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Curse of Blood

von

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Kapitel 1

moin, ich wünsche viel spaß beim lesen und hinterlasst mir doch ein paar kommis.

mir gehört nix und ich verdien damit auch kein geld.
 

Kapitel 1
 

Versailles, France 1889
 

Er krallte sich mit beiden Händen in die kalte Steinwand an die er gedrückt wurde, der harte Schwanz seines Freiers bohrte sich immer tiefer in ihn und er schrie laut auf. Seit vielen Jahren prostituierte er sich schon auf den Straßen von Versailles, doch daran gewöhnen konnte er sich nicht. Er wollte es auch nicht, er wollte nicht von so vielen fremden Männern auf die Art berührt werden. Doch er hatte keine Wahl, sein Zuhälter zwang ihn jede Nacht dazu, sowie seine Geldnot.

Sein Freier spritze tief in ihm ab und zog sich mit einem Ruck aus ihm zurück. Ächzend fiel er auf die Knie, nach Luft schnappend ließ er den Kopf hängen. Der Freier bezahlte den Zuhälter für seine Dienste und verschwand.

Sein Zuhälter trat auf ihn zu, packte ihn grob am Arm und zog ihn auf die Beine.

„Du sollst dich nicht ausruhen, sondern Geld verdienen, du dreckige, kleine Hure.“, fuhr er ihn an und schubste ihn. Er lehnte sich an die Wand und wartete auf den nächsten Freier. Der leider auch nicht lange auf sich warten ließ.

„Ich habe eine Menge schöner Jungs hier.“, hörte er seinen Zuhälter sagen.

„Was ist mit dem hier?“, fragte der Freier und schritt auf ihn zu. Er begann am ganzen Körper zu zittern. So sehr hatte er gehofft, die Wahl des Mannes vor ihm, würde auf einen der anderen Jungen fallen. Er hob mit einer Hand am Kinn des jungen Mannes dessen Kopf an und sah ihm in die Augen.

„Du gefällst mir. Verrätst du mir deinen Namen?“, fragte der Freier.

„Yuu. Sein Name ist Yuu.“, antwortete der Zuhälter hinter ihm.

„Du bist wirklich eine Schönheit Yuu.“, sagte der Freier, bevor er den jungen Mann mit dem Gesicht zur Wand drehte und sich fest an ihn drückte.
 

„Der Anblick ist kaum zu ertragen.“, sagte Yuki zu Kamijo. Die beiden Vampire standen auf dem Dach eines nahegelegenen Hauses und beobachteten die Szene, die sich ihnen auf der Straße bot.

„Ich habe es dir schon oft gesagt, du könntest ihn von seinem Leid befreien. Warum tust du es nicht endlich?“, fragte Kamijo.

„Wovor fürchtest du dich?“, hakte er nach.

„Vor Zurückweisung.“, antwortete Yuki ehrlich.

„Du hast dich in ihn verliebt.“, stellte Kamijo erstaunt fest. Yuki schwieg.

„Ein Vampir verliebt sich in einen Menschen.“, Kamijo schüttelte amüsiert den Kopf.

„Aber dann solltest du ihn erstrecht befreien.“, mit diesen Worten verschwand er in die Nacht und ließ Yuki allein zurück.

„Ich wünschte, ich könnte dir helfen.“, flüsterte er mit einem letzten Blick auf Yuu, dann verschwand auch er.
 

Yuu biss die Zähne zusammen, als sein Freier begann sich rücksichtslos in ihm zu bewegen. Er betete, dass es bald vorbei sein würde und kniff die Augen vor lauter Schmerz zusammen.

Von weitem war ein Pfeifen zu hören und eine Horde Polizisten rückte an. Yuu’s Zuhälter wurde an die Wand gedrückt und festgenommen, ebenso sein Freier, Yuu selber und einige andere, die sich auf der Straße prostituierten. Sie wurden allesamt in eine Zelle auf der Wache eingesperrt und getrennt voneinander befragt.

Yuu saß, die Hände gefesselt einem Wachtmeister gegenüber und schwieg.

„Junge, sag uns deinen Namen.“, forderte der Polizist, doch bekam keine Antwort.

„Wie alt bist du?“, wurde er gefragt, doch auch darauf gab er keine Antwort. Sie brachten ihn zurück in die Zelle und befreiten seine Hände von den Fesseln. Yuu kauerte sich in eine Ecke.

„Es ist hoffnungslos, keiner von denen redet.“, hörte er einen Polizisten zum anderen sagen.

„Ich bin mir sicher, von den Jungs ist noch keiner volljährig.“, fügte er noch hinzu und der andere nickte.

„Das denke ich auch. Wir sollten es für heute gut sein lassen. Vielleicht redet morgen ja der ein oder andere.“

Kapitel 2

Kapitel 2
 

Am nächsten Morgen betraten zwei Wachen und ein Diener des Königs die Wache.

„Was wünscht ihr?“, fragte einer der Polizisten.

„Der König ist auf der Suche nach einem neuen Sklaven. Er hat gehört, eure Zellen sind zurzeit sehr voll, vielleicht ist unter den Gefangenen jemand geeignetes dabei.“, erklärte der Diener und wurde von dem Polizisten zu den Zellen geführt.

„Das hat sich aber schnell herum gesprochen, wie erfolgreich wir letzte Nacht waren.“, sagte der Polizist beiläufig.

„Dem König entgeht nichts.“, antwortete der Diener emotionslos, als sie die Zelle betraten, in der unter anderem Yuu saß.

„Das sind ja alles noch Kinder.“, sagte der Diener erstaunt.

„Was wird ihnen vorgeworfen?“

„Prostitution.“, antwortete der Polizist. Der Diener ließ seinen Blick siegessicher über die jungen Männer streifen. Sein Blick fiel auf Yuu und er trat näher an ihn heran. Er legte eine Hand an dessen Kinn und besah ihn sich genau.

„Du könntest dem König gefallen.“, flüsterte der Diener und wandte sich an den Polizisten.

„Ich nehme diesen hier.“

„Es ist noch kein Urteil gefällt worden….“, begann der Polizist zu erklären, doch er wurde vom Diener des Königs unterbrochen.

