Slave of flame von VonArrcross ================================================================================ Kapitel 1: Gefangenschaft ------------------------- Anders als du mein Kind, kenne ich weder meinen leiblichen Vater, noch meine leibliche Mutter. Ich wurde von einem Menschenpaar aufgezogen. Damals waren Charr und Menschen sowas wie Blutsfeinde. Die Ausrottung der jeweils anderen Rasse stand sehr weit oben. So jedenfalls erzählten es mir meine Zieheltern. Dennoch nahmen sie mich in ihre Obhut, als sie zufällig Zeuge eines Überfalls auf meine Eltern durch Räuber und Banditen wurden. Zumindest meine Mutter war bei dem Kampf umgekommen, denn man fand ihren Leichnam Tags darauf noch am Ort des Geschehens. Ein linker Arm dagegen war alles von meinem Vater. Aber von ihm fehlte auch Tage später jedes Lebenszeichen. Die darauf folgenden Jahre verbrachte ich damit mich gegen die Abneigung der anderen Dorfbewohner zu behaupten. Kaum das sie von meiner Existenz wussten, sahen sie mich als Monster und verlangten von mir ein Zeichen der Unterwerfung zu tragen. Halsband und Handketten wurden mir angelegt und obwohl ich die normalen Arbeiten eines Bauers absolvierte, bei der Jagd half und sogar das Dorf vor Räubern beschützte, blieben die Dorfbewohner unerbittlich. Irgendwann beschloss ich zu gehen und meine Zieheltern von meiner Last zu erlösen und mich auf die Suche nach anderen Charr zu machen. Doch wenn ich gewusst hätte wie hart es wäre alleine zu überleben, wären meine Vorbereitungen vermutlich ausführlicher gewesen. Zu meinem Glück bekam ich Hilfe von einem wilden Tiger, der mir vieles zum Überleben beibrachte. Als der erste Winter in der Wildnis einbrach trennten sich jedoch unsere Wege, denn ich fand andere wie mich. Meine Entscheidung mich den Fremden zu zeigen sollte ich schnell bereuen. Sie waren nicht das was ich erwartet hatte. Mit Gewalt zwangen sie mich zur Unterwürfigkeit und redeten mit verschiedensten Mitteln mir ein eine Wilde und wertlos zu sein. Anfangs verbrachte ich meine Zeit zusammen mit anderen Frauen in einer engen Zelle gepfercht. Später holte mich ein Charr höheren Ranges heraus und setzte die Zeit der Pein und Folter fort. Als seine Sklavin musste ich ihm jederzeit zur Verfügung stehen. Ungehorsam brachte mir meine Brandwunde quer über den Rücken ein. Doch das war nur zu Anfang. Je höher er im Rang aufstieg, desto besser wurde seine Behandlung mir gegenüber. Ich erhielt sogar Privilegien die kaum eine andere Sklavin besaß. Widerspruch gegen meinen Herrn, leinenloses laufen an seiner Seite und sogar das Töten anderer Männer wurde mir gewährt. Das Leben war nicht das Beste, doch kannte ich damals eigentlich nichts anderes. Das sollte sich ändern als ich von meinem Herrn schwanger wurde und dem Tod geweiht war. Zwar durfte ich mein Junges gebären, aber es wurde sofort zur Tötung fort gebracht. Ich erfuhr nicht einmal ob es ein Junge oder Mädchen war. Danach sperrte man mich fort und hielt mich knapp am Leben, bis die Zeit für eine Flammenopferung gegeben war. Am Tag der Opferung warf man mich auf einen steinernen Altar außerhalb der Basis. Es war das erste Mal seit Ewigkeiten, dass ich in etwa wusste welche Zeit war. Doch die Kälte des Winters konnte ich nicht spüren. Ich war nichts weiter als eine ebenso kalte Hülle, die in den letzten Sekunden ihres Lebens nochmal die Hitze des Feuers erfahren würde. Dem Widersprach aber ein Fremder der mich von meinen Ketten befreite und die Wachen angriff. Es dauerte bis ich begriff was in dem Moment geschah und erst ein barscher Befehl von ihm ließ mich die Flucht in einen Schneesturmes hinein ergreifen. Ich rannte blindlinks durch den Schnee und fand mich inmitten einer Höhle wieder. Sie war nicht