst oder nicht, sie arbeitet hier an unserer beliebtesten Stelle, für die wir jedes Jahr jemand neues brauchen.

Nun ja, ich habe mich mit ihr mal unterhalten, weil ich mir erstmal sicher sein wollte, dass sie es auch ist. Dabei habe ich herausgefunden, dass sie dich nicht für das, was damals passiert ist, verantwortlich ist. Sie meinte, sie könne sich nicht vorstellen, dass du so etwas wirklich tun würdest.

Das war's erstmal. Ich wollte nur, dass du bescheid weißt.

Bis bald,

dein Patensohn
 

Tief in Gedanken stand Harry an dem Fenster in der Eulerei, von dem aus Hedwig gerade mit einem Brief davon geflogen ist, und blickte seiner treuen Schneeeule hinterher. Er hoffte, dass sie ihr Ziel sicher erreichen würde und er den Adressaten nicht durch seine Nachricht in Gefahr gebracht hatte. Dass sein Plan funktionieren konnte, bezweifelte er nicht. Wenn bloß nichts dazwischen kam.

Erst lange nachdem er Hedwig nicht mehr sehen konnte, bewegte er sich von seinem Platz weg und verließ durch die Tür die Heimat der Schuleulen.
 

"Harry!!! Ich hab dich so vermisst! Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, dass du hier alleine bleiben musstest. Wie geht's dir? Hast du auch alle Hausaufgaben? Ich musste Ron fast verprügeln, damit er sie macht. Du kennst ihn ja..."

Harry stand an der Treppe vor der Eingangshalle im Außen und hatte auf die Ankunft seiner beiden besten Freunde gewartet, die dieses Weihnachten zu Hause verbracht hatte. Mittlerweile hatte er aber Probleme mit seiner Atmung, da Hermine ihn in ihrer Freude sehr überschwänglich umarmte - so überschwänglich, dass sie ihm die Atemwege abschnürte, sodass er keine Luft mehr bekam. Während Hermine wie ein Wasserfall von ihren Ferien sprach, lief der Umarmte aus Sauerstoffmangel langsam blau an. Die Braunhaarige schien davon nicht viel mitzukriegen und auch nicht gewillt, diese atemberaubende Umarmung zu beenden.

Ron stand erstmal nur breit grinsend daneben. Er wusste, welche Sorgen sich Hermine die ganzen Ferien über gemacht hatte. Er selbst hatte natürlich auch registriert, dass sein bester Freund sich seit den Sommerferien stark verändert hatte. Ihm war natürlich klar, dass die ruhigeren, beherrschten Charakterzüge auf die Vorfälle des letzten Schuljahres, vor allem aber die dritte Aufgabe des Trimagischen Turniers und der daraus resultierende Ausflug auf den Friedhof, der schließlich Cedrics Tod zur Folge hatte, zurückzuführen waren. Die Tatsache, dass der Schwarzhaarige tagsüber immer wieder für einige Stunden verschwand, war natürlich auch nicht zu übersehen, auch wenn Ron sich zugestehen musste, dass zu Anfang weder ihm noch Hermine wirklich aufgefallen war, dass sie häufiger Zeit für sich hatten, weil sie allein waren. Oder anders gesagt, dass Harry immer dann zu verschwinden schien, wenn sie auch nur ansatzweise anfingen zu turteln. Falls sie ihn dann suchten, fanden sie ihn meistens in der Bibliothek, während er seine Hausaufgaben erledigte.

Gerade als Harry schon glaubte, er würde gleich ohnmächtig umfallen - inzwischen sah er schwarze Punkte vor seinen Augen -, meinte Ron zu seiner Freundin:"Wenn du nicht willst, dass Harry erstickt, solltest du ihn langsam loslassen, Hermine!"

Sofort zuckte das Mädchen zurück, entließ den Jüngeren aus ihren Armen und gab ihm somit die Möglichkeit wieder Luft zu atmen.

"Oh, entschuldige Harry! Ich war einfach nur so froh, dass es dir gut geht. Nach dem Anschlag hatte ich solche Angst, dass dir was passiert sein könnte!", bat Hermine verlegen auf den Boden schauend um Entschuldigung; sie war mittlerweile knallrot angelaufen. Es war ihr sehr peinlich, dass sie fast ihren besten Freund erdrückt hätte.

"Mach dir nichts draus, Hermine, mit mir ist alles in Ordnung! Und da ich jetzt auch wieder atmen kann, können wir ja bestimmt rein gehen, wenn es euch nichts ausmacht. Mir ist kalt!"

Kurze Zeit später saßen die drei Gryffindors in ihrem Gemeinschaftsraum auf ihren Lieblingssesseln vor dem Kamin und erzählten sich gegenseitig von ihren Weihnachtsferien. Harry hatte begonnen. Er hatte ihnen von Sirius erzählt, von der Reaktion der Schüler auf den Anschlag, die Dekoration der Großen Halle, von beobachteten Schneeballschlachten zwischen den verschiedenen Häusern und von dem, was sonst noch so in der Schule los war. Seine Träume und das Gespräch mit Professor Daley ließ er unerwähnt.

Als nächstes berichtete Hermine von ihrem Besuch zu Hause:"Wie ihr wisst war ich bei meinen Eltern. Die ersten Tage waren recht langweilig, also habe ich sie mit Hausaufgaben verbracht. Mum hat mich in der ersten Ferienwoche einmal zu Madam Tussaud's mitgenommen. Die Wachsfiguren sahen total echt aus und das Ganze ohne Zauberei! Über die Feiertage waren meine Eltern und ich bei meinen Großeltern eingeladen. Sie wohnen in der Nähe von Brighton, fast direkt am Meer. Ich war schon so lange nicht mehr bei ihnen zu Besuch. Sie wissen nichts von der Zaubererwelt und glauben, dass ich auf ein ganz normales Internat für Muggel gehe. Ihr müsst unbedingt mal bei meinen Großeltern zum Essen kommen. Meine Grandma ist eine der besten Köchinnen in ganz England. Bei ihr schmeckt es fast besser als hier! Und bei den Portionen, die sie immer macht, würde sogar so ein Vielfraß wie du satt werden, Ron. Und die Sonnenuntergänge sehen so schön aus. Ich euch ein paar Fotos von der Küste mitgebracht... Hier! Kurz nach Weihnachten waren wir dann im Britischen Museum. Dort war eine Sonderausstellung über keltische Völker. Das war so interessant! Wusstet ihr, dass die ursprüngliche Heilmagie von den Druiden kommt und auch bestimmte Zweige der Wahrsagerei wurden von ihnen erfunden. Sie haben auch Menschenopfer gehabt, schrecklich! Silvester habe ich dann mit meinen Eltern im Fuchsbau verbracht. Hier wird das ja nicht groß gefeiert, deshalb war es schön mal wieder ein richtiges Feuerwerk zu sehen. Fred und George haben natürlich ihre eigenen Sachen hergestellt, die sie dann hochgejagt haben. Und Ron, das kannst du dir gar nicht vorstellen, hatte mit seinen Hausaufgaben nicht mal angefangen, als ich bei ihm ankam! Du kennst ja sein Theater, wenn es darum geht, Harry, nicht?

