Second Wind von Yoru_Kurayami (Fortsetzung zu "The Longest Hour") ================================================================================ Kapitel 3: Additions and Subtrations ------------------------------------ Chapter Three: Additions and Subtrations "Ähm, h-hajimemashite--- Mein Name ist Rin Himitsu..." Die junge Stimme stockte ein wenig bei der Vorstellung. "Ich bin eure neue Klassenkameradin. I-ich freue mich hier zu sein... und ich hoffe, ich vermassle es nicht... und warum nur muss ich wieder in die Grundschule?!" Sie versuchte ihre Nervosität abzuschütteln. Ran grinste ihr Spiegelbild im Schlafzimmerspiegel an, das zurück grinste. Das/die kleine Mädchen/Frau frage sich, ob man so etwas noch immer in der Grundschule tat, oder war das zu altmodisch? Sie würde es schon früh genug herausfinden--- in der Zwischenzeit betrachtete sie ihre Erscheinung im Spiegel. Neue Kleidung: Check. Der einfache braune Rock und das dunkelrote T-Shirt waren okay, obwohl sie etwas zweifelte, was das Schmetterlingsmuster auf einer der Taschen anging. Ran seufzte, das hatte ihre Mutter ausgesucht, da sie fand, dass Ran so ,kawaii' darin aussah. Neue Schulutensilien: Check. Die Schultasche war okay und gefüllt mit dem üblichen Schulkram--- Hefte, Bleistifte, solche Sachen. Auf Conans Rat hin hatte sie auch Farbstifte eingepackt. Neuer Körper: Check. ,Rin' besah sich von oben bis unten, von den Zehen bis zum Kopf. Es fühlte sich alles noch so seltsam an--- sogar von einem Stuhl zu rutschen war eine neue Erfahrung, wenn man den Fall auf den Boden betrachtete. Und dann waren da noch die Probleme im Bad; sie hatte bis jetzt niemals bemerkt, wie hoch eine normale Toilette war. Sie würde das schon hinbekommen... solange sie nicht panisch wurde. ,Nicht in Panik zu geraten' war ganz oben auf der Liste der Dinge an die sie denken musste. Diese Augen, die ihr aus dem Spiegel entgegensahen, waren das die Augen des Kindes, das sie einmal gewesen war? Nein, nicht wirklich. Erfahrung war in ihnen zu sehen, die nicht recht in das kleine-Kinder-Gesicht passte. Ran legte den Kopf auf eine Seite. Also, wie hatte Shinichi das geschafft---? //Mal sehen... die Male, in denen ich ihn fast gehabt hatte schaute er immer so geschockt und dann hatte sein Gesicht wieder seinen ,Ich-bin-so-unschuldig'-Blick...// Sie runzelte die Stirn und begann zu üben. Verschiedene Versuche ergaben einen bemerkenswert Ayumi-ähnlichen Ausdruck. Ganz große Augen und eifrige Neugier. //So wird es gehen// dachte sie mit Zufriedenheit. //Nimm das, Welt!// Langsames Klatschen ertönte hinter ihr und Ran drehte sich mit brennendem Gesicht auf der Stelle herum. Conan Edogawa, ehemals Shinichi Kudo lehnte im Türrahmen, versuchte angestrengt ein ernstes Gesicht zu behalten, aber er hielt es nicht lange aus und fing an zu grinsen. Doch zur gleichen Zeit war ein Schimmer von Verständnis in seinen dunkelblauen Augen. "Machst du dich fertig für den großen Tag? ,Dieser' Gesichtsausdruck wird einfach großartig rüberkommen..." Er verschränkte kichernd die Arme. Ran machte diesmal ein anderes Gesicht. Conan grinste bloß. "Das Essen ist fertig. Wenn du natürlich hier bleiben willst um Grimmassen vor dem Spiegel zu schneiden---" Das Mädchen runzelte die Stirn, betrachtete ihn. "Hat meine Mutter oder mein Vater gekocht?" fragte sie, während sie ihre Schultasche aufs Bett warf. Sie setzte sich daneben. "Uhhh... Ich glaube sie hat gekocht..." Ran roch besorgt an der Luft. //Mal sehen... ,Sehr' merkwürdiger Tee, etwas Verbranntes-Reis? Viel Sojasoße, etwas das ich nicht identifizieren kann... Heute Abend hat eindeutig Mama gekocht.// Sie sah zu Conan. "Du... du hattest nicht oft die Gelegenheit die Kochkünste meiner Mutter zu probieren, oder? Während wir aufwuchsen meine ich. Vielleicht sollten wir beide hier bleiben--- du kannst mir Tipps geben wie ich mich morgen in der Schule verhalten soll." //Es ist ja nicht so, dass ich meine Mutter nicht liebe, aber sie kocht wie... nun--- sie kocht nicht wirklich; sie wirft einfach ein paar Dinge zusammen und hofft auf das Beste. Fisch, Sojasoße, Ananas, Tabasco, Kopfsalat, Erdnussbutter, Zwiebeln, Schokolade...// Er betrachtete sie, die Arme immer noch verschränkt. "Das Wichtigste ist die Sache ernst zu nehmen und gleichzeitig nicht zu ernst." Bei ihrem leeren Blick lachte Conan und legte die Hände hinter seinen Kopf, noch immer im Türrahmen lehnend. "Ich meine du wirst diese Kinder, ihre Lehrer und das alles jeden Tag sehen für--- nun, für Jahre, sollte Ai keine Lösung für uns finden. Außerdem ist die Grundschule zum Heulen--- die halbe Zeit versuche ich nur wach zu bleiben während des Unterrichts." Er rollte mit den Augen. "Im Moment nehmen wir gerade zweistellige Additionen und Subtraktionen durch--- und es gibt Gerüchte, dass wir bald über etwas rätselhaftes reden werden, das ,Multiplikation' genannt wird, aber das ist noch nicht sicher. Und dann gibt es ja noch Kanji--- damit musst du vorsichtig sein, es ist sehr einfach ,zu' gut zu sein." Ran verschränkte ihre Beine und saß im Schneidersitz auf dem Bett. "Hört sich... schlimm an." Sie beobachtete sein Gesicht. "Und du hast das ein ganzes Jahr lang gemacht. So schlecht konntest du nicht sein---" Die Stimme des kleinen Mädchens war leise, besorgt. "Werde ich das schaffen? Ich gebe mein Bestes um dir keine Last zu sein---" Er ließ seine lässige Pose fallen und Conans Gesicht wurde ernst. Seine Augen verdunkelten sich und plötzlich sah ,Shinichi' sie durch die Maske der Linsen an. "Ran... du wirst mir niemals eine Last sein, das geht gar nicht--- ich meine, ich kann dir gar nicht sagen wie---" Er hielt inne und atmete tief ein und nahm seine Brille ab. "Wenn du nur wüsstest wie es sich anfühlt, sich nicht mehr vor dir verstecken zu müssen... so als hätte mir jemand Lasten von den Schultern genommen." Es gab einen langen Moment der Stille. Der Junge brach sie schließlich. "Hey--- weißt du was ich das letzte Jahr über vermisst habe?" Ran errötete ein wenig. "Was?", fragte sie schüchtern. Einfach in der Lage zu sein mit dir zu reden. Manchmal--- wenn ich nur Conan war--- konnte ich das zwar, aber immer nur über ,Conan das Kind'. Jetzt muss ich das nicht mehr tun." Sein ernster Blick wurde sanfter, ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Und du weißt, wie gerne ich rede..." Ran konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. "Ich weiß." Sie hüpfte vom Bett. "Du solltest jetzt besser runter kommen zum Essen." Als er sich zum Gehen umdrehte fühlte er ihren Blick und er hörte sie hinter sich, wie sie leise sagte: "Ich hab dich auch vermisst, Shinichi..." Die Tür schloss sich leise hinter ihm. ************ Das Essen war--- interessant. Und ein paar andere Dinge, die mit ,un' anfangen: ungenießbar, unvermeidbar... //Undefinierbar...// Ran starrte auf den Teller voll von ...irgendwas..., der vor ihr lag. Sie fragte sich immer wieder: //Tierisch, vegetarisch oder mineralisch?