SKAM Season 3 "ISAK" (Special Extended) von -Sian- ((S 1 und 2 sind NICHT notwendig für die Story)) ================================================================================ Kapitel 8: 03x08 - MANN MEINES LEBENS - (Mannen i mitt liv) ----------------------------------------------------------- Samstag, 26.11.2016 – 11:11 So gut, so lange und vor allem so erholsam wie diese Nacht, schlief ich schon seit... wer weiß wie lange nicht mehr. Und eigentlich wollte ich am liebsten auch gar nicht aufstehen, doch irgendwie fehlte da etwas, was hier neben mir liegen sollte. Mal wieder. Ich schaute auf und sah mich grob im Zimmer um, fand seine Klamotten nicht vor, wo sie sein sollten und schon ratterte mein Hirn, wie all die Wochen davor auch schon. Fuck, Even. Bist du schon wieder abgehauen? Was soll der Mist, man? Mein Blick ging hinüber zu dem Kopfkissen, auf welchem er gelegen hatte und ich suchte seine Seite nach einer Zeichnung oder wenigstens eine Notiz ab. Irgendwas, was er wie beim letzten mal dagelassen haben könnte. Doch nichts. Ich hob das Kissen an und fand auch drunter nichts. Kurz kam mir der Gedanke, dass vielleicht unter meinem Kopfkissen was gerutscht sein könnte, doch auch da war nichts. Verdammt... Dem werd ich was erzählen... Dieser ganze vor und zurück Scheiß immer wieder! Moment, vielleicht war ja was wichtiges und er hat mir 'ne Nachricht geschickt. Eilig nahm ich das Handy vom Nachtschrank und sah nach. Da war zwar eine Mitteilung, aber die war von meinem Vater: Ich hab Tickets fürs Weihnachtskonzert nächste Woche in der Sagene Kirche gekauft, dachte du und ich könnten mit Mama dahin, es würde ihr viel bedeuten. Dafür hatte ich nun echt keinen Nerv. Angepisst legte ich das Telefon zurück und stand vom Bett auf, suchte ein paar Klamotten zusammen und zog mich an. Ich riss die Tür auf und... hörte ein Lachen. Von Noora, aus der Küche. Außerdem noch jemand anderes. Was zum...? Eskild Stimme, und nun auch... Evens? Ein paar Schritte weiter vernahm ich zudem, dass das Radio vor sich hin dudelte und trat ungläubig näher. „Das ist ein kleines Dankeschön, weil ich eure Dusche benutzen durfte“, sprach Even und Eskild war von der Information offenbar angetan: „Du hast hier geduscht?“ Ich sah ihn grinsen. Das selbe Grinsen, was er hat, wenn er mit jemandem flirten will. „Ich hab eure Dusche benutzt“, bestätigte Even charmant lächelnd. Ob er eigentlich weiß wie anziehend sein Lächeln auf andere wirkt? Wenn ich mir meine Mitbewohner so ansehe, sind sie jedenfalls hin und weg. Von meinem Mann. Meinem? Oh Gott... Ich bin eifersüchtig... Egal, auf den Schock am Morgen, hab ich jedes Recht darauf! Weshalb ich beschloss mich zu zeigen, als Eskild nun ganz offensichtlich flirten wollte. „Die Haarprodukte sind nicht meine. Zumindest nicht alle“, faselte er einfach weiter und ich war mir ziemlich sicher, dass es Even kaum interessieren würde. Als auch Noora, die ebenfalls sehr von Evens Anwesenheit verzückt schien, ihren Duschkram anbieten wollte, verdeutlichte auch Eksild noch einmal, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn er von den seinen nimmt: „Du darfst dir gern Shampoo-...“ „Hi!“, begrüßte mich Even freudig, als er mich mitbekam und crashte somit Eskilds Shampoo-Rede, während ich ziemlich verwirrt von der ganzen Situation in der Küche stand. Even ließ alles fallen und kam auf mich zu: „Guten Morgen!“, Er drückte mir ohne Vorwarnung einen Kuss auf den Mund: „Ich hab Frühstück für uns gemacht“, und beschmierte meine Wange dabei versehentlich mit seinen Gewürzen. „Oh“, vernahm ich es von ihm und dann wischte er es sofort wieder weg. Ich war ein klein wenig überrumpelt. Hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit so was. Dass Even hier in der Küche steht und kocht... und vor allem: Wo kommt der ganze Kram her? „Ich hoffe du bist hungrig, weil ich echt viel zu Essen gemacht habe“, ließ er mich wissen und ich schaute mich um. Joa... das kann man so sagen... Die ganze Küchenzeile, der Tisch... alles voll gestellt. Noora räusperte sich: „Sollten wir uns umziehen...?“ Sie sah zu Eskild und dieser zu mir... und ich wahrscheinlich dumm aus der Wäsche. „..Für... Wir sollten gehen und uns umziehen, für die Yogastunde, oder... ja...?“, schlug sie vor und Even fragte interessiert: „Oh, ihr macht Yoga?“ What?... Yoga? Seit wann das? Doch scheinbar wusste auch Eskild nicht wovon Noora sprach: „Wir machen kein Yoga.“ „Eh, ja! Doch, tun wir!“, kam es von ihr und Eskild entgegnete dem einen Augenblick später: „Oh, dieses Yoga! Ach, ja. Ich hab vergessen, dass wir jetzt zum Yoga gehen.“ Während Even weiter in der Pfanne herumrührte, Noora ihn dabei offenbar anschmachtete, plapperte Eskild weiter: „Wir gehen zu 'nem Bade-Yoga.“ Diese Menschen verwirren mich. Seit wann geht man beim Yoga schwimmen? Haben die irgendwas geraucht? Aber auch Even schien das neu zu sein: „Bade-Yoga?“ „Im Bislet-Bad. Also werden wir dann mal... ehh...“, begann Eskild unsicher auszuführen, bis Noora wieder das Wort ergriff: „Wir werden dann mal gehen!“ „Aber nehmt euch einfach den Cayenne-Pfeffer aus... dem Gefrierschrank... oder Speisekammer... oder.. Kühlschrank.. oder...“, eierte mein Mitbewohner herum und ließ mich langsam an seinem Verstand zweifeln. Die Zwei zogen sich giggelnd nach und nach aus der Küche zurück, nachdem Eskild grinsend an mir herum tätschelte und irgendwie nervös hinter Noora hinterher stolperte. Ich nickte nur ziemlich ratlos von dem Auftritt und widmete mich lieber dem was Even hier fabrizierte, statt dem merkwürdigen Verhalten meiner Mitbewohner. „Ich wusste nicht was du magst, also... hab ich alles gemacht“, erklärte er sein Aufgebot an Essen überall. Unschlüssig schlich ich hinter ihm vorbei, während er den Herd aus machte und trat hinüber ans Spülbecken. Darüber im Schrank befinden sich Tassen und eigentlich wollte ich erst mal Kaffee, bevor ich mich mit Menschen, Essen und Problemen befasse. Doch er fragte nun: „Welcher Film?“ Huh? „Film?“, hakte ich irritiert nach, aber eine Antwort bekam ich nicht, stattdessen hielt er mir etwas von dem Rührei vor die Nase, welches er gerade gemacht hatte: „Probier mal.“ Ich tat was er wollte und es schmeckte auch echt gut, weshalb ich nickte und eifrig kaute. „Ist das geil?“ „Mhm“, stimmte ich zu und von ihm kam ebenfalls ein überzeugtes: „Mhm!“ Even wandte sich seiner Pfanne zu und erklärte: „Das Geheimnis ist... ein Esslöffel Sauerrahm.“ Okay. Sauerrahm hin oder her... Aber eigentlich interessiert mich nur eins: Was wird das jetzt? Das mit uns. Ich grübelte wie ich anfange und musste auch mehrmals nervös schlucken, eh ich mich durchringen konnte: „Als ich aufgewacht bin... Also... ich.. dachte, dass du gegangen bist.“ Even unterbrach sein Tun, warf mir einen Blick zu, als wüsste er so gar nicht wovon ich rede und trat dann zu mir hinüber: „Du... Ich war nur hier, hab Essen gemacht... und mit deinen Freunden geredet.“ Er kam mir dabei so nah, dass er mich nun auf eine andere Art nervös machte, wie es nur er tun kann. Doch er nahm zum Glück wieder Abstand und wickelte mich nicht gleich wieder mit seinem Charme ein, sodass ich halbwegs bei klarem Verstand bleiben konnte. Wir mussten endlich reden. Und zwar jetzt! Even kratzte sein Rührei aus der Pfanne zusammen, während ich abermals einen Gesprächsansatz suchte und entschied mich für: „Weiß Sonja... wo du bist?“ Er drehte seinen Kopf kurz etwas in meine Richtung, sah mich aber nicht an, und sagte dann: „Fuck Sonja, wir sind nicht mehr zusammen.“ Ja, nee... Aber Even schien das ernst zu meinen, weshalb ich leise auflachte: „Ja... Das letzte mal, als du gesagt hast, dass es vorbei ist... hast du zwei Tage später wieder mit ihr rumgemacht. Es ist also nicht ganz so leicht für mich, einen Scheiß auf sie zu geben, Even.“ Auch jetzt hörte er auf in der Pfanne zu scharren und er überlegte sichtlich was er sagen sollte. Halbherzig stocherte er mit dem Pfannenwender im Rührei, als er sich zu äußern begann: „Ja, aber du musst verstehen, dass die Sache mit Sonja die ist,.. dass sie soviel Kontrolle hat. Manchmal hab ich das Gefühl, sie kennt mich besser als ich mich selbst, weil... alles was sie sagt ist richtig. Und... deswegen hab ich es so verdammt satt. Ich hab das Gefühl... sie kann nicht fühlen, was ich fühle und... denke, wenn es wichtig ist.“ Ich hörte aufmerksam zu und versuchte ihm zu folgen. Zwar hab ich keine Ahnung in welcher Form er sich von ihr kontrolliert fühlt und offenbar auch nicht von ihr verstanden. Aber ich tat mein bestes hinsichtlich dessen Verständnis zu zeigen, als er nach Zustimmung fragte. Ich nickte: „Nur du kannst fühlen, was du fühlst.“ Even sah mich dabei abwartend an und kam nun erneut auf mich zu. Sofort überkam mich wieder diese Nervosität, die seine direkte Nähe bei mir auslöste. Als wüsste er genau, was er da mit mir anrichtet... Er stand vor mir und betrachtete mich, lehnte seine Stirn an meine und stubste meine Nase mit der seinen. Even schluckte. Ich spürte, dass er in diesem Moment offenbar noch ein klein wenig angespannter war als ich, als er so dicht vor mir raunte: „Ich hab noch nie... so was gefühlt, wie das hier... Jemals.“ Er machte mich damit für einen kurzen Moment sprachlos. Aber nichts dazu sagen ging irgendwie auch nicht, vor allem wenn er mich so erwartungsvoll ansieht. Weshalb ich mich zu einem ganz leisen: „Ich auch nicht...“, überwand. Gott, ich hatte so eine Gänsehaut. Even versuchte mich zu küssen, schmiegte seinen Kopf wieder an meinen und ich ließ mich darauf ein. Verdammt. Er hatte mich mal wieder soweit, dass ich mehr wollte... Doch statt mich weiter zu küssen, brachte er Abstand zwischen uns und fing an zu grinsen. Ich war schon geistig dabei mit ihm rumzumachen und er hatte plötzlich ganz andere Dinge im Kopf: „Der Song, oder?“ „Huh?“, kam es perplex von mir. Umso mehr, als er rückwärts ging, um das Radio lauter zu stellen: „Gabrielle?*“ „Verarscht du mich?“, wollte ich ernsthaft von ihm wissen, denn es ist schon echt kurios, wenn 'Hast du je von Nas gehört'-Even zu einem Pop/Dance what ever Shit-Song abgeht wie'n Zäpfchen. Außerdem war ich jetzt eigentlich auf was ganz anderes aus... Er begann auch gleich rhythmisch mit dem Kopf zu dem Lied zu nicken. „Nein?“, beantwortete Even meine Frage, doch ich verstand die Welt nicht mehr. Er war offensichtlich mehr bei dem Song, als bei mir und so schüttelte ich irritiert mit dem Kopf: „Oh Gott, das ist'n Hashtag. Was zur Hölle?“ Doch auch mein Gegenüber schien verwirrt: „Was denn?“ 'Was denn?' „Wenn du den Mann deines Lebens gefunden hast und es stellt sich heraus, er mag... Gabrielle“, trug ich den Titel des vermeintlichen Hashtags vor, doch Even schien damit wenig anfangen zu können, denn er konzentrierte sich ausschließlich auf einen Teil der Aussage: „Bin ich der Mann deines Lebens?“ Shit, so war das nicht geplant. Überrascht von der Bedeutung meiner Worte musste auch ich nun grinsen, vor allem weil Even sich so darüber freuen konnte: „Ehrlich? Redest du von mir?“ Er ging dabei einen Schritt zurück und sah sich um, als würde er sicherstellen wollen, dass ich niemand anderen meinen könnte oder vielleicht jemand da wäre, der ihm bestätigen würde, sich nicht verhört zu haben. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte, bevor er meine Worte wiederholen wollte: „Ich bin der Mann deines-...“ „So funktionieren Hashtags, das weißt du!“, unterbrach ich ihn und er trat wieder ganz nah an mich heran und drängte mich mit dem Rücken leicht gegen den Hängeschrank hinter mir, als er freudig sprach: „Entschuldige, du hast gesagt, ich bin der Mann deines Lebens!“ Ich konnte nicht anders als lächeln, weil er so sehr über diesen Ausrutscher begeistert schien, und irgendwie... meinte ich es ja auch so... Er küsste mich kurz und schmiegte sich dann an mich, lehnte seine Stirn wieder an meine und flüsterte: „Sag's nochmal.“ „Hm?“, kam es fragend von mir, auch wenn ich ihn sehr wohl verstanden hatte. „Sag's nochmal“, wiederholte er sich beharrlich, weshalb ich nachgab und kaum hörbar sprach: „Du bist der Mann meines Lebens.“ Wieder küsste er mich, doch hielt er dabei einfach nicht still, weshalb ich meinen Arm um ihn legte und meine Hand an seinen Hinterkopf. Doch statt mir das zu geben was ich jetzt wollte, unterließ er es einfach nicht vor mir rumzutänzeln, zu diesem Song und beendete breit grinsend unseren Kuss. Even strahlte förmlich vor guter Laune, stubste mich mal wieder auffordernd mit der Nasenspitze an und tanze nur noch mehr mit. Seine Stimmung war irgendwie ansteckend, weshalb auch ich nicht aufhören konnte zu grinsen und ihn wegschubste. Wenn er schon nicht rummachen will. Doch er kam wieder näher und versuchte nun auch noch mich davon zu überzeugen, das Lied gut zu finden. „Das ist Mist!“, tat ich meine Meinung kund und konnte mir dennoch nicht verkneifen zu lachen. Even ließ sich aber nun erst recht nicht bremsen und feierte nur noch mehr, weshalb ich mich auch hierbei mitreißen ließ und ein kleeein wenig, iiirgendwie so mit dem Kopf nickte. „Guck, du tanzt doch“ „Nein!“, stritt ich noch immer breit grinsend ab. Und Even forderte mich auf: „Dann komm her!“ Ich wollte mich bestimmt nicht noch mal dazu hinreißen lassen, da mit zu machen, doch er fing gerade erst an und nahm nun auch noch die Arme dazu, um mich noch einmal zum Tanzen zu motivieren. Ich stell mich beim Tanzen echt dämlich an, daher war die Sache mit dem Kopf nicken auch schon das höchste der Gefühle. Mir war's irgendwie peinlich, auch wenn ich es komischerweise noch immer lustig fand, weshalb ich mir die Hände vors Gesicht hielt und hoffte er würde aufhören, eh ich mich womöglich gänzlich animieren lasse und er sieht was für ein unfähiger Tänzer ich bin. Er kam auf mich zu und brachte mich dazu die Hände wieder wegzunehmen, als er seine Handfläche an meine Wange legte. Kaum hatte er angefangen meinen Hals und Nacken zu streicheln, hatte er mich mal wieder an dem Punkt, wo ich alles mit ihm tun hätte wollen. Nur nicht unbedingt tanzen... Er begann seine Lippen zu dem Text des Liedes zu bewegen und ich hörte auch kurz seine leise Stimme mitsingen. Doch völlig egal, was seine Lippen machen, ich hänge so oder so an ihnen... Aber irgendwann war genug mit der Spielerei, ich fasste in wieder in seinen Nacken und zog ihn dicht an mich heran. Ich wollte ihn einfach weiter küssen, doch erst als ich die zweite Hand dazu nahm und seinen Kopf festhielt, ließ er sich gänzlich darauf ein. Und das dafür umso intensiver. Je länger wir hier rumstanden und miteinander rummachten, umso mehr wollte ich auch mehr. Keine Ahnung, ob sich das irgendwann mal ändert, aber im Moment hatte Even mehr Kontrolle über meinen Körper und meine Gefühle als ich selbst. Weshalb ich unser heftiges Knutschen unterbrach und tief durchatmend an die Decke schaute. Er küsste meinen Hals, statt ebenfalls aufzuhören, und gerade das hatte fast noch mehr Wirkung auf mich, weshalb ich leise knurrte. Dies wiederum ließ Even mit seinem Tun dann doch stoppen: „Findest du den Song echt so schrecklich?“ „Ja...“, krächzte ich, ohne mir in dem Moment bewusst zu sein wovon er eigentlich redete. Welcher Song..? Ach ja, Gabrielle... Hatte ich schon wieder verdrängt... Besagtes Lied hörte in dem Moment auch auf und er drehte das Radio wieder leiser. Da will man alles um sich herum vergessen und ganz harmlos ein wenig rummachen, wie alle anderen auch und schon kann man gar nicht mehr aufhören. Aber ich hatte es ja drauf angelegt... „Nein... Das ist es nicht...“, murmelte ich und griff an sein T-Shirt, zog ihn wieder zu mir und lehnte meine Stirn an seine Schulter. „Was dann?“, fragte er leise und ich seufzte gedehnt, antwortete jedoch nicht. „Mhm?“, ließ der vor mir Stehende aber nicht locker und so knurrte ich: „Du!“ „Ich?“, hakte Even fast ein wenig entsetzt nach und ich gab ein bejahendes Brummen von mir. „Was ist denn mit mir?“, wollte er belustigt wissen und ich moserte drauf los: „Man... deine Augen... deine Lippen... dein Duft, deine Haare, wie du dich anfühlst. Wenn du da bist, wenn du nicht da bist... Einfach alles an dir macht mich... wahnsinnig. Komplett irre!“ Eigentlich ein ernstgemeinter Vorwurf, denn seine Anwesenheit ließ mich kaum mehr klar denken und wenn er nicht da ist, denke ich an nichts anderes. Doch Even schmunzelte, legte seine Stirn ebenfalls auf meine Schulter und flüsterte nach einem Augenblick der Stille amüsiert: „Selbst meine Haare, ja?“ Auch ich wartete einen Moment und ließ mich dann zu etwas anderem als einem Ja hinreißen: „Die... sind Okay...“ Mehr als Okay! Ich steh so abartig drauf in diese Haare zu greifen, das ist echt nicht mehr normal. Aber vielleicht ist es besser Evens Ego nicht zu sehr zu puschen, weshalb ich ergänzte: „Kein Vergleich zu Williams Haaren!“ Diese Bemerkung machte den Mann meines Lebens stutzig und er hob seinen Kopf an: „William?“ „William!“, bestätigte ich, da er angebissen hatte und scheinbar unsicher war, ob ich scherze oder es ernst meine. Kurz schwieg Even und fragte dann doch: „Wer ist das?“ Als ich ihm nicht antwortete, weil ich es durchaus genoss, auch mal ihn zu zappeln zu lassen und nicht immer nur andersrum, brachte er mich nun dazu ihn anzusehen. Sein fragend irritiertes Gesicht sprach Bände. Seine Augen suchten meine Mimik ab und seine Lippen bewegten sich, als wolle er etwas sagen, er tat es aber nicht. Es waren nur winzige Bewegungen. Er versuchte zudem sein Lächeln zu bewahren, aber es schien ihn doch zu sehr zu interessieren, wer der Typ ist. Sollte Even tatsächlich Eifersüchtig sein? Er fragte ja auch schon mal wegen Eskild, ob der mich 'abgecheckt' hätte, in der Bar damals. Das 'Leid' konnte ich mir jedoch nicht lange antun und begann zu lächeln: „Das ist Nooras Freund. Oder... irgendwie so was. Keine Plan, was bei den Beiden gerade abgeht.“ „Phhww“, kam es erleichtert von Even, bevor er fragte: „Wieso, was ist da los?“ Ich zuckte mit den Schultern: „Sie ist hier und er in London, also...“ „Also sind seine Haare meilenweit aus deiner Reichweite“, giggelte er und ich grinste: „Tze... Als würden mich seine Haare wirklich interessieren. Das ist nur so... 'n Running-Gag bei den Jungs.“ Das amüsierte, aber auch konfuse Gesicht vor mir war einfach sehenswert, aber dennoch erläuterte ich: „Falls du ihn irgendwann mal siehst, wirst du wissen was ich meine. Williams Haare sind an der Nissen... eine Legende.“ Even hatte scheinbar vor, dass ich diese Haare so schnell wie möglich wieder vergesse und machte genau da weiter, wo ich uns eben unterbrochen hatte. Das ging so lange, bis es wieder in mir kribbelte und Even seine Hände unter mein T-Shirt schob. Es gefiel mir und so seufzte ich dabei in den Kuss, den er nun doch unterbrach: „Gehen wir in dein Zimmer?“ Ich schaute in das Gesicht des vor mir Stehenden: „Und der ganze Kram hier?“ „Kann warten...“, raunte er und zog mich von der Küchenzeile weg, drehte uns wieder herum und schob mich heftig knutschend rückwärts in mein Zimmer. Als wir dort ankamen, riss ich kurz die Kontrolle an mich und so stemmte ich ihn für einen Augenblick an die Tür, schloss ab und überließ mich ihm wieder. Even zerrte mir das Shirt über den Kopf und ich stieg aufs Bett, er drängte mich gleich auf den Rücken und zwischen meine Beine. Was mich von einem Moment auf den anderen etwas panisch werden ließ. Erst recht, als seine Hand ohne Umschweife in meine Hose wollte. Mein Herz begann gestresst zu rasen und meine Atmung wurde schneller, was Even wohl fehlinterpretierte, denn er agierte nur noch angeregter und ich ihn nun stoppen musste. Ich schob ihn zur Seite und richtete mich auf, schnappte nach Luft und vernahm ihn besorgt fragen: „Was ist? I-ich dachte du wolltest...“ „Wollte ich auch...“, bestätigte ich und versuchte mich in den Griff zu kriegen. Auch Even setzte sich nun auf und begann vorsichtig meine Schulter zu küssen: „Wir müssen nicht...“ „Ich wollte!“, stellte ich klar und setzte dann fort: „Ich bin nur... ich hab... Panik bekommen...“ Panik, dass er jetzt mit mir schlafen will. So richtig. Selbst wenn nicht jetzt, dann sicherlich ziemlich bald. Und ich bin einfach nicht vorbereitet. Was wenn ich was vergeige? Ich meine, die Gedanken hatte ich vorher auch schon, aber... Aber ich wusste gerade echt nicht wie.. und wo... und was... und... „Isak?“, flüsterte Even meinen Namen und ich drehte meinen Kopf, angespannt die Haare raufend, zu ihm. „Wir können auch einfach einen Film gucken... oder frühstücken. Ich.. hatte nur das Gefühl...“ Ich wandte mich gänzlich zu ihm, legte meine Hand an seine Wange und meine Stirn an seine. Keine Ahnung, wie ich mein plötzliches Ausflippen erklären sollte. Irgendwie bin ich einfach komplett in Stress geraten. Was falsch zu machen, wäre der absolute Worst Case. Ich hab so vieles falsch gemacht... Und das mit Even war mir einfach zu wichtig. Ich küsste ihn vorsichtig und flüsterte: „Such dir einen Film raus. Wir frühstücken im Bett... Ich bin gleich wieder da.“ Ich musste dringend mit Eskild reden. Er hat so was sicher hunderte Male gemacht, er weiß wie man... da ran geht. Ich stand von der Matratze auf, zog mein Shirt wieder an und verließ den Raum. Geradewegs lief ich eiligen Schrittes auf das Zimmer meines Mitbewohners zu und hämmerte an die Tür: „Eskild? Ich muss mit dir reden. Dringend!“ Doch kein Mensch reagierte, weshalb ich öffnete und auch niemanden vorfand. „Shit..“, knurrte ich und begab mich zurück in mein Zimmer. Even war nicht mehr dort und wahrscheinlich in der Küche zugange, weshalb ich mein Handy schnappte und ihm meinem Laptop aufs Bett legte. Hektisch lief ich an der Küche vorbei, wo ich Even mit Geschirr klimpern hörte und schloss mich im Bad ein. Gestresst suchte ich in meinem Telefon die Nummer von Eskild hervor und rief an. Es klingelte... Doch es nahm keiner ab. Ich probierte es noch einmal... und endlich: „Hallo? Isak?“ Gott sei dank! „Ähm... Eskild?“, kam es tierisch aufgeregt von mir und ich hörte es aus dem Telefon: „Ja, Patenkind?“ „Lass den Scheiß... die Lage ist ernst! Ich brauche mal wieder einen Rat“, sprach ich schnell und hörte eine Kaufhaus-Durchsage im Hintergrund. „Okay, komm erst mal runter... und dann erzähl mir, womit dein Guru dienen kann“, redete er relativ laut weiter und ich druckste herum: „Ich, ähm... wollte nur mal fragen... was ich so.. machen muss.“ „Wobei?“, hakte er nach und ich versuchte mit gedämpfter Stimme zu reden: „Also.. mit Even... im Bett..“ „Ich versteh kein Wort!