Schlaflos von _Supernaturalist_ (Wenn deine Träume beginnen dich umzubringen) ================================================================================ Kapitel 2: Wo der Albtraum beginnt ---------------------------------- „Wer uns die Träume stiehlt, gibt uns den Tod“ ~ Konfuzius ~ Laut wurde am Bord der Thousand Sunny gelacht und erzählt. Manch einer stritt sich mal für einige wenige Minuten. Diese kleinen Konflikte wurden dann aber schnell beseitigt. Und allem in allem war es eine freudige, ausgelassene Stimmung. „... ich sage euch – ganze 300 Katzen liefen dann am Ende hinter mir her!“, sprach Lysop mit heftig übertreibendem Ton, als er wiedereinmal eine seiner Lügengeschichten erzählte. Chopper, Franky und Ruffy lachten, während Robin und Brook leise kicherten. Sanji, welcher noch am Herd stand, um eine weitere Portion für die hungrigen Mäuler zu kochen, schüttelte einfach seinen Kopf, sagte dazu aber nichts. Auch Zorro interessierte dies wenig und er war eher damit bedacht, seinen gebratenen Reis vor Ruffys Gummihänden zu verteidigen. Nur Nami starrte den Schützen der Strohhutpiraten lange an, die Gabel noch in der Hand, bevor sie leise sagte: „Das stimmt doch gar nicht. Das ist dir nicht im Hafen passiert.“ Augenblicklich drehten sich alle Gesichter zu ihr und sahen sie erstaunt an. Noch während sie, gemeinsam mit Chopper und Lysop zurück an Bord gegangen waren, hatten die drei beschlossen, niemandem etwas von der komischen Dame im Laden zu erzählen. Schließlich wollten sie ihre Freunde nicht beunruhigen, dass sie wahrscheinlich aufgeflogen waren und dass nun eventuell die Marine nach ihnen suche. Doch dass Lysop nun solche seltsamen Lügengeschichten erzählte, war einfach absurd. Wie eigentlich jede seiner Geschichten... „Ach ja?“, hakte Lysop nach und erhob dabei eine Augenbraue. „Und was ist dann passiert?“ In seinen Augen blitzte es regelrecht, als wolle er sie herausfordern, die Wahrheit zu sagen. Chopper hingegen ließ einen leisen, verängstigten Laut von sich, welcher aber immerhin von ihren Freunden ignoriert wurde. Die junge Navigatorin aber presste nur ihre Lippen zusammen, ballte die Hand auf ihrem Schoß, welche ebenjene war, die von der Dame so ruckartig ergriffen wurde und sah den langnasigen Schützen für einige Augenblicke stumm an, bevor sie abwinkte: „Jeder weiß doch, dass solch eine Geschichte Blödsinn ist! Warum sollten dir schließlich 300 Katzen hinterherlaufen?“ „Da hat Namilein aber Recht!“, verteidigte Sanji sie gleich, noch bevor jemand anders das Wort erheben konnte und schenkte ihr direkt noch etwas seines selbstgemachten Cocktails nach, auch wenn sie eigentlich gar keinen Durst mehr hatte. Lysop sah nun zwischen den Beiden knurrend hin und her. „Na, weil ich mir einen Fisch in die Hose gesteckt habe! Habt ihr Beiden mir denn nicht zugehört?“ „Ich will gar nicht wissen, was du dir in die Hose packst...geschweigedenn warum...“, sagte nun auch Franky, der gleich seinen Kopf zu schütteln begann, als wolle er furchtbare Bilder aus seinem Kopf verbannen. „Als Köder war der Fisch natürlich gedacht!“, antwortete Lysop, allmählich panisch werdend, da seine Geschichte drohte entlarvt zu werden. „...in die Hose?“, murmelte Zorro und schielte den Schützen von der Seite her an, bevor er wiedereinmal die Hand seines Kapitäns wegschlug. „Also ich hätte es sehr faszinierend gefunden, wenn ein Seekönig diesen gewittert hätte...“, kam es von Robin, mit einem leichten Anflug ihres schwarzen Humors. „..., was wohl dann passiert wäre?