Jeweils war ich völlig entsetzt, als ich von dem Angriff auf die Winkelgasse gehört habe. Ich habe den Tagespropheten über die Ferien abbestellt gehabt. Es muss bestimmt schrecklich gewesen sein. Die Bilder in der Zeitung waren wesentlich eindrucksstärker als der ganze Artikel. Und weißt du, was das Beste war? Fudge hat in einem Interview behauptet, dass sich die Todesser anscheinend sammeln, um sich wegen des Todes ihres Meisters an dem Ministerium zu rächen. Lächerlich!

Na ja, das weißt sicher schon alles."

In der Zeit in der Hermine erzählte, hörte Harry ihr gespannt zu. Ron kannte das meiste ja bereits. Als sie die Fotos erwähnte, griff sie in ihren kleinen Rucksack, den sie noch nicht in ihren Schlafsaal gebracht hatte, und zog ein Päckchen Fotos heraus. Bei dem Abschnitt über die Hausaufgaben verzog Ron sein Gesicht. Anscheinend hatte seine Freundin aufs Heftigste zusammengestaucht. Und als die Braunhaarige zu dem Vorfall in der Winkelgasse kam, schlich sich, von den anderen Beiden unbemerkt, für kurze Zeit ein Schatten in Harrys Gesicht. Mittlerweile hatte er auch die Berichte der Zeitungen vom ersten Weihnachtstag gelesen. Es ist alles total verharmlost worden.

"Nun, Ron? Wie sahen deine Ferien aus, bevor Hermine sich dir angenommen hat?"

"Du weißt doch, wie es bei uns zugeht. Zu Weihnachten gab es ein großes Festessen. Alle waren da. Auch Bill und Charlie. Sogar Percy ist mit Verlobten vorbeigekommen. Er ist vor zwei Monaten mit ihr in eine eigene Wohnung gezogen. Na ja, du solltest sie kennen, es ist diese Ravenclaw, Penelope Clearwater.

Hermine kann richtig brutal werden. Wenn ich es nicht erlebt hätte, würde ich es nicht glauben, aber sie hat mich fast verprügelt, nur damit ich diese dummen Aufgaben mache. Und den Rest kennst du ja."

Nachdem sie sich alles erzählt hatten, beschlossen sie, die Zeit bis zum Abendessen draußen zu verbringen. Ron und Hermine gingen nur schnell in ihre Schlafsäle, um ihr Gepäck auszupacken. Harry blieb unten vor dem Karmin und wartete auf seine Freunde.

Sobald das Pärchen wieder zurück war, zog sich Harry noch schnell seine Sachen für draußen an, die er über die Lehne des Sessels gehängt hatte, und die drei Gryffindors machten sich auf den Weg zur Eingangshalle, die sie dann durchquerten, um nach außen zu gelangen.

Als erstes machten die drei Freunde einen langen Spaziergang über die Ländereien des Schlosses und unterhielten sich über Belangloses. Nach einiger Zeit diskutierten Hermine und Ron über etwas. Leider wusste Harry nicht, um was es ging, weshalb er sich etwas ausgeschlossen fühlte. Langsam ließ er sich zurückfallen, damit er die anderen Beiden in ihrer Unterhaltung nicht störte.

Als seine Freunde ihn auch nach einer Viertelstunde noch immer nicht beachteten, entschloss er sich etwas gegen seine Langeweile zu unternehmen. Da er in diesem Jahr noch an keiner Schneeballschlacht mitgewirkt hatte, war er der Meinung, dass man das doch jetzt einfach ändern könnte. Vorsichtig bildete er zwei Schneebälle, jeweils einen pro Person, und warf sie in kurzen Abständen auf die vor ihm Herlaufenden.

Erschrocken drehte sich das Paar zu ihm um, um zu sehen, von was es getroffen wurde - Hermine am Rücken und Ron am Hinterkopf -, nur um zu sehen, wie Harry eine weitere Kugel formte, in ihre Richtung warf und nur ganz knapp an ihnen vorbei schoss. Nur aufgrund ihrer Reflexe konnten sich sowohl die Braunhaarige als auch der Rothaarige dem geballten Schnee entziehen.

Natürlich konnte der Größte der Anwesenden diese Schandtat nicht auf sich sitzen lassen, was zur Folge hatte, dass in der nächsten Minute eine heftige Schneeballschlacht entbrannte, aus der sich auch das einzige anwesende Mädchen nicht heraushalten konnte.

Wegen ihrer Nähe zum Schlossportal ließ es sich nicht vermeiden, dass umherspazierende Schüler von Querschlägern in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese Tatsache war die Ursache für eine Kettenreaktion, die für die Teilnahme vieler betroffener Jugendlicher an diesem Spektakel verantwortlich war.

Erst zur Zeit des Abendessens ebbte so langsam der Betrieb im kalten Schnee ab und die Schüler trudelten alle langsam aber sicher in die Große Halle, um sich die leeren Mägen zu füllen.

Als dann endlich auch der letzte Schüler an seinem Tisch saß, konnte man sehen, dass es einige Lücken gab. Um die freien Plätze herum machten sich traurige und besorgte Minen breit.

Bevor der erste Schüler wieder, in der Absicht, die Große Halle zu verlassen, vom Tisch aufstehen konnte, stand der Schulleiter vom Lehrertisch auf und erhob seine Stimme:"Nun, da ihr alle anwesend seid, bitte ich euch, bevor ihr euch in eure Gemeinschaftsräume zurückzieht, mir kurz Gehör zu schenken. Sicher wisst ihr alle von den Ereignissen am Heiligabend. Bei diesem Angriff sind viele Menschen gestorben und noch mehr haben nun auch nachhaltig unter den Folgen zu leiden. Auch ihr gehört leider zu denen, die indirekt von diesem Angriff betroffen sind. 13 eurer Mitschüler sind an diesem Tag ums Leben gekommen und auch Mitglieder eurer Familien zählen zu den Opfern. Ich bim sicher, dass euch diese Tat getroffen hat und drücke euch hiermit mein Beileid aus. Ich weiß, dass es immer wehtut, wenn man jemanden, den man liebt verliert und kann euch nur sagen, dass der Schmerz mit der Zeit verblasst, auch wenn er nie ganz verschwindet. Natürlich stehen ich und eure Lehrer euch jederzeit zur Verfügung, solltet ihr mal ein offenes Ohr brauchen."

Mit diesen Worten setzte sich Professor Dumbledore wieder. Er wusste, dass seine Schüler erstmal die Situation verarbeiten mussten.

