Die Macht der Ignoranz von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 9: Bad Ending: Der Untergang der Ignoranz ------------------------------------------------- Chikage stand unter dem riesigen Kirschblütenbaum und erwartete Hijikata und Chizuru. Er wusste, dass sie kommen würden, stellte er doch das größte Hindernis für ihr gemeinsames Glück dar. Außerdem war es eine Frage der Ehre, dass Hijikata sich ihm stellen würde und Chikage war vorbereitet. Die Schlacht lief für die Menschen gut, vor allem, weil Chikage dafür gesorgt hatte, dass das Ochimizu durch sein eigenes Blut eine Verbesserung erfahren hatte. Die damit erschaffenen Rasetsu waren stärker, schneller und schlauer und hatten den Shinsengumi schnell eine große Niederlage beschert, was nur in Chikages Interesse lag. Natürlich waren diese Rasetsu immer noch armselige Kopien und sie würden im Nu ihre Lebenskraft aufgebraucht haben, aber das kümmerte ihn nicht weiter. Sein Ziel war sehr nah, nur noch ein Kampf lag zwischen ihm und Chizuru, die er bald beanspruchen würde. Endlich tauchten die beiden an den untersten Stufen zu diesem Ort auf und er schaute ihnen ruhig entgegen. Hijikata sah extrem wütend aus, aber das konnte Chikage ihm nicht verdenken, hatte er doch nun fast alle seiner Freunde verloren. Chizuru hinter ihm war immer noch das kleine Mädchen geblieben und das einzig Interessante an ihr war dieser unbeugsame, rebellierende Blick, mit dem sie nun Chikage bedachte. Seine Reaktion war lediglich ein noch breiteres Lächeln und er konnte es kaum erwarten, diesen Kampf zu bestreiten, all seine Sinne waren allein deshalb geschärft wie schon lange nicht mehr. Sein Blut rauschte beschwingt durch seine Adern und er konnte es kaum erwarten, sein Schwert zu ziehen und es gegen Hijikata zu führen. Endlich kamen der Vize und das Mädchen bei ihm an und wortlos zog Hijikata sein Schwert. Chikage tat es ihm gleich, nur Chizuru trat weit zurück, als wüsste sie, dass sie sich nicht einmischen durfte. //Bald wird sie mir gegenüber genauso gehorsam sein//, dachte Chikage mit Überzeugung, ehe er sich voll und ganz auf den Kampf konzentrierte. Hijikata wechselte von jetzt auf gleich in seine Rasetsuform und Chikage tat es ihm gleich. Dann standen sie sich gegenüber und warteten, dass irgendwer von ihnen den ersten Schritt machte, doch nichts geschah. Sie starrten sich einfach nur in die Augen, als ob der wahre Kampf schon längst in ihren Köpfen tobte, keiner rührte sich vom Fleck. Dann endlich griff Hijikata als Erstes an und ihre Schwerter prallten klingend aufeinander. Schnelle Bewegungen folgten, Schwerter wurden auf empfindliche Stellen gerichtet, nur um im letzten Moment von dem jeweils anderem Schwert abgefangen zu werden und sie machten es sich gegenseitig nicht leicht. Ihre schnellen Kampferfolgen waren mit dem menschlichen Auge kaum zu sehen, die Energien, die bei ihren Schlägen freigesetzt wurden, brachten die Blätter des Kirschbaumes noch schneller zum fallen, bis um sie ein Meer aus Kirschblüten entstanden war. Unbarmherzig schlug Chikage auf Hijikata ein, dieser schlug zurück und lange Zeit war es ebenbürtiger Natur, was zwischen ihnen geschah, doch so langsam bekam Chikage die Oberhand. Hijikata war noch geschwächt von seiner Verletzung und des bisherigen Kämpfen, so dass es fast zu leicht war. Letzten Endes trieb Chikage sein Schwert direkt durch Hijikatas