Die Blutbändigerin von Jesna ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Vor 60 Jahren: Ich war eine von wenigen die das Wasserbändigen sehr gut beherrschten. Meine Mutter, meine Geschwister und ein paar Freunde von mir waren die talentiertesten Wasserbändiger. Doch es gab auch welche, die das Bändigen erlernen wollten. Eine davon war meine beste Freundin Kanna. Kanna kam vom Nördlichen Wasserstamm, doch als sie sechzehn Jahre alt war, wollten ihre Eltern, dass sie heiratete und arrangierten somit eine Hochzeit für ihre Tochter. Aber Kanna liebte ihren Mann nicht, und floh einfach aus ihrer Heimat. Als Andenken, trug sie eine Verlobungskette, die ihr Mann für sie schnitzte. Wenn ich mir vorgestellt habe, meine Familie verlassen zu müssen. Das wäre das Schrecklichste was ein Mensch mir je antun könnte. Ich wollte damals nicht so enden wie mein Vater. Als ich fünf Jahre alt war, starb er bei einem Zusammentreffen mit der Feuernation. Das einzige Erinnerungsstück was ich von ihem habe ist ein uralter Walzahnkamm. Vor langer Zeit, kurz nach Avatar Rokus Verschwinden, erklärte die Feuernation den Krieg. Wir lebten jeden Tag mit Angst und Hoffnung. Ich hatte eher mehr Angst als Hoffnung. Jeden Tag stellte ich mir immer die selbe Frage: "Wie lange wird es noch dauern bis die Feuernation uns angreift und uns vernichtet?" Keuchend schreckte ich hoch. Albtraum dachte ich. "Schon wieder?" fragte Kanna mit ein wenig Verblüffung. "Ich träume jede Nacht dasselbe, immer der gleiche Albtraum: Unser Dorf wird angegriffen, die Bewohner flüchten usw!" antwortete ich. "Du machst dir aber Sorgen!" stellte sie fest. "Und das nicht umsonst!" sagte ich. Kanna musterte mich traurig, ihre großen blauen Augen wurden glasig. Sie war hochsensibel, wenn es um das Wohlbefinden anderer Menschen ging. Insbesondere um mich. Dann nahm sie meinen Kamm, und kämmte ihr lockiges hellbraunes Haar durch. Ich stand schweigend hinter ihr. Sie drehte sich zu mir um, und sah mir in die Augen. Kanna war ein kleines Stück größer als ich. " Ich muss dir etwas sagen!" sagte sie mit traurigen Ton in ihrer Stimme. Oh nein! dachte ich, wenn Kannas Augen glasig wurden, dann war sie nicht gerade in bester Stimmung. " Dein Kamm ist gut!" sagte sie mit einem fröhlichen Lächeln. Eine große Last fiel mir von den Schultern, ich war erleichtert. Ich erwiederte ihr Lächenln. "Du bist voller Überraschungen Kanna!" bestätigte ich. "Das hast du mir so beigebracht!" antwortet sie lächelnd. "Wo ist Mutter?" fragte eine Stimme. Ich sah mich um, und erblickte meine Schwester Nare. Nare war genauso alt wie ich, ihre wunderschönen langen hellbraunen Haare ließ sie viel jünger erscheinen. "Sie könnte überall sein!" antwortete ich mit einem entnervten Blick. Dann war sie schon wieder nach draußen verschwunden. "Ach ja, und bevor ich es es noch vergesse. Weißt du vielleicht wann es Abendessen gibt?" fragte Nare mit ihrer Neugier. Ich ließ einen Seufzer los. "Frag Mutter!" Ich hoffte so sehr, dass sie aufhörte mir solche Fragen zu stellen. Doch das passierte leider nicht. "Hilfst du mir beim Suchen?" wollte sie wissen. "Nein bin gerade beschäftigt!" Ich versuchte meine Nerven zu behalten. "Wir würden dir gerne beim Suchen helfen, aber wir müssen etwas wichtiges bereden!" sagte Kanna. "Und wie lange wird es bitte