Viele Schüler sahen bedrückt aus. Manche weinten und ließen sich trösten; andere Schüler trösteten ihre Freunde, trotz ihrer eigenen Trauer; in den Gesichtern einiger Jugendlicher spiegelte sich Zorn, Hass und Verzweiflung wieder, mit die schlechtesten Berater; nur wenige der Anwesenden sahen gänzlich gleichgültig aus, ob nun, weil es sie nicht berührte, oder weil sie nie Gefühle zeigten, war nicht ersichtlich; und wieder andere wirkten einfach nur seelisch erstarrt, als hätten sie alle Empfindungen abgelegt. Er wusste sehr genau, was der Krieg aus Menschen machen konnte, insbesondere aus unschuldigen Kindern, die immer am meisten unter diesem Schicksal zu ertragen hatten. Nur wenige Seelen überlebten einen Krieg mit nur ein paar Schürfwunden, nur diejenigen, die sich äußerlich anpassen konnten, ohne zu viel von ihrem wahren Selbst zu verändern. Man konnte nur darum beten, dass man sich selbst nicht verlor und er würde alles ihm mögliche tun, um die Schäden so klein wie möglich zu halten.

Es hätte nichts gebracht, ihnen nun eine seiner Moralpredigten zu halten. Sie hätten nicht zugehört, jetzt wo sie ihre eigenen Probleme hatten und der baldige Krieg für sie nicht mehr nur ein Gespenst, sondern eine tatsächliche, existierende Gefahr war. Seine Reden von Richtig und Falsch würde da nur mehr schaden als nutzen. Und letztendlich musste jeder von ihnen seine eigene, für denjenigen richtige, Entscheidung treffen, er konnte nur versuchen ihnen den Weg des Lichts zu weisen, beziehungsweise dafür Sorge tragen, dass sie wirklich ihre eigene und nicht von ihren Eltern oder Freunden aufgezwungene Entscheidung zu treffen, wie auch immer diese aussehen mochte.
 

An einem anderen Ort in der Halle machte sich ein Junge ähnliche Gedanken. Er hatte, seit er denken konnte, immer nur gelernt, dass das, was nun passierte, richtig war, was ihm sein Vater sagte. Darüber nachzudenken war ihm verboten und etwas davon zu hinterfragen wurde hart bestraft. Jetzt, wo er sah, was dieser Krieg auslöste, sollte er sich eigentlich darüber freuen, aber irgendwie wollte sich keine Freude bei ihm einstellen - besonders dann nicht, wenn auch einige Schüler aus seinem eigenen Haus gestorben sind.

Sobald er bemerkte, in welche Richtung seine Gedanken gingen, ohrfeigte er sich innerlich. Es war völlig gleichgültig, was er über das alles dachte. Das einzige was zählte, war die Meinung seines Vaters, die auch seine eigene Meinung zu sein hatte. Wenn er nicht spurte, würde er dafür teuer bezahlen, und das war es sicher nicht wert.

Er gehörte zu denen, die keine Wahl hatten und auch nie eine Wahl haben würden, und es gab nichts, was diese Tatsache ändern konnte. Das war sein Schicksal und das hatte er schon vor langer Zeit akzeptiert!

Aber warum war er sich in letzter Zeit dann so unsicher?
 

"Kommt, gehen wir. Die Stimmung hier ist mir zu deprimierend. Und Depressionen sind wohl etwas, was ich derzeitig überhaupt nicht gebrauchen kann!", meinte Harry zu Ron und Hermine, die jeder an einer seiner Seiten saßen, während er sich aufrichtete. Auch sie zogen eine betrübte Mine; anscheinend hatten sie die Ereignisse doch mehr mitgenommen, als es auf den ersten Blick schien.

Als die beiden Gryffindors dann hörten, was ihr Mit-Gryffindor ihnen sagte, fielen ihnen fast die Augen aus, denn er hatte es in einem Tonfall gesagt, als würde er übers Wetter sprechen. Einen Augenblick später erst registrierten sie, dass Harry seine Worte eventuell ernst gemeint haben könnte. Sobald diese Erkenntnis richtig in ihren Verstand durchgesickert war, standen auch sie vom Gryffindortisch auf und verließen zusammen mit dem Dunkelhaarigen die Große Halle.
 

Ein paar Stunden später saß Harry am Fenster seines Schlafsaals und betrachtete sich den Nachthimmel, der sich mittlerweile schon langsam in der Morgendämmerung in den Farben des Regenbogens verfärbte.

Er war mal wieder laut schreiend aus einem seiner Albträume aufgeschreckt und zum wiederholten Mal dankbar, dass sie bereits einen Zauber gelernt hatten, der einen Raum oder, wie in diesem Fall, einen vom restlichen Raum abgetrennten Bereich dieses Raumes schalldicht zu machen. Seitdem konnte er nicht mehr schlafen und nach einigen fruchtlosen Versuchen, sich auf irgendetwas Schulisches zu konzentrieren, hatte er sich auf die breite Fensterbank gesetzt und blicklos in die Nacht gestarrt.

Das, was er vor einigen Stunden zu seinen Freunden gesagt hatte, hatte er vollkommen ernst gemeint. Er hätte es in der Großen Halle nicht mehr lange ausgehalten, ohne danach mit den Nerven völlig runter zu sein. In all diese traurigen, verzweifelten, wütenden und gefühllosen Gesichter zu sehen und zu wissen, dass er den Grund für diese Gefühle hätte verhindern können, oder zumindest versuchen können, etwas zu tun, machte ihn fertig.

Außerdem sah er immer wieder anstatt der Gesichter seiner Mitschüler die Gesichter ihrer Verwandten, die zu den Opfern von Voldemort und seinen Todessern gehören, die er in seinen Träumen gesehen hatte. Und das konnte er erst recht nicht ertragen.

Diese verdammte Stimme aus seinen Träumen konnte auch nichts daran ändern, und noch weniger an den Schuldgefühlen, die er hatte, weil er zugelassen hatte, dass Voldemort überhaupt erst die Gelegenheit bekam, wieder Terror in der Welt zu verbreiten.

Natürlich wusste Harry, dass er, logisch betrachtet, keinerlei Verantwortung für das derzeitige Desaster trug. Er war schließlich nicht derjenige, der sich von einem verkleideten Todesser hatte täuschen lassen, und er hatte auf dem Friedhof auch keine Chance mehr gehabt. Seine Narbenschmerzen hatten ihn kampfunfähig gemacht und bevor er auch nur die Möglichkeit bekam, sich zu verteidigen, war er auch schon an das Grab gebunden gewesen. Es hatte für ihn, objektiv gesehen, keine Möglichkeit gegeben, einige von den Ereignissen zu verhindern. Es war schon ein Wunder, dass er es lebend wieder nach Hogwarts geschafft hatte. Nur änderten all diese Tatsachen nichts an seinen Gefühlen, auch wenn sie sich wohl auf seinem so genannten Heldenkomplex zurückführen ließ. Auch wenn er nicht wusste, was die alle hatten.

Schön, hatte er halt einen etwas zu sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Das hatten ja wohl die Dursleys verbockt! Er hatte nie jemanden, der ihm viel bedeutete und dem er auch was bedeutete. Da war es doch nur logisch, wenn er die wichtigsten Menschen in seinem Leben unter allen Umständen beschützen wollte! Der Grund, dass er sein Leben andauernd so ohne weiteres aufs Spiel setzte, ließ sich auch in seiner Kindheit finden. Seine Verwandten waren nicht gerade bemüht, sein Selbstwertgefühl zu stärken, geschweige denn, dass sich auch nur etwas in dieser Richtung sich bei ihm gebildet hätte. Das einzige, was in diese Richtung ging, war sein natürlicher Selbsterhaltungstrieb, aber selbst der hatte anscheinend gelitten. Es war also eigentlich ganz normal, dass er das Leben Anderer für wertvoller befand, als sein eigenes. Seine Neugierde sorgte dann auch dafür, dass er in genug Situationen stolperte, die seinen Heldenkomplex verstärkten.
 

