Mein neues Leben mit den Jungs von Ten-nii-san ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1     Ich weiß nicht, ob das wirklich so eine gute Idee gewesen ist. Sollte ich das wirklich tun? Ich meine, ich hatte es versprochen, aber jetzt wo ich vor dem großen Gebäude von Big Hit stand, war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das auch wirklich schaffte. Hier ging es nämlich um niemand anderen als um BTS. Das war ja so schon ein Thema für sich, aber ab heute sollte ich mit den sieben Jungs zusammen arbeiten … ob das gut ging? Denn seien wir doch mal ehrlich … ich war genauso ein Fan von ihnen, wie jeder auf dem gesamten Globus. Zwar muss ich einräumen, dass ich die kreischenden Fans nicht verstehen kann, die den Jungs auf Schritt und Tritt folgten. Das war wirklich nervig. So ein Fan war ich wirklich nicht. Allerdings musste ich das jetzt beiseite schieben und professionell an die Sache heran gehen. Ich nahm all meinen Mut zusammen und betrat das große Gebäude durch eine Schiebetüre, die sich von selber öffnete. Direkt vor mir war ein Tresen, an dem eine wirklich hübsche Koreanerin saß. Sie tippte gerade etwas in den Computer ein und hatte mich gar nicht erst bemerkt. Was gut für mich war, so konnte ich sie mir kurz ansehen. Sie war wirklich hübsch, aber für mich zu sehr geschminkt. Was aber nicht hieß, dass es nicht gut aussah, es passte zu ihr. Auch ihr rotes Kostüm passte sich ihrem Körper an, soweit ich das erkennen konnte, da sie saß. Aber im großen und ganzen passte sie hier an die Information. Ich allerdings … ich sah an mir herunter und hätte mich innerlich dafür Ohrfeigen können, dass ich mir nicht mehr Mühe gegeben hatte. Ich war recht legere gekleidet. Zerrissene Jeans, ein T-Shirt, Kardigan und Sneaker. Auch war ich nicht geschminkt. Meine langen, braunen Haare hatte ich einfach zu einem hohen Zopf zusammen gebunden. Mein Gesicht an sich war auch nichts besonderes. „Guten Morgen“, meldete ich mich und lächelte. Die Frau sah kurz auf, aber dann wieder auf ihren Bildschirm. „Einen Moment.“ Ich nickte bloß und sah mich in der Eingangshalle um. Es war alles sehr ordentlich, mit vielen Bildern … vielen Bildern von BTS. „Was kann ich für Sie tun.“ Schnell drehte ich mich wieder um. „Meine Name ist Leonie Julyn Matthews.“ „Ah, Sie sind die Neue.“ Ich blinzelte, nickte aber. „Mr. Bang ist in seinem Büro und die Jungs sind auch schon sehr früh zum Training gekommen.“ Sie tippte noch etwas ein und nickte dann. „Wie ich sehe, werden Sie auch mit den Jungs im Haus wohnen.“ „Bitte was?“, entfuhr es mir ein paar Oktave höher. „Mr. Bang sagte mir, dass sie hier in Soul noch keine Wohnung haben und deswegen einen Platzt zum Schlafen brauchen.“ „Ja, ich dachte allerdings, dass Sie mir vielleicht ein Hotel empfehlen könnten.“ „Es wird kein Problem sein, mit den Jungs in einem Haus zu wohnen.“ „Wissen sie das denn auch schon?“ „Nein.“ Ich sah sie verständnislos an, aber sie stand einfach auf und kam um den Tresen. Ohne ein Wort lief sie einfach weiter und nahm an, dass ich ihr einfach so folgte. Schnell nahm ich meine Beine in die Hand und lief ihr hinterher zu den Aufzügen. „Könnten wir da noch einmal drüber verhandeln? Ich denke nicht, dass es richtig wäre, wenn ich mit den Jungs zusammen wohne. Ich meine, sie kennen mich ja nicht.