“, schimpfte er, weshalb ich hinüber zum Wasserhahn ging und diesen laufen ließ. Wie es auch die Leute im Fernsehen machen, wenn man ihre Gespräche nicht belauschen soll und sprach ebenfalls etwas lauter: „Wenn ich... mit ihm schlafen will...was-..“ „Du willst Sex mit Even?“, kam es gefühlt so unüberhörbar schallend von ihm, dass ich dachte, das ganze Kaufhaus würde an diesem Gespräch teilhaben und so zischte ich: „Ja doch... verdammt...“ Er lachte: „Mach, was immer ihr wollt.“ „Nee, ich meine … wir haben noch nie.. so richtig.. also.. er ja schon, irgendwie... aber ich nicht... so richtig...“, stammelte ich und wäre am liebsten noch zusätzlich in die Dusche gestiegen, um zu vermeiden, dass Even mich hier hören könnte. „Okay. Und wie soll ich dir jetzt helfen?“, wollte er wissen und ich zuckte mit den Schultern: „Was weiß ich, ich dachte du kannst mir irgendwie... Tipps geben, was ich tun oder lassen soll.. oder...“ „Isak, im ernst. Woher soll ich wissen was ihr im Bett wollt?“, fragte er mich und irgendwie hatte er ja schon recht... „Habt ihr mal geredet?“, hakte mein Mitbewohner einem Moment später nach und ich entgegnete dem fragend: „Darüber?“ „Ja, darüber“, hörte man Eksild schon ein wenig amüsiert und so antwortete ich: „Nicht direkt. Eigentlich haben wir nur... so... naja rumgemacht. Was halt gerade schön war.“ „Dann macht das wieder und wenn ihr weiter gehen wollt, dann tut's.“, erklärte er und sagte dann: „Weiß gerade wirklich nicht was du hören willst... Willst du 'ne Anleitung?“ „Ja, kann sein...“, murmelte ich und hörte ihn lachen: „Issy, ich kann dir nur 'ne Anleitung für mich geben. Die wird dir bei Even aber nicht viel nutzen. Da wirst du ihn fragen müssen.“ „Hm...“, brummte ich, nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis dieses Telefonats und war gerade im Begriff mich zu verabschieden, als er mich neckte: „Genieß deine Unschuld, kleiner Freund. Dein Even wird sie dir nehmen!“ „Danke und viel Spaß noch!“, würgte ich mögliche weitere Versuche, mich in meiner ohnehin schon peinlichen Lage hochzunehmen, ab. „Phhhww..“, entkam es mir noch immer ziemlich angespannt und so steckte ich mein Handy in die Hosentasche, eh ich mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht schmiss und den Hahn wieder zudrehte. Mein Blick fiel mal wieder auf mein Spiegelbild, während ich mich auf das Waschbecken stützte und beobachtete wie die Tropfen in meinem Gesicht herunter liefen. „Oh, Fuck...“, murmelte ich kaum vernehmbar. Er muss mich doch für völlig bescheuert halten oder sonst was von mir denken... Erst heiß machen und dann abhauen. Ist ja nun wirklich nicht so, als könnte man mit Even nicht drüber reden. Denke ich... Ich trocknete mein Gesicht ab und fasste an die Türklinke. Okay. Was passiert, das passiert. Kein Grund in Panik zu verfallen. Als ich die Tür öffnen wollte und sie sich nicht bewegte, atmete ich tief durch und drehte anschließend ruhig den Schlüssel wieder herum. Alles kein Anlass die Nerven zu verlieren. Alles völlig gechillt. Beim nächsten Versuch die Klinke zu betätigen, öffnete sich die Tür auch und so machte ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer. Dort saß Even auf dem Bett, mit dem Laptop vor sich. Er sah mich ein wenig von unten herauf an und verkniff sich ein Grinsen, als er sagte: „Du solltest deine Browser-Historie ab und an mal löschen.“ „Wieso...?“, fragte ich verunsichert. Nicht, weil ich nicht wusste, weshalb man so was löscht, eher weil ich wissen wollte, was er folglich dessen gefunden hat. „Du hast Romeo und Julia gegoogelt“, lächelte er und ich ließ mir schnell etwas einfallen: „Ach das.. ja... ich...ähm... Ich musste was für die Schule suchen...“ Er nickte verstehend und sagte dann: „Und die Pornoseiten hier, waren sicherlich für den Kunstunterricht.“ Ich fühlte mich ertappt, versuchte aber dennoch souverän über dieser Sache zustehen und sprach: „Nein, die waren für... Biologie. Ich hab keinen Kunstunterricht mehr.“ Even lachte und wippte mit den Augenbrauen: „Alles klar... Biologie.“ Ich trat näher, kroch zu ihm aufs Bett und stoppte kurz vor seinen Lippen: „Bio... logie.“ Ich sah, wie er auf meinen Mund schaute und dann wieder in meine Augen, als ich wissen wollte: „Glaubst du mir etwa nicht?“ „Ich weiß nicht...“, flüsterte er und so küsste ich ihn kurzerhand, möglichst überzeugend. Ich drängte ihn mit seiner Rückseite aufs Bett und versuchte mir meine Unsicherheit von vorhin nicht anmerken zu lassen und sie allem voran bloß nicht noch einmal aufkommen zu lassen. Als ich mir bewusst wurde, dass Even so gut wie nichts unternahm, außer da zu liegen und sich von mir knutschen zu lassen, hörte auch ich auf und strich andächtig mit dem Daumen über seine Lippen. „Was war denn?“, flüsterte er und ich schüttelte den Kopf: „Denk nicht drüber nach.“ Er sah mich an und hauchte: „Doch...“ „Was willst du für einen Film sehen?“, wechselte ich das Thema und hob mich von ihm hoch. Auch Even richtete sich wieder auf und sprach: „Musst nur noch auf Play drücken.“ „Okay...“, entgegnete ich dem und als ich zum Laptop schaute, fiel mein Blick auch gleich auf die fünf oder sechs Teller auf der Kommode: „Oh.. f...“ „Keine Angst, ich hab so viel gemacht, dass für die anderen auch noch genug übrig ist“, ließ er mich wissen und stieg vom Bett, holte die Teller zu uns und stellte sie direkt vor das Bett. Ich klickte auf den Play-Butten und wusste schon in den ersten Sekunden, welcher Film das hier sein würde: „Romeo und Julia?“ „Kennst du den schon?“, fragte er mich unschlüssig und ich überlegte kurz was ich antworten würde. „Nein?“, log ich und er hakte nach: „Nein?“ „Ähm nur... nur... das... was ich da mal für die Schule brauchte... Ja“, stammelte ich, da ich nicht zugeben wollte, dass ich den Film schon durch mein Stalking damals gesehen hatte. Er nickte grinsend, reichte mir eine Gabel und den Teller mit dem Rührei drauf, während wir dem Anfang des Films lauschten und Even leise sprach: „Ist einer meine Lieblingsfilme.“ Ich schaute ihn an und grübelte noch immer, ob ich es gestehen soll, doch er fragte mich: „Du findest das merkwürdig oder?“ Ich hatte gerade einen Bissen genommen und schüttelte daher nur mit dem Kopf. Even... seit ich dich kenne, hat 'merkwürdig' ein ganz anderes Niveau für mich. Und irgendwie mag ich das an dir so sehr... „Toast?“, vernahm ich es von ihm, als er mir besagtem unter die Nase hielt. „Ehh... ja.“ „Wir können auch Käse drauf legen und im Ofen warm machen“, schlug er vor und ich lächelte: „Wenn du das unbedingt möchtest... tun wir das, ansonsten... lass uns einfach den Film sehen.“ „Okay. Film!“, beschloss er und machte sich auf dem Bett lang. Als der Streifen schon weit über eine halbe Stunde lief, folgte Even dem Geschehen so gebannt, als würde er den Film selbst zum ersten mal sehen. Nebenher wurden wir mit dem Frühstück fertig, wobei... kann man gegen geschätzt 12 Uhr mittags noch frühstücken sagen? Es fielen mir jedoch nach und nach so ein paar Dinge auf, die mir nicht nur deshalb bekannt vorkamen, weil ich den Film schon einmal gesehen hatte. Als Romeo und Julia zusammen in den Pool fielen, fiel nun der Groschen bei mir: „Hhhhh! What!? Das war geplant!“ Ich schubste ihn leicht an der Schulter und sprach gespielt vorwurfsvoll: „Du hast das alles geplant!“ Even tat natürlich ahnungslos: „Mhm?“ „Halloween? Die Kostüme? Julia in weiß, Romeo in grau! Wie du und ich! U-u-und der verdammte Pool!“, zählte ich auf und sah ihn grinsen: „Keine Ahnung wovon du redest!“ „Das weißt du genau!“, bekräftigte ich meinen Verdacht und knuffte ihn in die Seite, er zuckte lachend zusammen und gestand: „Okay, okay! Vielleicht... hab ich gehofft, ich hätte auf dieser Halloween-Party Zeit mit dir verbringen können. Aber… hat sich ja noch viel besser ergeben... Ich hatte dich ganz für mich alleine. Das... mit dem Pool... war eher... 'ne spontane Idee... die mir kam.“ Er lächelte so überzeugend und unschuldig tuend, ich musste grinsen und ihn einfach dabei küssen. Even drehte sich auf den Rücken und ich beugte mich über ihn. Manchmal ist er einfach zum nieder knutschen, vor allem nachdem er flüsterte: „Und du glaubst nicht, dass man der Regisseur seines Lebens sein kann...“ Okay... er hatte mich wohl umgestimmt. Da er mit der Vorderseite nach oben lag und auf dem Laptop schaute, überstreckte er den Kopf dabei und ich stellte mal wieder fest wie anziehend das auf mich wirkte. Ich begann seinen Hals zu küssen, als er zusah wie Romeo und Julia im Pool beim Rumknutschen waren. Er durchwühlte meine Haare mit der einen Hand und fuhr mit der anderen unter mein T-Shirt, weshalb ich nicht lange zögerte und es mir auszog. Sein Augenmerk ließ dadurch auch vom PC ab und verfolgte stattdessen mein Tun. „Du verpasst den Film, wenn du so weiter machst..“, raunte er, doch das interessiert mich gerade weniger: „Kann sein...“ sprach ich an seinen Lippen, bevor sich sie küsste und hoffte, er würde sich endlich auf mich einlassen. Ich wollte ihm irgendwie zeigen, dass ich durchaus für mehr zu haben bin und meine Flucht vorhin nichts zu bedeuten hatte. Aber Even spielte nicht mit. Er ließ das von mir begonnene Rummachen ausklingen und drehte sich wieder herum. Da kriegt man einmal Panik und schon wird man wie ein rohes Ei behandelt. Frustrierend... Ich legte mich geschlagen daneben und seufzte möglichst dramatisch. „Entspann dich. Kein Stress“, sprach er ruhig und strich über meinen Rücken. Als er mit etwas mehr Druck streichelte, hatte ich fast schon wieder Hoffnung er würde es sich anders überlegen, doch meine Hoffnung erstickte er im Keim: „Du bist völlig verspannt. Hier...“ Er massierte mit etwas mehr Kraft an meinen Nacken und mir entwich ein schmerzerfülltes; „Ouuh, shit...“ „...und da...“, knetete er auch weiter unten, zwischen meinen Schulterblättern, fester entlang und ich fluchte: „Fuck...!“ Während ich mich von diesem Anschlag erholen wollte, rappelte er sich plötzlich auf und setzte sich auf mich drauf. Ich konnte seinem Vorhaben also kaum mehr entkommen. „Das haben wir gleich!“, kündigte er seine Folter an und legte los. „Ahh!! Scheiße, verdammt! Weißt du, was du da tust?“ „Vertrau mir, ich mach das nicht zum ersten mal“, kam es von ihm und ich nuschelte mit zusammen gebissenen Zähnen: „Ja ja... das hab ich schon mal gehört...“ „Lass mich einfach machen. Okay?“, vernahm ich es zuversichtlich von ihm und beschloss mich nicht weiter wehren zu wollen. „Oahh... fuckfuckfuck...!“, fluchte ich dennoch ungebremst weiter, während Even stetig auf und abfuhr und immer wieder über die selbe Stelle knetete. Langsam ließ der Schmerz aber zum Glück endlich nach und ich konnte durchatmen. „Geht's jetzt?“, fragte er und ich brummte: „Mhmmm... besser.“ Doch als seine Finger an meinem Nacken zugange waren, wurde die Sache wieder kriminell: „Shit! Warte, warte! Ich brauch erst mal... Ich muss erst mal...“, hechelte ich nach Luft und versuchte dann so gefasst wie möglich den Rest dieser Tortour zu ertragen: „Okay, gut... Mach weiter.“ „Hmkay“, hörte man es konzentriert von ihm, während er loslegte und ich am liebsten in die Matratze unter mir gebissen hätte: „Wenn ich danach einen Chiropraktiker brauche bist du schuld! Auhh..! Verdammt...“ „Entspann dich einfach, dann tut es weniger weh“, war sein fachmännischer Rat und schon quälte er mich wieder. Es dauerte auch hier seine Zeit bis der Schmerz nach ließ und ich langsam so etwas wie Genuss empfinden konnte: „Ich glaube... es funktioniert.“ „Ja? Fühlt sich gut an?“, fragte er mich und strich zur Abwechslung mal wieder über meinen ganzen Rücken, weshalb ich fast schon hätte schnurren können: „Oh ja...!“ „Soll ich noch mal ein bisschen tiefer...?“, hakte er nach und ich entgegnete dem angetan: „Ja, tiefer...“ Er tat wie ich wollte und nun war die Massage auch echt angenehm. „Jesus Christ... du bist echt gut“, krächzte ich, ein wenig fertig, aber völlig entspannt. Noch einmal fuhr er meinen gesamten Rücken ab, vom Hinterkopf bis zum Steiß runter, von einem Arm zum anderen und ich hätte dahin schmelzen können: „Woah... geil.“ Even schmunzelte hörbar: „Kann dir zeigen wie man das macht.“ „Etwa bei dir?“, fragte ich grinsend und er antwortete: „Ja selbstverständlich! Glaubst du... ich lass dich an jemand anderen ran?“ In dem Moment meldete sich mein Handy mit einem Benachtrichtigungston, doch ich war zu entspannt, als dass ich mich auch nur einen Zentimeter bewegen wollte und so fragte ich: „Wer ist das?“ Even schaute sich nach meinem Telefon um, nahm es und sagte: „Ehh... Eskild. Er schreibt: That went fast. Zwinkerndes Smiley.“ Ich drehte mich nun irritiert zu ihm um und auch er zuckte ratlos mit den Schultern. Er reichte mir das Ding und als ich die Nachricht mit eigenen Augen las, ging mir ein Licht auf: „Oh... Gott. Er hat uns eben gehört und denkt-...“, begann ich und unterbrach mich selbst, eh ich einen Moment später fortsetzte: „Er denkt jedenfalls nicht, dass du mich nur massiert hast...“ Even lachte auf und legte sich vorsichtig auf mich drauf: „Soll er denken was er will...“ „Das sagst du... Aber du kennst Eskild nicht... Nicht so gut wie ich...“, murmelte ich, wohl wissend, was da auf uns zukommen wird. Manchmal verfluche ich diese dünnen Wände hier... Wir waren am späten Samstagnachmittag noch einkaufen. Auch, um ein paar Sachen zu ersetzen, die der Frühstücksaktion von Even zum Opfer fielen. Er konnte ja nicht wissen, dass hier jeder seinen eigenen Kram in seinen Fächern hat und auch wenn deshalb niemand etwas sagte, so wollte ich auch keinen Stress deswegen riskieren und kaufte die Sachen einfach nach. Auf dem Heimweg kamen wir an meinem angestammten Bislett Kebab House vorbei und nahmen uns von dort etwas mit. „Wow, das ist echt lecker! Wusste gar nicht, dass es hier so was geniales gibt“, vernahm ich es begeistert von ihm, trotz des lauten Verkehrslärms direkt neben uns und so schlug ich vor, dass wir uns erst mal setzen sollten, während wir essen. Da es mit den vielen schweren Einkaufstüten am Handgelenk, doch echt nervig war. Wir saßen etwa an der Stelle, wo ich auch mit Jonas vor anderthalb Wochen gesessen hatte. Hier war es ruhig und niemand großartig zu sehen, weshalb ich mich traute hinüber in sein Haar zu greifen und es zu verwuscheln. „Ich weiß...ohne Wachs drin, liegen die nicht wirklich..“, sprach er und futterte weiter, während ich noch einmal genüsslich durch die Strähnen fuhr und ganz kurz seinen Hinterkopf kraulte, bevor auch ich weiter aß und ihn, mit halbvollem Mund sprechend, neckte: „Wer war es noch gleich, der angeblich Angst hätte seine Frisur abzufucken?“ Even lachte kauend und wusste offenbar worauf ich anspielte. „Ich hätte dir ein Cap von mir leihen können“, merkte ich an und er sprach: „Damit seh ich aus wie zwölf.“ „Glaub mir... bei deiner Größe siehst du nicht aus wie zwölf. Außerdem... hab ich genug davon an deiner Wand bei dir im Zimmer gesehen“, teilte ich ihm mit und er entgegnete dem: „Ja, die sind auch großteils aus der Zeit, wo ich noch zwölf war!“ Even hatte auch in dem Video-Interview mit diesem Mikael ein Cap auf. Und würde man mich fragen, sah er damit schon... interessant... aus. Okay vielleicht machen ihn die Caps doch ein wenig jünger... aber maximal ein bis zwei Jährchen. „Fuck...“, vernahm ich ein leises Fluchen neben mir und so sah ich hinüber. „Hab mich bekleckert...“, brummte er und wischte nun mit einer Papierserviette auf seinem Shirt herum. Ich musste lachen und schlug vor: „Mach die Jacke einfach zu, dann sieht's keiner.“ Ist sowieso ziemlich kalt geworden und es dämmerte auch schon. Ich war schneller mit dem Essen fertig als Even, weshalb ich mein Papier nun im Müll schmiss und dabei ein Pärchen beobachtete, das in einiger Entfernung neben uns herum alberte. Obwohl ich nie glaubte, dass ich das je wollen würde, so verspürte ich den leisen Wunsch auch so unbeschwert sein zu können, wie diese Beiden da. Auch Even war nun fertig und kam zu mir hinüber, warf eben falls einen kurzen Blick auf die Zwei, während sein Papier im Abfall landete und er dann sagte: „Komm, lass uns den Kram da zu dir bringen.“ Ich nickte und tat so, als würde es mich nicht im geringsten interessieren was die da drüben machten oder auch nicht. Auf dem Rückweg redeten wir weit weniger als vorhin noch. Meine Gedanken waren bei dem Pärchen, oder viel mehr der Vorstellung, dass es wir beide wären. Sicher wäre Even dafür zu haben, aber leider sehen das noch viel zu viele Menschen nicht so locker. Das machte mir Angst. „Wir sind da“, vernahm ich es von Even, der plötzlich stehen blieb. Doch ich war noch zu sehr in Gedanken: „Hm?“ „Wir sind da“, wiederholte er sich lächelnd und ich sah zu unserer dunkelblauen Haustür: „Oh...Wir sind da...“ Ich stellte meine Einkaufstaschen ab und schon neckte er mich: „Dass mir das nicht aufgefallen ist, dass wir schon da sind.“ Ich kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und schloss dann auf, lief anschließend mit meinen Tüten voran die Treppen hinauf und bemerkte sehr wohl wie Even damit zu kämpfen hatte, mit seiner Last die letzten Stufen hinauf zu kommen. Oben angekommen stöhnte er abgekämpft: „Heilige Scheiße...“ „Hast du noch nie Einkäufe hoch getragen?“, fragte ich belustigt und er schüttelte den Kopf: „Nein... meine Mutter macht das immer Montagmorgens... wenn ich in der Schule bin. Sie hat montags immer frei.“ In der Wohnung angekommen, zogen wir die Schuhe aus und stellten die Einkäufe in die Küche, eh wir auch die Jacken auszogen und mein Blick wieder auf das bekleckerte Shirt fiel: „Nimm dir einfach ein neues aus meinem Schrank.“ Even ließ sich aber erstmal auf einen Stuhl fallen und schaute an sich herab: „Ich fühl mich gerade wie zwei, nicht mal mehr wie zwölf...“ Er fing an zu lachen und steckte auch mich damit an, während ich begann den Kühlschrank einzuräumen. „Woher hast du das das eigentlich? Das ist nicht das T-Shirt, was du anhattest... als du gestern hier aufgeschlagen bist“, wollte ich wissen, denn ich weiß ja schließlich was ich ihm vom Leib reiße, und Even antwortete: „Das hat mir Noora gegeben... als ich geduscht hab.“ „Während du geduscht hast?“, hakte ich gleich nach und er lächelte: „Nein, danach. Aber... sie hat mir ein Handtuch gereicht, als ich gerade raus kam.“ „What?“ Mir fiel vor Schreck beinahe der ganze Scheiß aus den Händen und so schaute ich entgeistert zu Even, welcher sich sichtlich amüsierte. „Ich musste mich doch irgendwie für Williams Haare revanchieren, oder?“, verteidigte er sich giggelend und so atmete ich erleichtert durch. Aber so verarschen... lass ich mich nicht so einfach! Ich schob ihm die restlichen Tüten vor die Füße: „So... Mann meines Lebens. Ich geh jetzt auch duschen... und du räumst weiter ein!“, forderte ich und schaute in ein gespielt entsetztes Gesicht: „Aber-...“ „Wir treffen uns in meinem Zimmer“, sprach ich schnell, bevor Einwände kommen könnten und ließ Even in der Küche zurück. Ich ging direkt ins Bad und schloss ab, entledigte mich meiner Klamotten und stieg in die Dusche. Gerade, als ich an die Stelle greifen wollte, an der ich mein Duschgel vermutete, fasste ich ins Leere. Bei einem Blick nach unten sah ich, dass es auf dem Rand stand. Even musste es heute morgen benutzt haben. Meines ist das einzige, was für Haut und Haar ist und damit, im Gegensatz zu dem Kram der anderen, relativ simpel gehalten ist. Ohne Extra-Dies oder Spezial-Das. Firlefanz. Das kleine Regal, auf welchem die Duschgele und Shampoos und was weiß ich, was das noch für Scheiß sein soll, ist immer brechend voll. Da Eskild will, dass der ganze Krempel da drauf steht. Nicht ganz unbegründet... Denn, bevor ich hier eingezogen bin, also zu der Zeit, wo er mich noch im Keller versteckte, war ich hier auch schon duschen. Ich hab die Flasche unten hingestellt und versehentlich mal nicht richtig zu gemacht, das Zeug lief aus und verteilte sich im Becken. Eskild kam, sah nichts und legte sich in der Dusche lang. Das gab 'ne Standpauke vom Feinsten und die Anordnung, dass ab jetzt alles da in das Regal soll. Ich hob also mein Duschgel auf und seifte mich ein, eh es ordnungsgemäß seinen Platz im Regal fand. Schnell spülte ich alles ab und verließ die Dusche. Mein Handtuch, ebenfalls das neutralste hier, war noch etwas feucht und auch nicht da, wo ich es zurück gelassen hatte, weshalb ich schlussfolgerte, dass Even auch dieses benutzt haben wird. Eilige rubbelte ich damit über meine Haare und klemmte mir das Tuch um die Hüfte, warf einen kurzen Blick in den Spiegel und fragte mich, ob ich ihn vielleicht in diesem 'Outfit' überzeugen könnte wieder mit mir rumzumachen. Probieren! Ich verließ das Bad und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. In der Küche war niemand mehr, weshalb ich davon ausgehen konnte, dass Even inzwischen ebenfalls dort war. Ich öffnete die Tür und sah ihn mit meinem Laptop auf dem Schoß. Hörte sich an, als würde er gerade meine Playlists durchgehen und sich auch gerade für eine ruhige, melodische entschieden haben. Er sah zu mir, als ich mich von innen an die Tür lehnte und diese dabei ins Schloss rutschte. Der Laptop fand den Weg auf den Boden und so trat ich auf ihn zu. Even sah mich wortlos an und rutschte weiter aufs Bett hinauf. Wenn das keine Einladung war? Ohne einen Moment verstreichen zu lassen setzte ich mich auf seine Oberschenkel und begann ihn zu küssen. Seine Hände legten sich an meine Hüfte und fuhren bald an meinem Rücken auf und ab. Da meine Haare noch relativ nass waren, tropften diese auch noch ein wenig. Eigentlich hat's mich nie gestört, wenn irgendwelche Wassertropfen hinabfloss, aber jetzt kribbelten sie und Even leckte einen ab, der sich den Weg über mein Brustbein bahnte. Na bitte... Er hat angebissen! Regelrecht bestätigend lösten seine Finger mein Handtuch und zerrten es weg, genauso wie ich ihm nun dieses Shirt endlich auszog. Ich drängte ihn mit seinem Rücken aufs Bett und wollte gerade an seine Hose, als er uns mit einem mal herum rollte. Doch statt weiter zu machen, stand dieser Penner auf und so wollte ich mich gerade beschweren, als er sich vors Bett kniete und mich mit einem Ruck an den Beinen zum Rand zerrte. „Was zum...“, begann ich, kam aber nicht weit, denn Evens Lippen begannen mich und mein bestes Stück zu verwöhnen. Die Sache ist nicht ganz nach Plan verlaufen, aber beschweren würde ich mich nicht. Er war mit Eifer dabei und diesmal würde ich ihn auch solange machen lassen wie er wollte. Es fühlte sich zudem mal wieder viel zu gut an, um ihn stoppen zu wollen. Obwohl mir klar war, dass das ein Ablenkungsmanöver war. Warum auch immer er das tat... Ich stützte mich auf die Unterarme und schaute ihm zu. Sah, wie sich sein Kopf auf und ab bewegte und mich nun seine Augen fixierten. „Even...