Der Wert des Lebens von Uchiha--Itachi91 ================================================================================ Kapitel 45: Kapitel 45 - Ausruhen --------------------------------- Kapitel 45: Ausruhen Etwas konnte Yuna sich mit den drei Ärzten im Raum noch unterhalten, bevor Itachi wieder zu sich kam. Mit erschöpftem Blick sah er zu Yuna. „Können wir nun endlich fahren?“, murmelte er. „Wie fühlst du dich, geht es wieder?“, fragte sie ihn, als er seine Schwiegereltern im Raum bemerkte. “Also so schlimm ist es nun wirklich nicht“, stöhnte er leicht. Ihm gefiel es nicht so viel Aufsehen zu erregen. „Wir sind nur hier, um euch beide zu eurem Ziel zu bringen, damit ihr da euren Urlaub entspannt verbringen könnt.“, erklärte Toshio dann. „Also können wir doch fahren?“, fragte Itachi und rappelte sich auf in eine sitzende Position. „Nein, nicht ganz. Du bist nicht mehr in der Lage eine lange fahrt zu verkraften....daher werdet ihr beide nicht fahren sondern fliegen“, bekam Itachi als Antwort. Verwundert sah er seinen Schwiegervater an. „Wie jetzt? Tsunade hat mir doch noch vor Wochen von Flugreisen abgeraten“, wunderte Itachi nun sichtlich verwirrt. Yumi lachte leicht. „Nein, nicht mit einem Flugzeug, das ist schon richtig so. Wir fliegen mit dem Heli. Ein etwas älterer Rettungshubschrauber der zwar nicht mehr für aktive Einsätze benutzt wird, jedoch noch komplett für den Krankentransport ausgestattet ist und genau für solche Sachen benutzt wird.“, erklärte sie ihm. Jetzt war Itachi vollkommen perplex und sah zu Yuna, die ihn liebevoll anlächelte und ihm zunickte. „Oh Gott...danke“, flüsterte Itachi vollkommen gerührt. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Er fand keine Worte für seine Dankbarkeit aber sein Gesichtsausdruck war verriet mehr als jedes Wort. Es war ihm zwar auch irgendwie peinlich welch Maschinerie nun aufgefahren wird, nur damit er etwas über eine Woche Urlaub zusammen mit Yuna verbringen konnte, doch er warf unendlich dankbar für diese Möglichkeit. „Und...wann können wir los?“, fragte Itachi dann nach einigen Momenten der Sprachlosigkeit. „Sobald du bereit bist. Wir können sofort los wenn du willst“, antwortete Toshio. Itachi lächelte. „Ja, gerne sofort“. Tsunades warnende Worte hatte er scheinbar vollkommen verdrängt und die anderen haben beschlossen es vorerst dabei zu belassen. Wenn es Itachis Art war mit der Situation umzugehen, dann sollte es so sein. Yuna hatte beschlossen zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit ihm über die ernsteren Angelegenheiten zu sprechen, aber zwingen konnte sie ihn nicht. Für den Moment wollte sie es gut sein lassen und sich an seinem Herz erwärmenden lächeln erfreuen. Itachi würde sicherlich noch reden wenn er es wollte. Sie wollte ihn nicht damit quälen, wenn er nun denn so gar nicht wollte. „Gut. Eure Sachen haben wir nämlich schon eingeladen, fehlt nur noch ihr zwei“, zwinkerte Toshio seinem Schwiegersohn zu. Der wollte, dieses mal vor Freude, wieder aufspringen, doch Yuna hinderte ihn dieses mal und deutete auf den Rollstuhl. „Ich will nicht, dass du wieder umkippst“, sagte sie und half ihm sich in ihn zu setzen. Itachi wusste, dass sie recht hatte. Es gefiel ihm nicht, aber er musste sich wohl damit abfinden nicht mehr auf eigenen Beinen gehen zu können. Er schüttelte innerlich kurz den Kopf, dann bereitete er sich mental auf den Flug vor. „Ich bin noch nie mit einem Helikopter geflogen“, stellte er fest. „Hast du Angst?“, fragte Yuna woraufhin er den Kopf schüttelte. „Nein, ich wollte immer gerne, aber kam nie dazu. Umso mehr freue ich mich jetzt. Na ja, bin ein bisschen aufgeregt“, gab er zu. „AAh, dann freut mich das, wenn du damit auch gleich noch einen Wunsch erfüllt bekommst“, lächelte Yuna. „Muss ich etwas beachten?