// Auf der anderen Seite des Tisches ertönte ein gemurmeltes "mmph!!" als Conan den ersten Bissen versuchte. Sie traute sich nicht aufzusehen; es würde das Ganze nur verschlimmern. Mit einem Essstäbchen in der ,Substanz' rührend, blickte sie auf ihr Wasserglas. "Ähm, Mama? Haben wir noch Brot in der Küche?" Ihre Mutter runzelte die Stirn. "Ich denke schon... warum? Ran, geht es dir gut?" "Mir geht's gut, wirklich--- ich dachte nur, Brot würde gut passen zu diesem--- diesem--- was ist das?" Sie stocherte in etwas herum. "Nur etwas, das ich zusammengerührt habe. Ich habe heute Abend ein Bisschen in der Küche experimentiert", sagte Eri Kisaki stolz. Ihr gegenüber öffnete Kogoro Mori den Mund um einen Kommentar abzugeben, besann sich dann jedoch eines Besseren und schwieg. Ran blickte auf und lächelte ihre Mutter mutig an. "Es ist wirklich.... einzigartig, Mama, mal was anderes, aber könnte ich ein wenig Brot dazu bekommen, bitte? Danke." Die ältere Frau schob ihren Stuhl zurück, ging in die Küche, und das kleine Mädchen lehnte sich vor zu ihren Leidensgenossen. Leise sagte sie: "Hört mir zu--- nehmt einen Bissen Brot, dann einen Bissen von dem was sie gekocht hat. Wenn ihr es schluckt schmeckt ihr es dann nicht mehr so sehr. Esst ,viel' von dem Brot und ihr müsst nicht mehr so viel hiervon essen..." Ran blickte auf ihren Teller und erschauderte. Beide bleiche Gesichter nickten dankbar. Als Eri mit einem Korb voll Brot zurückkam, empfingen sie ausgestreckte Hände. Überrascht zog sie eine Braue nach oben. "Also passt Brot gut dazu; hmmm... das muss ich mir für die Zukunft merken." Sie nahm einen großen Bissen. Ran zitterte, wenn sie an die vorherigen Essen ihrer Mutter zurückdachte. //Kein Wunder, dass ich so früh gelernt habe wie man kocht...// Ihr Vater schluckte einen Bissen Brot. "Also--- Hast du alles für deinen ersten Schultag vorbereitet?" Mori betrachtete seine Tochter genau, wie sie mit den Stäbchen nach etwas Undefinierbarem griff. Ran lächelte ihren Vater an. //Er sieht so müde - so verwirrt, glaube ich aus, wie ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe... Diese ganzen Veränderungen sind schwer für ihn.// Sie griff über den Tisch nach einer weiteren Scheibe Brot. "Ich denke schon... es ist so lange her, dass ich in der Grundschule war, aber ich denke ich komme klar. Und nebenbei, Shini--- Conan-kun wird da sein um mir zu helfen, richtig?" Mori grunzte zu der gefragten Person. "Ja er ,wird' --- stimmt's Junge?" Erschrocken sah Conan auf, schluckte schnell einen Bissen seiner dritten Scheibe Brot. "Mmmmph--- ähm, ja-natürlich werde ich das." Moris Gesichtsausdruck war wirklich einfach zu deuten: ,Hilf Ran oder stirb wie ein Hund in der Gasse.' //Als ob ich sie jemals verlassen könnte...// Seine Augen flatterten kurz zu Ran, die sich duckte um ihr Lächeln zu verstecken. Schließlich zweifelte sie nicht daran, dass er für sie da sein würde. //Ran, ich hoffe du weißt wo du da hineingerätst... Huh, da fällt mir was ein. Keine ,Ran-neechan' mehr, die mir aus allem heraus hilft--- sie hat mich immer mitgenommen, wohin Kinder alleine nicht dürfen, wenn Onkelchen mich zurücklassen wollte. Das ist eine Veränderung... vielleicht sogar eine komplizierte. Aber ich bekomme das - ,wir' bekommen das schon hin.// Er rührte mit einem Stäbchen in seinem Teller. "Alles wird gut gehen. Du kennst schon Genta und die anderen zwei, das wird helfen." Er grinste sie an. //Und sei nicht überrascht, wenn die Hälfte der Erstklässler-Jungs dein ,Freund' werden wollen, ,Rin-kun'. Du wirst eine Spur gebrochener Herzen zurücklassen...// Conan nahm erneut einen Bissen. Die Brotidee funktionierte. "Aber die ganze Situation hat auch seine Vorteile--- du wärst überrascht was du aus den Leuten alles herausbekommst, wenn du dich nur wie ein Kind benimmst. Sie schenken dir nicht viel Aufmerksamkeit, wenn du tust was man von dir erwartet. So komme ich an viele Anhaltspunkte." Kogoro Mori hielt beim Teetrinken inne, seine Augenbrauen heruntergelassen wie eine Gewitterwolke und plötzlich fand sie Conan/Shinichi wieder, wie er böse angestarrt wurde. "Wenn wir gerade von Anhaltspunkten sprechen..." //Uh oh.// "....wie oft hast du mir im letzten Jahr ,geholfen'? diese ganzen ,Shinichi Kudo'-anrufe --- und bist du nicht ein, zwei Mal wirklich aufgetaucht? Was ist damit?" //Mist; ich habe vergessen--- er ist ,nicht' wirklich so schwachsinnig...// Widerwillig griff der Junge in seine Tasche und zog das nützlichste Werkzeug, das Professor Agasa ihm gegeben hatte hervor: seinen al Fliege getarnten Stimmentransposer. "Ah, nun... die Telefonanrufe---" er drehte an der Wählscheibe und hielt sich die Fliege vor die Lippen; "--- ,so' hab ich das gemacht." Plötzlich beteiligte sich ,Shinichis' Stimme an der Unterhaltung und ließ sie alle aufschrecken. Conan/Shinichi grinste sie alle gezwungen an und drehte erneut an der Scheibe. "Er ist sehr nützlich, wirklich..." sagte er mit Rans Stimme; sie starrte ihn mit offenem Mund an. Ein weiterer Dreh und dann: "Ich benutze ihn nur, wenn nötig, aber er hat mein Versteck ein, zwei Mal gerettet", sagten Herrn Moris tiefe Töne. Der Junge drehte die Wählscheibe zurück auf null und gab den Stimmentransposer Ran, die ihn vorsichtig entgegennahm. "Du hast vorhin etwas davon gesagt, dass du Sonoko-chan anrufen musst, richtig? ,Deine' Stimme ist auf der Scheibe die Nummer 73.9." Mori runzelte jetzt die Stirn. "Wie oft hast du meine Stim---" Conan unterbrach ihn eilig; er hatte das erwartet. "Nicht allzu oft, wirklich--- nur ein paar Mal, wenn ich, äh, glaubhaft und intelligent klingen musste--- weißt du?" //Okay, das ist eine ausgemachte Lüge, ich gebe es zu. Und ich werde es auch später Ran gegenüber zugeben... aber wenn ich Onkelchen jetzt von dieser Sache mit dem ,Detektiv der seine Fälle im Schlaf löst' erzähle würde ich das nicht überleben, davon bin ich überzeugt.// Eri Kisaki beobachtete ihn mit Argwohn. Als Antwort auf ihre unausgesprochene Frage schüttelte der Junge seinen Kopf. "Und ich habe niemals deine Stimme benutzt--- das kann ich dir versichern." //Nicht, dass ich es wenn nötig nicht getan hätte, aber es war niemals nötig.// Herr Mori lehnte sich grunzend zurück. Seinem finsteren Gesicht nach zu urteilen hatte er noch einige Fragen bezüglich der ganzen Stimmenimitationssache, ließ es aber vorerst auf sich beruhen. Er hatte andere Dinge im Kopf. "Und die Fälle? Wie oft hast du deine Nase da rein gesteckt? Und erzähl mir nicht, du hättest das nicht getan--- ich erinnere dich daran, Kudo; es würde dir nichts nutzen." Bei Conans schuldigem Blick, schnaubte er mit Genugtuung. "Hab ich es mir doch gedacht. Nun?" //Oh Junge.// "Äh... Das ist so... wo soll ich anfangen?" *********** //Armer Shinichi. Aber ich kann nicht sagen, dass du das nicht verdienst...// Ran schlich sich leise vom Tisch weg, wo Conan/Shinichi noch immer unter dem Verhör ihres Vaters schwitzte. //Und ich werde ihn später auch noch ein wenig ,verhören'... ich frage mich wie oft er MEINE Stimme imitiert hat? Und da ist ja noch das mit dieser kleinen Betäubungspistole--- Davon sollte er Paps besser nichts erzählen oder... ich will gar nicht erst daran denken.// //Ich frage mich, ob ich Professor Agasa dazu bringen kann mir auch eine zu basteln?