“, seufzte ich und er legte eine seiner Hände auf meinen Bauch. Ich verlagerte mein Gewicht auf den einen Arm, während ich erst nach dieser Hand fasste und dann durch sein Haar kraulte. Lange konnte ich dem aber nicht standhalten und ließ meinen Kopf nach hinten kippen: „Oh.. fuck..!“ Bald darauf ließ ich mich gänzlich wieder auf die Matratze sinken und fasste wieder nach der Hand auf meinem Bauch. Je näher ich dem Höhepunkt kam, desto fester wurde mein Griff. Abermals versuchte ich kurz davor mit leichtem Klopfen meiner Finger zu signalisieren, dass es soweit sein würde. Für den Fall, er hätte sich das mit dem Schlucken seit dem letzten mal womöglich anders überlegt. Hatte er nicht... Even zog durch und mir entwich ein unterdrücktes Stöhnen als ich kam. Ein wenig fertig, aber entspannt blieb ich liegen, während seine Hände an meinen Oberschenkeln entlang fuhren. Ich genoss den Augenblick, atmete mehrmals tief durch und beschloss ihn dann doch ohne viel Rumeierei zu fragen: „Warum blockst du ab?“ „Ich blocke ab?“, stellte er eine Gegenfrage und ich brummte. „Du weißt was ich meine...“ Er setzte sich neben mich auf den Bettrand und richtete sichtlich grübelnd sein Haar, bevor er begann: „Wenn... ich dir sage, dass das... nichts mit dir zu tun hat-...“ „...dann glaub ich dir das“, unterbrach ich ihn. Wenn ich Even dazu drängen würde mir das zu sagen, müsste ich wahrscheinlich genauso zugeben, weshalb ich die Panik gekriegt habe. Und das hatte auch nicht wirklich was mit ihm zu tun, als mehr mit meiner eigenen Unsicherheit. Even wandte sich zu mir um: „Ja? Tust du?“ Ich schaute ihm in die Augen und setzte mich auf, eh ich nickte und dann einen Kuss auf seine Schulter tupfte. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ich krallte geistesgegenwärtig nach einem meiner Kopfkissen und presste es vor meinen Schritt. Eskild trat im selben Moment ein, ohne eine Einladung abzuwarten: „Hey, ich wollte nur Danke sagen, weil ihr den Kühlschrank wieder... auf..gefüllt... Hab ich bei was gestört?“ „Nein, wie kommst du darauf...“, knurrte ich und rutschte samt Kissen vom Bett. „Kann doch keiner ahnen, dass ihr mitten am Tag rumvögelt“, kam es von meinem Mitbewohner, bevor er ergänzte: „Schon wieder!“ Während er von draußen die Tür zuzog, schob ich von drinnen und ließ meinen Kopf genervt dagegen kippen. „Du hast nicht abgeschlossen“, stellte Even gekonnt fest, weshalb ich genau das tat und dabei fluchte: „Verdammtes Irrenhaus... Nie hat man seine Ruhe...!“ Mag mir gar nicht ausmalen was gewesen wäre, hätte Eskild sich nur drei Minuten früher blicken lassen. „Wir können auch mal zu mir gehen“, schlug er mit leiser Stimme vor, während ich das grelle Deckenlicht ausmachte und er dann etwas unsicher ergänzte: „Ich müsste... vielleicht nur erklären, wieso ich so plötzlich dich mitbringe...“ „...und nicht...Sonja?“, beendete ich seinen Satz, schaltete des angenehmere Licht der Tischlampe an und schüttelte den Kopf: „Ist schon Okay...“ Zum Einen, ist das mit uns noch so frisch, wenn es denn überhaupt etwas ist und nicht wieder nur so 'ne Phase. Da wollte ich nicht gleich den Druck haben, wie seine Eltern tatsächlich auf mich reagieren würden. Zum Anderen, wüsste ich nicht, ob ich da überhaupt entspannen kann, mit dem Wissen, dass er dort vier Jahre lang mit Sonja... und so... Das Kissen, welches ich mit mir herum trug, warf ich nun ans Kopfende vom Bett und legte mich darauf. Even schnappte sich den Laptop und stellte ihn auf das Regal neben dem Bett, in Reichweite. Anschließend zog er die Hose aus und legte sich zu mir. Ich beobachtete ihn dabei, wir er mich betrachtete, bevor seine Hand über meinen Rücken fuhr. Er kraulte mich ausgiebig, was ich sehr genoss und so rückte ich näher und stubste meine Nase gegen seine. Dies ließ ihn lächeln und er küsste mich vorsichtig. Dann schloss er die Augen. Es war noch nicht mal spät, aber Even wirkte ziemlich müde. Ich zerrte daher die Bettdecke hervor, legte sie über uns und beobachtete ihn weiter. Es sah aber nicht aus als könnte er tatsächlich einschlafen. Schweigsam lag ich eine Weile daneben, strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, welche ihn an der Nase zu kitzeln schien. Er hatte kurz die Augen geöffnet und mich angelächelt. Wenig später beschloss ich auch die Lampe auf dem Nachtschrank auszumachen und den PC in den Ruhemodus zu versetzen, da die relativ kurze Playlist sowieso schon seit einigen Minuten beendet war. Ich selbst war nicht wirklich müde, ich blieb dennoch einfach hier liegen. Als es dunkel war schmiegte Even sich ganz dicht an mich und streichelte meinen Hinterkopf. Was am Ende dazu geführt haben musste, dass ich doch eher weggepennt war als er. Am nächsten Tag weckten mich Evens Streicheleinheiten und ich blinzelte mit müden zugekniffenen Augen. Sein alles erhellendes Lächeln war schon ziemlich ansteckend, doch der eingebaute Morgenmuffel in mir wehrte sich entschieden dagegen, sich mitreißen lassen zu wollen. „Hallo“, flüsterte er und ich zog mir die Decke über den Kopf. Er zupfte sie wieder runter und fragte grinsend: „Bin ich morgens etwa so ein schlechter Anblick?“ Ich gab, unwillig zu reden, ein verneinenden Laut von mir und sah aus dem Augenwinkel zu ihm. „Dabei bin ich extra hier geblieben“, sprach er und ich schaute ihn nun, plötzlich hellwach, direkt an: „Wo wolltest du sonst sein?“ „Nur hier...“, hauchte Even und setzte fort: „Bei dir...“, während er sich auf mich drauf legte und meinen Nacken zu küssen begann. Shit... dagegen ist jeder Morgenmuffel machtlos... Immerhin schien Even ja doch noch irgendwann Schlaf gefunden zu haben. Er wirkte jedenfalls wieder frisch und knackig. „Was machen wir heute?“, fragte er mit einem mal und hörte einfach auf an mir herum zu knabbern, weshalb ich noch immer nicht ganz wach murmelte: „Wie wär's... wenn wir hier weiter machen?“ „Ich will zocken!“, ging Even gar nicht erst auf meinen Vorschlag ein und sprang förmlich aus dem Bett. Im letzten Moment konnte ich mir noch die Decke greifen, eh diese mitgerissen wurde. „Komm schon!“, forderte er mich auf, das Bett zu verlassen, doch wie gesagt: Lediglich Stress und Kaffee kriegen mich morgens wach. Na ja, und neuerdings vielleicht andere Dinge, die man so im Bett tun kann... Er schaute aus dem Fenster und ich brummte: „Zieh dir was an, eh du vor der Fensterscheibe rumspringst...“ Even drehte sich grinsend zu mir, zog die Augenbrauen hoch und begab sich dann doch zum Schrank. „Links, oben... T-Shirts“, erklärte ich knapp und sah dabei zu, wie er zuerst in seine Hose stieg und dann ein T-Shirt aus einem Stapel hervor fischte: „Uhh... Notorious B.I.G!“, las er begeistert vor, was drauf stand und zog es auch gleich an. Skeptisch warf ich ihm einen Blick zu und sprach: „Kannst du behalten. Hatte ich ewig nicht mehr an.“ „Cool! Danke“, hörte ich es überfreudig von ihm und so wanderte bei all der Stimmung meine Augenbraue verwundert in die Höhe. „Sag mal... hast du nachts irgendwann Crack geraucht, oder was?“, fragte ich und gab mich nun geschlagen, hievte mich mühselig aus dem Bett und trat ebenfalls auf meinen Schrank zu. „Nein, wieso? Ich hab nur gute Laune“, erklärte er und schlang seine Arme von hinten um mich, weshalb ich einfach still da stand und mich förmlich knuddeln ließ. Als er mit mir fertig war und ich mich anziehen konnte, setzte er sich auf den Rand meines Bettes und teilte mir mit: „Weißt du wie lange ich schon nicht mehr an der Konsole gezockt hab?“ „Wirst es mir sicherlich gleich sagen“, entgegnete ich dem und er antwortete: „Viel zu lange.“ „Okay... ich geh in die Küche und mach Kaffee. Vorher läuft bei mir nichts. Na ja nichts, wofür ich mein Hirn brauchen könnte... Und dann können wir den ganzen Tag zocken.“ „Yes!“, vernahm ich es begeistert von ihm, eh er mir aus dem Zimmer folgte, aber statt der Küche das Bad ansteuerte und darin verschwand. Für einen Sonntag war ich relativ früh wach und wie es aussah, zeigte außer uns noch niemand hier ein Lebenszeichen. Routiniert bastelte ich Kaffee, Filter und Wassertank in die Maschine und ließ die Brühe durchlaufen. Die eingekehrte Ruhe genießend, lehnte ich mit dem Rücken an der Küchenzeile. Bis ich die Badezimmertür hörte und Even durch den Flur laufen sah. „Ich muss mir am Montag nach der Schule unbedingt mal ein paar Klamotten zusammen packen... und 'ne Zahnbürste, Deo...“, zählte er auf und kam auf mich zu, küsste mich und stützte sich neben mir mit den Unterarmen auf die Arbeitsplatte, um zu schauen wie weit der Kaffee ist. Etwa für hier? „Heißt das, du bleibt heute Nacht auch hier?“, hakte ich hoffnungsvoll nach und er schaute zu mir: „Wenn du willst?“ „Klar will ich!“, ließ ich ihn wissen und musste aufgrund seines nun breiten Lächelns ebenfalls ein wenig grinsen. „Und wie ich will“, nuschelte ich, als ich mich ihm zuwandte und meine Lippen an seine Schulter drückte. Als der Kaffee endlich durch und in Tassen verteilt war, gingen wir wieder in mein Zimmer. Even war scheinbar Feuer und Flamme aufs Zocken. „Aber ich warne dich... An mir beißt du dir die Zähne aus. Und ich werde dich nicht gewinnen lassen!“, verkündete ich und er akzeptierte die Challenge. Ich bereitete das erste Spiel vor und ließ ihm vollkommen freie Wahl. War schließlich völlig wurscht, welches Team er wählen würde, oder welchen Controller. Es kam, wie es kommen musste. Even war chancenlos gegen mich. „Ey.. wie machst du das?“, fragte er und konnte an der Stelle noch lachen. Beim zweiten Spiel hab ich ihn zugegebenermaßen ein paar Punkte sammeln lassen. Erfolgspunkte, sozusagen. Einfach, damit er dabei bleibt und nicht gleich aufgibt. Naja, und weil er echt süß ist, wenn er sich aufregt, und wenn er sich freut. Nachdem Even auch beim zweiten Spiel 'ganz knapp' verloren hat, beschloss er sich über die Mittagszeit eine Taktik überlegen zu wollen. Bitte. Auch das wird ihm nicht helfen. Da wir nun diesmal eigene Lebensmittel hatten, konnte ich ihn in der Küche auch schalten und walten lassen wir er wollte, ohne mir Gedanken zu machen, ob es Ärger gibt. Zwar baute Even heute keine ganze Festtafel auf, aber Kochen scheint wirklich ein Hobby von ihm zu sein. Ich setzte mich entspannt an den Tisch und schaute ihm zu. Jepp, ich könnte ihm tatsächlich den ganzen Tag dabei zusehen, wie er etwas macht. Irgendwas. Völlig egal was es sein würde. Als Even damit fertig war, ein paar Eier zu kochen, und belegte Brötchen mit Käse aus dem Ofen zu holen, setzte er sich auf den Stuhl direkt vor mir. Er saß recht einladend breitbeinig da, weshalb ich meinen Fuß direkt dazwischen stellte und ihn provokativ anlächelte. Doch er ließ sich kaum damit aus der Ruhe bringen und pfriemelte weiter an einer Paprika herum. Wollte mir ein Stück reichen, doch ich winkte ab: „Nee, ich krieg die Dinger roh nicht runter.“ Er nickte verstehend und schob mir eines der überbackenen Brötchen zu. Zögerlich probierte ich. Nach dem Kardamom-Toast Desaster konnte man schließlich nicht vorsichtig genug sein. Als ich ihn so betrachtete, aß und darüber nachdachte, dass es durchaus Zeiten gab, in denen ich nicht dran geglaubt hätte, dass wir nun hier sitzen würden. Wie ganz normale Leute. Pärchen. Mir fielen auch wieder die im Nachhinein echt farblosen Momente ein, in denen ich alleine hier saß, als Even noch nicht mein Leben durcheinander gebracht hat. Aber auch die Augenblicke, die es mir echt schwer gemacht haben, zu glauben, dass es jemals ein Uns geben würde. Mir ging so einiges durch den Kopf und auch mein Gegenüber schien meine Nachdenklichkeit bemerkt zu haben: „Was ist?“ Seine Stimme war leise, aber interessiert. Mein Blick wich dem seinen aus, überflog dabei den ganzen Kram hier auf dem Tisch und blieb dann an einer Stelle hängen. Ich nahm eines der rohen Eier aus der Packung, die noch auf dem Tisch stand, hielt es zwischen uns und sprach: „Hier.... so hab ich mich gefühlt...“ „Wie 'n Ei?“, giggelte er und zog belustigt die Augenbrauen hoch. Doch ich verdeutlichte: „Ja, wie 'n Ei, dass man in die Luft wirft... und von ganz oben... fallen lässt.“ Even beugte sich weit vor zu mir und fasste in meinen Nacken, dirigierte mich näher zu sich und sprach unter kleinen Küssen: „Das ist nicht gut... für so 'n Ei... wie dich...“ Er lachte nun wieder, während ich ihm einen gespielt bösen Blick zuwarf. Der vor mir Sitzende hob meinen Fuß an seinen Schritt weg, fasste an meine Oberschenkel und zog mich mit lautem Scharren des Stuhls, auf dem ich saß, ganz nah zu sich heran: „Besser... wenn man das Ei zum Kochen bringt... damit es hart wird...“ Die dreckigste Art und Weise wie man so etwas sagen kann, brachte mich doch glatt dazu mein Ei selbst aus den Fingern gleiten zu lassen, doch Even's Hand war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es fiel ihm förmlich in die Handfläche und wahrscheinlich dachten wir nun Beide: Das musste einfach ein Zeichen sein. Ich packte ihm am Shirt und setzte mich kurzerhand breitbeinig auf seinen Schoß, er legte das Ei auf seinen Teller und stieg darauf ein. Warum auch immer er heute deutlich empfänglicher war fürs Rummachen. Wir waren gerade so schön dabei, als ich Schritte im Flur hörte, mich schleunigst zurück auf meinen Stuhl setzte und etwas wegrutschte. „Hi!“, wandte sich Even an den Neuankömmling. „Guten Morgen!“, begrüßte uns Eskild, ebenfalls bombastisch gelaunt und er bedachte uns mit einem Grinsen, während ich nun leicht genervt mein gekochtes Ei pellte. Mein Mitbewohner nahm sich vom Kaffee und schüttete sich dann Cornflakes in eine Schale, goss Milch drüber und lehnte sich nun an die Küchenzeile. Er kaute laut und beobachtete uns interessiert. „Gut geschlafen?“, durchbrach Eskild die Stille und der vor mir Sitzende antwortete ihm: „Jo jo.. Isaks Bett ist echt bequem!“ Noch eh er darauf reagieren konnte, hörte ich weitere Schritte im Flur. „Hey... ich geh erst mal duschen“, vernahm ich hinter mir Nooras Stimme und Eskild rief ihr nach: „Beeil dich, ich hab noch ein Date!“ Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich hier mit meinem 'Date' allein hätte frühstücken können, auch wenns inzwischen längst wieder Mittag war. Doch so so ist das nun mal in einer WG. Wenig später, zurück im Zimmer stellte Even fest, dass ihm etwas kalt war und so schnappte er sich mein Hemd von der Kommode, welches ich am Freitag anhatte, als er hier aufgeschlagen war. Ich wollte ihm ein frisches anbieten, doch ihm gefiel es scheinbar. Er setzte sich im Schneidersitz auf den Bettrand und starrte angestachelt mit neuem Elan das nächste Spiel. Ich setzte mich dazu und nahm meinen Controller zur Hand. „Du hast keine Chance gegen den Meister“, sprach ich besonnen und selbstsicher. Damit hatte ich wohl Evens Ehrgeiz so richtig geweckt: „Wir werden sehen.“ Seine Stimme war irgendwie beunruhigend ruhig, doch da war ein kampflustiges Funkeln in seinen Augen, als er mit wippenden Augenbrauen ergänzte: „Baby!“ „Okay. Der, der gewinnt, darf sich was wünschen“, schlug ich vor und Even reichte mir sogleich die Hand: „Deal!“ Ich schlug ein und nickte bestätigend. Um die Sache ein wenig spannend zu halten, ließ ich ihn immer mal ein wenig aufholen in diesem Spiel. Etwa auf der Hälfte der letzten Spielzeit fiel mein Blick immer öfter auf meinen Mitspieler und der schien immer hektischer auf seinem Controller herumzuhämmern. Gestresst strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht. Es macht schon Spaß mit ihm zu spielen. Und damit meine ich nicht mal das Zocken hier. Ihm dürfte inzwischen wohl aufgefallen sein, dass ich ihn den ganzen Tag schon immer mal ein zwei Tore machen lasse. Ich hatte noch Vorsprung, weshalb ich es mir leisten konnte, schnell mein Handy zu greifen und ein Bild von Even zu machen, der die Chance natürlich nutzte. Da ich ihm nun einen weiteren Punkt quasi geschenkt hatte, weil ich lieber den 'Augenblick vor dem Wutanfall' dokumentiert habe, holte er wieder ein Tor. Amüsiert davon, wie er sich darüber freute, setzte ich mich anschließend in aller Ruhe wieder neben ihn und stieß ihn sachte mit der Schulter an: „Keine Angst, du bist nicht ganz so schlecht wie Linn“, grinste ich und war mir des Sieges schon ziemlich sicher, da hämmerte er den Ball noch einmal ins Tor. Auch wenn er jetzt den Ausgleich erzielt hatte, würde ich ihn schon wieder überholen. Der Sieg ist mein! Mit einem Mal drückte Even auf Pause, grinste und sah mich dabei direkt an, er legte seinen Controller weg und nahm mir den meinen aus der Hand: „Was hast-...“, begann ich seine Beweggründe hinterfragen zu wollen, wurde unterbrochen und ohne Vorwarnung umgeknutscht. Wortwörtlich. Er hatte mich einfach aufs Bett zurück gedrängt und legte sich nun halb auf mich drauf. Ohne irgendeine Erklärung hierfür, begann er mich zu streicheln und zu küssen. „W-was soll der Scheiß..?“, fragte ich irritiert, aber leider durchaus angetan von dem, was mir hier widerfuhr. Doch Even antwortete noch immer nicht. Seine Hand fuhr unter mein Shirt und machte mich heiß auf mehr. Wo immer das jetzt so plötzlich herkam, ich war ziemlich schnell voll und ganz dafür zu haben! Doch kaum war ich angeheizt, ließ er von mir ab und wollte weiter spielen. Ich war verwirrt. „Wa-.. huh?“, kam es irgendwie benommen von mir und er zuckte mit den Schultern: „Mir war so.“ Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, setzte dann aber ebenfalls das Spiel fort und hatte Schwierigkeiten mich zu konzentrieren. Even war in der letzten Spielminute am Ball und rannte damit auf mein Tor zu. Meine Gedanken zusammennehmend, versuchte ich das Desaster noch abzuwenden, als er wie aus dem nichts sagte: „Du bist so verdammt heiß, Isak.“ Bam! Das hatte gesessen. Und der Ball in meinem Tor nun auch. „Yes!!“, jubelte er neben mir, während in meinem Kopf eine große 'Out of Service' Anzeige blinkte. Zum Einen, konnte ich nicht glauben verloren zu haben und zum Anderen, auch noch auf diese Art und Weise. Even hatte den Spieß am Ende herum gedreht und mit mir gespielt. Das war mir jetzt klar. Erst anheizen und dann sowas! „Mit dir kann man echt keine Wettkämpfe machen! Du bescheißt dauernd!“, moserte ich drauf los. Nicht wirklich sauer, und wenn dann eher auf mich, weil ich drauf reingefallen bin. Der neben mir Sitzende lachte zufrieden mit seiner 'Methode': „Und du lässt dich dauernd auf Wettkämpfe ein, bei denen keine Regeln ausgemacht wurden.“ „Wenn du mich nicht so aus dem Konzept gebracht hättest, hättest du nie gewonnen!“, verdeutlichte ich und er zuckte mit den Schultern: „Aber ich hab gewonnen!“ Noch eh ich weiter hätte meckern können, schubste er mich zurück aufs Bett und küsste mich überschwänglich in seinem Siegestaumel. Erneut pfriemelte er an mir herum, was mich schneller besänftigte, als er's verdient hätte. Dank der Vorarbeit von eben, war ich recht bald sehr empfänglich für sein Tun, weswegen ich ihn ein Stück auf Abstand brachte und murmelte: „Gefickt eingeschädelt... ehh... geschickt eingefädelt...“ „Ich hab den Meister besiegt!“, kostete Even seinen Win voll aus und ich knurrte: „Beschissen hast du ihn!“ „Mhmm... Nur ein bisschen befummelt...“, war seine Ansicht dazu, während er eben genau das auch jetzt tat. Um den eigentlichen Meister, mich, zu beschwichtigen. Wie könnte man ihm böse sein? Er legte sich neben mich und schaute entspannt an die Decke, weshalb ich nun fragte: „Und... was wünscht du dir jetzt?“ „Jetzt? Erstmal nichts. Das heb ich mir auf“, entgegnete er dem und fasste nach meiner Hand, bevor er unsere Finger in einander verschränkte. Wir sahen uns bis am Abend noch den ein oder anderen Film an, die ich aussuchen durfte, auch wenn ich nicht der größte Film-Fan bin und Serien bevorzuge. Zocken ließen wir nun lieber sein. Even hatte Angst vor meiner Rache. Natürlich ließ ich es mir gerade deshalb nicht nehmen, später auch noch das Bild auf meinem Instagram zu posten, was Even kurz vorm Enrage zeigte. War ja an sich nichts verfängliches. Aber andererseits waren die Gerüchte über uns eh schon am Überkochen, da würde das auch nichts mehr ändern. Seit Even bei mir schläft, muss ich sagen, ist mein eigener Schlaf verdammt gut, lang und erholsam. Seine bloße Anwesenheit wirkte verdammt beruhigend auf mich. Vielleicht einfach nur weil ich wusste wo er war. Oder mit wem... Leider war nun wieder Montag und ich musste ihn mit der Welt teilen. Zumindest mit der Schule. Weshalb mein Handywecker uns nun wach klingelte. Mich zumindest. Denn neben mir lag mal wieder niemand, aber ich hörte ihn unweit neben mir an irgendwas rumrascheln. Ich stellte das nervige Ding ab und zog mir die Decke über den Kopf. Noch fünf Minuten.. Even warf sich auf mein noch völlig verpenntes Selbst und fragte: „Duschen wir zusammen?“ „Ich hasse duschen am Morgen...“, brummte ich unter der Decke hervor. Diese zupfte er weg, weshalb ich versuchte seinen schnappenden Lippen an meinem Ohr auszuweichen. „Ich will nicht...“, knurrte ich und er flüsterte: „Komm schon.“ „Geh schon vor... ich komme nach“, war mein Vorschlag und er nahm dies zum Anlass mich auf den Rücken zu drehen und zu grinsen: „Du glaubst doch nicht, dass ich dir das glaube!“ Even hatte scheinbar selbst nur ein Handtuch um die Hüfte, was durchaus ein sehenswerter Anblick ist, aber ich fürchte er hatte nicht das damit im Sinn, was ich mir erhoffen würde. Ich atmete tief durch und gab nach: „Ich bin ja schon so gut wie da...“ „Komm schon!“, hörte ich es von ihm, als er von der Matratze aufstand und mir ein Handtuch ins Gesicht warf. Knurrend hievte ich mich aus dem Bett, legte mir das Tuch um die Hüfte und schlürfte unwillig hinterher. Kaum hatte ich meine Tür hinter mir geschlossen, trat Eskild aus seinem Zimmer und wollte offensichtlich ebenfalls in Richtung Badezimmer: „Morgen, Issy!“ Schnellen Schrittes hechtete ich an ihm vorbei, flitzte ins Bad und sah noch wie Even dort gerade das Handtuch um seine Hüften einfach fallen ließ und das Radio anschaltete. Eskild erhaschte natürlich gerade in diesem Moment doch noch einen Blick auf Evens Kehrseite und hob die Augenbrauen: „Nicht schlecht, Isak.