“, fragte Itachi. Dieses mal antwortete Toshio. „Nun, da es kein Normaler Flug wird sondern ein Krankentransport einige Kleinigkeiten: Du wirst dich gleich auf eine Trage legen und festgeschnallt werden. Keine Angst, nicht zu fest, es wird nicht wehtun. Und du musst auch nicht zwingend flach liegen, wir werden das Rückenteil auf eine Höhe einstellen, bei der du dich wohlfühlst. Ich werde fliegen. Yumi brauche ich als Kopilotin, daher haben wir alle Nötigen Medikamente für den Notfall bereits zusammengestellt, damit Yuna sie dir dann verabreichen kann wenn nötig, denn während des flugs ist es nicht möglich vom Cockpit zum Patienten zu wechseln. Im schlimmsten Fall, wenn etwas passiert, dass unsere Hilfe erfordert was Yuna nicht in den Griff bekommen kann werden wir Notlanden um eingreifen zu können. Das geht mit einem Heli im Vergleich zu einem Flugzeug zum Glück recht schnell. Natürlich hoffe ich, dass der Flug einfach ohne Zwischenfälle verläuft und du ihn genießen kannst.“, erklärte er. „Werde ich aus dem Fenster sehen können?“, fragte Itachi. “Natürlich, wir werden dich so positionieren, dass du die bestmögliche Sicht hast. Nur vorne kannst du nicht mitfliegen, sonst würde das ganze als Krankentransport keinen Sinn machen. Die Belastung wäre zu groß, du musst, auch wenn mir hochgestellter Rückenlehne, in einer halbwegs liegenden Position sein.“, bekam er erklärt. Damit war er zufrieden. Die Beine ausstrecken war ihm ganz recht. Hauptsache er konnte aus dem Fenster sehen und Yuna war bei ihm. Über mögliche Notfälle wollte er lieber nicht nachdenken. So halfen ihm Yuna und Yumi vom Rollstuhl auf die Trage, auf der er bequem angeschnallt und anschließend in den bereits bereitstehenden Helikopter geschoben wurde. „Und, bereit?“, fragte Toshio zu guter Letzt als alle in Position waren. „Ja“, kam es durch das Headset von Yuna und Itachi gleichzeitig. „Alles klar. Dann heben wir mal ab. Der Start könnte etwas ruckeln aber das wird dann besser, keine sorge. Ich werde vorsichtig fliegen“, bekamen sie von Toshio zurück. Früher hätte Itachi so eingeengt vielleicht Panik bekommen, doch jetzt war es okay für ihn, zumal Yuna bei ihm war. Dann wurde der Motor gestartet und sie hoben ab. Die ersten Momente kniff Itachi die Augen zusammen, auch wenn die Trage gut gefedert war, war es unangenehm für ihn, doch so wie sein Schwiegervater versprochen hatte, wurde es nach einer Minute besser, sie waren nun in der Luft und die noch vorhandenen Vibrationen die bei ihm ankamen störten nicht weiter. Jetzt wagte er es die Augen zu öffnen. Sein erster Blick ging zu Yuna. Auch wenn ihm klar war, sie konnte nicht verschwunden sein, musste er sich vergewissern. Als er dann ihn lächeln sah, wagte er schließlich den Blick aus dem Fenster. Seine Rückenlehne war gerade hoch genug, dass er hinausschauen konnte. „Wow“, kam es aus ihm raus. “Gefällt es dir?“, fragte Yuna. „Ja. Es ist so schön von hier oben“, antwortete er. Sehr viel mehr redeten sie während des flugs nicht. Itachi starrte wie gebannt aus dem Fenster. Man flog schließlich nicht jeden Tag das erste mal mit einem Heli durch die Gegend. Zumal er sich nach Tsunades aussage nicht sicher sein konnte, ob er auch zurrück kehrt. Er hoffte es natürlich, er hoffte mehr als nur eine Woche mit seiner Frau verbringen zu dürfen. Und in zwei Wochen sollte Endlich der Prozess gegen Shimura starten. Diesen Mann wollte Itachi noch unbedingt hinter Gittern sehen. Wenigstens etwas Gerechtigkeit erfahren für alles was ihm angetan wurde. Es würde ihm zwar nicht seine Gesundheit zurückgeben, doch er könnte zumindest etwas Frieden erfahren. Außerdem wollte er, so sehr er Yunas Elternhaus und die Gegend dort auch mochte, nicht dort sondern zu Hause, wo er sich am wohlsten