“ „Äh...Ja! Genau war auch meine Intention dahinter!“, versuchte Lysop die anderen zu überzeugen, klang aber selbst nicht mehr ganz so sicher. „Yohohoho, ich kann es mir bildlich vor meinem inneren Auge vorstellen – und dabei habe ich doch gar keine Augen mehr!“ „...in die Hose?“, brummte Zorro noch einmal. „Ich bekomme diese Bilder nicht aus meinen Kopf...“, flüsterte Franky, welcher während der ganzen Unterhaltung immer verstörter aussah, da ihn wohl Lysops-Hosen-Geschichte zu viel Raum für gruslige Fantasien bot. „Und wo ist der Seekönig jetzt?“, fragte schließlich Ruffy, der allem Anschein nach, gedanklich bei der Hälfte der Erzählung ausgestiegen war. Schließlich hatte ihm Sanji noch etwas von dem frisch-gebratenem Reis auf den Teller serviert, welchen er natürlich gleich wieder verspeist hatte. Seekönigfleisch stand zudem schon viel zu lange nicht mehr auf dem Speiseplan. Alle anderen stöhnten auf, als die leichte Lücke der nicht vorhandenen Aufmerksamkeitsspanne ihren Kapitän wieder übermannt hatte, so wie es bei ihm oft üblich war. Nami hingegen lächelte leicht, denn ihr Ablenkungsmanöver hatte funktioniert und keiner drohte irgendwas wieder zu hinterfragen. So würde ihr kleines Geheimnis vorerst unter den dreien bleiben. Zudem war sie vollkommen froh, dass Lysop meistens nur Lügengeschichten erzählte, selten die Wahrheit. Noch einige Zeit aßen sie und tranken sie alle gemeinsam, planten den nächsten Tag und in welche Richtung sie segeln wollten. Schließlich gab es ja mittlerweile drei Richtungen, nach denen sie sich richten konnten. Immerhin konnten sie ihren Kapitän überstimmen, damit sie nicht die gefährlichste Route befahren würden. „Das wäre doch ein großer Spaß geworden!“, beschwerte sich Ruffy und begann leicht zu schmollen. „Nein!“, kam es im Einklang und lautstark von der Mannschaft, wodurch Ruffy schon ein wenig zusammenzuckte. Auch wenn sie alle, als Piraten, in allerhand Konflikte mit der halben Welt gerieten, genoßen sie dennoch ab und an ihre Ruhe. „Weißt du was ein großer Spaß wäre, Ruffy...“, begann Sanji, welcher angefangen hatte, gemeinsam mit den beiden Frauen, die Teller und das Besteck zusammenzuräumen, „..., wenn du heute den Abwasch machst.“ „Wir sind dafür!“, stimmten dem gleich die männlichen Mitglieder der Crew zu. „Ich nicht...“, brummte Ruffy dem entgegensetzend, der aber dann gleich den Tellerstapel von dem Smutje in die Hand gedrückt bekam und sich so gegen sein Schicksal nicht mehr wehren konnte. Als alle die Küche verließen, um ihren abendlichen Ritualen nachzugehen fragte der junge Koch die beiden Frauen noch: „Kann ich den Damen noch etwas bringen?“ Auch Brook hörte dies und fragte den Smutje, ob dieser ihm nicht noch einen Tee machen könne, bevor der Musikant zum Ausguck hinaufstieg, um Nachtwache zuhalten. Der junge Koch verneinte dies aber. Schließlich hatte er ja nur die Damen gefragt. „Außerdem bist du ja wohl alt genug, um ihn dir selbst zuzubereiten“, brummte der junge Mann, wie er es immer tat, wenn die Männer etwas von ihm verlangten, bevor er sich eine Zigarette ansteckte. „Nein danke, ich brauche nichts“, lehnte Robin dankbar und lächelnd ab, wohingegen Nami kurz überlegte. Denn Schlafengehen konnte sie noch nicht so recht, da ihr das Erlebnis vom frühen Abend noch immer in den Gedanken umher kreiste. „Etwas Warmes zu Trinken, eventuell?“, fragte sie ihn zuckersüß, auch wenn sie wusste, er könne einer Frau eh nichts abschlagen. Was sie direkt zu ihrem Vorteil nutzte. „Sehr wohl, mein liebes Nami-Mäuschen! Ich werde mich sofort an die Arbeit machen und dir etwas Schönes vorbereiten!