The Princess von Pragoma ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Sephiroth stand das Wasser bis zum Hals, die Bürger hatten kaum noch Geld, das sie als Steuern hätten hergeben können. Der König war verzweifelt, dass es seinem Land so schlecht erging. Irgendwas musste er tun, nur was? Lange überlegte er, blickte auf das Wandgemälde seines geliebten Sohnes und dabei kam ihm endlich die leuchtende Idee. Eine Hochzeit ins Nachbarkönigreich … diese würde sicherlich seine Sorgen dahingleiten lassen. Rasch wies er seinen Berater an, dem König des Nachbarlandes einen Brief zu schreiben, schwärmte in diesem vor, wie lieblich seine Tochter sei. "Aber Herr, sie haben …" "Das weiß ich selber und jetzt schreib weiter!" "Jawohl, ganz wie sie wünschen, mein König." Als Genesis den Brief Sephiroths's erhielt und gelesen hatte, war er hellauf begeistert. Eine Prinzessin von solch edler Herkunft und mit einer solchen Erziehung war genau die richtige Braut für seinen Sohn. Von ihr könnte dieser endlich ein besseres Benehmen lernen und vor allem würden endlich diese Eskapaden aufhören. "Das ist ja ein sehr glücklicher Zufall...", dachte er laut und veranlasste sofort einige Diener, nach seinem Sohn zu suchen. Genesis seine Diener hatten den Sohn gefunden, dieser war ein total schluderiger Anblick. Offene Knöpfe, zerzaustes Haar und dann noch eingestaubt. "Wo um alles in der Welt hast du denn nun wieder gesteckt, Reno? Und was ist das für ein ungebührliche Aufzug? Erkläre mir das, wird's bald?", verlangte der Vater vom Sohn zu wissen. "Ach Vater, mach doch nicht gleich die Pferde scheu. Ich habe mich ein bisschen amüsiert, ja? Nichts dabei", zuckte Reno mit den Schultern, und grinste obendrein rotzfrech. Er war nun wirklich nicht das, was man einen Prinzen nennen konnte. Eher ein Vagabund, wenn man ihn so sah. Genesis konnte wieder nur mit dem Kopf schütteln. "Sohn, du willst mich wohl früh ins Grab bringen, oder wie darf ich diesen Aufzug verstehen? Das ist ja noch schludriger, als vorher! So geht das nicht. Geh los und zieh dir etwas Anständiges an", befahl er seufzend. "Oh Mann… was du immer hast. Ist doch total prima so, weiß nicht, was du zu meckern hast. Aber gut, dann steig ich eben in die spießigen Sachen...", murrte der rothaarige Bengel. Es passte ihm überhaupt nicht, sich in diesen für ihn unbequemen Fummel, zu zeigen. "So besser, Vater? Gott, ich sehe aus wie ein Hampelmann!", beschwerte sich Reno lautstark. "Ja, so ist es besser", gab sein Vater zufrieden zurück. "So mein Sohn, jetzt aber hurtig! Wir kommen sonst noch zu spät zu unserer Audienz und wir wollen die hübsche Prinzessin doch nicht warten lassen." Vergnügt bestieg Genesis sein Pferd und ritt langsam voran. "Auf in die spießige Langeweile…" Murrend stieg er auf sein Pferd und ritt seinem Vater hinterher. Während sein Vater gemütlich auf seinem Pferd den Weg entlang ritt, kämpfte Prinz Reno mit seinem Reittier. Es schien fast so, als ob das Pferd ihn nicht sonderlich mochte. Andersherum sah es nicht besser aus. "Meine Güte, du bist ein Pferd und kein störrischer Esel", schimpfte er. "Reno, das Pferd kann nichts dafür, dass du den Reitunterricht geschwänzt hast", rief König Genesis hinter sich und musst aufpassen, dass er nicht über seinen Sohn laut loslachte, denn dieser bot einen wirklich lustigen Anblick. Der rothaarige König kam schließlich als Erster am Schloss an. "So, hier verbirgt sich also dieses hübsche Kind. Nun, dann werden wir uns dessen mal versichern, nicht wahr, Sohnemann?", fragte er und drehte sich nach Genanntem um, doch der war nirgends zu sehen. Weit und breit nicht. "Reno, wo steckst du ungehöriger Bengel denn nun schon wieder?", seufzte Genesis entnervt und ritt ein Stückchen zurück, um zu sehen, ob sein Sohn sich nicht doch nur etwas schwertat. "Woah! Bleib stehen, du dummes Vieh!", rief eine Stimme von irgendwoher, mit dem Rufen ging Hufgetrappel einher und weiteres Gezeter. Wildes fluchen nicht zu vergessen. Kadaj drehte sich auf das Gefluche hin um, blickte das Pferd, welches ungehindert auf ihn zuraste an und schluckte. "Hey, du Horst, zähm mal deine Zosse", sprang er letztendlich zur Seite und raffte sich erbost sein Kleid hoch. "Ho, du oller Klepper!", rief der Rothaarige und zog an den Zügeln. Das hatte zur Folge, dass sein Ross sich aufbäumte und ihn schließlich abwarf. Der Prinz landete genau vor den Füßen der Fremden und auch