// Ein gedankenverlorener Ausdruck zog über Rans Gesicht, als sie den Gang entlang zum Wohnzimmer ging. //Ich vermute ich sollte jetzt besser Sonoko anrufen. Ich fühle mich deswegen immer noch so schlecht. Ich denke sie wird mich vermissen. Wir sind Freundinnen seit wir kleine Kinder waren. Ich werde sie auch vermissen... aber ihr von unserem Geheimnis zu erzählen geht nicht, wirklich. Und wenn ich sie noch so gern habe, sie tratscht einfach zu gerne.// Eine Einstellung der Wählscheibe auf der Fliege und sie war bereit. Sie verbrachte ein paar Minuten mit der Entscheidung und probierte kurz wie sie sich anhörte.. //Ich kann verstehen warum Shinichi das Ding so lobt--- es ist wirklich nützlich. Noch etwas wonach ich Professor Agasa fragen werde.// Während sie nach dem Hörer griff zog Ran die Beine an und setze sich hin für ihre erste Unterhaltung über den Stimmentransposer. Fünfzehn Minuten später legte sie auf, runzelte die Stirn. Sonoko-chan war... kompliziert gewesen. Obwohl sie Ran ihre Geschichte abgenommen zu haben schien, war in ihrer Stimme etwas Bestimmtes gewesen, das die verwandelte junge Frau sich fragen ließ, wie überzeugend sie sich wohl angehört hatte. //Ich glaube ein Teil des Problems ist es, dass ich es hasse sie anlügen zu müssen. Wir haben uns immer ,alles' erzählt und jetzt wird alles, was ich zu Sonoko sagen werde, verstellt sein. Genau wie ich.// Aus dem Esszimmer waren Conan/Shinichis Stimme und die ihres Vaters zu hören. Sie schienen über irgendetwas mit einem Bombenflugzeug zu diskutieren...? Oh richtig, der Fall vor ein paar Monaten an Shinichis Geburtstag. Zu den zwei Stimmen gesellte sich eine dritte: die ihrer Mutter. //Ich gehe besser und rette ihn---// Dann schnappte sie in der Unterhaltung die Worte ,heiße Quelle' auf und erstarrte. Sie erinnerte sich lebhaft: //Wir... gingen zu diesem Urlaubsort. Zu einer heißen Quelle. Und ich... oh Neiiin... ich hab Conan hineingezogen--- und seine Haare gewaschen---// //AHHHHH!!! SHINICHI sah mich NACKT!!!// Sie wurde knallrot. Ran rutschte von der Couch und ging in ihr Zimmer, die Augen so groß wie Untertassen. //Soll er sich doch verdammt noch mal selbst retten!!// Der Stimmentransposer lag vergessen auf der Couch. ************* "Ähm... Ran? Kann ich dich für eine Minute sprechen? Es ist wegen der Schule morgen..." "Nein, hau ab!" Absolute Stille. "Bist du--- aus irgendeinem Grund ,sauer' auf mich?" Stille, doch dann... "Was denkst du, huh?" Sie bewarf ihn mit dem Mülleimer, der allerdings die Tür traf. "Was ist los? Hab ich was gemacht? Hör zu, wenn es wegen dem Abendessen ist, ich hab so viel gegessen, wie ich konnte---" Jetzt flog ihm ein Buch entgegen. "Sagen dir die Wörter ,heiße Quelle' was?!? Oder wie wär's mit ,NACKT'?" "..........oh shit......." "..........." ".........." "Ich denke es ist besser wenn du jetzt schlafen gehst! GUTE NACHT!!" "........gute Nacht........" Wieder Stille, die ab und zu von dem Fluchen eines kleinen Mädchens unterbrochen wurde. ************** Es waren fast zwei Stunden später, als er das Klopfen an seiner Tür hörte. "Komm rein...", sagte er leise. Ein kleiner, zerzauster Kopf erschien im Türrahmen. Große dunkle Augen blickten ihn an, formell und ein wenig entschuldigend. Ran lächelte aus den Schatten heraus. "Ich... konnte nicht einschlafen. Hab ich dich geweckt?" Er lächelte matt zurück. "Nein; konnte sowieso nicht schlafen." Conan bedeutete ihr hereinzukommen, sah ihr dabei zu, wie sie über den Boden ging und sich mit gekreuzten Beinen auf den Teppich neben seinem Bett setzte mit dem Rücken zu ihm. Die Straßenlichter warfen goldene Strahlen über Rans haselnussbraunes Haar. Dünne scheinende Flüsse, die glühten und sich veränderten, als Ran sich zu ihm umdrehte. "Es tut... mir Leid wegen vorhin. Ich war verlegen." Sie senkte ihren Kopf, eine Röte, die nur die Dunkelheit sah erwärmte ihre Wangen. "Ich glaube, ich bin es noch immer." Er konnte fühlen, wie sich sein eigenes Gesicht erwärmte. "Ähm... ich auch. Sorry..." "...obwohlichdichaberdaraufhinweisenmuss,dassdumichhineingeschupsthast..." Ran funkelte ihn aus den Schatten heraus an, bemühte sich ernst zu bleiben. Conan/Shinichi grinste in sich hinein und begann zu zählen. //...fünf...vier...drei...zwei...// Sie verlor den Kampf und fing an zu Lachen. "Das ist nicht fair--- Ich wusste es nicht besser!" Immer noch lachend setzte er sich aufrecht, lehnte sich gegen sein Kissen. "Nun, jetzt tust du es. Das nächste Mal, wenn wir zu einer heißen Quelle gehen, kannst du deine Hände bei dir lassen, Hentai Girl..." Sie zischte: "Shinichi!!!" Ein Kissen flog in seine Richtung; er rächte sich und die nächsten paar Minuten waren erfüllt von halbhysterischem Schnaufen und Kichern. Schließlich waren sie vom Lachen müde geworden und sie setzten sich wieder hin. "Ich habe so etwas *keuch* ... nicht mehr *keuch*... mit dir gemacht seit wir Kinder waren, Shinichi-kun..." Ran wischte sich eine Strähne Haar aus den Augen und lehnte sich mit dem Rücken am Bett an. Conan/Shinichi hing halb auf der Matratze. Er rutschte hinunter um sich neben sie auf den Boden zu setzten, zog die Beine an, umschlang sie mit den Armen und legte sein Kinn auf die Knie. Noch immer kichernd schloss er die Augen und imitierte ihre Stimme in einer quietschigen kleiner-Junge-Stimme: ",Shinichi!!! Oh nein! Schrecklich--- er sah mich splitternackt in einer heißen Quelle!!!'" Ich hätte niemals gedacht, dass ich so schreie, als du mich rein geschubst hast..." Ran kicherte. "Du hast geschrieen wie ein Mädchen", neckte sie ihn und zog ihren Bademantel enger um sich. Die Luft im Zimmer war kühl. Er öffnete seine Augen und stupste ihr grinsend mit dem Ellenbogen in die Seite. "Hrmmph. Gerade du musst reden... Hentai. Hentai Girl... ich glaube ich sollte dich auch weiterhin so nennen--- deine Eltern werden sich wundern." Rans Augen verengten sich. "Versuch's doch. Ich ersticke dich im Schlaf--- Ich wette, ich kann einen alten Aktenschrank auf dem Dachboden finden in dem ich deinen Körper verstecken kann, du bist klein genug um rein zu passen..." Conan/Shinichi seufzte. "Dann heb' ich's mir eben für die passende Gelegenheit auf." Er atmete tief aus. "Also, bist du fertig für morgen?" Sie gähnte. "Ich glaube schon... ich habe versucht mich zu erinnern, wie es das erste Mal war, als ich in der Grundschule war, aber das ist schon so lange her--- mir ist nie aufgefallen wie viel ich vergessen habe." Sie fuhr sich mit ihren Händen durchs Haar. "Oww! Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Haare zuvor so lang waren. Ich denke, ich sollte sie zurückschneiden..." Der Junge betrachtete sie einen Moment; "Ja---" Sie blickte ihn von der Seite her an. "Ich an deiner Stelle würde nicht versuchen mich noch einmal ,Hentai Girl' zu nennen--- als ich heute Abend nach Hause gekommen bin, habe ich ein paar Schulterwürfe versucht. Dieser Körper ist vielleicht viel kleiner und schwächer, aber manche Dinge andern sich nicht. Es ist wie deine Fußballfähigkeiten, glaube ich." Ran gähnte wieder und streckte ihre dünnen Arme vor sich aus. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als das kleine Mädchen auf den Jungen neben sich sah. "Also, pass auf dich auf..." Sie zitterte ein wenig, ihre Augen wurden schläfrig. Conan fühlte wie sein Herz in der Brust einen Hüpfer machte. Für einen Moment waren seine Augen, die eines jungen verliebten Mannes. //Ich pass lieber auf dich auf, Ran, und denke daran...