“, umwarb er sie gleich, in einem wirbelndem Liebestanz, bevor er gleich wieder in die Küche verschwand. Dabei konnte man hören, wie er Ruffy anmeckerte, da dieser allem Anschein nach wieder einem Blödsinn während des Abwaschens veranstaltete. „Yohohoho...eine Frau müsste man sein“, lachte Brook leise, mit einem bitteren Unterton, da seine Bitte schließlich abgeschlagen wurde, bevor er seine Geige schnappte und zum Krähennest hinaufstieg. Den beiden Frauen wünschte er dennoch eine erholsame und wohltuende Nacht, schließlich war auch er ein Gentleman. „Noch nicht schlafen?“, fragte Robin neugierig, als sie, gemeinsam mit Nami sich auf den Weg zum den Frauenquatieren begaben. „Nach dieser Shoppingtour müsstest du doch am Ende deiner Kräfte sein.“ Etwas schwang in Robins Stimme mit. Etwas, das Nami verriet, dass ihre Freundin irgendetwas erahnen musste. „Ich werde noch lange und ausgiebig Duschen“, sagte sie, denn irgendwie konnte sie das Parfüm der Dame noch immer über an ihr riechen. „Außerdem werde ich noch ein paar Karten zeichnen“, winkte Nami ab, als sie die Treppe hinaufgingen, die Diskussion der Männer gekonnt vermeidend, wer zuerst ins Bad darf. „Damit ich auf andere Gedanken komme...“ „Andere Gedanken?“ Nami zuckte sofort zusammen, als sie ihren Fehler bemerkte und Robin nun, mitten auf den Stufen innehaltend, sie mit erhobenen Augenbrauen ansah. „Gibt es da vielleicht irgendetwas, was du mir erzählen möchtest? Oder eher, der ganzen Crew... „Ach nein – überhaupt nicht“, log Nami, und konnte selbst ihre grässliche Tonlage hören, welche sie auffliegen ließ. Auch Robins Blick war Beweis genug, dass die ältere der beiden Frauen ihr nicht glaubte. So seufzte Nami leise, bevor sie sich näher zu der Archäologin lehnte und kaum hörbar flüsterte: „Wir sind in einem Laden fast aufgeflogen. Ich konnte die Verkäuferin aber gerade noch ablenken.“ „Das ist doch noch nicht alles...“, hauchte Robin ebenso leise und verschränkte ihre Arme. Nami biss sich auf die Lippen, sah sich kurz um, ob Lysop und Chopper auch ja nicht in der Nähe waren, welche mitbekommen könnten, dass Nami sie verriet, bevor sie fortfuhr: „Also – in Ordnung – aber wehe, du verrätst es jemanden!“ „Ich schweige wie ein Grab, voller modriger, alter Leichen...“ Wieder seufzte Nami, den schwarzen Humor ignorierend: „Gerade als wir gehen wollten, hat die Verkäuferin begonnen, sich ganz komisch zu benehmen. Nachdem ich bezahlt habe und meinen Einkauf nehmen wollte, hat sie meine Hand ganz ruckartig gepackt und irgendwelches, komisches Zeug gelabert. So Voodoo-Kram. Irgendwas mit 'Viel Glück für die Zukunft' und dass 'Ich vorsichtig navigieren soll'. Außerdem irgendwas mit 'Wellen' und 'Träumen'.“ „Und dann?“, erkundigte sich Robin weiter. „Dann hat sie mich wieder losgelassen. Meine Hand sie...hat dabei ganz komisch gekribbelt.“ Das tat sie noch immer, aber Nami wollte das nicht zugeben, um niemanden, vor allem nicht ihre Freundin, zu verunsichern. Oder sich selbst. „Findest du das nicht komisch?“, fragte Robin weiter, wodurch Nami etwas erstaunt zurückwich und dabei verwundert blinzelte. „Komisch? Die ganze Frau hatte sie nicht mehr alle beisammen. Angetatscht hat sie mich auch, als ich mich umgezogen habe.“ Ein leichter, unangenehmer Schauer lief über Namis Rücken, als sie sich daran zurückerinnerte. „Woher weiß sie, dass du navigierst?“ Nami hob ihren linken Arm. „Ich trage nicht umsonst einen Log-Port, richtig?