tief, aber gerade das lies mich verzweifeln. Doch was mich in Panik versetzte war das Erscheinen meines Retters am Eingang. Er war ein Mann wie die anderen und würde mit mir das gleiche anstellen wie sie. Mir war nicht klar was ich eigentlich tat, als ich ihn angriff. Töten konnte ich ihn aber nicht, obwohl meine Zähne nur Millimeter von seiner Kehle trennten. Meine Angst vor den anderen Charr hatte mich gelähmt und ihm die Gelegenheit gegeben die Situation zu seinen Gunsten zu drehen. Meine Kraft war weg und ich ergab mich. Er vergriff sich nicht an mir und tat das auch die folgenden Tage nicht. Was er jedoch machte war mich zu zwingen zu essen und zu trinken, mich zu waschen und an seiner Seite zu schlafen. Er zwang mich wieder ein Selbstbewusstsein aufzubauen und ich selbst zu werden. Als er der Meinung war, dass ich weit genug war um ihm zu folgen, brachen wir zusammen auf. Zu seinem Trupp aufzuschließen war sein Ziel, doch verletzte er sich unterwegs. Nun war es an mir ihn an einen sicheren Ort zu bringen und zu pflegen. Eigentlich hätte ich auch einfach gehen können, doch fühlte ich mich ihm gegenüber schuldig. Er erholte sich schnell und die Verletzung verheilte gut. Dummerweise kümmerte ich mich nur um ihn. Mich selbst ließ ich außer Acht, so dass ich zu fiebern begann. Er war gezwungen mit dem weiter reisen zu warten bis ich gesund war. In der Zeit fanden die anderen Charr unser Versteck. Der Fremde war nicht da gewesen und sie fühlten sich sicher. Mich für meine Flucht bestrafend fügten sie mir Hiebe und Schnitte zu. In meinem fiebrigen Zustand verlor ich beinahe das Bewusstsein. Und wieder war er frühzeitig da um die Männer zu töten. Am Ende meine Kräfte flehte ich unter Tränen, dass das aufhören möge. Dank der Toten gab es zumindest Kleidung zum anziehen und Waffen zur Selbstverteidigung. Zeit mir etwas bei zu bringen war keine. Wir verließen das Versteck so bald wie möglich. In einem Charr-Dorf fanden wir etwas Sicherheit. Ich wich nicht von seiner Seite, meine Angst vor meinesgleichen war einfach zu groß. Jedoch lebte dort eine andere ehemalige Sklavin die sich meiner annahm und mich mit vernünftiger Kleidung versorgte. Wir blieben nur für kurze Zeit. Einerseits weil wir für das Dorf eine Gefahr durch mich waren und weil er endlich zu seinem Trupp aufschließen wollte. Es dauerte nicht lange bis wir von den Charr aus der Basis verfolgt wurden. Es waren nicht nur vier oder acht, sondern hunderte die hinter uns her waren. Der Fremde sagte, dass ich mich verstecken sollte während er sie ablenken würde. Es sollte das letzte Mal sein das ich ihn sah. Selbst musste ich vor weiteren Verfolgern flüchten. Durch die Dunkelheit der Nacht und dem Schnee sah ich nicht wohin ich trat und stürzte bald über einen Rand in einen zugefroren Fluss. Seine Strömung zerrte mich mit sich. Vor einem anderen Dorf entließ mich die Strömung in ein seichteres Flussbett, wo ich endlich auftauchen und Luft holen konnte. Doch das Glück schien nicht auf meiner Seite zu sein. Mit Waffen ausgerüstete Menschen empfingen mich am Ufer. Bereits resignierend unterwarf ich mich der Tatsache zu sterben, als eine Menschenfrau und eine Asurafrau sich einmischten. Sie beschützten mich und handelten mit den Männern aus mich unter Aufsicht aufzupäppeln. In der Zeit gebar ich mein zweites Junges. Dich, Skyron. Der angesprochene Charr sah seine Mutter an. „Ja, und ich wäre auch beinahe gestorben.“ Die Frau nickte. „Es dauerte bis ich alles erlebte soweit geordnet hatte, dass ich dich akzeptieren konnte.“ Skyron schüttelte den Kopf. Er wusste nicht wie er gehandelt hätte, aber er wusste, dass seine Mutter für seine Sicherheit töten und sogar sterben würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)