“ „Das wird kein Problem sein. Mr. Bang sagte, dass es kein Problem ist.“ War mein Koreanisch ein bisschen eingerostet oder verstand sie wirklich nicht, dass auch mir das unangenehm war. Ich meine, es konnte an meinem Koreanisch liegen. Ich war nicht hier aufgewachsen und hatte in England studiert, aber eigentlich war ich der Meinung, dass mein Koreanisch schon gut war. Wir fuhren hoch in die oberste Etage, wo das Büro von Mr. Bang war. Sie öffnete einfach nur die Glastüre und bat mich herein. „Miss Matthews ist da“, sagte sie und machte hinter mir die Türe zu. Ich sah ihr hinterher und seufzte. „Ist dein Leben so schwer?“, fragte er mich auch schon und drehte sich in seinem riesigen Schreibtischstuhl zu mir um. Ich antwortete nicht sofort, sah mich lieber in dem extravaganten Büro um. „Das alles hier war sicher teuer, oder?“, fragte ich. Mahagoni Schreibtisch, viele Regale mit tausenden von Ordnern, eine kleine Ecke mit Sesseln und einem Tisch, ein kleiner Kühlschrank, ein teuer aussehendes Sidebord und natürlich eine Glasvitrine mit seinen Awards. „Eine Frage habe ich.“ „Willst du mich nicht erst einmal begrüßen?“ „Wie kommst du dazu mich mit den Jungs ins Haus zu stecken? Ich wollte von dir nur ein Hotel gesagt bekommen“, ging ich nicht auf ihn ein und sah ihn böse an. Si-hyuk, Mr. Bang, lächelte mich amüsiert an. „Ich denke, so kommst du besser mit den Jungs aus.“ „Ich finde das nicht lustig, Si-hyunk-oppa.“ „Fängst du wieder damit an? Ich hab dir gesagt, du sollst das oppa weg lassen. Es ist ja nicht so, dass wir uns fremd sind.“ „Ich werde mir nachher ein Hotel suchen.“ „Leonie, die Jungs haben ein großes Haus, es wäre dumm nicht dort zu wohnen und vor allem kannst du so auch besser mit ihnen zusammenarbeiten.“ Ich seufzte wieder. „Du hättest wenigstens mit den Jungs darüber reden sollen.“ „Wie war dein Flug?“ „Lang.“ Si-hyuk schüttelte den Kopf und stand dann auf. Zusammen gingen wir wieder zum Aufzug und fuhren herunter. „Eine Sache noch, bevor ich dich den Jungs vorstelle. Bist du eine Kreischerin?“ Ich boxte ihn gegen die Schulter. „Ist das wirklich dein Ernst?“ „Ich will, dass du ihnen nichts von unserer Verbindung erzählst.“ Jetzt war ich überrascht. „Warum nicht?“ „Die Jungs stecken gerade in einer kleinen Krise, deswegen habe ich dich gebeten zu kommen. Über dein Gehalt brauchen wir nicht sprechen und deine Unterkunft geht auch auf mich. Wie lange ich dich brauche, weiß ich auch noch nicht, aber das hatte ich dir ja auch schon gesagt.“ Er ignorierte mich, auch gut. Das war ich gewohnt. „Sie sollen dir vertrauen.“ „Und wie sollen sie das tun, wenn ich ihnen verheimliche, dass ich mit dir Verwandt bin?“ „Tus einfach.“ Ich nickte. „Okay, Boss.“ Der Aufzug stoppte und wir traten auf einen langen Flur heraus. Links und rechts waren etliche Türen, die zu Proberäumen führten, so wie zu dem kleinen Tonstudio. Wir liefen allerdings weiter den Gang entlang bis zu der letzten Türe, aus der schon Musik dröhnte. Si-hyuk machte die Türe auf und wir traten ein. Aus den Lautsprechern dröhnte das Playback zu Dope und vor mir tanzen Suga, J-Hope, Jin, Rap Monster, Jimin, V und Kookie. Noch nie hatte ich sie life gesehen oder in irgendeiner Weise mit ihnen zusammengearbeitet, aber ich hatte so einige Videos gesehen. Wir