15 Pairs -15 - Szenarios - 15 random Words von HlMURO (KnB Challenge 2018) ================================================================================ Kapitel 3: AoKise - BOND ------------------------ Bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte, ergriff der ungezähmte, animalische Instinkt tief in ihm die Macht über seinen Körper. Er bohrte die Zähne tief in Daikis Hals.   Sie waren zusammen aufgewachsen, Tür an Tür, nur einen wortwörtlichen Katzensprung voneinander entfernt. Jeden Tag hatten sie einander gesehen und an den Tagen, wenn sie es nicht konnten, weil einer von ihnen Zuhause bleiben musste, durch kleine Zeichnungen auf beschlagenen Fensterscheiben den jeweils Anderen aufgeheitert, zusammen ihre ersten Ausflüge außerhalb des geschützten Innenhofs der Wohnanlage ihres Zuhauses gemacht, ihre Lieblingsspielzeuge miteinander geteilt, in spielerischen Raufereien ihre Kräfte gemessen, wegen eines leeren Kartons gestritten, weil sie sich Beide als Erste reinsetzen wollte und sich nur wenig später wieder vertragen, indem sie sich einfach zusammen schnurrend darin eingekuschelt hatten. So hatten sie lange ihre Tage verbracht, behütet und geliebt von den Menschen, die sich ihrer angenommen hatten. Aber dann waren sie erwachsen geworden. Daiki früher als Ryōta. Und ab da war nichts mehr so, wie es einmal gewesen war. Daiki hatte angefangen, immer länger und immer weiter weg zu bleiben. Obwohl sie Beides Hybriden waren, war Ryōta schon immer mehr an seinen Besitzer Tetsuya gebunden gewesen, genoss die Nähe zu ihm, ließ sich bereitwillig stundenlang bürsten, war handzahmer und anhänglicher. Daiki dagegen war auf der Straße geboren und als kleines Bündel Fell in einem erbärmlichen Zustand von Kagami gefunden und aufgepäppelt worden. Aber egal wie viel Zeit verging, wie viele warme Mahlzeiten täglich auf ihn warteten, in Daiki herrschte immer ein ungebrochener Freiheitsdrang vor, eine unabhängige Wildheit, die ihn mit Zeit immer mehr nach Draußen zu den anderen Straßenkatzen zog, bis er irgendwann gar nicht mehr nach Hause kam. Kagami ließ ihn gehen, hatte er es doch bereits geahnt, aber Ryōta konnte und wollte es einfach nicht akzeptieren. Er suchte nach ihm. Wagte sich bis in die Gassen vor, von denen er sich sonst als verwöhnter Rassereiner fernhielt, weil man seine Art hier nicht schätzte. Legte sich mit dem ein oder anderen Kater sogar an, die ihn wieder vertreiben wollte, nur um Daiki nur einmal noch zu sehen, nur einmal noch mit ihm zu reden, sich an ihn zu schmiegen, seinen Geruch durch die Nase einzuziehen, das Gesicht in das strubbelige Haar zu vergraben, die immer nach Sonne dufteten, weil er sich oft stundenlang auf einem Dach sonnte. Irgendwann, nach Tagen und Wochen, in denen er seiner Fährte gefolgt war, standen sie sich wieder gegenüber. Und ab da war auch für Ryōta nichts mehr so, wie es einmal war. Er hatte es schon länger gespürt. Eine heiße Glut, die immer wieder in Wellen in ihm hochgeflammt und wieder abgeflacht war, aber nie ganz erlosch. Ein feuriges Glimmen, auf das er sich noch keinen Reim hatte machen könnte, nur dass es ein Teil von ihm war. Doch als er Daiki nach all der Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte obwohl es vielleicht nur zwei Monate waren, wieder sah, wusste ein Teil von ihm mit einem Schlag, was in ihm so ungeduldig auf genau diesen Augenblick gelauert hatte. Es war seine erste Hitze.   