“ Meins! Mit zusammen gekniffenen Augen schaute ich zu meinem Mitbewohner, machte die Badezimmertür zu und schloss ab. Ich drehte mich herum zu Even und er zu mir. Eigentlich wollte ich irgendwas sagen wie: 'Du kannst doch da nicht einfach nackt rumstehen!' Worauf er mir wahrscheinlich mit: 'Wieso nicht?', käme und nicht mal Unrecht damit hätte. Aber da stand er nun, unverhüllt in voller Pracht und grinste. Mir fehlten sämtliche Worte. Nichts neues eigentlich... Even deutete mit dem Kopf in Richtung Dusche und schritt voran, trat hinein und ich folgte ihm. Wortlos. Mein Handtuch wanderte an einen Haken außerhalb der Kabine. Er stellte das Wasser an. Welches, wie immer, im ersten Augenblick schweinekalt war. Mich traf es nur geringfügig, doch Even erwischte es komplett und der zuckte nicht mal! Schnell wurde es jedoch warm, was vermutlich nicht nur an der steigenden Wassertemperatur lag. Seit Even hier duscht, ist die Halterung für die Brause ganz oben am Anschlag angebracht und von da aus plätscherte das Wasser nun über seinen Körper. Er reckte den Kopf nach hinten, was ich nutzte um nicht nur selbst etwas vom Wasser abzukriegen, sondern demonstrativ dabei seinen Kiefer und Hals zu küssen begann. Man kann einfach nicht anders, wenn es sich schon so anbietet. Neben ihm war das Regal randvoll bestückt mit dem ganzen Krempel, den man so in einer Dusche gebrauchen kann. Vorsichtig holte ich mein Duschgel hervor. Sogar ohne die Hälfte umzuwerfen. Als ich das gut riechende Zeug auf der Hand hatte, entschloss ich mich kurzerhand um und begann statt meinen eigenen Körper damit einzuschmieren, es auf dem vor mir stehenden zu verteilen. Ich drängte Even an die kühle geflieste Wand hinter ihm und er ließ sich mit dem Rücken dagegen kippen. Er zischte kurz, sagte aber kein Wort und ließ sich von mir einseifen. Er stand dabei kaum noch unterm Wasser, weshalb ich meine Hände recht ausgiebig auf seinem Oberkörper wandern ließ. Auch als ich von seinen Schultern, über die Hüfte, zu seinem Hintern überging ließ er bereitwillig alles mit sich machen. Ich steh so derbe auf seinen Arsch... Und Even schien das zu wissen. Er hatte diesen Blick. Wie, wenn er etwas plant und er sich dabei auf die Unterlippe beißt. Ähnlich wie bei seinem ersten Cheat-Versuch im Pool, als er die Hand an meinen Hals legte. Da hat er sich auch auf die Lippe gebissen und sich damit fast schon verraten, dass er was unternehmen würde. Oder wollte er das vielleicht sogar? War es seine Absicht, damals wie heute, mich wissen zu lassen, dass er es drauf anlegen wird? Er wartete nun sichtlich ab, was ich mit den Gegebenheiten anfangen würde, während er mir nun seine untere Hälfte etwas mehr entgegen drängte. So so. Da ist jemand geil. Deshalb war er also scharf auf das gemeinsame Duschen. Okay, Even. You get what you want! Ist schließlich nicht das erste mal, dass er mich mit Hintergedanken irgendwo hin lockt. Die Herausforderung annehmend, musste ich grinsen und begann ihn zu Küssen, während ich mich an seine Vorderseite schmiegte. Man merkte schon hierbei, dass Even sofort vollends drauf einging. Die zarten Nasenstupser waren nur ein kurzer Auftakt, denn er wollte mehr. Gierige Küsse folgten und seine Hände griffen energischer zu als sonst. Auch die meinen packten fester an seiner Rückseite zu und massierten alles hier und da in Reichweite. Das Even ziemlich schnell angeheizt war, konnte ich sehr wohl sehen und vor allem spüren. Ich überlegte kurz, was ich nach dieser Einladung nun am besten mit ihm anstellen könnte. Natürlich wäre die Option mich zu rächen und ihn so erregt wie er war stehen lassen, doch war das nicht in meinem Interesse. Es brauchte daher etwas... besonderes. Irgendwas, womit er nicht rechnet. Mir fiel tatsächlich recht schnell was ein. Eine Sache, die ich mal in 'nem Artikel gelesen habe und bei der ich mich frage, ob es wirklich funktioniert. Vorsichtig ließ ich einen meiner Finger zwischen seine Pobacken gleiten, was Even den begonnenen Kuss unterbrechen und die Luft anhalten ließ. Ich sah ihm in die Augen und fand kein Anzeichen dafür, dass er es nicht wollen könnte. Ganz sachte fuhr ich unsicher den Spalt auf und ab und beobachtete seine Reaktion. Einer seiner Arme löste sich von mir und er fasste an die Halterung für den Duschkopf, hielt sich dort fest. Dann hob er das linke Bein an, stemmte es an die Wand hinter mir und signalisierte damit nicht nur, mehr als sein Einverständnis zu meinem Vorhaben, sondern verschaffte mir auch leichteren Zugang. Meine rechte Hand fuhr seinen Schenkel auf und ab, während die linke an seinen Nacken fasste und durch sein nasses Haar kraulte. Ich küsste seinen Hals, während sich meine Rechte wieder auf dem Weg in Richtung Evens Hintereingang machte. Nur eine kurze Andeutung zunächst von meiner Seite und dann von ihm die lautlose Aufforderung weiter zu machen, sodass sich einer meiner Finger nun sachte in ihm versenkte. Er schloss die Augen und sein Mund öffnete sich. Ich drang so weit in ihm vor, bis ich ein heftiges Zucken spürte, dass seinen ganzen Körper durchfuhr. Er stöhnte dabei, was zwar nicht übermäßig laut war, aber für seine Verhältnisse schon was zu bedeuten hatte. Ich hatte ihn wortwörtlich an dem Punkt, wo ich ihn haben wollte und begann ihn vorsichtig von innen zu massieren. Das heftige Zucken eben, schien aber nur der erste 'Schreck' gewesen zu sein. Es gefiel ihm jedoch augenscheinlich sehr, als ich weiter machte. Auch sein anderer Arm ließ von mir ab und er wollte nach irgendwas zum Festhalten greifen. Er räumte dabei neben sich das halbe Regal mit dem Duschkrempel ab: „Shit!“ schnaufte er irgendwie benommen, doch ich wollte nicht, dass er sich jetzt darum kümmert. Meine Hand an seinem Hinterkopf griff fest in den nassen Haaren zu und hielt ihn da, wo ich ihn wollte: Unter meiner Kontrolle. Zusätzlich knabberte ich an seinem Hals, hier und da auch ein bisschen doller, was dazu führte, dass der eine seiner Arme, der eben das Regal abgeräumt hat, sich nun umso mehr an mir fest krallte. „Fuck...oh fuck...“, krächzte er leise, aber hörbar angestrengt. Sein Atem ging immer schneller und er seufzte immer öfter, zitterte nun leicht und schnappte nach Luft. Da wir aber schon ein klein wenig Zeitdruck haben dürften, nahm ich nun die Hand von seinem Nacken weg und massierte damit seinen Schwanz nebenher, was ihm buchstäblich den Rest gab. Er spritzte verdammt schnell ab und konnte sich anschließend kaum mehr aufrecht halten. Sein Bein, womit er sich an der Wand hinter mir abgestützt hatte, sackte nach unten und Even selbst rutschte langsam mit dem Rücken an den Fliesen abwärts. Er lehnte mit dem Kopf ebenfalls an der Wand, schaute zu mir nach oben und sah dabei echt geschafft aus. Zufrieden grinste ich und zwinkerte meinem 'Werk' zu, räumte den ganzen runter gefallenen Scheiß wieder aufs Regal und begann mich selbst schleunigst einzuseifen. Einen Moment später kämpfte sich Even auf die Beine und legte seine Arme von der Seite um mich, doch ich brummte unwillig. Nicht, weil ich keinen Bock auf seine Revanche hierfür hätte. Oh nein! Das hätte ich garantiert. Doch bei all dem Stress in den letzten Wochen, konnte ich es mir weder leisten die Schule zu schwänzen noch den Unterrichtsstoff an sich zu verpassen, weshalb das einfach bis heute Abend warten müsste. „Du hast bestimmt noch was übrig, von deinen 10%“, säuselte er in mein Ohr und ich muss zugeben, dass ich unweigerlich kurz über dieses Argument nachdachte, jedoch: „Mag sein, du aber eher nicht.“ „Dann sollte ich mal an den 15% arbeiten, hm?“, probierte er es weiter und so schob ich ihn ein Stück auf Abstand: „Das Ding mit den 15% ist aber, dass du sie dir vorher erarbeiten musst.“ Mit gespielt schmollendem Gesicht verließ er dann die Kabine, somit konnte ich mich ausbreiten und schnell abduschen. Als ich ebenfalls hinaus stieg, fiel mein erster Blick auf die Uhr am Radio: „Shit!“ So schnell ich konnte klemmte ich mir das Handtuch um die Hüfte und zerrte Even hinter mir her über den Flur: „Go, go, go!“ Wenn wir jetzt nicht hin machen, erwischen wir die verdammte Bahn nicht mehr und wir dürfen zu Schule rennen! Weiß nicht, wie Even das alles so locker nehmen kann. Aber immerhin tat er mir den Gefallen und zog sich den eiligen Umständen entsprechend was an. Ich drückte ihm eine Mütze von mir in die Hand, als er tatsächlich anfangen wollte seine nur Handtuch-trockenen Haare vor meinem Spiegel in Form zu bringen. Das kann er nachher in der Pause machen! Ich hätte an der Stelle eher mit seinem üblichen: 'Entspann dich', gerechnet aber er lächelte und sprach: „Du bist verdammt heiß, wenn du gestresst bist.“ Ich verdrehte die Augen: „Echt jetzt?“ Dachte, die Sache in der Dusche eben, hätte ihm erst mal genug... Erleichterung verschafft. Sogleich hielt ich ihm ebenfalls seine Jacke vor die Nase: „Los jetzt!“ Schnell zogen wir im Flur unsere Schuhe an und Eskild stellte sich im Morgenmantel und mit einer Tasse in den Türrahmen der Küche, schlürfte an seinem Kaffee und winkte wie die Queen von England: „See ya, Boys!“ Er war schon dabei sich um zudrehen, als er doch noch mal einen Schritt zurück trat und ergänzte: „Und... macht das nächste mal das Radio aus, wenn ihr aus dem Bad geht. Man hört euch sowieso rumvögeln.“ Entsetzt schaute ich zu Eskild hinüber und er zuckte mit den Schultern: „Die Wände sind dünn. Überall.“ Damit bog er um die Ecke und mein Blick ging zu Even. Ihn störte das offenbar wenig, denn er zuckte ebenfalls mit den Schultern und ging zur Tür hinaus. Wir hechteten zur Haltestelle und sahen schon die Bahn einfahren. Außer Atem stiegen wir ein und ich fluchte: „Fuck, ey...“ „Wenn du mich rangelassen hättest, wärst du deutlich relaxter“, haute Even neben mir mitten im Abteil raus und ich blickte mich erschrocken um. Eine Frau hinter uns musste sich das Lachen verkneifen und den Rest der Anwesenden schien der Spruch nicht wirklich zu interessieren oder sie haben es nicht gehört. Ich räusperte mich verlegen und zischte gedämpft: „Kann sein... Aber ich wäre sicher auch deutlich zu spät zum Unterricht!“ Während der Fahrt sah er mich bedeutungsvoll an und ich seufzte: „Sag einfach, was du sagen willst.“ Even holte Luft und zögerte dennoch einen Moment, bevor er antwortete: „Ich überlege nur, wie ich es schaffe, dass du entspannter wirst.“ „Ich bin entspannt! Total entspannt!“, entgegnete ich dem und er flüsterte: „Ich meine aber... mehr so entspannt, dass du nicht... naja an die Decke gehst, sobald jemand merken könnte, wenn wir irgendwo... rummachen.“ Ich überlegte nun was ich dazu sagen sollte. Schließlich wollte ich ja nicht schon wieder was falsches sagen. Ich wusste es aber, wie so oft, nicht und schaute ausweichend im Abteil umher. Unauffällig strich Even mit seinem Handrücken kurz über meinen. Im ersten Moment zog ich meine Hand weg. Merkte aber auch gleich wie bescheuert das war, weshalb ich seine Hand ergriff und sie festhielt, bevor ich flüsterte: „Ich weiß nicht. Vielleicht... will ich einfach mein Privatleben selbst erst mal komplett auf die Reihe kriegen... bevor alle Welt meint sich einmischen zu müssen.“ Unsicher sah ich zu Even und dieser lächelte mich verständnisvoll an: „Okay.“ Die Bahn hielt, er ließ mich los und wir stiegen nacheinander aus. Kurz vor der Straße die zur Schule führte, fragte er mich: „Hast du... einen Stift und einen Block für mich, den ich mir leihen könnte? Alles andere hab ich im Spind.“ „Ja.. natürlich“, entgegnete ich dem, setzte meinen Rucksack ab und holte einen meiner Blöcke hervor, gab ihm ein paar Stifte und legte ein paar Kronen oben drauf: „Damit du für die Pause was hast...“ Block und Stifte nahm er an, das Geld steckte er in meine Jackentasche: „Danke. Ich bin schon groß“, lächelte Even, sah sich dann kurz um und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Während ich meinen anderen Krempel wieder einpackte lief er rückwärtsgehen los und sagte: „Ich geh lieber schon mal vor, nicht dass man uns noch zusammen sieht.“ Er zwinkerte und wandte sich anschließend um, lief in schnellen Schritten weiter. Man sollte meinen, dass mir das recht wäre... aber irgendwie war es das nicht... So ganz tief drinnen jedenfalls nicht. Oberflächlich gesehen.. hatte er recht. Leider... Dennoch beeilte auch ich mich ins Schulgebäude zu kommen, es war echt schweinekalt draußen und meine Haare unter dem Cap waren auch nicht wirklich trocken. Ich sag ja... Duschen am Morgen ist einfach nicht mein Ding. Mir blieben auch den ganzen Tag über in den Pausen nur verstohlene Blicke, debiles Grinsen und Zwinkern mit ihm, wenn niemand anderes hinsah. Bis mich in der letzten Doppelstunde für heute eine Nachricht von Even erreichte: Die Sache, die du heute morgen in der Dusche gemacht hast. Verdammt. Ich musste breit grinsen, als ich das las und fragte völlig neutral: Was ist damit? Es dauerte einen Moment bis ich seine Antwort bekam: Ich kann mich nicht konzentrieren. Hab Englisch. Und 'ne Latte. Nun, ihm schien es demnach gefallen zu haben. Weshalb ich vorschlug: Triff mich nach der Schule, dann mach ich's noch mal. Even hatte angebissen, denn er schrieb sofort zurück: Wann bist du fertig? Mein Blick fiel automatisch auf die Uhr, auch wenn da nicht steht, wann ich Schluss habe. War halt so ein Reflex. 15:35, ließ ich ihn wissen und von ihm kam: Warte in der Kaffebrenneriet* auf dich. Mann meines Lebens. War klar, dass er mich damit necken wird, weshalb ich dem ein Hahaha entgegenbrachte und dann ergänzte: Shut up, mit Herzchen. Hab ich hier echt gerade ein Herzchen versendet? Hin und wieder ein Emoji, oder Smiley wenn's wichtig ist. Aber Herzchen? Oh man... Als der Unterricht endlich rum war, machte ich mich wie verabredet auf dem Weg zum vereinbarten Ort und hoffte noch in Ruhe einen Kaffee vorher trinken zu können, doch Even stand schon mit zwei Coffee to go vor der Ladentür und hatte es besonders eilig zu mir zu kommen. Er hatte auch seinen Rucksack dabei, den er vorhin nicht hatte, weshalb ich fragte: „Warst du zu Hause?“ „Wir hatten eine Freistunde. Die hab ich sinnvoll genutzt“, erklärte er lächelnd und ich hetzte ihm hinterher: „Sinnvoll, ja..?“ „Ja. Ich hab nur... ein paar Sachen erledigt und was zusammen gepackt. Ich hab nicht ohne dich angefangen... Falls du Angst hast“, erklärte er amüsiert und ich brummte: „Ich hab eigentlich mehr Angst meinen Kaffee zu verschütten... Machst du das öfter? So im Rennen Kaffee zu trinken?“ Er drehte sich zu mir um: „Würdest du auch... wenn du wüsstest, dass du da...wo es hingehen soll, das kriegen kannst... was du die ganze Zeit schon haben willst.“ Daher wehte der Wind also. Er war wirklich verdammt heiß drauf, die Sache von heute morgen zu wiederholen. Wenn allein sein Anblick dabei nicht schon so ein sehenswertes Schauspiel wäre, würde ich ihn ja auch mal zappeln lassen, aber wer pisst sich schon selbst gern ans Bein? Even lief nun rückwärts weiter, was lustig aussah und ihn etwas langsamer machte, aber es gab mir die Zeit, wenigstens mal am Kaffee zu nippen. Er schmeckte süß und... verdammt schaumig. „Was ist das?“ fragte ich ihn, hielt meinen Becher hoch und der vor mir gehende antwortete grinsend, mit wippenden Augenbrauen: „Latte.“ Und wie er dieses Wort betont hatte. Reden wir eigentlich noch vom Kaffee? Nun... ja. Was soll ich sagen? Bei mir zu Hause angekommen, verzichtete Even auf den Teil mit der Dusche und fiel gleich in meinem Zimmer über mich her. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war er heute kaum zu bändigen in seiner Gier. Ich gab ihm was er wollte. Er hatte dafür sogar Gleitgel gekauft, wie ich feststellte. Zwar musst ich bei dessen Anblick im ersten Moment schlucken, da ich mir nicht ganz sicher war, inwiefern er vor hat jetzt und hier zur Sache zu schreiten, aber er wollte scheinbar wirklich nur eine Wiederholung von heute morgen. Und die bekam er. Ohne Hektik und Stress. Und ich ließ es mir auch nicht nehmen, ihn dabei ab und zu hin zu halten. Ein wenig sadistisch, ich weiß, aber Even beschwerte sich nicht. Im Gegenteil, ihm schien im Moment alles recht. Nun hatte ich auch die Zeit und Ruhe für eine Revanche von seiner Seite. Er fragte mich wie ich diese Revanche wollte, was mir ziemlich peinlich war zu beantworten und mir einen glühenden Kopf verschaffte. Außerdem war ich mir unsicher, ob ich mich genug entspannen würde, dass er das was ich mit ihm gemacht habe, auch bei mir machen könnte. Aber Even beschloss nach meinem schweigsamen Zögern und meinem roten Kopf spontan seine BJ-Künste zu verfeinern. Nach dem ganzen Rumgevögel war ich schon ziemlich geschafft, weshalb ich mich nur schwer dazu aufraffen konnte, mir wieder was anzuziehen, da ich leider nicht einfach im Bett bleiben konnte, sondern noch was für die Schule machen musste. Even tat mir jedoch den Gefallen und blieb nicht einfach nackt und verlockend im Bett liegen, sondern verhüllte ebenfalls seinen sexy Körper, damit ich mich konzentrieren konnte. Ein offenes Fenster und frische kühle Luft sollte meine Hirnzellen wieder in Gang bringen, weshalb ich mir noch einen Pullover überzog und meinen Schulkram hervor holte. Kollegial, wie ich bin, ließ ich Even derzeit Fifa zocken: „Hier. Damit du mal... irgendwann... in ferner Zukunft... die Chance hast auf faire Weise zu gewinnen.“ Er giggelte, als er den Controller entgegen nahm und raunte: „Meine Weise macht aber mehr Spaß.“ Auch ich musste lachen: „Du kannst doch aber nicht jeden einfach... flachlegen, wenn er dich nicht gewinnen lässt, Even!“ „Nein?“, grinste er und ich schüttelte entschieden den Kopf: „Nein!!“ Mein Handy kündigte den Eingang einer Nachricht an und ich warf einen Blick drauf. Von Papa, und er schrieb mir scheinbar gestern Abend schon: Kannst du mir wegen dem Konzert schreiben? Freitag 9. Dezember, 20:30 Uhr. Und heute fragte er noch mal nach. Shit. Hatte ich völlig vergessen. Hab aber eigentlich auch nicht wirklich Bock mir das reinzuziehen. Ich denk noch mal drüber nach, eh ich absage und ein schlechtes Gewissen habe oder nur wegen eben diesem dann doch zusage. Noch eh ich einen Gedanken fassen könnte, klopfte es an der Tür. „Vögelt ihr gerade?“, rief Eskild von draußen. Er wartete diesmal sogar, bis Even ihm antwortete: „Nein. Sind fertig.“ Mein Blick ging sofort zu ihm und ich hörte ihn amüsiert flüstern: „Fürs erste?“ Ich stieß sachte mit dem Fuß an sein Knie, als mein Mitbewohner vorsichtig eintrat und ich ihn abwartend ansah, bevor er fragte: „Ehm... Ich hab heute Waschtag. Ich schaff meine Wäsche heute aber nicht mehr uuund... wollte fragen... ob ich deinen morgen nutzen kann.“ „Sicher“, antwortete ich und hoffte, dass es das gewesen ist, doch Eskild schien ganz verzückt von uns. Er holte sein Handy hervor und sagte: „Kommt, rückt mal zusammen. Ihr seid so süß!“ Ich verdrehte die Augen, doch Even war dafür zu haben. Deshalb ließ ich mich breitschlagen und setzte mich neben ihn, ans Kopfende meines Bettes. Er legte die Arme um mich und strahlte wie ein explodierter Atomreaktor. Ich versuchte daher ebenfalls zu lächeln und legte meine Hand auf seinen Arm. Als Eskild seine Bilder hatte, ließ er uns auch endlich wieder in Ruhe und verschwand mit den Worten: „Ich könnt euch knuddeln!“ Even fand auch das scheinbar witzig, bevor er sein eigenes Handy zückte und sagte: „Komm, wir machen auch welche!“ Eigentlich wollte ich mal was für die Schule tun und nicht Fotos knipsen, doch wer kann diesem Typen schon irgendwas abschlagen? Nur war Even kein besonders geschickter Fotograf, ständig waren Daumen auf dem Bild oder es war verwackelt oder nur die Wand drauf. „Gib her das Ding!“, sprach ich und entriss ihm sein Telefon, machte damit ein paar Bilder von uns und gab es ihm wieder: „Noch viel zu lernen du hast!“ „Alles klar, Meister Yoda“, lachte er und besah sich die Werke, während ich mich endlich mit meinem Schulkram hier beschäftigen konnte. Nicht, das ich wirklich weit kam, denn Even schlief auch diese Nacht hier. Was mich eigentlich nicht im geringsten störte, doch ich kam dadurch einfach zu nichts. Dienstag, 29.11.2016 – 12:55 Uhr Als ich am Morgen meinen ziemlich unangetasteten Krempel für die Schule wieder in den Rucksack stopfte und dabei feststellte, dass ich 'ne wichtige Abgabefrist in Bio beinahe verpennt habe, ließ ich alles andere stehen und liegen, schüttete mir einen brühend heißen Kaffee hinter und sprintete zur Schule. Even zog zwar folgsam mit, aber er hatte auch keine Chance mich zu bremsen. Ich musste so schnell wie möglich in den Klassenraum und meinen Text tippen. Eilig schrieb ich, dort angekommen, was ich für diese Aufgabe brauchte und war auch fast fertig, eh der Unterricht begann, als eine Nachricht eintraf. Wieder mein Vater: Isak! Es reicht jetzt! Ich habe seit Tagen versucht dich zu erreichen. Ich weiß, du bist sauer auf mich und wahrscheinlich meinst du, dass ich feige bin, weil ich Mama verlassen habe, aber ich kann ihr nicht helfen. Ich hoffe eines Tages verstehst du es. Ich versuche es, so gut ich kann. Einen Scheiß tust du... Genervt davon scrollte ich unsere vorherigen Nachrichten hoch, wobei mir auffiel, dass ich auch ihm nicht wirklich viel zusagen gehabt hatte, in letzter Zeit. Weshalb ich beschloss mit besserem Beispiel voran zu gehen und gleich noch eine eigene Sache dabei droppen zu lassen: Gut. Ich geh mit dir zum Weihnachtskonzert. Bringe meinen neuen Freund mit, er heißt Even. Das ist ein Jungenname. Fertig. Deutlicher geht’s nicht. Wenn er mich jetzt immer noch dabei haben will, gut. Wenn nicht... halt nicht. Auch wenn ich leicht angepisst war, wegen ihm und der ganzen Nummer mit Mama, so war es mir dennoch nicht völlig egal was er über Even denkt. Weshalb ich noch einen Moment auf mein Telefon starrte und entweder einen Anruf oder eine weitere Nachricht erwartete. Da mein Handy aber vorerst ruhig blieb, tippte ich weiter an meinem Laptop, bis es doch wieder piepte und ich das Ding in die Hand nahm. Etwas nervös las ich: Verstehe nicht ganz ob du jetzt Witze machst? Für einen Moment wurde mir mulmig beim Lesen, doch da war eine Schreibbubble, die vermuten ließ, dass noch etwas kommen würde. Und da flog auch schon die nächste Mitteilung von ihm ein: Wenn du jetzt einen Freund hast, ist das wirklich sehr schön Isak, ich will ihn gerne treffen, aber du weiß wie Mama ist, sie ist sehr schnell gestresst. Was soll das jetzt? Ist meine Mutter jetzt an allem schuld? Weil sie wegen ihrer religiösen Weltanschauung Even nicht bei diesem bescheuerten Konzert haben wollen könnte? Genervt verdrehte ich die Augen und wollte ihm Schreiben: What eve..., brach jedoch die Nachricht ab und legte das Telefon weg. „Hallo!“, vernahm ich Sanas Stimmen mit einem mal neben mir. Wenn sie und die anderen schon da sind, wird langsam die Zeit knapp, bis der Unterricht beginnt und unsere Lehrerin den Scheiß hier haben will. Ich tippte also konzentriert meine verpennte Aufgabe weiter und begrüßte auch sie kurz angebunden: „Hallo.