Always believe von Lola (Dark Side of Dimensions) ================================================================================ Kapitel 1: Zweifel und Glaube ----------------------------- Warum war ich ihm nicht genug? Egal, wie sehr ich mich anstrengte, er würde mich niemals akzeptieren. So respektieren, wie er den Pharao respektierte. Aber warum? Ich stand ihm in einem Duell gegenüber. Gleichwertig. Konkurrenzfähig. Und trotzdem sah er nicht wirklich mich, sondern seine Gedanken waren weit weg. 5000 Jahre weit weg. „Begreifst du es endlich? Ich lasse mich durch nichts davon abhalten den Pharao zurück zu holen.“ Er wollte es einfach nicht wahrhaben, also musste ich es ihm zeigen. Ich wusste nur einen Weg ihm die Augen zu öffnen. „Das ist nicht deine Entscheidung. Meine übrigens auch nicht. Ich habe versucht es dir zu sagen, Kaiba. Aber vielleicht muss ich es dir zeigen.“  Er musste es sehen. Er würde es niemals verstehen, wenn er es nicht mit seinen eigenen Augen sah. So war er nun mal.  „Er ist weg, Kaiba. Er ist für immer weg. Ich hab es schon gewusst, seit wir uns verabschiedet haben.“ Das vervollständigte Millenniumspuzzle reagierte nicht. Natürlich nicht. Es fühlte sich schwer in meinen Händen an. Aber kalt. So kalt. Weil er nicht mehr im Puzzle war. „Er ist nicht mehr im Puzzle, denn wir sind jeder unserer Wege gegangen. Es war und ist nicht leicht, aber ich musste ihn los lassen und das musst du auch. Es tut mir leid, aber so hat es unser Schicksal für uns bestimmt.“ Doch er akzeptierte es nicht. Seine Augen sprachen von Gefühlen, die mich trafen. Er sagte es nicht. Natürlich nicht, aber ich sah es ihm an. Seine Besessenheit war der eindeutige Beweis, aber er sah es nicht so. Er wollte sein Duell, seine Rache, aber es war viel mehr als das. „Du lügst. Er hat nur Angst. Angst herauszukommen und Angst vor mir. Er weiß, dass er mir nicht gewachsen ist. Aber das wird nicht funktionieren. Ich hole ihn aus dir raus.“ Er sah mich nicht als Gegner. Ich war ihm nur im Weg, aber so einfach würde ich es ihm nicht machen. Wenn ich ihn besiegte, würde er mich endlich anders behandeln. Mein Dunkler Magier. Er würde mir den Sieg bringen. „Bist du bereit?“ „Ich bin immer bereit.“ Ich schloss die Augen. Das würde es sein. Ich wollte diesen Sieg so sehr. Er würde seinen Plan aufgeben. Er würde mich endlich sehen.   Doch mein Sieg blieb mir verwehrt. Deeva hatte den dunklen Weg gewählt. Wir mussten ihn aufhalten. Meine Freunde waren in Gefahr und mit ihnen die ganze Welt.  „Weißt du, wenn mein Ende kommt, dann sicher nicht kampflos.“ Es lenkte meine Aufmerksamkeit wieder zu ihm. Ich sah erneut die Entschlossenheit, die ihn so sehr ausmachte. Er gab niemals auf. Das war etwas, worauf man sich bei ihm immer verlassen konnte. „Meinst du etwa…?“ „Kämpfen wir!“ Wir beide. Ein Team. Es war lange her, aber zusammen gegen einen Gegner zu kämpfen, war für uns genauso natürlich wie gegeneinander. Doch Diva verlangte uns alles ab. Der Millenniumsring hatte seinen Geist im Griff und kannte keine Gnade. Wir würden es nicht schaffen. Es war aussichtslos. Gegen seine kubischen Monster hatten wir keine Chance. „Also, welche von euch Nervensägen soll zuerst das Jenseits sehen? Ich wähle Yugi.“ Ich lag am Boden. Er hatte uns so weit. Ich hatte ihm nichts mehr entgegen zu setzen. Das würde also mein Ende sein. „Nein, das tust du nicht.“ Ich sah ihn an. Was hatte er nur getan? „Dein Angriff wird umgelenkt auf mich.“ „Aber Kaiba… Das überlebst du nicht.“ Mutig stellte er sich dem Angriff entgegen. Wieder entschlossen. Keine Spur von Unsicherheit. Keine Spur von Angst. Wieso hatte er das getan? Es hätte doch mich treffen sollen. Hilflos sah ich mit an wie seine Lebenspunkte auf Null sanken. Trotzdem ging er nicht in die Knie. Stolz stand er weiterhin da. Den Blick fest auf den Gegner gerichtet. „Wieso hast du das getan?“ Ich fühlte mich hin und her gerissen. Hatte er es für mich getan? Natürlich. Aber was hatte diesen Wandel bewirkt. Sah er mich endlich mit anderen Augen? Doch mir blieb die Luft weg. „Für ihn. Den Pharao.