Plötzlich hörte er Geräusche, die ihren Ursprung in den anderen Betten hatten. Sofort sprang er von der Fensterbank und verkroch sich wieder in seinem eigenen Bett hinter den Vorhängen. Es war nicht nötig, dass jeder wusste, dass er die halbe Nacht am Fenster gesessen hatte.

Zum Glück stand sein Bett direkt an einem der Fenster im Zimmer, sodass er nicht erst durch Zimmer laufen musste, um zu seinem Schlaflager zu gelangen. Nachdem er fast sein ganzes Leben in einem Schrank verbracht hatte, zog er es vor, in der Nähe eines Fensters zu schlafen.

Er konnte sich noch sehr gut an den Tag erinnern, an dem er zum ersten Mal ein eigenes Zimmer nur für sich hatte. Er hatte in den folgenden Tagen Stunden damit verbracht, einfach aus dem Fenster zu starren - einfach nur, weil er es endlich tun konnte.

Nur zögerlich kehrte in den Jungenschlafsaal der Gryffindor-Fünftklässler Leben ein. Es war wieder Schule und niemand hatte wirklich Lust darauf, morgens früh aufzustehen und in den Unterricht zu gehen. Grund genug, den Morgen muffelig zu beginnen und träge zu den Duschräumen zu trotten.

Auch Harry raffte sich schließlich dazu auf, sich für den Tag fertig zu machen, und ging, sobald er ausgehfertig war, die Treppen hinunter in den Gemeinschaftsraum. Dort erwartete ihn schon Hermine; in einem Sessel sitzend, mit einem aufgeschlagenen Buch auf dem Schoß und der Schultasche auf dem Boden neben dem Sitzmöbel stehend. Ein typisches Bild für den Gemeinschaftsraum des Hauses mit dem Löwen als Wappentier.

Fröhlich schritt Harry auf seine beste Freundin zu, die ihn auch sogleich ungeduldig fragte:"Wann kommt Ron?"

"Du kennst doch Ron! Er kommt in schätzungsweise", Harry schaute kurz auf seine Uhr, "dreißig Minuten. Dann haben wir nämlich gerade noch Zeit uns ein kleines Frühstück ein zu pfeifen, bevor wir zum Unterricht hetzen müssen."

Die Braunhaarige konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, nachdem sie verzweifelt versucht hatte, den Schwarzhaarigen vorwurfsvoll anzublicken. Als hinter den zwei Gryffindors auch noch ein sarkastisches "Vielen Dank!" mit der Stimme ihres Freundes ertönte, konnte sie sich nicht mehr halten und sie brach in schallendes Gelächter aus, in das beide Jungs bald mit einstimmten. Professor Dumbledore würde sich über diese gelöste Stimmung sehr freuen, denn sie zeigte, dass die Kinder nicht pausenlos an den bevorstehenden Krieg dachten und noch immer lachen konnten.

"Kommt, lasst uns gehen. Sonst trifft nämlich ein, was Harry gesagt hat, und das, obwohl ich pünktlich war! Außerdem habe ich Hunger!"
 

"Nicht schon wieder! Ich habe dir doch bereits gesagt, dass du mich mal kreuzweise kannst, solange du mir nicht sagst, worum es geht!"

Zum wiederholten Male befand er sich in dem hellen endlosen Raum, in dem diese Stimme immer meinte, in Rätseln sprechen zu müssen.

"Du hast es nicht anders gewollt! Ich werde dich jetzt solange jede Nacht aufsuchen, bis du begriffen und akzeptiert hast, was du tun musst! Ich habe es schließlich oft genug wiederholt!"

"Und wieso sollte ich das tun? Du weißt aber schon, dass es einen Trank gibt, der einen traumlos schlafen lässt, oder?"

"Denkst du wirklich, dieser Trank würde etwas ändern? Außerdem könntest du mein Rätsel, wie du es nennst, doch auch einfach lösen. Sie einfach als Herausforderung! Du weißt bereits alles, um es lösen zu können. Nur noch ein kleiner Tipp: du solltest auf deine Umgebung achten. Vielleicht findest du die Lösung schneller, als du denkst."

"Toller Tipp. Wie wär's mit einem, mit dem ich was anfangen kann!?"

"Du weißt, was du wissen musst, Yin!"

Nur das leiser werdende Lachen zeugte davon, dass sich die Stimme entfernte...
 

Andernorts träumte noch jemand anderes diese merkwürdigen Träume...
 

Zur Abwechslung träumte er mal in schwarz! Auch schön! Konnte er wenigstens nicht die grausamen Bilder sehen, die sonst immer in seinen Träumen erschienen. Nur hatte er irgendwie die Ahnung, dass diese Dunkelheit nicht viel besser war. Diese Stimme war leider immer sehr verwirrend und er hasste Verwirrung! Es wäre also sehr freundlich, wenn sich mal jemand dazu herablassen würde, sich so deutlich auszudrücken, dass es auch die Dummen verstehen!!!

"Alles zu seiner Zeit, Yang!", meinte die Stimme als Antwort auf seine Gedanken. Sie klang, zu Harrys Unmut, sehr amüsiert.

"Haha, sehr komisch. Soll ich mich jetzt freuen?"

"Das nicht, aber du könntest dich langsam mal daran machen, zu tun, was ich dir gesagt habe."

"Würde ich ja gern, allein schon darum, damit ich endlich Stimmenfrei Nächte habe. Aber leider weiß ich immer noch nicht, wonach ich suchen muss!"

"Natürlich weißt du das! Du weißt, was du wissen musst, Yang. Du musst nur genau hinsehen. Sobald du genug herausgefunden hast, darf ich dir den Rest erklären."

Damit verschwand die Stimme, zumindest wenn man bei einer scheinbar körperlosen Stimme von Verschwinden sprechen kann...
 

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Wieso auch nicht? Schließlich verging die Zeit immer schneller, wenn man viel zu tun hatte. Und viel zu tun hatten die Bewohner von Hogwarts mit Sicherheit. Schließlich würden in fünf Monaten die Jahresabschlussprüfungen stattfinden und gerade für die Fünft- und Siebklässler waren diese Prüfungen sehr wichtig. Letztendlich konnten sie die weitere Zukunft eines jeden Schülers bestimmen.

Besonders für die oberen Schüler waren die bisherigen Wochen und Monate des laufenden Schuljahres ein Spaziergang zum Aufwärmen. Es gab so gut wie keinen Schüler, den man nicht mehrere Stunden am Tag in der Bibliothek oder im Gemeinschaftsraum an den Tischen beim Lernen beziehungsweise Hausaufgaben, die natürlich nicht nur ungemacht herumliegen wollten, erledigen beobachten konnte.