„Das spielt keine Rolle. Der König wird sicherlich eine angemessene Strafe für seine Vergehen finden.“

Auf ein Zeichen des Dieners, traten die Wachen des Königs auf Yuu zu und fesselten ihm erneut die Hände mit einem rauen Seil. Seine Handgelenke, waren schon ganz wund gescheuert und taten weh, doch das interessierte keinen. Er wurde grob am Arm gepackt und nach draußen geführt. Ein letztes Mal warf er einen Blick über die Schulter und sah verängstigt zu den anderen jungen Männern, die mit ihm festgenommen worden waren. Er kannte sie alle, viele Jahre hatten sie an der Straße nebeneinander gestanden, doch jetzt war ihre Zukunft ungewiss. So wie seine. Er würde sie vielleicht alle nie wieder sehen.

Er wurde auf das Schloss gebracht und dort erneut in eine Kerkerzelle gesperrt. Es verging eine Weile in der er einfach nur auf dem feuchten Stroh saß und versuchte nicht daran zu denken, was man ihm nun wohl antun würde.

Doch plötzlich hörte er Schritte, die Tür wurde aufgeschlossen, zwei Wachen traten ein, gefolgt vom König höchstpersönlich. Er ging auf Yuu zu und betrachtete ihn ganz genau. Yuu fühlte sich unwohl. Er hatte das Gefühl, der König wolle ihn nur durch seinen Blick von jeglicher Kleidung befreien.

„Nun, man hat mir gesagt, du wurdest wegen Prostitution eingesperrt.“, sagte der König, doch Yuu antwortete nicht.

„Wie heißt du?“, fragte der König streng, doch erhielt wieder keine Antwort.

„Dann muss ich dir wohl erst einmal benehmen beibringen lassen.“, mit einer winzigen Geste der linken Hand, gab der König dem Kerkermeister zu verstehen, dass seine Fähigkeiten nun gefragt waren. Sich freudig die Hände reibend, betrat er die Kerkerzelle, zog den jungen Mann auf die Beine und kettete ihn mit dem Gesicht zur Wand an eben dieser an. Er fühlte den kalten Stahl der Ketten an seinen geschundenen Handgelenken und verzog das Gesicht vor Schmerz.

„Das ist die letzte Gelegenheit um zu reden, mein Kleiner.“, hauchte der König ihm ins Ohr, doch Yuu reagierte nicht.

Der König trat zurück und der Kerkermeister holte mit seiner Peitsche weit aus. Ein markerschütternder Schrei hallte durch den Kerker. Yuu wäre am liebsten zu Boden gegangen, doch die Ketten hielten ihn auf den Beinen. Sein Peiniger ließ ihm keine Zeit zum Durchatmen, schon spürte er den zweiten Peitschenhieb und schrie erneut. Nach drei weiteren Hieben stoppte der König seinen Kerkermeister und schritt auf den Gefangenen zu.

„Wie ist dein Name?“, fragte er erneut.

„Yuu. Mein Name ist Yuu.“, antwortete der Gefangene hastig.

„Und du wurdest festgenommen, weil du dich auf der Straße anderen Männern angeboten hast?“, fragte der König weiter.

„Ja.“, antwortete Yuu mit zusammen gebissenen Zähnen. Der König schritt zufrieden zurück und der Kerkermeister befreite Yuu von den Ketten. Kraftlos sank er zu Boden und blieb erschöpft liegen.

„Hebt ihn auf.“, befahl der König seinen Wachen. Sie griffen Yuu unter den Armen und zogen ihn soweit nach oben, dass er vor dem König kniete.

„Wie alt bist du Yuu?“, fragte der nun, doch Yuu schwieg. Er hatte schon viel zu viel verraten, noch mehr wollte er nicht preisgeben. Der König öffnete langsam seine Hose, zog sie ein Stück nach unten und trat immer dichter an Yuu heran. Der wich zurück, soweit er konnte.

„17. Ich bin 17.“, antwortete er plötzlich. Er hatte Angst, vor dem, was der König ihm antun wollte. Er griff Yuu im Nacken und zog ihn näher an sich heran.

„Jetzt Lutsch, du Hure. Das müsstest du doch einwandfrei beherrschen.“, sagte der König mit bösartigem Unterton.

„Nein, bitte, tut mir das nicht an.“, flehte Yuu und fing sich eine Ohrfeige ein.

„Du wirst tun, was ich dir befehle.“, entgegnete der König und zog Yuu wieder zu sich heran. Der schluckte schwer, bevor er den harten Schwanz seines Gegenübers in seine Mundhöhle eintauchen ließ.

Kapitel 3

Kapitel 3
 

„Was wirst du nun tun, wegen des Jungen?“, fragte Kamijo, als er am Abend mit Yuki am Tisch des Speisezimmers saß.

„Was sollte ich denn tun? Er ist von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Er ist also nicht mehr in den Fängen seines Zuhälters.“, antwortete Yuki ruhig.

„Er ist von den Wachen des Königs abgeholt worden. Ob es ihm im Kerker des Schlosses wirklich so gut ergehen wird?“, entgegnete Kamijo wissend. Yuki sprang von seinem Stuhl auf.

„Woher weißt du denn das schon wieder?“

„Habe ich nebenbei mitbekommen. Du weißt doch, mir entgeht nichts.“, antwortete Kamijo und sah Yuki hinterher, als der voller Sorge den Raum eilig verließ.

„Du bist so leicht zu durchschauen.“, flüsterte er lächelnd zu sich selbst und verschwand ebenfalls.
 

Keuchend und nach Luft schnappend fiel Yuu vorn über. Er stützte sich mit beiden Händen auf dem Boden ab. Der König jedoch, zog ihn an seinen langen, schwarzen Haaren wieder nach oben.

„Bringt ihn in mein Gemach.“, befahl er seinen Wachen und schritt voran aus dem Kerker hinaus.

Die Wachen ergriffen Yuu und zogen ihn hinter sich her, bis sie im Schlafgemach des Königs angekommen waren. Sie ließen ihn auf den Boden fallen und verschwanden aus dem Zimmer.

Der König ging auf Yuu zu. Der versuchte zu flüchten, doch hatte er keine Chance. Grob wurde er am Arm gepackt, auf die Beine gezogen und aufs Bett geworfen. Er landete auf seinem geschundenen Rücken und schrie auf vor Schmerz.

„Oh, das tut mir aber leid, das hatte ich ja beinah vergessen.“, sagte der König gehässig, legte eine Hand auf Yuu’s Brust und drückte ihn so noch weiter auf das Bett. Er biss die Zähne zusammen, der Schmerz war unerträglich, doch davon befreien konnte er sich nicht.