// "Immer noch der Karate-Champion, huh? Manche Dinge ändern sich nie... Glaubst du, du kannst jetzt besser schlafen?" Sie gähnte ein letztes Mal. "Ich glaube schon... kann ich nur noch eine Weile so hier sitzen bleiben?" Als Antwort rückte er ein wenig näher und sie lächelte, als sie ihren Kopf auf seine Schulter legte. Der Junge streckte seine Beine vor sich aus neben denen von Ran. Vier kleine Füße, zwei in Socken und zwei in Hausschuhen... Die Proportionen waren nicht mehr die selben wie von Erwachsenen; die Knöchel waren zu dünn, die Füße zu lang, die Knie zu knorrig. Der Gedanke hier neben ihr zu sitzen... könnte Conan fast vergessen lassen, dass sie in Kinderkörpern steckten. Aber früher oder später erinnerte ihn irgendetwas dummes (wie ihre Füße) daran. //Das werden ein paar lange, lange nächste Jahre, Ran-kun... Ran.// Er drehte seinen Kopf ein wenig seitwärts und betrachtete ihr Gesicht aus dem Augenwinkel heraus. Das kleine Gesicht war hübsch in der Dämmerung. Rans lange Wimpern warfen spitze Schatten über ihre Wanden, als sie sie langsam senkte. //Ich wünschte--- ich wünschte ich wüsste wie ich dir sagen kann was ich jetzt fühle. Ich mache mir Sorgen, dass du das bereust, dass ich dein Leben ruiniert habe; ich mache mir Sorgen um dich, wenn ich sehe wie schwer alles für dich ist und bin stolz, wenn ich sehe wie gut du damit klar kommst. Ich möchte dir sagen--- dir sagen---// Ihre Augen waren jetzt ganz geschlossen und sie atmete gleichmäßig im Schlaf. //--- dir alles sagen, was ich fühle; all die Dinge, die ich dir niemals gesagt habe, als wir älter waren... als wir noch Shinichi und Ran, nicht Conan und Rin waren...// Wärme erfüllte sein Herz. Ran schlief mit dem Kopf auf seiner Schulter. Die Augenlieder des Jungen wurden nun selbst schwer, schlossen sich schließlich und er schlief ein. //Ran...Rin...// ************ Dunkelheit. Es begann immer mit Dunkelheit. Aber daran war nichts furchterregendes, nicht wirklich, keine schreckliche schwarze Leere oder dergleichen; da war eine Vertrautheit zu der sternenlosen Nacht. Und nebenbei--- hatten sie immer den jeweils anderen als Begleitung. Shinichi blickte auf seinen Begleiter hinab; der ziemlich zerzauste Kopf des kleinen Jungen reichte nicht höher als bis zu seiner Hüfte. Conan blickte gelangweilt umher in die dunklen, leeren Straßen. "Hast du dich jemals gefragt, was wir finden würden, wenn wir in eine dieser Seitenstraßen gehen würden?" Seine andere Persönlichkeit zuckte mit den Schultern, die Hände in den Taschen. "Manchmal... nicht heute Nacht, ich möchte sehen ob Ran auf uns wartet." "Du meinst ,Rin', oder?" Der kleine Junge spiegelte seine Bewegungen unbewusst, indem er auch die Hände in die Taschen steckte. "Ist das Gleiche." "Ja... Glaubst du wirklich, dass sie da sein werden?" Sie hatten fast den Parkplatz des Tropical Lands erreicht. Shinichi zuckte wieder die Schultern. "Ich denke schon... das ist die einzige Möglichkeit, wie ich nach Allem die ,alte Ran' sehen kann." Sein Begleiter grinste zu ihm hoch. "Oh, du willst dich doch nur mit ihr irgendwo auf eine Bank setzen und..." Sein älteres Ich piekste ihm mit einem Finger in die Rippen, leichte Röte überzog seine Wangenknochen. "Und das ist falsch, oder wie?? Ich meine, am Morgen erinnerst du dich an alles, was ich tue genauso gut, wie an das, was du tust oder sagst..." Der Junge kicherte. "Ich weiß, und hier bin ich, gefangen im Körper eines kleinen Jungen mit dem Verstand eines Erwachsenen." Er seufzte. "Es ist wie wir dachten, bevor wir schlafen gingen--- das werden ein paar lange, lange nächste Jahre. Rin und ich müssen in unser altes Selbst wieder hineinwachsen. Hey---" er drehte sich zu Shinichi mit einem kuriosen Blick auf seinem jungen Gesicht; "---Ich frage mich, ob du und ich jemals wieder eine Person werden, oder werden dann vielleicht ZWEI Shinichis hier sein? Einer, das Original, der andere, eine erwachsene Version von mir?" Der ältere Junge schüttelte seinen Kopf; sie hatten den Parkplatz überquert und traten gerade durch die geöffneten Tore. "Zum Teufel noch mal, ich hab keine Ahnung. Wir werden sehen, oder? Wenn Ai kein Gegenmittel findet, meine ich. Also--- würde es dich stören, wenn wir permanent beide hier wären?" "Nicht wirklich; ich meine, es passiert jedes mal, wenn wir aufwachen, in einem dieser... Bist du dir ganz sicher, dass sie hier sein werden? Huh?" Shinichi sah hinab. "Ja, bin ich. Schließlich---" Seine Worte wurden von einem entfernten Ruf unterbrochen: "Shinichi? Bist du das?" Beide Köpfe drehten sich um. Ran stand ein kleines Stück weiter weg, drüben beim Spiegelkabinett, neben ihr winkte eine kleine Gestalt. "Conan-kun?" Die Stimme des kleinen Mädchens war eine Sopranversion ihres alten Ichs. Ein wenig unsicher trafen sie auf dem dunklen Weg zusammen. Sie waren beide etwas außer Atem, als sie gerannt waren. Ran brach als erste die Stille: "Nun--- wir haben es geschafft..." "Ja... ich bin froh, dass es keine einmalige Sache war," meinte Shinichi. "War es schwer uns zu finden?" Beide sahen sich perplex an. Rin antwortete: "Wir--- wissen nicht wirklich, glaube ich. Ich --- wir--- gingen einfach schlafen und wachten hinter der Arkade auf. Ihr wisst schon--- da wo wir uns verwandelt haben..." Shinichi lächelte halb. "Ja, ich weiß." Shinichi Kudo sah seitwärts zu Rin hinab. Er pflückte eine Chrysantheme und steckte sie in Rins Haar. Sie griff mit einer ihrer kleinen Hände danach und lächelte. Neben ihr lächelte Conan sein älteres Ich als Antwort an. Als sie einfach so in der Gegend herumliefen glitt Rans Hand leise in Shinichis. Sie kamen an einer Bank an. "Lass uns uns eine Weile setzen... Ich weiß nicht wie lange es so bleibt und möchte mit dir reden." Sagte Ran ein wenig lächelnd. Conan öffnete seinen Mund um etwas zu sagen--- und schloss ihn beim Blick des älteren Jungen sofort wieder. "Ähm, sicher--- Rin und ich finden schon etwas zu tun..." Rin grinste zu ihrem älteren Ich und nahm Conan an der Hand. Das jüngere Paar ging von dannen zu der leeren Achterbahn und redete beim Gehen leise miteinander. ************ Es musste schon nahe der Morgendämmerung gewesen sein, als sie erwachten. Da war ein Geräusch gewesen... Conan merkte, dass etwas... nicht stimmte. //Ich bin--- auf dem Boden? Neben Ran??... Oh, richtig. Wir sind eingeschlafen und haben geträumt---// Neben ihm rieb sich ein kleines Mädchen die Augen und begann zu sprechen: "Conan-ku---" sie erstarrte. Da war noch jemand im Zimmer. Eine kleine Gestalt (sicher nicht größer als sie selbst) stand drüben beim geöffneten Fenster (//War es vorher nicht geschlossen gewesen?