未来 - Future von yuki19 ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Völlig außer Atem kam ich beim Spieleladen an. Warum musste ich mich ausgerechnet heute verspäten, wo mir Moki extra gesagt hatte, dass selbst Seto heute mitkommen würde? Er war also wirklich mitgekommen. Ich freute mich riesig, bedeutete es doch, dass er sich so langsam für uns erwärmte. Schnell betrat ich den Laden, in dem schon alle versammelt waren. Sie hatten sich alle um einen Stapel Karten gebeugt, nur Seto stand etwas abseits an einen Tisch gelehnt, auf dem Etliches zu Essen aufgebahrt lag. „Hey, sorry Leute. Hab mich ein wenig in der Zeit vertan.“, grinste ich ihnen treudoof entgegen. „Macht doch nichts.“, meinte Yugi. „Hauptsache du bist jetzt da.“, gab auch Tristan seinen Senf dazu. Tea und Mokuba lächelten nur zur Begrüßung. Ich erwiderte ihre Geste, dann gesellte ich mich zu dem braunhaarigen Firmenchef. „Schön, dass du gekommen bist.“, flüsterte ich leise, so dass uns die anderen nicht hören konnten. Ich nahm mir etwas zu essen, während ich auf seine Antwort wartete. „Ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Mokuba kann ganz schön stur sein.“ Ich musste lachen. „Wie sein großer Bruder.“ „Hey wir wollten was spielen. Kommt ihr auch?“, rief uns nun Tea zu. Sofort gesellte ich mich zu den anderen, und selbst Kaiba wurde von seinem Bruder zum mitspielen gezwungen. Es wurde ein wirklich schöner Abend. Langsam wurde es spät. Ich stand wieder mit Kaiba etwas abseits – wieder bei dem Buffettisch, da ich schon wieder Hunger hatte - , während die anderen beschlossen hatten Flaschen drehen zu spielen. Da hatte ich mich schnell aus der Affäre gezogen, immerhin konnte ich mich noch gut an das letzte Mal erinnern, als mir Tristan eine Peinlichkeit nach der anderen aufgezwungen hatte, und vor Seto Kaiba wollte ich mich nun doch nicht zum Affen machen. Danke nein. „Warum hast du mich geküsst?“, wurde ich auf einmal von der Seite her angesprochen. Ich zuckte nur mit den Schultern, ohne ihn dabei anzusehen. „Es war doch ein Date und das macht man nun einmal so, oder?“ Ich lächelte den Größeren an, der mich nur perplex anstarrte. Eine Weile standen wir nur so da, und beobachteten die anderen bei ihrem Spiel. Irgendwann hörte ich den anderen neben mir seufzen. Ich hätte zu gern gewusst, was in diesem Kopf gerade vor sich ging, denn er schien wirklich angestrengt zu überlegen. Ich verkniff mir ein Grinsen, das ich schon zu deutlich auf meinen Lippen gespürt hatte. „Ich hab Mokuba versprochen, dass er heute hier schlafen kann.“ „Hm?“ Verwirrt blickte ich ihn an. Was wollte er mir nun damit wieder sagen? Was ging mich es an, ob Moki heute hier schlafen dürfte oder nicht? Es sei denn… Meine Augen weiteten sich. „Ich wollte jetzt Heim fahren. Es ist schon spät.“ Damit stieß er sich von dem Tisch ab, an welchem er die ganze Zeit gelehnt hatte, und bewegte sich in Richtung Tür. Nach zwei Schritten blieb er allerdings noch einmal stehen, und blickte sich zu mir um. „Kommst du, Hündchen?“ Kein ‚Willst du mitkommen?‘, ‚Kein Bitte‘, ‚Kein gar nichts‘, einfach nur eine Aufforderung. Aber noch konnte ich wohl auch nicht mehr erwarten von dem Größeren. Ich grinste einfach, verabschiedete mich von meinen Freunden – der Blick mit dem diese mich bzw uns bedacht hatten, war einfach zu göttlich gewesen. Da herrschte eindeutig erklärungsbedarf - und trottete dem Firmenboss wie ein treudoofer Hund hinterher. Auf dem ganzen Weg zu seiner Villa schwiegen wir. Erst als wir angekommen waren, richtete er das Wort an mich. „Aufwachen, Hündchen! Wir sind da.