fühlte sterben. Natürlich konnte er es nicht verhindern, sollte es doch anders kommen, aber anders konnte er es sich nicht vorstellen. Wollte es auch nicht. Eigentlich wollte er noch mit Yuna über alles reden, doch jedes mal wenn das Thema aufkam blieb ihm alles ihm Halse stecken. Als ob das ganze weniger real wäre, solange er es nicht aussprach. Ihm war durchaus klar, dass er irgendwann reden musste, aber es ging ihm einfach nicht in den Kopf wann und wie. Also versuchte er das Thema so gut es ging zu verdrängen, auch wenn er genau wusste, dass die Zeit langsam knapp wird. Und zu guter Letzt wollte er den Gedanken Sasuke wenigstens ein letztes mal noch zu sehen einfach nicht aufgeben. Das waren die Dinge die ihn am Leben hielten. Etwas über zwei Stunden später landete das Flugzeug auf einer großen Wiese. Es war nicht direkt bei Yunas Elternhaus sondern auf einem kleinen Bauernhof direkt um die Ecke. „Wir sind daaaa!“, kündete Yuna an. Itachi lächelte und freute sich. Sie wollten dort den warmen See aufsuchen, der jetzt, im Sommer, sicherlich noch wärmer war, zu den heißen quellen und noch einiges mehr. Und natürlich einfach die frische Luft und ruhe hier auf dem Land genießen. Gerne wäre er nochmal mit Yuna nochmal auf den Berg gewandert, von wo es eine so schöne Aussicht gab. Damals konnte er sie wegen seiner trüben Augen nur erahnen. Jetzt könnte er sie voll und ganz genießen. Doch er konnte ja nichtmal mehr gehen, da brauchte er an die besteigung eines Berges, die ihm damals schon schwerfiel, gar nicht erst zu denken. Nachdem seine Schwiegereltern ihm aus dem Helikopter geholfen hatten, schnappten sie sich die Taschen der beiden, während Yuna ihrem Mann ihn den Rollstuhl half und ihn vorsichtig in Richtung ihres Elternhauses schob. Dort wollten sie noch etwas den Abend im Garten genießen und etwas leckeres Essen. So zumindest der Plan. Toshio und Yumi wollten den beiden noch schnell mit dem Gepäck helfen und mussten anschließend den Heli zur abgesprochenen Stelle bringen. Der Weg war kurz und alles schien gut gegangen zu sein und Itachi seinen ersten Helikopterflug sehr genossen zu haben, doch plötzlich fing er an heftig zu husten, verkrampfte sich sofort dabei. “Itachi? Hey,...?“, fing Yuna an. Im ersten Moment war sie sich nicht sicher ob er nur ein paar mal husten musste, das passierte sehr oft und war normales Symptom seiner Erkrankung oder ob ihm ein erneuter Anfall bevorstand. Doch als der Husten immer heftiger wurde, war die Sache klar. Die beiden Ärzte handelten sofort. Toshio hob Itachi schnell aus dem Rollstuhl und trug ihn ins Haus aufs Wohnzimmersofa. Das Bett war für den Moment zu weit. “Halt ihn aufrecht“, sagte er zu seiner Tochter, die schnell nachgeeilt war und sofort Itachi stützte. Yumi holte während dessen schnell einige Medikamente aus der Tasche. Gab Itachi erst etwas zu Inhalieren, dass er jedoch nicht wirklich schaffte, deshalb gab sie ihm dann schnell ein Medikament durch seinen Port um den Husten zu unterdrücken und sofort im Anschluss noch ein anderes. Itachi hielt sich mit einer Hand den Brustkorb, mit der anderen klammete er sich an Yuna fest, die ihn sanft an sich gelehnt hatte und im Arm hielt. Sein heftiger husten ging schnell in ein lautes stöhnen über. Itachi wand sich in Yunas armen, versuchte wohl eine bessere Position zu finden, irgendeine die Abhilfe schaffen konnte, aber er fand keine. „Er hat Schmerzen!“, sagte Yuna zu ihrer Mutter, als ob diese es nicht selbst sehen würde. „Ich habe ihm eben zum Hustenblocker noch Fentanyl gegeben, es müsste gleich schon wirken“, erklärte sie. Itachis Sinne waren erst vor Luftnot, dann vor schmerzen vollkommen betrübt. Er nahm alles wie ihm Nebel wahr. Hoffte, dass sie Personen um ihn herum ihm bald helfen würden. Das einzige was er klar und deutlich wahrnehmen konnte, war Yunas Stimme. „Itachi....es wird gleich besser, versprochen. Versuch ruhig zu atmen. Schhh, es wird gleich besser.