Brust und der Blonde lachte beinahe wahnsinnig, weil er es endlich geschafft hatte, seinem größten Widersacher endlich die Stirn geboten zu haben. Er zog sein Schwert aus dem Körper des anderen und Hijikata landete blutend auf dem Boden, das Leben verließ ihn rasend schnell. Chizuru schrie und weinte und Chikage verdrehte die Augen. Sie war eindeutig zu lange unter Menschen gewesen, dass sie so die Fassung verlor. Er musste ihr viel beibringen... Chikage wandte sich zur ihr um, um ihr zu sagen, dass sie ruhig sein sollte, doch da war sie plötzlich vor ihm und jagte ihm ihr Schwert direkt in den Bauch. Ihre Augen waren voller Trauer und Hass und sie schimmerten goldgelb, alles an ihr hatte in ihre Dämonenform gewechselt und Chikage fand sie wunderschön... tödlich... aber wunderschön. Sie zog das Schwert aus ihm und stach nochmals zu, wieder und wieder, als wolle sie ihm alle Schläge zurückzahlen, die er Hijikata verabreicht hatte. Endlich hatte sie keine Kraft mehr und sie zog das Schwert das letzte Mal aus ihm, während ihre Präsenz ihn vollkommen lähmte. Er taumelte zurück, bis er den Stamm des Kirschbaumes an seinem Rücken spürte, woran er herabsank. Das Blut sickerte aus seinen Wunden, sein Körper kam mit dem Heilen nicht hinterher und bald darauf wurde alles schwarz um Chikage. Amagiri rannte die Stufen hinauf und er verfluchte Kyo und Chikage, die ihn nicht eingeweiht hatten. Er hatte Zeit verloren, um es letztendlich aus Kyo herauszuprügeln und endlich hatte der andere ihm alles gesagt, was er wusste. Gemeinsam waren sie nun auf dem Weg zum Geschehen, doch es stand nicht gut. //Bitte lass mich nicht zu spät kommen//, betete Amagiri verzweifelt, als er den obersten Treppenabsatz erreichte und ein leidender Laut entrang sich seiner Kehle, als er Chikage am Stamm des Kirschbaumes sitzen sah. „Nein... nein...“, sagte Amagiri, konnte es nicht glauben und einer dummen Hoffnung nachgebend rannte er zu Chikage, kniete sich vor ihn. Vielleicht lebte er noch, vielleicht schlief er nur, vielleicht war es nicht so schlimm... Doch Amagiris Hände berührten nur noch kalte Haut eines leblosen Körpers und das Leid in ihm schwoll an, ließ ihn kaum noch atmen. „Kyo...“, sagte er. Der Schütze trat zögernd heran und Amagiri schaute ihn bittend an. „Töte mich...“ Kyo schaute Amagiri entsetzt an. „Was? Amagiri, was sagst du da?“ Der Rothaarige lächelte traurig, strich nochmals über Chikages blasse Wange und wiederholte seine Bitte. „Töte mich... ohne ihn kann ich nicht auf dieser Welt existieren...“ Kyo konnte nicht fassen, was er da hörte. „Aber-“ „Kyo, bitte!“ Kyo atmete zitternd ein. Amagiri bat sonst nie um etwas, er hatte nie Wünsche geäußert und gar nichts. Als Rangniedriger musste er ohnehin tun, was der andere verlangte, aber es brachte ihn fast selbst um. Der Graublauhaarige zog seine beiden Pistolen und Amagiri flüsterte einen Dank, ehe er die Augen schloss und Chikages kalte Hand ergriff. Kyo biss sich auf die Unterlippe, während er beide Pistolen an Amagiris Schläfe setzte. Er schloss die Augen, sah nicht hin... und drückte ab. Beide Schüsse knallten zeitgleich durch die Nacht und Kyo zuckte zusammen. Er drehte sich weg, richtete seinen Blick auf seine Füße, die auf einem Meer aus Kirschblüten standen und wartete, bis der Beweis seiner Tat die blassrosa Blüten blutrot färbte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)