“ Leicht berührte er mich dabei an der Schulter, und ich zuckte kurz zusammen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich eingedöst war. War wohl doch müder gewesen als gedacht. Im Wohnzimmer angekommen, führte er mich zum Sofa, auf welchem ich mich niederließ. „Möchtest du was trinken?“, fragte er mich. Ich merkte, dass er ein wenig überfordert zu sein schien mit der ganzen Situation hier, aber er versuchte es so gut wie möglich zu überspielen. Ich schüttelte nur den Kopf. „Nein, danke. Wieso bin ich hier, Kaiba?“ „Seto“, sagte er sofort wieder, „Ich dachte das hätten wir geklärt.“ Damit setzte er sich neben mich und schneller als ich reagieren konnte, hatte er seine Lippen auf meine gepresst. Sanft bewegte er sie gegen meine, zwar noch etwas unbeholfen, aber dennoch schloss ich genießend meine Augen, und seufzte in den Kuss hinein. Ich spürte die Zunge, die mit einem Mal da war, und um Einlass bettelte, den ich ihr nur allzu gerne gewährte. Ein kleines Zungengefecht entbrannte, in dem natürlich immer der Größere die Oberhand behielt, aber das störte mich nicht im Geringsten. Mein Atem ging immer schneller, meine Körpertemperatur stieg und ich spürte die altbekannte Hitze, die in meine Wangen schoss, aber es war mir egal. Das hier fühlte sich im Moment einfach viel zu gut an, um sich über solche Nichtigkeiten den Kopf zu zerbrechen. Und von mir aus hätte dieser Kuss noch ewig dauern können, aber er endete wie alles Schöne im Leben. Genauer gesagt, beendete Kaiba, ich meine natürlich Seto, den Kuss. Zu meiner Freude sah ich, dass sich auch auf seine Wangen ein leichter Rotschimmer gelegt hatte. „Und jetzt?“, fragte ich und blickte ihm fest in die Augen. Er grinste verschwörerisch, ehe er mich hochzog und über eine Treppe nach oben führte. Vor einer Tür blieb er stehen und ich wusste genau, was sich dahinter befand. Sein Schlafzimmer. Und mit einem Mal wusste ich, was der andere im Sinn hatte, und mein Herzschlag beschleunigte sich und ich wurde leicht nervös. Ich hatte es mir die letzten Tage zwar immer wieder vorgestellt, aber so ganz sicher war ich mir bei dieser Sache noch immer nicht. Ja, ich wollte es definitiv, aber ich hatte halt absolut keine Ahnung, was mich erwarten würde. Ich konnte nur hoffen, dass der andere nicht zu forsch sein würde. Seto öffnete die Tür und führte mich zu seinem Bett. Darauf ließ ich mich nieder und wartete, dass der andere den ersten Schritt tun würde, und das tat er auch. Sanft umschloss er meine Lippen wieder mit seinen. Ließ seine Zunge in meinen Mund gleiten, forderte mich heraus. Nur zu gerne ließ ich mich auf dieses Gefecht erneut ein, und wieder wurde mir heiß. So unerträglich heiß und verdammt nochmal, der andere hatte Erfahrung. Das merkte man sofort. Ich bekam nicht einmal wirklich mit, wie er mich und sich langsam von den störenden Klamotten befreite. Merkte nicht wie er mich immer weiter aufs Bett drückte, und immer weiter trieb. Erst als sich mein Blut von meinen Wangen in meine unteren Regionen zurückzog, realisierte ich wieder, was gerade um mich herum geschah. Immer wieder strich er mit seinen Fingern meine Konturen nach. Hinterließ ein Kribbeln auf meiner