Daiki reagierte sofort. Er konnte auch gar nicht anders, denn es kam so heftig und unerwartet über Ryōta, dass es ihm regelrecht den Atem raubte. Es dauerte nicht lange, bis sie in einer verschwiegenen, kleinen Seitengasse wie regelrechte Tiere übereinander herfielen, auch wenn es für sie Beide das erste Mal war, dass sie solchen rauen Empfindungen ausgeliefert waren. Sie rissen einander die störende, plötzlich zu eng wirkende Kleidung vom Leib, stießen dabei tiefe, hitzige Laute aus, die sie voneinander noch nicht kannten, obwohl sie doch alles voneinander wissen sollten. Ryōta bohrte die Krallen tief in Daikis Rücken, um ihn und die heiße Erregung, die er gerade heftig keuchend von der letzten Schicht Stoff befreite, noch enger zwischen die eigenen gespreizten Beine zu ziehen. Daiki war ihm vollkommen ausgeliefert, gehorchte nur ergeben, gab ihm nach, obwohl Ryōta früher in keinem einzigen ihrer kleinen Rivalenkämpfe jemals die Oberhand gewonnen hatte. Aber heute war es anders, ihr sonstiges Machtverhältnis war gekippt, ihre Rollen vertauscht. Ryōta schlang die Beine um Daikis Hüfte, als dieser in ihn eindrang und er einen unterdrückten Schmerzenslaut dabei ausstieß, um ihn daran zu hindern in einem kurzen Anflug an Reue sich erschrocken aus ihm zurückzuziehen. Ryōta wollte ihn spüren. Nein. Er wollte ihn besitzen. „Daiki...!“, zischte er nur halb im Fluch gegen dessen Hals, der ihn schon die ganze Zeit wie magisch angezogen hatte. Eigentlich war das eine Stelle, die sie sogar voreinander immer instinktiv geschützt hatten, selbst im harmlosen Spiel. Die Stelle, die schon von klein auf bei Ryōta durch teures, breites Lederhalsband verborgen war. Doch bei Daiki war sie frei. Frei und unbedeckt. Und dann biss er zu.   Ein tiefer Biss. Ein Biss, der noch lange einen deutlichen Abdruck hinterlassen würde, selbst auf der dunklen Haut seines Gegenüber. Ein Biss, den er setzte, um Daiki unumkehrbar und jeder Konsequenz zu markieren, der nun derjenige war, der schmerzverzerrt heiser aufstöhnte. Wehren war zwecklos, dafür sorgte Ryōta, als er seinen engsten Freund aus Kindertagen im selben Moment dazu zwang, tief in seinem Inneren versenkt zum Höhepunkt zu kommen, ohne den Biss zu lockern, bis er sich wirklich sicher war, dass er sein Ziel erreicht hatte. Ein unendliches Glücksgefühl flutete ihn dabei, jede seiner Körperzellen, jede Faser, jedes Härchen, alles an ihm, in ihm prägte sich auf Daiki. Es war fast wie früher, als sie noch Kinder waren. Die unausgesprochene Gewissheit, das unerschütterliche Vertrauen, dass sie immer und ewig zusammen sein würden. Während Daiki eine schiere Unendlichkeit sich in ihm ergoss und anschließend verzweifelt nach Luft schnappte, um die schon vor Sauerstoffmangel schmerzenden Lungen zu füllen, hatte Ryōta schon längst den Verschluss des Halsbands, das er bisher noch kein einziges Mal länger als absolut nötig abgenommen hatte, geöffnet. Mit noch zittrigen Fingern umfasste er Daikis Gesicht, der ihn mit glühenden, hitzigen Blick nur stumm ansah, die Lippen bereits voneinander gespalten, hinter denen seine eigenen Eckzähne hervorkamen. Eigentlich musste es niemand von ihnen aussprechen, aber Ryōta tat es trotzdem. „Markier du mich auch.“   Daiki gehorchte ihm bedingungslos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)