schön noch dauern?" fragte sie genervt. "Es wird eine Zeit lang dauern, schätze ich!" antwortete ich. "Mindestens zwei Stunden!" log Kanna. "Könnt ihr das nicht später besprechen?" fragte sie nach. Dann glitt der Vorhang von unseren Iglu auf, und Bian erschien. Sie war ebenfalls so alt wie ich, und ist die Schwester von Nare. Ihre Haare waren zu einem langen braunen Zopf geflochten. "Weißt du vielleicht wo Mutter ist?" fragte sie. "Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer!" sagte ich zweifelnd. "Woher soll ich es wissen?" "So Nare!" fuhr Kanna fort "Vielleicht könnte deine Schwester dir beim Suchen helfen!" schlug Kanna vor. "Eine gute Idee, wir sind dann mal weg!" verabschiedete sich Nare und war dann wieder mit ihrer Schwester verschwunden. Danach, als wir endlich das Iglu für uns hatten, brachte ich Kanna die Feinheiten des Wasserbändigens bei. Wir hatten vor uns zwei Schalen Wasser stehen. Ziel der Übung sollte sein, dass man mit kleinen Handbewegungen das Wasser in der Schale umrühren konnte. Man musste wirklich darauf achten, dass die Bewegungen ruhig und fein abliefen, waren die Bewegungen zu wild oder zu hektisch, dann kippte die Schale um, und das Wasser ging verloren. "Achte darauf, dass deine Hände ruhig und entspannt sind!" erklärte ich ihr. "Danke für den Tipp!" sagte sie. Und dann begann sie mit ihrer Übung. Doch anstatt meinen Rat anzunehmen, waren ihre Hände zittrig und angespannt. Die Schale kippte zur Seite. Und das Wasser war auf dem Teppich verteilt. Kanna machte einen enttäuschten Eindruck. Ihre blauen Augen wurden glasig, diesmal war sie wirklich nicht in bester Stimmung. Ganz langsam schüttelte sie ihren Kopf und blickte zur Schale. "Das war gut, also für den ersten Versuch war das gut!"tröstete ich sie. "Ich kann es einfach nicht!" sagte sie enttäuscht. "Ich bin nicht als Bändigerin geeignet!" "Sag sowas doch nicht, mit ein wenig Übung wird das schon!" Vorsichtig zwang ich das Wasser zurück in die Schale und übergab sie an Kanna, doch sie schüttelte den Kopf. "Hama ich kann das nicht, bitte...!" flehte sie. "Bitte ich möchte, dass du es noch einmal versuchst!" forderte ich sie langsam auf. Schweigend nahm sie die Schale, und startete ihren zweiten Versuch. Doch bevor das Wasser ihr gehorchte, brach sie die Übung ab und machte sich einfach aus dem Staub. "Wo willst du hin? Das war doch gut, deine Hände waren...!" doch sie ignorierte mich. Es gab Phasen, wo Kanna sehr geduldig war und die Lektionen sehr schnell gemeistert hatte, und es gab Phasen wo sie einfach nichts verstehen will. Ja, so war Kanna. Von außen machte sie immer einen harten und arroganten Eindruck, doch wenn man sie gut kannte, dann war sie ein lustiger und sensibler Mensch. Am Anfang bevor ich sie näher kennenlernte, dachte ich sie sei eine Verwöhnte und Oberflächliche Zicke, die nur zu uns kam, weil sie Streit mit Mutti hatte. Doch ich habe sie vollkommen falsch eingeschätzt: Denn sie war das glatte Gegenteil von Oberflächlichkeit. "Hey, kannst du mir mal verraten wo sich Bian und Nare aufhalten?" fragte mich jemand. Ich drehte mich um, und sah meine Schwester Asia vor mir, sie hatte ebenfalls lange dunkle Haare. "Sie suchen Mutter!" antwortete ich. Und dann war sie auch schon wieder verschwunden. Ich musste die ganze Zeit an Kanna denken. Ob