“ Sie setzte sich neben mich und fragte: „Hast du Aufgabe vergessen?“ Großartige Beobachtungsgabe, Sana. „Ja“, antwortete ich also auf das Offensichtliche und wollte nur noch den Mist hier hinter mich bringen. Einen Augenblick später sprach mich Sana erneut an: „Hast du... den Link gesehen, den ich dir gesendet habe?“ „Mhm... nein... Was war das?“, hakte ich nach. Nicht, dass ich noch irgendwelche Aufgaben völlig vergessen hab. Was ja in letzter Zeit durchaus möglich war. „Ach, das war nur ein Link zu so 'nem Artikel“, teilte sie mir mit und noch immer konnte ich nicht viel damit anfangen: „Hm... Okay, worüber war der?“ Sie ließ sich Zeit, eh sie zu erklären begann: „Nur so... Forschungen, die gemacht wurden, über... eh... Evolution... uuund... Homosexualität.“ Diese Aussage veranlasste mich nun doch dazu, mein Tippen für einen Augenblick zu unterbrechen und ihr Aufmerksamkeit zu widmen, so wie sie auch mir nun in die Augen sah. Oh Gott, was kommt da jetzt? Schnell schaute ich wieder weg und schrieb weiter. So tuend, als wäre das das normalste Thema über welches sie mit mir reden könnte. Sana setzte jedenfalls ihre Ausführung fort: „Ich hab nachgedacht, über die... Diskussion, die wir hatten... vor einiger Zeit. Und... ich liege ja sehr selten falsch, aber... eh... es zeigte sich, dass ich falsch lag... in dieser Diskussion.“ Aha, falsch also. Wäre ja womöglich nicht das erste mal. Ich hörte erneut auf zu tippen und ihr weiter zu, als sie fortsetzte: „Ähm... weil... Homosexualität spielt eine... Ja, sie hat eine natürliche Funktion in der Evolution, und... da gibt’s haufenweise neue, interessante Forschungen drüber.“ Ich musste sogar ein wenig lächeln, weil ausgerechnet Sana sich bei dem Thema schlau gemacht hat und Fehler zugibt, obwohl sie niemand dazu gezwungen hat. Das bedarf auch Mut auf seine eigene Weise. „Also... ich lag falsch“, ergänzte sie abermals. Ich dachte einen Moment drüber nach, was sie sagte. Wenn Sana hinsichtlich dessen irgendwelche religiös begründeten Argumente gegen Homosexualität außer Acht lassen kann, dann vielleicht auch meine eigene Mutter. Darum entschloss ich mich sie zu fragen: „Was ist dann mit... dem Islam? Gibt's da auch irgendwas neues zu berichten, oder... noch das selbe?“ Abermals schaute ich zu ihr und wartete ihre Antwort ab. Auch Sana schaute mich wieder direkt an, bevor sie tief Luft holte und diesmal begann sie viel sicherer zu sprechen: „Islam sagt das gleiche wie immer. Dass alle Menschen, auf dieser Welt, gleich viel wert sind. Und das niemand verleumdet, gekränkt, beurteilt oder lächerlich gemacht werden sollte. Wenn du also hörst, dass jemand Religion dafür benutzt, um seinen Hass damit zu argumentieren, hör nicht auf die. Weil Hass nicht von Religion kommt, es kommt von Furcht.“ Sanas Worte bewegten mich tatsächlich. Sie ließen mich hoffen, dass die Welt und meine Mutter mich vielleicht akzeptieren könnte. Und ich mich damit auch selbst, vollends. „Lasst uns den Unterricht damit beginnen, dass mir jeder seine Aufgabe per E-Mail sendet“, drangen die Worte unserer Lehrerin an mein Ohr und so wurde mir bewusst, dass mir noch zwei drei Sätze fehlten, eh auch ich was senden konnte, und so arbeitete ich so schnell ich konnte den Rest ab. „Danke“, flüsterte ich der neben mir Sitzenden noch schnell zu, während ich eilig in die Tasten hämmerte. Als einer der Letzten schickte ich dann diese Mail und atmete erleichtert durch. Das ging gerade noch mal gut, aber ich müsste echt aufpassen, dass ich wirklich nicht noch etwas vollkommen vergeige, weil ich nur noch eine Sache im Kopf hab. Even schlug daher freiwillig, wenn auch etwas wehmütig vor, heute zu Hause zu schlafen und auch selbst ein wenig von seinem eigenen Schulkram aufzuarbeiten. Da ich somit tatsächlich mal mit meinem Mist voran kam, fiel mir auch auf, dass diesen Freitag ein Physiktest sein wird und ich keinen Plan hatte was da abgehen soll. Mal wieder. Diesmal könnte mir Sana nicht dabei helfen, sie schreibt den Test zeitgleich, aber in einem anderen Raum. Shit... Deshalb verbrachte ich diesen Abend mit einigen kleineren Sachen, die ich für Mittwoch und Donnerstag im Unterricht brauchen würde, eh ich mich morgen nach der Schule komplett auf Physik konzentrieren würde. Wobei Konzentration echt schwer fiel. Denn ich vermisste Evens Nähe, jetzt wo er nicht da war und konnte eigentlich auch nur daran denken wie schön dieses lange Wochenende mit ihm war. Verdammt, Isak! Fokus! Und zwar auf den Scheiß hier vor dir und nicht die Erinnerungen im Bett...oder in der Küche... oder in der Dusche... Jesus Christ! Das ist echt soviel schwerer als erwartet. Die Nacht ohne Even war irgendwie leer, aber wahrscheinlich nötig, um mich daran zu erinnern, dass es auch ein Leben vor ihm gab, wo ich meine Angelegenheiten auch regeln konnte. So kam ich am Mittwochnachmittag gerade aus der Schule nach Hause und setzte mich mit dem Physik-Scheiß aufs Bett, als ich mein Handy piepen hörte. Ich wollte mich nicht ablenken lassen und ignorierte es zunächst, doch es folgten innerhalb kürzester Zeit immer mehr Benachrichtungstöne, die mich dann doch neugierig machten. Seufzend schnappte ich das Ding und sah nach was da abging. Der WG-Chat. Eskild schrieb: Seht euch diese Zwei an. Darunter eines der Bilder, die er von uns gemacht hatte. Linn wollte daraufhin wissen: Ist Isak jetzt auch schwul? Wie machst du das nur Eskild? Auch Noora gab ihren Beitrag dazu: Sie sind heiß. Wirklich damit gerechnet hätte ich jetzt nicht, aber noch weniger, dass Linn zustimmt: Ja. Ich meine... das ist ja wirklich schön und gut, dass meine Mitbwohner der Sache aufgeschlossen sind aber, eine Sache musste ich dazu noch los werden: Poste es nicht irgendwo anders. Wir sind nicht offiziell oder so. Eskild zeigte sich einsichtig: Nee nee, selbstverständlich nicht. Ich hatte schließlich nicht mal mit Even darüber geredet ob, und wie offiziell das mit uns nun ist. Und auch ich brauchte da wohl noch etwas Zeit. Immerhin war er erst am Freitag hier aufgeschlagen und wir haben eigentlich mehr rumgevögelt und gezockt und allen anderen Mist gemacht, als zu klären was wir sind. Ja, ich hab ihn als Mann in meinem Leben bezeichnet, aber eigentlich ist es mir nur so rausgerutscht, ohne dass ich wirklich drüber nach gedacht habe, was das für uns beide bedeutet. Nichtsdestotrotz meinte ich es aber auch ernst. Sehr ernst. Okay. Physik! Das hat jetzt erst mal Vorrang. Etwa zweieinhalb Stunden klappte es auch ganz gut mich zu konzentrieren und mir einiges davon schon in den Schädel zu prügeln. Bis... ja bis es Even offenbar nach meiner Aufmerksamkeit verlangte. Mein Telefon piepte erneut und ich warf einen Blick drauf, was er schrieb: Pick it pack it fire it up come along and take a hit from the bong. Put the blunt down just for a second. Don’t get me wrong its not a new method. Inhale exhale. Während ich grübelte, ob die ersten sieben Worte sich auch nur ums Rauchen drehen würden, oder gar eine gewisse Zweideutigkeit herauszulesen ist, hatte ich auch eine Ahnung was Even gerade tun könnte. Kiffen, und sich guten alten Hip Hop reinziehen. Bis die nächste Nachricht eintraf: Ich mag mein eigenes Bett nicht. Weshalb ich ihn fragte: Was ist falsch damit? Ich musste grinsen, als ich seine Antwort las: Ich hab mich jetzt nur an deines gewöhnt. Wann bist du fertig damit für deinen Test zu lernen? Ich hab den am Freitag und bin gefickt. Hänge so hinter her, gestand ich. Hatte ja vorm letzten Test schon Schwierigkeiten, weshalb ich hier echt was tun musste und mich nicht auf Sana verlassen konnte. Soll ich dir helfen?, wollte er wissen und da ich mir vorstellen konnte, wie die Praxis aussehen würde, wenn Even 'mir hilft' schrieb ich: Hahaha. Er schien es jedoch schon ernst zu meinen, denn er antwortete: Du musst bedenken, dass ich in der 3. Stufe bin. Ich kann viel mehr als du. Vor allem kannst du mich vom Lernen abhalten... Hahaha, du weiß nichts über Physik, oder?, hakte ich vorsichtshalber nach, nur um sicher zugehen, dass wir hier wirklich nicht über seine oder meine Anatomie reden. Wie schwer kann das schon werden? Hatte Physik in Elvebakken, war seine Antwort darauf und im Zuge dessen fiel mir wieder ein, dass er mir nie viel von damals erzählt hatte. Zum Beispiel seine Freunde dort. Immerhin hatte dieser Typ; Mikael, in dem Interview mit Even, ihn als seinen 'best Buddy' bezeichnet. Schnell suchte ich eben dieses Interview heraus und verlinkte es ihm, mit den Worten: Physik und Medien? Nun dauerte es einen Moment, eh er zurückschrieb: Hahaha. Stalkst du mich? Ich atmete tief durch und entgegnete dem: Ja. Wer ist Mikael? Auch jetzt dauerte es einen Augenblick, bis ich was lesen konnte und das gefiel mir gar nicht: Der vorherige Mann meines Lebens. Autsch... Dreckskerl, antwortete ich und wusste nicht, ob ich nicht ein klein wenig sauer sein sollte. Doch Even schrieb: Nee, du bist der einzige. Ich schickte ihm ein Herzchen. Mit 'ner Eifersuchtsnummer wollte ich nicht kommen und sowas wie 'Danke' fand ich jetzt irgendwie auch nicht angebracht... Aber vielleicht kann er mir ja wirklich ein bisschen helfen... in Physik! Gerade, als ich darüber nachdachte, flog eine weitere Meldung ein: Ok, hab keine Zeit mehr mit dir zu plaudern. Werde duschen. Wenn er das jetzt tut, kommt er sicher nicht mehr zu mir, also... entschloss ich mich kurzerhand zu: Don't. Der Gedanke eben, oder eher die Sehnsucht danach, dass Even wieder bei mir sein könnte... wurde immer größer. Er schien nicht ganz zu verstehen, was ich wollte: Huh? Was? Wag es dir jetzt zu duschen! Fuck it. Komm zu mir. Womöglich hatte ich damit eben das Todesurteil für meinen Physiktest abgesendet. Aber was soll ich machen? Wenn ich jetzt die ganze Zeit darüber nachdenken muss, wie gerne ich ihn jetzt hier bei mir hätte, kann ich meine Konzentration in die Tonne treten. Und vielleicht kann Even mir ja doch helfen. Wobei... was ihn betrifft ist mir echt nicht mehr zu helfen... Er schrieb jedenfalls nicht zurück. Vielleicht war er ja doch schon unter der Dusche. Und ich müsste den restlichen Abend damit verbringen unkonzentriert vor meinen Blättern zu sitzen und mir zu wünschen, er wäre hier. Manchmal frage ich mich, was ich eigentlich vor Even mit meinem Leben angefangen habe. Serien geguckt. Gezockt. Beziehungen abgefuckt... „Shit...“, murmelte ich vor mich hin und fischte meine zerknitterten Notizen vom letzten Test hervor, um ungefähr abschätzen zu können was diesmal wohl weniger drankommen wird. Konzentration! Als ich dann, nach mehreren Anläufen, endlich gerade so schön dabei war die ersten Absätze des ersten Themas in einem der Bücher zu lesen und zu verinnerlichen, klingelte es an der Tür und ich hielt erstarrt inne. Ist er das? In Windeseile stand ich vom Bett auf und hechtete aus meinem Zimmer in den Flur, öffnete per Knopfdruck unten die Haustür, während ich oben die Wohnungstür aufriss. Nur mit Socken lief ich ins Treppenhaus und lauschte den großen nahenden Schritten auf den Stufen. Je näher diese Schritte kamen desto höher schlug förmlich mein Herz und als ich Even endlich um die Ecke biegen sah, lief ich ihm etwas entgegen. „Hallo“, begrüßte er mich freudig lächelnd, doch ich sparte mir sämtliche Worte und knutschte ihn mitten im Treppenhaus. „Oha... du schmeißt uns gleich die Treppe runter“, merkte Even an, weshalb ich von von ihm abließ, ein wenig verschämt über meine Freude ihn zu sehen und grinste: „Hi.“ Ich drehte mich rum und stieg die paar Stufen wieder hinauf. Er folgte mir auch direkt in Wohnung und an der Tür sah man schon meine Mitbewohnerinnen stehen. „Hi!“, begrüßte Even die beiden, zog die Schuhe aus und reichte zuerst Noora höflich die Hand, bevor er bei Linn stehen blieb: „Ich glaube... wir kennen uns noch nicht? Even.“ Linn konnte sich ebenfalls nur ein überrumpeltes: „Hi“, abringen und schien von seiner Präsenz, für ihre Verhältnisse, hin und weg zu sein. „Wir... eh.. werden... Wir wollen für Physik lernen!“, erklärte ich und fasste an Evens Handgelenk, um ihn in mein Zimmer zu zerren. Noch eh irgendwelche blöden Kommentare kommen konnten. Hinter uns schloss ich die Tür ab und küsste ihn kurz aber heftig. „Physik, ja?“, lächelte er und ich begann ihm ein paar seiner Klamotten-Schichten zu entwenden: „Sort of...“, entgegnete ich dem und schob ihn zu meinem Bett hinüber, wischte meine Zettelwirtschaft ganz in die Ecke vom Fußende und machte ihm klar, wo ich ihn haben wollte. „Sieht nicht danach aus“, stellte Even fest und ich sprach an seinen Lippen: „Ich mach nur Pause...“ „Du hast nicht mal angefangen... oder?“, giggelte er und ich rechtfertigte mich: „Ich konnte mich nicht konzentrieren...“ „Hast du... mich etwa vermisst?“, flüsterte er zwischen zwei Küssen, doch ich antwortete darauf nicht, legte meinen Kopf auf seinen Oberkörper und spürte seine Wärme. Und eine innere Ruhe, die sich langsam ausbreitete. Es war nicht mal so, dass ich unbedingt jetzt mit ihm vögeln wollte oder so was. Aber ich war einfach so... süchtig.. nach dem Gefühl was er mir gibt, wenn er bei mir ist. Wir lagen einfach eine ganze Weile da und genossen dieses Gefühl. Diese zarten Berührungen, Küsse und Nasenstupser erinnerten mich daran, als er das erste mal hier bei mir war. Es fühlte sich an, als wäre das schon ewig her, weil soviel Scheiß inzwischen passiert ist. Sind wir nun eigentlich irgendwie... zusammen? Nachdenklich hob ich meinen Kopf und sah ihn an. Er schaute in meinem Gesicht umher, offenbar ein wenig unschlüssig. „Lernen?“, entschloss er sich nun offenbar mich zu fragen und lächelte dabei. Ich ließ meinen Kopf wieder auf seine Schulter sinken und brummte: „Mhmkay“..., richtete mich dann doch unwillig auf und setzte mich im Schneidersitz aufs Bett. Tief durchatmend fing mal wieder an meine Zettel zu sortieren. Even beugte sich zu mir und massierte meine Schulter, als ich schnell wegrutschte: „Nicht anfassen! Das endet nur wieder... Du weißt schon.“ Ich hörte ihn auflachen, dann krallte er sich einige meiner Blätter: „Na mal sehen.“ Okay. Wie sagt er immer? Null Stress. Zur Not kann ich morgen auch noch lernen, wenn ich jetzt nicht alles auf die Kette kriege. Fangen wir also geschmeidig und ohne Druck an. „Hier. Nimm zuerst die... und alles was dazu gehört. Dann mach mit dem anderen weiter“, nahm Even die Sache offenbar fast schon ernster als ich und so drehte ich mich irritiert zu ihm. Er zeigte auf etwas: „Gib mir mal den Stapel da.“ Ich gab ihm was er wollte und las dann die Blätter durch, welche mir eben gerecht wurden. Der hinter mir Sitzende studierte meine Bücher und kritzelte ein paar Absätze ein, wie ich feststellte, als ich sie zusehen bekam. „Bis dahin...“, Even tippte mit dem Bleistifte auf den letzten Abschnitt und beendete seinen Satz: „..bin ich mir ziemlich sicher, dass das dran kommen wird.“ „Und der Rest hier drüben nicht?“, fragte ich und er wich meinem Blick aus: „Kann sein. Ich war... krank... und konnte den letzten Teil nicht mitschreiben. Das waren zwei geteilte Tests, in Bakka. Und bei euch... offenbar alles zusammen.“ Ich nickte und beschloss vorsichtshalber mir den Rest wenigstens mal anzusehen, bevor ich ganz unwissend an die Sache gehe. Even legte sich neben mich auf dem Bett lang und stand für meine weiteren Fragen zur Verfügung. Es ging auf jeden Fall schneller, wenn Jemand einem Hinweise gibt, als wenn man die Antworten selbst irgendwo her suchen muss. Die Stunden verstrichen und ich war gerade so richtig gut dabei, als ich spürte, wie mir das Cap vom Kopf entwendet und durch meine Haare gewühlt wurde. Er massierte meinen Nacken und ich brummte, leider schon sehr davon angetan: „Was hab ich übers Anfassen gesagt?“ „Mach 'ne Pause, du Genie“, vernahm ich es von ihm, während seine wohltuenden Finger dafür sorgten, dass ich ein und den selben Satz fünfmal anfing und als ich es endlich mal bis zum Ende schaffte, schon wieder vergessen hatte wie der Anfang war. „Wenn ich ein Genie wäre... müsst ich hier nicht sitzen...“, schnurrte ich förmlich und ließ mich schräg nach hinten kippen. Mein Kopf landete auf seinem Bauch und wurde nun beidhändig gekrault. Ich hatte überall so eine krasse Gänsehaut. „Fuck“, fluchte ich leise, denn mir wurde bewusst: „Ich krieg davon 'ne Latte...“ „Heißt das, ich soll aufhören... oder... weiter machen?“ „Weiter machen! Definitiv...“, entschied ich und könnte glatt wegpennen. Ich drehte mich auf die Seite und schob dabei mit dem Kopf auf seinem Bauch sein Shirt hoch. Evens nackte Haut war zu sehen und ich strich vorsichtig darüber. Er zuckte: „Das kitzelt.“ Ich rutscht etwas höher und legte noch mehr Haut frei, streichelte über seinen Oberkörper und bemerkte wie seine anfangs flache Atmung immer tiefer wurde. Er hielt den Atmen an, als ich meinen Kopf anhob und mit einer Mischung aus küssen und lecken, vom Brustbein abwärts wanderte bis zum Bund der Hose. Auch das Kraulen an meinem Kopf hatte aufgehört und setzte sich erst fort als ich zu ihm aufsah. Noch einmal rückte ich etwas höher damit ich Even küssen konnte und er schien fast schon drauf gewartet zu haben. Er stubste mich mit der Nase an und begann mich gleich ziemlich heftig knutschen. Okay... ich bin auch für 'ne Pause..! Meine Finger fuhren indessen weiterhin über die freigelegte Hautfläche und als ich ein Stück runter in seinen Schritt wanderte schnaufte er förmlich in den Kuss, eh er ihn unterbrach. „Verdammt enge Jeans“, merkte ich an und begann den Knopf zu lösen. Even atmete tief ein und flüsterte: „Ich hatte auch nicht vor wieder hier zu sein und... an Platzmangel zu leiden.“ „Und warum bist du dann hier?“, flüsterte ich, als der Knopf aufsprang und er eben so leise sprach: „Ich kann nicht anders... Wie du siehst... “ Ich beugte mich über ihn und begann seinen Hals zu küssen, während meine Finger langsam den Reißverschluss öffneten und sich die Beule in seiner Shorts hervor drückte. Seine Hand in meinen Haaren richtete nur noch mehr Chaos auf meinem Kopf an. Ich blickte an ihm abwärts und betrachtete nachdenklich sein bestes Stück. Vorsichtig tupfte ich meine Lippen auf seinen Bauch und wiederholte mein Tun von eben bis zum Bund seiner Shorts. Sein Körper zuckte erneut. Es ist nicht so, dass ich die Sache mit dem Blowjob nicht machen wollen würde, oder Angst davor hätte. Und wenn, dann war es allein die Angst zu versagen. Die war dafür umso größer. Evens Finger kraulten noch immer meinen Kopf und so sah ich unschlüssig zu ihm, eh ich mich durchringen konnte zu fragen: „Kann... ich... irgendwas falsch machen...?“ Seine Augenbrauen wanderten fragend in die Höhe, also deute ich mit einem Blick auf seinen Schritt: „Dabei.“ Er schien nun zu wissen was ich meinte und lächelte: „Beißen? Das... würde ich jetzt nicht so cool finden.“ Ich verdrehte die Augen: „Du weißt, was ich meine...“ „Ja, tu ich“, grinste er und ergänzte dann leise: „Aber, nein... kannst du eigentlich nicht.“ Ich kaute nervös auf meinen Lippen und gestand: „Ich hab... das noch nie gemacht... vor dir.“ „Das konnte ich mir denken“, entgegnete er mir und legte nun sein andere Hand an meinen Kiefer, dirigierte mich zu sich hoch und wollte mich küssen. Ich ließ mich darauf ein, war jedoch weiterhin unschlüssig. Immerhin hatte ich die Sache irgendwie.. ins Rollen gebracht und wollte jetzt nicht tatenlos bleiben. Sachte legte ich meine Stirn auf seiner ab und schloss die Augen. Als Evens Daumen über meine Wange strich, schaute ich ihn an und hörte ihn flüstern: „Kein Stress, Okay? Ich erwarte nichts.“ „Ich dachte nur, weil du... bei.. mir...“, stammelte ich und wurde mit einem Kuss unterbrochen: „Ich mach das, weil ich das machen will, nicht weil ich glaube, es tun zu müssen.“ Ich schluckte. Wieder fuhren seine Finger durch mein Haar und kämmten es nach hinten, nur damit es wieder nach vorne fiel. „Ich liebe deine Locken“, lächelte Even und bevor er meinem Blick auswich und ebenfalls gestand: „Ich hab das... so, vor dir, auch noch nicht gemacht...“ Was irgendwie beruhigend war zu hören. Nun konnte ich mich zu einem Lächeln hinreißen lassen und küsste den halb unter mir Liegenden. „Obwohl... ich deine Technik doch sehr.. vielversprechend finde“, giggelte er plötzlich aus dem Kuss heraus und so zog ich irritiert die Augenbrauen zusammen: „Huh? Meine Technik?“ Even nickte grinsend: „Oh ja.“ Ich stand auf dem Schlauch und wich ein Stück zurück: „What?“ Er schaute an mir vorbei zur Decke und leckte sich über die Lippen, bevor er zu erklären begann: „Du... kennst doch sicher dieses Jodel-Ding... für die Schule?“ „Dieses Nissen-Hookup Ding?“, hakte ich nach und er nickte. „Ja. Was ist damit?“, wollte ich wissen und Even sprach: „Naja... da hat jemand... was gepostet.“ „Ja... das passiert öfter...?“, entgegnete ich dem, denn für gewöhnlich besteht Jodel aus Postings. „Da war ein Link... zu 'nem Video. Uuund das hab ich mir angesehen. Weil... es ging um... Also, da waren diverse Mitschnitte von Partys...“, erzählte er und noch immer konnte ich nicht wirklich viel damit anfangen, wartete also ab, was da kommen mag. „Das waren die Leute aus deiner Stufe, vor 'nem Jahr oder so... und... ich hab auch dich gesehen. Rotes Hemd und... mit einer Flasche...*“, zählte er auf und so ganz langsam ging mir ein Licht auf. „Oh f...“ Ich versteckte meinen plötzlich verdammt heiß werdenden Kopf zwischen Evens Hals und seiner Schulter, als ich murmelte: „Das hast du gesehen?!“ „Oh ja... Ouuhh jaa. Das hab ich!“, antwortete er und legte seine Arme um mich. Oh Gott, ist das peinlich... „Ich hab es mir sogar sehr oft angesehen. Ich konnte einfach nicht wegsehen“, sprach er leise und massierte meinen Nacken leicht. „Ich wusste echt nicht, ob ich es süß oder heiß finden sollte“, vernahm ich es und es half nicht wirklich dabei die Hitze wieder aus meinem Kopf zu kriegen weswegen ich brummte: „Halt doch die Klappe!“ Ich hörte ihn schmunzeln: „Und diese Sache... die immer machst...“ „Welche Sache?“, nuschelte ich an seinem Hals, bevor ich die Antwort hörte: „Du befeuchtest ständig deine Lippen mit deiner Zunge. Das ist heiß.“ Auch wenn's mir peinlich war, ich konnte nicht aufhören zu grinsen und überlegte, wie ich den Spieß wieder zu meinen Gunsten umdrehen konnte. Ich hob meinen Kopf an und sagte: „Du bist doch nur eifersüchtig!“ Evens Augenbrauen wanderten wieder nach oben und er schmunzelte: „Auf 'ne Flasche?