ließen sie zuende proben und sahen erst einmal zu. Als die Musik dann auch endete, keuchten die sieben im Takt und ließen die Schultern erst einmal hängen. „Das sah doch super aus“, meinte Si-hyuk und klatschte in die Hände. Alle sieben drehten sich um und begrüßen ihren Produzenten … und dann lagen sieben Augenpaare auf mir, was ziemlich unangenehm war. „Ich habe euch jemanden mitgebracht“, meinte Si-hyuk und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich konnte mich kaum bewegen, was sonst nicht so meine Art war. Aber von diesen sieben so angesehen zu werden, war doch etwas anderes. „Das ist LJ. Sie ist Choreographin und kennt sich ganz gut mit Musik aus. Sie hat in London Musik und Tanz studiert und singt selber.“ Ich blinzelte und sah ihn sofort an. „Das hätten Sie wirklich nicht sagen müssen“, meinte ich. „Ich wollte dich nur vorstellen.“ Er lächelte und drückte meine Schulter. „LJ hat in Amerika schon mit vielen Künstlern zusammen gearbeitet und weiß also was sie tut. Ich will, dass ihr nett zu ihr seid. Sie ist hier, um euch ein bisschen unter die Arme zu greifen.“ Ich verbeugte sich nach seiner Ansprache und setzte ein lächeln auf. „Mein Name ist Leonie Julyn Matthews und ich freue mich euch kennen zu lernen und mit euch zu arbeiten.“ Erst war es still, die Jungs hatten noch kein einziges Wort gesagt, aber dann trat V als erstes nach vorne. „Ich bin V.“ Er machte sein Peace-Zeichen und lächelte. „Oder Tae.“ Ich lächelte und nickte. Sofort sprang Jimin nach vorne und grinste auch. „Ich bin Jimin,“ „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, meinte RM und reichte mir die Hand. „Du kannst mich Namjoon nennen.“ Ich nahm seine Hand an und neigte noch einmal meinen Kopf. „Ich bin Hobi oder Hoseok, so wie du magst.“ „World Wide Handsome“, begrüße Jin mich und zwinkerte. „Du hast einen Namen“, meinte Suga und verdrehte die Augen. „Nenn mich Yoongi.“ „Und ich bin Kookie oder JK oder Jungkook, ist eigentlich egal.“ Ich nickte und lächelte. Das hier konnte nicht real sein. „Ich werde lieber LJ genannt“, meinte ich dann auch und verbeugte mich. „Auf gute Zusammenarbeit.“ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2     Der Anfang war also getan. Si-hyuk verließ uns dann auch schon kurzerhand. Heute würde ich mir nur mal ihre Probe ansehen, also setzte ich mich einfach in eine Ecke und beobachtete alle. Zwar war ich ein Fan und wusste genau, wie die Jungs aussahen und wie sie sich bewegten. Auch hatte ich meine Hausaufgaben über die Jungs gemacht, allerdings wollte ich mir jetzt alles genau ansehen, also konzentrierte ich mich immer nur auf einen. Den Anfang machte ich mit V. Er trug heute ganz lässige Kleidung. Eine Jogginghose, ein Shirt und ein Hemd, was offen war. Seine Haare waren neuerdings wieder blond, was mir persönlich am besten gefiel. Auch war er heute super in Form. Seine Bewegungen waren immer richtig und geschmeidig, er stockte kein einziges Mal und immer hatte er den perfekten Gesichtsausdruck drauf. Als nächstes sah ich mir Jimin ein bisschen näher an. Er trug schwarze, zerrissene Jeans und ein schwarzes T-Shirt, auf dem Kopf trug er eine schwarze Kapi, sodass ich nicht wirklich seine Haare begutachten konnte, aber eben hatte ich die rosane Farbe aufblitzen sehen. Jimin war von den Sieben