“ Er versuchte es, doch er konnte kaum. “Ruhiger....langsam ein....aus....ein....aus....“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Er hyperventiliert“, stellte Toshio fest, der Itachis Beine auch auf das Sofa gehoben hatte und decken gebracht hatte. Doch plötzlich fing er an zu würgen. Auch dafür hatte Toshio vorgesorgt und hielt ihm eine Brechtüte vor den Mund die Yuna dann übernahm. “Schon okay, lass es ruhig raus.“, sagte sie ihm ruhig, als sie merkte, dass er versuchte den Würgereiz zu unterdrücken. Im ersten Moment sah es so aus als wollte er den Gegenstand vor seinem Gesicht zur Seite schieben, doch nur wenige Sekunden später konnte er den Schwall der aus ihm raus brach nicht mehr zurückhalten und entleerte seinen Mageninhalt in die Tüte. Immer und immer wieder übergab er sich und versuchte in den kurzen Pausen dazwischen verzweifelt Luft zu holen. Zudem sah man ihm an, dass seine Schmerzen scheinbar kaum besser wurden. „Ich muss das Fenta nachdosieren“, teilte Yumi den anderen nach 5 Minuten mit. Itachi hatte seinen Mageninhalt inzwischen komplett entleert, würgte aber zwischeneiszeitlich immer noch und ein verzweifeltes schmerzerfülltes Stöhnen lies keine Zweifel daran, dass er immer noch unerträgliche Schmerzen hatte. Zu dem waren seine Augen erfüllt mit Angst, abgesehen vom Schmerz war sein Gesichtsausdruck nahezu panisch. Toshio nickte seiner Frau zu während Yuna nicht verstehen konnte, warum die erste Dosis nicht bereits die gewünschte Linderung brachte. Kurz nachdem Itachi das Medikament nach dosiert bekam, fing er endlich an sich zu entspannen und ruhiger zu werden, bis er kurze Zeit später nur noch schlapp und kaum bei Bewusstsein den den Armen seiner Frau lag, die Augen nur noch einen Spalt weit geöffnet. “Sind die Schmerzen jetzt besser?“, fragte sie ihn mit sanfter Stimme. Itachi gab ein leises stöhnen von sich, schien etwas sagen zu wollen doch es kam nichts raus. “Du musst nicht sprechen, ein einfaches Nicken oder Kopfschütteln ist genug“, bat sie ihn sich nicht zu überanstrengen. Er nickte leicht, brachte dann aber doch recht undeutlich etwas verbales hervor „Luft...“ “Du bekommst schlecht Luft? "Fragte Yuna, woraufhin er nickte." „Einen Moment, gleich wird es besser“, sagte daraufhin Yumi, während Toshio eine Sauerstoffflasche holte und eine Maske daran anschloss. Währenddessen wischte Yumi ihm den Mund ab, um die Reste von Blut und erbrochenem zu entfernen. Kaum war sie damit fertig, legte Toshio dem schwer kranken die Sauerstoffmaske über Mund und Nase. „Sagtest du nicht eben noch er Hyperventiliert?“, fragte Yuna während sie Itachi sanft durch das schweißnasse Haar streichelte. „Ja, wenn er so schnell atmet wie vorhin kommt nicht genug Sauerstoff in der Lunge an, aber hyperventilieren im Klassischen Sinne kann er gar nicht wirklich, selbst so mit der Maske bekommen wir nur mit Mühe eine akzeptable Sauerstoffsättigung für ihn hin. So kann ihm das Atmen immerhin ein wenig erleichtert werden. Er braucht jetzt erst mal ruhe." „Ist es jetzt besser?“, fragte Yuna ihn, doch erhielt keine Antwort. Er hatte die Augen geschlossen und lag angestrengt atmend in ihrem Arm, wobei seine Atemzüge mit der Zeit etwas ruhiger wurden. Jedoch zitterte er. „Er ist eiskalt“, stellte sie fest, als sie über seine Wange strich. „Wir sollten ihn ins Bett bringen. Es war ein recht schwerer Anfall und ich denke er wird jetzt erst mal einige Zeit schlafen.“, entgegnete Yumi ihr. Yuna nickte. “Ist der Flug schuld?“, fragte Yuna. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie das alles hier angezettelt hatte. „Nein, das denke ich nicht. Sonst hätte er den Anfall während des Flugs oder bei der Landung bekommen, doch wir waren bereits am Haus als es anfing. Vermutlich hätte er den Anfall so oder so bekommen. Du hast daran keine Schuld. Du kannst diese Anfälle nicht verhindern. Nur für ihn da sein und ihm da durch helfen.“, beruhigte Yumi ihre Tochter. „Er hat wieder Blut abgehustet....ich weiß, dass es bei seiner Erkrankung nichts ungewöhnliches ist, aber es ist mir jedes mal unheimlich. Außerdem habe ihn ihn noch nie so laut stöhnen gehört, ich mag mir gar nicht ausmalen wie schrecklich es für ihn gewesen sein muss. Und ich konnte nichts tun... Warum hat die erste Dosis Fentanyl nicht gewirkt?“, wollte Yuna wissen. „Ja, ich verstehe. Es ist wirklich grausam, dass er das durchleben muss. Und auch schrecklich einen geliebten Menschen so leiden sehen zu müssen. Glaube aber nicht, dass du nichts tun kannst. Bei ihm zu sein, deine beruhigenden Worte bedeuten ihm die Welt auch wenn er es in dem Moment nicht so äußern kann. Ich habe seine Reaktionen genau beobachtet, nicht nur jetzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass deine Anwesenheit ihm sehr hilft diese Anfälle zu überstehen, sie nimmt ihm vielleicht weder die Schmerzen, noch die Atemnot, aber sie gibt ihm halt in den Momenten in denen er den Halt am meisten braucht. Du kannst also sehr wohl etwas tun, Yuna“, erklärte ihre Mutter ihr. „Danke“, murmelte Yuna und wischte sich ein paar Tränen ab. „Und zur Dosierung, es ist meine Schuld. Ich habe ihm zuerst die Standarddosis für solche Fälle gegeben, die war für ihn zu gering. Wobei das war er jetzt am Ende insgesamt bekommen hat mehr war, als die von Tsunade angegebene Dosis. Er entwickelt auch eine gewisse Tolleranz und zudem war es ein recht schwerer Anfall, bei dem selbst seine übliche Notfalldosierung vermutlich zu wenig gewesen wäre“, erklärte sie, hoffend, dass es nicht immer so schlimm wird von nun an. Dann wäre für Itachi kein ansatzweise normaler Alltag mehr möglich. “Auf jeden Fall ist er nun sehr erschöpft und braucht erstmal Ruhe. Lasst uns ihn vorsichtig ins Bett bringen, damit er sich ausruhen kann“ Gesagt getan. Vorsichtig wurde der schlafende hochgehoben und in das für ihn bereitgestellte Bett gelegt. Da er etwas zu frieren schien wurde er sanft mit einer leichten Sommerdecke zugedeckt. Yunas Eltern hatten ein extra breites Bett besorgt, damit sich Yuna neben ihn legen konnte. Nicht ganz das Ehebett, dass man sich so vorstellt, aber für die Situation mehr als gut genug. Yuna setzte sich neben ihn und streichelte durch sein Haar. Das schien ihn zu beruhigen, ihn im Schlaf zu entspannen. „Ich koche etwas zu Abend wenn es dir recht ist?“, fragte Yumi. Ihre Tochter nickte leicht. Dass sie heute kaum etwas gegessen hatte merkte sie erst jetzt, der Tag war sehr nervenaufreibend. „Ich bleibe noch bei ihm“, teilte sie dann mit. „Natürlich. Ich sage Bescheid, sobald das Essen fertig ist und lasse euch beide solange allein“, antwortete Yumi. So war Yuna nun wieder allein mit Itachi. Sie war sehr froh für die Hilfe ihrer Eltern auch wenn es ihr im ersten Moment auch komisch vorkam sich von den eigenen Eltern in die Flitterwochen begleiten zu lassen. Aber am Ende des Tages war das die bestmögliche Option. Denn auch wenn es schwer fiel sich das einzugestehen, Itachi war mittlerweile stark Pflegebedürftig und verlor von Tag zu tag immer mehr seine Selbstständigkeit. Noch vor kurzem hatte er sie immer wieder mal mit selbstgemachtem Frühstück geweckt oder selbst etwas gekocht. Jetzt aß er kaum noch. Überwiegend nahm er nur noch Süßkram an. Aber das war in Ordnung. Ein sterbender sollte, sofern er überhaupt noch essen will, das essen dürfen wonach ihm ist. Und Itachi blieb wohl bis zum