//, dachte Conan) und beobachtete sie. Er--- und jetzt konnten sie sehen, dass es ein ,er' war, ein kleiner Junge--- hatte einen seltsamen Ausdruck auf seinem ziemlich blassen Gesicht; lehnte gegen das Fenster und hatte etwas kleines und leuchtendes in der Hand. Für einen langen Moment sprach keiner etwas. Dann steckte der Junge dieses was-immer-es-war-was-er-in-der-Hand-hielt in seine Tasche und starrte Conan genau in die Augen: "Ich habe es herausgefunden." Die leise Stimme schien im dunklen Zimmer nachzuhallen. Conan/Shinichi versuchte den restlichen Schlaf abzuschütteln um wieder klar denken zu können. "Was herausgefunden?" //Wer zum Teufel IST dieses Kind und was macht es in meinem Schlafzimmer? Das Fenster ist offen--- da muss er reingekommen sein. Er kommt mir bekannt vor...// Der Junge antwortete ihm ernst. "Über die bösen Sachen. Daddy hat gesagt ich soll nicht schauen, aber ich hab's getan." Eine Welle der Trauer fiel über das dünne Gesicht, aber er schien sie abzuschütteln. Lautlos ging er zum Schreibtisch und hob die Ausgabe von "Der Hund von Baskerville" auf, die auf dem Tisch lag. "Hey--- du hast den gleichen Namen, wie der Typ, der das geschrieben hat, wusstest du das?" Ran sah ihm verwundert ins Gesicht. "Wer ,bist' du? Wie bist du hier hereingekommen?" Ihre Stimme klang ziemlich klein. Er ignorierte ihre Fragen, blätterte durch das Buch, dann legte er es wieder auf den Tisch. "Das ist für mich noch zu schwer zum Lesen, du bist schlau... Ich weiß noch, in der Schule hast du immer gelangweilt ausgesehen." //'Schule'? Gehe ich mit diesem Kind in die Schule?// Conan runzelte die Stirn, der Junge kam ihm so verdammt bekannt vor... Seine Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt und er konnte ein paar Details mehr erkennen. Ein helles T-shirt, blau oder grau; Jeans, schmutzig aussehende Tennisschuhe--- ganz normale Kinderklamotten. Er öffnete seinen Mund--- Der Junge drehte sich abrupt zum Fenster und unterbrach ihn. "Ich muss jetzt gehen... es ist Zeit für die Schule. Jetzt ist für mich ,immer' Zeit für die Schule." Er blickte traurig zurück über eine Schulter. "Ich wünschte ich könnte nach Hause anstatt..." Ran sprach nun mit ihrer kleinen Stimme: "Warum kannst du nicht heim? Bist du in Schwierigkeiten?" Das erste Mal sah er sie an, schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht--- Ich muss in die Schule." Dann sah er zurück zu Conan. "Lass dich nicht von ihm erwischen--- er tut so als wäre er nett, ist er aber nicht; er ist ein böser Mann. Lass dich nicht von ihm erwischen!" Die Worte hingen scharf im dunklen Zimmer. "Von ,wem' darf ich mich nicht erwischen lassen? Wovon redest du? Was--- was---" Das Zimmer war leer. Innerhalb eines Augenblickes war der Junge ,verschwunden'. "Uhhh---" //Verschwunden? Unmöglich--- er muss aus dem Fenster geklettert sein oder so was---// Er ging zum Fenster, Ran hinterher. Die kalte Nachtluft wehte in sein Gesicht und vertrieb die letzte Müdigkeit aber das half nicht sonderlich viel--- da war niemand--- der keine junge war einfach ,verschwunden'. //Unmöglich. Leute--- Kinder--- verschwinden nicht so einfach. Komm schon, Kudo, streng sein Hirn an...// Er drehte den Kopf in jede Richtung, lehnte sich weit aus dem Fenster. //Nicht hier... Wo---// Er sah hinauf zum Dach; //Keine Spuren eines Seils oder Ähnlichem... auch nicht am Fenster... wo zum TEUFEL ist er HIN?!!?// Der Junge wurde von Rins Stimme aus den Gedanken gerissen: "--- wenn du dich noch weiter rauslehnst und so rumzappelst landest du auf deinem Kopf und dann wirst du nicht mehr in der Lage sein zu--- Conan-kun--- ,Shinichi'--- komm sofort wieder hier rein!!" Sie zerrte an seinem T-shirt. //Oh. Richtig.// Er kam wieder herein; vor ihm stand Rin mit verschränkten Armen. "Ran..." "Hast du einmal an die Schwerkraft gedacht, als du dich aus dem Fenster gelehnt hast?! Du hast dich kein Bisschen geändert! Kein Wunder, dass du so ein überzeugendes Kind abgibst--- " "Ran... Dieses Kind gerade eben--- du hast mit ihm gesprochen, richtig? Ich meine...", er suchte nach den richtigen Worten; "... es war kein Traum oder so, richtig?" Das kleine Mädchen schüttelte den Kopf. "Nein, außer wenn ich auch geträumt habe. Ich hab ihn gesehen--- er war hier, hat mit uns beiden gesprochen... und dann war er weg, wie als wenn eine Kerze ausgeblasen wird." //Und das wird mich am Meisten ärgern, wenn ich die Zeit habe, darüber nachzudenken, glaube ich.// Shinichi setzte sich auf einen Stuhl und besah sich sein Sherlock Holmes-Buch, das der fremde Junge in der Hand gehabt hatte. "Shinichi?" Er lächelte das Mädchen an. "Geh ins Bett, es ist noch eine Stunde bis wir für die Schule aufstehen müssen. Mir geht's gut... ich möchte nur eine Weile hier sitzen und nachdenken. Dieses Kind... kam mir bekannt vor..." Ran nickte und zog ihren Bademantel enger um sich. Als sie sich der geöffneten Tür zuwandte, hörte sie ein scharfes Keuchen aus dem dunklen Raum hinter ihr und drehte sich um. Shinichi saß aufrecht da, mit einem triumphierenden Ausdruck im Gesicht. "Ich hab's!", strahlte er sie an. "Er war der Junge, den wir im Park gesehen haben! Weißt du noch? Mitsuhikos Freund! Der, der seine Taschenlampe ausgeliehen hatte!--- Wie war noch gleich sein Name? To- To-irgendwas..." Sie runzelte die Stirn, dachte scharf nach. "Toshiro, oder? Irgendwie so was?" Er nickte, das Kinn auf der Faust. "Jetzt...", die Stimme des kleinen Jungen war langsam und bedächtig. "Was zum Teufel machte er in meinem Zimmer? Und wo ist er hin?" Ihre Augen trafen sich und sie hatte keine Antwort für ihn. Kopfschüttelnd seufzte Ran. "Gute Nacht, Shinichi. Conan-kun..." ************* Morgens, Frühstückszeit: "Mama, das ist kein Problem--- Ich bin es gewohnt jeden Morgen Frühstück zu machen! Wirklich, ich kann das tun... es macht mir nichts aus! Und du musst ins Büro, ne? Du willst doch nicht zu spät kommen---" Der ältere Mann am Tisch sah zu dem Jüngeren und beide tauschten ein mentales *Gott sein Dank!* aus. Zum ersten Mal waren sie sofort einer Meinung. "Nun--- in Ordnung, Ran-chan, wenn du dir sicher bist. Aber lass mich wenigstens etwas Tee machen..." Zusammenzucken. "Fein, aber denk daran, nur ein paar Minuten brühen... und schütt keine Milch und keinen Zucker in die Kanne, nur weil DU es im westlichen Stil magst..." *********** Auf dem Schulweg: "Ich schaffe das, ich schaffe das, ich schaffe das..." "Ran--- uhhh, Rin-kun? Hör auf zu hyperventilieren; das klappt schon. Es gibt Ferien und alles und in den letzten paar Monaten habe ich ein paar Wege gefunden, um das Ganze ein Bisschen mehr erträglicher---" "Wirklich? Wie was?" "Zeig ich dir später. Wir sind da--- Komm, Rin-kun... Raus aus dem Auto. Lass die Türklinke los--- hast du deinen Rucksack dabei? Gut. Beruhig dich, du schaffst das. ,Laufen', Ran--- ich meine ,Rin'... Oh, gut, da kommt unsere persönliche 3-Kind-Eskorte. Fertig? Bereit zu gehen?" "Eeeeeep. Ich schaffe das, ich schaffe das, ich schaffe das, ich schaffe das, ich schaffe---" ************** Schule, erster Tag: "Ähm, h-hajimemashite--- Mein Name ist Rin Himitsu..." ************** "Siehst du? So schlimm ist es doch gar nicht---", grinste der kleine Junge, der auf dem Pausenhof neben Ran auf einer Bank saß. Er schob seine Brille zurecht. "...Oder? Was hast du für ein Problem? Ist was passiert?" Sie schüttelte den Kopf. "So schlecht ist es nicht, nicht wirklich; es ist nur so, dass--- nun, es gibt ein paar Dinge, die ich von meiner alten Schule vermisse. Wie..." "Wie...?" Conan sah sie mit Bedenken an. Sie begann an ihren Fingern abzuzählen: "Erstens: Etwas zu tun. Ich meine man wünscht sich immer, dass die Schule einfacher wäre, aber ,so'---! Hast du nicht manchmal das Gefühl, dass dein Hirn verkümmert? Zweitens: Andere Mädchen in meinem Alter, mit denen ich mich unterhalten könnte. Hier ist zwar Ayumi-chan, aber sie ist nicht Sonoko..." //Dafür danke ich Gott!