derjenige, der immer 200% gab. Auch seine Bewegungen waren flüssig und immer auf den Punkt. Dann sah ich mir J-Hope an. Er trug helle Jeans und einen Pullover. Seine Haare waren wieder dunkel gefärbt, was ich auch am Besten fand. Und auch er war heute wieder in Bestform, was eigentlich bei der Dance-Line immer so war. Bei Hobi gefiel es mir, dass man ihm immer ansah, dass er das liebte, was er tat. Auch jetzt, wo sie eine kleine Krise durchlebten, war er bei den Proben immer voll dabei. Als nächstes nahm ich mir Namjoon vor. Er hatte sich seine Haare wieder silber, grau gefärbt, was ihm einfach nur schmeichelte. Er trug heute Jogginghose und ein T-Shirt. Hauptsache bequeme Sachen zum Tanzen. An seinem kleinen Finger hatte ich schon ein Pflaster ausmachen können, mal davon abgesehen, dass ich es eben beim Händedruck auch gespürt hatte. Er war wirklich ein Tollpatsch. Was das Tanzen allerdings anging machte er große Fortschritte. Es gefiel mir seine Fortschritte zu bemerken und das besondere an RM fand ich, dass auch ihm alles Spaß machte. Ihm war es egal, wenn er dumm aussah, bei dem was er gerade tat und das war die Hauptsache. Bei Jin war es das Gleiche. Er, Namjoon und Yoongi waren einfach keine Tänzer, aber sie taten alle ihr Bestes. Und deswegen sah ich auch die Fortschritte bei Jin. Er strengte sich wohl am meisten an, um mit den anderen mitzuhalten und das klappte auch ganz gut. Allerdings war es auch sein Charakter, der ihm all seine Patzer beim Tanzen wieder wett machte. Niemand kritisierte ihn dafür, dass die Bewegungen nicht so perfekt waren, wie die von Jimin zum Beispiel. Er blieb am Ball und strengte sich an und ich fand, so langsam trugen diese Bemühungen auch Früchte. Er trug heute eine schwarze Jeans und ein schwarzes langes Shirt an. Auch er trug eine Kappi, sodass man die blonden Haare nicht so gut sehen konnte. Suga beobachtete ich als nächstes. Er hatte von den dreien am meisten Fortschritte gemacht und ich musste sagen, er tanzte bald so gut wie die Dance-Line. Natürlich brauchte er noch etwas, aber es war nahe dran. Heute war er sehr verbissen, sodass der eine ein oder andere Schritt nicht ganz so locker aussah. Mir gefiel es lieber, wenn er Spaß an der Sache hatte. Er trug eine Jogginghose und einen schwarz-weiß gestreiften Pulli. Seine Haare hatte er wieder frisch grün/mint gefärbt, was ihm übelst gut stand. Und als letztes kam Kookie. Er war heute wieder ziemlich genau und tanzte perfekt im Takt. Man sah ihm gar nicht an, dass er sich in irgendeiner Weise anstrengte. Es war, als wäre es für ihn das einfachste auf der Welt und das liebte ich so an ihm. Natürlich war ich ein kleines Fangirl und wie bei den meisten jungen Mädchen, fand ich ihn mit am süßesten … obwohl er ganze drei Jahre jünger war. Allerdings durfte ich hier jetzt nicht schwärmen, ich war hier um zu arbeiten, also musste auch ich mich konzentrieren. Ich sah mir genau seine Bewegungen an. Er trug heute helle Jeans und ein weites, weites Hemd. Und seine Haare waren zum Glück dunkel geblieben. Die anderen hatten sich erst vor kurzen wieder die Haare gefärbt, aber zum Glück Kookie nicht. Ich konnte eigentlich noch gar nicht richtig fassen, dass ich hier jetzt saß und den Jungs zuguckte. Es war immer unglaublich hinter die Kulissen zu schauen. Das liebte