Schluss eine Naschkatze. Vor einer Woche konnten sie noch kurze Spaziergänge im Park machen, Itachi selbstständig ins Bad gehen und sich selbst fertig machen. Jetzt konnte er ohne Hilfe kaum das Bett verlassen. Und niemand konnte genau sagen ob diese Phase nun eine Zeitlang anhalten würde, oder ob er schon morgen oder übermorgen nur noch im Bett liegen konnte oder gar sterben würde. Der ganze Prozess war nun mal sehr Individuell und kaum vorherzusagen. Yuna hatte keine andere Wahl als es so zu nehmen wie es kommt und Itachi in jeder Phase so gut es geht zu unterstützen. Sie wollte nicht, dass er Angst haben muss. Sie spürte immer wieder deutlich, dass er ihre nähe suchte und brauchte. Sie konnte ihm sein Leid nicht abnehmen, aber auch wenn sie oft das Gefühl hatte es sei nicht genug, wusste sie, dass allein ihre Anwesenheit ihm die Welt bedeutete. Ohne dass es es sagen musste, war ihr klar, dass eine seiner größten Ängste war allein sein zu müssen. Zu viel Leid war ihm in seinem Leben angetan worden und er hatte all die Jahre niemanden gehabt der für ihn da war. Da war es umso verständlicher, dass er sich umso mehr an die Person klammerte, die ihn aus dieser Hölle der Einsamkeit herausgeholt hat, ihm wärme und Liebe gegeben hat. Den ganzen Sterbeprozess nicht allein durchstehen wollte. Am nächsten Morgen als sie aufwachte bemerkte sie einen Arm der um ihre Hüfte lag. Sie drehte ihren Kopf um und erblickte das müde lächeln ihres Mannes. “Du bist wach?“, fragte sie. Er nickte. „Ja. Dein Vater hat mir vorhin beim eh...pinkeln geholfen, ich wollte dich nicht wecken. Er sagte, dass ihr euch gestern noch recht lange unterhalten habt“. “Oh...ja, es wurde spät. Es bestand etwas Gesprächsbedarf.“, gab sie zu. „Ging es um mich?“, wollte er wissen. “Nun, ja, auch. Wenn ich jetzt nein sagen würde, würdest du es mir eh nicht glauben“, erklärte sie, dem er zustimmte. „Entschuldige...“, setzte er an doch wurde gleich unterbrochen. “Jetzt hör doch bitte auf dich andauernd für etwas zu entschuldigen, wofür du nichts kannst. Ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe, als ich dir damals als du die Diagnose bekommen hast. Weist du ich bin noch Studentin, aber auch als Medizinstudentin weiß ich in etwa wie ein Sterbeprozess abläuft. Du kannst nichts dafür, es ist ein natürlicher Prozess. Es muss dir nicht peinlich sein, dass dir jemand beim pinkeln helfen muss. Es ist doch eher erfreulich, dass du noch die Kontrolle darüber hast. Versuche es doch mal so rum zu sehen. Versuche nicht all das zu sehen, was du nicht mehr kannst, sondern das was du noch kannst.“, bat Yuna ihn. „So was ähnliches hat dein Vater auch gesagt. Aber ich schäme mich nunmal. Welcher Schwiegersohn will sich schon vor seinem Schwiegervater entblößen, und das so kurz nach der Hochzeit? Aber gut, ins Bett machen war auch keine Option“, erklärte sich Itachi. „Ist schon okay. Aber selbst wenn du eines Tages ungewollt in die Hose machst, ich liebe dich trotzdem über alles“, sagte sie und gab ihm schnell einen Kuss, damit er keine Wiederworte geben konnte. „Ich dich auch“, flüsterte er, als sie den Kuss gelöst hatten. “Wie fühlst du dich? Frühstück? Etwas unternehmen? Wie sind die Schmerzen?“, wollte Yuna wissen. Genug über die Bedienung von Itachis Blase geredet. „Schmerzen sind nur schwach im Moment. Ich würde einen Tee nehmen...ich würde mich gerne noch etwas ausruhen. Vielleicht später im Garten hinlegen? Ich weiß wir wollten etwas unternehmen aber ich...“ unterbrach er seinen Satz. Es fiel ihm unheimlich schwer sich das selbst einzugestehen. „Aber du? Bist noch zu erschöpft von gestern?“, versuchte Yuna etwas nachzuhelfen. Itachi nickte. „Es war....ich konnte vor Schmerzen nicht mehr denken. Und konnte kaum atmen, ich dachte kurz ich sterbe gleich genau dort auf diesem Sofa....