Der König trat einen Schritt zurück, um seinen wieder hartgewordenen Schwanz aus seiner Hose zu befreien. Yuu setzte sich auf und sah, was der König tat.

„Bitte.“, er hatte wieder dieses Flehen in der Stimme.

„Was willst du denn du kleine Hure?“, fragte der König bösartig.

„Bitte tut mir das nicht an.“, bettelte Yuu.

„Ach mein Kleiner, du weißt doch sicherlich, dass du ein Gesetzesbrecher bist, nicht wahr? Und du weißt auch, dass solche Menschen bestraft werden müssen.“, sagte der König ruhig und schritt auf Yuu zu. Er spreizte dessen Beine und legte sich dazwischen.

„Nein,… bitte nicht.“, flehte Yuu ein letztes Mal und drehte den Kopf zur Seite.

„Und Personen, die sich der Prostitution schuldig gemacht haben werden mit sexuellem Missbrauch bestraft?“, hörte der König plötzlich eine Stimme hinter sich. Er drehte sich um.

„Wer zum Teufel bist du? Und wie kommst du hier rein?“, fragte er zornig.

„Das braucht Euch nicht länger zu kümmern, mein König.“, mit diesen Worten fiel der Fremde ihn an, riss ihm mit seinen scharfen Eckzähnen den Hals auf und ließ ihn am Boden liegend verbluten. Yuu bekam fürchterliche Angst bei dem Anblick und machte sich auf dem Bett des Königs ganz klein.

„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich will dir nur helfen.“, sagte der Fremde.

„Wer bist du?“, fragte Yuu eingeschüchtert.

„Mein Name ist Yuki. Ich bin hier, um dich aus den Fängen dieser gewalttätigen Kreatur zu befreien.“

„Ist er… tot?“, fragte Yuu leise und warf einen Blick auf den am Boden liegenden König.

„Ja ist er. Komm mit mir. Verlassen wir diesen fürchterlichen Ort.“, er streckte Yuu eine Hand entgegen.

„Wieso sollte ich mit dir gehen?“, fragte Yuu misstrauisch.

„Ja ich verstehe deine Sorge. Aber sie ist unnötig. Ich werde dir nichts tun.“

Doch Yuu bewegte sich nicht von der Stelle. Sein Misstrauen und seine Angst waren zu groß. Langsam ging Yuki auf ihn zu, woraufhin er sich nur weiter auf das große, königliche Bett zurück zog.

„Ich werde dir nicht weh tun, du kannst mir vertrauen.“, hörte er Yuki sagen und spürte plötzlich eine eigenartige Benommenheit. Er wurde so müde, dass er seine Augen nicht länger offen halten konnte.

Kapitel 4

Kapitel 4
 

Als Yuu wieder erwachte befand er sich in einem herrschaftlichen, ihm unbekannten Anwesen. Er lag in einem großen, weichen Bett, gehüllt in weiße Laken, durch das geöffnete Fenster wehte ein leichter Wind frischer Nachtluft. Es war eine sternenklare Nacht und das Licht des Mondes erhellte den Raum, in dem er sich befand. Er sah sich um. Sein Blick fiel auf prunkvolle Möbel und die große, weiße Flügeltür, die ihn hoffentlich hinaus bringen würde. Yuu erhob sich vom Bett und schritt auf die Tür zu, doch kurz bevor er sie erreicht hatte, wurde sie auch schon geöffnet und Yuki trat ein.

„Habe ich doch richtig gehört, dass du endlich wach bist.“, sagte er freudig und Yuu schreckte zurück.

„Wenn ich dich hätte töten wollen, dann hätte ich bereits ein paar dutzend Gelegenheiten dazu gehabt.“, fügte Yuki spöttisch an.

„Wer bist du? Und wieso hast du gehört, dass ich wach bin? Ich habe doch gar kein Geräusch von mir gegeben.“, Yuu machte ein paar weitere Schritte rückwärts, um eine gewisse Distanz zu Yuki zu bewahren.

„Das denkst du. In Wahrheit waren deine Schritte, die du vom Bett bis zur Tür gemacht hast, so laut, wie die eines Elefanten. Und ich sagte dir bereits letzte Nacht, als ich dich aus den Fängen des Königs befreit habe, mein Name ist Yuki.“, antwortete dieser und ging weiter auf Yuu zu.

„Wo bin ich hier?“,fragte Yuu unsicher.

„Du bist in meinem Haus. Wir sind immer noch in Versailles.“, antwortete Yuki emotionslos.

„Was willst du von mir?“, hakte sein Gegenüber nach und stieß nun mit den Fersen ans Bett.

„Ich weiß, was dir angetan wurde und ich möchte, dass du das alles hinter dir lassen kannst. Ich will dir einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft ermöglichen.“, Yuki griff nach Yuu‘s Händen und stellte sich nun dicht vor ihn.

„Du hast den König getötet.“

„Ja das habe ich. Doch das Volk wird es freuen, denn er war ein grausamer Herrscher. Vielleicht macht der nächste es besser. Trauerst du jetzt wirklich um den Mann, der dich so misshandelt hat?“, Yuki setzte sich mit Yuu auf das Bett.

„Nein, aber ich habe Angst davor im Haus eines Mörders zu sein.“

„Ich sagte dir bereits, vor mir brauchst du keine Angst haben. Ich werde dich nicht auspeitschen, ich werde dich nicht töten oder verletzen und ganz sicher, werde ich dich nicht gegen deinen Willen zum Sex zwingen.“

„Du machst mir Angst.“, gab Yuu mit zittriger Stimme von sich.

„Erklär mir weshalb. Vielleicht kann ich dir deine Angst nehmen.“, antwortete Yuki liebevoll.

„Du sagtest, du konntest meine Schritte hören und du warst noch vor mir an der Tür. Hast du da die ganze Zeit gestanden und gewartet?“

„Nein, ich saß unten im Speisezimmer.“, antwortete Yuki ganz selbstverständlich.

„Wie ist das möglich?“, hakte Yuu nach.

„Ich weiß nicht, ob du für so viel Wissen schon bereit bist. Du hast zu viel Angst.“, Yuki war auf einmal nachdenklich geworden.