Natürlich gab es auch Ausnahmen, aber das lag dann entweder daran, dass sie einfach so gut wie nichts für die Schule taten und folglich nicht sehr gut waren, oder daran, dass ihnen alles mehr oder weniger zuflog und sie kaum etwas tun mussten.

Die Spieler der Quidditchhausmannschaften waren noch ärmer dran, da sie ja auch noch bis zu sechs Stunden die Woche Training hatten - zumindest war das bei den Gryffindors der Fall.

So nahm die Zeit ihren Lauf, während außerhalb der Mauern des Schlosses immer wieder von kleineren Attentaten und Angriffen seitens Voldemort und seinen Maskenträgern hörte. Es wurde darum natürlich kein großes Aufsehen erregt, Voldemort war offiziell ja immer noch nicht zurückgekehrt.

So wie außerhalb der Schule kleinere Geplänkel stattfanden, zogen diese Ereignisse natürlich nicht einfach ohne Wirkung an den Schülern vorbei. Die Spannung in Hogwarts stieg mit jedem Bericht über einen weiteren Vorfall. Auch wenn das Ministerium abstritt, dass Voldemort zurück ist, gab es immer noch jemanden, der diese Attacken lenkte, dagegen konnte auch Minister Fudge nichts sagen, und die Tatsache, dass hauptsächlich Muggel, Muggelgeborene und ,Muggelliebhaber' als Ziele fungieren, war mehr als nur bezeichnend und ließ auf die Täter schließen. Das war auch vielen Schülern klar und das steigerte das Misstrauen. Dazu kam noch, dass häufig ehemalige Schüler des Hauses Slytherin in den Reihen des Dunklen Lords gefunden worden sind, was dafür sorgte, dass das Haus der Schlange derzeitig einen größeren Argwohn als üblich genoss. Und das trug die Verantwortung für die vermehrten größeren oder kleineren Streitigkeiten zwischen Slytherins und Mitgliedern der anderen Häuser, die manches Mal auch in eine ausgewachsene Prügelei ausarteten.

Besonderes Beispiel dafür waren sicherlich Draco Malfoy mit Anhang und Harry Potter mit seinen Freunden. Malfoys Kommentare wurden immer beleidigender und Ron Reaktionen immer gereizter, dass Hermine und Harry starke Probleme hatten, ihn auch weiterhin zurückzuhalten und ihm den einen oder anderen gebrochenen Knochen zu ersparen, den er sicher erhalten würde, sollte er es wagen, Draco Malfoy oder seine Gorillas Crabbe und Goyle anzugreifen.

Leider war es auch um Harrys innere Ruhe schlecht bestellt. Er war angespannt, seine Nerven lagen mittlerweile blank und sein Schlaf war selten - eigentlich nie! - so schlecht wie jetzt. Daraus folgte eine Müdigkeit, die, zusammen mit seiner daraus folgenden Gereiztheit, es ihm immer schwerer machte, dem Blondschopf nicht einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Und er hatte inzwischen eine interessante Auswahl an neu gelernten Flüchen, die er mal ausprobieren könnte.

Dadurch musste es natürlich früher oder später zu einer Prügelei zwischen diesen Personen kommen, die damit endete, dass Crabbe, Goyle, Ron, Harry und Draco Malfoy - Wunder, oh Wunder, er hatte sich die Hände schmutzig gemacht! - mit mehr oder weniger schweren Verletzungen im Krankenflügel landeten - zur Abwechslung mal! Für einige von Madam Pomfreys Patienten, genau genommen für einen gewissen schwarzhaarigen Gryffindor, könnte man schon fast in dem großen Raum eine eigene Ecke mit persönlicher Note einrichten, bei den regelmäßigen Besuchen, die er tätigte.

Aber ansonsten verlief alles wie immer...
 

Gegen Ende Januar kehrte Hedwig zurück - mit einem Brief im Schnabel! Ihr Besitzer hatte schon sehnsüchtig auf sie gewartet, damit er endlich mit seinem Plan voranschreiten konnte. Hermine und Ron hatte nichts von seinem Vorhaben erzählt, schließlich ging es sie nichts an. Ihn zwar eigentlich auch nicht, aber seine Professorin hatte es ihm ja erzählt und er bezweifelte, dass sie wollte, dass er ihr Geheimnis ausplauderte.

Harry band seiner Schneeeule den Brief vom Fuß und verstaute ihn sicher in seiner Tasche. Er würde ihn später lesen.

Wenige Minuten war der Schwarzhaarige mit seinen Freunden auf dem Weg zum Unterricht.
 

Harry,

ich bin dir sehr dankbar, dass du mir davon erzählt hast. Leider hab ich zurzeit nicht viel Zeit dir zu schreiben, deswegen, lass ich es bei diesem kurzen Brief. Mir geht es soweit gut.

Ich bitte dich, den beigelegten Brief bei dem Grund für deinen letzten Brief abzuliefern.

Ich hoffe, wir sehen ns bald wieder.

Schnuffel
 

Der Brief von Sirius war sehr kurz gehalten und in einem unverfänglichen Ton geschrieben, wie erwartet. Jemand auf der Flucht und mit einem Auftrag konnte nicht einfach mal soeben eine lange Nachricht schreiben, die eine Menge über ihn selbst aussagte, ohne sich selbst in höchste Gefahr zu begeben. Es war daher nicht sehr verwunderlich, dass der Animagus sich so kurz gefasst hatte. Aber der zweite, beigelegte Brief schien sehr lang zu sein und enthielt sicher auch einige sehr delikate und für andere Leute überaus nützliche Informationen. Da stellte sich einem automatisch die Frage, ob Sirius nicht etwas unvorsichtig gewesen ist, als er dieses zweite Schriftstück verfasste. Harry bezweifelte diese Möglichkeit. Sein Pate hatte zu viel Erfahrung im Geheimhalten von bestimmten Dingen, die nicht unbedingt jeder zu wissen brauchte. Es war wahrscheinlicher, dass der Brief an Professor Daley so verhext war, dass niemand außer ihr etwas daraus lesen konnte.

Harry beschloss, den Brief nach dem Abendessen bei seiner Lehrerin abzuliefern. So beendete er vorzeitig seine Mahlzeit und ließ Hermine und Ron alleine an ihrem Haustisch zurück. Sie wunderten sich zwar, was er zu erledigen hatte, aber sie bohrten nicht weiter, sehr gut wissend, dass es nichts bringen würde, sollte er es ihnen nicht mitteilen wollen.

Es dauerte nicht lange, da stand der Gryffindor vor der Tür, die in das Büro von seiner Professorin für Verteidigung führte.

Sie war heute nicht zum Abendessen erschienen, woraus er schloss, dass sie sich hier befand, um eventuell zu arbeiten.

Vorsichtig klopfte er an der Tür an und wartete auf die Erlaubnis, das Zimmer zu betreten. Unmittelbar nachdem das Klopfen verklungen war, ertönte auch schon das "Herein!".

Er öffnete die Tür und was er sah, verwirrte ihn sehr. Auf diesen Anblick hätte ihn nichts vorbereiten können!

