All fall down von Leya ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Disclaimer: Alle Figuren, die ich aus Harry Potter geborgt habe, werde ich unbeschadet zurückgeben. Alle anderen Figuren sind meine eigene Erfindung. -*-*- All fall down 03 -*-*- Das Mondlicht malte silberne Kringel auf die vormals weißen Laken, die nun zerwühlt und unordentlich auf dem Bett lagen. Lucius stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete den schlafenden Jungen an seiner Seite liebevoll. Mit einem Finger zeichnete er Francis Gesicht nach. Und wie immer, wenn er diese hübschen Züge betrachtete, stieg in ihm das vage Gefühl auf, diesen Jungen zu kennen. Wenn er nur wüßte, an wen der Junge ihn erinnerte. In diesem Augenblick drehte Francis sich zu ihm um und kuschelte sich dichter an ihn heran. Gleich darauf glitten sanfte Finger über sein halbsteifes Glied, das sich unter den zärtlichen Berührungen rasch aufrichtete. "Ich dachte, du schläfst." Lucius unterdrückte mühsam ein leises Stöhnen und drückte seine Hüften gegen Francis Hand. Dieser lächelte kaum merklich und gab dem Älteren einen kleinen Kuss auf den Mund, ehe er unter der Decke verschwand. Jede weitere Frage schwand umgehend aus Lucius Gedanken, als Francis Mund sich behutsam um seine Erektion schloß. -*-*- Drei Tage waren vergangen und Lucius konnte den Jungen immer noch nicht vergessen. Drei Tage, in denen Narzissa jeden seiner Schritte überwacht hatte. Sie war ihm kaum von der Seite gewichen und hatte jedes ihrer Gespräche mit unzähligen boshaften Bemerkungen gewürzt, in denen sie Anspielungen auf ihr angebliches Wissen über seine neue Geliebte fallen ließ. Wie sie darauf kam, hätte Lucius nicht sagen können, denn soweit er wusste, hatte er niemals auch nur den kleinsten Hinweis auf seine neu erwachte Leidenschaft für Francis gegeben. Im Gegenteil. Er hatte sich verhalten wie immer. Mochten die Götter wissen, wie sich dieser Verdacht in Narzissa hatte festsetzen können. Lucius schob diesen ärgerlichen Gedanken gewaltsam beiseite. Damit konnte er sich später noch befassen. Jetzt hatte er erst einmal zu arbeiten. Er saß in seinem Arbeitszimmer und starrte nachdenklich aus dem Fenster, während in seinen Gedanken immer wieder zu seinem jungen Geliebten wanderten. Der Abschied war ihm alles andere als leicht gefallen, aber Lucius hatte schließlich Verpflichtungen, denen er nachkommen musste. Nur, dass sich sein Geist nicht so einfach von Francis ablenken ließ. Seufzend schob er seine Unterlagen beiseite. Der Junge ging ihm nicht mehr aus dem Sinn und Lucius wusste, es gab nur eine Lösung. Er musste ihn wiedersehen. Vielleicht würde sein Interesse dann vorübergehen. Doch nein, dies ging über eine einfaches Interesse weit hinaus. Er spürte es in seinem Herzen, in seiner Seele. Das war ernster. Viel, viel ernster, als es mit Narcissa jemals gewesen war. Lucius lächelte seinem Spiegelbild im Fenster zu und faßt einen Entschluß. Er würde die Sache auf seine Art regeln, ganz so, wie es einem Malfoy entsprach. -*-*- "Verdammtes Flittchen!" Francis rannte die Treppe hinunter, flüchtete vor dem Gebrüll, das der Besitzer der Kneipe ihm hinterher sandte und hoffte, er würde es bis zur Tür schaffen, ehe dieser ihn erwischte. "Ich bring dich um! Hörst du?!" Francis riß die Tür auf und stürmte hinaus, doch er kam nicht weit. Mit einem erschrockenen Aufschrei prallte er gegen eine dunkle Gestalt, die gerade eintreten wollte und stolperte einige Schritte zurück. "Wo bist du, du dreckige Schlampe?!" Schwere Schritte trampelten die Treppe hinunter und Francis warf einen nervösen Blick über seine Schulter. Nur noch wenige Sekunden... "Francis?!" Der Junge zuckte zusammen und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Mann, der ihn so unvermittelt aufgehalten hatte. Viel zu verstört, um irgendetwas zu sagen, blickte er zu Lucius auf. Dieser lächelte kurz, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Barkeeper, der schnaufend die letzten Stufen hinunter stapfte und den Jungen am Arm packte, wobei er Lucius vollkommen ignorierte. "Wie konntest du mir so etwas antun? Wag so etwas nie wieder, du elendes Dreckstück!" Jack holte aus, doch der Schlag fiel nie, denn Lucius fing seinen Arm mit seinem Stock ab und musterte den Mann mit kaltem Interesse. "Schlagen Sie den Jungen und