„Bitte, sag es mir. Dieses Mysteriöse macht mir nur noch mehr Angst.“

„Ich denke nicht, dass es durch die Antwort auf deine Frage besser wird, aber gut, ich will es dir erklären.“, Yuki machte eine Pause und schob Yuu zum Bett rüber, um sich mit ihm hinsetzen zu können. Zögerlich setzte der Jüngere sich und sah Yuki weiterhin ängstlich an.

„Weißt du, Yuu. Ich bin kein Mensch. Nicht mehr. Schon eine ganze Weile nicht mehr. Dieses Anwesen hier gehörte einst meinen Eltern, doch auch die sind bereits lange verstorben. Ich wurde in diese wohlhabende Familie hinein geboren und wuchs vollkommen sorgenfrei auf, doch als ich so alt war wie du jetzt, da traf ich auf Kamijo. Ein junger, wirklich sehr attraktiver Mann, dem ich sofort verfallen war. Meinem Vater gefiel das gar nicht. Er behauptete immer es läge daran, dass Kamijo ein Mann ist und ich doch eine Frau heiraten müsste, doch ich hatte stets das Gefühl, dass da noch mehr war, was meinen Vater an ihm störte. Doch verraten wollte er es mir nicht. Das war sein Fehler. In dem Glauben, mein Vater wolle mir verbieten mit dem Mann zusammen zu sein, den ich liebte, lief ich mit Kamijo fort. Ich erkannte zu spät, was er wirklich war. Ein Vampir…. Ein Vampir auf der Suche nach einem Gefährten für die Ewigkeit. Als ich 21 war, machte er mich zu seinesgleichen. Gegen meinen Willen. Ich habe ihm das viele Jahre nicht verziehen und wandte mich von ihm ab…. Doch, das ewige Leben ist sehr einsam und der Kontakt mit Menschen kaum möglich. Sie haben zu viel Angst. Also ließ ich ihn wieder in mein Leben. Als Freund aber nicht mehr als Gefährte.“

„Vampire gibt es nicht. Das ist nur ein Mythos.“, entgegnete Yuu ängstlich.

„Das dachte ich früher auch. Aber jetzt bin ich schon 127 Jahre alt und habe mich ausschließlich vom Blut der Menschen ernährt. Es scheint sie doch zu geben.“

„Wirst du mich jetzt auch töten?“, fragte Yuu zögerlich und Yuki sah ihn erschrocken an.

„Nein. Niemals. Ich sagte doch bereits, ich möchte dein Leben besser machen. Ich möchte nicht, dass du weiterhin so gequält wirst. Hast du wirklich vor mir mehr Angst, als vor deinem Zuhälter?“

Yuu dachte einen Augenblick nach.

„Nein, ich glaube nicht. Ich habe auch keine Angst vor dem Tod. Meine größte Angst ist, dass mich wieder jemand so… berührt.“, Yuu sah zu Boden.

„Davor brauchst du keine Angst mehr zu haben, ich werde dich beschützen.“, sagte Yuki und hob sanft dessen Kopf wieder an.

„Aber warum gerade ich?“, fragte Yuu nach einem Augenblick, in dem die Beiden sich nur in die Augen gesehen hatten.

„Du gefällst mir.“, antwortete der Vampir und strich ihm sanft über die Wange.

„Nein, bitte…“, Yuu zuckte erschrocken zurück.

„Hab keine Angst. Ich werde nichts mir dir machen, was du nicht willst.“, entgegnete Yuki und zog seine Hand wieder zurück.

„Lass uns nach unten gehen. Du brauchst etwas zu essen.“, fügte er noch an und erhob sich. Er streckte eine Hand nach Yuu aus und lächelte ihn sanft an. Zögernd griff der nach der Hand und folgte Yuki die Treppe hinunter.

Kapitel 5

So meine lieben Leserinnen und Leser, hier kommt das nächste Kapitel für euch. Ich hoffe, es gefällt euch.

Ich würde mich auch sehr über Kommis freuen.

Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 5
 

Im Speisezimmer war bereits das Essen serviert und am Tisch saß ein unerwarteter Gast.

„Kamijo, was verschafft mir die Ehre?“, fragte Yuki mit einem gelangweilten Blick auf den Gast, während er Yuu einen Stuhl vorzog und der sich vorsichtig setzte.

„Ich hatte einfach Sehnsucht nach dir.“, antwortete Kamijo grinsend.

„Du sollst doch nicht lügen.“, entgegnete Yuki scharf.

„Na gut, ich gebe es zu, ich wollte deinen neuen Gefährten kennen lernen. Habt ihr zwei schon miteinander….“

„KAMIJO!“, unterbrach Yuki ihn energisch.

„Yuu ist hier Gast. Er ist nicht mein Gefährte.“, ergänzte er dann ruhig. Kamijo schwieg, doch konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er wusste genau, dass Yuki ihn nur gerettet hatte, weil er an dem Kleinen mehr Interesse hatte, als er gerade zugab. Yuki setzte sich zu Yuu und goss ihm ein Glas Wein ein.

„Kamijo, ich denke, du bist hier heute Abend überflüssig.“, sagte er ohne seinen Blick von Yuu abzuwenden.

„Dann lasse ich euch Zwei mal allein.“, antwortete Kamijo und schon war er verschwunden, ohne, dass Yuu auch nur eine Bewegung war genommen hatte. Kamijo war einfach weg. Er starrte abwesend auf den leeren Stuhl, auf dem der andere Vampir gerade noch gesessen hatte.

„Er wird genauso wieder auftauchen, wie er verschwunden ist. Kamijo liebt es anderen einen Schreck einzujagen. Lass dich nicht von ihm beeindrucken. Er ist gefährlich.“, sagte Yuki und schob dem Jüngeren einen Teller zu.

„Du bist noch immer wütend auf ihn.“, sagte Yuu und Yuki sah ihn überrascht an.

„Was meinst du?“

„Du hast vorhin gesagt, du hättest ihm verziehen, doch das hast du nicht. Du duldest nur seine Anwesenheit.“

Yuki lächelte leicht. Er war überrascht, dass Yuu das bemerkt hatte. Ein gewisser Argwohn Kamijo gegenüber war immer geblieben. Mehr als 100 Jahre lang.
 

„Bist du müde?“, fragte Yuki nachdem Yuu fertig war mit essen. Doch der schüttelte nur den Kopf.

„Ich habe nachts schon sehr lange nicht mehr geschlafen. Da musste ich immer… anschaffen gehen.“, antwortete Yuu und ließ wieder den Kopf hängen.

