Under the mask von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Eyy, warum so kratzbürstig? -------------------------------------- Es war Dienstag Nachmittag. Die Oberschüler des Momokuri Gymnasiums bereiteten sich auf ihre Englisch Klausur vor, die in knapp einer Viertelstunde beginnen sollte. Alle Köpfe hingen über ihren Heftern, vollgeschrieben mit englischer Geschichte, Grammatik und Vokabeln, die man sonst nur einmal im Leben braucht. Maron lernte gerade intensiv nochmal die Vokabeln, sodass alles im Kopf saß und nicht alles wie durch einen Sieb im Gehirn durchging. Es herrschte regelrecht Chaos bei den Schülern: Einige schoben Panik, weil sie in der Klausur die letzte Chance sahen ihre Note zu verbessern, andere wiederum bekamen es nicht auf die Reihe, ihre Unterlagen ordentlich zu halten. Und dann gab es auch ein paar Schüler, die versucht haben ihren Mitschülern zu helfen, jedoch ohne viel Erfolg. Als Maron das nun intensiv bemerkte, verdrehte sie die Augen und widmete sich wieder ihren Vokabeln. "Mann, Maron! Jetzt höre doch mal auf mit den Vokabeln. Wir wissen alle, dass du jedes dieser Wörter im Schlaf kannst.", stöhnte Miyako, als sie sich zu ihrer besten Freundin gesellte. "Ist ja schon gut, Miyako.", sagte Maron und klappte ihr Heft zu. "Das ist noch lange kein Grund mich an zu nörgeln, nur weil ich lerne." Beide richteten ihren Schreibplatz ein und warteten leicht ungeduldig auf die Klausur. Im Klassenzimmer kehrte auch langsam wieder Ruhe ein, als Herr Tanaka, ihr Englischlehrer, ins Zimmer kam. Um kurzen Prozess zu machen, verteilte er schnell die Klausurbögen und setzte sich anschließend an den Lehrertisch, um die Zeit zu starten. "Ich wünsche euch viel Glück und gutes Gelingen.", kam es noch von Herr Tanaka und alle drehten ihre Klausuren um. Nach einer guten Stunde war Maron fast am Ende der Klausur und ließ sich bei den letzten zwei Aufgaben Zeit. Währenddessen schweifte ihr Blick unauffällig durch das Zimmer: Überall hörte man das Geräusch von Kugelschreibern, die über das Papier rasten. Sogar winzige Schweißperlen sah sie bei den meisten. Kein Wunder, denn sie alle saßen in einem Zimmer gefüllt mit extrem warmer Sommerluft. Und der Stress setzte ordentlich noch etwas drauf. Plötzlich blieb ihr Blick bei einem Mitschüler hängen. Chiaki, der bekannteste und unberechenbarste Playboy der Momokuri Schule, saß vor seiner Arbeit und schaute seelenruhig aus dem Fenster. Ob er was auf seiner Arbeit geschrieben hat, weiß Maron nicht, denn die Arbeit lag umgedreht, als hätte er die Klausur nicht einmal angefasst. "Was macht er denn?", fragte sich Maron in Gedanken, doch wandte sich schnell wieder an ihre Klausur. Herr Tanaka saß mit seiner Zeitung am Lehrertisch, ohne jemanden zu kontrollieren, ob jemand spickte. Er sagte nur gelegentlich, wieviel Zeit noch übrig sei und das war es auch schon. "Ihr habt noch 45 Minuten." Maron war gerade dabei, die letzte Aufgabe zu machen bis Chiaki aufstand und alle Blicke auf sich zog. Er ging zu Herr Tanaka und gab seine Arbeit ab, der ihn mit einer verwunderten Miene anschaute. "Herr Nagoya. Sie haben doch noch 45 Minuten Zeit. Wollen Sie sich ihre Arbeit nicht nochmal ansehen?", fragte er seinen blauhaarigen Schüler. Chiaki grinste in sich