“ Robin nickte, doch die Navigatorin wusste genau, dass ihre Freundin in ihrer Antwort noch nicht die Befriedigung fand, welche sie gesucht hatte. Daher fuhr sich Nami, leicht verzweifelt, durch die Haare und atmete lange aus. „Robin..., ich weiß es einfach nicht, aber diese Begegnung war einfach von Beginn bis zum Ende seltsam und ich muss ständig daran denken. Mit Chopper und Lysop habe ich mir geschworen nie wieder ein Wort darüber zu verlieren.“ Robin nickte und legte eine beruhigende Hand auf Namis Arm. Ein sanftes Lächeln überzog dabei ihre Lippen. „Ich verstehe dich. Und ich glaube auch, dass du dir keine Gedanken machen brauchst. Alles wird g-“ „Leute!“, wurde die Archäologin plötzlich von dem Rufen des Musikanten unterbrochen, welcher hoch über ihnen allen drohte. „Ich sehe einen riesigen, schwarzen Schatten im Wasser!“ Sofort sprangen die beiden Frauen auseinander und eilten die Treppe hinunter, um sich über die Railing zu lehnen. Auch einige der Männer eilten an Deck. Namis Herz machte bei dem Anblick einen gewaltigen Sprung und einige keuchten. Zorro war es, der ihrer aller Gedanken aussprach: „Seekönig!“ „Habe ich Seekönig gehört?“, rief Ruffy freudig, welcher gleich aus der Kajüte gesprungen kam, mit einer Schürze über seinen Sachen und nassen, schaumigen Händen. „Hey! Du bist noch nicht fertig!“, knurrte Sanji, welcher seinem Kapitän gleich folgte. „Das wird ein feines Leckerlie...!“, begann der junge Mann mit den schwarzen Haaren gleich zu singen und sprang auf das Geländer, ignorierte dabei vollkommen die Beschwerden des Kochs. „Sanji! Schmeiß die Pfannen an! Gleich gibt es Nachtisch!“ „Dank Lysops Hosen-Fisch...Ob ich den dann überhaupt essen will...“, brummte Franky, dessen Hände sich bereits in Kanonen umgeklappt haben. „Hey!“, beschwerde sich der Schütze. „Der sieht ja riesig aus...“, kommentierte nun Chopper mit leicht zitternden Beinen. „Können wir nicht einfach an ihm vorbeifahren? Ihn in Ruhe lassen?“ Zorro, der bereits seine Schwerter gezogen hat, Sanji der sich eine neue Zigarette angezündet und in den Mundwinkel gesteckt hat, wie auch Ruffy, der mehr als bereit war, dem Vieh in den Hintern zu treten, damit ihr Smutje Gulasch daraus machen konnte, antworteten im Chor: „NEIN!“ Das nächste geschah so schnell: Der Kopf dieser Monstrosität brach auf der Seite, an welcher sie alle standen, aus dem Wasser und hob sich hoch dem sternenbedecktem Himmel entgegen. Es war ganz schwarz, wie der Schatten, welchen es vorher geworfen hatte. Dennoch schimmerte die Haut des Wesens glitschig und schleimig. Ein ohrenbetäubender, grässlicher Schrei entfuhr der Kehle des Ungetüms, bevor es die roten Augen auf das Schiff, welches aussah wie ein kleines Spielzeugmodel, wenn man es mit seiner Größe verglich, richtete. Dabei sperrte es sein Maul weit auf, zeigte seine blanken, weißen, aber auch tödlich spitzen Zähne, zwischen welchen noch einige Wrackteile steckten. „Schreckliche Idee! Schreckliche Idee!“, wiederholten Lysop und Chopper verängstigt, während auch die anderen nur starren konnten. Franky und Robin waren einige Schritte zurückgewichen, während Nami fest ihren Klima-Taktstock umgriff, die Augen weit vor Schock. Brook war bereits vom Ausguck herunter gesprungen, sein Schwert bereits gezogen, doch noch immer etwas zögerlich im Angriff. Doch nach einigen Augenblicken waren es zumindest die drei Stärksten, die zu grinsen begannen, als sie den zukünftigen Proviant sahen. „Du siehst lecker aus!