sie wohl zurück kommt! dachte ich. Ich betrachtete meine Schale, sie war noch voller Wasser, in Gegensatz zu Kannas. Und dann begann ich mit feinen Bewegungen zu bändigen das klappte ganz gut. "Ich hoffe, ich störe nicht!" sagte jemand hinter mir. "Nein ganz und garnicht!" antwortete ich. Langsam drehte ich mich um und sah in Kannas Gesicht. Sie hatte so ein hübsches rundes Gesicht, und ihre Haut war rosig. Mein Blick wanderte als nächstes zu ihren wunderschönen vollen Lippen. "Es tut mir Leid, dass ich einfach abgehauen bin!" sagt sie. "Ich glaub, ich hab dir die falschen Techniken gezeigt!" sagte ich, als ich kurz darüber nachdachte. "Ich weiß, dass du mir helfen willst, aber ich kann nicht mal das Wasser vom Ufer aus bändigen!" gab sie nach einer Weile zu. Dann hatte ich eine Idee: "Weißt du was? Wir gehen zusammen zur Küste, und dort können wir etwas trainieren, was hältst du davon?" "Oh ja!" stimmte sie zu, und wir machten uns auf dem Weg. Wieso hat sie mir nicht früher gesagt, dass sie noch im Allgemeinen Probleme mit dem Wasserbändigen hat? Typisch Kanna schämt sich heute noch etwas, weil Frauen beim südlichen Wasserstamm bändigen dürfen. "So Kanna, wo hast du denn noch Schwierigkeiten?" fragte ich sie. "Ich habe irgendwie keine Möglichkeit eine Verbindung zum Element aufzubauen!" antwortete sie verunsichert. "Was, das soll wohl ein Witz sein?" unterbrach ich sie, und deutete mit dem Finger auf dem Boden. "Der Boden auf dem wir stehen besteht aus Wasser, wir waschen unsere Sachen mit Wasser, unsere Iglus bestehen aus Wasser, wir sind umgeben von Wasser!" Kanna errötete etwas. Dann stellte ich mich aufrecht hin, und begann meine Techniken zu demonstrieren. "Weißt du eigentlich, dass ich dich sehr beneide?" fragt sie. "Nein, wieso?" stutzte ich. "Na rate mal? Du kannst Wasserbändigen, ich nicht!" redete sie sich ein "Ach komm schon, du weißt haargenau, dass du das Talent dazu hast!" tröstete ich sie. "Willst du es noch einmal versuchen?" Warum zweifelt sie immer an sich? Normalerweise war sie sehr selbstsicher und wollte etwas Neues dazulernen, aber heute kann ich sie wirklich nicht verstehen. "Ich kann es zwar nicht, aber dir zur Liebe!" gab sie mit einem angenervten Ton zurück. Kanna stand mit aufrechter Haltung am Ufer, sie atmete mehrmals tief ein und aus. Dann hob sie ihre Hände, sie erfasste das Wasser nur mühselig. Man sah es, dass Kanna noch Schwierigkeiten hatte. "Sehr gut, aber halte deine Hände etwas ruhiger!" lobte ich sie. Doch Kannas Arme sanken, und sie scheiterte schon zum fünften Mal. Aber sie wagte noch einen Versuch. Sie atmete einmal ein, einmal aus, hob ihre Arme und bändigte das Wasser. Diesmal klappte es viel besser. "Sieh mal Hama, ich kann bändigen!" rief sie fröhlich. Ich jubelte vor Freude los:"Ich wusste du schaffst es!" Kannas Augen funkelten vor Freude. Nun war sie glücklich und konnte endlich wieder lachen. "Aber beim nächsten Mal solltes du deine Arme etwas ruhiger halten!" erklärte ich ihr. Kanna nickte. "Was haltest du davon, wenn wir mal eine kleine Pause machen?" "Oh ja!" sagte sie erleichtert. Und dann machten wir uns auf dem Weg. In unseren Dorf angekommen, erklommen wir die Treppe, die zu einer Eismauer führt und gingen hinauf. Man hatte oben wirklich einen tollen Blick über die Landschaft. "Wow die