hinein. "Ist nicht nötig. Sie wissen doch, dass Englisch mir keine Probleme bereitet.", zwinkerte er ihm zu und ging mit seinen Händen in den Hosentaschen zurück zu seinem Platz. Maron war nun auch fertig und gab ihre Arbeit auch frühzeitig ab. Auf dem Weg zum Lehrerpult bemerkte sie nicht, dass sie ihren Kugelschreiber noch in der Hand hielt. Ihre Augen klebten förmlich noch an dem Papier bis sie mit Chiaki kurz zusammenstieß und ihren Stift losließ. "Ey, kannst du nicht aufpassen?", flüsterte sie ärgerlich. Chiaki sagte zu seiner Verteidigung nicht viel, denn er hob Maron's Kugelschreiber auf und blickte ihr in die Augen. "An deiner Stelle solltest du deine hübschen Rehaugen öffnen." Maron riss ihm den Stift aus seiner Hand und ließ ihn kommentarlos zurück. Chiaki packte seine Sachen ein und verließ den Raum, wagte aber noch ein einzigen Blickkontakt mit Maron. Diese warf ihn einen bösen Blick zu, woraufhin Chiaki auflachen musste. Natürlich ohne, das es jemand hörte. Als auch Maron endlich aus dem Zimmer lief, tat sie einen erleichterten Atemzug und streckte sich erstmal so richtig auf dem Flur. Es war nun Zeit, nach Hause zu gehen, doch Maron konnte Miyako nicht einfach in der Schule sitzen lassen. Also beschloss die Brünette auf ihre Freundin zu warten, auch wenn sie noch eine halbe Stunde warten müsste. Maron ging die Treppen hinab, lief auf den Schulhof und lehnte sich gegen einen Baum, um auf Miyako zu warten. Sie schloss die Augen und genoss die Sommerbrise, die durch ihre Haare fuhr. "Ein angenehmes Gefühl.", sagte sie zu sich selbst entspannt. Doch das Gefühl der Entspannung verschwand wieder, als sie eine männliche Stimme hinter sich hörte. "Nicht wahr? Aber das Gefühl wird angenehmer, wenn man sie zu zweit genießt." Chiaki trat von der anderen Seite des Baums hervor und gesellte sich zu Maron. Diese war mal wieder nicht begeistert von seinem Flirtversuch. "Ja, aber nur, wenn du die zweite Person nicht bist." "Eyy, warum so kratzbürstig?", lachte Chiaki und kam Maron näher, doch sie entfernte sich von ihm. "Ich bin nicht kratzbürstig. Ich bin nur nicht an arrogante Machos wie dir interessiert." Chiaki grinste, da er in Maron eine Herausforderung sah. Jedes Mädchen, das ihn interessierte, konnte er bisher immer bekommen. Es machte ihm Spaß, mit den Mädchen zu spielen und sie gleich wieder abzuservieren. Und das Beste: Keine konnte ihm widerstehen, auch wenn er diesen Ruf als Playboy hatte. Sie fielen Chiaki zu Füßen, auch wenn sie alle wussten, dass er sie wie eine heiße Kartoffel fallen ließ. Doch bei Maron war es schwieriger als gedacht, aber Chiaki würde nicht Chiaki sein, wenn er einen Plan hätte. "Ach, komm schon. Wie wäre es mit einem Date? Du und ich? Im Kino?", fragte er verführerisch. Maron verdrehte die Augen. "Bye, Idiot.", und verließ den Schulhof. Sie hatte nicht vergessen, dass Miyako noch in der Schule saß, doch Maron war es viel lieber, wenn ihre beste Freundin sie anschreien würde, als wenn Playboy Chiaki sie um seinen Finger wickelt. "Maron Kusakabe... Glaub ja nicht, dass ich mich damit geschlagen gebe...", murmelte Chiaki vor sich hin, als er ihr hinterher schaute und sich mit seiner Hand durch seine blauen Haare fuhr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)