a woman's thing von JO89 ================================================================================ ♦️ yes to the right guy ----------------------- Akako warf missmutig einen Blick aus dem Fenster während sie darauf wartete, dass auch die letzte Stunde an diesem Freitag verstrich. Diese Woche zählte mit Abstand zu den unschönsten, die sie in ihrem jungen Leben hatte durchlaufen müssen. Koizumi glaubte auch nicht, dass das Wochenende besseres bot. Zur Eröffnung des Kirschblütenfestes würde diesen Abend ein riesiges Feuerwerk den Himmel erleuchten, und wie gerne die Schülerin auch dort hingehen würde, aber ihr Stolz verbot es ihr ohne ein Date dort aufzukreuzen. Sie war schön, jung und intelligent. Eigentlich sollte sich auch ein Junge wie Kaito Kuroba darum reißen mit ihr seine Zeit zu verbringen. Doch offensichtlicherweise war dem nicht so. Noch vor einem halben Jahr hätte sie, Akako Koizumi, einen Kerl wie Kaito Kuroba am ausgestreckten Arm verhungern lassen, wenn er denn kein oder nur wenig Interesse zeigte. Doch sie hatte sich selbst diese Woche eines besseren belehrt. Offenbar war die erste morgendliche Abfuhr vor wenigen Tagen nicht genug, so hatte sie ihn heute Mittag nochmals darum gebeten mit ihr zu diesem Fest zu gehen. „Ich nehme an, dass ist dir wirklich wichtig, sonst würdest du nicht fragen, Akako-san“, stellte Kuroba trocken fest und legte seine Essstäbchen zurück. In diesem Moment kochte so etwas wie Wut in ihr hoch, immerhin bettelte sie sonst nicht um ein einziges, lächerliches Date. „Ja“, war ihre kurze Antwort und die Schülerin rang mit sich und zu ihrer eigenen Überraschung mit den Tränen. Warum nur? Warum war es so schwierig ihn von sich zu überzeugen? Was war es nur, das ihr fehlte, dass sie nicht begehrenswert machte? Wortlos reichte Kaito seiner Klassenkameradin ein Taschentuch. Als sie sich endlich etwas gefasst hatte, begann er zu erklären. „Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich andere Pläne habe. Und die werde ich nicht verschieben, auch wenn es dich traurig macht.“ Akako blickte Kaito an, sah seine Entschlossenheit. Er war viel zu cool für eine Situation wie diese. Und das war auch eine Art an ihm, die sie unwiderstehlich fand. „Für dieses Wochenende heißt es: Las Vegas ich komme.“ Koizumi wusste nicht, ob er scherzte, dafür hatte ein viel zu gutes Pokerface. Aber sie merkte, dass ihr Herz höher schlug. Was hatte er nur an sich, dass sie sich so zu ihm hingezogen fühlte? Es war ihr ein Rätsel, das sie lösen wollte. Dann winkte Kuroba ab. „Es hört sich spektakulärer an als es ist, ich besuche meine Mutter. Tickets sind gebucht. Heute Nachmittag geht der Flieger.“ Sein Blick war so wachsam, als wollte er ihr Innerstes erforschen. Und dennoch wirkte er auf seltsame Weise geheimnisvoll und anziehend. Wie hatte sie ihm nur je eine Sekunde böse sein können? „Nächste Woche ist das Fest ja auch noch, gehst du dann hin, wenn du wieder da bist?“, wollte sie neugierig und konzentriert wissen. Ihr heftig klopfendes Herz lenkte sie viel zu viel ab. Ein verschmitztes Lächeln zierte seine Lippen. „Vielleicht“, war die schlichte und mysteriöse Antwort. Für Akako schien die Welt still zu stehen, während sie zusah, wie er weiter aß. Es war kein Nein. Endlich kein Nein. Für einen kurzen Moment schienen ihre Bemühungen um Kaito nicht vergebens zu sein. Zum ersten Mal wurde sie nicht direkt abgewiesen. „Gut“, murmelte Akako lächelnd und überlegte, ob sie dann eventuell mit Kaito ein Date haben würde. „Kommt darauf an, ob Aoko-chan dann noch hinschauen will.