„Sieh nicht immer nach unten. Da gibt es nichts, was sich zu sehen lohnt.“, lächelnd hob Yuki erneut Yuu’s Kopf sanft mit einer Hand an.

„Jetzt brauchst du nicht mehr dieser Art von Arbeit nachzugehen. Du kannst frei entscheiden, was du gerne machen möchtest.“, fügte er an und ließ von Yuu ab.

„Ich möchte mehr über dich erfahren.“

„Über mich? Da gibt es nicht viel.“, versuchte Yuki sich raus zu reden.

„Du hast gesagt, du bist 127 Jahre alt. Du hast ganz sicher viel erlebt. Erzähl mir davon.“

„Dann lass uns ins Kaminzimmer gehen, dort ist es wärmer und gemütlicher.“
 

Sie saßen nebeneinander auf einem weichen Sofa. Yuki erzählte und Yuu hörte ihm aufmerksam zu. Außer der Stimme des Vampirs war lediglich das Knistern des Kamins zu hören.

Der Abend schritt voran und die Wärme des Feuers, sowie die sanfte Stimme Yuki’s ließen den Zuhörer langsam müde werden.

„Du kannst ja kaum noch die Augen auf halten.“, bemerkte Yuki amüsiert.

„Du solltest schlafen gehen.“

„Nein, bitte, hör nicht auf zu erzählen.“, bat Yuu ihn und gähnte.

„Komm her, leg dich hier hin.“, sagte Yuki, griff nach einer Decke und bettete Yuu’s Kopf auf seinem Schoß. Zärtlich deckte er ihn zu, streichelte über dessen seidiges, langes Haar und erzählte weiter.

Doch es dauerte gar nicht lange und Yuu war eingeschlafen. Yuki stahl sich vorsichtig unter ihm weg und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Schlaf gut, mein Engel.“, hauchte er ihm ins Ohr und verließ den Raum.
 

„Der Junge gefällt mir. Er ist wirklich eine Schönheit.“, sagte Kamijo als er mitten in der Nacht mit Yuki oben auf dem Dach einer Friedhofskapelle saß und nach Nahrung Ausschau hielt.

„Du wirst die Finger von ihm lassen. Wehe dir, du krümmst ihm auch nur ein Haar.“, antwortete Yuki drohend.

„Du meinst dieses tiefschwarze, seidig glänzende, lange Haar?“

„Ich fürchte du hast ihn dir schon etwas zu genau angesehen. Kamijo, ich meine es ernst. Der Junge gehört mir.“

„Du wirkst etwas gereizt.“, sagte Kamijo lachend.

„Ich kenne dich einfach zu gut und daher weiß ich, dass Yuu in deiner Gegenwart nicht in Sicherheit sein wird.“

„Yuki, du darfst die Realität nicht allzu weit von dir weisen. Wenn du ihn als deinen neuen Gefährten willst, dann wirst du irgendwann einen Vampir aus ihm machen müssen.“, erklärte Kamijo ruhig.

„Nein, das könnte ich ihm niemals antun.“, antwortete Yuki.

„Die Alternative ist, du siehst ihm beim Altwerden und Sterben zu…. Das willst du doch auch nicht.“

„Darüber brauchen wir uns jetzt noch gar keine Gedanken machen. Vielleicht will er mich gar nicht. Ich werde ihn nicht dazu zwingen bei mir zu bleiben.“, Yuki hoffte so das Thema vorerst abzuschließen, doch Kamijo ließ nicht locker.

„Er ist noch sehr scheu. Und dass du ein Vampir bist, ist ihm nicht geheuer. Aber er ist doch sehr von dir angetan. Wenn die Furcht erst einmal verflogen ist, dann wird er dich so lieben, wie du ihn.“

„Du hast uns beobachtet.“, sagte Yuki genervt.

„Ja. Es tut mir leid. Aber ich verspreche dir, wenn du das erste Mal mit ihm schläfst, dann werde ich euch nicht beobachten.“

„Kamijo, du bist ganz furchtbar. Das ist privat und geht dich überhaupt nichts an.“

„Wenn ich nicht wäre, dann würde der Kleine jetzt jede Nacht von unserem mittlerweile toten König zum gewaltsamen Beischlaf gezwungen werden. Yuki, du solltest froh sein, dass ich immer alles mitkriege.“

Wahrscheinlich hatte er recht, dachte Yuki sich. Eines Tages könnte es vielleicht wieder nützlich sein. Doch zugeben würde er das niemals.

Kapitel 6

Ohayou liebe Leserinnen und Leser, hier ein neues Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 6
 

Einige Wochen waren vergangen und Yuki saß am späten Abend mit Yuu vor dem Kamin. Der Vampir las in einem Buch und er war in eben dieses so sehr vertieft, dass er nicht zu merken schien, wie Yuu langsam näher an ihn heran rückte. Er legte seinen Kopf auf der Schulter des Älteren ab und da sah der zum ersten Mal auf. Sanft lächelnd legte er einen Arm um Yuu und zog ihn noch dichter an sich heran.

„Was liest du da?“, fragte Yuu leise.

„Shakespeare.“, antwortete Yuki und legte das Buch beiseite.

„Fühlst du dich wohl bei mir?“, fragte er den Jüngeren und strich ihm eine Strähne seiner schwarzen Haare aus dem Gesicht.

„Ja.“, antwortete der knapp.

„Ich bin gern bei dir.“, ergänzte er, legte vorsichtig eine Hand an Yuki’s Wange und gab ihm einen sanften Kuss. Überrascht sah der Vampir ihn an.

„Verzeih mir. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist.“, sagte Yuu und wich ein Stück zurück.

„Es gibt nichts zu verzeihen.“, flüsterte Yuki, zog den Jüngeren näher an sich heran und küsste ihn erneut. Yuu zögerte kurz, doch öffnete er dann leicht seine Lippen und ließ Yuki’s Zunge somit in seine Mundhöhle eintauchen. Genießend schlossen beide ihre Augen. Aus einem zaghaften Kuss wurde ein leidenschaftlicher und vorsichtig begann der Vampir mit seinen Händen den zierlichen Körper in seinen Armen zu erkunden. Doch in dem Moment löste Yuu sich aus dem Kuss und drückte Yuki ein Stück von sich.

„Es tut mir leid. Aber ich kann das nicht.“, sagte er und sah beschämt zu Boden.