Haut. Mein Atem ging schnell und meine Erregung wuchs immer mehr. Und dann spürte ich auf einmal einen Finger in mir und einen kurzen Schmerz, der allerdings fast genauso schnell wieder verschwunden war. Seto strich immer wieder über meine Erregung. Lenkte mich von dem zweiten und dritten Finger ab, die in mich geschoben wurden. Erst als er seine Finger durch seine eigene Erregung ersetzte, zog ich scharf die Luft ein. Autsch! Das tat doch mehr weh, als gedacht. Der andere wollte sich schon wieder zurückziehen, aber ich hielt ihn in dieser Position und küsste ihn stattdessen. Er verstand anscheinend, denn er verharrte in dieser Position, begann wieder mein Glied mit seinen Fingern zu verwöhnen und küsste mich leidenschaftlich. Langsam entspannte ich mich und er begann sich vorsichtig in mir zu bewegen. Und mit einem Mal wurde aus dem Schmerz Lust und ich erwischte mich dabei, wie ich mich seinen Stößen entgegen drängte. Und dann traf er einen Punkt, der mich Sterne sehen ließ. Unser Atem ging immer schneller, unsere Körper wurden heißer, unser Herzschlag beschleunigte sich und der Schweiß perlte von unserer Haut. Die Hitze steigerte sich ins Unermessliche und dann war der Höhepunkt erreicht. Ein letztes Aufbäumen, und dann waren wir fast zeitgleich über die Klippe gesprungen mit dem Namen des jeweils anderen auf unseren Lippen, und ja dieses Mal hatte er mich tatsächlich auch Joey genannt. Seto sank auf mir zusammen, rang nach Atem und rollte sich dann zur Seite. Eine Weile lagen wir so da, um wieder einigermaßen zu Atem zu kommen. Erst dann schafften wir es, auch nur ein Wort hinaus zu bekommen. Lange sahen wir uns einfach nur in die Augen. Versuchten darin zu lesen, was der andere in diesem Moment dachte. Ich merkte, dass dem Braunhaarigen noch immer eine ganz bestimmte Frage auf der Seele brannte. Und ich hatte Recht. „Warum?“ „Weil ich dich mag. Sehr sogar.“, sagte ich wahrheitsgemäß, „Denn weißt du, Seto, wenn man erst einmal hinter deine Fassade geblickt hat, bist du wirklich nett, fürsorglich und sogar richtig niedlich.“ Ich musste grinsen, ob des entgeisterten Gesichtsausdrucks des anderen. „Yugi hat es uns schon immer zu erklären versucht, dass dein ganzes ‚eiskalter-Firmenboss‘-Gehabe nur Show ist, aber wir wollten es ihm einfach nicht glauben.“ „Und was hat ausgerechnet dich dazu bewogen, das zu ändern?“ „Hm?“ Ich überlegte kurz, ob ich ihm von meinem unfreiwilligen Trip in die Zukunft erzählen sollte oder nicht, aber ich entschied mich dann doch dagegen. Dafür war später irgendwann noch genug Zeit. Stattdessen sagte ich nur: „Nun sagen wir es so, ich hatte eine Art Eingebung, als ich in diesem Krankenbett lag. Und ehrlich gesagt, bin ich diese Feindseligkeit leid, nicht unbedingt die kleinen Wortgefechte ab und zu, aber ich hasse dich nicht mehr. Naja, eigentlich hab ich das auch nie wirklich, denke ich.“ Ich sah das leichte Lächeln auf seinen Lippen, das ich auch sofort erwiderte. „Das kann ich nur genauso zurückgeben.“ Sanft zog er mich näher an seine nackte Brust, auf der ich es mir bequem machte und seinem sich langsam wieder beruhigenden Herzschlag zuhörte. Irgendwann waren wir dann Arm in Arm eingeschlafen. 5 Jahre später „Schneller, Seto! Schneller!