// Conan rollte mit den Augen. //Ich mag Sonoko-chan zwar schon, aber 5min nach dem Mund-auf-zwei-Beinen, wüsste jeder von unserem Geheimnis und zwar von Okinawa bis Hokkaido...// "Und drittens: Süße Jungs, denen man nachschauen kann..." "Hey!!" Der Junge warf ihr einen verletzten Blick zu, der sie zum Kichern brachte. "Sorry, aber egal wie, ähm, verbunden man mit einer Person ist... man, äh, macht trotzdem gerne Schaufensterbummel. Aber diese ganzen Jungs hier sind, nun, kleine Jungs..." Er zuckte schlecht gelaunt die Schultern. "Das ist doch in Ordnung, ne? Wenn man bedenkt, dass du auch ein Kind bist..." Ran verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Also wird von mir erwartet, dass ich mich in einen davon verliebe? Vielleicht sollte ich; wenn ich einen finden würde der ,interessant' genug wäre..." Sie drehte ihr Gesicht ein Wenig weg. Conan starrte sie entgeistert an. "Ran!", zischte er ihr zu. "Das sind KINDER!! Du würdest nicht--- du kannst nicht--- Ich meine, ich hab gesehen, wie die Hälfte der Jungs in unserer Klasse wollte, dass du neben ihnen sitzt, aber..." Einen langen Moment blieb das kleine Mädchen ernst, dann schlich sich ein wissendes Grinsen ihn ihr Gesicht und sie blickte seitwärts zu Conan. "...'Erwischt'..." //Aaaaargh!!! Ich werde die Frauen ,niemals' verstehen! Egal wie alt sie sind, egal wie GROSS sie sind, ich werde sie ,niemals' verstehen!!// Er seufzte. "Mach so weiter und ich zeige dir nicht, was ich am Liebsten tue um hier bei klarem Verstand zu bleiben." Ran strich sich eine Strähne ihres haselnussbraunen Haares hinter ihr Ohr, die ihr durch eine leichte Briese ins Gesicht geweht war. "Du hast vorher schon mal so was in der Art gesagt. Was ist es?" Conan rutschte von der Bank. "Folg mir--- Um diese Zeit müsste er in den südlichen Fluren arbeiten---", sie gingen vom Pausenhof zurück in das Schulgebäude und in Richtung der Forschungslabore für die älteren Schüler. Ein Hausmeisterkarren stand in einem Flur, und sehr zu Rans Überraschung hielt Conan auch genau dort an. Verstohlen blickend zischte er der einen Buckel machenden Figur ein paar Sätze zu, die gerade an einem dunklen Fleck an der linken Flurwand schrubbte. "Oh, Hei-san! Was hast du heute für mich?" Ohne den Kopf zu heben murmelte die Person: "Dieses westliche Magazin, das du so magst--- ,World Investigative Report', richtig? Und dann noch--- Wer ist das, den du da dabei hast? Normalerweise bist du allein..." Conan grinste. "Du wirst einen neuen Kunden haben, aber ich glaube sie wird etwas anderes lesen wollen, Rin-kun, das ist Hei-san; Hei-san, das hier ist Rin Himitsu. Hast du gerade ein paar von Ai-kuns Magazinen da?" Der Kopf drehte sich zu ihr. Braune Augen musterten ,Rin's kleine Gestalt. Verstrubbeltes braunes Haar war unter der Handwerkermütze zu sehen. "Tag, Kleine. Du willst also Ai-kuns Hefte lesen? Kein Problem..." Mit einer Hand hinter sich greifend, zog der Hausmeister ein paar Magazine aus einer Tasche des beweglichen Karrens. Verwirrt nahm Ran sie entgegen; //Was---? ,Cosmopolitan', ,Time', ,News Week' ---? Alles auch noch übersetzte Ausgaben. Was in aller Welt??// Er griff wieder hinter sich um jetzt dem Jungen seine Hefte zu geben. "Der Pausenraum ist offen, da könnt ihr rein. Ihr habt noch 15min bis ihr wieder in eure Klasse müsst. Viel Spaß." Conan kicherte und zog dann Ran in ein Nebenzimmer. Es sah ein wenig aus wie ein Aufenthaltsraum mit Tischen und Sofas. Der Junge hüpfte auf eine Couch und schlug eine seiner Zeitschriften auf. "Siehst du was ich meine? Von Professor Agasa und Ai mal abgesehen war das die einzige Art von Pause, die ich vom 24-Stunden-Conan-sein hatte. Dieser Typ --Hei-san-- , ich habe ihn eines Tages, ungefähr vor einem Monat, gesehen, wie er ,Scientific American' gelesen hat. Ich habe über seine Schulter mitgelesen und dann hab ich mich neben ihn hingesetzt und den Stapel Zeitschriften, der neben ihm lag, durchgestöbert. Er hat mich nur ein paar Minuten angestarrt und dann ein Kreuzworträtsel hervorgeholt..." Rans Augen weiteten sich. Sie konnte es sich bildlich vorstellen, wie die beiden sich ihren Weg durch die Fragen gebahnt hatten... "Als wir fertig waren, hat er mich nur angesehen und gesagt: ,Du bist kein gewöhnliches Kind, richtig?' und ich hab daraufhin zu ihm gesagt: ,Und du bist kein gewöhnlicher Hausmeister, oder?' Und seit da bringt er mir immer Zeitschriften zum Lesen mit--- In den Pausen komm ich hierher und gönne mir so mal eine kleine Auszeit..." Conan blätterte eine Seite um. "Ich habe ihn nicht gefragt, warum er mit diesem Verstand als Hausmeister arbeitet und er hat mich nicht gefragt, warum ich ,Scientific American' und ,Real Detective Stories' lesen will. Ich hab herausgefunden, dass seine Frau Bibliothekarin ist, was erklärt, wo er das ganze Zeug her hat. Wenn wir fertig sind, können wir sie einfach hier liegen lassen, er holt sie dann später wieder." Ran setzte sich neben Conan, noch immer etwas verwirrt, sie schlug ,Cosmopolitan' auf und sah sich das Inhaltsverzeichnis an. "Aber... er ist wirklich ein Hausmeister, oder?" Der Junge zuckte die Schultern. "Man sollte nie nach dem Äußeren gehen; wir sollten das besser als jeder andere wissen---" er blätterte wieder um und sie lächelte in sich hinein. "Hm. Denke schon...", sie blätterte zum Artikel auf Seite 67: Länger leben, länger lieben- ein Frauenratgeber. //Wetten, ich könnte dir ein paar Tipps geben?//, dachte Ran zu dem Autor mit einem matten Lächeln. Sie warf ihr langes Haar aus ihrem Gesicht und begann zu lesen. ************* Sie waren auf dem Weg zurück zum Pausenhof, als sie es hörten. Als die beiden Grundschüler den Lagerraum betraten, dauerte es einen Moment, bis die Geräusche ihre Aufmerksamkeit erregten. //...weinen? Das Geräusch von Schluchzern...?