Sie werden es bereuen." Jack schien etwas sagen zu wollen, doch seine Augen wanderten von Lucius Gesicht, über seine teuere Kleidung zu dem Stock, den ein silberner Schlangenkopf zierte und auf einmal dämmerte plötzliches Verstehen in seinen blutunterlaufenen Augen auf. "Entschuldigen Sie, Sir! Aber der Junge braucht eine kleine Lektion! Er war ungehorsam!" "Wirklich? Was sagst du dazu, Francis? Warst du ungehorsam?" Lucius wartete die Antwort des Jungen gar nicht erst ab, sondern schob ihn auf einem Stuhl und wandte sich dem Barkeeper zu, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte. Ob aus Angst oder aus Ehrfurcht, ließ sich nicht sagen. Lucius war es egal. Er konnte den Mann ohnehin nicht leiden. "Hören Sie mir genau zu. Ich werde mich nicht wiederholen." Lucius plazierte die Spitze seines Spazierstocks über dem Herzen des wie erstarrt dastehenden Barkeepers und drückte zu. Eine leichte Warnung. Mehr nicht, aber es genügte, wie er an der Panik erkennen konnte, die plötzlich in den Augen des Mannes aufflackerte. "Der Junge gehört mir. Ich werde ihn mitnehmen und Sie werden ihn nie wieder belästigen. Ist das klar?" Jack nickte hastig und atmete erleichtert auf, als Lucius den Stock zurückzog und ihn freigab. Francis blickte zwischen Lucius und Jack hin und her, nicht sicher, was er tun sollte. Als Lucius ihn aufforderte, seine Sachen zu holen, zögerte er nur einen kurzen Augenblick, dann rannte er die Treppe hinauf und packte die wenigen Habseligkeiten zusammen, die er sein eigen nannte. In Rekordzeit war er wieder unten. Lucius führte ihn hinaus und schob ihn in eine Kutsche, die vor dem Eingang wartete. Francis erkannte das Wappen auf der Tür und seine Augen weiteten sich erschrocken. Sein Blick irrte zu dem Mann an seiner Seite, von dem er schon so viel gehört hatte und auf einmal war er nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, ihm zu folgen. "Hab keine Angst, Francis. Ich werde dir nichts antun." Lucius ahnte, was in seinem jungen Begleiter vorging und amüsierte sich innerlich über den verängstigten Gesichtsausdruck des Jungen. Sicher, Francis wusste, wer er war, doch anscheinend hatte der Junge bisher keinerlei Parallelen zu der Realität gezogen und erst jetzt, als er die Kutsche als sozusagen lebenden Beweis sah, holte die Wirklichkeit ihn ein und machte ihm Angst. Doch Lucius machte sich keine Sorgen. Francis würde schon bald merken, dass er es gut mit ihm meinte. "Ich habe ein Zimmer für dich gemietet. Ich möchte, dass du dich dort einrichtest und mir zur Verfügung stehst, wann immer ich in der Stadt bin." Francis nickte erleichtert. Das war etwas, was er verstehen konnte und seine Angst legte sich. "Das ist sehr großzügig, Sir." "Mag sein." Lucius sah aus dem Fenster und schenkte dem Jungen keinerlei Beachtung. Statt dessen beschäftigte er sich mit den Dingen, die er schnellstmöglich regeln musste. Er wollte Francis nicht nur eine eigene Wohnung geben, er wollte dem Jungen auch eine bestimmte Summe zur Verfügung stellen, die diesen unabhängig machen würde. Francis sollte nie wieder gezwungen sein, anschaffen gehen müssen. Doch dafür musste er einen Termin bei seinem Anwalt machen, aber so, dass Narzissa nichts davon erfuhr. Narzissa. Lucius bekam Magenschmerzen, wenn er nur an sie dachte. Sollte sie jemals von Francis erfahren wäre dies wahrscheinlich der Tod des Jungen. "Es wird Euch langsam zur Gewohnheit, mich aus unangenehmen Situationen zu retten." Francis musterte sein Gegenüber abwartend, doch auch dieser Kommentar lockte Lucius nicht aus der Reserve. Er hörte gar nicht zu. Schließlich gab der Junge entmutigt auf. Er würde abwarten müssen, was die Zukunft ihm brachte. Und obwohl er sehr viel für Lucius empfand hoffte er, dass er sich richtig entschieden hatte, sein Leben mit dem dieses Mannes zu verbinden. -*-*- Narzissa saß allein am Esstisch und wartete auf ihren Gatten. Bisher allerdings vergeblich. Wütend sah sie auf die Uhr und beschloß, dass es keinen Sinn hatte, weitere Zeit mit Warten zu verschwenden. Was war nur falsch gelaufen in der letzten Zeit? Narzissa wusste es nicht, doch sie war niemand, der dies einfach auf sich beruhen ließ. Es wurde Zeit, Lucius die Wahrheit zu entlocken und sie wusste auch schon wie. -*-*- tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)