Viktoria Daley befand sich nicht, wie vermutet, alleine in ihrem Büro, sondern genoss anscheinend die Gesellschaft von Professor Severus Snape, seines Zeichens Professor für Zaubertränke und seit Jahren scharf auf den Posten, den seine rotblonde Kollegin derzeitig innehatte. Aber das konnte ja mal passieren, schließlich arbeiteten sie beide an der gleichen Schule. Das seltsame an diesem Blick war wirklich nicht die Tatsache, dass diese Lehrer sich in demselben Raum befanden, nein, vielmehr der Fakt, dass Snape keine Todesblicke in Richtung seiner Mitarbeiterin abschoss, sondern ganz im Gegenteil scheinbar sogar ihre Anwesenheit auch noch genoss, und sich sein Gesicht erst sichtlich verdunkelte, als er seinen Hassschüler erkannte.

Den Kopf schüttelnd, versuchte Harry seine Verwirrung abzustreifen und seine Gedanken zu ordnen. Er ging auf die Frau zu und kramte währenddessen in seiner Tasche herum. Sobald der Brief zu Tage gefördert war, überreichte er ihn ihr.

"Der Brief ist von Sirius", erklärte er kurz der erstaunten Frau und wandte sich danach wieder um, um den Raum zu verlassen. Mit einem letzten, undefinierbaren Blick auf Snape verschwand er.

"Was hat er damit gemeint?", fragte die Rotblonde ihren Cousin, während sie neugierig auf den Unschlag blickte. Sie fragte sich, was ihr Schüler ihr da gegeben hatte.

"Mach in auf, dann weißt du es!", meinte der Schwarzhaarige. Er hatte ein wage Vermutung, was dieser vorlaute Bengel seiner Gegenüber in die Hand gedrückt hatte. Trotzdem konnte er nicht glauben, dass der Junge so dumm war, ein solches Risiko einzugehen; besonders dann nicht, wenn es um seinen Paten ging.

Seine Cousine folgte auf jeden Fall seinem Ratschlag und öffnete den Brief. Seltsamerweise war das Pergament leer. Genauso leer wie der Umschlag. Die Verwirrung war ihr ins Gesicht geschrieben. Noch einmal blickte sie auf den Umschlag, um sicher zu sein, dass sie nichts übersehen hatte, und ließ ihn augenblicklich fallen. In ihren blaugrünen Augen waren Entsetzen und Schock zu lesen. Diese Reaktion bestätigte nur den Verdacht von Severus.

Zögerlich ging Viktoria in die Hocke und hob den Briefumschlag auf, nicht sicher, ob sie das Gelesene glauben sollte. Aber da stand es immer noch blaugrüner Tinte - wie ihre Augenfarbe - geschrieben, dieses ein Wort, das sie so außer Fassung brachte: Fuchs.

Es gab nur einen Menschen, der sie jemals so genannt hatte. Meist, um sie zu necken. Das änderte aber nichts daran, dass außer ihm und ihr niemand diesen Namen kannte. Damit machte auch das leere Pergament Sinn.

Sie beide hatten ihre eigenen Zauber entwickelt, um Nachrichten zu verschlüsseln, damit nicht jemand unbefugtes mal ihre Post las. Ihre Eltern wären nicht unbedingt glücklich über ihre Beziehung gewesen, da sie sich nicht riechen konnten. Aus diesem Grund wussten auch nur ihre engsten Vertrauten von ihrer Beziehung.

Leise, kaum hörbar, wisperte sie einige Worte. Severus konnte sie nicht genau verstehen, aber ahnte, dass es ein Zauberspruch war. Er hatte die Frau ihm gegenüber nur selten derart die Fassung verlieren sehen. Dieser Bettvorleger musste ihr wirklich viel bedeuten. Er hoffte um Sirius Willen, dass er ihr nicht wehtat, denn das würde er sehr bereuen, dafür würde er schon sorgen.

Severus beobachtete, wie Viktoria den Brief las, wie die Emotionen in ihrem Gesicht immer wieder von neuem wechselten und vermutete, dass der Animagus ihr die Geschichte von damals erzählte. Das ließ sich zumindest aus den vorherrschenden Gefühlen herauslesen.

Irgendwann liefen der Rotblonden Tränen über die Wangen. Was in diesem Brief stand, war erschütternd und gleichzeitig nahm es ihr eine gewaltige Last von den Schultern. Sie hatte sich nicht in ihm getäuscht! Erleichterung durchflutete sie. Aber sogleich wurde sie von Wut abgelöst, die immer mehr anstieg, als sich eine Ahnung in ihr manifestierte.

"Hast du davon gewusst?", verlangte sie von dem Schwarzhaarigen zu wissen.

"Wovon? Davon, dass Black unschuldig ist? Ja, das habe ich!"

"Wieso hast du mir nichts gesagt?" Enttäuschung schwang in ihrer Stimme mit. Die Wut war genauso schnell wieder verflogen, wie sie aufgetaucht war.

"Es war fast sofort ein Ordensgeheimnis. Eigentlich hätte er dir nichts schreiben dürfen. Und ich bin mir sicher, dass er mächtig Ärger kriegen wird, sollte das irgendjemand den anderen Mitgliedern stecken. Außerdem wollte ich dir keine falschen Hoffnungen machen. Ich konnte ja schlecht wissen, was er noch für dich fühlt."

"Wenn das ein Geheimnis des Ordens ist, warum, verdammt noch mal, weiß ein fünfzehnjähriger Schüler davon?!?" Den Part mit den Gefühlen überging sie jetzt einfach mal.

"Das solltest du Potter am besten selbst fragen." Ein Blick auf die Uhr. "Tut mir leid, aber ich muss langsam gehen, ich hab noch ein bisschen was zu tun bis morgen früh. Gute Nacht."

Viktoria saß noch eine Weile an ihrem Schreibtisch und starrte ins Nichts. Sie konnte kaum glauben, was sie heute alles erfahren hatte. Vielleicht sollte sie erstmal eine Nacht darüber schlafen, bevor sie sich weiter den Kopf zerbrach.
 

Das nächste große Ereignis war das Quidditchspiel Gryffindor gegen Hufflepuff. So ziemlich jeder Schüler erschien zu diesem Spiel, und wenn er eigentlich keine Zeit gehabt hätte, nahm er sie sich einfach. Es war die Gelegenheit, sich einmal abzulenken, die würde keiner der Jugendlichen sich entgehen lassen.

Das Spiel selbst war eigentlich recht spannend und ein einziges Hin und Her. Die Spieler hatten anscheinend vor, den Tod ihres Teamkapitäns in Ehren zu halten, indem sie sich auf ihrem Niveau vom vorletzten Jahr hielten und so verbissen um den Sieg kämpften, wie es ihnen möglich. Dadurch vereinigte Hufflepuff ihr Können mit ihrem großen Kampfgeist und machte es der Mannschaft von Gryffindor sehr schwer.

Letzten Endes wurde das Spiel dann vom Schnatzfang entschieden, der in diesem Fall Gryffindor die 150 Punkte brachte.