“, drängelte ich ihn endlich mehr aufs Gas zu steigen. Wir waren gerade auf dem Weg ins Waisenhaus um ein Kind zu adoptieren. Seto hatte sich endlich dazu bereit erklärt, nachdem ich ihm jahrelang damit in den Ohren gelegen bin. Er wusste nur noch nicht, dass es zwei werden würden, aber ich war mir sicher, dass er nichts dagegen haben würde, sobald er die beiden erst einmal gesehen hatte. Auch als wir endlich angekommen waren, zog ich ihn an der Hand hinter mir her. „Warum hast du denn nur so einen Stress? Sie werden uns schon nicht weglaufen.“, lachte der Größere. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. „Ich weiß. Aber ich bin so aufgeregt.“ Er lachte weiter. „Na gut! Dann komm! Sie warten schon auf uns.“ Und damit hatte er Recht. Die Direktorin des Waisenhauses wartete schon auf uns. Sie begrüßte uns freundlich und führte uns dann ins Innere zu den Kleinen. Sie alle saßen zusammen in einem großen Spielzimmer. Suchend ließ ich meinen Blick schweifen. Ich wusste genau, wen ich adoptieren wollte. Und dann sah ich ihn. In einer Ecke sitzend ganz allein neben einem Gitterbett, in das er seine kleine Hand hielt. Erst im Näherkommen sah ich, dass er mit dieser die Hand seiner kleinen Schwester hielt, die dort friedlich schlief. Nicht älter als ein Jahr und er selber gerade mal fünf. Ja, das waren sie. Meine Kinder. So wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich ging neben dem kleinen Jungen in die Hocke und lächelte ihn freundlich an. „Hey, mein Kleiner. Ist das deine Schwester?“ Verschüchtert sahen mich diese blauen Augen an. Er nickte nur. „Wie ist denn dein Name?“, fragte ich, auch wenn ich die Antwort darauf schon kannte. „Yuki. Und das ist Mia.“ Ich lächelte. „Ein schöner Name. Ich bin Joey. Und der da“ Damit deutete ich auf den Braunhaarigen hinter mir, „ist Seto. Was sagst du, wollt ihr beide vielleicht mit zu uns kommen?“ Ich hörte die Direktorin und Seto näher kommen. „Das ist das erste Mal, dass der Kleine spricht, seit dem schrecklichen Unfall, bei dem sie ihre Eltern verloren haben. Wir wüssten nicht einmal wie die beiden heißen, hätten wir die Papiere nicht gefunden.“ Ich blickte dem Größeren in die Augen, aber er hatte auch so schon verstanden, was ich ihm hatte sagen wollen. „Würden sie bitte die Papiere herrichten. Die beiden kommen mit zu uns.“, sagte er bestimmt zu der Direktorin, die sich auch sofort auf den Weg machte das Gewünschte zu besorgen. Nun ging er ebenfalls neben mir in die Hocke und lächelte den noch immer leicht verschreckten Yuki sanft an. „Es sei denn du willst nicht mit uns kommen. Du hast Joey noch keine Antwort gegeben.“, sprach er nun seinerseits den Kleinen an. Und mit einem Mal erhellte sich dessen Mine. Freudig strahlte er uns entgegen. Es schien ihm wohl endlich klar geworden zu sein, dass wir sie beide mitnehmen würden und sie nicht getrennt werden würden. „Ja“ Als wir dann zu Hause waren, die Kinder schlafen gelegt hatten und zusammen im Bett lagen, richtete ich das Wort an den Braunhaarigen. „Weißt du noch, als du mich vor Jahren einmal gefragt hast, was mich dazu bewogen hat, meine Meinung über dich zu ändern?“ Blaue Augen blickten mich fragend an. „Ja. Du sagtest, du hättest eine Eingebung gehabt.“ Ich grinste. „Nun, das war nicht die ganze Wahrheit.“ Er horchte auf. Und dann erzählte ich ihm meine Geschichte. Keine Ahnung, ob er mir glauben würde oder nicht, aber der beste Beweis lag immerhin zwei Zimmer weiter friedlich schlafend unter diesem Dach… Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)