„Wovor hast du Angst?“, fragte Yuki mit einem sanften Lächeln und hob den Kopf des Jüngeren mit einer Hand an.

„Es ist nur,… diese Schmerzen…. Ich will das nie wieder spüren müssen.“, sagte Yuu zögerlich.

„Du meinst, wenn deine Freier dich gewaltsam genommen haben?“, hakte Yuki nach und sein Gegenüber nickte.

„Yuu, wir hatten gerade unseren ersten Kuss. Wir müssen jetzt auf keinen Fall auch gleich unseren ersten gemeinsamen Sex haben.“, der Vampir sah ihn aufmunternd an.

„Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin keiner deiner Freier. Wenn du eines Tages bereit dazu bist, dann werde ich so sanft und rücksichtsvoll mit dir umgehen, wie du es brauchst.“, fügte er hinzu und gab Yuu einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Willst du zu Bett gehen? Es ist schon spät.“, fragte er den Jüngeren und erhob sich von der Couch.

„Yuki?“, Yuu sah auf und dachte nach, wie er dem Älteren erklären konnte, was ihn bedrückte.

„Was hast du denn?“, fragte er und setzte sich wieder.

„Ich verstehe natürlich, dass du den ganzen Tag schlafen musst, aber dadurch haben wir nur so wenig gemeinsame Zeit. Von Sonnenuntergang bis ich zu Bett gehe. Ich möchte gerne mehr Zeit mit dir verbringen.“, erklärte Yuu.

„Dann müsstest du später zu Bett gehen.“, sagte Yuki besorgt.

„Oder du machst mich zu deines gleichen. Dann könnten wir die Nächte zusammen verbringen.“

„Yuu, nein. Das kommt nicht in Frage. Die Ewigkeit als Vampir verbringen zu müssen ist ein Fluch und kein Segen. Ich werde dir das nicht antun.“, Yuki war erschrocken aufgesprungen.

„Yuki, wir würden die Ewigkeit doch zusammen verbringen. Wenn du es nicht tust, wirst du mit ansehen müssen, wie ich eines Tages sterbe. Willst du das?“, auch Yuu war nun von der Couch aufgestanden.

„Das ist noch lange hin.“

„Für einen Vampir ist ein Menschenleben keine lange Zeit. Das weißt du. Es wird dir vorkommen, als hättest du nur einen kurzen Augenblick mit mir gehabt und dann werde ich nie wieder da sein.“, er griff nach Yuki’s Händen.

„Yuu, das kannst du nicht von mir verlangen. Ich kann das einfach nicht.“, Yuu ließ von ihm ab und verließ den Raum.

Yuki blieb allein zurück und dachte nach. Er wusste, dass Yuu eines Tages danach fragen würde, doch er hatte so sehr versucht diesen Gedanken von sich zu weisen. Yuki wollte es nicht wahr haben, doch musste er eingestehen, dass Yuu recht hatte, er würde altern und sterben und Yuki wäre wieder allein. Er wünschte sich nichts mehr, als, dass es einen anderen Weg gäbe. Doch den gab es nicht.
 

Er betrat Yuu’s Schlafgemach. Der Jüngere lag im Bett und schien zu schlafen. Als Yuki die Tür jedoch wieder schließen wollte, hörte er Yuu’s Stimme.

„Was willst du?“, fragte er emotionslos.

„Ich wollte nur sicher gehen, dass du noch da bist.“, sagte Yuki leise.

„Ja ich bin noch da. Aber gewöhn dich nicht zu sehr daran, denn ich werde eines Tages sterben und dich allein zurück lassen. Dann kannst du deine ganze Zeit wieder mit Kamijo verbringen.“, sagte er trotzig. Yuki betrat das Zimmer und setzte sich zu Yuu auf das Bett.

„Bitte verzeih mir, aber ich kann das einfach nicht. Yuu, wenn ich dich in einen Vampir verwandle dann ist das endgültig. Niemand kann das wieder rückgängig machen und wenn du dann so sehr darunter leidest, wie ich es tue, könnte ich mir das nie verzeihen.“

„Aber du kannst damit leben mich einfach sterben zu lassen?“, fragte Yuu, doch erhielt er keine Antwort.

„Warum hast du mich hier her geholt? Warum hast du mich nicht beim König gelassen?“, Yuu hatte sich aufgesetzt und sah Yuki wütend an.

„Ich habe mich eben in dich verliebt und ich wollte dich bei mir haben und ich wollte, dass du nicht länger so leiden musst.“, sagte der Vampir leise.

„Du hast dich in mich verliebt? Deine Gefühle sind wohl nicht stark genug, dass du die Ewigkeit mit mir verbringen wollen würdest.“

„Doch Yuu, meine Gefühle für dich sind so stark, dass ich nicht so selbstsüchtig sein kann und nur aus eigenem Interesse einen Vampir aus dir mache.“, sagte er und stand wieder vom Bett auf.

„Aber sag mir, was fühlst du, dass du so unbedingt die Ewigkeit mit mir verbringen willst?“, Schweigen trat ein. Nach einem kurzen Augenblick, indem keiner der Beiden sich bewegt hatte, ging Yuki zur Tür und öffnete diese.

„Ich liebe dich.“, hörte er Yuu sagen, doch verschwand er trotz dieses Geständnisses aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Mit Tränen in den Augen legte Yuu sich wieder in sein Bett und starrte aus dem Fenster.

Kapitel 7

Konban wa, ich wünsche unendlich viel Spaß beim Weiterlesen und hoffe euch gefällt das neue Kapitel.
 

Kapitel 7
 

Yuki saß nachdenklich im Speisezimmer und rührte sich nicht.

„Er hat dir also seine Liebe gestanden.“, hörte er auf einmal Kamijo’s Stimme.

„Du hast mir grade noch gefehlt.“, sagte er mürrisch und funkelte den anderen Vampir böse an.

„Hast du uns wieder belauscht?“, fragte er als Kamijo sich zu ihm an den Tisch setzte.

„Nein, diesmal nicht. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck, den du gerade hast sehr gut.“, er griff nach Yuki’s Hand.

„Was hast du darauf erwidert?“, wollte Kamijo nun wissen.

„Worauf?“, Yuki zog seine Hand wieder weg.

„Als er dir sagte, dass er dich liebt.“

„Gar nichts. Ich habe ihn allein gelassen.“

„Das ist rücksichtslos. Das passt gar nicht zu dir. Ich hoffe, dir ist klar, dass du ihn dadurch wieder von dir weist.“, erklärte Kamijo besorgt.

