Versteckspiel im Internat von Finniwinniful ================================================================================ Kapitel 6: Sport und Ohnmacht gehört doch dazu ---------------------------------------------- „So kann es nicht weiter gehen Sawyer. Sie können nicht ständig den Sportunterricht schwänzen!“ Oh man, hat mich Herr Meyer doch erwischt. „Ich fühle mich einfach nicht gut. Deswegen habe ich heute keine Sportsachen eingepackt!“ „Das haben Sie letzte und vorletzte Woche auch schon gesagt! Heute machen Sie mit. Jetzt ist Pause, holen Sie ihre Sachen, oder Sie machen in Ihren jetzigen mit!“, war sein letztes Wort. Er dreht mir seinen Rücken zu und geht. Na toll…was nun? Und gerade diese Woche stimmt es wirklich! Wiederwillig mache ich mich auf den Weg um meine Sachen zu holen. Naja, ich habe mich im Zimmer umgezogen. Als ich an der Sporthalle ankomme steht da schon Rick, welcher sich etwas abseits der anderen befindet. Mir ist es schon öfters aufgefallen, dass er sich etwas von den anderen aus der Klasse distanziert, aber ansprechen mag ich ihn darauf auch nicht, vielleicht ist da ja was passiert, bevor ich herkam? Ich stelle mich zu den anderen. „Und was meinst du dazu?“, fragt Susan. Sie ist circa 1,60 und etwas pummelig. Sie hat lange Blonde Haare und immer ein Lächeln auf den Lippen. Sie ist immer total nett und versucht wo immer es geht zu helfen. Mir kommt sie etwas aufgesetzt vor, was ich aber so niemals vor ihr sagen würde. Ich drehe mich zu ihr. „Ähm…was?“, frage ich. „Ob du auch findest, dass es total ungerecht ist, 3 Arbeiten in einer Woche zu schreiben?“ „Hmm…nicht wirklich! War an meiner alten Schule nicht anders!“ Nachdem wir noch eine Weile drüber diskutiert haben, kam auch endlich Herr Meyer und hat uns rein gelassen. Ich bin schnell durch die Umkleide, habe meine Sachen auf einen freien Platz gelegt und bin in die Sporthalle. Ich hoffe, wir machen heute nichts schlimmes, obwohl Bewegung ja bei den schmerzen helfen soll. Während ich also auf die anderen warte, sehe ich dem Lehrer dabei zu, wie er Basketbälle aus einen dieser Abstellkammern der Sportgeräte holt. Ich seufze: „Na toll, Basketball!“ „Schlimm?“, fragt Rick. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass er neben mir steht. „Ich hasse es. Warum können wir nicht lieber etwas anderes machen? Völkerball oder so? Das ist mir viel lieber!“ „Ach, stell dich nicht so an. Ist doch nichts dabei! Außerdem ist es besser, als Völkerball! Völkerball ist langweilig! In nem Feld stehen und versuchen die im anderen Feld zu treffen und dabei aufpassen, dass man selbst nicht getroffen wird…obwohl…mit so viel Kraft es geht andere abzuschmeißen hat auch was für sich!“, überlegt er. Toll, so langsam habe ich echt das Gefühl er mag es echt gerne anderen schmerzen zu zufügen! Ich bin das beste Beispiel! Ständig ärgert, zwickt, piekst, oder schlägt er mich, das ist auf Dauer echt scheisse! „Ja ganz toll! Bei meinem Glück wäre ich dann im anderen Team und würde nach dieser Stunde nicht mal mehr meinen kleinen Finger bewegen können! Dann doch lieber Basketball!“ Rick sah zu mir und grinste mich fies an. Also werde ich gleich auch nicht verschont bleiben! Inzwischen sind auch die anderen da. Wir müssen zum aufwärmen erstmal 5 Runden laufen und werden anschließend in Teams aufgeteilt. Wie es aussieht, habe ich heute wenigstens etwas Glück, denn ich bin mit Rick in einem Team, das bedeutet, ich werde von fiesen Attacken verschont bleiben…hoffe ich zumindest! Insgesamt sind wir 4 Teams mit jeweils 6, somit ist ein Auswechselspieler dabei, dazu habe ich mich gleich freiwillig gemeldet! Es wird auf zwei Spielfeldern gespielt, welche durch drei Bänke getrennt sind. Nach ungefähr 10 Minuten muss gewechselt werden, damit die, die auf der Bank sitzen auch mal spielen. Also, ab aufs Feld! Die erste Partie ist auch noch alles in Ordnung, wir verlieren zwar, was aber zu meinem erstaunen nicht an mir liegt, aber ich bekomme keinen Ball gegen den Kopf oder so! Im zweiten Spiel sieht es allerdings anders aus. Keine fünf Minuten nach anpfiff bekomme ich den Ball in die Magengegend. Das zieht erst ein wenig, legt sich aber schnell wieder. Ausgewechselt wurde ich trotzdem. In Spiel drei durfte ich dann wieder rein. „Sawyer!