Only Lies   von Kassna
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Tja... Da saß ich halt nach der Deutschklausur noch im Zimmer (die andren ham
noch geschrieben), weil ich nicht gehen wollte. Und da mir langweilig war, nehm
ich mir ein Blatt her... Und da ich grad diese Überschrift im Kopf hatte,
entstand diese Kurzgeschichte. Viel dazu sagen kann ich nicht, aber Fragen
könnt ihr mir ruhig stellen!
Katey


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Only Lies

Bitte. Hol mich hier raus. Du brauchst nicht viel zu machen... Aber es musst DU
sein. Denn du bist daran schuld. Tatest so, als würdest du dich für mich
interessieren. Mir ist sogar egal, in welcher Hinsicht du mir das weismachen
wolltest. Aber deinetwegen bin ich jetzt in dieser Dunkelheit gefangen. Niemand
hat sich je für mich interessiert - bis du kamst und langsam aber sicher mein
Vertrauen gewannst. Du hast nie viel zu mir gesagt, warst auch nicht oft da,
hast dich vor anderen nie mit mir abgegeben. Doch das war mir sogar egal. Als
ich dir sagte, was ich inzwischen für dich fühlte, da hast du gelacht. Mich
ausgelacht.
"So? Dann ist ja gut."
Mehr nicht. Mehr hast du nicht gesagt. War ich nur eine Wette? Ein Versuch für
dein Ego? Wenigstens das hätte ich damals gerne gewusst. Jetzt ist es mir
egal.
Seitdem war ich nicht mehr in der Schule. Mein Abi kann ich vergessen. Wer in
der 12. so lange fehlt, hat keine Chance. Aber ich habe auch so keine Chance.
Gestern - ja, gestern hat mein Telefon geklingelt. Wahrscheinlich die Schule.
Ich hege keine bewusste Hoffnung, dass du anrufst. Mir mit deiner üblichen
Fröhlichkeit irgendwas erzählst. Mich vielleicht irgndwohin einlädst. Ich
hoffe nicht. Aber ich wünsche es mir.
-	Es klingelt schon wieder. Ich glaube, ich sollte rangehen.
Vielleicht... vielleicht geschieht ein Wunder.

- Klick -
"Chrissie? Bist du das? Hey Kleine..."
Tatsächlich. Du. Aber fang nicht so an.
"Wie geht's?"
Haha. Guter Witz. Tu doch nicht so, als wäre nichts passiert.
"Komm schon. Red doch mit mir!"
Red du doch mit mir! Erzähl mir was. Warum rufst du an? . . . Erzähl mir
einfach irgendwas.

. . .

Nein, nicht irgendwas. Erzähl mir meinetwegen Lügen. Lüg mich an, dass sich
die Balken biegen, aber hol mich aus dieser verdammten Dunkelheit raus!
Lüg mich an.
Sag mir, dass wir Freunde sind.
Sag mir, dass du ...
- Klick -
	- tuut tuut . . . -
... dass du mich liebst ...







© Sabrina Dressel
16.10.03
(gegen 11 Uhr nach der 1. Deutschklausur)

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