„Vielleicht ist es besser so.“, nuschelte Yuki.

„Du denkst, es ist besser, wenn du euch beide unglücklich machst? Yuki, sei nicht dumm. Geh wieder zu ihm.“

„Er schläft jetzt bestimmt.“, meinte Yuki, in der Hoffnung sich heraus reden zu können.

„Tut er nicht. Er liegt im Bett und weint sich die Augen aus. Wegen dir.“

„Woher weißt du das?“

„Hörst du ihn nicht?“, fragte Kamijo irritiert. Yuki horchte auf, erhob sich dann von seinem Stuhl und verschwand aus dem Zimmer.

„Ohne mich würdest du nie dein Glück finden, Yuki.“, sagte Kamijo zu sich selbst und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
 

Yuki stand vor der geschlossenen Tür zu Yuu’s Schlafzimmer und lauschte dem leisen Schluchzen, das von der anderen Seite der Tür zu hören war. Es brach ihm fast das Herz, das mit anhören zu müssen. Es war seine Schuld, dass Yuu nun so traurig war und das tat ihm leid. Er klopfte.

„Verschwinde.“, hörte er Yuu sagen.

„Bitte, gib mir die Chance mich zu entschuldigen.“, bettelte Yuki. Er hörte, wie Yuu auf die Tür zu schritt und diese plötzlich aufriss.

„Was willst du?“, fuhr er ihn an.

„Lass mich doch erst einmal rein.“, sagte Yuki. Yuu tat einen Schritt zur Seite und ließ den Vampir eintreten. Sie setzten sich auf die Bettkante und Yuki griff nach Yuu’s Händen.

„Yuu, es war dumm von mir vorhin einfach zu gehen. Ich möchte, dass du weißt, dass auch ich dich über alles Liebe und ich habe dich so gerne um mich.“

„Wenn dem so ist, solltest du wirklich in Erwägung ziehen aus mir einen Vampir zu machen.“, sagte Yuu trotzig.

„Ja, da hast du recht. Aber ich bin da noch nicht bereit für. Etwas in mir sträubt sich dagegen dir dein Leben zu nehmen. Du bist noch sehr jung, also gib auch mir ein bisschen Zeit um darüber nachzudenken.“, sagte Yuki sanft.

„Das ist in Ordnung.“, sagte Yuu, plötzlich ganz ruhig.

„Wirklich?“, fragte der Vampir überrascht.

„Ja. Es ist immerhin kein ´Nein` mehr von dir.“

„Schön.“, sagte Yuki, gab Yuu einen zärtlichen Kuss auf die geschlossenen Lippen und verschwand liebevoll lächelnd aus dem Zimmer.
 

„Und können wir uns nun etwas zu Essen fangen, ohne, dass du mit deinen Gedanken die ganze Zeit bei dem Kleinen bist?“, sagte Kamijo selbstverliebt, als Yuki wieder den Speisesaal betrat.

„Bilde dir bloß nichts darauf ein, dass du immer recht behältst. Aber ja, wir können los.“, es gefiel Yuki überhaupt nicht, dass Kamijo noch immer so über sein Leben bestimmen konnte.
 

„Warum habt ihr gestritten?“, fragte Kamijo, als er mit Yuki über eine große, grüne Wiese lief, die hinter einem abgelegenen Dorf lag.

„Gestritten?“, Yuki sah ihn überrascht an.

„Tu doch nicht so. Ich spüre es, du haderst mit dir selbst. Du hast angst Yuu zu enttäuschen und dir selber untreu zu werden.“, erklärte der Ältere.

„Diese wirren Gefühle in mir, willst du spüren können?“, entgegnete Yuki gereizt.

„Du hast aber recht.“, antwortete er nun ruhig.

„Ich möchte ihm jeden, absolut jeden Wunsch erfüllen. Doch nun hat er einen, der mich an meine Grenzen bringt. Ich weiß nicht, was ich tun soll.“

„Möchtest du, dass ich einen Vampir aus ihm mache?“, bot Kamijo an.

„Ich hatte befürchtet, dass du das sagst. Aber nein, du auf keinen Fall.“, antwortete Yuki.

„Wieso? Seit über 100 Jahren trägst du diesen Hass auf mich in dir, was würde es da ausmachen, wenn ich mich dadurch noch unbeliebter bei dir mache?“, hakte Kamijo nach.

„Ja, auch da hast du recht. Aber ich will es nicht. Und das ist mein letztes Wort.“

„Auf der anderen Seite muss man ja mal erwähnen, hätte ich aus dir damals keinen Vampir gemacht, wärst du Yuu niemals begegnet. Du wärst schon lange tot.“

„Ja, ist gut, Kamijo. Ich habe es verstanden. Nur durch dich habe ich die Chance auf ein gemeinsames Leben mit Yuu. Das macht dich aber nicht zu einem Heiligen.“, mit diesen Worten stieß Yuki sich vom Boden ab, erhob sich in die Lüfte und verschwand am Horizont. Einen kurzen Augenblick später folgte Kamijo ihm grinsend.
 

Drei Jahre waren mittlerweile vergangen seit Yuki seinen Geliebten aus den Fängen seiner Peiniger befreit und zu sich geholt hatte, doch konnte er es nach wie vor nicht übers Herz bringen Yuu in einen Vampir zu verwandeln.

Es war gerade dunkel geworden als Yuki das Kaminzimmer betrat und Yuu lesend auf der Couch vor fand. Er setzte sich neben ihn und nährte sich ihm vorsichtig an.

„Hab keine Angst.“, flüsterte er und gab Yuu einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Er strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht und legte sanft seine Hände an dessen Wangen. Yuu beobachtete Yuki’s Tun ganz genau, doch sagte er kein Wort. Ein weiterer sanfter Kuss folgte und der Jüngere löste langsam seine verkrampfte Körperhaltung.