“ Meine Hand legte sich direkt und ohne Vorwarnung an seinen Schwanz. Er zuckte überrascht und das Lächeln wich ein wenig aus seinem Gesicht. Stattdessen sah man ihn immer mehr die Erregung an. Als ich ihn dort untenzu streicheln begann, öffneten sich seine Lippen, ich leckte kurz über seinen Hals und begann diesen dann wieder mit den Zähnen zu bearbeiten. „Okay... Okay! Ich bin eifersüchtig... auf 'ne scheiß Flasche“, gab er zu und so schwang ich mich triumphierend über ihn. Damit wurde aus der 'Pause' vom Lernen eher ein kompletter Abbruch. Zumindest für jetzt und hier. Donnerstag, 1.12.2016 – 14:50 Uhr Ich kam gerade mit den Jungs aus dem Unterricht. Eigentlich die letzte Stunde, aber angesichts des wichtigen Tests hatte unser Lehrer in Physik noch eine Übungsstunde angesetzt. Die ich gedachte auch wahrzunehmen. Nur hatten die drei kein Physik und damit keinen Bedarf an einer Zusatzstunde. „Ich hab jetzt echt Hunger“, teilte Jonas uns mit und Magnus ging es ähnlich: „Ja ich auch. Ich bin müde und will was essen.“ „Kommst du mit oder nicht?“, fragte mich mein bester Freund und ich musste leider ablehnen: „Ich werde nicht mitkommen.“ „Ach komm schon“, versuchte er es weiter mich zu überreden, den Plan, den sie heute in der Mittagspause begonnen hatten, umsetzen zu wollen. „Das ist die beste Pizza in der Stadt!“, gab nun auch Mahdi vollen Einsatz, bevor Magnus seinen Teil dazu beitragen wollte, mich vom Lernen abzuhalten: „Frag doch jemanden aus deiner Klasse, ob er Notizen für dich macht. Das sind 99 Kronen für eine Pizza!“ „Das ist nicht sooo einfach!“, versuchte ich zu erklären, ohne zu viel davon preiszugeben, wieso ich kaum zum Lernen gekommen bin und wieso gerade diese Stunde jetzt so wichtig für mich ist. Abgesehen davon, dass diese Stunde nicht wirklich freiwillig ist und mit in meine 10% einfließt, wenn ich die Stunde schwänzen würde. „Ihr müsst ja den Unterricht nicht schwänzen, ich müsste es tun“, erklärte ich den Jungs deshalb und bekam wieder Konter aus allen Richtungen. „Kannst du nicht einfach zu Hause für den Test lernen?“, wollte Magnus wissen und wie ich mittlerweile weiß, komme ich da nicht wirklich optimal voran. In so einem Physikraum, wo es immer riecht als, als hätte jemand was verkokelt, kommt vielleicht auch weniger Sehnsucht nach Zweisamkeit mit Even auf. „Nein, ich kann das nicht machen!“, kam es entschieden von mir und wieder redeten alle auf mich ein, dass ich es doch tun könnte. Ich verdrehte die Augen und trug das erste vor, was mir einfiel: „Nein, man lernt viel mehr im Unterricht. Das zeigt die Forschung.“ „Forschung?!“, vernahm ich es lachend neben mir, weshalb ich damit wohl zur allgemeinen Belustigung beitrug. Selbst ich musste lachen, bis mir das Lachen quasi vor Schreck aus dem Gesicht wich, als ich ganz plötzlich vor mir Even die Stufen hinauf steigen sah und er ziemlich leise zu hören war: „Hallo.“ Er kam auf uns zu und schaute kurz in die Runde, während die Jungs mich weiter bearbeiten wollten und ihn erst jetzt mitbekamen, wo er vor mir stehen blieb und für Stille sorgte, als er noch einmal in die Runde grüßte: „Hi, Jungs.“ Jonas schien dabei weniger erschlagen als Magnus. Nachdem auch ich meinen ersten Schockmoment überwunden hatte und flüchtig von Einem zum Anderen sah, wusste ich, dass der Augenblick gekommen war und sprach ein wenig nervös: „Jungs, das ist Even. Even, das sind...“ „Hallo, Jungs“, kam es daraufhin lachend von dem Neuankömmling. Ich traute mich kaum aufzusehen, während sich die Anderen mit Hände schütteln nacheinander vorstellten. Er hätte mich ja erst mal fragen, oder wenigstens vorwarnen können, eh er das macht. Mir wurde mal wieder etwas zu warm. „So... was geht ab?“, fragte Even charmant grinsend und Mahdi fand als erster wieder Worte: „Wir wollten was essen gehen, aber er hat noch 'ne Stunde, also....“ „Zu blöd“, lächelte Even mich an und weil ich merkte wie mich dieses Lächeln selbst schon wieder grinsen ließ, wich ich seinem Blick aus, als Mahdi weiter erklärte: „Wir haben's versucht, dass er mit kommt, aber er hat keine Lust.“ Mit einem Mal schien bei Magnus auch schon ein Licht auf zu gehen: „Oh, das ist Even!! Oh, heilige Scheiße! Ey... Sorry, man.“ Okay, da gingen eben wohl sämtlich Scheinwerfer an, nicht nur ein Lichtlein, weswegen auch ich kurz drüber lachen musste. Er reichte Even noch ein mal die Hand und stellte sich noch mal extra vor: „Hi! Ma- Magnus! Freut mich.“ „Freut mich auch“, entgegnete er ihm. Während Mahdi sich über Magnus amüsierte, war dieser noch nicht fertig mit peinlich-sein: „Ich hab's vergessen! Das ist der Typ, der uns rausgeschmissen hat, nicht wahr?“ Entsetzt schaute ich zu ihm und dann zu Jonas, als dieser korrigierte: „Nee, wegen ihm wurden wir rausgeworfen.“ Und schon war die Diskussion voll im Gange. Ich wusste nicht wohin ich zu erst schauen sollte, oder was ich sagen wollte. „Du hast hast uns rausgeschmissen, wegen diesem gutaussehenden Typen“, sprach Magnus und ich verteidigte mich nun: „Ich hab euch nicht rausgeworfen!“ Während Magnus weiter redete, wandte ich mich an Even: „Die wollten eh zu einer Party! Also...“ „Mit dir!“, wandte Mags ein. Even nickte und grinste. Er wusste offenbar wieder genau, dass die Jungs irgendwie... ja doch recht haben könnten. „Das ging echt schnell, und du so: 'Jungs, raus! Even ist hier'!“, setzte Magnus fort und ich beharrte auf: „Ihr wolltet zu 'ner Party!!“ Even war sichtlich belustigt davon, wie ich mich hier verteidigen musste und keine Chance hatte. „Ähm, mit dir! Aber du warst scharf auf ihn!“, sprach Magnus und gerade als ich dachte: Peinlicher kann's nicht werden, erstickte Even Mahdi's Beitrag schon im Keim, mit: „Ich denke, es war ganz gut, dass ihr nicht da wart“, und hatte damit wohl auch für ein eindeutiges Ende der Diskussion gesorgt. Ich schaute zu ihm auf und wusste mal wieder nicht, was ich sagen sollte, ich musste nur verlegen grinsen, als ich daran dachte, dass wir beide sofort danach im Bett gelandet sind. Auch die anderen Drei kriegten sich kaum ein, also lachte Even mit, während mir weiterhin sämtliche Worte fehlten und ich versuchte mir meine Befangenheit möglichst nicht anmerken zu lassen. „Jungs, wir müssen jetzt mal was zum Essen holen“, tat mir Mahdi den unendlich großen Gefallen und lenkte das Thema in eine neutrale Richtung zurück. „Okay, fertig! Lasst uns gehen. Wir kaufen Pizza“, warf Mags ein und Even wünschte: „Viel Spaß!“ Jonas verabschiedete sich als erster. Er war relativ schweigsam, im Gegensatz zu den anderen. Aber vielleicht wollte er nur erst mal in Ruhe 'den Neuen' an der Seite seines besten Kumpels auschecken. Immerhin wusste er ja wie fertig mich dieses Hin und Her zuvor gemacht hat. Auch Mahdi reichte ihm die Hand. Doch Magnus brauchte wieder seine Extrawurst. Ihm reichte kein einfacher Handschlag zum Abschied, er riss die Arme hoch und fiel Even um den Hals: „Tschüss!“ Even, der von der plötzchen Umarmung überrascht wirkte, wurde gleich wieder los gelassen. Magnus rief den anderen dann hinterher: „Juuungs!“, damit sie auf ihn warten, weil er mal wieder als letzter los kam. Ich bemerkte zudem, dass mein Telefon zu klingeln begonnen hatte. Als ich endlich mein Telefon in der Hand hielt und auf dem Display 'Unbekannt' stand, überlegte ich kurz, ob ich ran gehen sollte. Ich tat es vorsichtshalber und meldete mich höflich mit Namen: „Hallo, Isak.“ „Hi, ehh... ich bin Sonja“, meldete sich die weibliche Stimme und ich schaute auf, zu dem vor mir Stehenden, als ich noch von ihr hörte: „Von Even.“ Ich hielt das Telefon weg und flüsterte ihm zu: „Das ist Sonja?!“ Er reagierte sofort, schnappte sich das Ding und sprach kühl: „Ruf Isak verdammt noch mal nicht an!“ Sein Blick war in diesem Augenblick so... Eisig? Wütend? Ängstlich? Eine Mischung aus allem irgendwie. Er legte auch gleich auf und gab mir das Telefon wieder. Verständnislos schaute ich auf mein Handy und fragte: „Was? Wieso hast du das gemacht?“ Ich versuchte dabei zu lächeln, in der Hoffnung hier würde vielleicht irgendwie ein Missverständnis vorliegen, das die Sache nur halb so schlimm machen würde. Doch er blieb bei der, für seine Verhältnisse; finsteren Mine: „Rede nicht mit ihr.“ Was zum...? Irritiert schüttelte ich mit dem Kopf: „Wieso? Was will sie denn?“ „Sie will dich kontrollieren“, antwortete er. Sein Gesicht legte langsam etwas von dieser ungewohnten Kühle ab und schien regelrecht abzuwarten, ob ich ihm das jetzt so abnehme. Aber für mich ergab das wenig Sinn: „Mich kontrollieren? Wie könnte sie mich kontrollieren?“ Wenn sie nicht gerade mit einer Knarre auf mich zielen würde, würde ich wahrscheinlich einen Scheiß tun und mich nicht drum kümmern, was sie will. Aber Even schien ernsthaft Panik zu schieben: „Weil sie... mag keine Menschen, die frei und ehrlich leben.“ Das ergibt alles gar keinen Sinn. Was soll der Mist? Skeptisch sah ich zu ihm, doch nun lächelte er auf einmal wieder, fasste mit beiden Händen an meinen Kiefer und drückte mir einen Kuss auf den Mund. Kurz, aber sehr demonstrativ. Mitten im Schulflur. Er wich zurück, zupfte meine Jacke zurecht und ließ meine verdatterte Gestalt einfach stehen, als er die Treppe hinaufstieg. „Du bist so verdammt heiß, Isak!“, wiederholte er exakt die selben Worte, die er auch verwendet hatte, um beim Zocken letztens zu gewinnen. Er lächelte so umwerfend süß, als er weiter ging und schon wieder wusste ich nicht was ich sagen sollte. Ich wusste nicht mal was ich fühlen sollte. Was zum Henker war das für ein Auftritt, bitte? Die ganze Zeit lustig, fröhlich und als Sonja anruft, war's plötzlich so als würde der Tag zur Nacht werden und irgendwelche Dämonen zutage treten. Und mit der echt dünnen Erklärung seinerseits, musste ich mich nun zufrieden geben. Mhmm. Wer weiß was da zuletzt vorgefallen ist, bei den beiden, weshalb er so angepisst war. Trotz des merkwürdigen Auftritts von Even, konnte ich mich in der folgenden Stunde ganz gut konzentrieren. Ich hatte einige Fragen, die ich los wurde und wusste nun recht genauer, um welche Themenbereich sich der Test drehen würde. Später, am frühen Abend hatte ich etwas gegessen, ein wenig gechillt und nun gerade auch meine Physiksachen vor mir ausgebreitet, als eine Nachricht von Even kam: Sollte heute Nacht in meinem eigenen Bett schlafen. Hatte das jetzt irgendwas mit der Sache von vorhin zu tun? Ist dein Bett jetzt plötzlich doch besser als meins?, hakte ich also unsicher nach und er antwortete: Du wirst lernen müssen. Ja, leider... Du bist so gut, kommentierte ich seine Großzügigkeit, mir Freiraum zum Lernen zu lassen.Wenn du es gut machst, sollst du eine Überraschung kriegen. Ich zog die Brauen hoch, als ich das las, denn Even ist sowieso die reinste Surpise-Box. Immer wieder was neues. Ich fragte ihn auch was es sein soll, doch statt einer einfachen Antwort folgte wieder ein Songtext: So tempt me to jetset away in london. To sip on som tea, you surprise me with gifts from Tiffany. Da ich mir nur schwer vorstellen konnte, dass das ein Rap-Text ist, googelte ich diesen und es stellte sich als Song von einem John Legend und 'ner Teyana Taylor heraus. Ich las mir grob die gesamten Lyrics durch und musste lächeln. Freu mich drauf , schrieb ich und machte mich wieder ans Werk. Im Grunde hatte ich mir den Großteil ja schon in den Schädel gehämmert, also hing es jetzt nur noch an ein paar Kleinigkeiten, an denen ich es nicht scheitern lassen wollte. Etwa anderthalb Stunden später meldete sich meine Handy erneut. Magst du das Lied?, fragte Even und ich war im ersten Moment konfus: Huh? Hab ich was verpasst? Du kannst mir nicht folgen, stellte er gekonnt fest und so scrollte ich den Chat wieder hoch. Mhm, da... der Song, Bliss. Ahja, John Legend. Du hast aufgehört mich zu überraschen seit Gabrielle. Das war eh der Knaller. Da kann er nicht mehr mit allzu vielem kommen, was mich wirklich noch schocken würde. Hahaha, schrieb Even, bevor er es noch einmal versuchte: Du weißt, ich verarsche dich nur, ne? Das ist alles Mist, dass ich Hiphop und so mag. Klar doch. Deshalb hast so ziemlich alle Alben von Nas, kennst unzählige Texte... Aber was du kannst, kann ich auch: Dann muss ich wohl Schluss machen. Es dauert einen Moment bis die Antwort kam: Ok, Danke dafür. Es war schön, so lange wie es hielt. Irgendwie wurde mir mulmig bei dem Verlauf, den der Chat nun nahm, doch ich schrieb: Man sieht sich :( Ich hoffte, das traurige Smiley hinten dran, würde ihn dazu bringen mir auch jetzt zu sagen, dass er mich nur mal wieder veräppelt. Aber das Herzchen, was nun kam tat es auch, weshalb ich eben diese mit einem Lächeln im Gesicht auch zurück sendete. Einigermaßen sicher im mit dem Physikstoff konnte ich am Abend auch entspannt duschen und anschließend so gut wie stressfrei schlafen gehen. Obwohl es schön gewesen wäre, wenn Even hier liegen würde. Irgendwie... ist alles hier nicht mehr das selbe, wenn er nicht da ist. Klingt ziemlich dämlich, oder kitschig... wenn man es von einem neutralen Standpunkt betrachtet, aber... wie ich schon sagte, dieser Mensch wirkt wie eine Droge auf mich. Und ich musste eindeutig an Entzug leiden! Ich schlief jedoch schnell und gut ein an diesem Abend, was mich relativ erholt am Morgen aufwachen ließ und dies wiederum war immerhin was positives. Mir die Nacht um die Ohren vögeln könnte ich auch noch nachher, wenn der Test vorbei ist, noch tun. Ein wenig im Stress hechtete ich zur Schule und warf auf dem Weg dorthin in der Bahn einen Blick auf mein Handy. Hatte ich heute morgen irgendwie total vergessen. Ich sah, dass Even mir kurz nach ein Uhr noch mal geschrieben hatte, als ich schon schlief: Hast du das gesehen? Verdammt lustig. - Ohje. Ich hab's weggeklickt. - Du kriegst das stattdessen. Nicht nur, dass mich der Text verwirrte, das Bild was er sendete tat es noch umso mehr. Auf jenem war zu lesen: 'You know what would make a great coffee table book? - A coffee table book about coffee tables that tuns into a coffee table'. Gefolgt von einem Herzchen. Mehr als unschlüssig versuchte ich eine versteckte Botschaft oder irgendwas dahinter zu erkennen, was mir helfen würde dieses Coffee table Ding auf die Reihe zu kriegen. Ich scheiterte aber kläglich und leider musste ich nun auch aussteigen. Hat er vielleicht zwei drei Züge zu viel gekifft...? Muss ihn nachher mal drauf ansprechen. Sowas muss man ja vielleicht nicht mitten in der Woche machen, vor allem nicht wenn man schlafen sollte. Den Vormittag über konnte ich ab und zu noch mal in meine Unterlagen schauen, eh am frühen Nachmittag der Test stattfand und ich durchaus sagen konnte, dass der ganz gut gelaufen ist. Im Anschluss hatte ich Sana noch kurz vor dem Schulgebäude gesehen und wir haben uns darüber ausgetauscht. Wir haben so ziemlich die gleichen Aufgaben gehabt und unser Antworten waren ähnlich. Daher konnte es wirklich nicht schlecht ausfallen. Wir verabschiedeten uns und ich machte mich kurz vor 15 Uhr auf den Weg in die 'Kaffebrenneriet'. Hier am Fenster konnte man schön die Leute beobachten, die vorbei kamen, was mich vielleicht ein wenig beim Warten ablenken würde. Ich bestellte mir gleich einen schönen heißen Kaffee zur Entspannung und schrieb Even: Fertig. Sitze in der KB. Kaum hatte ich es gesendet, antwortete er auch schon: Bin da in 15, was vermutlich Minuten sein sollen. Es folgten ein Haufen Emojis, die nicht wirklich einen Zusammenhang erahnen ließen, aber vielleicht drücken die einfach nur Freude aus. Freitag, 2.12.2016 – 15:15 Uhr Als ich hier so saß, meinen Kaffee trank und die Minuten ewig nicht vorbei gehen wollten, überlegte ich was ich mit der Zeit anstellen konnte und so kam mir die Idee, es einfach zu probieren. Nämlich meiner Mutter die Sache mit Even zu sagen. Was soll sie schon groß machen? Einen Exorzisten aufsuchen? Da ich mein Handy noch in der Hand hatte, schrieb ich ihr einen Text: Hi Mama. Ich bin mit einem Jungen zusammen. Ich weiß du glaubst an Gott und dass in der Bibel steht, dass es eine Sünde ist, aber du brauchst keine Angst haben, weil da auch steht, dass Gott alle nach seinem Ebenbild geschaffen hat und das jeder gleich viel wert ist. Entschuldige, wenn ich dich traurig mache. Umarmung von Isak. Ich musste zwischen drin und am Ende immer mal wieder drüber lesen, denn ich wollte die Sache dennoch ernst nehmen, genauso wie ich wollte, dass sie die Sache ernst nimmt. Jetzt hieß es warten. Nicht nur auf Even, sondern auch auf ihre Reaktion dazu. Eine Nachricht flog relativ schnell ein, weshalb gleich nachsah. Doch sie war nicht von meiner Mutter. Hi Isak, hier ist Sonja von Even, kannst du mich anrufen, wenn du nicht mit Even zusammen bist? Es ist wichtig. Ich wusste echt nicht was ich darüber denken sollte. Warum tut sie das? Was will sie von mir? Doch eh ich mir Gedanken machen konnte, was ich damit anfangen soll, klopfte es an der Scheibe direkt vor mir. Even stand da und sah mich an. Seine Augenbrauen wippten auffordern nach oben, dann lächelte er und brachte mich damit ebenfalls dazu. Er haucht von außen an die Scheibe und zeichnete ein Herzchen auf die beschlagene Stelle, mit einem i in der Mitte. Wieder strahlte er und zwinkerte dabei. Ich stand, auf schüttete mir meinen Kaffeerest hinter und begab mich zu ihm nach draußen. „Hallo!“, begrüßte er mich und ich tat es ihm nach: „Hallo.“ Even kam ganz dicht heran und wollte mich mitten auf der Straße küssen. Ich wich aus Scham, Panik und Gewohnheit aus und sah mich um. Niemand schaute und so überlegte ich kurz, ob ich es vielleicht doch tun würde... Aber Even hatte mal wieder dieses 'dein Ernst?'-Gesicht und ich grinste verschämt. Deshalb wollte ich was sagen, wusste aber wie immer nicht was: „Ähhmm...“ Sein umwerfendes Lächeln jetzt machte es aber auch nicht einfach Worte zu finden, also begann ich unsicher: „Hast du Bock mit zu mir zu kommen?“ „Nein“, schüttelte er den Kopf und setzte fort: „Ich hab da keinen Bock drauf.“ Wieder wippten seine Brauen gewitzt nach oben und dies ließ mich stutzig werden: „Okay... Worauf hast du dann Bock?“ „Ich hab Bock drauf... in eine fucking Suite einzuchecken!“, teilte er mir mit und ich hielt das eigentlich für'n Scherz, weshalb ich schmunzeln musste und nachfragte: „Eine Suite?“ „Ja!“, nickte er bestätigend und lief einfach los. Kann ich das jetzt ernst nehmen? Eine Suite? Woher? Warum? Verdattert stand ich da, eh ich realisierte wie weit er schon weg war und bemerkte dabei natürlich auch seinen schlaksigen Gang, weshalb ich neckend hinterher rief: „Warum läufst du immer so? Huh?“, und mich ebenfalls in Bewegung setzte, um ihn einzuholen. Schlaksig hin oder her, er hatte ein enormes Tempo drauf. Von meiner kleinen Stichelei ließ er sich jedenfalls nicht bremsen. „Komm schon!“, rief er mir zu und ging dabei wieder mal rückwärts, machte sich keinen Kopf, ob er dabei in einen Fahrradfahrer rennen könnte, eine Schar Tauben aufscheucht oder eine Gruppe Touristen fotobombt. Wir fuhren auch ein Stück mit der Straßenbahn in den Ortsteil Grønland und stiegen recht bald wieder aus. Wir überquerten noch eine Große Straße, bis wir tatsächlich vor so einem Nobelhotel standen und Even freudestrahlend in Richtung Eingangstür zeigte: „Wir sind da!“ „Das Radisson Blu?“, las ich ungläubig, er nickte und lief schon wieder weiter. „Hast du 'ne Bank überfallen oder irgendwo was gewonnen?“, rief ich hinter her und versuchte ihn einzuholen, während er antwortete: „Mach dir keine Gedanken!“ Ich hatte Even fast eingeholt, als er schon hinein ging und direkt auf die Dame am Empfang zusteuerte: „Hi!“, während ich mir einen kurzen Überblick verschaffte. Er lehnte sich auf den Tresen und trug ihr sein Anliegen vor: „Wir haben ein Zimmer gebucht, auf Even Bech Næsheim.“ „Willkommen“, begrüßte sie uns. Ich stellte mich schweigsam dazu und beobachtete das Geschehen. „Vielen Dank“, entgegnete er ihr, bevor sie ihn fragte: „Kann ich einen Ausweis sehen?“ „Natürlich“, antwortete er und hatte das Ding schon parat. „Sind sie Dänin?“, wollte er von ihr wissen und sie bestätigte: „Ja. Bin ich.“ Er schien ein wenig aufgeregt, als er seine Frage ungläubig wiederholte: „Sind sie Dänin?!“ Das würde ihren Akzent erklären. Außerdem denk ich, er hatte sie verstanden, aber Even war offenbar zu enthusiastisch, dass er richtig geraten hatte: „Wow! So unglaublich lustig! Ich bin ein großer Fan der Dänen!“ Die Dame versuchte ihm während ihrer Arbeit zu folgen und Even redete angeregt einfach weiter: „Der dänische Film...dänische..ähm, dänische Leute... Ehh... Karussells... 'Antichrist'?“ Ich meine ich kann verstehen, dass so ein Hotelaufenthalt aufregend sein kann, aber so aufgekratzt hab ich ihn noch nie erlebt. Die Empfangsdame gab jedoch ihr bestes auf ihn einzugehen: „Der war wirklich gut“, beantwortete sie seine Frage nach dem zuletzt genannten Film und Even zählte weiter auf: „'Brødre'?“ „Der auch“, sagte sie und von ihm kam noch mehr: „Ehh... 'Stjerner uden hjerner'?“ „Der vielleicht nicht, aber die anderen sind wirklich gut“, teilte sie ihm ihre Meinung mit und er giggelte. Ich weiß nicht, wie ich's beschreiben soll, aber er seine überaus gute Laune versetzte auch mich in gute Stimmung, was mir nun seine Aufmerksamkeit brachte, als er mich fragte: „Magst du Dänemark nicht?“ „Jo jo jo... Dänemark, eh... Dänemark ist toll“, nickte ich überrumpelt. Ich war noch nie da und das einzige dänische, womit ich bisher zu tun hatte, saß direkt vor mir an der Rezeption. Weshalb ich nicht wusste was ich sonst tun sollte, außer weiter zu lächeln. Even legte den Arm um meine Schulter und teilte ihr stolz in Dänisch mit: „Das ist... mein Freund*“ Soviel hab ich dann noch verstanden und ich wurde rot. „Das ist schön“, lächelte sie und Even trieb mir noch mehr die Röte ins Gesicht, als er zu mir sah: „Ja. Wirklich schön. Ist er nicht gutaussehend*?“ Fuck, Even! So krieg ich meinen Kopf nie wieder auf Normaltemperatur, wenn du so weiter machst. Sie hatte ihn aber offenbar nicht ganz verstanden und so versuchte er zu erklären: „Ja, ehh.... Wie sagt man in Dänisch?“ Er probierte ein paar Worte und entschied sich das ganze einfach auf Englisch auszudrücken: „What do you say? Isn't this man beautiful?“ Da auch ich mich mittlerweile auf den Tresen stützte, ließ ich meinen Kopf verschämt auf die Arme fallen und versuchte die Sache irgendwie souverän durchzustehen. Ich sah, noch immer grinsend, auf und vernahm ihre Antwort: „Ja, sehr.“ Even musste natürlich noch einmal betonen wie schön und auch wenn ich hin und wieder mal ein Kompliment vertrage, aber das war 'ne Ladung die einen gerade zu unter sich begrub. Umso erleichterter war ich, als er nur noch was unterschrieb und die Schlüsselkarte für das Zimmer überreicht bekam. Ich ließ mich von ihm in Richtung eines gläsernen Aufzugs schieben und flüsterte: „Heilige Scheiße, Even.