Lovely Thoughts von Narry_Pancakes (Zitatsammlung) ================================================================================ Kapitel 13: „Es gibt kein Gut und Böse. Es gibt Macht und jene, die zu schwach sind, nach ihr zu streben!“ ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ein Seufzen kam über ihre Lippen. Diese Stadt machte sie noch verrückt. Eigentlich war sie verrückt. Warum blieb sie hier? Das könnte sie ihr Leben kosten. Doch trotzdem war sie hier. In ihrer kleinen Wohnung. Mit ihrer Plattensammlung. Ihr Vater war keine zwei Straßen weiter und wohnte im alten Anwesen der Familie. Wie gerne würde sie wissen, wie es dort aussah? Hätte sie dort ein Zimmer gehabt, wenn er es gewusst hätte? Wäre sie gemeinsam mit ihnen Jahrhundertelang vor Mikael geflohen? Sie wusste es nicht und würde auch nie eine Antwort darauf bekommen. Denn sie war nicht bei ihnen groß geworden. Sondern war von einer Familie zur Nächsten geschickt worden. Bis Kol sie fand. Durch ihn wusste sie den Zauber aufzuheben, der auf ihr lag und nun war sie ein Urvampir. Wie ihre gesamte Familie. Chanel war eine Mikaelson.   Sie warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. In den letzten zehn Minuten hatte sie sich bestimmt zwanzig Mal umgezogen, denn sie wusste nicht was sie tragen sollte. Sie würde sich mit Kaleb im Café treffen. Er hatte sie eingeladen. War das ein Date? Oder einfach nur ein freundschaftliches Treffen? Sie wusste es nicht. Daher auch die Frage was sie anziehen sollte. Auf keinen Fall wollte sie overdressed wirken, aber auch nicht wie Du-kommst-nicht-aus-der-Friendzone-raus. Es war zum Verzweifeln. Sie hatte nicht einmal eine Freundin, welche sie um Hilfe bitten konnte. Das Leben als Urvampir konnte ziemlich einsam sein.   Als sie sich schließlich für ein Outfit entschieden hatte machte sie sich auf den Weg. Kaleb wusste über sie Bescheid, denn er war ein Hexer. In New Orleans war es nicht leicht einen Menschen zu finden. Alle schienen etwas Übernatürliches an sich zu haben. Aber sie konnte ihn gut leiden. Sie hatte ihn im Plattenladen von Joe kennengelernt und er war ihr gegenüber wirklich nett gewesen. Schließlich waren sie ins Gespräch gekommen und nun versuchten sie gemeinsam einen Plan zu entwickeln um ihre Familie zu retten und das kleine Baby, welches bald in die Familie geboren werden sollte. Wie zu erwarten hatte viele Leute es darauf abgesehen, dass kleine Ding zu töten.   Kaleb wartete bereits auf sie und Chanel konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. Lächelnd ließ sie sich ihm gegenüber auf den Sessel fallen und starrte auf eine Tasse mit Chai Latte. Er hatte bereits für sie bestellt.   »Danke für den Kaffee. Ich hoffe du wartest noch nicht zu lange. Ich habe mich beeilt.« Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.   Er lachte leicht auf. »Kann ich mir denken, dass du dich beeilt hast.« Ein Zwinkern kam von ihm als er an seiner Tasse nippte. »Aber keine Sorge. Ich bin noch keine fünf Minuten da. Dank den Laufburschen von Marcel musste ich wieder einmal einen Umweg nehmen.«   Die Tageslichtler von Marcel liefen wohl immer noch verstärkt ihre Runden durch das Quarter und New Orleans. Damit auch niemand seine Regeln brach. Wenn er wüsste, dass sie hier war. Was würde er tun? Aber sie wusste sich gut genug bedeckt zu halten um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zum Glück.   Die Dunkelhaarige verdrehte die Augen. »Sie sind verzweifelt. Deshalb versuchen sie euch einzuschüchtern. Sie wissen, dass ihr ihnen überlegen seid. Das macht ihnen Sorgen. Und jetzt wo meine Familie hier ist versuch Marcel sich zu beweisen. Das wird sich bald wieder legen. Ich denke nicht, dass Onkel Nik noch lange dabei zusieht, wie "seine Stadt" in den Händen von jemand anderem liegt.«   Kaleb schüttelte den Kopf. »Dieses machthungrige Gehabe ist lächerlich. Oder das Spiel zwischen gut und böse. Denkt Klaus wirklich, dass er damit die richtige Richtung einschlägt?«   Die Mikaelson grinste schief. »Es gibt kein Gut und Böse. Es gibt Macht und jede, die zu schwach sind nach ihr zu streben. Mein Onkel weiß wie er alles an sich reißen kann. Dabei ist es auch ziemlich hilfreich, dass sein Biss für alle tödlich endet und nur sein Blut sie wieder heilen kann. Ich denke nicht, dass jemand so bescheuert ist sich mit ihm anzulegen und ihm etwas auszuschlagen, wenn er etwas will. Nicht einmal mein Vater kann ihn umstimmen, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat.«   Der Westphall zog eine Augenbraue nach oben. »Woher kommen diese Weisheiten? Aber vermutlich hast du recht. Ich habe nicht vor mir grundlos und unüberlegt mit ihnen anzulegen. Aber wie ich dir bereits sagte: Ich will dir helfen. Und deiner Familie. Also hast du schon einen Plan?«   Sie fuhr sich durch die Haare. Seit Tagen zerbrach sie sich den Kopf darüber wie sie helfen konnte, aber ihr wollte beim besten Willen nichts einfallen ohne dass sie auffliegen würde. Und wer wusste schon, ob ihr ihre Familie glauben würde? Immerhin wusste niemand, dass sie Elijahs Tochter war bis auf Kol. Und dieser konnte ihr nicht mehr helfen...   »Hast du keine einfache Frage an mich?« Chanel lachte leicht auf und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. »Ich habe darüber nachgedacht. Tagelang. Aber alle Einfälle die ich hatte enden damit, dass sie mir auf die Schliche kommen und mich zur Rede stellen warum ich ihnen helfe. Sie werden mir nicht glauben, wenn ich es ihnen sage. Es gab nie Anzeichen dafür, dass Elijah mein Vater ist. Kol hat es ihnen auch nie gesagt, weil er es mir versprechen musste und nun haben wir den Salat. Ich stehe hier in New Orleans. Zwei Straßen von meiner Familie entfernt, die ich kennenlernen möchte, aber in der momentanen Situation ist es wahrscheinlicher, dass mir Onkel Klaus eher den Kopf abreißt, weil er denkt, dass es eine Falle ist. Also sag mir...was soll ich deiner Meinung nach machen?«   Mit großen Augen sah er sie an. Anscheinend staute sich einiges in ihr auf, was raus gelassen werden musste. »Ich kann dir nicht sagen was du machen sollst. Ich kann dir nur anbieten dir zu helfen, soweit ich kann. Versuchen wir einfach uns Schritt für Schritt voran zu tasten. Was denkst du wer von deiner Familie würde dir am ehesten Glauben schenken?«   Das war eine schwere Frage. Immerhin kannte sie keinen von ihnen gut genug. »Ich würde sagen nach allem was ich gehört habe sollte ich es vielleicht bei Bex versuchen... Aber wie soll ich sie alleine erwischen? Das wird nicht funktionieren!«   »Eine negative Einstellung wird nicht geduldet. Wir schaffen das. Lass mich das machen!« Hosted by Animexx e.V. 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