ich so an meinem Job … und da musste ich wirklich sagen, dass ich ziemlich Glück gehabt hatte … Na ja, Glück war relativ. Ich hatte Glück ein wenig Talent zu haben und dann auch noch, dass meine Lehrer im Studium so begeistert von mir waren. Ohne die hätte ich nämlich niemals so weit kommen können … okay, ein bisschen hatte ich es auch meinem Onkel zu verdanken, der mir das Studium überhaupt ermöglich hatte. Ohne ihn hätte ich gewisse Leute nicht kennen gelernt, die mich dann weiter empfohlen hatten. Die Musik endete wieder und Jin und Namjoon ließen sich auf den Boden fallen. Sie hatten jetzt wirklich das Tempo angezogen und durch trainiert, keine Pause. Ich stand sofort auf und brachte jedem von ihnen eine Flasche Wasser. „Sehr freundlich“, bedankte sich Hobi und verbeugte sich leicht. „Also ich bin dafür, dass wir auch mal eine Kostprobe bekommen“, meinte Kookie dann plötzlich und ich drehte mich zu ihm um, um auch ihm eine Flasche zu geben. „Das ist nur fair“, stimmte Jimin zu. „Von mir aus gerne“, sagte ich. „Was wollt ihr sehen?“ „Ich will wissen, ob du uns kennst“, sagte RM. Ich lächelte und fing an mich ein bisschen zu dehnen, dann zog ich meinen Kardigan aus. „Ich kann alles von euch tanzen.“ „Uuhh“, machte V und grinste dabei. „Das will ich sehen.“ „Fake Love“, verlangte Namjoon. „JK wird mit dir tanzen.“ Ich nickte und stellte mich vor den Spiegel. „Welchen Part willst du tanzen?“, fragte er mich und dehnte auch noch mal seinen Arm. „Ich werde V´s und Hobi´s Part tanzen.“ „Beide?“, rief Hobi aus. „Bereit?“, fragte ich und sah Kookie herausfordernd an. Er grinste und nickte. Jimin lief schnell zur Stereoanlage und suchte das Lied heraus. Kookie und ich standen schon auf unseren Plätzen und ich ließ noch einmal meinen Kopf rollen. Kaum das die Musik startete, sang ich auch den Text von V mit, und natürlich tanzte ich auch seinen Part. An gewissen Stellen switschte ich dann zu Hobis Part und wieder zurück. Ich machte einen richtigen Misch Masch aus beiden, aber man sah es nicht wirklich. Meine Bewegungen waren flüssig, ich stockte kein Mal und ich vertanzte mich auch nicht. Denn wenn es eines gab, was ich wirklich konnte, dann war es nun einmal tanzen und singen. Schon als kleines Mädchen hatte ich immer getanzt und gesungen, meistens hatte ich mich auch nur so unterhalten. Meine Eltern waren fast verrückt geworden. Das Lied endete und Kookie und ich waren in der Endpose, wo ich dann noch einmal wechselte und Jins Part übernahm. Sofort, kaum dass die Musik aus war, fingen Jimin und V an zu klatschen. Hob und Jin starrten ich an. Suga hatte den Kopf ein wenig geneigt und hatte einen ganz speziellen Blick drauf, der mir sagte, dass er beeindruckt war. Und RM nickte bloß. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hatte mich mit kritischem Blick beobachtet. „Hab ich den Test bestanden?“, fragte ich noch leicht keuchend. „Warum haben wir noch nie etwas von dir gehört?“, fragte RM dann auch sofort ohne mir zu antworten. „Weil ich das nie wollte.“ Jimin kam zu mir und gab mir auch eine Wasserflasche. „Mir geht es nicht darum berühmt zu werden. Ich mache das weil es mir Spaß macht und wenn ich anderen helfe, dann macht es mir noch mehr Spaß.“ „Das heißt, du benutzt deinen Kopf und die anderen können von deinem Können profitieren?