Jubelnd verließen die Gryffindors den Platz. Sie würden nun in den Gemeinschaftsraum zurückkehren und den restlichen Tag mit feiern verbringen. Die Weasley-Zwillinge würden etwas zu essen und zu trinken besorgen und sich mit ihren Scherzartikeln um die Stimmung kümmern.

Auch die Siegermannschaft verabschiedete sich jubelnd in ihre Umkleideräume. Die Spieler beeilten sich extra, damit sie so bald wie möglich zur Party zu kommen. Innerhalb kürzester Zeit verließen sie die Umkleideräume. Aber sie vergaßen jemanden, ihren Kapitän!

Harry hatte das Spiel überraschend viel gekostet und deshalb fiel er nun vor Erschöpfung fast um.

Er brauchte unbedingt etwas anderes als diesen Stärkungstrank. Der Trank hatte mittlerweile kaum noch Wirkung und er musste ihn mindestens einmal täglich einnehmen, damit er nicht zusammenbrach. Die einzige andere Möglichkeit Kraft zu schöpfen, wäre genug Schlaf, aber er konnte froh sein, wenn er mal für eine Acht gute drei Stunden schlief, bevor er schreiend aufwachte.

Andere Stärkungstränke hatten etwas variierende Wirkungsweisen und waren fast immer auch körperlich abhängig machend, weil sie das Energielevel zu hoch putschten und der Körper sich dadurch an ein zu hohes Energielevel gewöhnte, was bei regelmäßiger Einnahme schnell zu Abhängigkeit und bei Absetzung zu Entzugserscheinungen führte. Es gab nur wenige andere Tränke, die auch für regelmäßige Anwendung geeignet waren und noch weniger, die er einfach mal so nebenbei brauen konnte.

Der einzige andere Weg wären Schlafmittel. Das Problem dabei war leider, dass sie auf magische Art und Weise den Schlaf herbeiführten, aber trotzdem Träume möglich waren. Es gab nicht viele Tränke, die einen traumlosen Schlaf verursachten, und die machten dann meistens durch bestimmte Inhaltsstoffe abhängig.

Und Harry konnte es sich einfach nicht leisten, abhängig zu werden. Sollte er dann mal keine Möglichkeit haben, seine Mittelchen einzunehmen, würden praktisch sofort Entzugserscheinungen auftreten, die man nicht so leicht verstecken konnte. Er wollte doch nicht, dass die anderen davon erfuhren. Sie machten sich schon genug Sorgen.

Er stand nun bestimmt schon seit einer Viertelstunde unter der heißen Dusche und ließ sich von dem Wasser berieseln, während er versuchte sich zu entspannen. Leider wollte ihm das nicht so richtig gelingen, so gab er es bald auf, drehte das Wasser ab, trocknete sich und zog sich an.

Der Rest der Mannschaft war bereits seit einiger Zeit weg, also ließ er sich viel Zeit und trödelte rum.

Sobald er fertig war, trat er durch die Tür hinaus und ging in Richtung Schloss. Auf seinem Weg zu seinem Gemeinschaftsraum beeilte er sich kein Stück, er hatte keine Lust jetzt zu feiern, dazu war er viel zu müde. Er würde einfach seine Sachen in den Schlafsaal bringen und dann oben bleiben.

Als er dann den Gemeinschaftsraum betrat, registrierte so gut wie niemand seine Ankunft, weil alle zu sehr mit ihrer Party beschäftigt waren. Das kam ihm natürlich zu gute. Er bewegte sich unauffällig zu den Treppen, die zu den Jungenschlafsälen führten, und stieg sie hoch, ohne das jemand bemerkte, dass er überhaupt wieder zurück im Turm war.

Oben angekommen verstaute er seine Quidditchausrüstung und schnappte sich einige noch zu erledigende Hausaufgaben. Er bearbeitete erst einen recht komplizierten Aufsatz für Verwandlungen und wandte sich dann den leichteren Aufgaben zu.

Mit der Zeit bemerkte er, dass er sich immer schlechter konzentrieren konnte und legte deswegen sein Schulzeug beiseite. Er wollte sich stattdessen einem Buch mit einem einfachen Thema zuwenden.

Er hatte vielleicht zwanzig Minuten gelesen, als ihm endgültig die Augen zufielen und er einschlief.
 

Zwei Stunden später kam Ron in den Schlafsaal und sah, dass die Vorhänge von Harrys Bett zugezogen waren. Er konnte sich noch sehr genau daran erinnern, dass das nicht so gewesen war, als er heute Morgen das Zimmer verlassen hatte. Misstrauisch schob er den Stoff ein Stückchen beiseite und blickte auf das Bett seines besten Freundes. Überrascht weiteten sich die Augen des Rothaarigen, als er den schwarzen Schopf zwischen den Kissen entdeckte, den er eindeutig dem Besitzer eben jener Kissen zuordnen konnte.

Erleichtert schloss er die Vorhänge wieder. Er und Hermine hatten begonnen, sich Sorgen zu machen, als Harry auch nach einer Stunde nicht im Gemeinschaftsraum auftauchte. Daraufhin hatten sie ihn erst unten und danach im Schloss gesucht - ohne Erfolg. Dann hatten sie sich überlegt, dass er ja vielleicht schon wieder da war. Als auch das nicht der Fall gewesen war, hatte Ron es oben im Schlafsaal versucht und war fündig geworden.

Hermine hatte sich schreckliche Sorgen gemacht, weil Harry in letzter Zeit immer so erschöpft gewirkt hatte, obwohl er sich bemüht hatte, sich nichts anmerken zu lassen. Sie hatten schon längst bemerkt, dass Harry anscheinend nachts kaum noch schlief. Nach dem Spiel hatte er gewirkt, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.

Die Braunhaarige hatte sich richtig verrückt gemacht, als sie erkannte, dass Harry fehlte. Sie wusste genau, dass es Harry nicht gut ging und hatte ihrem Geliebten ihre Zweifel mitgeteilt. Er hatte sie auch. Aber sie wollten Harry nicht drängen, er würde dann erst recht nichts sagen. Außerdem vertrauten sie darauf, dass er zu ihnen kommen würde, sollte er es nicht mehr alleine schaffen. Sie konnten also nur abwarten und ihren Freund von weitem beobachten und unterstützen.

Anderen schien nicht aufzufallen, was mit dem berühmten Jungen passierte, vielleicht lag es daran, dass die wenigsten hinter die Maske sehen konnten, die der Schwarzhaarige schon seit Jahren zur Schau trug. Auch sie selbst bekamen mittlerweile Probleme, ihn zu durchschauen, aber durch das Band der Freundschaft, dass sie alle verband, war es ihnen noch immer möglich, zu Harry durchzudringen. Sie hofften nur, dass sich Harry nicht so weit von ihnen distanzierte, dass auch sie nicht mehr erkennen konnten, was mit dem Schwarzhaarigen los war. Schließlich gab es sonst niemanden, der in der Lage war, ihn zu durchschauen.

Nachdem Ron sich noch einmal vergewissert hatte, dass mit Harry alles in Ordnung war, ging er wieder in den Gemeinschaftsraum. Harry sollte sich ruhig ausschlafen, er hatte es nötig.