„Ich werde dir nicht weh tun, Yuu. Das verspreche ich dir.“, vorsichtig leckte er mit seiner Zunge über Yuu’s geschlossene Lippen, der öffnete diese daraufhin zögerlich und ihre Zungenspitzen stießen sanft aneinander. Mit einer Hand strich Yuki ihm nun über die Schulter, den Rücken abwärts und ließ seine Hand an Yuu’s Hüfte ruhen. Er lehnte sich ein Stück vor, um Yuu sanft nach hinten auf die weichen Kissen zu legen. Der war von den liebevollen Berührungen so benommen, dass er um sich herum kaum etwas mitbekam. So lagen sie nun nebeneinander, die Beine ineinander verschlungen und küssten sich zärtlich. Yuki hörte nicht auf Yuu zu streicheln und der legte nun zögerlich seine Hände um die Taille des Vampirs.

„Trau dich ruhig. Du darfst mich berühren, wo immer du willst.“, flüsterte er ihm ermutigend ins Ohr und sie küssten sich erneut. Sanft ließ Yuki eine Hand unter Yuu’s Hemd gleiten und streichelte weiter dessen Rücken. Einen Augenblick, konnte der diese Berührungen genießen, doch plötzlich bekam er wieder Angst und fühlte sich unwohl.

„Bitte nicht.“, flüsterte er und sah Yuki in die Augen, der nahm seine Hand von Yuu’s Rücken und lächelte sanft.

„Es tut mir leid.“, gab Yuu leise von sich.

„Das braucht dir nicht leid tun. Es ist alles in Ordnung.“

„Aber du wartest doch schon so lange darauf, dass ich mit dir…“, begann Yuu, doch Yuki legte einen Finger auf dessen Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Ich bin unsterblich. Ich habe alle Zeit der Welt und ich werde weiterhin auf dich warten. Bis du soweit bist.“

„Ja du hast alle Zeit der Welt, aber ich nicht. Ich werde älter und eines Tages werde ich sterben.“

„Yuu, jetzt fang nicht wieder damit an.“, entgegnete Yuki genervt.

„Dann muss ich Kamijo darum bitten. Und du weißt, dass ich das tun würde.“, antwortete Yuu drohend.

„Tu mir das nicht an.“, bat Yuki flehend.

„Ich will es auch nicht. Ich will, dass du es tust.“, Yuu hielt einen Moment inne.

„Yuki, ich will die Ewigkeit mit dir verbringen und das bevor ich so alt bin, dass du mich nicht mehr attraktiv findest.“

„Das wird nie geschehen.“

„Das sagst du jetzt. Aber wenn meine Haare grau werden und meine Haut faltig, dann wirst du es anders sehen. Yuki, tu es. Solang ich noch so aussehe. So, wie du dich in mich verliebt hast.“, Yuu war aufgebracht.

„Du würdest es bereuen und mich auf ewig hassen.“, sagte Yuki leise.

„Nein das würde ich nicht. Ich habe dich schließlich darum gebeten, daher würde ich dir auch nie einen Vorwurf machen.“

„Aber bereuen würdest du es.“

„Wie könnte ich es bereuen für immer mit dem Mann zusammen sein zu können, den ich über alles liebe?“, fragte Yuu und setzte sich zu seinem Geliebten. Yuki schwieg. Yuu lehnte sich vor und küsste ihn zärtlich.

„In Ordnung. Ich werde es tun. Aber nicht heute.“, Yuki stand auf und ging zur Tür.

„Noch bist du ein Mensch, daher solltest du jetzt schlafen. Ich werde mit Kamijo… Essen gehen.“, fügte er noch an und verließ den Raum.

Yuu hatte gemerkt, dass es Yuki unglücklich machte, was er von ihm verlangte, genauso wie ihm klar war, dass der durch sein gereiztes Verhalten seine Gefühle überspielen wollte. Doch Yuu wusste, es war der einzige Weg und insgeheim wusste Yuki es auch.

Kapitel 8

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2018-03-18T16:45:05+00:00 18.03.2018 17:45
Hallöchen! :)
Nach Jahren habe ich mal wieder Fanfics durchforstet und bin dabei unter anderem auf deine Werke gestoßen. Und ich muss sagen: Du hast einen ordentlichen, gut verständlichen und noch besser lesbaren Schreibstil, Kompliment! Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ihn über das Schreiben von Fanfictions hinaus zu erheben? Oder noch detailliertere und längere Fanfictions zu schreiben? Diese Geschichte hier ist schon ein netter Anfang, aber ich sehe darin sogar noch mehr Potenzial! ;)
PS: Der arme Yuu... Aber irgendwie kann ich mir Kamijo als ein Arschloch auch lebhaft vorstellen xD Und vor allem ist mir der gutherzige Yuki ans Herz gewachsen :3
Antwort von:  Akela_Fisher
18.03.2018 20:21
Arigatou gozaimasu!
Wenn dir das gefallen hat, empfehle ich dir meine FF "Remember my brave" ist auch mit Versailles und Matenrou Opera und deutlich länger als diese hier. Zwar noch nicht ganz fertig, aber ich arbeite dran und überarbeiten tue ich sie zur Zeit auch.
Liebe Grüße
Yuki
Antwort von:  Akela_Fisher
18.03.2018 20:50
Und um deine Frage zu beantworten, ich habe in den letzten Jahren ein Buch geschrieben und schreibe gerade das Zweite, nur habe ich noch keinen Verlag gefunden, der es druckt. Aber ich gebe nicht auf.
Antwort von: abgemeldet
20.03.2018 08:31
Hi!
'Remember my brave' habe ich auch schon gefunden, aber eben weil ich gesehen habe, dass du sie derzeit überarbeitest, habe ich noch gar nicht damit angefangen ^^; ich persönlich warte lieber, bis etwas abgeschlossen ist und lese es dann in einem Fluss, also bitte nicht böse sein :3 Steht aber fett auf meiner To-Read-Liste!
(Jetzt hast du mir Laune gemacht, dass auch ich meine alten Fanfics überarbeite...)
Ach, das mit den Büchern kenne ich doch irgendwoher... Mache gerade dasselbe durch xD
Was ist das denn für ein Buch, das du geschrieben hast? Wenn du magst, kann ich es gerne mal lesen und dir auch dazu Feedback geben, wenn du willst ^^
Antwort von:  Akela_Fisher
21.03.2018 20:21
konban wa,
für mein Buch (Bücher) habe ich bereits einen sehr kritischen Korrekturleser. Aber danke für dein Angebot.
LG Yuki
Antwort von: abgemeldet
22.03.2018 17:20
Kein Problem! Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg beim Finden eines Verlages für dein Buch! ;)
Liebe Grüße!
Antwort von:  Akela_Fisher
23.03.2018 15:57
Vielen Dank!


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