“, fragte Hobi. „Ziemlich unfair“, quittierte V. „Das ist die Musikbranche. Hier gibt jeder Ideen von jemand anderem als seine aus, damit habe ich mich abgefunden.“ „Wir haben gerade alle gesehen, dass sie gut ist, warum quetschen wir sie hier jetzt aus?“, fragte Jin und lächelte mich nett an. „Ist schon okay, das bin ich gewohnt. Ihr seid eine Einheit und die will ich auf keinen Fall stören. Ich bin hier um euch ein bisschen unter die Arme zu greifen, mehr auch nicht. Danach bin ich wieder weg. Ich werde euch nicht verändern oder euch ein anderes Image verpassen, ich werde nur aushelfen. Wenn es einen Knoten im Hirn gibt oder im Fuß.“ „Ist das dein wirklicher Job? So mit Hypnose und all sowas?“, war V total begeistert. „Lebensberatung?“ Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, sowas nicht. Ich tu das hier für Mr. Bang.“ Jetzt wurde es knifflig, was sagte ich ihnen denn jetzt? „Ich hab einmal für jemanden gearbeitet und Mr. Bang dabei kennen gelernt. Er hatte mir einen Job ermöglicht und deswegen bin ich ihm jetzt etwas schuldig. Er macht sich wirklich Sorgen um euch und deswegen soll ich ein bisschen dafür sorgen, dass ihr ein bisschen lockerer seid.“ „Also gibt es gratis Massagen?“, freute sich Jimin, was mich auch wieder zum Lachen brachte. „Ich kann vielleicht einmal eine Ausnahme machen“, lachte ich. „Ach, wie ich sehe, versteht ihr euch schon“, ertönte Si-hyuks Stimme und schon stand er bei uns. „Wie lief es?“ „Es war okay“, meinte Namjoon und beide nickten. „Fahrt nach Hause, ihr habt genug gemacht heute.“ Die Jungs stimmten dem voll und ganz zu und holten ihre Sachen. Auch ich holte meinen Kardigan und meine Tasche. Zusammen gingen wir dann alle nach unten in die Eingangshalle, wo draußen schon ein Auto auf die Jungs wartete, natürlich mit getönten Scheiben. „Ich habe da noch eine Bitte“, stoppte Si-hyuk die Jungs noch einmal kurz bevor sie durch die Tür waren. „LJ hat keinen Platz zum Schlafen.“ Ich sah ihn geschockt an. Das war doch nicht sein! Jetzt stellte er mich dahin, als müsste ich nach Almosen fragen. „Ich kann in ein Hotel gehen“, sagte ich und sah ihn böse an. „Jetzt habe ich deine Sachen schon zu den Jungs geschickt.“ „Das ist gar kein Problem, ich werde mit ihnen fahren und sie abholen.“ „Ist schon in Ordnung, LJ kann bei uns bleiben“, meinte Suga dann und verließ auch schon das Gebäude. RM, Hobi und Jin folgten ihm. V und Jimin schnappten sich meine Arme und zogen mich mit zum Auto. „Ich habe mich schon gewundert, warum die Putzfrau eines der Gästezimmer putzt“, meinte Jimin und drehte seinen Kopf zu Kookie um, der hinter uns ging. Die zwei verfrachteten mich einfach auf einen Sitz und kesselten mich dann ein. Auf der Fahrt zu dem Haus hing jeder seinen Gedanken nach. Bis auf Jimin und V, die unterhielten sich … über mich hinweg, weil sie mich ja zwischen sich gesetzt hatten. Das Haus der Jungs war sehr abgelegen und eigentlich ganz normal. Es war mitten in einer Wohngegend und reihte sich einfach so in die Häuserreihe ein. Es war ein ganz normales, kleines Häuschen. Das hätte ich nicht gedacht, allerdings fand ich das ziemlich gut. Die Jungs brauchten einen Ort an dem sie sich zurückziehen konnten, an dem sie nicht gestört wurden. Das Innere des Hauses war auch nicht wirklich extravagant. Wir