Unten angekommen ging er auf Hermine zu und erzählte ihr von seiner Entdeckung. Beiden war die Erleichterung darüber, dass mit dem abwesenden Gryffindor soweit alles in Ordnung schien, anzusehen.
 

Am nächsten Morgen, einem Sonntag, wachte Harry sehr früh auf. Er hatte den gesamten Schlaf über keinen Albtraum gehabt. Wahrscheinlich war er einfach so erschöpft gewesen, dass er gar nicht hätte Träumen können. Na ja, er würde sich sicher nicht darüber beschweren.

Leise suchte er sich seine Sachen zusammen und ging zu den Waschräumen. Er hatte es die letzten Monate vorgezogen, allein zu duschen. Es musste ja nicht jeder von diesem Zeichen auf seiner Brust wissen.

Glücklich, endlich mal wieder ohne Hilfe durchgeschlafen zu haben, machte er sich fertig. Er hatte vor den Tag in der Bibliothek zu verbringen.

Sobald er angezogen war, ging der Schwarzhaarige zum Frühstück. Hermine würde ihm die Hölle heiß machen, sollte er nicht frühstücken.

Er hatte das Gefühl, dass seine Freunde mittlerweile mehr wussten, als gut für sie war. Dabei war wirklich vorsichtig gewesen. Nun ja, vielleicht kannten sie ihn einfach zu gut.

Als Harry mit dem Essen fertig war, machte er sich auf den Weg zur Bibliothek. Dort sah er sich in einer Abteilung um, in der es einige Bücher mit interessantem Titel gab. Während er die Regale abschritt, las er die Buchtitel auf den Rücken. Plötzlich entdeckte er ein Buch, das in diesem Bereich der Bibliothek eigentlich nichts zu suchen hatte. Er las den Titel noch mal und dann traf ihn die Erkenntnis...
 


 

Ende Kapitel 7
 

Da es solange her ist, dass ich das Kapitel fertig hatte, kann ich nicht wirklich viel zu sagen, aber ich glaube Snape sollte so gar nicht vorkommen, er hat sich einfach eingeschlichen!

Na ja, ich glaube meine Story hat sich verselbstständigt.

Nun, wie bereits oben erwähnt, ich brauche Ideen fürs nächste Kapitel, das in den Osterferien spielt. Bitte, bitte helft mir!!!

Bis hoffentlich bald

Eure Haruka



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  951
2005-07-26T21:16:18+00:00 26.07.2005 23:16
Deine Story ist echt äußerst interessant und auch mch wundert es, warum hier so wenige Kommis sind. Naja... vielleicht sind die anderen Leser einfach zu faul eins zu hinterlassen, dreistigkeit.
Ich hoffe du schreibst schnell weiter
Von:  Dyon
2005-04-28T15:49:50+00:00 28.04.2005 17:49
*gnn* ich liebe deine FF!!!!
Warum ist hier noch kein kommi abgegeben worden?!?!?!
Das gibts doch net!!!
Dabei is die FF so genial!!!
Ich muss leider schluss machen, aber schreib schnell weiter ja?!
Von:  Farina
2004-11-14T11:20:29+00:00 14.11.2004 12:20
super kapi!
geile story!^^
ich finde auch dass du harry durch diese szenen nur menschlicher gemacht hast...
ich freu mich schon aufs nächste kapi
schreib bitte schnell weiter
farina
Von:  Shereon
2004-11-12T16:36:30+00:00 12.11.2004 17:36
Hey,
Super klasse Teil!!!
Bitte schreibe weiter!!!
Bye
Von: abgemeldet
2004-11-08T15:57:02+00:00 08.11.2004 16:57
hey ^-^
der teil is echt genial!
ich find nich, das du ihn verweichlicht hast oder so, eher das du ihn menschlicher gemacht hast XD
hm, jeder ist mal schwach...
ausserdem hast du seine gefühle sehr gut rübergebracht...
schön das sirius für ihn da is....
armer harry... *schnüff*
schreib schnell weiter, ja?
freu mich auf en nächsten teil
susui
Von:  BTina
2004-10-08T18:52:42+00:00 08.10.2004 20:52
Na dann, auf in den Kampf! Ich bin kein geübter Kommi-Schreiber, darum hab bitte nachsicht mit mir.
Die Story find ich absolut genial! Du schreibst mit so viel Gefühl auf beiden Seiten (Harry und Draco) dass ich um mich herum nix mehr wahr nehme wenn ich das neueste Kapitel lese.
*ultimativesKomplimentvonmeinerSeite*
Ich hoffe Draco und Harry finden bald heraus, dass der jeweils andere Yin bzw. Yan ist! (Vielleicht ein versehentliches Zusammentreffen unter ner Dusche nach dem Quidditchspiel? Mit gegenseitigem geschockten Blick auf ihre Zeichen? *persönlicherWunschtraum*) Das ist ja zum Verrückt werden.
Am besten in diesem Pitel fand ich Harrys Gefühlsausbruch am Schluss... und Dracos daraus folgende Strinfalte. (Einfach toll beschrieben!) Bin echt gespannt, ob Harrys Rede was gebracht hat und Draco bald seine Gefühle nicht mehr einsperrt.
Auch möchte ich wissen, ob Harry seine "Seelenantarktis" (Das Wort find ich klasse! *g*) überwinden kann (vielleicht mit Dracos Hilfe?) oder ob sie ihn wirklich überrumpelt und jemand unseren Helden in einem Schlaf vorfindet, aus dem er selbst nicht mehr erwachen kann.
Fazit: Du mußt so bald wie möglich weiterschreiben, bevor ich vor Neugierde platze!!

Liebe Grüße
Tina

P.S.: Das war das längste Kommi das ich je geschrieben habe und ich hoffe das entschuldigt meine bisher fehlenden!? *mitHundeblickzudirkuckundumVergebungbettel*
Von: abgemeldet
2004-10-08T17:53:43+00:00 08.10.2004 19:53
hey ^^
sie story wird immer besser!
armer harry... merken seine freudne denn nich das irgendwas mit ihm nicht stimmt? *grummel*
kommen dray un harry bald zusammen? ( oder bin ich jetzt total falsch? XD )
ich hoffe du schreibst bald weiter, der teil war nämlich super spannend !
will unbedingt wissen wie es weitergeht^^
ps. heaven and hell find ich auch super ^.^
also denn, bis zum nächsten teil,
susui
Von:  Shereon
2004-07-06T22:37:56+00:00 07.07.2004 00:37
Hey,
der Teil war echt super! Bitte schreibe weiter!!!!
bye
Von:  Deedochan
2004-06-05T23:40:23+00:00 06.06.2004 01:40
Hi :))
Bitte mach schnell weiter, weil ich finde, dass deine FF einfach genial ist und ich freue mich schon auf nen neuen Teil ^_^

Bussal
Deedochan O_o
Von:  Shereon
2004-05-25T19:07:45+00:00 25.05.2004 21:07
Hey,
bin gerade über deine Ff gestolpert...Wow die ist echt super!

Bitte schreibe weiter!!!

Bye


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