“ „Ja, wir sehen gleich Oslo von oben!“, sprach er aufgeregt und trat in den Fahrstuhl. Ich meinte eigentlich was ganz anderes; sein euphorisches Verhalten eben, aber das war auch eigentlich nicht so wichtig. Denn das Ding setzte sich in Bewegung und fuhr allmählich nach oben. „Und.. was machen wir... hier?“, fragte ich ein wenig schüchtern, da ich ein gewisse Vorahnung hatte. Der Angesprochene schaute zu mir und sagte: „Alles was wir wollen.“ „Und was.. wollen wir?“, hakte ich nach und hörte seine leise Antwort: „Sauna, Pool... Roomservice...“ Even legte einen Arm auf meinen Rücken und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor er mir ins Ohr flüsterte: „Entspann dich einfach.“ Auch ich legte meinen Arm um ihn und gab ihm zu verstehen, dass ich jetzt und hier, auf dem Weg nach oben und mit dem Blick über Oslo einen Kuss wollte. Zunächst nur kurz, bevor er abermals kaum hörbar sprach: „Es wird dir gefallen“, dann ließ er sich doch zu etwas mehr hinreißen. Als der Aufzug ganz weit oben, in unserer Etage hielt machte ich noch ein Bild vom Ausblick, denn der war atemberaubend und überhaupt war das ganze hier wirklich eine Überraschung, die ihm gelungen ist. Okay, aber mal ernsthaft. Niemand geht in solch ein Hotel, nur um da für Roomsevice abzuhängen. Ich folgte ihm mit wummerndem Herzen, als er die Zimmernummer suchte und diese relativ schnell fand: „Ah, hier!“ Er stand vor der Tür und drehte und wendete die Schlüsselkarte, eh er sie durch den Spalt zog und sich die Tür öffnete: „Das ist wie im Film hier!“, kam es begeistert von Even. Er lief direkt weiter und inspizierte als erstes das Schlafzimmer, strich über die weißen Lacken und ging hinüber zum Panoramafenster: „Wow! Ist das geil!“ Es war schön zu sehen, denn er freute sich wie ein kleiner Junge unterm Weihnachtsbaum: „Komm her! Sieh doch!“ Ich lief hinüber und schaute hinab auf den Hafen, während Even schon vorm äußerst modernen Mobiliar herum wuselte. Er knipste alle möglichen bunten Lichter an die er so finden konnte und dabei kam türkis- und lilafarbene passive Beleuchtung raus. Während ich auch vom Hafen ein Bild machte, testete er die Bequemlichkeit des Bettes: „Woah, Isak... Hier bleib ich für den Rest meines Lebens!“ Ich schaute in seine Richtung und sprach leise: „Ich fürchte, dass wirst du dir nicht leisten können.“ Frage mich ja schon wie er sich das hier jetzt leisten konnte. „Wie lange hast du eigentlich gebucht?“, wollte ich daher wissen und er antwortete: „Bis Sonntag. Zehn Uhr müssen wir raus sein. Aber vergiss doch mal, wann wir gehen.... Wir sind gerade erst gekommen!“ Ich ging ums Bett herum und wollte gerade meinen Rucksack abstellen, als Even mich an der Jacke packte und ich aufs Bett fiel. Er hatte schon jetzt so verdammt viel Spaß und war kaum zu bremsen. Da ich mein Handy eh noch in der Hand hatte, machte ich auch gleich von uns ein Foto, postete dieses und das Bild vom Hafen* zuvor auf meinen Instagram, und zeigte es ihm. Er packte nach meinem Kopf und küsste mich überschwänglich. Diese Küsse, so 'verkehrt herum' haben etwas an sich... Even präsentierte mir dabei seine Kehle und ich strich sachte mit den Fingerspitzen darüber. In der anderen Hand hatte ich das Telefon, welches ich nun weglegte und ihm die Mütze vom Kopf zog, während wir knutschten. Mit einem mal unterbrach er den Kuss und wippte lächelnd mit den Augenbrauen. „Was?“, fragte ich ihn und er sagte: „Ich lass uns 'ne Flasche Sekt bringen. Oder zwei oder drei!“ „Okay“, schmunzelte ich, hievte mich aus dem Bett und konnte endlich den Rucksack loswerden. Auch Even stand auf und stellte seinen Rucksack neben sich ans Bett, zog sich die Jacke aus und fummelte dann am Hoteltelefon herum. Als jemand seinen Anruf entgegen nahm, orderte er eilig seine Bestellung. Ich sah mich in der Zeit noch etwas um und warf einen Blick ins angrenzende Bad, bis er plötzlich hinter mir stand, mir das Cap vom Kopf streifte und mir mit den Fingern gegen den Strich durchs Haar pflügte. Er verpasste mir damit eine enorme Gänsehaut und schmiegte sich dann an meine Rückseite, um meinen Hals zu küssen. Ich schloss genießend die Augen und ließ mir die Jacke von der Schulter streifen. Pullover und T-Shirt bin ich auch gleich mit los geworden. Doch als er mir an die Hose wollte und schon den Knopf offen hatte, meldete sich jemand an der Tür. Even knurrte und ließ von mir ab, als ich sprach: „Das muss dann wohl warten.“ Ein wenig unwillig sich von mir zu lösen, lief er hinüber zur Tür, öffnete diese und ließ offenbar jemanden rein. Dieser Jemand schob sein Wägelchen mit einigen Sektflaschen genau so in Sichtlinie, dass er mich oben ohne, mit halb offener Hose und mit völlig verwuschelten Haaren sah. Zum ersten mal war ich in einer Situation, die mir wirklich hätte peinlich sein können. So wie ich hier stand. Aber das war es nicht. Kein Plan wieso. Vielleicht, weil mich hier sowieso kein Schwein kannte und es mir egal sein konnte, da hier sicher niemand auf mich los gehen würde. Ich trat in den Türrahmen, lehnte mich mit verschränkten Armen dagegen und hörte Even sagen: „Baby, der Sekt ist da!“ „I can see that“, sprach ich, amüsiert vom Gesicht des Hotelmitarbeiters, welcher schaute, als hätte er uns wirklich in flagranti erwischt. „Danke“, wandte sich Even an den Herren mittleren Alters, schob den Mann förmlich zur Tür hinaus und schloss diese hinter ihm. Dann schnappte er sich eine der Flaschen, öffnete diese eilig und reichte sie mir grinsend. Ich nahm sie an mich und trank einen Schluck. Ich bin's echt nicht gewohnt Sekt zu trinken und das auch noch aus der Flasche, weshalb ich mich bekippte, die Flasche daher abstellte und gerade zu den Servietten greifen wollte, als Even an mein Handgelenk fasste und mich von meinem Vorhaben abhielt. Er schnappte sich auch meinen anderen Arm und legte sich beide auf die Schultern, begann dann den verschütteten Sekt von meinem Oberkörper zu lecken und tat das nun besonders intensiv an meinen Brustmuskeln. „Deine Nippel sind hart“, stellte er fest. Unverhohlen. Mein Kopf wurde wieder etwas wärmer. Schwer zu sagen, ob das nicht vielleicht auch vom Sekt kam. Dennoch überlegte ich wie ich angemessen darauf reagieren sollte und entschied mich für: „Wenn du so weiter machst... nicht nur die...“ Sofort stoppte er sein Tun und sah mir in die Augen, bevor er mich heftig zu küssen begann. Seine Finger wanderten wieder vor an meine Hose und öffneten nun auch den Reißverschluss, während ich nun meinerseits den Kuss unterbrach und ihm seinen Pullover endlich mal auszog. Even schob meine Hose nach unten und schnappte sich auch gleich die Flasche, während ich nun seine Hose öffnete und ihn rückwärts gehend Richtung Bett dirigierte. Er folgte brav und setzte die Flasche zum Trinken an, während ich aufs Bett stieg und mich mit dem Rücken drauf legte. Woran auch immer es gelegen haben musste, aber ich fühlte mich... viel ruhiger als sonst. Even streifte sich die Hose von den Beinen und kroch zu mir aufs Bett, nahm noch einen Schluck und stellte den Sekt auf den Nachtschrank. Doch statt weiter zu knutschen, näherte sich sein Mund meinem Bauchnabel und entließ dort ein wenig vom Blubberwasser. „Spinner“, flüsterte ich grinsend, denn das Zeug prickelte ziemlich. Ich traute mich kaum zu lachen, geschweige denn mich zu bewegen. Da ich Bedenken hatte, dass sobald ich die Bauchmuskeln anspanne alles weg fließt. Even wippte mal wieder gewitzt mit den Augenbrauen, eh er den Sekt endlich schlürfte und ich nach seinem Nacken griff, ihn zu mir zog und wir endlich rummachten. Was sich Even in den letzten Tagen zurückgehalten hatte, das glich er jetzt umso mehr aus. Fast schon gierig bearbeitete sein Mund mich an der gesamten Vorderseite, eh er ganz zarte Küsse an meinem Bauch abwärts tupfte, zu mir nach oben sah und dabei langsam meine Shorts auszog. Er stieg dabei vom Bett und entledigte sich dabei auch gleich seiner eigenen Shorts. Ich musste nun doch schlucken. Irgendwie... war mir zwar klar, seit ich wusste, dass Even in ein Hotel will, dass heute der Tag sein würde, an dem Isak Valtersen in irgendeiner Form seine Unschuld verlieren würde. Stichtag, quasi. Aber mein Herz begann zu rasen, ich beobachtete sein Tun und wollte mir nicht anmerken lassen, dass ich doch ein klein wenig nervös war. Er kam wieder zu mir hoch, setzte sich in Hüfthöhe auf mich drauf und küsste mich wieder so auffordern. Wieder stoppte Even, legte sich etwas mehr auf mir ab und strich durch meine Haar, zwirbelte es und sah für den Moment aus als würde er über etwas nachdenken. Jedoch zögerte er nicht lange und begann in seinem Rucksack neben dem Bett zu wühlen. Als er fand was er suchte, legte er es auf mein Brustbein und sah mich wortlos an. Sein Blick glitt über mein Gesicht und versuchte vermutlich darin zu lesen, was ich dazu denken würde. Ich nahm es in die Hand und betrachtete es. Ein Kondom. Ich schluckte abermals und blickte wieder zu Even, welcher mich noch immer abwartend betrachtete. Langsam bildete sich ein Lächeln bei dem auf mir Liegenden, der mir nun das Ding wieder aus der Hand nahm, sich aufrichtete und etwas weiter hinunter rutschte. Er packte das Kondom aus und... zog es mir über...? Etwas irritiert schaute ich zu ihm, doch wirklich Zeit um zu reagieren oder Fragen zu stellen ließ er mir nicht. Abermals lehnte Even sich vor, küsste mich kurz und heftig, um sich dann hinüber zu beugen und noch etwas aus dem Rücksack zu suchen. Eine Packung Papiertaschentücher. Und Gleitgel. Eben jenes verteilte nun großzügig überall da, wo er es für nötig erachtete. Er meint es also vollkommen ernst. Er hob sich an und rückte wieder ein Stück vor, richte sich aus und ließ sich langsam auf mir nieder. „Fuuck...“, seufzte ich bei dem krassen Gefühl, das er mir gerade damit verschaffte und deshalb hielt ich die Luft an. Even sah an die Decke und stützte sich mit der freien Hand auf meinem Brustkorb ab. Ich hörte ihn nur konzentriert atmen, aber gesagt hatte er die ganze Zeit kein Wort. Wieso sagt er nichts? Das war schon ein wenig beunruhigend, wenn man ihn nur wenige Augenblicke zuvor erlebt hat, wie er die Rezeptionistin schier vollgelabert hatte. Behutsam legte ich meine Hände an seine Oberschenkel und sprach ihn an: „Even..?“ Der Gemeinte schaute hinab und beugte sich auch gleich zu mir nach unten. Allein diese Bewegung von ihm, fühlte sich weiter unten so krass an, dass ich mit beiden Händen nach seinem Nacken greifen und ihn zu mir ziehen musste. Bei allem, was ich gerade spürte, wusste ich auch nicht wirklich was ich sonst tun sollte. Zunächst hatte er noch beide Hände seitlich an meinem Brustkorb, er hielt sich so mehr oder weniger fest und begann sich immer mehr und rhythmischer zu bewegen. Ich wollte was sagen. Irgendwas. Wenigstens, wie sehr mir das hier gefiel und mir den Verstand raubte, aber genau das war das Problem. Mehr als mit offenen Mund da liegen und mich irgendwie an dem Körper auf mir festklammern brachte ich nicht zustande. Als er sich so weit nach unten krümmte wie nur möglich und seine Hand an meinen Kiefer legte, bearbeitete er meinen Hals mit seinen Zähnen. Ich konnte nicht mal mehr fluchen. Obwohl das etwas ist, was ich zu jeder Zeit und zu allem konnte. Doch hier war mein Hirn einfach nur völlig von Reizen überflutet. Dass ich das, leider, nicht lange durchhalten würde, war sehr schnell klar. Ich versuchte ihm das irgendwie zu vermitteln, ihn irgendwie ruhig zu halten, aber Even war kaum zu stoppen und meine Fähigkeit mich zu artikulieren war auf ein Minimum beschränkt. Seufzen und gelegentlich Stöhnen war so ziemlich das einzige was meine Stimmbänder hervorbrachten. Noch einmal versuchte ich ihm klar machen zu wollen, dass es gleich kein zurück mehr geben würde, aber aus dem angedachten 'Stopp' wurde nur: „Shit...“ Ich versuchte mich irgendwie auf die Ellbogen zu stützen ohne wirklich zu wissen, was ich dann vorhaben würde, doch Even ließ sich durch nichts aus Bahn werfen und brachte mich nun doch zum Orgasmus. Als ich am Höhepunkt meiner Lust einfach alles raus lassen wollte, fasste er mit beiden Händen an meinen Kopf und so war er es, der mein diesmal nicht unterdrücktes Stöhnen mit einem kurzen heftigen Kuss erstickte. Nach der Sache brauchte ich aber erst mal Luft, weshalb ich ihm ausweichen musste und den Kopf nach hinten kippen ließ, was Even als Einladung sah wieder an meinem Hals zu knabbern. Er hielt ansonsten still und saß ruhig auf mir, weshalb ich mich nun gänzlich aufrichten wollte und er dadurch weiter abwärts auf meine Oberschenkel zurück rutschte. Seine Hände durchwühlten wieder mein Haar in alle Richtungen. Meine Stirn lehnte an seiner Brust und ich legte meine Arme um seine Hüfte, ließ meine Handflächen über seinen Rücken fahren und wusste, dass ich glücklicher kaum hätte sein können. Ich schaute zu ihm auf und sah ihn lächeln. Seine Finger kämmten meine Haare nun wieder aus dem Gesicht, bevor er mich ziemlich leidenschaftlich küsste. Was mich dabei dezent darauf hinwies, dass er mit mir noch nicht fertig war. Ich schnappte mir eines der Papiertaschentücher, die er auf den Nachtschrank gelegt hatte, entfernte das Kondom und wickelte es darin ein. Da Even die ganze Zeit kein Wort gesagt hatte und auch ich kaum in der Lage dazu war, fragte ich ihn nun verunsichert: „Wie geht’s dir?“ Wieder tauchte dieses Lächeln in seinem Gesicht auf, eh er wieder nach meinem Kopf fasste, mich ein weiteres mal angeregt küsste und dann sprach: „Ich fühl mich... ein wenig durchgefickt“, giggelte er und ich räusperte mich verlegen. Ich würde die Credits dafür gerne an mich nehmen, aber das warst du selbst, Even... „Aber mir geht’s bestens“, beantwortete er meine Frage und ich hakte lieber noch mal nach: „Sicher?“ „Ja, absolut!“, bestätigte er und drängte mich wieder wild knutschend auf den Rücken zurück. Ich ließ mir das einen Moment gefallen, bis ich einen Entschluss fasste, Evens Hüfte packte und uns mit Schwung herum rollte. Er ließ sich das mehr als nur bereitwillig gefallen und wollte auch gleich weiter verdammt ungestüm rummachen. So zwischen seinen Beinen zu liegen, war durchaus bequem, doch hatte ich etwas anderes vor. Ich betrachtete den unter mir Liegenden und rutschte dann ein ganzes Stück tiefer, tupfte etwas zögerlich meine Lippen auf seinen Schwanz und merkte wie er tief Luft holte und sie anhielt, bis ich mit der Zunge langsam und leichtem Druck drüber leckte. Even presste die angehaltene Luft förmlich aus, als ich meine Hand dazu nahm und einfach machte, wovon ich wusste, dass ich es mag und wobei ich sehen konnte, dass es ihm gefällt. Es war spannend hier und da was zu probieren und seine Reaktion zu sehen, aber irgendwann war er so erregt, dass ich echt Schwierigkeiten hatte ihn zu bändigen. Er zappelte und räkelte sich wie verrückt, aber das ungebremste Stöhnen hin und wieder war das beste Zeichen dafür, dass so schlecht nicht gewesen sein konnte, was ich hier mit ihm tat. Auch das gelegentliche Zittern seines Körpers und die Anspannung, die sich aufbaute, konnte ich immer deutlicher spüren. Evens Finger waren nun wieder in meinen Haaren, strichen sie nervös nach hinten weg und stoppten, als er angestrengt meinen Namen raunte: „Isak...“ Sein Gesichtsausdruck und seine Körperspannung sprachen Bände. Ich wusste, er würde kommen und ich würde nicht vorher auf hören. Kaum hatte ich den Gedanken gefasst, war es auch soweit. Even kam und das für seine Verhältnisse ziemlich laut und ungehalten. Aber sollte mich an der Stelle nicht weiter stören. Selbst wenn die Wände hier so dünn wären wie zu Hause, hier ist niemand den ich kenne und der irgendwelche Sprüche loslässt. Auch den ganzen Jizz im Mund zu haben war nie 'ne Sache, die mich abschreckte. Es war einfach nur die Angst zu versagen, nicht gut genug zu sein, egal wobei und in welcher Form. Aber da Even hier schon so angeheizt rumlag, musste ich die Chance einfach nutzen und hoffen, dass es ihm gefällt. Der Körper unter mir entspannte sich nun und die Atemgeräusche normalisierten sich. „Komm her...“, sprach er leise, weshalb ich mich wieder hinauf kroch und mich über ihn stützte. Abermals fuhr seine Hand durch mein Haar, jedoch deutlich ruhiger als bisher. Er zog mich näher zu sich, stupste mich mit der Nasenspitze an und küsste mich, ebenso deutlich zärtlicher als zuvor. Ich war ziemlich fertig von allem, und Even sah ziemlich glücklich aus. Er rappelte sich unter mir, weshalb ich mich wieder anhob und er ein Stück neben mich rücken konnte. Ich legte mich einfach wieder ab, auch wenn's auf ihm viel schöner ist, als auf der Matratze. Da kann die noch so weich und luxuriös sein. Even lag nun auf der Seite neben mir, ich schaute zu ihm und konnte seinem Lächeln genauso wenig widerstehen, wie er seine Hände nicht von mir lassen wollte. Was ich durchaus genoss. Er strich über meine Wange oder die Augenbraue, zwirbelte ein paar Strähnen, spielte mit meinem Ohrläppchen oder kraulte meinen Nacken. Wir schwiegen auch jetzt eine ganze Weile, bis er mit einem mal fragte: „Wie viele... Isaks und Evens, glaubst du, liegen... jetzt gerade auch so zusammen?“ Ich musste unweigerlich lächeln. Obwohl er mit Paralleluniversen nichts anfangen konnte oder wollte, fragte er mich nun ausgerechnet das. „Unendlich“, antwortete ich daher und auch sein Lächeln wurde breiter, als er flüsterte: „In Unendlichkeit?“ Und bis in alle Ewigkeit! „Ja“, sprach ich ebenso leise und könnte mich auch bis ans Ende aller Tage so von ihm kraulen lassen. Völlig egal in welchem Universum. Doch sein Lächeln ließ nun auf einmal immer mehr nach. Er schaute mich aber nach wie vor an, nur irgendwie... viel ernster, als eben noch und er sprach dann: „Du weißt, der einzige Weg etwas unendliche lange zu haben... ist es, das zu verlieren.“ Diese Worte... sie fühlten sich plötzlich so schwer an. Auch mein Lächeln verschwand dadurch. Das Streicheln hörte aber nicht auf und ich wollte auch nicht, dass das Gespräch weiter in diese Richtung verläuft. „Sag das nicht“, entgegnete ich dem und beobachtete seine Mimik. Sie blieb kühl und ernst. Mir kam auch der Gedanke, dass das nicht das erste mal war, dass er sowas düsteres von sich gab, ohne einen für mich erkennbaren Grund. „Ich mach nur Spaß“, vernahm ich es von ihm und er setzt wieder sein Lächeln auf, doch ich konnte dies danach nicht mehr. Es fühlte sich anders an. Nicht ansteckend. Eher versteckend. Even ließ von meinem Nacken ab und seine Fingerspitze fuhr über meine Lippen. Ich schloss die Augen und versuchte diesen Satz aus dem Kopf zu kriegen. Sein Daumen an meinem Mundwinkel versuchte mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, weshalb ich die Augen wieder öffnete. Der Anblick des vor mir liegenden und der Versuch mich wieder zum Lächeln zu bringen, zeigten dennoch Wirkung. Ich musste doch wieder grinsen und versteckte mein Gesicht im Kopfkissen. „Hast du Hunger?“, fragte er mich und stand schon auf, bevor ich antworten konnte. Aber gut, was essen ist vielleicht nicht die dümmste Idee. Even hatte das Telefon schon in der Hand und trug seine Bestellung vor, während auch ich mich aus dem Bett rollte und ins Bad ging. Und ich musste hier nicht mal die Tür abschließen! Es konnte ja kaum irgendwer rein platzen, der mich stören würde. Ja, Even hatte recht. Bis in Unendlichkeit hier bleiben. Nur wir beide, und alle anderen Isaks und Evens in ihren Universen. Als ich mein Geschäft verrichtet hatte und wohlerzogen wie ich bin, auch die Klobrille wieder runter klappte, warf ich einen Blick in den Spiegel, als ich meine Hände wusch. Meine Wangen waren noch rot, meine Haare wahrscheinlich schon so lange wie mein Cap nicht mehr auf meinem Kopf saß, völlig zerzaust und der Typ, der mich gerade im Spiegel angrinste, sah verdammt happy aus. Ich richtete mein Haar etwas und verließ das Bad wieder. Even kam auf mich zu, genauso nackt wie ich selbst, weshalb ich es mir im Vorbeigehen nicht nehmen ließ auf seinen Hintern zu klatschen. „Eyy!“, vernahm ich es gespielt vorwurfsvoll von ihm, dann verschwand auch er im Bad. Ich machte derweil das Licht an und vorm Fenster ein wenig Platz für eine Art Picknick auf dem Boden, stellte den angefangen Sekt samt Gläser dort bereit und legte eine zweite Flasche in den Kühlkübel. In diesem Moment meldete sich wieder jemand an der Tür und so warf ich mir schnell eine der Bettdecken um und lief hinüber. Wieder der Herr von vorhin, welcher diesmal sogar einen kleinen Tisch samt Tischdecke drauf hineinrollte. Er räusperte sich: „Wohin darf ich das hinstellen?“ Auch ich räusperte mich, nun doch ein wenig verlegen und grinste: „Ehhh... Da drüben... bitte.“ Mein Cap lag mitten im Weg und so huschte ich schnell hinüber, hob es auf und stellte mich an die Seite, um dem Mann nicht im Weg zu stehen. „Haben sie noch einen Wunsch?“, wollte er wissen und in selben Augenblick riss Even die Tür zum Bad auf. Ich hechte zu ihm hinüber und stellte mich vor ihn. „Oh, das Essen!“, war Evens Reaktion darauf und so gab ich ihm mein Cap, damit er sich wenigstens das vor den Schritt halten konnte, während ich dem Angestellten ein paar Kronen aus meiner Jackentasche als Trinkgeld zusteckte: „Vielen Dank... ähm... wir kommen klar.“ Er bedankte sich ebenfalls und verließ unser Zimmer eilig. Ich sah noch wie Even mein Cap aufs Bett warf, sich ebenfalls eine Decke schnappte und diese auf dem gefliesten Boden ausbreite, sich drauf setzte und ein wenig die Beine bedeckte. Dann schnappte er sich die Sektflasche und füllte die beiden Gläser, die zwar schon bei der ersten Lieferung da waren, aber Even es ja vorzog gleich aus der Flasche zu trinken. Ich stellte zwei dieser Brettchen mit Pommes und Burger drauf zwischen uns und setzte mich mit meiner Decke ebenfalls auf den Boden. Auf dem Tisch neben uns standen noch weitere der Leckereien, samt Gewürzstreuern und noch mehr Servietten. Even hielt sein Glas hoch: „Prost.“ Ich tat es ihm gleich und trank einen Schluck. Er wirkte ziemlich hungrig, als er sich eines der Bretter griff und einen Burger davon in die Hand nahm, das hölzerne Ding hinter sich abstellte und etwas umständlich von dem reichlich belegten Brötchen abbiss. Das sah ziemlich lustig aus, als ich ihn dabei beobachtete. Er nickte, offenbar angetan von Geschmack: „Probier den Burger“, er sprach mit vollem Mund, aber ich verstand ihn, schnappte mir daher das eine Teil vor mir und fragte: „Lecker?“ Auch ich hatte Schwierigkeiten von dem Ding abzubeißen, weil es so hoch war, aber er hatte recht, die schmecken echt geil. Gerade als ich mein Statement dazu abgeben wollte, sprach Even: „Weißt du, zu unserer Hochzeit, da gibt es nur... Mini-Burger.