“, war ein Satz, den Akakos Herz schlichtweg nicht ertrug. Koizumi war, als würde sie innerlich erfrieren, deswegen stand sie auf und stürmte nach draußen. Sie brauchte Luft, Luft zum Atmen und die Wärme der Sonne. Es war ihr egal, ob ihr ihr Kaito überrascht nachsah oder nicht. Wusste dieser Idiot denn wirklich nicht, was sie für ihn empfand oder waren ihm ihre Gefühle einfach egal? Immer nur Aoko… Was fand er nur an diesem unreifen Gör? Egal wie lange sie aus dem Fenster sah, die Bäume, deren Äste sich leicht ihm Wind wogen, gaben ihr keine Antwort. Gedankenversunken kritzelte die Schülerin mit ihrem Kugelschreiber auf dem Blatt Papier vor ihr. Kaito Kuroba war wohl ein Rätsel, das sie vermutlich nie lösen würde. Das Läuten der Schulglocke verkündete das Ende des Schultags und Koizumi begann langsam und unmotiviert ihre Unterlagen zusammenzupacken. „Kuroba-kun, kommst du mit?“, hörte Akako Hakubas selbstbewusste Stimme. „ Nein, ich habe besseres zu tun, aber viel Spaß“, stichelte Kaito augenzwinkernd zurück. Was Hakuba dazu veranlasste die Augen zu verdrehen. „Du Spielverderber“, mischte sich nun Keiko lachend ein und verließ winkend die Klasse. „Bis später!“ Akako störte sich unweigerlich an dem fröhlichen Gemüt der anderen, und wollte selbst schnell das Weite suchen. Doch in diesem Moment wandte sich Saguru an sie. „ Und du, Akako-san“ Mit hochgezogener Augenbraue blickte sie ihm entgegen. Sie wusste, es war unfair ihn mit ihrer schlechten Laune zu strafen, wenn Kuroba doch der eigentliche Grund dafür war. „Gehst du auch zum Kirschblütenfest?“ Seine Stimme hörte sich nach wie vor selbstbewusst und fest an. „Mit dir?“, spie Koizumi abweisend. Denn immerhin hatte ihr dieses dämliche Kirschblütenfest und in diesem Zusammenhang Kaitos Abweisung die Stimmung verhagelt. „Unter anderem“, kam eine etwas analytisch klingende Antwort. „Die halbe Klasse wird heute Abend dort sein, inklusive mir. Es sei denn, ich breche mir vorher noch mein Bein. Und Kid macht gerade Pause, oder so.“ Saguru schnappte sich seine Schultasche und winkte ihr zum Abschied. „Überleg es dir. Es wird sicher lustig.“ Verwirrt blickte sie ihm nach und bemerkte erst jetzt, dass sie die einzigen waren, die noch im Klassenraum standen. „Und nein, es ist kein Date, wenn du das befürchtest“, warf Hakuba noch ein, ehe er durch die Tür verschwand. Auch viel zu cool, als sonst, stellte Koizumi fest, als sie die Tür noch für einen Moment betrachtete, aus der Hakuba geradewegs verschwunden war. Ihre schlechte Laune schien wie weggeblasen. Was war nur passiert? War das eine Art Prüfung? Akako verstand die Welt nicht mehr. Aber sei es wie es sei, wieder fühlte sie sich schön und jung und begehrenswert. Einfach federleicht. Konnte dieses Wochenende etwa doch noch schön werden? Es war eine Hoffnung, mit der auch sie langsam und leichtfüßig den Klassenraum verließ und das Licht abschaltete. Sie würde sehen, was die nächsten Tage für sie bereithielten. Und irgendwie freute sie sich darauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)