// Ran hielt inne, ein besorgter Ausdruck schlich sich in ihr Gesicht. Neben ihr, drehte ihr Begleiter seinen Kopf in Richtung des Türbogens zu ihrer Linken, der mit einem kleinen Schild gekennzeichnet war: LAGER-3B. Die Geräusche waren leise, und als die beiden anhielten um besser zu hören, starben sie so schnell ab, dass es fast möglich wäre zu glauben, sie wären nie da gewesen... ...aber sie hatten sie beide gehört. Auf Ran blickend nahm Conan den Türknauf in die Hand. Hinter ihnen sprach die fast tonlose Stimme des Hausmeisters: "Da kommt ihr nicht rein. Nicht einmal ich habe dafür einen Schlüssel--- soviel ich weiß, besitzt nur einer der Naturwissenschaftslehrer einen." Er schrubbte weiter an dem Fleck an der Wand und murmelte dabei in seinen Bart: "Blöder Fleck, geht nicht mal mit Bleichmittel weg..." Conan legte seinen Kopf auf eine Seite. "Ist dort... jemand drin ? Ich dachte ich hätte gehört---" Der Hausmeister schüttelte seinen Kopf. "In alten Gebäuden wie diesem, gibt es alle möglichen Geräusche. Wie ich bereits sagte-niemand geht dort hinein außer den Naturwissenschaftslehrern, und ich habe noch nicht einmal einen davon jemals dort hineingehen sehen--- ich glaube sie machen das, wenn ich nicht hier bin." Er blickte zu den beiden Kindern. "Besser ihr geht jetzt", meinte er. Als sie sich zum Gehen wendeten, sagte er lässig, "...Hab eins dieser neuen Mensa-level Logik Tests gestern in der Post gehabt--- willst du vielleicht reinschauen? Könnte ihn morgen mitbringen..." Der kleine Junge grinste ein wenig. "Sicher-wir können's ja mal versuchen. Bis dann." Der Hausmeister grunzte lediglich, rollte seinen Karren ein Bisschen weiter den Flur entlang. Im Schatten seiner Kappe, grinste er ein leicht freches Grinsen. Unbemerkt tauchte hinter ihm an der Wand der Fleck wieder auf, den er gerade weggeschrubbt hatte, dunkel und frisch. *********** //Essenszeit--- und scheinbar im Menü inbegriffen ,Das neue Mädchen des Tages'... Gott, war ich so dumm als ich ein Kind war?// ,Rin' duckte sich zum dritten Mal vor einer geworfenen Serviette. "Rin-kun! Fang!" Mitsuhiko warf eine Brotscheibe in Rins Richtung, zu ihrem Glück konnte sie sie noch rechtzeitig auffangen. "Geht es hier immer so zu?", fragte Ran und schluckte schnell bevor sie sich wieder ducken musste. Neben ihr zuckte ihr Begleiter die Achseln und grinste sie an. "Nein--- in Wirklichkeit machen sie das heute nur für dich, versuch sie aber bitte nicht noch zu ermutigen, huh?" Ran riss die Augen auf. //'Für mich??'// Sie sah wie zwei kleine Jungen ihr Bestes gaben und zwei Walrösser imitierten--- die Stäbchen, die sie in ihren Mundwinkeln hielten gaben herrliche Stoßzähne ab. Ein paar Sitze weiter unten hörte sie Genta-kun, der mit einem anderen Jungen um Essen stritt... Noch immer eilig essend, seufzte der Junge neben ihr einen schweren Seufzer und warf seine zusammengeknüllte Serviette achtlos über seinen Kopf nach hinten. Am Kopf des Tisches saßen einige Lehrer und nahmen das Chaos stillschweigend hin. Ran schüttelte ihren Kopf und versuchte einen Ich-bin-zu-schüchtern-um-jetzt-mitzuspielen-Blick auf. Sie flüsterte zu Conan: "Hast du heute etwas über das Kind herausgefunden, das wir letzte Nacht gesehen haben?" "Ein wenig... sein Name ist Toshiro, Toshiro Nodomo. Sein Vater arbeitet hier an der Schule--- er kümmert sich um Bürozeugs .Toshiro war schon seit vier Tagen nicht mehr in der Schule... Sein Vater erzählte erst er wäre krank, dann dass er außerhalb der Stadt bei Verwandten zu Besuch sei." Ran lächelte ein wenig gezwungen. "Da geht irgendwas vor sich..." "Sein Vater ist schon seit Jahren hier--- war nie zu spät oder ähnliches." Sie sah Conan verwundert an. "Wie um alles in der Welt hast du das herausgefunden?" Conan--- nein, Shinichi sah selbstzufrieden drein. "Hab mich heute morgen in die Bibliothek geschlichen, während der freien Lesestunde. Du wärst überrascht, was man heutzutage so alles aus dem Internet erfährt, wenn man an den richtigen Stellen sucht..." Er biss einen Bissen von seinem Brot ab, seine Augen wirkten etwas abwesend. "Auch...dass Toshiro-kun keine Verwandten außerhalb der Stadt hat, davon abgesehen, dass wir ihn in den vergangenen paar Tagen zweimal gesehen haben. Das lässt drei Schlüsse zu, mit vielen Variationen. Erstens-Nodomo-san glaubt wirklich, dass sein Sohn aus der Stadt ist und Verwandte besucht; zweitens--- Er lügt, und ist sich bewusst über den Verbleib seines Sohnes. Drittens-er lügt, ist sich aber nicht bewusst, wo Toshiro-kun steckt." Ran nahm einen Schluck ihres Getränks. "Conan-kun..." sie senkte ihre Stimme; "Shinichi... glaubst du er wird gegen seinen Willen irgendwo festgehalten? Und konnte vielleicht abhauen---? Aber warum sollte er zu dir gehen anstatt zu seinem Vater?" Sie zog eine Augenbraue in die Höhe als sie darüber rätselte, und Conan/Shinichi musste schlich sich unfreiwillig ein Lächeln auf die Lippen, trotz der Ernsthaftigkeit der Konversation. //Schaue ich auch so wenn ich nachdenke? Dieser scharfe Blick?//, fragte er sich. //Normale Kinder wie Ayumi und die anderen schauen nicht so--- so schlau sie auch sind, sie sind immer noch Kinder und sie denken wie Kinder. Kein Wunder, dass mich Ran so oft beinahe durchschaut hatte... das gerade ist nicht der Ausdruck eines Kindes in diesem Gesicht.// Er kaute auf seinen Lippen. "Nun... es klingt dumm, aber ich und das schreckliche Trio dort" (er zeigte auf Genta, Ayumi und Mitsuhiko, die gerade ihre Essstäbchen als Schwerter benutzten) "sind bekannt als...ähm... Kinderdetektive." Conan lies sein Kinn auf seine Brust sinken; er wusste was jetzt kam... " Du meinst die Detektive Boys ? Ich hab gesehen, dass das auf diesen Ansteckern von euch steht..." Rans Tonlage sprach Bände. Es war Shinichi der blinzelte; aber es war Conan, der die Augen Richtung Himmel verdrehte und murrte "Es war nicht meine Idee ! Ich hab das nicht noch unterstützt! Rede mit Professor Agasa!" Ihr Grinsen sagte trotzdem noch "Erwischt!". Conan räusperte sich. "Ummm. Nun--- vielleicht ist er darum zu uns gekommen--- aber ich hab immer noch nicht herausgefunden wo er letzte nacht hin verschwunden ist..." "Ähm, Shini--- ich meine Conan-kun... ich hasse es wirklich darüber nachzudenken, aber... es gibt nur ein Ding das ich mir vorstellen kann, das auftauchen und wieder verschwinden kann ohne die geringste Spur zu hinterlassen..." Der Junge schüttelte den Kopf. "Denk gar nicht darüber nach. Ich weiß was du denkst und ich glaube nicht an derartige Dinge." Er lachte kurz. "Weißt du noch was Sir Arthur Conan Doyle in The Sussex Vampire gesagt hat? ,The world is big enough for us; no ghosts need apply." Leise flüsterte sie in ein Ohr des Jungen: "Und weißt du noch was Doyle-san in Sign of the Four gesagt hat? Ich habe dich schon einmal daran erinnert--- du bist nicht der einzige, der Sherlock Holmes mag, weißt du? ,When you have eliminated the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth.' Es gibt immer nur eine Wahrheit, Shinichi-kun.... Du hast mir das beigebracht." "Richtig. Das Problem ist immer, herauszufinden was es ist--- und wer dafür verantwortlich ist, es das erste Mal versteckt zu haben. (<- sorry, der Satz ergibt irgendwie keinen Sinn, aber es ging nicht besser zu übersetzen^^') ************ Schließlich, kam der endlose Tag doch noch zum Ende. Als das neue Auto ihrer Mutter vom Bordstein fuhr, beglückwünschte sich Ran Mori im Stillen für das Überleben von Tag Eins, der zweiten Klasse. //Wenn ich das überstehe, glaube ich, überstehe ich alles; und ich sollte mich lieber schnell daran gewöhnen--- hierher werde ich die nächsten paar Jahre kommen. Gott...// //Aber das ist es wert...// Sie musste nur ein wenig ihren Kopf drehen um den Jungen zu sehen, der neben ihr auf dem Rücksitz des Autos saß; ohne ein Wort waren sie beide hinten eingestiegen, keiner hatte sich dafür entschlossen nach vorne neben Eri-san zu sitzen. //Wenn wir immer noch Teenagers wären, könnten wir hier hinten ja ein bisschen... nun, miteinander kuscheln; nicht mehr als das--- ich meine, meine Mutter sitzt da vorne! Aber... wir sind es nicht, und wir können nicht, und wir werden nicht--- eine handvoll Jahre lang nicht, trotzdem...