“, höre ich jemanden meinen Namen rufen, drehe mich zu eben jener Person und ehe ich reagieren kann merke ich etwas gegen meinen Kopf prallen und wie ich auf den Boden sinke und Herr Meyer auf mich zu gejoggt kommt. *R* Ach du scheisse! Fuck, so habe ich es nicht geplant! Ich habe nur gesehen, wie Sawyer zusammensinkt und auf dem Hallenboden liegt, da ich schon vorgerannt bin, mich dann aber gewundert habe, dass niemand drauf achtet, sondern in die andere richtung sieht, wurde ich stutzig. Als ich mich dann ebenfalls in die Richtung drehte, sah ich ihn dort. Nun darf ich mir von Vju die Ohren zu labern lassen, da sie der Meinung ist, es sei meine Schuld! Was kann ich denn dafür, wenn er nicht aufpasst und nur in der Gegend steht? Schule ist schon zu Ende und wir sitzen bei Sawyer im Krankenzimmer, wo er auf diesem total unbequemen Krankenbett liegt und wie es aussieht nen tollen Traum hat, da er einfach nicht aufwachen will! „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragt Vju und schlägt mir einmal gegen die Schulter. „Hm? Nö, tue ich nicht! Was kann ich denn bitte dafür, wenn er zu dumm zum fangen ist und den Ball in die Fresse bekommt? Außerdem, wer kippt wegen sowas bitte um? Voll lahm!“ Es vergehen tatsächlich geschlagene 2 Stunden, ehe er wieder zu sich kommt und langsam die Augen öffnet. Als ich wieder zu mir komme, bemerke ich den Geruch von Desinfektionsmittel. Kaum, dass ich die Augen offen habe, hängt Vju mir schon um den Hals. „Ich habe mir total sorgen gemacht! Rick meinte nur, dass du in Sport nen Ball abbekommen hast und umgekippt bist. Dann haben wir erfahren, dass er dir den Ball zugespielt hat, du aber nicht aufgepasst hast und ihn richtig dolle gegen Kopf bekommen hast. Geht’s dir gut? Ist dir schlecht? Siehst du uns doppelt? Weißt du überhaupt wer wir sind?“, werde ich gleich von ihr durchlöchert. Rick hat man während ihrer Erzählung nur mal schnauben gehört und Jay sitzt nur ganz still daneben. Ich habe mein Blick kurz zu den beiden gleiten lassen und ich konnte in Jay´s Gesicht eindeutig etwas wie Verwunderung und Missfallen sehen. Ob es daran liegt, dass Vju mich so angesprungen hat und er denkt ich sei ein Junge? „Vju, mir geht es gut! Mir ist nicht schlecht, leichte Kopfschmerzen habe ich schon, doppelt sehe ich nicht und wie du siehst und hörst, weiß ich auch, wer du naja, wer ihr seid…also keine Sorge!“, versuche ich sie zu beruhigen und befreie mich aus ihrem Schraubstockgriff. Wenn man sie so ansieht, denkt man nicht, dass sie so viel Power in den Armen hat! „Bist du dir sicher? Vielleicht bist du auch so neben dir, dass du es nicht mitbekommst! Ich hole mal eben die Krankenschwester!“, meint sie und verschwindet aus dem Raum. „Was bist du denn bitte für ne Memme? Lässt dich von nem Ball ausknocken!“, ist Rick´s erster Kommentar dazu und er sieht mich dabei total belustigt an. „Du hättest auch erst rufen und dann werfen können!“, ist meine etwas schnippische Antwort. „Und dir geht’s wirklich gut?“, fragt nun auch Jay nach meinem befinden. „Ja, mir geht’s, abgesehen von den leichten Kopfschmerzen, wirklich gut!“ Wie es aussieht glaubt mir hier wohl wirklich keiner, denn beide fragen immer und immer wieder nach. Rick nicht ohne es in fiese Bemerkungen zu verpacken, aber nach ner Weile kennt man ihn dann doch. Wir sitzen nicht lange dort, bis Vju in Begleitung der Krankenschwester wieder ins Zimmer kommt. Ich werde ein wenig was gefragt und darf dann auch schon gehen. Für Morgen bin ich freigeschrieben und soll im Bett bleiben. Zwar bedeutet das keine Schule, aber dafür auch Langeweile! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)