“ Ich dachte für einen Moment, mir bleibt der meinige im Halse stecken, als ich mit nichts dergleichen rechnete und nur meine Finger ablecken wollte. Weshalb ich irritiert fragte: „Bei unserer Hochzeit, echt jetzt?“ Also Jokes machen hat er echt drauf... Der vor mir Sitzende kaute eifrig, bevor er ein fragendes Gesicht machte: „Denkst du nicht, dass wir heiraten werden?“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte, doch Even war sich scheinbar sicher: „Wir werden verdammt noch mal heiraten! 'Ne riesige, verdammte Hochzeit!“ Er war hellauf begeistert von der Idee und schnappte sich demonstrativ sein Sektglas, hob es an und fantasierte weiter: „Und wir werden da kommen als.. Gott und Julius Cäsar.“ Die Vorstellung allein ist schon ziemlich albern, weswegen ich ein wenig lachen musste. Doch Even hatte noch mehr Versionen auf Lager: „Nee, weißte was? Wir werden kommen als... Ganz splitternackt, einfach! Ganz splitternackt, ne! Keine Klamotten! Von jetzt an werden wir alles nackt machen.“ Während er sprach schaufelte er sich nebenher die Pommes rein. Da ich die Sache ja wohl kaum ernst nehmen konnte, nickte ich einfach seine Fantasierei weiterhin lächelnd ab: „Okay.“ „Und ich werde dir von einem Balkon aus einen Antrag machen. Stell dir einfach vor wie angefahren komme... in so einer weißen Limo Tesla... komme ich gefahren, und rufe 'Prinzessin Vivian!'“, führte er weiter aus und während Even sich kaputt lachte, hatte ich so langsam Probleme ihm zu folgen: „Prinzessin Vivian?“ Er warf sich förmlich weg vor lachen. Selbst die Fritten fielen ihm dabei aus der Hand, bevor er weiter sprach: „Das ist so lustig, dass du das antwortest! Weil der ganze Joke der ist, dass du denkst: das ist eine Romeo und Julia Referenz... Aber du verstehst das nicht, bis du auf den Balkon kletterst. Und dann siehst du mich da sitzen, nackt, mit einem Schlips. Und dann verstehst du die Referenz.“ Was zum..? Soviel hat doch keiner von uns getrunken... oder? Ungläubig und unschlüssig sah ich zu ihm und zweifelte so langsam an meinem Verstand, als er weiter sprach: „Und nach dem ich auf den Balkon geklettert bin, frag ich dich: Was passiert, nachdem ich dich gerettet habe? Und du antwortest..?“ Even schien jetzt wirklich eine Antwort von mir zu wollen, aber ich hatte keine einzige mehr. Weder auf seine Frage, noch auf die tausend Fragen, die gerade in meinem Kopf aufploppten. Er war in seinem Redefluss auch wieder kaum zu stoppen. Das tut er doch sonst nicht... „Ich rette dich zurück“, beantwortete er seine Frage selbst und hatte inzwischen sein Pommes alle, während ich versuchte gute Miene zu mache. Irgendwo in den letzten Minuten hab ich offenbar grundlegend was verpasst. „Das wäre so verdammt funny. Das ist tatsächlich einer meiner Träume. Das ist einer meiner Träume!“, ließ er mich noch wissen und aß den Rest seines Burgers. Wort- und fassungslos saß ich da und wusste so überhaupt nicht was ich sagen oder tun sollte. Ja, noch weniger als sonst. Ich schaute schweigsam und geschockt dabei zu, wie den Burger verputzte und sich den nächsten krallte. Even hatte es schon öfter geschafft mich baff zu machen, aber nichts kam bisher an das hier ran. Ich wusste nicht mal wie ich das finden soll. Weil ich nicht mal wirklich wusste was hier gerade abging. „Willst du die nicht mehr?“, sprach er mich an und zeigte auf die Pommes vor mir. Ich schaute von ihm, zu den Pommes und wieder zu ihm zurück, schüttelte den Kopf und schon machte er sich auch über diese her. „Wir müssen unbedingt in den Pool!“, befand er und ich fragte ihn: „Jetzt?“ „Nein, heute Abend. Wir essen jetzt erst mal. Haben doch gerade erst angefangen.“ Abgesehen davon, dass wir schon Abend hatten und Even dabei war fast alles alleine aufzuessen... „Okay...“, murmelte ich und überlegte krampfhaft was ich tun soll. Ich meine... liegt's gerade an mir? Ich schüttete mir den Sekt in meinem Glas auf ex hinter. Wenn's an dem liegen sollte, konnte es kaum noch schlimmer werden. Er stand auf und lief hinüber zu den anderen Sektflaschen, holte eine und schnappte sich noch eines dieser Brettchen vom Tisch, setzte sich wieder auf die Decke und futterte unbeirrt weiter. Die offene Flasche war weder alle, noch war die zweite in der Kühlung angetastet, doch er öffnete die mitgebrachte und schüttete die Gläser voll. Ich wollte was sagen. Ja, wirklich. Aber ich wusste absolut nicht was... und wie. Ich ließ ihn einfach kommentarlos essen und trinken, soviel er wollte. Ich wüsste eh nicht was ich sonst tun sollte. Keine Ahnung wie er das schaffen konnte, aber er hatte es am Ende fertig gebracht alles in einem Tempo in sich rein zu schaufeln, dass man meinen könnte er hat drei Wochen nichts gegessen. Als er damit fertig war, stand er auf und reichte mir die Hand: „Kommst du?“ „In den Pool?“, fragte ich skeptisch und er schaute mich an, als hätte ich eine völlig abstruse Frage gestellt, als er sagte: „Nein, ich will duschen. Mit dir!“ Ich ließ mich auf die Beine ziehen und lief ihm ins Bad hinterher, blieb aber an der Tür stehen. Jeden Schritt und jede Bewegung die er tat, beobachtete ich. Als das Wasser lief und auf Even, wie ein Regenschauer auf ihn hinab rieselte und er innerhalb von Sekunden nass wurde, streckte er abermals die Hand nach mir aus. Ich folgte ihm unschlüssig. Als er so vor mir stand und ich ebenfalls vom Wasser berieselt wurde, näherte er sich mir stupste mich sachte mit der Nasenspitze an und begann mich zu küssen. Ich konnte mich nur schwer drauf einlassen. Obwohl sich das jetzt relativ normal anfühlte. Er drehte die Intensität des Regens über uns niedriger und nahm dann etwas vom Duschgel-Spender an der Wand, begann mich einzuseifen und dabei weiter zu küssen. Auch das fühlte sich normal an und zudem... leider immer besser. „Dreh dich rum“, sprach Even mich an und schaute mich abwartend an. Ich tat einfach was er wollte und blickte durch die klare Duschwand auf mein Ebenbild, im Spiegel über dem Waschbecken. Ich sah und spürte wie er näher trat und sich anschmiegte, fing mich daher mit den Handflächen an dieser Wand ab. Mein Blick blieb weiter auf mir selbst und seinen Handflächen, die mich ausgiebig einseiften. Meine Augen drifteten immer wieder mal genießend zu, während meine Hände sich nicht mehr von dieser Wand lösen konnten. Abermals wollte Even von dem Spendernehmen und dieser fiel dabei ab. „Na sowas... da hab ich die Seife fallen lassen...“, kommentierte er sein Fauxpas und hob das Ding wieder auf, klemmte es in die Halterung und nahm den nächsten Anlauf, dem Ding noch eine Portion Duschgel zu entnehmen. Diesmal ohne Zwischenfälle. Er fing an meine Haare damit einzuschäumen und diese massierenden Bewegungen seiner Finger auf meiner Kopfhaut ließen mich sein seltsames Verhalten von zuvor einigermaßen verdrängen. Vielleicht auch, weil er mich damit ziemlich gut angeheizt hatte. Schnell drehte ich mich ihm zu und wollte ebenfalls von dem Duschgel nehmen, auch mir fiel das Ding runter, doch mir war das jetzt auch egal. Ich hatte etwas von dem Zeug und verteilte es auf ihm. Even schien das genauso zu genießen wie ich. Das leise Seufzen von ihm war trotz des Plätscherns um uns herum zu hören. Der vor mir Stehende hob, den Spender wieder auf, tat mir noch etwas davon auf die Hand und klemmte es wieder in die Halterung. So begann ich auch seine Haare einzuschäumen, während sich der Schaum allmählich wieder aus den meinen löste. Ich hoffte diese Sache von eben würde genauso weggespült werden wie der Schaum, der zu unseren Füßen im Abfluss verschwand. Wir standen nun einfach hier und streichelten uns gegenseitig, knutschten immer heftiger und machten immer mehr miteinander herum. Die Seife war auch irgendwann gänzlich von unser beider Körper geflossen und so artete das ganze dahingehend aus, dass wir uns gegenseitig mit der Hand befriedigten. Wir hielten uns aneinander fest und kamen sogar relativ zeitgleich zum Höhepunkt. Dieser merkwürdige Beigeschmack, war zwar für einen Augenblick kaum mehr da, aber machte sich nun doch wieder breit. Einen Moment später schaltete Even den leichten Regen gänzlich ab, küsste mich noch einmal und verließ die Dusche, schnappte sich einen der Bademäntel und reichte mir den anderen. Ich glaube er hatte nicht mal bemerkt, dass ich auf den letzten Kuss nicht wirklich eingehen konnte. Er begann sich die Haare abzurubbeln und anschließend zu föhnen. Aufgrund seines merkwürdigen Verhaltens zuvor beobachtete ich sein Tun nun umso genauer, jetzt wo mich auch die Lust nicht mehr beherrschte, wie eben in der Dusche. Even war recht schnell damit fertig und reichte mir dann den Föhn. Normalerweise lasse ich meine Haare an der Luft trocknen, aber aus welchen Gründen auch immer, hab ich dann doch das Ding angemacht. Im Augenblick sprachen weder er noch ich viel, was auch am lauten Föhn liegen könnte. Aber ich vernahm sehr wohl, wie er ständig hin und her lief. Den Sekt nun wieder ohne Gläser auf den Nachtschrank stellte, unsere Decken ins Bett zurück legte und das helle Licht in der Suite löschte. Lediglich im Bad war noch eine Lampe an und auf einem der Nachtschränke, welches er nun anschaltete, als ich mit dem Föhnen fertig war. Even kam zu mir und entledigte sich seines Bademantels, zog mich förmlich aus dem Bad heraus und hatte offenbar nichts eiligeres zu tun, als auch mich wieder freizulegen. Wieder begann er mich zu küssen und schob mich zum Bett hinüber, ich ließ mich zwar mit ihm drauf fallen, jedoch stoppte ich das ganze: „Eigentlich... bin ich verdammt müde...“ War ich zwar auch, aber ich musste erst mit etwas Abstand auf die Sache von vorhin blicken, ohne mich gleich wieder um den Verstand vögeln zu lassen. „Okay“, entgegnete Even mir auf meine Entscheidung und rückte auf die andere Seite vom Bett, blieb dort liegen und betrachtete mich. Ich zog eine der Bettdecken über mich und schaute ebenfalls noch einem Moment zu ihm. Er lächelte und begann wieder mich zu streicheln. Meinen Arm und meine Schulter ganz besonders. Auch ich brachte ihm ein Lächeln entgegen, auch wenn es wohl nur war, um mich selbst zu beruhigen, und schloss dann die Augen. Ich musste sehr bald danach eingeschlafen sein, denn mich weckten einige laute Geräusche aus dem Badezimmer. Even klapperte dort mit irgendwelchen Dingen. Doch ich schlief wieder ein, was sicherlich nicht lange war, denn abermals wachte ich kurz danach auf, als er das Bad inzwischen verlassen hatte und es sich anhörte, als würde er die Brettchen vom Essen zusammensammeln. Was immer es war, es hielt mich vom Schlafen ab, weshalb ich ihn ansprach: „Schläfst du denn nie?“ Ich vernahm wie er schmunzeln musste und aufs Bett zurück kroch, mir einen Kuss auf die Wange gab und sich seufzend vor mir auf die Matratze fallen ließ: „Nicht, wenn du hier liegst und so verdammt heiß aussiehst.“ Ich öffnete die Augen und sah ihn wieder mal grinsen, weshalb auch ich es tun musste. Seine Hand strich kurz an meine Wange. Ich schloss die Augen wieder und versuchte weiter zu schlafen, eh er womöglich auf die Idee kommt mich doch noch mal rumzukriegen. Es dauerte auch nicht lange, bis er wieder aufstand und ich dennoch wieder einschlief. Kurzzeitig, jedenfalls. Denn es ging wieder los, dass er hin und her rannte. Ins Bad und wieder raus und dann neben dem Bett an irgendwas herum fummelte. Seufzend und zunehmend immer fertiger von diesem hin und her, sprach ich ihn erneut an: „Baby... Leg dich zu mir. Bitte...“ „Ja. Ich will nur zu erst raus und was bei McDonalds holen“, brachte er mir entgegen und das machte mich dann doch stutzig. Er hatte doch erst tonnenweise Pommes und Burger... was... wieso...? Huh? Ich sah seinen nackten Arsch gerade aus dem Schlafzimmer verschwinden und hörte wie er weiter durch die Suite lief. Verpennt und verwirrt hob ich den Kopf an, lauschte was er tat und konnte kaum glauben, dass ich vorne die Zimmertür gehört haben soll. Denn Even war verdammt noch mal splitternackt. Mein Hirn musste nun einen Schnellstart hinlegen, was nun absolut noch nie meine Disziplin war. Ich versuchte so schnell ich konnte aus dem Bett zu kommen und warf mir die Bettdecke um, eilte zu der Tür vor und riss diese auf. Im Flur rief ich nach ihm: „Even!?“, doch er war weder zu sehen noch zu hören. Nur irgendein Anzugaffe trat aus einem Aufzug um die Ecke und so zog ich mich ins Zimmer zurück, schloss die Tür und ließ mein völlig überfordertes Hirn auf Hochtouren rattern. Was zur Hölle tu ich denn jetzt? Scheiße, verdammte... Er kann doch nicht... einfach.... nackt da draußen... rumrennen... Ich ließ die Decke fallen und zog mir so schnell es ging meine Klamotten an, schnappte mir die seinen und die Schlüsselkarte, die zum Glück neben der Tür lag und rannte los. Wenigstens schien er seine Schuhe angehabt zu haben. Mit einem ganz merkwürdigen Gefühl im Bauch hetzte zu den Aufzügen und hämmerte die Knöpfe durch, wiederholte das so lange, bis sich endlich einer der Fahrstühle öffnete. Ich hackte förmlich auf die Taste fürs Erdgeschoss und trommelte hibbelig auf meine Oberschenkel. Kann dieses Ding nicht schneller machen?? Unten endlich angekommen, lief ich durch die Eingangshalle. Dort standen schon ein paar Leute, inklusive der dänischen Rezeptionistin, bei denen Even offenbar Aufmerksamkeit erregt haben musste. „Wo ist er hin?“, fragte ich und die Dame zeigte zur Tür hinaus. Scheiße, er rennt da nackt draußen in der Kälte rum! Ich lief los und hoffte, ich würde ihn noch irgendwo finden, eh irgendwas passiert. Leider ohne Erfolg. Ich lief die umliegenden Straßen ab, vor allem die Richtung aus der wir vorhin gekommen waren. Um die Zeit waren nicht mehr allzu viele Leute unterwegs, die ich fragen konnte und die die da waren, hatten ihn entweder nicht gesehen, waren betrunken oder wollten nicht mit mir reden, weil sie dachten ich wäre zugedröhnt. Zeit und Nerven für irgendwelche Grundsatzdiskussionen und Hilfsbereitschaft hatte ich nicht, weshalb ich einfach weiter alles abklapperte und ihn dennoch nicht finden konnte. Vor allem hier in fucking Grønland, dem Zuwanderer-Viertel, hört man sehr oft von Gewalttaten gegenüber Personen, die in irgendeiner Weise im Verhalten auffallen oder sonst wie herausstechen. Da zählen 'nackte Spinner' genauso dazu, wie queere Pärchen. Was meine Angst um ihn also noch weiter steigen ließ, als so schon. Die letzte Möglichkeit, die mir einfiel war... Sonja. Sie kennt Even und weiß vielleicht was los ist oder wo er hin ist. Ich rief die Nummer an, mit der sie mich kontaktiert hatte, doch niemand ging ran, weshalb ich auf die Mailbox sprach: „Hallo, Sonja? Irgendwas ist mit Even passiert. Kannst du checken, wo das nächste McDonalds ist? Wenn er jetzt durch Grønland läuft, wird er zusammengeschlagen. Er ist nackt!“ Ich weiß nicht mal ob sie mit den Infos was anfangen konnte, wahrscheinlich war ich selber schon ganz wirr. Den Namen des Hotels teilte ich ihr aber noch mit, eh ich die Gesprächszeit um war. Ich rannte weiter, immer weiter. Auch schon während ich auf die Mailbox sprach, hörte ich nicht auf zu laufen und zu suchen. Ich hatte Panik. Ich hatte Angst. Und ich fühlte mich noch nie so hilflos wie jetzt. Even war nirgends zu finden. Wie kann ihn denn auch niemand gesehen haben? Das fällt doch auf, wenn einer nackt durch die Gegend rennt... „Fuck!“, fluchte ich laut und bekam die Aufmerksamkeit zweier Passanten, die mich dann weiträumig umgingen. Ohne jegliches Gefühl dafür, wie lange ich jetzt schon hier herum rannte, beschloss ich zum Hotel zurück zu gehen. Falls er da wieder auftaucht, hat er weder Klamotten noch den Schlüssel fürs Zimmer. Auf dem Weg zurück sah ich wie Sonja aus einem Taxi stieg und lief auf sie zu. Sie beendete auch selbst gerade ein Telefonat und legte auf, eh sie sich an mich wandte: „Die Polizei hat ihn. Also ist er wenigstens in Sicherheit.“ Dermaßen erleichtert atmete ich durch und sah dann zu ihr: „Was passiert gerade?“ „Er ist manisch! Das passiert da gerade!“, antwortete sie mir sichtlich aufgebracht. Manisch...? Noch immer ahnungslos und verwirrt blickte ich zu ihr und sie erklärte mir: „Ihm geht’s nicht gut!“ Meine Gedanken rasten mal wieder und spielten, wie ein völlig verdrehter Film, die Geschehnisse des heutigen Tages ab, während Sonja weiter sprach: „Denkst du, er liebt dich? Das tut er nicht! Das ist nur eine kranke Idee, die er gerade hat! Letztes Jahr hat er den Koran auswendig gelernt, in Arabisch. Weil der dachte, das wäre eine gute Idee! Er sollte auch nicht kiffen. Weil er damit nicht klar kommt, wie du vielleicht verstehst. Also kannst du bitte einfach... weg bleiben?“ Sie ließ mich damit stehen und zog an mir vorbei. Mir schoss das Blut in den Kopf und Tränen aus den Augen. Unweit neben mir war irgendein steinernes Ding, auf das ich mich setzen konnte und musste, sonst wäre ich an Ort und Stelle, vermutlich einfach umgefallen. Ich hasse es zu weinen. Aber das alles war gerade einfach zu viel für mich. Ich blieb eine Weile dort sitzen und ließ mir Sonjas Worte immer und immer wieder durch den Kopf gehen. … Ihm geht’s nicht gut... … Denkst du, er liebt dich? Tut er nicht!... … Das ist nur eine kranke Idee, die er gerade hat... Ein vorbeifahrender Bus riss mich mit seiner Lautstärke aus den Gedanken, weshalb ich mich anhob und wie in Trance zurück zum Hotel lief, in langsamen schweren Schritten und mit dem Blick auf den Boden. Im Empfangsbereich angekommen, hob ich den Kopf und sah irgendeinen Typen an der Rezeption sitzen, welcher mich interessiert anstarrte. Ich schaute schnell wieder weg und stieg in einen der Aufzüge, fuhr hoch und schlich den Flur entlang zu unserem Zimmer. Die Tür war offen, weshalb ich kurz stockte, dann aber doch weiter lief. Als ich hineintrat, sah ich die dänische Dame gerade die Bettdecke zusammenfalten, welche ich hinter der Tür liegen ließ, sie machte mir Platz und lächelte freundlich dabei. Ich nickte nur und ging weiter hinein. Das war er, der geplatzte Traum, von dem man immer hört und liest, und nie glaubt, dass es sowas wirklich gibt. Aber die Schritte hier durch fühlten sich an wie barfuß auf Scherben zu laufen. Das war alles nicht echt? Nur irgendwelcher Bullshit? Im Schlafbereich war Sonja, die Evens Rucksack und seine Sachen zusammen packte, sie kam auf mich zu und sah auf die Klamotten, die ich unter dem Arm trug. Ich gab sie ihr und sie sah mich mit einem merkwürdigen Blick an. Gesagt hatte sie zwar nichts, aber dieser Blick tat es umso mehr. Es fühlte sich an als würde sie mir die Schuld geben wollen, für alles was passiert ist. Vielleicht gab ich mir auch nur selbst die Schuld an allem... Ich setzte mich am Fußende aufs Bett und starrte auf den Boden, als mich die Frau wieder ansprach: „Wünschen sie zu bleiben? Das Zimmer ist bis Sonntag 10 Uhr reserviert.“ Ich schaute auf zu ihr und schüttelte dann den Kopf: „Nein... Ich bin gleich weg...“ Sie verließ das Zimmer und ich sah mich hier noch einmal um. So kurze Zeit und doch so viele Erinnerungen, die alle nicht wahr sein sollten... Mein Augenmerk fiel auf mein Telefon, welches ich aus meiner Jackentasche nahm, ich scrollte die Namen in meiner Liste abwärts und wollte meinen besten Freund Jonas anrufen, doch verwarf ich diese Idee wieder. Kann nicht mal sagen wieso. Ich scrollte wieder nach oben und las diesen Eintrag, 'Even Kosegruppe'. Allein das zu lesen tat verdammt weh. Direkt darüber Eva... dann Eskild. Ja, Eskild. Ich schrieb ihm: Bist du zu Hause? Währenddessen nahm ich mein Cap, welches vor dem Bett lag, strich meine Haare nach hinten und setzte es auf, als mein Mitbewohner antwortete: Nein, ich bin aus, auf ein Bier. Was ist los? Wirklich gute Frage... Daher antwortete ich das, was mein Gefühlsleben gerade aus mir sprach: Alles ist zur Hölle gegangen. Ich wischte eilig eine Träne weg, die sich beim schrieben dieses Satz löste und auf das Display tropfte, als ich las was Eskild schrieb: Wo bist du? Ich schaute mich noch einmal in dem Desaster um, in welchem ich hier hockte und antwortete: Auf dem Heimweg. Ich stand auf und hievte meinen Rucksack auf den Rücken, löschte das Licht hier überall und verließ das Zimmer. Unten gab ich noch den Schlüssel ab und musste zum Glück nichts mehr unterschreiben oder mich aus sonstigen Gründen hier noch länger aufhalten. Wieder nahm ich mein Telefon hervor und las Eskilds Nachricht: Ich komme. Damit machte ich mich auf den Weg nach Hause. _____________________________________________________________________________ *Berühmt berüchtigte Gabrielle-Szene. Bescheidene Qualität, aber immerhin auf Youtube und mit engl. Untertiteln. *Kaffebrenneriet: Eigenname, übersetzt: Kaffeebrennerei – wer hätte es vermutet? xD (sowas wie Starbucks) Sowohl die Rolle 'Even' als auch dessen Darsteller haben dort tatsächlich gearbeitet, er musste kündigen, weil die Fanmassen überhand nahmen. Apropos KB: hier noch ein gutes Video von einer Oslo-Touristin und Skam-Fan aus Frankreich. Sie und eine Freundin von ihr trafen in besagtem Etablissement auf 'Even', der sie zu einer kleinen Skam Sightseeing Tour mit nahm, und sie dabei auch auf ein paar russische Fans trafen. Eigentlich ein Wunder, dass er das alles noch macht, nachdem so viele Fans nicht mehr wissen was Vernunft und Privatsphäre bedeuten. (Man sieht da auch recht gut, wie riesig dieser Kerl ist. xD) *dette er min kæreste (dänisch für: das ist mein Freund) in Norwegisch ist es ähnlich: det er kjæresten min. Zumeist verstehen sich die Leute beider Länder, ähnlich wie die Deutschen die Schweizer oder Holländer; mal als pauschales Bsp. *gutaussehend, heiß (im Sinne von sexy)verwendet wird das Wort: kjekk, Die Hoteldame spricht's dänisch aus: kekk. Even versucht daher ein anderes Wort zu finden und versuchts mit: deilig(norw.) / dejlig(dänisch) – kann man auch mit lecker, deliziös bzw. wunderbar, prächtig, liebreizend usw. übersetzen. Lässt sich so original schlecht einbauen, darum hab ich's ein wenig umschrieben. *Isaks Hotel Bilder: Hafen/Bucht Selfie im Bett (ein Bild vom Dreh) Falls sich jemand für die Sache mit der Flasche interessiert p.s.: Hab in Kapitel 6 zum Royaltreffen ein kleines Update im Nachwort eingebaut, wen's interessiert, was da so beim Skam gucken innerhalb der Hartvig Nissen abging. ***EDIT: Einige wenige Clips funktionieren (derzeit und auf unbestimmte Zeit) auf der Skam Hauptseite daher verlinke ich sie hier: http://skam.p3.no/2016/11/29/religion-3/ http://skam.p3.no/2016/12/01/dette-er-even/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)