// //...ein paar laaange Jahre.... verdammt...// Sie errötete bei ihren eigenen Gedanken. //Aber ich vermisse das! Wir wurden erst mehr als nur Freunde als das alles schon anfing, und wir hatten nicht viel Zeit für solche Sachen--- Nun, man sollte verschütteter Milch nicht nachweinen; ich habe meine Entscheidung getroffen und ich bin froh es getan zu haben. Auch noch nach dem heutigen Tag.// //Aber...// Ihre Augen wanderten seitwärts; wenn sie Conan genau ansah, konnte sie Shinichi dort sehen: die Augen, natürlich, und die dunklen Haare, die sie im letzten Jahr so oft unwissend verstrubbelt hatte--- und, und, und..... Ran seufzte. Neben ihr rutschte Conan hin und her. "Äh, Eri-san? Wo fahren wir hin? Das ist nicht der Weg nach---" Sie unterbrach ihn mit einer Geste. "Ich weiß, ich weiß--- ich muss kurz in mein Apartment und einige Dinge holen, und ich glaube ich habe noch ein paar alte Sachen von Ran, die ihr passen könnten." Ran blinzelte. "Du hast immer noch meine alten Klamotten?" Wenn Eris Gesicht zu sehen gewesen wäre, wäre sie errötet. "Nur noch ein paar Kisten... Dein Vater wollte sie wegwerfen, als du rausgewachsen warst, aber, nun---" Was auch immer Rans Mutter sagen wollte, sie murmelte es in ihren nicht vorhandenen Bart. Conan unterdrückte einen Seufzer: seine Hand hielt die von Ran, ohne sich darüber im Klaren zu sein danach gegriffen zu haben. //Aber es ist warm... und es ist schön, dass unsere Hände wieder die gleiche Größe haben. Ich wünschte nur sie hätte dafür nicht das tun müssen, was sie getan hat---// Wie immer, wenn er über Rans Verwandlung nachdachte überkam Shinichi/Conan eine Welle von Schultgefühlen. //Ran--- der heutige Tag war hart, ich weiß; ich hoffe du bereust es nicht all zu sehr...// Er warf einen Blick auf ihr Gesicht; die großen Augen waren auf die Bewegungen ihrer Mutter fixiert. Als sie in Eris Stadtviertel fuhren konnte der Junge fühlen, wie Ran seine Hand leicht drückte und er sah sie überrascht an. //Ran--?// Er sah auf; sie lächelte ihn an. ************ Ran setzte sich zurück auf ihre Absätze. "Das ganze Zeug....Mama, ich wusste nichts davon, dass du das alles noch hast! Weiß es Paps?" Ihre Mutter stand in der Apartmenttür und sah hinab auf das halbe Dutzend Kisten von Kleidern, Spielzeug, etc, etc, etc, die sie aus der Gerümpelkammer geholt hatte. "Nicht wirklich..." "Noch mehr Klamotten... Hey! Ran, an dieses Outfit erinnere ich mich noch---" Conan hielt einen Pullover hoch. Ran stürzte durch das ganze Zimmer und riss ihn ihm aus der Hand. "Daran solltest du dich auch erinnern, Shinichi-kun--- als ich ihn einmal getragen hatte, hast du mich komplett eingeseift und halb eingefroren! Weißt du noch? Die Schneeballschlacht im Park als ich neun war? Du hattest mich mit einer handvoll Schnee verfolgt und ich bin über ein Loch neben dem Teich gestolpert und hin---" "Oh ja-du sahst aus wie eine ertränkte Ratte---" Ran schnaufte; Eri-san schaute schockiert. Plötzlich kam der Junge auf die glorreiche Idee das es wohl besser wäre jetzt das Thema zu wechseln und wühlte in einer der Kisten. "Umm, Klamotten, noch mehr Klamotten--- hey Ran, hier ist das Top das du gesucht hast--- fang! Noch mehr Klamotten, noch mehr Klamotten, ein paar Schuhe--- und ein Fotoalbum? Das sieht interessant aus...." Die Tür offen lassend, ging Rans Mutter durch das Zimmer und kniete sich neben die Kiste. "Oh... das; ich hab mich schon gefragt wo das hingekommen ist. Ran, das solltest du sehen--- Schau, das bist du --- früher, und heute...." Und sie war es. Die Bilder zeigten die Jahre zwischen Kindergarten und zweiter Klasse oder so; eine lachende, kindische Ran mit großen Augen, sah aus einigen Fotos entgegen. Es gab auch ein paar von Shinichi; auf der anderen Seite der Kiste kniend, legte Ran einen Finger auf ein Foto. "Shinichi-kun, weißt du noch bei dem Bild?" (In das Album vertieft bemerkten die Drei nicht das leise Geräusch von Schritten, die aus dem Flur immer näher kamen und schließlich im Türrahmen stehen blieben.....) Der Junge runzelte die Stirn, und rückte seine Brille zurecht. Das Foto kam ihm bekannt vor, kein Zweifel.... Es zeigte zwei Kinder, beide finster dreinschauend; jeder trug ein Kostüm--- das Mädchen hatte eine lange weiße Robe an und ihr dunkles Haar auf beiden Seiten zu Knoten gebunden, während der Junge einen einfachen weißen Karate Ki trug und eine Art Plastikschwert in den Händen hielt. "Halloween, zweite Klasse", sagte Ran leise; "Weißt du noch, Shinichi? Ich war Prinzessin Leah und du warst Luke Skywalker--- ich erinnere mich, du wolltest eigentlich stattdessen Han Solo sein." Sie kicherte und der Junge errötete, murmelte "Hey, Solo hat Klasse; und er hat ein größeres Hirn, als Skywalker jemals im ersten Movie gezeigt hat..." Eri-san kicherte. "Ihr wart beide so süß--- ihr wisst was ich meine? Eure Gesichtsausdrücke sind nicht die gleichen, nicht wirklich; um so länger ich das Bild betrachte, um so mehr fällt es mir der Unterschied auf. Ran, du schaust--- ich weiß nicht, älter irgendwie, auch wenn du physisch gleich aussiehst---" (... Die Gestalt in der Tür war stocksteif, schockiert....) Ran verdrehte die Augen. "Nun, Mama, ich lebe schon fast achtzehn Jahre, weiß du? --- trotz meiner jetzigen Erscheinung! Wie viel verschiedener kann man sein? Man muss es in den Augen sehen---" Sie drehte sich zu Conan, der absolut still da saß und an ihr vorbei nach oben starrte. "Denkst du nicht auch so, Shinichi? ---Shinichi? Was ist los?? ------- OH ........." Shinichi Kudo starrte auf Sonoko Suzuki, die im Türrahmen stand, schockiert und ungläubig auf die Szene zurück starrte. Die Drei erstarrten auf der Stelle, wie erschreckte Hasen. Und der einzigen Gedanke der Conan/Shinichi druch den Kopf ging, als er auf Sonoko-chan sah war: //Verloren. Wir sind verloren . Der Mund-auf-zwei-Beinen weiß jetzt Bescheit! Wir sind endgültig verloren.....// *~*~*~*~*~*~**~*~*~*~*~*~**~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~**~*~*~*~*~*~**~*~* End of Chapter 3 *~*~*~*~*~*~**~*~* Tja, da hat Ysabet an ner schönen Stelle aufgehört, oder? *evilgrins* Was wird Sonoko wohl dazu sagen bzw. tun? (ich weiß es, und ihr nicht!! *träller* ^^) Übrigens dieses Kapi gefällt mir besonders gut, weil da Hei-san das erste Mal vorkommt. *mitHei-sanFähnchenschwenk* Was an dem so toll ist? Ist doch nur ein einfacher Hausmeister, oder? Diejenigen die mich etwas besser kennen, werden sich vielleicht denken können wer Hei-san ist; die anderen: Lasst euch überraschen! ^-^ Hoffentlich hab ich jetzt nicht zu viel verraten, aber egal. Ich hoffe, ihr lest diese Story weiterhin und gebt auch brav Kommis ab, denn es ist ne ganz schöne Arbeit das alles zu übersetzen!! (Darum dauert's auch immer so lang^^" Sorry) Wer ein Kommi schreibt wird bei mir immer per ENS informiert, wenn das nächste Kapi draußen ist, also: Kommischreiben lohnt sich! Bis zum nächsten Mal, Yoru-chan^^ P.S.: Ich leite die Kommis gerne an Ysabet weiter, also ist auch Kritik, Lob oder Ähnliches willkommen. Schreibt einfach, was ihr von der Story haltet! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)