“ Er hielt das Puzzle in der Hand. Zu viele Gefühle wirbelten in meinem Körper. Es musste doch eine Lösung für alles geben. Das konnte doch noch nicht das Ende sein. Nichts konnte ich tun, als er in die Knie sank und seine letzte Energie verschwand. „Bring ihn zurück, Yugi!“ Selbst jetzt hörte er nicht auf zu glauben. Doch sein Glaube verschwand mit ihm. „Aber Kaiba… Er ist doch weg!“  Warum konnte er mir nicht glauben? Ich hatte mich von Atem verabschiedet. Ich hatte ihn gehen lassen. Ich musste ihn gehen lassen. Nach all dieser Zeit zusammen hatte es mich fast zerrissen, aber er musste zurück in seine Zeit. Das wussten wir beiden. Wir hatten es akzeptiert. Warum konnte er es nicht?  Das Duell war noch nicht vorbei. Als das Puzzle nach dieser langen Zeit wieder um meinen Hals lag, fühlte es sich vertraut an. Es war so lange Teil meines Lebens gewesen, dass ich dieses Gefühl genießen wollte. Jetzt war kein Platz für Zweifel. Ich musste glauben. An mich. An ihn. An das Herz der Karten.  Doch es half nichts. Dieser Macht war ich nicht gewachsen. Nicht alleine. Die Welt um mich herum brach zusammen und ich konnte nichts dagegen tun. „Los Yugi, geh mir aus den Augen!“ „Ich muss weiter kämpfen.“ Ich konnte nicht auf geben. Jetzt nicht. Es musste etwas geben, das ich tun konnte. „Ich glaube immer noch an das Herz der Karten..“ Aber meine Kraft schwand und mit ihr mein Glaube. Ich spürte die Dunkelheit in mir und war bereit ihr zu folgen. Doch plötzlich war da dieses warme Gefühl. Dieses helle Licht, das mir so vertraut war. Das ich überall wieder erkennen würde. Er war es. Der Pharao war zurückgekehrt. Jetzt konnte ich die Wärme auch wieder spüren. Ich war nicht mehr allein. Dieses Gefühl hatte ich vermisst. Was auch immer ich für ihn empfand, ich würde niemals bereuen, was für Gefühle Atem in mir auslöste. Er war meine andere Hälfte. Nichts konnte damit konkurrieren. Diva war geschlagen. Der Macht des Pharao hatte er nichts entgegen zu setzen. Die Welt war endlich wieder sicher. Doch was bedeutete das für Atem? Ich spürte die Wärme des Puzzles. Das Leuchten, das die Kälte vertrieb. Yugi… Pharao… Ich bin immer bei dir. Gib niemals auf! Wie soll ich ohne dich klar kommen? Du brauchst mich nicht. Du hast deine eigene Stärke entdeckt. Glaube daran. Glaube… Er hatte niemals aufgehört an den Pharao zu glauben. Hatte niemals aufgegeben. Jetzt durfte auch ich nicht aufgeben. Du hast recht. So lange ich an mich glaube, kann ich alles schaffen. Vergiss es nicht! Danke Pharao! Er verschwand und mit ihm das Millenniumspuzzle. Doch seine Wärme blieb und sie würde mich auch niemals wieder verlassen. Diese Lektion hatte er mich gelehrt. Den Glauben niemals verlieren, wie aussichtslos die Situation auch schien. Denn manchmal war ein fester Glaube alles, was einem bleib. Meine Freunde waren genauso begeistert über die Rückkehr des Pharaos wie ich. Diesen Moment konnte mir niemand mehr nehmen. Diesen letzten Moment mit ihm würde ich für immer in Erinnerung behalten, denn schließlich hatte er mir die Wärme zurück gebracht. „Ich hab doch gesagt, er kommt wieder zurück. Ich will ja nicht sagen, ich hab’s ja gesagt, aber ich hab’s ja gesagt.“ Das hatte er. Natürlich sah man ihm diese Genugtuung an. Das Strahlen in seinen Augen war Beweis genug. Manchmal konnte der Glaube doch Berge versetzen. „Ich dachte der Pharao kehrt nie mehr zurück, aber du hast nie aufgehört daran zu glauben.“ „Du hast deine Verbindung mit ihm und ich hab meine.“ Er hatte recht und jetzt konnte ich das akzeptieren. Diese Verbindung zwischen ihnen würde immer bestehen. Egal, wie viel Zeit vergehen würde. „Pass auf dich auf, Yugi, bis unsere Pfade sich ein nächstes Mal kreuzen.“ Und ich fieberte dem nächsten Treffen bereits entgegen, denn alles hatte sich verändert. Die Kälte, die ich das ganze letzte Jahr verspürt hatte, war verschwunden. Geblieben war Atem’s Wärme und Seto’s Glaube. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)