Aussicht, sie ist wunderschön!" schwärmte sie. "Ich weiß!" antwortete ich. Danach herrschte eine kleine Pause im Gespräch. Plötzlich fing Kanna an zu kichern. "Warum lachst du?" fragte ich verwirrt. "Ich weiß nicht, ich habe mir den Süden ganz anders vorgestellt, Ich hätte gedacht, dass ich Palmen und einen Sandstrand finden würde!" "Und dann ist dir aufgefallen, dass es nicht der Fall war ich, verstehe!" dann musste ich lachen. "Das ist dir aber früh aufgefallen!" "Ja, ich war richtig enttäuscht, als ich hier keine Palmen fand!" "Palmen?" fragte ich neugierig. "Das ist eine Pflanzenart!"erklärte sie kurz und knapp. "Du hast tatsächlich gedacht, dass sich hier die Pinguine am Sandstrand sonnen?" keuchte ich aus meinem Lachanfall heraus. "Ja!" "Aber da hab ich mich wohl etwas geirrt!" stellte sie fest. "Etwas? Ein ganz schön gewaltiges Stück. Dann fingen wir beide wieder das lachen an. Kapitel 2: 2. Kapitel --------------------- ,,Tu das nicht!" flehte Kanna mich an. Doch ich ignorierte sie einfach, warum durfte ich nicht Wasserbändigen? Nur weil meine Mutter von angeblichen Spionen gehört hatte, heißt das lange nicht, dass die Feuernation uns jede Minute angreift. Nur weil sie es vom Nachbardorf gehört hatt. Das kann auch eine Lüge sein. ,, Deine Mutter hat uns gewarnt!" ,,Ich muss es tun!" antwortete ich. ,,Und was ist wenn uns jemand sieht?" fragte sie ängstlich. Ich konnte nicht anders als sie zu ignorieren, sie glaubte die ,,Spionengeschichte" auch noch. Und mit ihr zu diskutieren brachte eh nichts. ,,Du bringst dich in große Gefahr!" sagte sie. ,, Es macht keinen Unterschied, wenn die Spione jemanden verraten und die Feuernation uns wirklich angreifen sollte, dann können wir uns ja auch verteidigen!" antwortete ich mit einem entnervten Blick. ,, Es ist einfach zu gefährlich!" beharrte sie. Sie seufzte: ,,Kannst du dich noch an den Turm erinnern?" ,,Natürlich kann ich mich noch an den Turm erinnern! Wir zogen dorten ein kleines Pinguinküken groß!" Nachdem Kanna das Wort Pinguinküken hörte grinste sie mich an. ,,Du möchtest jetzt nicht etwa wieder ein Küken großziehen oder?" fragte ich zweifelnd. ,,Warum nicht? Vielleicht sogar eine ganze Pinguinfamilie!" schlug sie vor. ,,Nicht dein Ernst!" schnauzte ich sie an. ,,Hey, ich wollt dich mal auf andere Gedanken bringen!" beruhigte sie mich. ,,Also, keine Pinguinfamile!" ,,Keine Pinguinfamilie!" ,,Aber trotzdem müssen wir unser Dorf verteidigen!" fügte ich hinzu. ,,Mach das, du bist eine sehr mutige und starke Frau, Hama!" sagt sie. ,, Nein, du bist eine mutige Frau, du bist allein vom nördlich Wasserstamm zum Südlichen gereist, ohne von der Feuernation entdeckt zu werden. Ich würde mir das nie trauen!" gab ich ehrlich zu. ,,Und ich würde mich nie trauen, gegen die Feuernation zu kämpfen!" gab sie zu. ,,Vermisst du deine Eltern?" fragte ich mitfühlend. ,,Ja und wie!" antwortete Kanna mit gesenkten Kopf. ,,Ich an deiner Stelle würde mich mit dem Wasserbändigen beeilen!" ,,Danke für den Tipp!" sagte ich noch zum Schluss und verließ das Iglu schließlich. ------------------------------------------------------------------------------ So Leute, das wars leider schon. Ich habe erst die Rohfassung hochgeladen (Kapitel werden noch bearbeitet)... Eure Jesna ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)