Verliebt aber zwangsverheiratet von Elefantastisch ================================================================================ Epilog: Die Nacht der Nächte ---------------------------- Ein letztes Mal zupfte ich meine Frisur zu Recht, obwohl sie eigentlich schon perfekt saß. Hinter mir grinste Daphne. „Du siehst toll aus, Süße, hör auf deine Haare in Unordnung zu bringen.“ Ich ließ zaghaft lächelnd meine Hand sinken und sah Daphne im Spiegel an. Sie sah unglaublich aus, wie ein wahrhaftiger Engel, der vom Himmel gefallen war. Und wie es sich eben so für Engel gehörte hatte sie an diesem Abend Nächstenliebe walten lassen und mich geschminkt und gestylt, weil ich selbst keinen blassen Schimmer davon hatte, da ich meine Haare höchstens zu einem Pferdeschwanz band und kaum Make-up trug. Doch nicht nur heute Abend war Daphne ein echter Segen gewesen. Als ich im Krankenflügel gelegen hatte, nachdem Blaise mir gesagt hatte, dass wir heiraten würden – ein Gedanke den ich seit jeher tunlichst zu vermeiden suche -, war sie mitsamt Millicent und Tracey an mein Bett gerauscht und hatte mir eröffnet, dass sie beschlossen hatten mich doch in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Und das hatte sich als das Beste herausgestellt, was mir hatte passieren können. So ungemütlich die Drei im ersten Moment auch ausgesehen haben mochten, so freundlich und kollegial waren sie, seit ich zu einer von ihnen gemacht worden war. Lediglich Pansy konnte mich noch immer nicht ausstehen. Und Blaise seit er eine Abfuhr bezüglich des Balls von mir kassiert hatte auch. Ich wusste, dass er mir meine Zukunft gehörig vermiesen würde, aber damit hatte ich mich mittlerweile abgefunden. Blaise war nun mal ein Mensch, der es gewohnt war zu bekommen was er wollte und der es auf keinen Fall akzeptierte, es nicht zu kriegen. Wenn ihm etwas gegen den Strich ging, konnte er zu einem unausstehlichen, egoistischen Arschloch mutieren, dass über Leichen ging. Doch an diesem Abend wollte ich nicht weiter an Blaise denken. Dieser Abend war für jemand anderes reserviert. Und dieser jemand erwartete mich bereits in einem stilvollen, schwarzen Festumhang im Gemeinschaftsraum auf mich. Seine Augen funkelten, als ich durch den Raum auf ihn zu schwebte. Das Lauftraining auf hohen Hacken mit Daphne hatte durchaus seine Wirkung gezeigt, auch wenn ich es seinerzeit verflucht hatte mit diesen bekloppten Schuhen durch die Gegend zu stöckeln und ständig auf die Nase zu fallen. „Ohh nein, nicht mit diesem Lippenstift.“ Verschmitzt lächelnd legte ich ihm den Finger auf die Lippen, als er mich zur Begrüßung küssen wollte. Mein Lippenstift war zwar durch Zauberhand fixiert und nichts und niemand außer dem Gegenzauber konnte ihn verwischen, aber ich wollte Draco heute trotzdem mal wieder ein wenig zappeln lassen. Wenn er brav war, würde er später noch eine lippentechnische Belohnung bekommen, aber bis es so weit war würde er sich wohl ein wenig zügeln müssen. Ich lachte, als er eine gespielt empörte Schnute zog. „Komm schon, gehen wir.“ Ich reichte ihm den Arm und wir machten uns an der Spitze unserer üblichen Slytherin-Prozession auf den Weg nach oben. Die Große Halle war wunderschön geschmückt worden und anstelle der vier langen Haustafeln standen hunderte kleine runde Tische. Wir ließen uns mit Daphne und ihrem Date aus Durmstrang auf einem davon nieder. Bereits nach kurzem Warten kehrte Ruhe ein und die Champions mit ihrem Tanzpartner traten in einer langen Reihe nach vorne zum Lehrertisch, wo sie sich mit den Lehrern und der Turnierjury zum Essen setzten. Es dauerte ein Weile, bis alle verstanden hatten, dass man beim Teller seine Bestellung abgeben musste und dann auch das Gewünschte vor sich stehen hatten. Nach dem Essen wurden die Tische an die Wand geschoben, um eine freie Fläche zu schaffen, auf der sich die Champions zum ersten Tanz an diesem Abend einfanden. Die Musik begann zu spielen und alle Augen waren auf die vier Paare gerichtet, die langsam und mehr oder weniger grazil über die Tanzfläche schwebten. Als Professor Dumbledore Madame Maxime zum Tanz führte strömten auch die ersten Schüler zu ihnen. „Darf ich bitten?“ Lächelnd hielt mir Draco die Hand hin. Freudig ergriff ich sie und ließ mich auf die Tanzfläche führen. Er war ein glänzender Tänzer, etwas in dem ich ihm zum Glück um nichts nachstand, da mich meine Eltern bereits im zarten Alter von sieben Jahren zum ersten Tanzkurs gezwungen hatten. Eng aneinander geschmiegt kreisten wir durch den Raum. Alles um uns herum verschwamm, alles Unwichtige wurde ausgeblendet, nur noch wir zwei zählten. Ich nahm nichts anderes mehr war, als Dracos Körper an meine, meine Hand in seiner und sein hübsches Gesicht vor mir. Ja, es war die richtige Entscheidung gewesen, mit ihm zum Ball zu gehen. Egal was noch kommen würd, mit Draco an meiner Seite war ich mir sicher alles überstehen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)