“, strahlte Ruffy finster, doch noch bevor einer von ihnen angreifen konnte, sank das Monstrum wieder hinab in die Tiefe, und ließ stattdessen riesige Wellen aufkommen, welche die Strohhutpiraten von den Beinen riss und das Schiff wild schaukeln ließ. Die Sunny drohte sogar fast zu kentern. „Drecksvieh! Tauch wieder auf!“, knurrte Sanji, welcher, wie alle anderen, nun völlig durchnässt war. „Aus dem mach ich Sushi!“, fügte Zorro noch hinzu, welcher sich gerade über die Railing stürzen wollte, um den Seekönig direkt im Wasser zu erlegen. Doch dieses Mal tauchte dessen Schwanzflosse auf, schlug heftig gegen die Seite des Schiffs und riss somit ein gewaltiges Loch in das Holz. „Passt auf!“, konnte Nami noch eine Stimme rufen hören, auch wenn sie über das tosende Meer diese nicht zuordnen konnte. Denn die Wucht hatte sie von den Füßen gerissen, auch wenn sie noch versucht hatte, zur Seite zu springen, als riesige, hölzerne Splitter begannen, durch die Luft zu fliegen. Auch spürte sie einen plötzlichen, nie gekannten Schmerz in ihrer Bauchgegend und in ihren Ohren dröhnte noch immer der Lärm des Angriffs. Noch bevor sie ihre Augen wieder öffnete, viel ihr das Atmen immer schwerer und der Geschmack von Blut kroch langsam ihrer Kehle hinauf. Ein Keuchen entkam ihrer Kehle und als sie ihre Lider aufschlug, schien alles plötzlich unerträglich hell. Irgendwelche Gesichter verschwammen am Rande ihrer Sicht, auf welche sie sich versuchte zu konzentrieren. Es waren drei, doch sie schaffte es nicht, sie zu fokusieren und so waren dies nur drei formlose Schatten. „Nami!“, konnte sie Sanjis Stimme atemlos keuchen hören. Er klang so dumpf. So weit entfernt. „N-nicht bewegen...“, stammelte Robin. „Chopper holt schon seine Instrumente...“ Die junge Frau versuchte zu sprechen, doch konnte es nicht, da Blut sich in ihrer Kehle sammelte und über ihre Lippen trat, als sie diese bewegte. Nebenbei musste irgendwo hinter ihnen ein Kampf ausgebrochen sein und das Schiff schwankte noch heftiger. Entgegen dem Bitten ihrer Freundin, versuchte sich Nami mit ihren letzten Kräften aufzusetzen, doch ihre Hände rutschten und sie lag wieder. „Tu das nicht...bleib liegen...“, bat Sanji. Durch ihren Versuch aufzustehen wusste sie auch warum: Es war ein riesiges Holzstück, spitz und bedeckt von ihrem Blut, welches in ihrem Bauch, tief in ihrem Fleisch steckte, ihr diese unerträglichen Schmerzen zufügte. Sie tastete verzweifelt danach, spürte aber nur Blut. Verzweifelt rief jemand nach ihrem Schiffsarzt. Sie selbst zog an dem Holz, stöhnte aber vor Schmerz auf. Sanji ergriff ihre Hände. Robin bat sie, wach zu bleiben. Bei ihnen zu bleiben. Das dritte Gesicht starrte sie stumm weiter an. Der Seekönig schrie. Sie hustete Blut. Die Schmerzen unerträglicher. Es wurde kälter. Schwärze. Schweißgebadet setzte sich Nami im Bett auf, heftig atmend. Sich wild umsehend bemerkte, dass sie sich keineswegs auf dem Deck, inmitten eines Kampfes befand, sondern im Frauenquatier war, in ihrem Bett. Laut ihrer Uhr war es fast Fünf Uhr, morgens. Es war dunkel und Robin schlief tief und fest, nichts ahnend. Dann tastete sie zu ihrem Bauch, nach dem riesigen Holzsplitter welcher ihr noch immer unendliches Leid zufügte. Diese Schmerzen, welche sie noch nie zuvor gespürt hatte, brachten sie fast um den Verstand. Doch dort war nichts, außer Haut. So legte sie sich langsam zurück ins Kissen, ihren Bauch noch immer haltend, während sich leichte Tränen in ihren Augen sammelten. Es war schließlich nur ein Albtraum gewesen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)