“, flüsterte Itachi mit zittriger Stimme. “Du musst große Angst gehabt haben“, meinte Yuna. Es war keine Frage. Itachi nickte und vergrub seinen Kopf an ihrer Schulter. Sie strich ihm sanft durch sein langes schwarzes Haar und spürte wie er sich wieder sichtlich entspannte. Eine ganze weile blieben sie so liegen. Eigentlich wollte Yuna aufstehen um Itachis Tee zu holen, doch dann bemerkte sie, dass er erneut eingeschlafen war. Nein, heute würden sie keine Ausflüge machen können. Itachis Körper signalisierte mehr als deutlich den Bedarf nach Ruhe. Und scheinbar hatte er es akzeptiert und versuchte Endlich nicht mehr komplett gegen die Bedürfnisse seines Körpers zu handeln. Später am Nachmittag hatte Yuna ihn so wie gewünscht in den Garten gebracht. Auch wenn er heute nicht das Gefühl hatte irgendwas anderes als rumliegen zu können, machten die frisch vermählten das beste daraus und genossen einfach auf der großen Schaukel liege, die mit einer extra weichen Matratze ausgestattet worden war ihre Zweisamkeit und ruhe. Um das Essen kümmerten sich Yumis Eltern, so wurde es eine Art Urlaub in Vollpension. Itachi wollte jedoch wieder nur die Nachspeise, einen Dangospieß und etwas Eis. Hierfür brauchte er länger als Yuna für die gesamte Mahlzeit. Etwas später aß er einen weiteren Dangospieß zum Abendessen. Ja, die Ernährung mochte etwas einseitig sein, doch Yuna war immer froh wenn er etwas festes aß, egal wie wenig es war, denn das bedeutete, dass er noch nicht unmittelbar im Sterben lag, auch wenn er in diesem Prozess recht weit fortgeschritten war. Sie nutzten den Tag um viel zu reden, auch über belangloses, aber auch über ernstes. So hatte Yuna ihm zum Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme erklärt, dass die Studie an der er teilnahm beendet sei für ihn und Tsunade empfohlen hatte das Medikament abzusetzen, da von nun an die Nebenwirkungen den möglichen nutzen überwiegen würden und seinen Körper weiter schwächen würde. Erst war Itachi geschockt und wollte das auf keinen Fall hinnehmen, auch wenn es ihn erleichterte nun nicht mehr jede Woche diese Untersuchungen im Krankenhaus durchmachen zu müssen. Andererseits machte es ihm Angst, dass seine Erkrankung dann noch schneller voranschreiten könnte. Doch nach einem längerem Gespräch war er dann doch davon überzeugt, dass es klüger wäre auf Yuna zu hören, nachdem sie ihm alles sehr plausibel erklärt hatte. Zudem wurden weitere Anpassungen an seiner Medikation vorgenommen, was ihm Tsunade eigentlich am Vortag noch im Krankenhaus erklären wollte. Jetzt bekam er es von seinen Schwiegereltern erklärt, als ihm Auffiel, dass anstatt seiner üblichen Morphintabletten plötzlich andere vorgesetzt wurden. „Was ist das?“, wunderte er sich. Im ersten Moment bekam er Angst, man könnte ihm seine Medikation vorenthalten, auf die er so angewiesen war, doch das machte keinen Sinn, also beschloss er sich die Erklärung anzuhören. „Da du zuletzt trotz der hohen Dosis Morphin immer noch deutliche Schmerzen hattest, wurde beschlossen es durch ein stärkeres Opioid auszutauschen. Da wird eine geringere Dosierung für eine bessere Wirkung reichen. So haben wir mehr Spiel. Eine höhere Dosis Morphin brachte dir am Ende keine weitere Linderung mehr, also brauchst du etwas stärkeres. Zudem wollen wir dich noch auf Schmerzpflaster umzustellen, dann musst du weniger Tabletten schlucken, das ist sicherlich leichter für dich. Du hast es vermutlich noch gar nicht bemerkt. Aber wir haben schon gestern nach deinem schweren Anfall damit angefangen.“, erklärte Toshio einem verwirrten Itachi. „Aber ich habe noch schmerzen....auch wenn zugegeben weniger“, entgegnete er dann. „Ja, die Dosis wird langsam erhöht, wenn alles nach Plan läuft solltest du in ruhe bis morgen bis auf die BTcP vorerst wieder schmerzfrei sein. Es kann sein, dass du dann bei Bewegung dennoch leichte Schmerzen hast, aber deutlich weniger als zuvor.