genau auf der Nase. "Autsch… dieses dumme Pferd…" Kadaj schmunzelte bei dem Segelflug des Rothaarigen, blickte amüsiert zu diesem runter. "Wie beliebt es, da unten zu liegen?", fragte er gehässig nach und ging einen Schritt dabei zurück. "Wenn sie mich so fragen, Teuerste, recht gut. Die Aussicht ist herrlich...", witzelte der Angesprochene hinauf und rappelte sich langsam wieder auf. "Nur ist es nicht so bequem, wie ich erhoffte." "Aussichten, was denn für eine Aussicht?", hob Kadaj misstrauisch die Augenbraue hoch. "Hübsche Beine, sehr hübsche Beine...", deutete er frech an. "Und so nen netten Hintern…" Mit einem Auge schelmisch zwinkernd machte der Prinz mit den Händen eine halbrunde Bewegung. Kadaj blickte empört drein, als er die Worte hörte, schnaufte leicht und stemmte die Hände in die Hüften. "Sie wissen wohl nicht, wen sie hier vor sich haben, sie Flegel", schimpfte er wie ein Rohrspatz und warf dem Anderen giftige blicke zu. "Ich würde sagen, ne echte Zuckerschnecke", gab der Prinz keck zurück. Er fand es süß, wie sich sein Gegenüber so unladylike aufregen konnte. "Zuckerschnecke? Ich bin eine Prinzessin!", stapfte Kadaj mit erhobenen Hauptes davon und ließ diesen Dussel von einem Mann einfach sitzen. Immerhin wartete sein Vater und dann noch dieser ungebetene Besuch. König Genesis hatte unterdessen feststellen müssen, dass sein Sohn nicht weiter zurückgeritten war. Also begab er sich wieder zurück zum Schloss Sephiroths's und kam dabei am Garten vorbei. Und wen musste er dort stehen sehen? Seinen Löcher in die Luft starrenden Sohnemann. "Hier versteckst du dich also! Trödle nicht weiter herum und komm endlich in den Audienzsaal. Wir bekommen noch Ärger, wenn das noch länger dauert", schalte er ihn, nahm ihn schließlich mit ins Schloss und direkt in den Audienzsaal. Sephiroth wartete geduldig, dennoch sah man ihm an, das er schon leicht gereizt wirkte. "Da seid ihr ja, Genesis. Habt ihr euch unterwegs verritten oder habt ihr die Zeit vergessen?", fragte der silberhaarige König mit einem Schmunzeln im Gesicht. "Weder noch, Sephiroth. Vielmehr musste mein Sohn eine Lektion im Umgang mit Pferden erfahren. Verzeiht bitte die ungebührlich Verspätung", bat Genesis auf das höflichste und dabei stupste er Reno an, der beim umherblicken Löcher in die Luft starrte. "Ich verzeihe dir das noch mal und das dein Sohn so … na ja, etwas tollpatschig ist, das legt sich sicher noch", nickte der Silberhaarige und schaute auf, als endlich Kadaj zurückkam und sich rasch auf seinen Platz setzte. "Ich hoffe es jeden Tag, dass es sich bessert und gebe mir Mühe ihm die Flausen aus zutreiben", beteuerte Genesis und nahm dann auch Kadaj, oder besser die Prinzessin wahr. "Oh, wie ich sehe, ist eure Tochter eingetroffen. Ihr habt nicht übertrieben, sie ist eine Schönheit. Seid gegrüßt, Prinzessin!" Kadaj nickte lediglich dem fremden König zu, dann erkannte er den Flegel aus dem Garten und räusperte sich. "Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, aber wenn ich mir ihren Sohn so angucke … der hat ein wirklich albernes Benehmen", erwiderte er dennoch höflichst und lächelte. Dieser schaute jetzt erst mal geradeaus und sah die Prinzessin. Seine Augen weiteten sich und mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht, schaute er seinen Vater an. "Vater, sag jetzt bloß nicht, dass das da die Prinzessin ist, zu der du mich geschleift hast. Hör mal, das geht nun mal absolut nicht", murmelte Reno Genesis zu, dann fügte er ganz leise hinterher: "Die mag ja ganz nett ausschauen, ist aber ne Zicke!" "Hüte deine Zunge, du ungezogener Bengel. Sie ist bezaubernd und du wirst sie heiraten, haben wir uns verstanden? Ich als dein Vater befehle es dir und du, als mein Sohn, hast gefälligst Gehorsam zu leisten!", knurrte der rote König ihn an. "Ein für alle male, jetzt ist Schluss. Du heiratest und eine bessere Frau findest du nicht. Sei dankbar und zieh bloß ein anderes Gesicht", schalte er Reno nochmal leise, bevor er sich an König Sephiroth wandte. "Werter Sephiroth, mein Sohn ist sehr erfreut und hochgeehrt, um die Hand eurer Tochter anhalten zu dürfen. Auch mir ist es eine sehr große Ehre und ein Vertrauensbeweis." Sephiroth schüttelte nur seinen Kopf. "Nicht ganz einfach dein Sohn, was?", schmunzelte er leicht amüsiert und tätschelte Kadaj den Kopf, da dieser sich ganz brav gab und lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)