kamen durch die Tür und standen erst einmal in einem Eingangsbereich, mit einer Gaderobe und drei Schuhschränken, ganz normal eben. Durch einen Torbogen gelangten wir dann in das große Wohnzimmer, was eine kleine Essecke hatte … also relativ klein. Es passten natürlich knapp 10 Leute an den Tisch. Dort gab es auch eine kleine Durchreiche, die zur Küche führte. Diese konnte man durch einen weiteren Torbogen direkt rechts von uns betreten. Die Küche war ein bisschen extravaganter ausgestattet mit allen möglichen Küchengeräten und einem richtig hochwertigem Ofen und Herd. Das war wahrscheinlich Jins Anschaffung gewesen. Ich wusste, wie gerne er kochte und gutes Essen liebte … wie eigentlich alle. Hier unten gab es auch noch zwei Bäder. Einmal nur eins mit einer Toilette und eines mit einer riesigen Badewanne und einer ebenerdigen Dusche. Eine weiße Treppe führte aus dem Wohnzimmer hoch in den ersten Stock, von dem man auch herunter ins Wohnzimmer sehen konnte. Also so ähnlich wie ein Balkon nur eben im Haus und nicht draußen. Ein Glasgeländer sorgte dafür, dass man nicht herunter fiel. Durch die Treppe gelangte man dann erst einmal in das zweite Wohnzimmer oder Aufenthaltsort, wie auch immer. Hier standen auch überall Sessel und Sofas und Bücherregale. In einer Ecke standen sogar zwei Gitarren. Dann gingen wir weiter durch einen Flur, der natürlich links und rechts Türen hatte. Die erste Tür rechts war das große Bad, wo auch wieder einmal eine Badewanne und eine riesige ebenerdige Dusche war, eine riesige Waschzeile und natürlich viele Schränke. Die erste Türe links gehörte Jin und Jimin. Das zweite Zimmer links teilten sich Kookie und V. Und die letzten drei Zimmer waren alles Einzelzimmer, die von Suga, RM und Hobi belegt waren. „Na gut, dass wir nicht mehr Besuch bekommen. Mehr Zimmer haben wir gar nicht“, meinte Jimin und machte die vierte Türe auf der rechten Seite auf. Ich ging als erstes in den Raum und war positiv überrascht. Es stand ein wirklich großes Boxspringbett in dem Zimmer, mit Bettvorleger. Ein großer Schrank stand auch drine, mit integriertem Spiegel. Außerdem gab es einen hübschen Schreibtisch aus Glas mit einem gemütlich aussehendem Stuhl. Und in einer Ecke stand sogar ein Sessel und ein Bücherregal, sogar mit Büchern. „Fühl dich wie zuhause“, meinte V und ich bedankte mich verbeugend. Als ich mich dann wieder umdrehte, bemerkte ich auch meinen Koffer, der neben dem Bett stand. Die Jungs ließen mich alleine, damit ich auspacken konnte. Und erst als sie aus dem Zimmer waren, ließ ich meine Schultern sinken. Ich weiß nicht genau, was mich so nervös gemacht hatte, aber ich hatte in ihrer Nähe kaum atmen können. Eben in dem Proberaum war ich ihnen irgendwie ebenbürtig gewesen, aber das hier war einfach zu viel. Verdammt, mir würde doch niemand glauben, dass ich mit BTS in einem Haus leben würde. Das hätte ich mir in meinem wildesten Träumen nicht einmal vorgestellt. Mit diesem Gedanken hob ich meinen Koffer auf das Bett und machte ihn auf … obwohl. Sollte ich wirklich auspacken? Ich hatte nicht wirklich vor hier zu bleiben. Ich würde den Jungs nur zur Last fallen und außerdem war ich ja auch nicht lange hier … oder? Seufzend zuckte ich die Schultern und packte aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)