“, erklärte er. „Hauptsache es hilft. Und das Fentanyl?“, frage Itachi. “Das bleibt dein Notfallmedikament. Hier musste die Dosierung jedoch auch etwas angepasst werden.“, bekam er erklärt. Ihm war im Prinzip egal was er bekam, Hauptsache keine Schmerzen. Da zuletzt das Morphin die chronischen schmerzen nicht mehr vollständig lindern konnte, hatte er Angst nie wieder schmerzfrei sein zu können. Doch das neue Medikament klang vielversprechend. Klar würde er davon nicht gleich aufspringen und rumturnen können, doch jeder Moment ohne Schmerzen war ihm viel Wert. Doch leider verging auch dieser Tag nicht ohne zwei weitere Schmerzattacken kurz nach dem Mittagessen und einer weiteren am Abend. Zwar konnten sie sehr schnell unterbunden werden, doch es war für den ohnehin sehr geschwächten Itachi jedes mal eine Qual. Den größten Teil des Tages konnte er jedoch glücklicherweise entspannen. Hielt zwischenzeitlich einen kleinen Mittagsschlaf während er an Yuna gekuschelt war. Erst am Abend als es dunkel wurde wollte er doch wieder ins Schlafzimmer. „Yuna. Was ist wenn der Rest unserer Flitterwochen so wird? Ich...will so gerne etwas machen aber ich konnte heute nicht mal sitzen“, fragte Itachi im Halbschlaf besorgt. „Dann ist es eben so. Den ganzen Tag kuscheln ist doch schön. Aber denk nicht zu sehr darüber nach. Lass uns schlafen, morgen ist die Welt bestimmt wieder eine andere“, murmelte sie müde zurück. „Hoffentlich“, antwortete Itachi, der zwar wusste, dass seine Zeit sich dem Ende neigt, aber so gerne mehr mit ihr anfangen wollte, als die ganze Zeit herumzuliegen. Er war noch nicht so weit. Doch Yuna schien recht zu behalten. Am nächsten Morgen wurde er durch den Duft von Yunas Frühstück geweckt. Kurz war er etwas verwirrt, doch setzte sich ohne darüber nachzudenken auf. „Kann ich auch etwas haben?“ fragte er. „Eeh, guten Morgen“, fügte er dann noch gähnend hinzu. „Dir auch guten Morgen...und klar, natürlich. Also scheinst du dich heute etwas besser zu fühlen?“, fragte sie schnell, während sie zum Nachttisch griff und Itachi seinen Teller herübergereichte. Auch wenn er es meist ablehnte, bekam er dennoch immer etwas zu essen Angeboten. Dieses mal wollte er sogar und Aß das Rührei vollständig auf. „Na ja, ich glaube nicht, dass ich rumlaufen kann aber sitzen geht...und ich habe gerade keine Schmerzen. Das ist so befreiend“, erklärte er lächelnd. „Das glaube ich dir. Da bin ich sehr erleichtert, dass das neue Medikament dir so gut hilft. Wenn du früher etwas gesagt hättest, hätten wir dich schon früher umstellen können. Du bist echt gut darin Dinge zu verschweigen. „Ich dachte da kann man nichts mehr machen, Tsunade hatte ja gewarnt, dass das Morphin vielleicht irgendwann nicht mehr reicht.“, redete Itachi sich heraus. Im Endeffekt ärgerte er sich aber, dass er den Mund nicht aufbekommen hatte. Jedoch war es glücklicherweise noch nicht lange so, keine Woche. Und da er so sehr mit Doktorarbeit, den Prozessen und seiner Hochzeit beschäftigt war, hatte er die Schmerzen so weit es ging einfach Ignoriert. Erst als sie langsam so unangenehm wurden, dass er sie nicht mehr ignorieren konnte, machte er doch mal den Mund auf. „Nun, wie auch immer. Was wollen wir heute machen? Willst du etwas kleines unternehmen, oder lieber noch etwas ausruhen?“, fragte Yuna. “Ich will gerne duschen und mich anziehen. Und dann schauen wie ich mich fühle. Ich fühle mich ein wenig ekelhaft, so vollgeschwitzt“, erklärte er. „Gut, dann ist heute die erste Station das Bad“, verkündete sie grinsend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)